Bis zum Tod..♥ von Yuna200 ================================================================================ Kapitel 14: Stille ------------------ Es sind jetzt drei Jahre seit meinem Tot vergangen. Der Engel von damals war nicht mehr aufgetaucht, geschweige denn Ryo. Ich liege also die ganze Zeit alleine in dieser Dunkelheit. Hier ist nichts, außer eine kleine Uhr über mir, die das Jahr, die Stunde, die Minute und die Sekunde anzeigt. Man hört nichts, nichts außer das ständige Ticken der Uhr. Ich denke nach. Mal wieder. Über Ryo und darüber ob es ihm, Nanami, Papa und Mama wohl gut geht. Ich hoffe, dass Mama und Papa auch ohne mich zurecht kommen und sich weiterhin gut um Nanami kümmern. Und das Ryo sich ein neues Leben aufgebaut hat. Auch ohne mich. Ich würde ihn so gerne noch ein mal sehen. EIN mal nur noch seine Stimme hören, sein Lächeln sehen, ihm in die Augen blicken. Einmal noch mit ihm zusammen lachen. Aber ich bin hier eingesperrt. Für immer. Ich kann mich nicht bewegen. Das einzige was ich bewegen kann, sind meine Arme und meine Hände. Meine Augen sind offen. Immer. Ich kann nicht schlafen oder meine Augen schließen um zu Träumen. Ich kann hier nur liegen und meine Arme strecken. Mehr nicht. Es ist jetzt 22:00 und wie jede Stunde strecke ich meine Arme aus und berühre die Uhr mit meinem rechten Zeigefinger. Sie ist kalt, hat aber ein schönes blaues Muster was sich über den Rahmen zieht. Die Zeiger sind schwarz und auf der Spitze des langen Zeigers ist eine kunstvolle Krähe plaziert. Die Zahlen sind rot und dünn. Jede Ziffer ist verschnörkelt und elegant gemalt. Als ich gerade hier ankam, vor drei Jahren, fand ich diese Uhr wunderschön und habe sie mir tagelang angeschaut. Was blieb mir auch anderes übrig?! Schließlich ist das der einzige Gegenstand hier. Jetzt finde ich sie nurnoch abscheulich. Diese Uhr ist das einzige was ich sehe. Was hier unten ist. Für immer. Ich halte das nicht mehr aus. Das ständige Ticken dieser verdammten Uhr das immer und immer lauter wird und nie aufhört. NIE. Ich greife nach der Uhr, umklammere sie mit meinen beiden Händen und ziehe sie herunter. Jetzt wo sie auf meinem Bauch liegt, hebe ich sie hoch und zerdrücke sie mit meinen Händen. Nach einer Weile zerspringt sie. Endlich. Tränen der Wut und der Freude rinnen über meine Wangen, denn erst jetzt herrschte das was ich mir die ganzen drei Jahre gewünscht hatte: Stille. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)