Das Zeichen des Wolfes von Chisaku (Die Gestaltwandlerin Kiara bringt Itachis Leben ziemlich durcheinander...) ================================================================================ Kapitel 4: Gezeichnet! ---------------------- Gezeichnet! Itachi lag quer auf seinem Bett und schluckte schwer. Kiara lag der Länge nach auf ihm und schmiegte sich mit einem glücklichen Lächeln an ihn. „Ich habe dich vermisst. Du hast dich heute noch nicht einmal blicken lassen, bevor ich mit Konan, Deidara und Kakuzu zum Einkaufen losgegangen bin.“ Sie setzte sich auf und sah ihn mit hängenden Ohren an. Auch wenn es eigentlich überhaupt nicht Itachis Art war, so erröteten seine Wangen nun dennoch ein wenig, denn Kiaras Anblick machte ihn wirklich fertig. „Kiara, ich… du solltest…“, seine Stimme war bereits so rau und belegt, dass sie eher einem Krächzen glich und der Kloß, der sich in seinem Hals gebildet hatte, hinderte ihn am Sprechen. „Itachi? Fehlt dir etwas? Du glühst ja richtig.“ Sie hielt ihre Hand kurz auf seine Stirn und stellte fest, dass sie furchtbar heiß geworden war. „Hast du etwa Fieber?“ Sie sprang sofort auf und wollte kaltes Wasser holen, doch er packte ihr Handgelenk und riss sie zurück. Sie landete direkt in seinem Schoß und bevor sie überhaupt wusste, wie ihr geschah, lag sie direkt unter ihm. Es vergingen ein paar Minuten in denen Itachi ihre Arme festhielt und ihr direkt in die Augen sah. Er kämpfte verzweifelt um das letzte Fünkchen Selbstbeherrschung, das er noch hatte. Doch bevor überhaupt irgendetwas passieren konnte, wurde die Tür wieder einmal einfach so aufgerissen und Hidan stand wie am Abend zuvor in der Tür: „Ihr treibt es ja schon wieder! Das darf doch wohl nicht wahr sein! Und nach mir schnappt der kleine Köter!“ Itachi hatte Kiara derweil blitzschnell an seine Brust gedrückt, bevor Hidan ihre Brüste anstarren konnte und dieses Mal verkroch sie sich sogar eigenständig unter ihm und dem Laken und versuchte sich zu verstecken. „Itachi, ich…“, er drückte sie beruhigend fester an sich: „Schscht, schon gut.“ Er fixierte Hidan, der sich nicht vom Fleck gerührt hatte mit seinem Sharingan und einem Blick, der sogar einen Toten noch einmal hätte umbringen können. „Verschwinde oder ich garantiere dir, dass ich dir für den Rest deiner Unsterblichkeit Alpträume bereiten werde!“ Hidans Grinsen erstarb ruckartig, stattdessen knurrte er wütend und brüllte im Gehen: „Ihr sollt zu Pain kommen, ihr habt eine Mission!“ „Jemand sollte ihm beibringen anzuklopfen.“ Itachi drückte sich nach oben und zog Kiara dabei mit sich: „Wieso bist du eigentlich schon wieder nackt? Hast du vor mich in den Wahnsinn zu treiben?“ Kiara sah ihn verwirrt an: „Wieso sollte ich das wollen? Itachi, ich würde dir niemals etwas antun! Und ich bin nur unbekleidet, weil ich ein Wolf war. Bei der Verwandlung verschwindet die Kleidung, wohin auch immer, deshalb ziehe ich mich normalerwiese vorher aus. Allerdings war das diesmal nicht möglich. Deidara und Kakuzu waren dabei.“ Itachi seufzte und fuhr sich mit der Hand durchs Haar: „Wieso hast du vor allen anderen Schamgefühl, aber bei nicht?“ Sie lächelte und gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange: „Weil ich dir vertraue und du mir nahe stehst. Als Gestaltwandler sind wir es im Hina Clan gewohnt auch einmal nackt vor einem Clanmitglied zu stehen,aber das ist innerhalb des eigenen Rudels nichts Unangenehmes. Vor anderen Rudeln sind wir schon gehemmter und wir rennen auch nicht nackt herum, sondern ziehen uns sofort etwas an, aber die Wandlung ist einfach so. Das ist ein Teil unseres Wesens. Und weil ich mich dir verbunden fühle, stört es mich bei dir auch nicht. Ehrlich gesagt vergesse ich einfach, dass ich nichts anhabe, ich freue mich immer noch sehr, dass ich dich überhaupt gefunden habe.“ Nun errötete sie doch tatsächlich ein wenig und zog das Laken eng um ihren Körper. „Tut mir Leid, wenn ich dir Unannehmlichkeiten bereitet habe, Itachi.“ Ihre Ohren hingen traurig herunter und sie hatte ihren Kopf bedrückt gesenkt. Itachi glaubte sogar eine kleine Träne in ihrem Augenwinkel glitzern zu sehen. Ihr Vertrauen schmeichelte ihn sehr und er hatte nicht beabsichtigt sie zu verletzen. Vorsichtig zog er sie in die Arme und drückte seine Lippen sanft auf ihre Stirn: „Danke, dass du solches Zutrauen zu mir hast und ich dir so viel bedeute.“ Kiara lächelte kurz und stand auf: „Ich gehe Konan suchen und werde mir dann etwas von meinen neuen Kleidungsstücken anziehen. Entschuldige bitte noch einmal, ich werde in Zukunft darauf achten, dass du mich nicht mehr unbekleidet sehen musst.“ Na wunderbar, was hatte er da jetzt wieder angestellt? „Du kannst doch nicht so dort hinausgehen! Die Männer würden dich fast alle nur allzu gerne in ihr Bett zerren! Ich lass dich doch nicht wie ein Lamm zur Schlachtbank gehen! Du bleibst schön brav hier!“ Er packte Kiara an der Taille und warf sie sich über die Schulter, dann trug er sie wieder zum Bett und ließ hineinfallen. „Du wartest hier! Und wehe, du…“ Er hielt inne und starrte auf ihre Schulter. Ihre Haare waren nach vorn gefallen und entblößten nun das kleine Uchiha-Zeichen auf ihrem Schulterblatt. Wie hypnotisiert starrte er es an und fuhr ehrfürchtig mit den Fingern darüber: „Woher hast du das?“ Er sah sie noch immer ungläubig an, weshalb Kiara sich zu schämen begann. Was war, wenn er wütend werden würde? Wenn er nicht wollte, dass sie sein Zeichen trug und seine Wächterin wurde? Was sollte sie dann tun? Eine andere Wahl hatte sie nicht mehr und wenn er sie nicht annahm, dann würde sie für immer unvollständig bleiben. Sie verkrampfte ihre Hände im Laken und drückte es noch fester an ihre Brust: „Es ist eine Teilprägung.“ Ihr Flüstern war kaum zu hören, aber Itachi verstand sie: „Was genau ist eine Teilprägung und was hat sie mit meinem Clanzeichen zu tun?“ Kiara zitterte leicht und sah ihn mit feuchten Augen an: „Eine Teilprägung ist eine Vorstufe der Wächterprägung meines Clans. Sie kommt nur selten und in äußersten Extremsituationen vor. Eine Teilprägung bringt den Wächter in einen Schwebezustand zwischen ungeprägt und geprägt. Er ist mit der Person, die er schützt noch nicht vollständig verbunden, kann sich aber auch nicht mehr von ihr lösen. Teilprägungen werden auch als Vorprägungen bezeichnet, denn sie findet statt, bevor der Wächter den Umwandlungszyklus durchlaufen hat, nach dem er erst in der Lage ist sich vollständig zu verbinden. Nach dem Zyklus ist jede Prägung eine vollständige.“ Unsicher schlang sie die Arme um ihren Körper und sah ihm tapfer in die Augen: „Meine Teilprägung kam zustande, als ich dich damals beschützen wollte. Die Prägung ist etwas, über das wir keine vollkommene Kontrolle haben, sie kann aus einer Situation oder einem Entschluss heraus einfach entstehen. Die meisten von uns leben darum eher zurückgezogen und meiden größere Menschenansammlungen. Von einem zufälligen Blick bis hin zu einer absolut selbstständigen und ganz bewussten Entscheidung kann alles eine Prägung auslösen.“ Itachi schluckte. Dass Kiara für den Rest ihres Lebens an ihn gebunden sein sollte, konnte er so schnell nicht verarbeiten. „Du hast also beschlossen meine Wächterin zu werden, habe ich das richtig verstanden?“ „Ja.“ Ihre Stimme klang furchtbar kläglich und sie hielt die Tränen nur mit Mühe zurück, die sich einen Weg über ihr Gesicht bahnen wollten. Sie hätte wissen müssen, dass Itachi unzufrieden sein würde. Warum sollte er auch bereit sein sie als seine Wächterin zu akzeptieren? Sie hatten sich jahrelang nicht gesehen und kannten sich nur aus einer einzigen Nacht. Natürlich verband sie etwas miteinander, aber wieso sollte es ein tieferes Band als eine gewöhnliche Freundschaft sein? Wie konnte sie einfach davon ausgehen, dass er dasselbe empfand wie sie? „Wieso ich, Kiara?“ Die Sanftheit in seiner Stimme ließ sie hochfahren und überrascht sah sie ihn an. Itachis Blick war schon fast verzweifelt. Kiara hatte ihn erhalten, wie ein Panzer hatte sie sich damals um ihn gelegt und die Bruchstücke, in die er ohne sie zerfallen wäre, zusammengehalten bis sie wieder von alleine hielten. Er war keinesfalls der Richtige für sie! Seine Pläne waren ganz anders und was geschah mit einem Wächter, wenn seine zweite Hälfte starb? Kiara lächelte ihn auf einmal so liebevoll an, dass sich ihm die Brust zuschnürte, sie war wirklich zu aufrichtig und unschuldig. „Ich wollte dich so sehr beschützen, dass es einfach passiert ist. Du hast ein gutes und starkes Herz, Itachi. Außerdem hat mich diese Nacht von damals tief mit dir verbunden. Ich denke, ich wäre gar nicht mehr in der Lage, mich auf jemand anderes zu prägen, selbst wenn ich noch die freie Wahl hätte. Viele verstehen das nicht und es ist auch schwer zu erklären, wie sich dieses Band anfühlt, obwohl es noch unvollständig ist. Aber für mich ist es das Kostbarste, was ich besitze.“ Wie konnte man etwas so Wertvolles zurückweisen, wenn derjenige, der es einem schenkte, so aufrichtige tiefe Gefühle dafür hegte? Dennoch, er konnte ihr Geschenk unmöglich annehmen. Noch nicht! Er musste sich erst darüber bewusst werden, was diese Bindung wirklich bedeutete. Eine so enge Verbindung musste doch noch viel weitreichendere Konsequenzen mit sich ziehen und er befürchtete, dass sie diejenige sein würde, die am Ende am meisten unter ihrer Wahl leiden musste. So konnte er ihr, ihr Opfer unmöglich danken! Er küsste sie zaghaft auf die Stirn und strich ihr kurz durchs Haar: „Verzeih mir bitte, aber ich brauche etwas Zeit um nachzudenken.“ Sie nickte erleichtert. Selbstverständlich musste er das ganze erst verdauen und das konnte sie gut verstehen. Zudem waren sie sich ja erst vor kurzem wieder begegnet. Das einzige, was momentan für sie zählte war, dass er sie nicht fortstieß. Itachi fuhr ein letztes Mal andächtig mit den Fingern über das kleine Zeichen seiner Familie, dann stand er auf und ging, um Kiaras Kleidung zu holen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)