Der verlorene Vater von -sunnygirl- ================================================================================ Kapitel 8: Wünsche ------------------ 9. Wünsche Sakura saß am Küchentisch und seufzte, nun war sie schon zwei Wochen hier. Ihr Tagesrhythmus war immer gleich: Aufstehen, Medikamente machen, Medikamente zu Orochimaru bringen, den Abend mit Kazuha verbringen – und das alles unterirdisch. Sakura sehnte sich nach dem Gefühl, das die Sonne auf ihrer Haut hinterließ, sie vermisste die Wärme dieses Lichts. Auch den Regen vermisste sie. Wenn es zu Hause geregnet hatte, saßen sie und Kazuha meistens, in eine Decke gehüllt und mit Kakao in der Hand, einfach an einem der bodenlangen Fenster und sahen nach draußen, wie der Regen gegen die Scheiben prasselte. Doch hier, in diesem unterirdischen Bunker hatte sie nicht mal eine ungefähre Ahnung, welches Wetter draußen war und auch wurde ihr die schlechte Luft von Tag zu Tag bewusster. Auch Kazuha fehlte das Spielen und Herumtoben draußen sichtlich, sie war blass geworden, zu blass für Sakuras Geschmack und war auch nicht mehr so fröhlich wie früher. Sie hatte Sakura schon oft gefragt, ob sie nicht nach draußen gehen könne, um zu spielen und immer, wenn Sakura ihr diesen Wunsch verweigern musste, wurde auch ihr Herz schwer. Sie wollte, dass ihre Tochter fröhlich und zufrieden war, aber hier war das fast unmöglich. Das Klicken der Tür ließ sie aus ihren Gedanken hochschrecken. Ein paar Sekunden später trat Kabuto in die Küche. Es war Abend, also war er definitiv nicht da, um sie wegen der Medikamente abzuholen, Sakura konnte sich genau denken, was er wollte und ging an ihm vorbei in Richtung Kazuhas Zimmer. Dort angekommen, drehte sie den Schlüssel von außen um und sorgte so dafür, dass ihre Tochter nichts mitbekam. Als sie sich umdrehte stand der Grauhaarige auch schon vor ihr. Sie ergab sich wieder einmal in ihr Schicksal, was konnte sie auch anderes tun? Die Sicherheit und das Wohlergehen ihrer Tochter stand bei ihr an erster Stelle und sie hatte sich mit ihrer Situation arrangiert. Sakura ließ es ein weiteres Mal über sich ergehen und lag wie ein lebloser Sack unter ihrem Peiniger. Als er fertig war, sich erhob und anzog, richtete sie unerwartet das Wort an ihn: „Ich will mit Kazuha nach draußen!“ Verwundert drehte Kabuto sich um und musterte die rosahaarige Frau. Er überlegte kurz und meinte dann: „Ich schau mal, was sich machen lässt.“ Somit verschwand er und ließ Sakura verwundert zurück. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er sich so einfach überzeugen ließ, wobei man von ‚überzeugen’ ja noch nicht wirklich reden konnte, er wollte ja nur ‚mal schauen, was sich machen lässt’. Aber immerhin besser als ein ‚nein’. Vorsichtig stand Sakura auf und betastete ihren schmerzenden Unterleib. Zu ihrer Überraschung konnte sie die Verletzungen dieses Mal fast komplett heilen. Sie hoffte, dass Kazuha von alle dem nichts mitbekam, ging zur Tür ihrer Tochter und schloss wieder auf. Doch Sakura irrte sich, Kazuha wusste genau, was vor sich ging, wenn ihre Zimmertür abgeschlossen wurde. Sie verstand es zwar nicht in allen Details, aber sie wusste, dass das, was der Grauhaarige mit ihrer Mutter machte böse war und dass es Sakura weh tat. Immer, wenn ihre Tür wieder aufging, versuchte sie deshalb ihre Mutter abzulenken und bat sie, ihr etwas vorzulesen. So auch dieses Mal. „Mami, liest du mir was vor?“ „Schatz warte einen Moment, such dir schon mal ein Buch aus, in Ordnung?“ ertönte die Stimme ihrer Mutter aus dem Bad. „Ist gut.“ Als Sakura aus dem Bad kam, saß Kazuha schon ungeduldig auf der Couch und wartete. „Los Mama, jetzt komm doch endlich.“ Sakura setzte sich neben sie und begann zu lesen. Von der bestehenden Chance, dass sie bald nach draußen konnten, erzählte sie jedoch noch nichts, denn falls es nicht klappen sollte, wollte sie ihrer Tochter nicht erst Hoffnungen machen, die sie dann doch nicht erfüllen konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)