Eine magische Farm von -Colonello- ================================================================================ Kapitel 11: Eine Woche ---------------------- //Kapitel 10// Niedergeschlagen saß Riku auf seinem Bett und blies Trübsal. Seit Sora weg war wusste er nichts mit sich anzufangen. Das lag aber zum Teil auch daran, dass es für ihn nichts zu tun gab. Seit ganzen drei Tagen nun schüttete es wie aus Eimern, weshalb sein Großvater ihm verboten hatte auf der Farm zu helfen, weil es bei dem Wetter angeblich zu gefährlich für ihn draußen war. Außerdem war auch der Strom ausgefallen und Riku konnte nicht mal ins Internet, um sich abzulenken. Kurz, die Naturgewalten hatten Riku dazu verdammt hier vor Langeweile und Einsamkeit zu sterben. Es war schon fast Mittag, als es zum ersten mal am diesen Tag an seiner Tür klopfte und seine Großmutter herein kam. „Na, wie geht es unserem sterbendem Schwan?“, fragte sie glucksend, wofür sie von Riku einen bösen Blick kassierte. „Witzig, Grandma.“, brummte er. „Ach, jetzt hab dich nicht so. Sora wird bald wieder da sein.“, lachte sie, worauf Riku ihr noch einen bösen Blick schenkte. „Herr Gott, du bist genau wie dein Vater. Der hatte auch immer schlechte Laune, wenn etwas nicht so lief wie er wollte.“ „Ja ja, und was gibt’s? Du bist doch bestimmt nicht nur hochgekommen um mir das zu sagen.“, knurrte Riku, dessen Laune immer schlechter wurde. „Du hast Post, aber sie wird dir nicht gefallen, denke ich.“, sagte Mrs. Raven, die erkannt hatte, dass sie sich nun etwas mit ihren Bemerkungen zurück halten sollte und warf Riku einen Briefumschlag zu. „Für mich? Wie hat es denn der Briefträger bei dem Wetter geschafft ihn herzubringen? Die Straße steht doch zum Teil unter Wasser.“, wunderte er sich. „Wir haben da so unsere Methoden, Junge und wenn du den Brief gelesen hast komm runter zu mir in die Küche, damit wir den Absender etwas verfluchen können. Das wird dir bestimmt Spaß machen.“, sagte Mrs. Raven und ließ Riku wieder alleine. Warum sollte ich den Absender denn verfluchen wollen?, fragte Riku sich und sah sich den Absender an. Sofort verfinsterte sich sein Gesicht und sah den Brief voller Abscheu an. Er war von seiner Mutter. Am liebsten hätte Riku den Brief sofort zerrissen, aber von einer morbider Neugier getrieben öffnete er den Brief und fing an zu lesen. „Lieber Riku, ich hoffe es geht dir gut. Ich melde mich bei dir auf diesen Weg, da du unsere E-mails bis jetzt ja ignoriert hast. Aber vielleicht hast du bei deinen Großeltern ja auch keine Gelegenheit ins Internet zu gehen und hast uns deshalb nicht geantwortet. Wie dem auch sei, ich wollte mich noch einmal bei dir entschuldigen. Vermutlich bist du uns immer noch böse, weil wir dich anfangs nicht mit in den Urlaub nehmen wollten, das deinem Vater und mir inzwischen sehr leid tut. Wir hatten nur an seine Kinder gedacht und völlig vergessen wie du dich dabei fühlen würdest. Ich hoffe, dass du wenigstens eine schöne Zeit bei deinen Großeltern hast. Wir haben hier zwar auch eine schöne Zeit, besonders die kleinen vergnügen sich hier, aber ich mache mir ständig Gedanken um dich. Es wäre sehr schön, wenn du dich bei uns melden würdest. Für den Fall, dass du meine Handynummer im Zorn auf mich gelöscht haben solltest, habe ich sie dir noch einmal aufgeschrieben. 08532854651. liebe Grüße deine dich liebende Mutter. Ps: Ich habe für dich noch etwas Geld dem Brief hinzugefügt. Kauf dir etwas Schönes. Vielleicht ein paar Baseballkarten. Die hast du ja immer gesammelt, bevor Kevin sie kaputt gemacht hat. Liebe Grüße deine Mutter.“ Riku schnaubte laut auf, nachdem er fertig mit lesen war. „Deine dich liebende Mutter. Pah, der war gut!“, knurrte er, zerknüllte den Brief in seiner Hand und stand auf. Plötzlich war ihm wirklich danach seine Mutter zu verfluchen oder ihr wenigstens irgendwie die Meinung zu geigen. Schlecht gelaunt machte er sich auf den Weg runter in die Küche, wo er dort angekommen den Brief auf den Tisch klatschte. „Und was hat sie dir geschrieben?“, wollte seine Großmutter von ihm wissen, ohne von ihrer Arbeit aufzusehen. „Dass sie mich liebt und den ganzen Kram. Gibt es einen Weg wie ich mit ihr sprechen kann? Es gibt zwar keinen Strom, aber ihr habt doch bestimmt noch einen anderen Weg, um mit der Außenwelt in Verbindung zu treten, oder?“, antwortete Riku ihr. „Nun, warum benutzt du nicht einfach dein Telefon?“, schlug seine Großmutter vor. Riku sah sie fragend an. „Das ist doch durch das Unwetter gestört und ich bekomme keine Verbindung.“ „Ach wirklich? Versuche es doch einfach mal.“, lachte Mrs. Raven. Riku zögerte einen Moment und zog dann sein Handy aus seiner Hose, das er aus Gewohnheit immer einsteckte. Schnell tippte er die Nummer ein und hielt sich sein Handy ans Ohr. Es klingelte ein paar mal bis der Anruf am anderen Ende der Leitung angenommen wurde. „Riku, schön dass du anrufst. Ich freue mich ja so etwas von dir zu hören.“, begrüßte seine Mutter ihn, aber Riku freute sich nicht im geringsten darüber ihre Stimme zu hören. „Hallo Mutter, ich rufe dich nur an, um dir zu sagen dass du mich in Ruhe lassen sollst. Kümmere dich lieber weiter um die Bälger von diesem Wichser, den du geheiratet hast.“, knurrte Riku in sein Handy. „Riku bitte, du kannst uns doch nicht ewig böse deswegen sein. Wir haben uns doch schon bei dir entschuldigt.“, sagte seine Mutter, aber Riku schnaubte nur. „Was ich machen kann und was nicht entscheide immer noch ich, kapiert? Ich habe keinen Bock mehr auf deine kleine neue Familie. Sie kotzt mich an. Also kannst du dich ja entscheiden. Ich oder sie. Beide zusammen wird es nicht geben.“, sagte Riku kalt und er konnte hören wie seine Mutter am anderen Ende der Leitung anfing zu schluchzen. „Riku bitte, stelle mich nicht vor so eine Wahl.“, wimmerte sie. „Ich bin glücklich mit Frank.“ „Und ich nicht, aber ich seh schon für wen du dich entscheidest. Dieser Typ ist dir wichtiger, als dein eigener Sohn, aber du musst dir keine Sorgen um mich machen. Grandpa und Grandma haben bestimmt nichts dagegen, wenn ich nicht nur über den Sommer über bei ihnen bleibe. Oder Grandma?“, wandte er sich an seine Großmutter, die sofort ihre Arbeit stehen und liegen ließ. „Natürlich nicht. Wir sind glücklich darüber, dass du bei uns bist. Wenn du nicht willst musst du nicht zu dieser schrecklichen Rabenmutter zurück.“, sagte sie laut, damit seine Mutter es hören könnte und lächelte boshaft in sich hinein. „Riku, gib mir sofort deine Großmutter!“, hörte er seine Mutter durch das Telefon keifen und grinste. „Wenn du das möchtest.“, sagte Riku und reichte seiner Großmutter sein Handy. Sofort fingen die beiden Frauen an sich zu streiten, wobei mehrmals Sätze wie „Nur über meine Leiche!“ fielen und seine Großmutter seiner Mutter mehr als nur einmal mit nem Anwalt drohte. Riku genoss es in vollen Zügen. Sein Großvater hatte seiner Mutter zwar schon die Meinung gesagt, aber wenn es um so etwas ging konnte niemand es mit seiner Großmutter aufnehmen. „Wenn der Junge nicht zu dir widerlichen alten Schlampe zurück will, dann muss er das auch nicht und komm mir nicht schon wieder damit, dass du seine Mutter bist! Du wolltest ihn doch los werden! Du hast ihm den Rücken zugewandt, also lebe damit! Riku bekommst du nicht zurück und damit basta!“, schrie seine Großmutter ins Handy und warf es anschließend Riku zu, der es grinsend auffing und sich wieder ans Ohr hielt. „Abby, das kannst du nicht tun, hörst du? Und wenn du vor Gericht ziehen willst bitte. Riku mag zwar im Moment wütend auf mich sein, aber wenn es hart auf hart kommt wird er auf meiner Seite sein und nicht auf deiner!“, hörte er seine Mutter schreien, worauf sein Grinsen noch breiter wurde. „Das glaubst auch nur du, Frau! Ich habe mehr als genug Gründe, um hier zu bleiben. Also dann, ich lege jetzt auf. Ich will euch ja nicht euren schönen Familienurlaub verderben.“, verabschiedete Riku sich von ihr, legte dann auf und stellte sein Handy aus. Grinsend wandte er sich an seine Großmutter. „Das hat irgendwie Spaß gemacht.“, sagte er zu ihr. „Wenn ich ehrlich bin, mir auch. Ich wollte dieser Person schon lange mal die Meinung sagen.“, erwiderte seine Großmutter und lächelte. „Es war übrigens sehr nett von dir, dass du gesagt hast, dass du lieber hier bleiben möchtest, als zu ihr zurück zu gehen.“ „Das war nicht nett, Grandma, sondern nur die Wahrheit. Ich hab es satt zu zusehen wie sie sich den Rückten für Frank und seine Bälger krumm macht und mich links liegen lässt. Hier bekomme ich wenigstens Beachtung und Freunde hab ich auch schon gefunden. Außerdem habe ich ja jetzt auch Sora und das ist ja wohl auch ein guter Grund hier zu bleiben, oder?“, meinte Riku, worauf seine Großmutter nickte. „Ein guter Grund sogar, würde ich meinen. So, und jetzt sehen wir mal zu, dass du eine Beschäftigung bekommst. Du kannst ja nicht den ganzen Tag in deinem Zimmer bleiben und Trübsal blasen. Und um das schlechte Wetter werd ich mich auch mal kümmern müssen. Es geht ja nicht, dass dein Großvater es so viel regnen lässt.“, erwiderte Mrs. Raven, zog sich ihre Schürze aus und bedeutete ihrem Enkel ihr zu folgen. „Grandpa macht das schlechte Wetter?“, wollte Riku wissen. „Ja, seit du hier bist hat er nur die Sonne scheinen lassen, aber das war nicht gut für die Pflanzen. Darum hat er es regnen lassen.“, antwortete sie knapp, während sie das Esszimmer durchquerten und in die Eingangshalle traten. Sie hatten schon fast die Eingangshalle durchquert, als es an der Tür klopfte und seine Großmutter überrascht stehen blieb. „Wer ist denn das? Es klopft hier doch sonst nie einer an.“, sagte sie und watschelte zur Tür. „Junge, was machst du denn hier? Wie hast du es nur geschafft bei dem Regen her zu kommen?“, rief sie überrascht, nachdem sie die Tür geöffnet hatte und Axel zum Vorschein kam, der nass bis auf die Knochen war. „Hallo, Mrs. Raven.“, sagte er. „Ich wollte Roxas besuchen, also hab ich mir mein Fahrrad geschnappt und bin her geradelt. Allerdings ist es mir unterwegs weg geschwommen.“ „Junge, du bist verrückt. Komm schon rein bevor du dir eine Erkältung holst. Riku, sei doch so nett und leih deinem Freund ein paar Sachen von dir. Seine kann er ja nicht anbehalten.“, sagte Mrs. Raven und schüttelte missbilligend den Kopf. „Geht klar, Grandma. Komm schon, Axel. Beweg deinen nassen Arsch die Treppe rauf und pass auf, dass du nicht alles nass machst.“, sagte Riku und schleifte Axel hoch auf sein Zimmer. „Wow, das sieht ja jetzt ganz anders aus.“, sagte Axel, kaum dass sie in Riku´s Zimmer waren und sah sich um. „Tja, ich konnte ja nicht ewig in nem leeren Zimmer wohnen und jetzt halt die Klappe und zieh dich um.“, sagte Riku und warf ihm ein paar Sachen zu, die er aus seinem Kleiderschrank geholt hatte. „Sag mal, hast du etwas? Du wirkst irgendwie schlecht gelaunt.“ „Nicht wirklich. Mir ist nur langweilig und mir wills nicht in den Kopf gehen, dass du dich bei dem Wetter auf den langen Weg hierher gemacht hast, obwohl Roxas gar nicht hier ist.“, erwiderte Riku und schüttelte den Kopf. „Du hast echt einen an der Waffel!“ „Was meinst du mit Roxas ist nicht da?“, wollte Axel wissen, der ein mehr als nur enttäuschtes Gesicht machte. „Er, Sora und ihre Familie sind für ne Woche auf Verwandtenbesuch im Yellowstone Nationalpark. Hast du das etwa nicht gewusst?“ „Nein!“, stöhnte Axel entsetzt. „Klasse, dann hab ich mich also völlig Umsonst durch dieses Unwetter gekämpft!“ „Sieht so aus.“, grinste Riku seinen Kumpel an, worauf Axel etwas grummelte und sich endlich seine nassen Klamotten auszog. Er war gerade dabei sich seine durchnässten Shorts auszuziehen, als plötzlich die Tür aufging und Mrs. Raven herein kam. „Jungs, ich habe Arbeit für euch, aber bevor ihr anfangt habe ich nur noch ein kleines Hausmittelchen, damit Axel sich nicht erkältet. Ach Junge, stell dich nicht so an! So etwas sehe ich nicht zum ersten Mal.“, pflaumte sie Axel an an, der versuchte seine Männlichkeit vor ihr zu verbergen. „Männer! Warum müssen sie sich nur immer so anstellen? Hier, davon soll er einen Löffel voll einnehmen, aber keinen Tropfen mehr, verstanden? Ich warte draußen auf euch, also beeilt euch bitte.“, sagte sie, drückte Riku eine Flasche mit einer klaren Flüssigkeit und einen Löffel in die Hände und verließ wieder das Zimmer. „Mensch Alter, hat deine Großmutter noch nie etwas von anklopfen gehört?!“, zischte Axel, kaum dass sie draußen war und stöhne erleichtert auf. „Wozu sollte sie anklopfen? Es ist ihr Haus.“ „Weil du zum Beispiel hättest nackt sein können.“ „Na und? Sie hat mich schon oft genug nackt gesehen und vor meiner eigenen Großmutter muss ich mich wohl kaum schämen.“, erwiderte Riku trocken. „Und jetzt beeil dich lieber und zieh dich um bevor sie wieder rein kommt, um zu sehen warum wir solange brauchen.“ „Ja ja, keine hetzte.“, brummte Axel und zog endlich Riku´s Sachen an. „Zufrieden?“, fragte Axel, nachdem er fertig war. „Fast.“, meinte Riku. „Los Mund auf und Augen zu.“, sagte er und flößte Axel etwas von der Medizin, die seine Großmutter ihm gegeben hatte ein. Angewidert verzog Axel das Gesicht. „Bäh, das schmeckt ja wie Scheiße!“ „Selbst schuld. Was radelst du auch bei dem Wetter durch die Gegend?“, meinte Riku trocken, ging zur Tür und öffnete sie. „Grandma, wir sind fertig.“ „Das wurde ja auch Zeit. Kommt mit.“, sagte Mrs. Raven und bedeutete den beiden ihr zu folgen. „Was sollen wir den machen, Grandma?“, wollte Riku wissen. „Nun, da dir ja langweilig ist, dachte ich mir, dass du mal den Dachboden etwas aufräumen könntest. Da hat sich im Laufe der Jahre wirklich eine menge Gerümpel angesammelt.“, antwortete sie. Riku stöhnte auf. „Wir sollen den Dachboden aufräumen? Nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung.“ „Hör auf dich zu beschweren. Du hast ja sonst nichts besseres vor, oder?“, tadelte seine Großmutter ihn sofort für seine Bemerkung. Schweigend folgten sie ihr bis hoch ins oberste Stockwerk, wo sie unter einer Luke in der Decke stehen blieben. „Nun, dann wünsche ich euch mal gutes Gelingen, Kinder. Hier habt ihr ein paar Öllampen, damit ihr dort auch was sehen könnt. Ich bin bin dann unten in der Küche.“, sagte Mrs. Raven, drückte ihrem Enkel und Axel jeweils eine alte Petroliumlampe und Streichhölzer in die Hände und ging wieder zurück ins Erdgeschoss. „Klasse.“, meinte Axel, als sie weg war. „Anstatt Zeit mit meinem Roxylein zu verbringen, darf ich dir jetzt beim aufräumen eures Dachbodens helfen. Schlimmer kann es echt nicht mehr werden.“ „Sag das lieber nicht zu laut, Ax. Ich habe gelernt, dass immer wenn ich so etwas sage es nur noch Schlimmer kommt.“, meinte Riku sofort und machte sich daran die Luke zu öffnen. Oben auf dem Dachboden war es dunkel, es roch muffig und alles war voller Spinnennetzen. Riku hatte das Gefühl, dass seit Jahren niemand mehr hier oben war. Schweigend zündeten die beiden ihre Lampen an und machten sich an die Arbeit. Stunden lang stapelten sie die Kartons und Kisten, die überall herum standen aufeinander und schoben sie an die Wände bis sie nicht mehr konnten. „Mierda, ich kann nicht mehr!”, stöhnte Axel und setzte sich auf eine verstaubte Truhe. „Ich auch nicht!“, stöhnte Riku ebenfalls, machte es sich auf dem Boden gemütlich und sah sich um. „Ich wusste gar nicht, dass meine Großeltern so viel Krempel hier oben versteckt haben.“ „Alter, nimm´s mir nicht krumm, aber du scheinst so einiges über deine Großeltern nicht zu wissen.“, meinte Axel, der versuchte seine Haare von ein paar Spinnennetzen zu befreien. „Wem sagst du das. Bevor ich herkam dachte ich immer ich hätte ganz normale Großeltern und es stellt sich plötzlich heraus, dass sie ne Farm voller Fantasytiere haben und zaubern können.“, sagte Riku und seufzte. „Warum kann ich nicht einfach eine ganz normale Familie haben?“ „Warum? Deine Familie ist doch cool! Ich wünschte meine Familie wäre auch magisch. Dann wäre es hier nicht so verdammt langweilig.“, meinte Axel und späte in einen Karton neben ihm. „Hey, guck mal. Der ist voller alter Fotos.“, sagte er und holte einen großen Stapel Fotos aus dem Karton und reichte die Hälfte davon Riku. Auf dem ersten Bild, das Riku sich anschaute waren seine Großeltern, er selbst als kleines Kind und sein Vater zu sehen, die in die Kamera winkten. Riku lächelte. „Guck mal. Da bin ich als kleines Kind drauf.“, sagte er und reichte das Bild Axel. „Auf dem hier auch. Mit deinem Dad schätze ich mal.“, erwiderte Axel und warf Riku das Bild zu, auf dem Riku zu sehen war wie er mit seinem Vater Baseball spielte. „Jup, das ist mein Dad.“ „Er sah in seinen jungen Jahren ja ziemlich gut aus.“, grinste Axel den Silberhaarigen anzüglich an. „Tja, das liegt bei uns in der Familie, dass wir gut aussehen.“, konterte Riku. Plötzlich schlug Axel sich die Hand vor die Stirn. „Da fällt mir gerade ein, dass mein Alter mich gebeten hat deinen zu grüßen und dass er sich mal wieder bei ihm melden soll. Kannst du das für mich machen? Du siehst deinen Alten ja früher als ich.“, sagte Axel, aber Riku schüttelte sofort den Kopf. „Geht nicht.“, sagte er. „Warum?“, wollte Axel wissen. „Ganz einfach, Ax. Weil er seit ungefähr fünf Jahren tot ist.“, antwortete Riku, was Axel einen Moment lang die Sprache verschlug. „Ähm, sorry Alter, das wusste ich nicht.“ „Macht nichts. Ist ja schon lange her.“, meinte Riku und guckte sich weiter die Bilder an. Plötzlich lachte er laut auf. „Guck dir das hier mal an! Da sind mein Dad, ich und Blacky drauf.“, kicherte er und reichte Axel das Bild. Auf dem Bild war zu sehen wie Riku und Blacky sich aneinander festhielten und sein Vater verzweifelt versuchte sie von einander zu trennen. „Niedlich. Kein Wunder, dass dich dein Drache so gern mag. Als ihr klein wart müsst ihr ja unzertrennlich gewesen sein.“ „Scheint so. Komisch, dass ich mich daran überhaupt nicht erinnern kann.“, erwiderte Riku und guckte weiter. „Hey sieh mal hier. Ein Bild von Sora und meinem Süßen. Das muss wohl aus einem Freizeitpark sein, so wie sie angezogen sind.“, lachte Axel plötzlich und warf Riku ein altes Schwarzweißbild zu. Riku betrachtete es einen Moment lang grinsend, da Sora und Roxas wie junge Cowboys angezogen waren, aber dann fiel ihm im Hintergrund etwas auf was nicht stimmen konnte. „Axel, ich glaube kaum dass das in nem Freizeitpark gemacht wurde.“ „Wo denn sonst? Hier wohl kaum.“ „Ich fürchte doch. Das Haus im Hintergrund ist unser Haus.“, erwiderte Riku und gab Axel das Bild zurück, der es genauer in Augenschein nahm. „Alter, das ist ja wirklich euer Haus. Von wann ist das denn?“, fragte Axel und drehte das Bild um. Erschrocken keuchte er auf. „Imposible!”, keuchte er. „Was ist unmöglich?”, wollte Riku wissen, nahm Axel das Bild ab und schaute sich die Rückseite an. 24. Juni 1874 stand dort mit Handschrift geschrieben. Das kann nicht sein!, schoss es Riku durch den Kopf. „Das können unmöglich Sora und Roxas sein! Wenn das Bild echt ist ist es gute hundertdreißig Jahre alt und so alt sind die beiden nicht!“, sagte er und sah zu Axel, der nachdenklich aussah. „Was ist? Du weißt, dass sie das nicht sein können!“ „Doch sie könnten es sein. Erinnerst du dich noch an das Buch das deine Großmutter uns gegeben hat? Dieses kleine Lexikon über magische Wesen?“ „Ja, was ist damit?“ „Da stand doch drin, dass Waldgeister ziemlich alt werden und unsere Kleinen sind Waldgeister. Also könnten sie es rein theoretisch sein.“, sagte Axel und Riku wusste, dass er recht haben könnte. „Das heißt also, dass die beiden...“ „...schon alte Knacker sein könnten.“, schloss Axel den Satz. Einen Augenblick lang sahen sie sich nur verblüfft über die Neuigkeit an und begannen dann nach weiteren Fotos von ihren Freunden zu suchen. Sie hatten schon fast den ganzen Karton leer geräumt, als Riku endlich wieder eins fand auf dem Sora zu sehen war. Und was er darauf sah verschlug ihm den Atem. Auf den Bild war Sora zu sehen, der ein Kind auf den Schultern trug, aber nicht irgendein Kind. Das Kind war er selbst. Und als er es sich noch genauer anguckte stellte er auch noch fest, dass sein Vater etwas weiter im Hintergrund stand und zu lachen schien. Riku konnte es nicht glauben. War Sora wirklich schon weit über hundert Jahre alt? „Axel, lass uns für heute Schluss machen, ok? Ich habe keine Lust mehr hier oben zu sein.“, sagte Riku, steckte sich das Bild ein und stand auf. „Meinst du ich? Mir reicht es auch für heute.“, stimmte Axel ihm zu, stand auf und folgte Riku, der schon durch die Luke verschwunden war. Den Rest der Woche war Riku in einer komischen Stimmung. Ständig musste er über Sora nachdenken und fragte sich wie alt sein Freund wirklich war. Es störte ihn, dass sein Freund viel älter als er sein könnte, aber zum Glück nicht so sehr, dass er ihn deswegen gleich wieder verlassen würde. Sora war immer noch Sora, egal wie alt er war. Trotzdem wollte er die Wahrheit wissen. Er war gerade dabei die Ställe der Einhörner aus zu misten, als ihn eine bekannte Stimme ansprach. „Na, wenn das mal nicht der Stallknecht von Dienst ist!“ Überrascht drehte Riku sich um und sah Roxas in der Stalltür stehen, der ihn angrinste. „Du!“, sagte er. „Ihr seit also wieder da?“ „Sieht so aus, oder?“, erwiderte Roxas und kam auf ihn zu. „Komm, lass mich das machen. Sora wartet auf dich beim Haupthaus.“, sagte er freundlich und nahm Riku die Mistgabel ab. Sofort gingen bei Riku die Alarmglocken an. Wenn Roxas freundlich zu ihm war konnte das nichts gutes bedeuten. „Was ist los? Du bist sonst nie freundlich zu mir, außer wenn es was schlechtes für mich bedeutet.“ „Kann ich nicht einfach mal so nett zu dir sein?“, fragte Roxas, aber Riku sah ihn nur misstrauisch an. „Nein, kannst du nicht.“, sagte Riku kalt, worüber der blonde lachte. „Gut erkannt, Trottel und jetzt verpiss dich. Sora hat eine große Überraschung für dich!“, lachte Roxas lauthals und wandte sich von ihm ab. Riku sah ihn noch ein paar Sekunden lang an und machte sich dann mit einem unguten Gefühl auf den Weg zum Haupthaus. Dort angekommen machte er sich sofort auf die Suche nach seinem Freund, was aber nicht so leicht war, da der ganze Hof voller Waldgeister war, die sich bei seinem Großvater zurückmelden wollten. „Oh, wenn das mal nicht Riku ist. Wie geht es dir, Junge?“, sprach ihn plötzlich jemand von der Seite an. Riku drehte sich zu der Person um und sah dass es Roxas Mutter war, die ihn angesprochen hatte. „Oh, hallo. Mir geht es gut und Ihnen?“ „Ich bin etwas erschöpft von der langen Reise, aber ansonsten kann ich nicht klagen. Suchst du jemanden?“, säuselte sie und gähnte. „Ja, ich suche Sora. Haben Sie ihn gesehen?“ „Natürlich. Kaum, dass wir angekommen sind ist er sofort ins Haus gelaufen und ist seit dem nicht wieder raus gekommen.“, antwortete sie, worauf Riku sofort zum Haus sah. „Vielen Dank“, sagte Riku zu ihr und rannte ins Haus. Plötzlich war er genau so aufgeregt wie vor einer Woche, als er Sora hinter dem Haus getroffen hatte. So schnell er konnte rannte er die Treppen hoch, in den zweiten Stock zu seinem Zimmer, wo er Sora vermutete. Hastig riss er die Tür zu seinem Zimmer auf und da war er. Wuschelige braune Haare, meerblaue Augen. Sein Sora. Aber etwas an ihm hatte sich verändert. Sehr verändert. Er war auf einmal nicht mehr so klein wie vor einer Woche. Er war größer geworden. Viel größer und er sah älter aus. Riku hätte ihn auf sechzehn oder siebzehn Jahre geschätzt. „Sora, bist du das?“, fragte Riku verwirrt, während er Sora von oben bis unten ansah. „Ja, bin ich und ich glaube wir müssen uns mal dringend unterhalten.“ so, das war es dann auch schon wieder ich hoffe das kapi hat euch gefallen und entschuldigt bitte die lange warte zeit lg colonello Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)