Eine magische Farm von -Colonello- ================================================================================ Kapitel 3: Ein kleiner Stadtbesuch und eine schuppige Überraschung ------------------------------------------------------------------ //Kapitel 3// Als Riku aufwachte fühlte er sich so wohl, wie schon lange nicht mehr. Es war das erste mal seit Monaten, dass er ausschlafen konnte, weil ihn sonst seine Stiefgeschwister immer schon in aller Frühe, mit ihrem Geschrei geweckt hatten, aber die waren ja glücklicher weiße Meilen weit weg. Am liebsten hätte er sich einfach auf die Seite gelegt, um noch etwas weiter zu schlafen, aber leider hatte er einen leichten Druck auf der Blase, der es ihm unmöglich machte wieder einzuschlafen und beseitigt werden wollte. Seufzend stieg Riku aus seinem Bett, fischte sich die Stöpsel aus den Ohren und stolperte verschlafen aus seinem Zimmer. Als er im Flur stand wurde ihm plötzlich klar, dass er überhaupt nicht wusste, wo hier das Klo war. „Am besten geh ich einfach Granma fragen, wo das Klo ist.“, dachte er müde und ging runter in die Eingangshalle, um nach seiner Großmutter zu suchen. Dort angekommen hörte er, wie sich seine Großeltern im Esszimmer laut über etwas stritten. Leise schlich er zur Tür des Esszimmers, die halb offen stand, um zu lauschen. „Du musst es ihm sagen, Joe. Und zwar schnell. Er hat gestern die ganze Zeit über, Blacky brüllen gehört. Ich konnte ihn zwar davon überzeugen, dass er nur eines der Tiere gehört hat, aber lange wird er uns das nicht glauben und wir können Blacky nicht ewig von ihm fernhalten. Du weiß doch, wie er in Riku vernarrt ist.“, hörte er seine Großmutter sagen. „Ich weiß, Schatz. Ich weiß, aber wir müssen behutsam vorgehen. Wir können nicht einfach zu ihm gegen und ihm alles sagen.“, erwiderte sein Großvater seufzend und Riku fragte sich sofort, was sie ihm verschwiegen. Außerdem fragte er sich, wer Blacky war und warum er ihn vermisste. Er kannte niemanden, der sich so nannte oder genannt wurde. Aber es gab ja einen ganz einfachen Weg, das alles herauszufinden. „Was wollt ihr mir sagen? Und wer ist Blacky?“, fragte er seine Großeltern und trat hinter der Tür hervor. „Gott im Himmel, Riku.“, erschrak seine Großmutter und hielt sich die Hand aufs Herz. „Du hast mich fast zu Tode erschreckt“ „Tut mir leid, Granma, aber was wollt ihr mir sagen?“, wiederholte Riku sich, worauf hin sich seine Großeltern einen Moment lang ansahen. „Ähh… ja, das wollen wir, aber nicht jetzt. Wir haben heute noch viel zu tun. Du brauchst ja noch ein paar Sachen für dein Zimmer und dafür müssen wir runter in die Stadt fahren. Ach ja, dein Badezimmer ist durch die Tür gleich links neben deinem Zimmer. Deswegen bist du doch runter gekommen, oder? Komm, ab mit dir. Ich will in einer halben Stunde losfahren.“, sagte sein Großvater, stand auf, schob ihn aus dem Esszimmer und schloss die Tür hinter sich. Danke für die Antwort!, dachte Riku mürrisch. Na, wenigstens weiß ich jetzt wo... Woher wusste er was ich ihn fragen wollte?!, schoss es ihm durch den Kopf und drehte sich zur Tür um. „Hey, woher wusstest du was ich euch fragen wollte?“, rief er durch die Tür, aber er bekam keine Antwort. Auch gut, dachte er. Er würde schon noch seine Antworten bekommen, auch wenn er sie aus ihnen herauspressen müsste. Grummelnd wandte er sich von der Tür ab und ging hoch in sein Badezimmer, um sich fertig zu machen. Als er eine halbe Stunde später frisch gewaschen und umgezogen wieder runter kam, stand sein Großvater schon vor der Tür und wartete auf ihn. „Da bist du ja. Dann können wir ja losfahren.“, sagte sein Großvater und ging zur Tür hinaus, den Weg runter zu seinem Pick-up. Riku folgte ihm. „Hast du eigentlich schon deinen Führerschein?“, fragte er Riku, als sie den Wagen erreicht hatten. „Noch nicht“, antwortete Riku überrascht. „Die Prüfungen dafür, an meiner High-School, sind erst nächstes Jahr.“ „Verstehe. Hast du denn schon etwas mit deiner Mutter geübt?“, wollte sein Großvater anschließend wissen, worüber Riku nur humorlos lachte. „Als wenn die sich die Mühe machen würde, solang sie sich um ihre neue Familie kümmern kann.“, schnaubte er. „Na, wenn das so ist! Hier!“, sagte sein Großvater und warf ihm die Autoschlüssel zu. Einen Moment lang sah Riku überrascht die Schlüssel an und dann seinen Großvater. „Ist das dein ernst?“, fragte er ihn. „Ja, ist es und ich hoffe du weißt, wie man den Wagen startet.“, lachte Rikus Großvater und setzte sich auf den Beifahrersitz. „Klar weiß ich das, aber falls ich den Wagen gegen einen Baum setzte bist du daran schuld, verstanden?“, grinste Riku und setzte sich auf den Fahrersitz. „Das Risiko geh ich ein. Ich muss sowieso demnächst einen neuen kaufen.“, sagte Joseph und schnallte sich an. „Gut.“, erwiderte Riku grinsend, startete den Motor und fuhr los. „Also, Granpa, wie war ich?“, fragte Riku seinen Großvater, nachdem er den Wagen anderbhalb Stunden später den Wagen am Stadtrand geparkt hatte und sah zu ihm rüber. „Ähm...sagen wir es so. Du brauchst noch viel Übung, Riku. Sehr viel Übung.“, antwortete Joe mit schwacher Stimme und stieg so schnell er konnte aus. „Mit anderen Worten. Ich war Scheiße!“, seufzte Riku niedergeschlagen und stieg ebenfalls aus. „Ach was, das wird schon noch und wenn dir das hilft. Dein Vater war, als ich ihm seine erste Fahrstunde gegeben habe viel schlimmer gewesen. Er hatte es geschafft nach nur fünf Minuten gegen einen Baum zu fahren. War ein Totalschaden. Aber du hast es gleich beim ersten Versuch geschafft, uns in einem Stück in die Stadt zufahren.“, versucht er Riku Mut zu zusprechen. „Das werd ich auch noch schaffen.“, seufzte Riku niedergeschlagen. „Und wo geht’s lang?“, wollte er anschließend wissen. „Hier lang.“, antwortete sein Großvater prompt und setzte sich in Bewegung. Während Riku seinem Großvater durch die Straßen der Stadt folge, sah er sich etwas um. Was für ein Kaff, dachte er. Hier klappen sie den Bordstein bestimmt schon um achtzehn Uhr hoch. „Hey Grandpa, gibt es hier auch Leute in meinem Alter?“, fragte Riku seinen Großvater nach einer Weile. „Sicher, meinst du etwa hier leben nur alte Leute, wie ich? Nein, hier gibt es viele deines Alters, aber die Meisten sind zurzeit nicht da, weil Sommerferien sind.“, antwortete er. „Aber keine Sorge. Du wirst nicht die ganze Zeit über mit uns alten Leuten verbringen müssen. Es sind noch genug junge Leute hier, mit denen du dich unterhalten kannst. Ein paar sogar bei uns auf der Farm. Du hast gestern ja nur ein paar meiner Angestellten kennen gelernt und die meisten von ihnen wohnen mit ihren Familien etwas abseits vom Haupthaus. Ah, da wären wir ja.“, sagte er und blieb vor einem kleinen Möbelgeschäft stehen. „Wow, ein Antiquitätengeschäft. Ich hoffe, ich darf die Möbel auch benutzen, die wir kaufen.“, sagte Riku sarkastisch, während er sich die Möbel im Schaufenster anguckte, die noch aus der Pilgerzeit zu sein schienen. „Buhahaha, keine Sorge! Wir sind nur hier um dir was aus dem Katalog zu bestellen.“, lachte sein Großvater laut auf und betrat zusammen mit Riku das Geschäft. „Grandpa, das war alles viel zu teuer!“, beschwerte sich Riku lautstark, nachdem sie das Geschäft eine halbe Stunde später wieder verlassen hatten und die Straße entlang gingen. „Und wenn schon. Dir haben die Sachen gefallen und das ist das einzige was zählte.“, sagte Jo. „So, und jetzt muss ich noch ein paar Geschäfte erledigen, bevor wir zurück fahren. Du kannst dir ja in der Zeit etwas die Stadt ansehen und falls du Hunger bekommen solltest. Hier die Straße runter gibt es einen guten Imbiss, wo du dir was holen kannst und hier hast du etwas Geld, damit du es auch bezahlen kannst.“, wechselte er das Thema und drückte Riku ein dickes Bündel Scheine in die Hand. „Ähh, und wie lange wird das dauern, mit deinen Geschäften?“, wollte Riku wissen, weil er keine Lust hatte Stunden lang ziellos durch die Stadt zu wandern, ohne zu wissen, wann sie zurück führen. „Nur ein paar Stunden, aber wie lang genau, weiß ich noch nicht und jetzt muss ich auch los. Amüsiere dich gut und mach keinen Unsinn.“, verabschiedete sich Joseph und schlenderte davon. Riku sah ihm einen Moment lang nach und seufzte dann. Na klasse, dachte er. Jetzt kann ich zusehen, dass ich mich in hier in Pseudo-Small-Ville zu Recht finde. Hoffentlich haben die hier einen halbwegs anständigen Buchladen. Natürlich gab es einen Buchladen, aber der war alles andere als halbwegs anständig. Die meisten Bücher die dort verkauft wurden waren entweder Liebesromane oder Fachbücher über Landwirtschaft und weder das eine, noch das andere war nach Rikus Geschmack. Schließlich begnügte er sich damit ein Sportmagazin zu kaufen und es sich in dem Imbiss, den sein Großvater ihm gezeigt hatte, mit einem Cheeseburger und einer Cola gemütlich zu machen, was gar nicht so einfach war, weil alle anderen Besucher des Imbiss ihn schräg von der Seite her ansahen. Er hatte seinen Burger schon zur Hälfte aufgegessen, als eine kleine Gruppe Jugendlicher in Baseballklamotten zusammen mit einem erwachsenen Mann den Imbiss betraten. „Hey Maggy, das Siegermenü für meine Jungs! Wir haben was zu feiern!“, rief der Mann der Kellnerin hinter der Theke zu, während sich das Baseballteam in den hinteren Teil des Imbiss verdrückten. „Dann habt ihr endlich mal wieder gewonnen? Das wurde auch Zeit.“, rief die Kellnerin zurück und gab die Bestellung an die Küche weiter. „Danke für die lieben Worte, Maggy!“, lachte der Mann gut gelaunt. „Und wen haben wir da? Dich kenne ich ja gar nicht.“, fragte er Riku als er an Rikus Tisch vorbei kam und zu ihm runter sah. „Jemanden der es nicht mag von Wildfremden von der Seite angequatscht zu werden.“, erwiderte Riku genervt, ohne aufzusehen. „Bist ja ein richtiges Sonnenscheinchen, wie es scheint. Ich bin Wakka, der Sportlehrer der hiesigen Schule und du bist?“, stellte sich der Mann ungefragt vor. „Schwer genervt, weil ich belästigt werde und jetzt gehen sie. Ich will meine Ruhe haben.“, zischte Riku den Trainer an und warf ihn einen vernichteten Blick zu. „Du bist wirklich ein Sonnenscheinchen, Kleiner!“, lachte Wakka. „Na, was meinst du? Hast du Lust dich zu uns zu setzen? Dann musst du hier nicht so allein rumsitzen.“ Der hat sie doch nicht mehr alle!, schoss es Riku durch den Kopf, während Wakka ihn anlächelte, als wenn nichts wäre und Riku hatte den Verdacht dass, egal was er diesem Trottel an den Kopf werfen würde, er nicht locker lassen würde. Also gab es nur einen Ausweg, um ihn loszuwerden. „Bedienung, zahlen bitte!“, rief er der Kellnerin zu, stand auf und sammelte seine Sachen zusammen, aber Wakka versuchte ihn daran zu hindern. „Hey, du musst doch nicht gleich abhauen. Man kann doch über alles reden.“, sagte Wakka. „Ich will aber nicht mit ihnen reden, Mann. Ich will nur meine Ruhe haben, was ich ihnen schon gesagt habe, aber das geht wohl nicht in ihr mickriges Spatzenhirn!“, fuhr er den Sportlehrer an und wandte sich der Kellnerin, die angewatschelt kam zu. „Was bekommen sie, Ma´am?“, fragte er sie und holte das Bündel Scheine hervor, das sein Großvater ihm gegeben hatte. „Sechs Dollar und fünfzig Cent.“, sagte sie. Riku fischte einen Zehner aus dem bündel und drückte es ihr in die Hand. „Stimmt so, aber wenn ich ihnen einen Tipp geben darf. Achten sie in Zukunft besser darauf, dass schwachsinnige Sportlehrer nicht ihre Kunden belästigen. Das ist geschäftsschädigend.“, sagte Riku emotionslos und verließ fluchend den Imbiss. Nach dieser unerfreulichen Begegnung machte sich Riku auf den Weg zu dem Wagen seines Großvaters, um dort auf ihn zu warten. Dort angekommen machte er es sich unter einem Baum, der in der Nähe stand gemütlich und fing an seine Zeitschrift zu lesen. Er hatte etwa eine Stunde lang dort gesessen, als ihn plötzlich jemand ansprach. Jemand auf dessen Gegenwart er gut hätte verzichten können. „Hey Kleiner, da bist du ja. Du bist echt schnell. Ich habe die ganze Zeit nach dir gesucht.“, sagte Wakka und keuchend vor ihm stand und zu ihm runter sah. „Bitte nicht!“, stöhnte Riku laut auf und sah Wakka wütend an. „Was wollen sie von mir? Ich habe ihnen doch klipp und klar gesagt, dass ich nichts mit ihnen zu tun haben will.“, knurrte er Wakka an. „Ich wollte mich bei dir entschuldigen.“, sagte er. „Ich wollte nur nett zu sein, weil du da so allein herum gesessen hast.“ „Schön für sie und jetzt lassen sie mich in Ruhe!“, fauchte Riku ihn an. „Ja, gleich, aber vorher möchte ich das hier aus der Welt schaffen.“, sagte Wakka und Riku riss nun endgültig der Geduldsfaden. „Oh mein Gott, sind sie dumm… jetzt verpissen sie sich endlich, bevor ich die Bullen rufe und sie wegen Belästigung anzeige!“, brüllte er ihn an. Wakka wollte etwas erwidern, aber bevor er das konnte mischte sich einer der Jungs aus der Baseballmannschaft ein. „Coach, Maggy schickt mich. Sie sollen die Rechnung bezahlen und unterwegs bin ich auch ihrer Frau begegnet. Sie sagt, dass sie ihren Arsch nach Hause bewegen sollen um endlich den Müllschlucker zu reparieren.“, sagte er. „Nicht jetzt Axel. Ich muss erst das hier regeln.“, erwiderte Wakka. „Was denn noch regeln? Sie haben sich bei ihm entschuldigt und gut ist. Außerdem halte ich es für unklug Maggy und ihre Frau warten zu lassen. Das könnte sonst ein böses Ende für sie nehmen, Coach.“ Als der Junge das gesagt hatte überlegte Wakka einen Augenblick lang und schüttelte dann den Kopf. „Das hier ist noch nicht vorbei.“, sagte er zu Riku und zog anschließend von dannen. Riku sah ihm einen Moment lang hinterher und seufzte dann. „Gott sei Dank! Er ist weg.“ „Danke nicht Gott, danke mir. Ich hab den Coach angelogen. Weder Maggy, noch seine Frau warten auf ihn.“, grinste der Junge Riku frech an und ließ sich neben Riku ins Gras fallen. „Und wieso hast du ihn angelogen?“, wollte Riku wissen. Der Junge lachte laut auf. „Weil du ihn sonst bestimmt noch umgebracht hättest, wegen seiner aufdringlichen Art.“ „Unsinn. Ich hätte ihn nicht umgebracht. Ich hätte ihm nur die Zunge herausgerissen, damit er mir nicht weiter auf den Sack geht.“, meinte Riku trocken, worüber sich der Junge prächtig zu amüsieren schien. „Das hätte Wakka nicht davon abgehalten dir weiter auf den Sack zu gehen. Er ist da sturer als ein Esel und die können verdammt stur sein. Ich bin übrigens Axel Fuego.“, stellte sich der Junge vor, nahm seine Baseballkappe ab und reichte Riku die Hand. „Das passt.“, meinte Riku, nachdem er einen Blick auf Axels wilde, feuerrote Haarmähne geworfen hatte und schlug ein. „Ich bin Riku. Riku Raven.“, stellte Riku sich vor. Axel sah ihn überrascht an. „Raven? Bist du vielleicht verwandt mit Joseph Raven von der Raven-Farm?“ „Äh ja, er ist mein Großvater.“, antwortet Riku. Axel war einen Augenblick lang sprachlos. „Das ist... Wow! Wie sieht eure Farm aus? Was baut ihr an? Was für Tiere habt ihr dort?“, bombardierte Axel Riku mit fragen. Riku sah ihn überrascht an. „Keine Ahnung. Ich bin erst seit gestern hier.“, antwortete er und sah in Axels enttäuschtes Gesicht. „Mierda!“, stöhnte Axel und lies sich nach hinten ins Gras fallen. „Porque Una vez que cumplan uno de los Raven-Granja y entonces él puede pedir Una respuesta!“ „Muss ich das versteh? “, fragte Riku ihn verständnislos. „Nein.“, meinte Axel bloß. „Und das soll ich jetzt glauben? Also los. Warum ist es scheiße, dass ich dir keine Fragen über die Farm meines Großvaters beantworten kann?“, hackte Riku nach, woraufhin Axel ihn überrascht ansah. „Du sprichst Spanisch?“ „Sì, Amigo, und jetzt raus damit. Warum willst du das alles wissen?”, wiederholte Riku seine Frage. Axel sah ihn einen Moment lang an. „Weißt du was? Ich mag dich. Du bist der erste andere, außer meiner Familie, in diesem Kaff, der Spanisch spricht und deswegen beantworte ich auch deine Frage. Ich wollte das alles wissen, weil keiner von uns hier weiß, was dein Großvater so auf seiner Farm treibt und um alles ein riesen Geheimnis macht.“, beantwortete er endlich Rikus frage. „Na und? Er wird wohl dasselbe anbauen, wie alle anderen Farmer hier.“, sagte Riku und fragte sich was das soll. Es war doch egal, was sein Großvater anbaute und was für Tiere er hatte, aber Riku vermutete, dass es den Leuten hier so langweilig was, dass sie nichts besseres zu tun hatten, als sich um so unwichtiges Zeug zu kümmern. „Das glaub ich nicht. Er kauft immer Unmengen an Fleisch, aber kaum normales Tierfutter. Saatgut hat er auch noch nie gekauft und ich muss es wissen. Meinen Alten gehört hier der einzige Großhandel und dein Großvater kauft schon so lange ich denken kann bei uns ein.“, erwiderte Axel nachdenklich. „Vielleicht züchtet er ja Löwen oder so was.“, schlug Riku vor, auch wenn das Schwachsinn war. Dann kaufte sein Großvater halt viel Fleisch. Riku war das egal. Immerhin war sein Großvater ein erwachsener Mann und konnte tun und lassen was er wollte, so lange es nicht illegal war. „Das würde die Unmengen an Fleisch erklären. Vielleicht züchtet er wirklich wilde Tiere.“, überlegte Axel, was Riku zum Lachen brachte. „Du hast nen Knall. Ist euch hier wirklich so langweilig, dass ihr nichts Besseres zu tun habt, als darüber zu rätseln, was andere auf ihrer Farm machen?“ „Nur im Sommer.“, antwortete Axel sofort. „Da kommt man hier vor Langeweile fast um, aber mal was anderes. Wo kommst du her? Wenn ich mir deine Klamotten so angucke schätze ich das du bestimmt nicht vom Lande kommst.“, wechselte Axel das Thema, worüber Riku froh war. „Aus New York.“ „Big Appel. Wie ist es dort so?“, wollte Axel interessiert wissen. „Wie jede Großstadt halt. Es ist laut, es stinkt und nach acht kann man nicht mehr vor die Tür gehen ohne zu riskieren von ‘nem Junkie abgeknallt zu werden, weil er deine Brieftasche haben will.“, sagte Riku schulterzuckend. „Klingt ja nicht so toll.“ „Spinnst du? New York ist die geilste Stadt der Welt. Glaub mir, wenn man mir sagen würde, dass ich nur in New York bleiben dürfte, wenn ich meine Mutter erschieße, dann würde ich ihr schneller das Hirn aus ihrem Schädel pusten, als du gucken kannst.“, sagte Riku todernst, worauf Axel ich komisch ansah. „Das war ein Witz, oder?“ „Klar war das ein Witz. Meine Mum würde ich auch ohne Grund abknallen.“, lachte Riku über Axels Gesichtsausdruck und stand auf. „Und was kann man hier unternehmen, um nicht vor Langeweile zu sterben?“, wollte er anschließend wissen. „Im See schwimmen gehen, Fernsehen und Baseball. Das war´s.“, antwortete Axel und stand auch auf. „Ach ja, und seinen Eltern bei der Arbeit helfen.“ „Klingt so als hättet ihr hier ne Menge Spaß.“, meinte Riku sarkastisch. „Na, wenigstens gibt es hier Baseball.“ „Spielst du? Unsere Mannschaft braucht dringend einen neuen Pitcher, weil unser alter einen kleinen Unfall mit einer Mähmaschine hatte und der den wir jetzt haben ist offen gesagt scheiße.“ „Klar spiele ich Baseball. Ich liebe diesen Sport. Seit ich drei Jahre alt war, war ich bei jedem Spiel der New York Yankees, die übrigens die beste Mannschaft der Welt ist. Aber was das mit eurem Team angeht, keine Chance. Ich bin doch nicht wahnsinnig und begebe mich freiwillig in die nahe von eurem irren Coach.“, lehnte er Axels Angebot ab, auch wenn er gerne mitgespielt hätte. „Um den Coach musst du dir keine Sorgen mehr machen. Sag ihm einfach wer dein Großvater ist und er wird dich in Ruhe lassen.“, grinste Axel. „Und warum?“ „Weil der alte Wakka ne heidenangst vor ihm hat. Als er in unserem Alter war, hat er sich mal auf eure Farm geschlichen und dein Großvater hat ihn erwischt. Ich weiß zwar nichts genaues, aber dein Großvater muss ihm so die Leviten gelesen haben, dass er immer wenn er ihn sieht sich sofort aus dem Staub macht. Daher denke ich, dass der Coach dich in Zukunft in Ruhe lassen wird.“, klärte er Riku auf. „Also was ist? Machst du den Pitcher für uns? Wir haben in zwei Wochen ein Spiel gegen die Jungs aus der Nachbarstadt und wir haben schon seit zehn Jahren nicht mehr gegen die gewonnen.“, bettelte Axel Riku an. Aus Spaß lies Riku ihn einen Moment lang zappeln. „Also...wenn dieser Wahnsinnige mich in Ruhe lässt, bin ich dabei, aber wenn er mich auch nur einmal auf etwas anspricht, was nicht mit Sport zu tun hat bin ich weg und ich bin auch nur auf Zeit da. Ende des Sommers bin ich wieder weg.“, sagte Riku. „Kein Problem! Komm, ich will dich den anderen vorstellen und keine Sorge. Der Coach wird nicht mehr da sein.“, erwiderte Axel, packte Riku am Handgelenk und machte sich auf den Weg zu den anderen aus seinem Team. Leider waren sie nicht mehr im Imbiss, was zur Folge hatte das Axel Riku auf der Suche nach seinem Team quer durch die ganze Stadt schleppte, bis sie sie auf dem kleinen Baseballfeld, kurz vor der Stadt fanden. „Hola Chicos, he encontrado un nuevo lanzador Para nuestro equipo!”, rief Axel ihnen zu, kaum dass er und Riku in Hörweite waren, worauf ein kollektives stöhnen zu hören war. „Axel wie oft denn noch? Wir sprechen kein Spanisch. Wenn du was zu sagen hast dann bitte auf Englisch!“, wurde Axel, kaum das sie bei ihnen waren, von einem Jungen mit blonden Haaren angepflaumt. „Von mir aus, Hayner. Dann noch mal für Dumme. Ich habe einen neuen Pitcher für unser Team gefunden!“, übersetzte Axel, was er gesagt hatte und klopfte Riku auf die Schulter. Der Junge wirkte überrascht. „Denn da. Das ist doch der Typ, der den Coach im Imbiss angeschrien hat. Kann er überhaupt Baseball spielen?“, fragte der Junge namens Hayner und sah Riku skeptisch an. Riku schnaubte. „Ich spiele seit ich acht bin Baseball. Seit der Junior High war ich immer festes Mitglied des Teams der Schule und habe bis jetzt schon dreimal in Folge die Stadtmeisterschaften mit ihnen gewonnen. Außerdem habe ich auch noch eine nette kleine Auszeichnung dafür bekommen, dass ich die meisten Home-Runs in einer Saison geschlagen habe. Also ja, ich kann spielen.“, antwortete Riku kalt. Und zwar bestimmt viel besser als du, Blondie!, fügte er in Gedanken hinzu und lies seinen Blick über die anderen im Team schweifen. Die meisten im Team waren zwar nicht besonders groß, aber dafür hatten die meisten von ihnen recht muskulöse Körper, die wie Riku vermutete, von der Arbeit auf den Farmen ihrer Familien stammten. „Schön, dann kannst du halt spielen, aber es gibt trotzdem ein Problem. Der Coach wird ihn wohl kaum im Team haben wollen, so wie er ihn angeschrien hat.“, meinte Hayner, worüber Axel zu lachen begann. „Bitte? Wir reden hier über Mr. Ich will jeder man´s Freund sein. Er wird nie im Leben etwas dagegen haben und falls doch haben wir noch eine kleine Geheimwaffe. Riku, stell dich doch mal meinen Amigos hier vor.“, wandte er sich grinsend an Riku, der seufzte. „Vom mir aus, aber wehe sie reagieren genau so wie du. Hi, mein Name ist Riku Raven und besuche meine Großeltern den Sommer über.“, stellte er sich dem Team vor, die kaum das er das gesagt hatte, hörbar nach Luft schnappten. „Raven?! Von der Grusel-Farm?“, keuchte Hayner. „Jupp, genau von der, aber bevor ihr ihn jetzt alle mit fragen bombardiert, lasst es. Das habe ich schon getan und er weiß nichts, weil er erst seit gestern hier ist.“, sagte Axel sofort. „Aber was nicht ist, kann ja noch werden und jetzt würde ich sagen das wir ne runde spielen um zu gucken ob Gruselboy hier wirklich so gut ist wie er sagt.“, schlug Axel grinsend vor und ein paar Minuten später standen sie alle auf dem Feld und spielten, worüber Riku glücklich war. Endlich konnte er wieder spielen was ihm seit der Hochzeit seiner Mutter verwehrt war, da er sich ständig mit um seine Stiefgeschwister kümmern musste. Stunden lang spielten sie eine Runde nach der anderen bis alle so erschöpft waren, dass sie sich alle aufs Feld fallen ließen. „Du bist echt gut!“, keuchte Axel erschöpft, der neben Riku im Gras lag und wischte sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Was denkst du denn? Ich habe ja immerhin acht Jahre lang ohne Pause trainiert. Da ist es doch klar, dass ich gut bin.“, stöhnte Riku und verkniff es sich selbstgefällig zu grinsen. „Ja, das bist du, aber das ist ja auch kein Wunder, mein Junge!“, dröhnte plötzlich jemand, woraufhin er aufsah und seinen Großvater auf sie zukommen sah. „Hi Grandpa, bist du fertig mit deinen Erledigungen?“, rief er ihm zu und setzte sich auf. „Bin ich und wie war dein Tag so?“ „War ok. Der Anfang war nicht so berauschend, aber danach hatte ich noch ne Menge Spaß!“, erwiderte er munter. „Freud mich für dich, Junge, aber wir müssen jetzt los. Ich muss noch ein paar Dinge auf unserer Farm erledigen, also verabschiede dich von deinen Freunden.“, sagte sein Großvater. „Ok, Grandpa. Also dann Leute ich muss los. Wir sehen uns dann die Tage. Hoffe ich zumindest.“, verabschiedete sich Riku vom Team und stand auf. „Das hoffe ich sogar stark.“, erwiderte Axel und stand ebenfalls auf. „Wir hatten noch nie jemanden im Team der so gut war wie du.“ „Genug jetzt, Kinder. Wir müssen jetzt los. Ihr könnt morgen weiter reden, wenn Mr. Fuego jr. hier uns beliefern wird. Komm jetzt, Riku.“, sagte Rikus Großvater und setzte sich in Bewegung. „Wenn das so ist. Hasta mañana entonces, Axel.”, verabschiedete Riku sich von dem Halbdominikaner und rannte seinem Großvater hinterher. Als sie wieder zu Hause waren, war Riku so geschafft, dass er nur noch drei Sachen machen wollte. Etwas essen, heiß duschen und sich dann schlafen legen. Müde stieg er aus dem Wagen seines Großvaters und schleifte sich rüber zum Haupthaus als plötzlich ein markerschütterndes Gebrüll über den Hof schallte. „Was war das?!“, fragte Riku erschrocken und drehte sich zu seinem Großvater um. „Was war das?! Und wehe du sagst das es nur ein Pferd war. Pferde machen nicht solche laute!“ „Nicht jetzt, Riku! Geh ins Haus und bleib dort. Ich regle das schon.“, antwortete Joseph ruppig und deutete auf das Haus. „Los rein mit dir! Schnell!“ „Nein, ich beweg mich nicht vom Fleck bevor du mir nicht gesagt hast was-“ Der Rest von dem was Riku sagen wollte ging im lauten Gebrüll unter und dazu war noch ein lautes Krachen zu hören, so als ob irgendwas Großes irgendwo gelandet war. Verwirrt sah er sich um und dann sah er es. Ein riesiges Echsen-artiges Geschöpf mit Flügeln hockte auf dem Dach einer der Scheunen hinter dem Haus und sah ihn mit glühenden, blutroten Augen an. „Riku ins Haus mit dir!“, brüllte sein Großvater ihn an, aber Riku konnte sich vor lauter Furcht nicht bewegen. „Das kann nicht sein.“, flüsterte Riku. „Die gibt es nur in Märchen.“ Plötzlich erhob sich das Wesen vom Dach und brüllte laut. Einen Moment lang hoffte Riku, dass es wieder wegfliegen würde, aber dann stellte er entsetzt fest, dass es genau auf ihm zuflog. Er versuchte weg zu rennen, aber dafür war es zu spät. Krachend landete es über ihn und riss ihn zu Boden. Geschockt sah er hoch zu dem Biest, das ihn anstarrte und er hatte nur noch einen Gedanken. Ich werde sterben! So, das war es dann auch schon wieder ich hoffe euch hat das kapi gefallen lg colonello Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)