Beste Freunde - Segen und Fluch zugleich von _CheshireCat_ (Qhuinn und Blaylock) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Hier ein kleiner One-Shot zu Qhuinn und Blaylock aus der Black-Dagger-Reihe. Meiner Meinung nach gibt es zu wenig Stories zu dieser Reihe … Ich setze an dem Punkt ein, als Blay, kurz vor dem finalen Kampf mit Lash, auf seinem Balkon steht und über seine gemeinsame Zeit mit Qhuinn nachdenkt. Viel Spaß beim Lesen, eure sweetsilver ~*~ Seufzend sitze ich auf dem Balkon meines Zimmers, habe es mir auf dem Geländer bequem gemacht. Es fällt mir nicht schwer, das Gleichgewicht zu halten, um nicht herunter zu fallen. Das mache ich mit Leichtigkeit, mein Inneres Gleichgewicht zu halten, ist jedoch sehr viel schwerer. Trotz meiner Sorgen um John und den bevorstehenden Kampf, der unausweichlich und nur noch eine Frage der Zeit ist, kreisen meine Gedanken Tag und Nacht nur um ein Thema. Gedanklich lasse ich die letzten Jahre noch einmal Revue passieren. Von dem Tag an, als wir uns durch unsere Eltern und die Glymera kennenlernten. Du wurdest zu meinem besten Freund und ich zu deinem. Wir gingen zusammen durch dick und dünn, hielten den Kopf füreinander hin und teilten unsere Erlebnisse und Erfahrungen. Ich war für dich da, wenn du Probleme zuhause hattest, wenn dein Vater dich aufgrund deiner verschiedenfarbigen Augen diskriminierte und niedermachte. Du hast es immer abgestritten, wenn ich dir daraufhin versuchte klarzumachen, dass so eine Mutation etwas Besonderes und Schönes ist. „Gerade deine Augen wirken auf die Frauen so anziehend und faszinierend“, hatte ich oft zu dir gesagt. Deine Antwort darauf war ein desinteressiertes Schulterzucken, doch ich glaube, meine Worte haben dir Mut gemacht und dich aufgebaut. Für mich war es immer selbstverständlich für dich da zu sein, wenn du jemanden brauchtest, zu dem du gehen konntest, wenn bei dir zuhause wieder einmal dicke Luft war. Jede Sekunde habe ich mit dir genossen, bis ich merkte, dass ich mehr für dich empfand, als nur Freundschaft. Ich bereute es von Anfang an, hatte Angst davor, dass du es merken und mir die Freundschaft kündigen würdest. Bis wir als Rekruten bei der Bruderschaft aufgenommen wurden, hatte ich doch nur dich. Du warst immer beliebt, bist es immernoch, doch ich war immer der zurückhaltendere Typ. Ich war es gewohnt, dass man dich beachtete und mir dir redete, doch das empfand ich nie als schlimm. Ich kam trotzdem mit allen klar und war froh, dich an meiner Seite zu wissen. Als wir John kennenlernten, wurde er zu einem festen Teil unserer Freundschaft, sodass ich mit gutem Gewissen sagen kann, er ist ebenfalls mein bester Freund. Du siehst es genauso, hast seinetwegen Lash fast umgebracht und wurdest zu seinem Ahstrux nohtrum, seinem Leibwächter auf Lebenszeit. Wann immer er sich in Gefahr befindet, musst du auf ihn aufpassen, darfst ihn nie alleine lassen und musst dich immer in seiner Nähe aufhalten. Es stört dich nicht, du nimmst diese Aufgabe ernst und bist froh, etwas so wichtiges tun zu können. Doch nicht John ist für den Schnitt in unserem gemeinsamen Leben verantwortlich. Gerne würde ich es auf deine stetig wechselnden Liebschaften schieben. Seit du deine Transition hinter dir hast, gibt es für dich und dein Liebesleben kein Halten mehr. Sind wir im ZeroSum oder in einem anderen Club, verschwindest du des Öfteren mit einer oder mehreren Prostituierten auf dem Klo. Früher war auch ich manchmal dabei, doch mittlerweile halte ich es nicht mehr aus. Dir dabei zuzusehen, wie du eine andere ‘liebst‘, macht mich kaputt. Still und heimlich leide ich vor mich hin, versuche, mir nichts anmerken zu lassen, auch wenn es mir von mal zu mal schwerer fällt. Mittlerweile ist meine Eifersucht so groß, dass ich einfach nur noch gereizt reagiere und einen Groll nach dem anderen gegen dich hege. Wobei meine Wut nicht einmal gegen dich gerichtet ist, sondern gegen die Frauen, die in deinem Bett ihr zuhause finden … Genau genommen ist auch das eine Lüge. Der Grund und die Schuld an meiner Wut und den Frustrationen bin ich selbst. Ich hätte mich nicht in dich verlieben dürfen, hätte einfach weiter nur dein bester Freund sein müssen. „Mein bester Freund.“ Das sagst zu oft zu mir, vor allem, nachdem du herausgefunden hast, dass ich dich liebe. Du willst meine Gefühle nicht verletzen und versuchst mir so auf nette und verblümte Art zu sagen, dass du mich als einen Freund schätzt und gern hast, aber es nie mehr sein wird. Oft denkst du wahrscheinlich garnicht daran, was deine Worte mir sagen, möchtest mir einfach nur mitteilen, wie froh du bist, dass ich da bin und dass du genauso glücklich über unsere gemeinsame Vergangenheit bist wie ich. Doch diese Worte brennen sich in Kopf und Herz und ätzen sich ihren Weg durch mein Bewusstsein. Ich habe beschlossen, nur noch dein bester Freund zu sein, auch wenn es hart für mich wird. Seit dein Cousin sichtbares Interesse an mir gezeigt hat, klappt es sogar ein wenig, mich von dir abzugrenzen. Ich versuche, eine Beziehung mit ihm zu führen, bin vielleicht sogar in ihn verliebt. Die Nacht mit ihm war jedenfalls schön und ich bereue sie nicht. Doch dein Verhalten wundert mich. Was ist auf einmal los mit dir, dass du so wütend und gereizt auf Saxton reagierst, dass du dieselben Gefühlsregungen zeigst, die auch ich habe, wenn du mit einer deiner Bekanntschaften auf die Toilette verschwindest? Kann es vielleicht sein, dass du eifersüchtig auf deinen Cousin bist? Schon oft habe ich mir diese Frage gestellt, bin jedoch zu keinem Ergebnis gekommen. Du kannst nur dann eifersüchtig sein, wenn du das Gefühl hast, ich würde dir weggenommen werden, dass jemand anderes mehr Besitzansprüche auf mich hat, als du. Doch dieses Gefühl tritt nur dann ein, wenn du mehr als Freundschaft für mich empfindest. Bist du vielleicht doch in mich verliebt? Jedes Mal wenn ich ein wenig Hoffnung aufgebaut habe, beweist du mir das Gegenteil. So wie es aussieht, bist du dabei, dich an Layla zu binden. Du hast dich noch nie so lange um eine Frau gekümmert, was mich zu dieser Schlussfolgerung kommen lässt. Vermutlich ist es gut so. Du hast dir immer gewünscht ‚normal‘ zu sein. Mit einer Auserwählten an deiner Seite, die dir liebreizende Kinder gebären wird, wirst du wie ein normaler Mann leben können. Du wirst dein eigenes Anwesen haben, ab und an als Krieger fungieren, wenn es Ärger gibt, auf John aufpassen, wenn es nötig ist und ansonsten Zeit mit deiner ansehbaren Familie Zeit verbringen. Für deinen besten Freund wirst du dann nicht mehr viel Zeit haben. Schon jetzt vermisse ich die Nächte, in denen wir Computerspiele durchgezockt haben, bis wir über den Controllern eingeschlafen sind. Die Zeit, in der wir rumalbern und uns foppen konnten, bis uns vor Lachen der Bauch weh tat. Dein bester Freund zu sein, war die schönste und zugleich schrecklichste Zeit meines Lebens … Dennoch werde ich mich von ihr verabschieden müssen, denn uns verbindet nichts mehr. Du verstehst nicht, was ich denke und fühle und ich verstehe nicht mehr, was in dir vorgeht. Das Einzige, was uns noch zusammenhält, sind John und unsere Aufgabe als Brüder, doch schon bald werden sich unsere Wege verlaufen haben … Du trittst auf einmal auf deinen Balkon hinaus, hast mich wohl gesehen. Noch ein kurzer Wortwechsel, du sagst, du wünscht mir alles Gute mit Saxton, ich solle glücklich werden. Keiner von uns wird verschwinden oder wegziehen, keiner von uns kann aus dem Leben des anderen verschwinden, da uns unsere Aufgaben hier halten, dennoch waren diese Worte ein unausgesprochener Abschied. Es tut weh, dich loszulassen, doch vermutlich ist es das Beste für uns beide. „Qhuinn …“ Er sieht mich an, doch ich kann nichts sagen, bringe kein Wort heraus, da ich nicht weiß, was ich denken und fühlen soll. Kaum sind wir wieder getrennt, kommen sie wieder, die Worte, die ich dir hätte sagen wollen … Ich habe es geliebt, dein bester Freund zu sein! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)