Azrael von _-Gaaras_Alissa-_ (Die nächste Generation) ================================================================================ Kapitel 4: Eine üble Vorahnung ------------------------------ „Hey, Süßer … Was ist los? Was hast du gesehen?“ Azrael läuft im Schlafzimmer auf und ab. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen tobt in ihm eine Mischung aus Zorn und Angst. Immer wieder umklammert er das Amulett um seinen Hals und beißt seine Zähne aufeinander. So erschüttert hat sie ihn ewig nicht mehr erlebt. Dasselbe wie damals, als Lucifer sie verwundet hatte. Als sie in seinen Armen lag und er nicht wusste ob er bei ihr bleiben oder seinen Vater angreifen sollte. Diesen Widerstreik konnte sie ganz genau in seinen Augen lesen. Nun geht es wieder los. Wie soll sie ihn nur beruhigen? „Azrael, ich …“ „WAS?!“ Sie erstarrt. Richtet er seinen Zorn jetzt etwa gegen sie? „Warum hast du mir das verdammte Amulett ausgezogen?! Sagtest du nicht, es gibt nichts weswegen ich mich hätte sorgen sollen? Dass Akeela niemals dran gehen würde? Was ist jetzt? Irgendetwas Schlimmes ist passiert, Verdammt noch mal!“ Alessandras Magen ballt sch zu einem schmerzhaften Knoten zusammen. Hat er etwa recht? „Gib mir nicht die Schuld! Ich konnte das doch nicht wissen! Ich wollte dir doch nur etwas Gutes tun, indem ich dieses Teufelsding für einige Stunden von dir fernhalte!“ „Und hast damit alles schlimmer gemacht!“ //Schrei mich nicht so an, das tut weh!// Sie kommt auf ihn zu. Langsam und bedächtig. „Azrael … Was ist geschehen? Hast du … Lucifer gesehen?“ Seine Schultern sacken herab. Er wendet sich ihr von ab und geht einige Schritte durchs Zimmer. //Richtig geraten. Es stimmt also. Lucifer scheint noch immer irgendwie zu existieren …// „Ich … ich habe ihn gespürt. Seinen Zorn, seinen Hass, seine Stimme. Ich habe ihn doch getötet … Wie kann das sein?“ „Ich weiß es auch nicht …“ „Es hat etwas mit diesem Amulett zu tun. Weil es auf dieser Lichtung gewesen ist. Ich … Ich sollte es verbrennen. So schnell wie möglich …“ Er zieht es aus und starrt es an. Alessandra geht zu ihm und legt ihre Hände auf die Seinen. Sie schüttelt den Kopf. „Nein … Ohne seine Stärke würdest du … Ich kann gar nicht daran denken …“ Sie spürt Tränen in ihren Augen und wischt diese weg. „Alessandra …“ Er starrt sie an. Seine Augen sind voller Schmerz, doch auch voller Liebe. „Es tut mir Leid, dass ich dich angeschrieen habe. Ich wollte nie mit dir streiten. Dabei haben wir es jetzt schon zum zweiten Mal getan. Verzeih mir.“ Azrael wendet sich ab. „Das habe ich schon.“ Sie nimmt sein Gesicht in ihre Handflächen und küsst ihn sanft. „Streit gehört dazu. In jeder Beziehung. Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, vielleicht war es wirklich meine Schuld. Eigentlich müsste ich dich um Vergebung bitten, Süßer.“ „Nicht doch. Ich habe schlichtweg überreagiert. Freunde?“ „Freunde.“ Sie blicken sich einige Sekunden an und brechen dann in schallendes Gelächter aus. Einige Minuten später sitzen sie Rücken an Rücken am Boden und ringen nach Luft. „Das hab ich jetzt gebraucht.“ „Du etwa auch?“ Sie lehnt sich an ihn und schließt ihre Augen. „Jetzt müssen wir uns nur Gedanken machen, was wir wegen Akeela unternehmen .“ „Ich lasse das Amulett eben ständig an. So lange ich es trage kann Akeela wohl kaum drangehen, oder?“ „Deine Logik überrascht mich doch immer aufs Neue.“ „Was ist daran so lustig?“ „Gar nichts.“ //Du bist manchmal so süß, du Dussel … Du weißt es nur nicht …// Er errötet verlegen und kratzt sich am Hinterkopf. Vier Wochen vergehen. Wochen, in denen sich Akeela mehr und mehr von seinen Eltern distanzierte. Weder Azrael noch Alessandra wissen warum, fragten aber nicht nach. Aus Angst, dass er sich verletzt fühlt und sie zu hassen beginnt. Nach wie vor befindet sich das Teufelsamulett in Azraels Besitz. Es hat sich verändert, seit Akeela es zu Lucifers Grab brachte. Die Energie hat sich verstärkt, ebenso die Boshaftigkeit. Von Tag zu Tag hat Azrael größere Schwierigkeiten nicht besessen zu werden. Ihm scheint als wolle das Amulett zu ihm sprechen. Ihm befehlen seine einstige Mission zu vollenden und den Himmel zu zerstören. Doch da Azrael selbst ein Teufel ist, gelingt es ihm schließlich immer das Böse von sich zu weisen. Aber wie lange noch? Wie lange kann er es noch von seinem Sohn fernhalten. Wenn die finstere Macht der Kette noch weiter anschwillt, muss Azrael das Amulett vielleicht sogar abnehmen. Und möglicherweise wird Akeela dadurch wieder Besitz davon ergreifen wollen. Oder das Amulett von ihm. Es ist mitten in der Nacht. //NEIN!// Azrael richtet sich schweißgebadet auf, einen erstickten Schrei ausstoßend. Schweißgebadet und mit furchtsamen Blick sieht er sich um. Erleichtert stellt er fest, das er in seinem Bett sitzt. Friedlich schlummert Alessandra zu seiner Rechten. //Nur ein Albtraum … Dem Himmel sei Dank …// Azrael atmet tief durch und lässt den Traum in Gedanken Revue passieren um dessen Inhalt zu begreifen. Er sah sich seinem Vater, Lucifer, gegenüber. Das Grinsen, welches Satan zur Schau stellte war hinterlistig und finster wie eh und je. Doch noch schlimmer als dieses Grinsen war das viele Blut, welches sich aus einer tiefen Wunde in Satans Brust auf den Boden ergoss. Der Lebenssaft aus Lucifers schwarzem Herzen, das Azrael mit seinem Schwert, Ragnarök, durchbohrte. //Nur ein Traum. Vater ist tot!// Azrael schüttelt den Kopf. Satans Stimme erschallt noch immer in seinem Kopf. Laut und deutlich. //Bist du sicher, mich erledigt zu haben? Dass ich tot bin?// Azrael nickte in seinem Traum. Er wollte schreien. Wollte seinen Vater vorlügen, dass er es genossen hat diesen zu töten um das selbstgefällige grinsen aus dessen Gesicht zu vertreiben. Doch stattdessen entrann seiner Kehle kein einziger Ton. //Ich bin immer noch da mein Sohn. Ich sagte dir, ich würde nicht vergehen. Mein Erbe, es bleibt bestehen! Sieh nur her!// Im nächsten Moment wandelte sich die Gestalt Lucifers. Er wurde kleiner und schmaler. Seine Flügel veränderten die Farbe. Im nächsten Moment stand Azrael seinem Sohn gegenüber. //Was hat das nur zu bedeuten?// Azrael massiert sich die Schläfen und starrt an die Decke. „Akeela …“ „Mhm …“ Azrael schreckt auf und starrt auf die sich regende Alessandra. „Azrael?“ Sie setzt sich auf und hält seinen Blick gefangen. „Was ist passiert? Hattest du einen Albtraum?“ „Ist nicht so wichtig. Mach dir keine Sorgen.“ Sie lehnt sich an ihn schmiegt sich an seine Brust. Sie seufzt. „Wenn alles okay wäre würde dein Herz nicht so rasen. Möchtest du darüber reden?“ Azrael schüttelt den Kopf und wendet sich ab. „Ich verstehe. Sag bescheid wenn du soweit bist.“ „Natürlich … Ich liebe dich.“ „Ich dich auch, Azrael.“ Eng aneinander geschmiegt legen sie sich wieder hin und erliegen der Müdigkeit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)