One Shots by *Fane* von *Fane* (Bunt durcheinander gemischt... und doch meist Bella, Edward, Liebe und Drama...) ================================================================================ Kapitel 8: Old, New, Borrowed, Blue (Hochzeitsshot) --------------------------------------------------- Premiere 2 von 2 ^^ Dieser Shot ist wie der vorherige ebenso uneveröffentlicht. Allerdings ist das "Besondere" an diesem Shot auch, dass er aus einem Traum entstanden ist und viele Szenen so oder so ähnlich von mir "erträumt" wurden ^^ natürlich der Rest ausgeschmückt ....^^ Der Traum war in der Nacht vom 05. auf den 06.06.10 ^^ Es ist quasi ein BD-Verschnitt, also thematisch dort einzuordnen ^^ Viel Spaß :) ---------------------------------------------------------------------------------------- Autor: *Fane* Altersfreigabe: 6 Hauptcharakter(e)/Paar(e): Bella & Edward Genre: AU Disclaimer: Diese Fanfiction ist von mir erfunden! Ich mache mit dieser Geschichte keinen Profit! Die Charaktere gehören weder mir noch kenne ich sie persönlich! Beta-Leserin: Anja Slash: Nein Charaktere: uff.... denke IC ^^ Mir kam diese Nacht heiß vor. Vielleicht lag es daran, dass mir das Herz unaufhörlich bis zum Hals pochte. Wie konnte es das aushalten, so lang? Oh mein Gott, ich würde heiraten!! War ich denn verrückt? Nein, sagte eine Stimme in mir, nur kompromissbereit. Und?, sagte die andere. Kommt das nicht in dem Fall auf dasselbe raus? Ruhe!, rief ich innerlich und hielt mir die Hände vor das schweißnasse Gesicht. Ich streckte die Hand, im fahlen Licht des Mondes, von mir weg und betrachtete den auffällig glänzenden Ring, den ich nicht mehr ablegen mochte. Wenn dort ein anderer funkelte, hatte ich es überstanden, dachte ich und schüttelte zu mir selbst den Kopf. Wenn dort ein andere funkelte, war ich verheiratet, so musste ich das sehen. Aber ich war verheiratet mit dem wundervollsten Menschen der Welt. War das nicht etwas? Ich hatte keine analoge Uhr in meinem Zimmer, die ticken konnte, doch irgendwo hämmerte ein Zeiger die Sekunden durch. Schnell und laut, er raste. Zwei Uhr. Nicht ein Funken Müdigkeit trieb mich in den Schlaf. Es hatte keinen Sinn. Ich stand auf und tapste aus dem Zimmer. Auf dem Weg nach unten lauschte ich kurz, doch Charlie schien diese Nacht leise zu schlafen. Kein Schnarchen ertönte durch die nächtliche Stille. Ich schlich runter in die Küche und schenkte mir ein Glas Milch ein. Mein stark pochendes Herz schmerzte in meiner Brust. Ich legte die Hand darauf, schloss die Augen und atmete tief durch. Freust du dich so oder warnst du mich, dass ich einen Fehler mache? Wie auch immer, es ist sowieso schon zu spät, du kannst es bleiben lassen, sagte ich zu meinem Herz, doch diese Erkenntnis ließ es nicht minder schnell schlagen. Ich seufzte laut und trank einen Schluck. „Torschusspanik, huh?“ Ich zuckte heftig zusammen, das Glas entglitt meinen Händen Richtung Boden, und fuhr herum. Charlie stand an den Türrahmen angelehnt da. Er grinste hämisch. „Dad?! Was machst du hier? Musst du mich so erschrecken?!“, fuhr ich ihn entrüstet, aber nicht böse an. „Ich habe dich gar nicht die Treppen runter kommen hören“, überlegte ich mit gerunzelter Stirn laut. Und unsere Treppe war an einigen Stellen lauter, als normal. Ich bückte mich hinab zu den in Milch liegenden Scherben. „Ich saß ja auch bereits hier. Scheinbar kann ich auch nicht schlafen“, murmelte er Schultern zuckend, holte aus der Kammer unterhalb der Treppe einen Handfeger und kehrte sorgsam die Scherben fort. So viel Aktionismus war ich gar nicht von ihm gewohnt. Hatte er ein schlechtes Gewissen, weil er von dieser Heirat alles andere als begeistert gewesen war?? Ich lehnte mich, nachdem alles sauber war, an die Küchenanrichte und sah Charlie bedeutungsvoll an. „Das morgen ist kein Fußballspiel“, ging ich nur trocken auf seine Ausgangsaussage ein. „Panik hast du trotzdem“, grinste er besserwisserisch. Ich warf ihm einen finsteren Blick zu. „Ach Bella, ich kann nicht sagen, dass ich verstehe, wie du dich fühlst, denn mein Tor war ein zehn-Sekunden-Tor. Da gab’s keine Torschusspanik, weil alles viel zu schnell ging. Erzähl mir nicht, dass du das Morgen ganz locker machst. Dafür kenne ich dich viel zu gut“, urteilte er. Ich senkte den Blick und blinzelte rasch, doch dafür war es längst zu spät. Tränen quollen hervor und flossen über meine Wangen herab. „Hey, ähm, Bella? Hab ich was Falsches gesagt?“, druckste Charlie unsicher herum. „Nein, nein ist schon okay“, schluchzte ich von mir selbst überrascht. „Ich weiß auch nicht… ist wohl die Aufregung oder so…“ Ich atmete stockend durch und sah mit einem schwachen Lächeln auf. „Ich glaube, ich gehe besser hoch und versuche zu schlafen…“ „Bella?“, ertönte Charlies Stimme, als ich schon fast aus der Tür und somit außerhalb seiner Sichtweite war. Ich wandte mich langsam um und schaute ihn erwartungsvoll an. „Du… ich, also ich wollte dich das eigentlich nie fragen, aber…“, windete er sich um das, was er sagen wollte. „Na ja vielleicht ist das die letzte Chance und ich will mir nicht vorwerfen, dich nie gefragt zu haben, wenn es wirklich so ist-“ „Dad“, sagte ich mahnend und zog die Augenbrauen hoch „Ähm, ja, Bella… wirst du von ihm gezwungen?“, rückte er mit der Sprache raus. Ich schnaubte leise lachend auf. „Nein, Dad, er zwingt mich nicht“, meinte ich lächelnd. „Es ist-“ Ein Kompromiss, war es mir fast über die Lippen gekommen, doch ich besann mich eines besseren (ein Kompromiss wäre für Charlie dasselbe wie eine Erpressung und somit Zwang). „Es war meine Entscheidung“, versuchte ich es dann möglichst glaubwürdig rüber zu bringen, doch meine Pause bzw. mein Zögern eben, hatte ihn stutzig gemacht. „Schließlich kann ich auf einen Antrag mit ‚Ja’ oder ‚Nein’ antworten, nicht wahr?“ Ich zwinkerte ihm zu. „Ja, schon, nur… na ja, auch das mit Jacob… Edward wirkt da sehr… besitzergreifend“, fand Charlie. „Ja, so ist er…“, meinte ich seufzend. „Aber er liebt mich nun mal und morgen wirst du ganz bestimmt keine Zwangsheirat miterleben.“ Ich blickte ihn noch einen Augenblick an. „Gute Nacht.“ „Nacht, Schatz.“ Es hörte sich etwas verdrießlich an. Was hatte er erwartet? Dass ich ihm in die Arme fiel, sagte, dass es so war und Anzeige erstatten wollte? Ich schmunzelte. „Ach Dad?“ Ich war noch einmal zwei Schritte zurück gegangen. „Danke für die Aufmunterung.“ Er grinste schwach. „Unfreiwillig“, murmelte er noch, doch da war ich schon längst auf der Treppe. Ich fragte mich, warum Charlie unten gesessen hatte. Nahm ihn das so mit? Eigentlich war er nicht der Typ für tiefer gehende, lange Gedankenmonologe… ich war beruhigter, als ich eine Stunde später das Knarren der Treppe vernahm und ein paar Augenblicke darauf sein vertrautes Schnarchen. Ich trommelte mit den Fingern auf dem Holz meines Bettgestells. Wahrscheinlich würde ich meine eigene Hochzeit verschlafen… Oder ne… besser wär’s… Alice’ böser Blick, den übte sie seit Wochen ein, nur um ihn für heute zu perfektionieren, entging mir keineswegs. Sie sparte nicht daran, während meine Mutter und sie mich ins Kleid manövrierten und sich um Haare und Make-up kümmerten. Ich hatte mich ausnahmsweise mal gegenüber Alice durchgesetzt. Ich hatte sie vor die Wahl gestellt: Entweder fahre ich mit Edward nach Las Vegas – Jogginghose, Schlabbershirt, das volle Programm – oder aber Edward und ich heiraten in Forks – alleine – und ich gestand ihr die Feier danach zu. Alice Entscheidungsmöglichkeiten waren begrenzt, weshalb ich auch ohne Gedanken lesen ihre Wahl gekannt hatte. Ich wollte ihm alleine das Ja-Wort geben. Keine gefühlten tausend Leute, die uns anstarrten. Dass meine Eltern mitkamen, konnte ich nicht verhindern und so gestand ich Edward auch seine zu. Natürlich lag das nicht in meiner Macht seine beiden Personen auszusuchen, schließlich brauchten wir ebenso Trauzeugen, doch Edward meinte, er hätte nichts dagegen Alice mal ein wenig zappeln zu lassen, das täte ihr ganz gut, daher wären Carlisle und Esme die beste Wahl – und unauffälligste. „Ich schminke mich gleich selber, wenn du nicht mal netter guckst“, grummelte ich zu Alice. „Du machst mich ganz nervös…“ Sie mussten mir doch alle zeigen, dass es richtig war, was ich hier tat. „Wag es dich“, zischte sie. „Und letzteres geht gar nicht.“ Sie zog die Augenbrauen hoch. Ich seufzte und ließ sie machen. Ich hatte sowieso keine Chance. Meine Mum handelte schnell die „was altes, was neues, was gebrauchtes, was geliehenes-Sache“ ab ¬– ich staunte nicht schlecht, als meine Eltern mir ein wunderschönes Collier als Hochzeitsgeschenk präsentierten. Dann chauffierte Dad mich auch schon mit Mum zur Kirche. Alice hatte es sich nicht nehmen lassen – den Schein wahrend – hinterher zu fahren. „Ich glaube mir wird schlecht“, murmelte ich zu mir selbst, als ich an mir hinab sah. Es fühlte sich tatsächlich an, als drehte sich mein Magen um – mehrmals, in alle Richtungen. „Du hast nichts gegessen, Bella“, meinte Charlie nüchtern. Meine Mom neben mir, nahm meine Hand. „Das ist ganz normal, Schatz. Es heißt ja schließlich: Sich trauen.“ Sie zwinkerte mir zu und ihr beschwichtigendes Lächeln schien mich wieder zu einem kleinen Mädchen zu machen – und nicht zu einer Frau, die gleich heiratete. Der Weg zur Kirche war nicht weit, weshalb ich sehr bald Edward und seine Eltern vor der Kirche stehen sah. Zu meiner Verblüffung war Emmett auch da, doch die hielt nicht lange. Ich hatte nur Augen für die eine Person… in dem dunkelgrauen Anzug, der harmonisch auf seiner weißen Haut lag und schon von weitem anziehend wirkte. Charlie hielt mir die Tür auf und gleichzeitig eine Hand hin. Vorsichtig, ich spürte wie mein Fuß beim Aufsetzen auf den Boden bebte, stieg ich aus. Prompt stand Emmett vor mir und versperrte mit seinem breiten Kreuz die Sicht. „Ich musste vorher noch mal herkommen, um dich vor deinem Schicksal“, er grinste und deutete hinter sich, „den da heiraten zu müssen, zu sehen. Auf, dass du mir immer so in Erinnerung bleibst.“ Er lachte auf. Ich starrte Emmett an, nicht fähig, irgendeine Regung im Gesicht zu zeigen. Meine Eltern warfen sich einen Blick zu. „B-Bella…“, machte Charlie mit großen Augen. „Du hast doch gesagt-“ „Alles gut, Dad, alles gut“, murmelte ich Charlie nickte mit einem immer noch geschockten Gesichtsausdruck, doch Reneé zog ihn mit sich. Sie würden drinnen warten, sagte sie. Charlie dann an der Tür. Emmett runzelte die Stirn. „War ein Scherz, Bella?“ Er wedelte mir vor dem Gesicht mit der Hand herum. „Stirbst du gerade stehend?? Hey! Edward hat, dachte ich, noch einiges mit dir vor.“ Emmett lachte wieder. Alice erschien hinter ihm. „Emmett, lass den Blödsinn. Wenn hier jemand Bella umbringt bin ich das!“ Alice sah mich schnippisch an und ignorierte Emmetts Kommentar. Mein Blick fühlte sich irgendwie seltsam leer an. „Ich sage dir, Bella, ich werde hier warten und mir aus allen Visionen deine Hochzeit basteln und so oder so dabei sein und wenn ich hier meditieren muss-“ „Lass gut sein, Alice“, sprach die samtene Stimme, die gleich die berührten zwei Worte zu mir sagen wollte. Er nahm meine Hand. Die andere legte er an die Spitze meines Kinnes und hob ihn sanft zu sich an. „Du bist wunderschön“, hauchte er liebevoll. Und in diesem Augenblick, indem ich Alice und Emmett, die sich langsam entfernten, nicht mehr wahrnahm; die Geräusche und Stimmen um mich herum, nicht mehr vernahm; und nichts anderes, als ihn sah, roch, fühlte, schmeckte und hörte, wusste ich, dass es richtig war. Er war der Richtige, das hier alles, war richtig. Edward ging vor in die Kirche zum Priester, während ich draußen mit Charlie stand, der von einem Fuß auf den anderen wippte. Ich hätte ihm am liebste auf den Fuß – mit den Absätzen wohl gemerkt – getreten. Er schürte nur meine Aufregung. Esme, Carlisle und Reneé nahmen drinnen Platz. Dann ertönte leise Klaviermusik und als ich mit Charlie in die Kirche schritt. Ich wusste ich nicht woher, was mich dann aber auch nicht weiter interessierte – ich hatte nur Augen für Edward. Im Augenwinkel sah ich Esme und Carlisle sanft lächelnd zu mir umgedreht und Reneé gebückt, die ein Taschentuch bemühte. Edwards Blick war ganz auf mich gerichtet und ließ mich den Hauch eines Momentes Charlies zitternden Arm an mir vergessen. Ich bemerkte, als ich fast bei Edward angelangt war, dass ich mich gut fühlte. Nicht, dass mein flaues Magengefühl, das Beben meiner Gliedmaßen oder die kribbelnde Nervosität in meinem ganzen Körper abgenommen hätten, nein. Allerdings spürte ich, dass dieser Augenblick, so wie wir hier waren, richtig und gut war. Edward nahm von Charlie meine Hand entgegen und half mir eine Stufe zu sich herauf, sodass wir uns gegenüber standen. Mein Schleier, der ein wenig ins Gesicht gezogen war, trübte meinen Blick zu ihm allerdings nicht. Ich ließ den Blick hoch und runter wandern. Der Anzug betonte seine schmale, anziehende Silhouette aufreizend und machte mich unweigerlich schwach – bis ich bei seinem Gesicht ankam, welches mir den Atem raubte. So viel Gleichmäßigkeit und Sanftheit versprühte kaum ein Antlitz, das ich kannte. Seine weichen Konturen hoben sich zu einem Lächeln, als ich ihm in die tief goldenen Augen schaute und mich darin verlor. „Du bist übrigens auch wunderschön“, formte ich nahezu lautlos die Lippen. Edward offenbarte mir sein liebstes schiefes Lächeln. Dieser Augenblick war vollkommen. In diesem Moment begann das Leben, was ich wollte. Ich erfüllte meinen Teil der Abmachung und bekam von ihm etwas Neues, unfassbares, geschenkt: Eine Ewigkeit mit ihm. „Sie dürfen die Braut jetzt küssen.“ Ein Satz, auf den wir beide gewartet hatten. Denn dieser Kuss war einer, den wir niemals wieder erleben würde: Er verband uns und machte uns zu Mann und Frau. Ich blieb regungslos und wartete. Edward wirkte, unterhalb seines stolzen Lächelns, er konnte es nicht kaum verkneifen, konzentriert, was mich wiederum breiter grinsen ließ. Ihm war die Bedeutung genauso klar – und ich blieb in meiner Passivität und ließ ihm den Vorrang. Langsam und bedächtig hob er den Schleier von meinen Augen und legte ihn sanft auf meinen Schultern ab. Nun strahlte mir seine Schönheit ungefiltert entgegen. In der Kirche war es ganz still, als rührte sich niemand. Edward rückte etwas näher zu mir heran und ließ eine Hand in meinem Nacken nieder. Sanft zog er mich zu sich heran. Als vergingen Stunden, so kam es mir vor, näherten sich unsere Gesichter und unsere Augen hafteten nur aneinander, bis ich seine Lippen auf meinen spürte. Seine andere Hand, hatte er an mein Gesicht gelegt, während meine Arme seinen Körper umschlangen und ihn dichter an mich zog. Seine Lippen lagen unaufhörlich auf meinen. Erst zögerlich, sanft, dann inniger und umspielender. Applaus ertönte. Ich wich mit dem Kopf erschrocken zur Seite. Unsere Beobachter hatte ich völlig ausgeblendet gehabt – denn Edward hatte mich zur Genüge vereinnahmt und meine Sicht auf ihn gebündelt gehabt. Edward tippte meine Wange an und forderte meine Aufmerksamkeit. Grinsend stellte ich mich leicht auf Zehenspitzen, um von seinen Lippen zu kosten. Mit geschlossenen Augen fühlte ich seinen Berührungen auf meinen Lippen nach ¬– danach nahmen uns unsere Eltern in Beschlag. „Oh Bella“, sagte meine Mutter ununterbrochen, umarmte mich, schnäuzte in ihr Taschentuch, umarmte mich, schluchzte wieder. Charlie erschien mir weiß im Gesicht und wirkte ungesund. Warum waren beide so… merkwürdig, wo ich jetzt so glücklich war? Wo jetzt endlich diese Heirat, als etwas Positives verbuchen konnte? (Endlich.) „Tja…“, machte Charlie, kam einen Schritt auf mich zu und umarmte mich mit einem Arm steif. „Jetzt bist du nicht mehr mein kleines Mädchen“, betonte er matt. „Ihr tut so, als wärt ihr auf meiner Beerdigung“, meinte ich vorwurfsvoll, konnte mein Lachen aber nicht abwenden. Gleichzeitig schluckte ich innerlich hart – vielleicht war die nicht so weit weg… In diesem Augenblick kamen, neben dem Pastor, noch Edward mit Esme und Carlisle dazu. Letztere ganz gefasst, als wäre das Alltag für sie (welch Ironie, dachte ich). Esme und Carlisle schüttelten meinen Eltern die Hand, bevor sich der Pastor einklinkte. Ich zog Edward zur Seite und fiel ihm um den Hals, meine Lippen auf ihn pressend. Edward gluckste unter meinen Küssen kurz, doch ich ließ ihm keine Chance, presste ihn an mich und griff fest in seine formvollendeten Haare. Edward ließ es sich nicht nehmen, mich walten zu lassen und meine Küsse zu erwidern. Normalerweise war er gehemmter und vorsichtiger, doch jetzt ließ er mich etwas mehr gewähren, als sonst. Sein Glück sprühte förmlich auf mich über. Bei mir war es eher Frust, dass wir gleich hier fort, zu der Feier mussten – das hieß Alice. Mich tippte jemand von hinten an. Esmes warmes Gesicht kam zum Vorschein. Sie umarmte mich innig und flüsterte mir ins Ohr: „Ich freue mich sehr, dass du von nun auch offiziell zu unserer Familie gehörst, obwohl du das immer schon gewesen bist. Vom ersten Moment an. Danke, dass du meinen Sohn so glücklich machst.“ Mir schossen die Tränen in die Augen und ich musste sie noch mal an mich drücken, als sie so sprach. Dann nahm sie mich bei der Hand und wir verließen die Kirche. Der Himmel zeigte sich gütig, denn es war trocken, wenn auch nicht allzu warm, als wir ins Freie traten und – so wie ich es gewünscht hatte –niemand uns empfing. Alice mochte zwar dageblieben sein, aber sie zeigte sich jetzt mir nicht, wenn sie wirklich noch hier war, obwohl ich das bezweifelte, denn die Party wartete. Wir stiegen in Carlisles Wagen ein, während meine Eltern hinter uns her fuhren. Ich seufzte laut und erhascht dafür einen Kuss auf meine Wange von Edward. „Ich dachte schon, dein Herz hört gar nicht mehr auf so zu rasen“, meinte Edward und legte die Hand auf meine Brust. Er lauschte. Ich lächelte. „Ja, jetzt geht es besser. Aber du weißt ja auch, wessen schuld das ist.“ Ich tippte ihm auf die Nasenspitze. „Meine, wie immer“, murmelte er und kam meinem Gesicht näher, „Mhmm, wie immer“, hauchte ich zurück und widmete mich seinen Lippen. „Mrs. Cullen“, sagte er in einer kleinen Pause zwischen unseren Küssen. „Uh, hör’ auf“, stieß ich hervor. „Das hört sich ja scheußlich an.“ Esme und Carlisle lachten vor uns. „Wirklich? Ich finde es klingt sehr hübsch“, meinte Edward und strich mit den Lippen an meiner Wange auf und ab. „Es klingt alt“, erwiderte ich. Edward kicherte an meinem Ohr. „Aber das erledigt sich ja bald.“ Edward versteifte sich kurz an meiner Seite, ehe ich ihn ungerührt weiter küsste und er dem nachgab. Wir kamen am Haus der Cullens an. Haus… jetzt eher ein Lichterpalast mit Duzenden von Blumen überall. So viel Prunk hätte nicht mal meine Phantasie hergegeben. Ich seufzte tief atmend. Edward nahm grinsend meine Hand, während wir auf den Eingang des Hauses zusteuerten. Ich hörte meine Mutter Charlie anerkennende Worte über das Haus zuwispern (das würde Alice gefallen, kam es mir in den Sinn). Kaum waren wir in dem Hausflur angelangt, durch den wir in den Terrassenbereich gelangten, als Emmett vor mir stand. „Jap“, machte er grinsend wie ein Honigkuchenpferd. „Sie hat’s überlebt.“ Ehe ich was sagen konnte, beugte er sich vor und hauchte in mein Ohr: „Noch.“ Edward stieß ihn, fester als es aussah, in die Rippen. Emmett hielt jedoch dagegen. Edward führte mich weiter, über eine Stufe und dann hinaus. Es kamen mir wie Menschenmassen vor – obwohl es nur die Denalis, die Cullens und Phil waren. Und ich hatte ja davon gewusst. „Ich schätze, du bist Bella“, zwitscherte eine wunderschöne junge Frau, von der ich nicht wusste, wer sie war, es aber ahnte. „Zumindest sieht hier keiner aus, wie eine Braut.“ Sie zwinkerte mir zu und am liebsten hätte ich erwidert: „Doch du.“ Denn wäre ihre Abendrobe weiß gewesen, hätte sie als solche durchgehen können. „Alles Gute zu dem Mann.“ Sie umarmte mich und seufzte. „Ich bin übrigens Tanya.“ „Hi“, kam ich endlich zu Wort. Sie widmete sich Edward, schmunzelte keck, Edward grinste Augen verdrehend zurück, küsste seine Wange, ehe sie gratulierte. Die anderen Denalis stellten sich danach ebenfall vor und gratulierten, bevor Phil und die anderen Cullens es dann noch taten. Alice’ Gratulation war eine sehr steife, harte Umarmung. Ich wusste nicht, wie lange sie das Schmollen noch durchhielt, dachte ich in Gedanken grinsend. Als es mit der Zeit etwas ruhiger wurde, die Rosalies Klavierstücke beschaulicher spielten, merkte ich wie es in meinem Magen kribbelte und ich Edward stetig versuchte abzulenken – mit der Hochzeitstorte, dem Essen, den Gästen, was auch immer mir gerade in den Sinn kam. „Bella?“ Edwards Tonfall war schon alarmierend, denn ich wusste genau was kommt. Es war ein aufforderndes „Bella?“. „Würdest du mir diesen Tanz erweisen?“ Er lächelte erwartungsvoll und hielt mir die Hand hin. Im selben Moment leitete Rosalie zu einem Hochzeitswalzer über und Alice drapierte alle in einen Kreis. Ich versuchte mir ein zureden, sie hatte den Ausgang seiner Frage nicht gesehen, doch eigentlich war es ja klar… „Ja“, sagte ich nach reichlicher Überlegung, welchen Tonfall ich wählen sollte und hauchte es dann einfach nur, um jegliche Ironie oder Sonstiges zu überspielen. Edward zog mich auf die nun von den anderen umrandete Tanzfläche. Wieder spürte ich mein Herz im Hals pochen. Kräftig, als hätte ich es verschluckt. Gleichzeitig hatte ich aber auch das berühmte Gefühl, als wäre es mir in die Hose gerutscht – ich hatte schiss und war aufgeregt. Herrlich. Eine der besten Voraussetzungen für einen Hochzeitstanz, dachte ich mürrisch. „Denk daran“, flüsterte Edward (als ob das hier nicht fast alle mitbekamen; meine Mutter war sowieso nur noch am heulen und Charlie abwesend, dass sie es sowieso nicht hören würden, wenn er schrie). „Der Mann führt.“ Ich wusste nicht, ob das aufmunternd oder erinnernd gesagt war, doch darüber hatte ich jetzt keine Zeit nachzudenken. Ich hoffte einfach, das Beste daraus zu machen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)