Die Werte der Freundschaft von -Nami (Angelina & George) ================================================================================ Kapitel 1: - Eine Ehe mit höhen und tiefen. - --------------------------------------------- Hallo Lily :] Zum dritten mal habe ich dich schon gezogen & wie du vielleicht gemerkt hast, harke ich all deine HG-Paare ab :D Und diesmal habe ich mich für Angelina & George entschieden. Und hoffe es gefällt dir! liebe Grüße -Nami - Zwischen Vergangenem und Heute - ~*~*~ »Wie definierst du Liebe und Freundschaft? Was sind sie dir wert? Und zuletzt: Ist es richtig, den anderen glücklich zu machen, aber nicht sich selbst?« - Fragen auf die sie keine Antwort hatte und doch hoffte sie ganz tief in ihrem Inneren eine Lösung zu finden. Die Ehe – darüber dachte sie schon die ganze Zeit nach. Es ist ein Bündnis zwischen Mann und Frau, welches sie bis zur Ewigkeit an sie bindet. Doch was ist eine Ehe ohne Liebe und Verständnis? Ist die Ehe noch etwas wert, wenn sie nur auf Freundschaft und Sicherheit beruht? Angelina wusste es nicht. Drei Jahre waren schon vergangen, seit ihrer Hochzeit mit George. Es war ihr schönster und zugleich auch ihr traurigster Tag in ihrem Leben gewesen, denn an diesem Tag hatte George ihr Herz gestohlen. Und hatte er ihr im Gegenzug seines gegeben? Nein! Die Sache zwischen dem Geben und Nehmen verstand er nicht. Und auch die Sache mit dem Teilen schien er nicht zu begreifen... Es war komisch. Vor dem Krieg war sie noch mit Fred zusammen gewesen. Ihre Beziehung scheiterte leider. Nicht, weil Fred sie betrogen hatte. Nein – in ihrer Beziehung war mehr Freundschaft als Liebe gewesen. Es war also keine dramatische Trennung und sie hatten sich geschworen, für immer Freunde zu bleiben. Bis der Tod eintraf und Angelina nicht mehr dieselbe war. Man könnte sagen: Fred Weasley hatte ihre Lebenskraft, um fröhlich zu sein, geraubt. Sie war immer voller Energie und Tatendrang gewesen und nun war sie eine ruhige, disziplinierte Frau. Aber nicht nur bei ihr traf eine Veränderung ein. Auch George war wie verwandelt. Seine Witze und seine Streiche ließen nach. Das einzige, was sich nicht verändert hatte, war sein Aussehen und seine Faulheit. Natürlich waren sie nicht die einzigen, die trauerten. Jedoch traf es George am härtesten. Fred war sein zweites Ich. Wenn man eine Person verlor, die einen kannte, alles wusste, und die Gedanken lesen konnte, wenn sie dein zweites Ich war, würdest du dann noch leben wollen? Vielleicht war dies der Grund, warum sie sich damals so stark von George angezogen fühlte. Er nahm jeden Tag seinen Mut zusammen und ging in die Welt als fröhlicher Clown hinaus. Doch sie durchschaute sein Spiel, als sie ihn alleine und weinend auf einer Feier in einem verdunkelten Raum traf. An diesem Tag hatte sie seine Sehnsucht und seine Einsamkeit gesehen. Es war das erste Mal, dass sie ihn weinen gesehen hatte und das letzte Mal. Ab diesem Augenblick war sie für ihn da. Sie war sein Fels in der Brandung. Angelina lernte zum ersten Mal, was es hieß „stark“ für einen Menschen zu sein. Und mit der Zeit kehrte seine echte, wirkliche Fröhlichkeit wieder, aber nie, nie hatte er sich ein weiteres Mal geöffnet. Seine Trauer verschloss er in einer Truhe. Tief drinnen, wo sie keiner fand und wo sie nicht ran kommen konnte, denn der Schlüssel zu dieser Truhe war in seinem Herzen eingeschlossen. Und leider gehörte sein Herz ihr nicht. Sie akzeptierte die Tatsache und da sie sich beide mochten und sich umeinander kümmerten, heirateten sie. Nur, dass sie es aus Liebe tat. Wann sie anfing ihn zu lieben? Da war sie ahnungslos. Sie war nur eines Tages aufgewacht und hatte Sehnsucht nach ihm verspürt. Und als sie die Schmetterlinge in ihrem Bauch spürte, wusste sie, dass es Liebe war.Und nicht Mitleid oder Freundschaft. »Ich möchte nur eines: Dass er sich mir öffnet! Nur ein einziges Mal.« - Die Quidditch-Meisterschaft - ~*~*~ „Es ist schön hier.“ Angelina schreckte hoch und erkannte sofort die Stimme ihres Mannes. George grinste sie an. Sie waren in den Bergen. Durch einen starken Zauber konnten die Muggel sie nicht entdecken und viele Zelte wurden aufgebaut. Und ganz in der Nähe war auch das Quidditchstadion. Die Quidditch-Weltmeisterschaften hatten angefangen. Und heute Abend würde das erste Spiel in der Saison starten. Natürlich waren alle schon im Fieber und wetteten, welche Mannschaft gewinnen würde. Sie konnte es sich auch nicht verkneifen und hatte mit Alicia und Katie gewettet. Angelina war sich ganz sicher, dass Bulgarien, die„Vrasta Vultures“ gewinnen würden. Katie war da anderer Meinung; sie vermutete, dass die Franzosen sich den Quidditchpokal holen würden. Allerdings glaubte Angelina das kaum. Zwar hatte Frankreich in den Vorrunden gut gespielt, aber das sie bis ins Finale kommen, war sehr unwahrscheinlich. Alicia dagegen konnte sich kaum entscheiden. Zwar tippte sie auf die irisch-englische Nationalmannschaft, jedoch zweifelte sie etwas, da sie nicht fit schienen. Also nahm sie sich auch Nordseeland zur Brust und schwankte zwischen den beiden Mannschaften. Das lustige an der ganzen Sache war: Es gefiel ihr, wie die Fans und viele andere Hexen und Zauberer plötzlich auf einer Wellenlänge waren; obwohl alle unterschiedlich waren, spürte man, wenn das Spiel angepfiffen wurde, wie die Erregung einen packte und man vor Aufregung kaum sein Getränk zu Ende trinken konnte. Sie liebte es und es packte sie jedes Mal wieder. Das Quidditchfieber. George berührte sie kurz am Arm und deutete auf das Quidditchstadion. „Es ist bald soweit“, murmelte er und lehnte sich an den Zaun, so wie sie es auch gerade getan hatte. Sie schwieg. In letzter Zeit war sie ihm dauernd aus dem Weg gegangen. Sie ertrug seine Nähe nicht mehr. Es tat weh und sie wusste nicht, wie lange sie noch durch halten konnte. Sah denn niemand, dass sie auch litt? Alle schonten George wegen Fred. Sie war die einzige, die es nicht getan hatte. Sie wusste, wenn er nicht die Realität akzeptierte, würde er nie aufhören zu trauern. Allerdings wollte auch sie einmal getröstet werden. Im Arm gehalten werden, weil sie auch mal traurig sein wollte. Hatte er nicht gesehen, wie sie sich für ihn zusammen gerissen hatte? Wie viele Jahre kannten sie sich schon? Wie lange waren sie schon verheiratet? Es war einfach zu viel. Und es würde endlich Schluss sein, wenn sie gehen würde. George war glücklich. Und jetzt war es an der Zeit, sich selbst glücklich zu machen. Er seufzte tief. Angelina schaute zu ihm rüber, aber sie konnte seinen Blick, der über die Wälder und Berge huschte, nicht deuten. „Hast du eigentlich mal wieder daran gedacht, wieder Quidditch zu spielen?“ Es klang ernst und sie war überrascht, dass er sie das fragte. „Natürlich würde ich gern wieder spielen, aber alles hat ein Ende.“ Als er die Stirn runzelt, fuhr sie lächelnd fort: „Ich will ja nicht sagen, dass ich es nicht vermisse Quidditch zu spielen, aber ich bin eigentlich als Reporterin sehr zufrieden.“ George warf ihr wieder einen Blick zu, den sie nicht deuten konnte. Warum zum Teufel hatte er dieses Thema angesprochen? „Dass Alicia Reporterin ist, verstehe ich ja, aber du scheinst mir nicht sehr glücklich damit zu sein. Du hast sogar aufgehört, an deinen freien Tagen zu spielen, stattdessen liest du eines dieser dummen, langweiligen Bücher.“ Er verdrehte spöttisch seine Augen und bevor sie zum Angriff übergehen konnte, zuckte er laut zusammen. „George?“, fragte sie verblüfft und sah, wie dieser mit der Hand herumfuchtelte. „Diese verdammten Fliegen! Ich hab mich extra mit Sonnencreme eingeschmiert, damit sie sich von mir fernhalten - aber nein!! Die lassen mich einfach nicht in Ruhe.“ Angelina konnte einfach nicht anders. Schon lange hatte sie nicht mehr so gelacht. Und etwas in ihrem Inneren wollte einfach raus. Sie prustete los. „Du weißt schon, dass Sonnencreme nur für den Sonnenschutz gebraucht wird?“Angelina konnte sich kaum halten. „Du findest das wohl ganz lustig, hm?“ George funkelte sie böse an. Sie kicherte weiter, so lange bis kleine Tränen in ihren Augen traten. Und dann spürte sie seine Hände auf ihren Schultern. Sie hörte auf zu lachen und ihr blieb kurz die Luft weg. Ganz unerwartet war er ihr ganz nah. Wie hatte sie das nur zulassen können? „Du solltest öfters lachen, Angelina. Irgendwie bist du in letzter Zeit so nachdenklich. Das ist einfach nicht deine Art.“ Verwundert hob sie den Kopf und blickte in braune Augen. Ihm war es aufgefallen? „Ich ...“ Er grinste verschmitzt und wollte sich schon hinunter beugen, um sie zu küssen. Schon seit einigen Wochen waren sie nicht mehr sehr intim aktiv. Ihr Herz klopfte und sie wollte schon einen Rückzieher machen, indem sie ihm auswich, aber seine Hände hielten ihre Schultern fest. „George“, flüsterte sie. Es war ein leichtes Hauchen. Noch eine Sekunde mehr und sie würde nachgeben. Doch sein Blick fiel auf ihre verführerischen, vollen Lippen. Es war zu lange her, seit sie mit einander Zärtlichkeiten ausgetauscht hatten. Und jetzt konnte sie nicht wieder damit anfangen... „Wenn ihr damit fertig seid, euch anzuglotzen, dann können wir ja endlich das Quidditchstadion betreten.“ Sofort lösten sie sich von einander. Und sie konnte nicht verhindern, dass sie errötete.Ihr Blick ging in die Richtung des Gesprochenen. Da waren sie alle. Charlie, Bill und Fleur, sowohl auch Ginny, Harry, Ron und Hermine. Hinter ihnen standen Molly und Arthur, die sich angeregt unterhielten. Und auch Percy war da. Er wirkte komischerweise nicht sehr ernst. Und dann fiel Angelinas Blick auf Audrey, die ihm keck zulächelte. Ihre Wirkung auf den Spießer der Weasleys war erstaunlich. Anscheinend waren sie und George die letzten und alle warteten schon. Also ging sie leicht lächelnd auf sie zu. George war dicht hinter ihr, aber das ignorierte sie. Kurz warf sie Charlie einen Blick zu. Merlin, sie müsste ihm eigentlich danken. Er hatte sie vor schlimmes bewahrt. Nach der Quidditchmeisterschaft würde sie es ihm sagen. Ihm sagen, dass sie ihr eigenes Leben wollte, um glücklich zu sein. ~*~*~ „Und da fliegt er! Oliver Wood. Seit zwei Jahren ist er schon mit von der Partie und darf zum ersten Mal in der Nationalmannschaft spielen. Und was sehen da meine Augen! Die tapfere Diane. Eins kann ich euch sagen diese Franzosin hat was auf dem Kasten! Schon im letzten Jahr hat sie der Männerwelt gezeigt, dass sie auch anders kann.“ Die Menge tobte und auch der Kommentator sprach begeistert. Das Quidditchfeld wirkte wie eine Bühne für die Quidditchspieler, in dem sie ihr bestes zeigten und natürlich ihre Fans nicht enttäuschten. Das Quidditchstadion war gefüllt von Hexen und Zauberer, die sich die Farben ihrer Lieblingsmannschaft ins Gesicht schmierten oder ihr Merkmal trugen. Angelina beobachtete das erste Spiel. Die englische und irische Nationalmannschaft gegen die Franzosen. Sie musste zugeben, dass es nicht gut aussah; die Franzosen hatten nicht nur Diane, eine top Treiberin und zu dem auch eine temperamentvolle Schönheit sondern auch Raphaël, einer der besten Jäger der Welt. Allerdings musste sie zugeben, dass Oliver auch nicht schlecht spielte und da war noch Flint. Marcus Flint hatte es, wie Oliver Wood, auch in die Nationalmannschaft geschafft. Man konnte es kaum glauben. Ausgerechnet die schlimmsten Erzfeinde spielten in einer Mannschaft. Das konnte was werden! Beide waren nicht nur stur und rechthaberisch. Nein, sie kannten auch keine Teamzusammenarbeit. Ob das gut geht?, dachte Angelina und biss sich nervös an ihre Lippen. Gespannt krallte sie sich an ihren Sitznachbar und sah, wie der Quaffel durch einen der Torringe ging. Die englischen Fans buhten und auch sie hielt kurz den Atem an. Sie sah wie Raphaël einen weiteren Punkt machte und musste mit ansehen, wie Flint und Wood sich nicht einig wurden. Anscheinend hatten sie einen Plan, eine spitzen Strategie, aber durch ihren Stolz konnten sie diesen nicht durchsetzten. Ganz leise flüsterte ihr George ins Ohr: „Das Spiel hat erst angefangen. Sie werden es schon hinbekommen.“ Überrascht sah sie zu ihm hoch und bemerkte erst jetzt, dass sie sich bei ihm festgekrallt hatte. Sie nickte und lies ihn abrupt los, um ihm nicht mehr nah zu sein. Doch als sie es tat, hatte er schon seinen Arm um ihre Schulter gelegt. Seine Augen glänzten. Sie vermutete, dass das Quidditchfieber daran lag. „Es ist noch lange nicht zu spät um mit mir zu wetten, Angi.“ Sein Grinsen ließ nichts gutes ahnen. Er konnte gut die Situation einschätzen und somit Wetten gewinnen. „Ich wette bestimmt nicht mit dir. Das letzte Mal war es in Hogwarts und ich werde nicht wieder damit anfangen“, antwortete sie ihm und sah wieder aufs Spielfeld. „Angst zu verlieren?“, zischte er ihr ins Ohr. Eine Gänsehaut überfiel ihren Körper. „Du liebst doch Herausforderungen ... seit wann hast du denn damit aufgehört?“ Seit mir klar wurde, dass du mich nie lieben wirst, du Trottel!, wollte sie antworten und biss sich auf die Lippen. Stattdessen antwortete sie: „Wer sagt das? Ich würde immer noch wetten, wenn ich wüsste, dass bei mir etwas herauskommt.“ Er zupfte an ihren langen, dunkelbraunen Haaren und streichelte dann mit seiner Hand ihren Rücken und blieb dann an ihrer Hüfte liegen. George wusste, wie man ein Feuer entzündet. Er brauchte sie nur zu berühren und schon war ihr warm. „Schade! Früher hattest du nicht so viel Schiss aufs Ganze zu gehen.“ Sie knurrte und drehte sich ganz zu ihm um, um zu protestieren. Sie war nicht feige! Und schon war sie in eine Falle geraten. In seinen Armen gefangen, zog er sie dicht an sich und ließ sie nicht los. Vor Panik wollte sie seine Hände von sich schieben. Doch dann hörte sie unerwartet von allen Seiten Jubelschreie und hörte damit auf. Angelina wusste nicht, was passiert war und blickte aufs Spielfeld. Flint und Wood grinsten sich an. Wie es aussah, hatten sie die französischen Jäger ausgetrickst. Dianes Blick ließ schlimmes ahnen. Und dann fiel ihr wieder dieser Muggelspruch ein: „Wenn Blicke töten könnten...“ George neben ihr lachte und jubelte mit. Sie hörte wie sein Herz schnell klopfte, da es sie ganz an sich gezogen hatte. Und dann wandte er sich an sie und sagte ganz lässig: „Tja, hättest du doch mit mir wetten sollen.“ Er warf ihr ein vielsagenden Blick zu und sie musste sich beherrschen. In letzter Zeit spielte er immer den fröhlichen Clown. Als er ruhiger war, hatte sie sich zwar Sorgen gemacht, aber nie musste sie sich so aufregen wie jetzt. Ein Klatscher flog an Diane vorbei. Es schien, als würden die Franzosen langsam nachlassen. Doch erst am nächsten Morgen fand das Spiel sein Ende, als ein kleiner, unscheinbarer Sucher namens Byron den Schnatz fing. Die Engländer gewannen mit 230 Punkten, während die Franzosen mit 150 Punkten verloren. Ein Spiel war zwar nun zu Ende, aber bis zum Finale war es noch ein langer Weg. Müde machten sich alle auf den Weg zu ihren Zelten. Am Abend würde das nächste Spiel beginnen. Bulgarien gegen Nordseeland. Sicherlich einer der besten Spiele der Saison. Gähnend ging Angelina mit den anderen zu ihren Zelten. Immer wieder warfen Molly und Ginny einen Blick auf sie. Sie wusste nicht warum, aber vielleicht ahnten sie schon, dass sie die Ehe zu George beenden wollte. Dieser lief träge neben ihr und hatte immer noch einen Arm um ihre Hüfte. Sein Griff war trotz seiner Müdigkeit fest. Und als sie zu ihm hoch sah und er ihren Blick bemerkte grinste er schelmisch. So wie immer eben. Wo war da der liebevolle Blick? Das zärtliche Lächeln, dass er ihr schenken sollte? Später lag sie in ihrem Bett. Das verzauberte Zelt war wie eine kleine Wohnung. Manchmal bemitleidete sie die Muggel, die solche Privilegien nicht haben konnten. Ihr Haar hatte sie zu einem Zopf gebunden und ließ es über ihre Schulter gleiten. Die Matratze seufzte und sie wusste, dass George nun neben ihr lag. Das Zimmer war dunkel und nur ein kleiner Lichtstrahl war zu sehen, der zeigte, dass bald die Morgendämmerung verschwinden würde. Seine Hand legte sich um ihren Bauch. Er war ihr nah wie jede Nacht und doch so fern. Als er ihre Schulter entblößte, wusste sie, was er wollte. Er liebkoste sie mit seinem Mund und sie seufzte innerlich. Ihr wurde so warm. Doch dann dachte sie an ihren Plan. „Nicht heute!“, murmelte sie. Er seufzte tief. Und sie wusste, dass sie ihn wieder abgewiesen hatte. ... - Ihre Entscheidung - ~*~*~ Als sie am nächsten Morgen aufwachte, spürte sie, wie er ihr sanft das Haar aus dem Gesicht strich. Es war ganz leicht. Seine Finger strichen ihre Gesichtsumrisse nach und zeichneten kleine Kreise an ihren Hals. Das sanfte Streicheln und sein ruhiger Atem ließen sie kurz schweben. Sie konnte nicht anders. George hatte etwas an sich, das sie faszinierend fand und sie fühlte sich wohl, so wohl, dass sie beinahe lächeln musste. Angelina hatte sich ganz an ihn geschmiegt. Natürlich unbewusst. Ganz zart öffnete sie die Augen und sah hoch. Doch diesmal begrüßte er sie nicht mit seinem Guten-Morgen-Lächeln. Nein diesmal sah er sehr konzentriert aus. Schlagartig wurde ihr klar, dass er noch böse auf sie war, weil sie ihn am Morgen abgewiesen hatte. Seufzend löste sie sich von ihm und streckte ihren Körper aus. „Wie spät ist es?“, murmelte sie verschlafen. Er zuckte die Achseln und sah etwas verärgert aus. Sein Blick musterte kurz ihren Körper und dann wandte er sich zur Zeltdecke um. „Na ja, das Mittagsessen haben wir auf jeden Fall verpasst“, brummte er und kreuzte seine Arme hinter seinem Kopf. Angelina ignorierte seine Laune und stand auf. Es ist Zeit, Vergangenes hinter sich zu lassen, dachte sie und zog sich ihr Lieblingsshirt an. Sie musste es ihm sagen! Aber wie sollte sie ihm erklären, dass sie die Scheidung einreichen wollte, dass sie nicht so weiter ihre Ehe führen konnte, dass sie einfach keine Kraft mehr hatte? „Verdammt!“, fluchte sie leise. Damit hatte sie seine Aufmerksamkeit erregt. „Was ist denn?“ Er richtete sich auf und sie warf einen kurzen Blick auf seine nackte Brust. Beherrscht drehte sie sich wieder um und zupfte an ihrer Kleidung, die sie gerade angezogen hatte. „Ich hab mit Alicia und Katie ausgemacht, dass wir uns mittags am Quidditchstadion treffen.“ Sie biss sich auf die Lippe. Ihre beiden Freundinnen würden bestimmt nicht erfreut sein, dass sie verschlafen hatte und das geplante Treffen versäumte. Leise schimpfend holte sie ihren Zauberstab raus und richtete sich durch einen ganz leichten Zauberspruch die Haare. „ Das hast du mir gar nicht gesagt!“ George wurde nur selten so richtig wütend und anscheinend hatte sie ihn dazu gebracht auf sie zornig zu sein. „Hab ich wohl vergessen.“, antwortete sie leise. Ein schlechtes Gewissen breitete sich aus. Doch dann dachte sie an ihre Zukunft und ihren Plan. Die ganzen Jahre hatte sie sich um alle – und besonders um George – gekümmert. Jetzt durfte sie egoistisch sein und an sich denken. Schnell machte sie sich fertig. „Alicia und Katie werden bestimmt wieder wütend auf mich sein, weil ich sie weiter warten lasse.“ „Du warst noch nie pünktlich, Angi. Nicht mal in Hogwarts. Weißt du noch? McGonagall hat dir mal zwei Stunden Nachsitzen aufgebrummt, nur weil du den ganzen Tag im Bett warst.“ Ohne sich umzudrehen, wusste sie, dass er vor sich hin grinste. Ihr war klar, dass er damit die Situation, die starke Anspannung, die im Raum herrschte, entschärfen wollte. „Ich werde mich bessern“, erwiderte sie und lächelte leicht, als sie sich zu ihm umdrehte. Sein Grinsen verschwand. „Das gefällt mir nicht!“ Verwirrt starrte sie ihn an. Was hatte nun das zu bedeuten? Angelina runzelte die Strin und wagte zu fragen. „Was den?“ George schüttelte genervt den Kopf. Sprachlos sah sie zu, wie er seine Sachen vom Boden aufhob und vor Zorn den Raum verließ. Was war den das? Sie hatte doch nichts getan ... oder doch? Durcheinander starrte sie ihm nach. Tief Luft holend ging sie hinaus. Sie würde später wieder mit ihm reden. Und wenn er schon sauer auf sie war, konnte sie es ihm gleich sagen. Sagen, dass sie sich keine Zukunft mehr mit ihm vorstellen konnte. ~*~*~ „Na endlich!“, rief Alicia und flüsterte kurz Katie etwas zu, doch diese zuckte nur mit den Achseln. Angelina kam auf sie zu und lächelte, doch dann blieb sie stehen; irritiert sah sie, dass ihre besten Freundinnen sich kurz austauschten. Katie nickte. Was hatte das denn zu bedeuten? Misstrauisch ging sie wieder auf sie zu. Sie hatte kein gutes Gefühl bei der Sache.Nicht nur, dass George aus einem unbekannten Grund sauer war. Ihr war auch Schwiegermutter Molly und Schwester Ginny über den Weg gelaufen. Die beiden rochen den Ärger zwischen ihnen und befragten sie, warum George denn heute morgen so schlecht gelaunt war. Zwar fand sie es rührend, dass sie sich auch um ihn sorgten, doch ihr Beschützerinstinkt machte sie wütend. Konnten sie nicht einmal aufhören, ihn zu bemuttern? George war nicht umsonst in Gryffindor gewesen. Er war mutig und konnte mit der Situation umgehen. Das schlimmste war längst hinter ihm. Sein Bruder war tot – schlimmer konnte es nicht werden. Nur besser! Also warum behüteten sie ihn so, als wäre er ein kleines Küken, welches nicht alleine zurecht kommen konnte? Und nun war die Sache mit Alicia und Katie. Sie wusste nicht, was sie gesagt hatten, aber da waren diese Blicke, die sie ihr zu geworfen hatten. Noch nie hatte sie sich so gefühlt. Es ähnelte einem Verrat. Ihr Herz raste. Was war mit ihr? Sie machte doch nichts falsch, oder doch? „Entschuldigt, dass ich zu spät bin.“ Sie versuchte zu lächeln. Ein Windstoß ließ ihre Haare tanzen. Katie grinste. „Wir haben schon gewettet, ob du pünktlich da sein wirst oder nicht.“ Alicia grinste. „Und ich bekomme nun eine ganze Packung Schokofrösche, nicht wahr, Katie?“ Katie verschränkte verlegen ihre Arme. „Ja, ja. Das musst du mir nicht auf die Nase reiben.“ Anglina musste kichern. Es war so typisch, dass Alicia und Katie sich spielerisch neckten. „Na dann, wollen wir?“, sagte sie und hakte sich bei ihren beiden Freundinnen unter. Jetzt konnte sie sich wieder entspannen und einmal ganz kurz George vergessen. Ein breites Lächeln war auf ihrem Gesicht zu sehen. Doch als keine Antwort kam, sah sie, wie Alicia und Katie einen Blick wechselten. „Hast du es ihm gesagt?“ Ihre gute Laune verabschiedete sich nun vollkommen. „Nein.“ Sie schüttelte den Kopf. Katie fing ganz sanft an; „Meinst du nicht, dass George ein Recht darauf hat, zu wissen, dass du andere Pläne hast?“ Angelina ließ ein tiefes Seufzen hören. Da beide unbedingt dieses Thema ausdiskutieren wollten, bot sie ihnen an, in den Wald spazieren zu gehen. Sie wollte nicht, dass jemand sie belauschte. Etwas entfernt von dem Quidditchstadion und den Zelten, wo sich noch eine Menge Hexen und Zauberer befanden, ließ sie sich im Wald auf einen Felsen nieder. „Ich weiß, dass ich es ihm schon längst hätte sagen sollen, aber ich konnte nicht.“ Als sie ihre Blicke spürte, die sagten, dass sie ihre Gefühle nicht verstanden, fühlte sie sich noch miserabler als vorher. Alicia verschränkte ihre Arme und kickte einen der Tannenzapfen aus dem Weg. „Angelina, eure Ehe ist am Ende! Wann war das letzte Mal, dass ihr etwas unternommen habt oder besser, wann hast du das letzte Mal mit George geschlafen?“ Ohne, dass sie etwas erwidern konnte, fuhr Alicia fort. „Du musst es beenden, bevor es noch schlimmer wird.“ Sie lächelte bitter. „Es kann nicht schlimmer werden, Alicia. Wir sind am tiefsten Punkt angelangt.“ Und dann schloss sie kurz die Augen. Ihr Schädel brummte. Konnte sie nicht einmal nicht daran denken. Sahen ihre beiden Freundinnen nicht, dass sie es keine Sekunde länger ertrug weiter über ihn zu reden? „Vielleicht doch“, murmelte Katie und blickte ihr tief in die Augen. Was hieß das nun wieder? Alicia dagegen lächelte unerwartet sanft. Sie hockte sich neben ihr und strich ihr kurz über den Rücken. „Lass nicht so viel Zeit verstreichen, sag es ihm!“ Und dann grinste sie. „Und jetzt amüsieren wir uns erst mal richtig.“ Voller Ernergie richtet sich Alicia auf und klatschte in die Hände. „Als erstes stechen wir uns ein Tattoo unserer Lieblingsmannschaft.“ Angelina hob eine Augenbraue. Jetzt war sie total durchgedreht. Katie bestätigte ihre Gedankengänge. „Du hast sie nicht mehr alle! Wir wollten doch Oliver besuchen und diesen – wie heißt er noch mal? – Rahul ein Autogramm entlocken und du wolltest sogar ihn bestechen mit dir ein ganz privates Interview zu machen!“ Alicia prustet. „Raphaël, heißt er, Liebes!“ Angelina rollte mit den Augen. „Manchmal frage ich mich, was für Suchtmittel du dir in den Körper schmeißt, damit du auf solche Idee kommst.“ Katie flüsterte ihr zu: „Sie hat zu viel von diesen albernen Klatschblättern gelesen. Letztens stand in der Hexenwoche, dass, wenn man Kürbissaft mit Olivenöl mischt und es auf der Haut reibt, das Ergebnis ewige Schönheit wäre. Und rate mal, wer das getan hat?“ Alicia schmollte verlegen. „Ey, das Zeug hat wirklich geholfen!“ Angelina und Katie sahen sich an. Und plötzlich war wieder alles in Ordnung. Lachen ertönte. „Aber eins muss man den lassen, auf solche Schwachheiten kommen nur Rita Kimmkorn; zum Beispiel die Sachen, die sie über Wood und seine Quidditchsucht geschrieben hat – das war total übertrieben und einfach lächerlich“, sagte sie und lief mit ihnen wieder den Weg zurück. „Habt ihr ihr letztes Interview gelesen...? Ich hab nur gedacht: Aha und mein Daddy ist der König der Trolle.“ Katie grinste während sie von der letzten Hexenwochenausgabe sprach. Leider sah nur sie nicht, dass die ganze Zeit, während sie sich im Wald befanden, sich ein gewisser jemand hinter dem Baum versteckt hatte. George Weasley ließ sich auf den Boden gleiten und seufzte tief. Katie würde recht behalten. Es konnte noch schlimmer kommen, als es jetzt war. ~*~*~ Das Quidditchspiel Bulgarien gegen Nordseeland war einfach großartig. Viktor Krum war natürlich der Star des Abends. Die Menge war begeistert und auch Angelina war glücklich, dass ihre Lieblingsmannschaft gewonnen hatte. Es war wie der gestrige Tag – einfach fantastisch. Das Quidditchfieber steckte einen an und sie vergaß alles um sich herum. Später gab es noch eine kleine Siegesfeier. Butterbier, Holunderpunsch, Feuerwhiskey und auch Feuersekt gab es an jeder Ecke und auch diejenigen, die enttäuscht waren, dass ihre Mannschaft nicht gewonnen hatte, feierte mit. Einmal war sogar Viktor Krum an ihr vorbei gelaufen. Hinter ihr war Hermine – ganz zufällig. Angelina dachte, dass er sie anschaute, stattdessen hatte er Hermine angesehen. Als Angelina sich zu Hermine umgedreht hatte, warf sie einen trotzigen Blick zu ihm. Und der eifersüchtige Ron, der natürlich das Ganze mit bekommen hatte, legte einen Arm um sie, um Viktor zu zeigen, dass sie ihm gehöre. Viktor dagegen ging gleichgültig weiter und steuerte auf eine ganz andere Person zu, die ihm schon von weitem zulächelte. Im Laufe des Abends hatte sie viel getrunken. George war sie überhaupt nicht über den Weg gelaufen. Sie vermutete, dass er ihr aus dem Weg ging. Als es dann langsam, gegen Ende der Feier ruhiger wurde und der Alkohol nachließ, spürte sie, wie mies es ihr eigentlich ging. Sie ging in den Wald hinein. Es war dunkel und sie konnte kaum etwas erkennen. Doch der Himmel spendete durch den Mond Licht. Sie hatte auch keine Angst vor den Tieren im Wald; zum Glück trug sie ihren Zauberstab mit sich, sodass sie sich vor den wilden Tieren schützen konnte. Also ging sie immer dort entlang, wo es noch hell war. Irgendwann kam sie an einem See an. Sie hockte sich auf den kalten Boden hin und starrte eine Weile den Mond an, bis sie irgendwann hörte, dass sich Schritte näherten, die das umher liegende Laub aufwirbelten. „Oh.“ Angelina drehte sich um und wollte schon ihren Zauberstab raus rücken. Es könnte ja auch ein verrückter Zauberer sein, der mit ihr schlimmes anstellen wollte. Doch stattdessen sah sie eine zierliche, elegante Frau vor sich stehen. Angelina konnte es zwar schwer erkennen, aber ihr Haar war hellbraun und durch den Mond sah sie auch ihre Augenfarbe. Die Augenfarbe war Gold, leichtes Gelb vermischt mit einem hellen Braun. „Störe ich?“, fragte die Unbekannte. Angelina schüttelte den Kopf und musterte die Frau. Sie kam ihr irgendwo bekannt vor. „Setzen sie sich doch.“ Angelina lächelte und bot der Frau neben ihr den Platz auf den Boden. Die Frau hockte sich sogleich hin und es schien sie auch nicht zu stören, dass ihr Kleid dreckig wurde. „Was machen Sie denn hier?“, fragte Angelina die Frau mit den hellbraunem Haar. Die Frau dagegen zögerte und antwortete somit nicht gleich. Misstrauisch fing sie an. „Das gleiche könnte ich Sie auch fragen.“ Angelina zuckte mit den Schultern. „Ich denke nach. Und Sie?“ Die Frau lächelte leicht. „Mein Name ist Astoria, aber jeder, außer meinem Gatten, nennt mich Torie. Ich flüchte gerade vor meinem Mann, wenn Sie verstehen, was ich meine. Und wie lautet Ihr Name?“, fragte sie sogleich und strich sich ihre Arme, da es langsam kühl wurde. „Angelina. Freut mich, Torie. Warum flüchten Sie denn vor ihrem Mann?“ Astoria seufzte tief. „Das ist eine lange Geschichte. Und an was denken sie so?“ Angelina bemerkte, wie sie von ihr gemustert wurde. „Ich überlege gerade, wie ich meinem Ehemann sage, dass wir die Endstation erreicht haben und es nicht mehr weiter geht.“ Astoria hob eine Augenbraue. „Sie wollen sich Trennen?“ Angelina konnte nicht anders und nickte traurig. Obwohl sie diese Frau erst ein paar Sekunde kannte, war sie ihr sofort sympathisch. Und sie erklärte knapp, dass es einfach zwischen ihnen nicht funktionierte. Abrupt griff Astoria ihre Hand. „Angelina, hören Sie auf meinen Rat und halten Sie durch. Sie lieben doch diesen Mann, oder?“ Angelina war perplex um zu antworten und nickte nur. „Wissen Sie, bei meinem Mann ging es mir ähnlich. Unsere Beziehung und unsere ganze Ehe hatte schon einen ganz miesen Start. Ich bin mit dem Charakter meines Mannes nicht ausgekommen. Er ist so arrogant und eingebildet und alles scheint ihm gleichgültig zu sein. Allerdings das aller schlimmste für mich war, dass er nie seine Gefühle zeigte. Nicht einmal für mich! Aus diesem Grund bin ich hier in den Wald gegangen. Dieser Trottel soll sich ruhig Sorgen machen und mich suchen gehen.“ Angelina hob die Augenbraue und nach einigen Sekunden verstand sie. „Sie sind nicht nur klug, sondern auch gerissen. Wenn ihr Mann sie hier findet, wissen sie, dass er sich Sorgen gemacht hat und doch etwas empfindet.“ Astoria lehnte sich zurück. „Nur so kann ich ihn dazu bringen, Gefühle zu zeigen. Das ist meine einzige Möglichkeit. Und sie sollten das ebenfalls tun. Ihr Mann soll zeigen, dass Sie ihm doch etwas bedeuten.“ Angelina lächelte leicht. Sie konnte Astoria schlecht erklären, dass sie ihm als Freundin immer etwas bedeutet hatte und sie aus anderen Gründen geheiratet hatten. Liebe war nie da gewesen und würde vielleicht auch nie kommen. Schlagartig drückte Astoria ihre Hand. „Sie dürfen die Hoffnung nicht aufgeben, so wie ich sie nicht aufgebe.“ Angelina musste lächeln. Sie hätte nie gedacht, dass sie auf eine andere Frau treffen würde, die ähnliche Probleme hatte mit ihrem Ehemann. Alicia und Katie verstanden ihre Gefühle nicht. Sie waren auch nicht verheiratet. Eventuell sollte sie sich ihr anvertrauen. Auf einmal hörte sie jedoch Beschimpfungen und laute Schritte. Sie erstarrte. Draco Malfoy und George kamen auf sie zu, die einander beschimpften. Astoria schien erfreut zu sein. „Was habe ich gesagt?“ Angelina musste lachen, jedoch wurde ihr dann klar, dass Astoria, ihre neue Freundin, mit Draco Malfoy verheiratet war. Diese lächelte kurz. „Wenn etwas sein sollte, komm mich einfach mal besuchen. Du bist in Malfoy Manor immer willkommen.“ Angelina lächelte. „Das gleiche gilt für dich auch. Komm einfach zu den Weasleys.“ Als Draco näher kam, wurde ihr Gesicht emotionslos. Angelina verstand. Astoria musste ihre Rolle spielen, um das zu bekommen, was sie sich gewünscht hatte. Allerdings war es ihr ein Rätsel, wie sie mit einen egoistischen Idiot wie Draco zusammen leben konnte. George trat näher, aber Angelina sah zu, wie das junge Malfoy-Ehepaar den Weg zurück ging. Dabei hörte sie, wie Draco fluchte. „Auf dich muss man immer aufpassen. Und außerdem wie kannst du dich mit solchen Personen unterhalten?“ „Es ist mir ein Rätsel, wie du hier in Ruhe mit ihr reden konntest. Malfoys Frau soll ja voll die eingebildete Schrulle sein“, murmelte George. Angelina zuckte mit den Achseln. „Sie ist keine Schrulle. Ich fand sie in Ordnung und wenn sie eingebildet wäre, hätte sie sich niemals auf den Boden gesetzt.“ Sie richtete sich auf und klopfte den Dreck von ihrem Hintern. Und dann flüsterte sie leise: „Ich glaube, sie ist jemand, der Beweise braucht, um zu wissen, dass der andere sie auch liebt.“ George schien verwundert. „Du meinst Malfoy, – unser Draco Malfoy –, liebt sie? Dass er überhaupt jemanden liebt ist ein Wunder! So kalt, wie er ist.“ Angelina schaute ihn an. „Ich glaube, Astoria sieht in ihm etwas, dass wir nicht sehen ...“ Er erwiderte ihren Blick. „Woher weißt du das?“ Sie lächelte zärtlich. „Weißt du, manche Frauen können einfach die Gefühle einer anderen nachvollziehen ...“ Er schien es ganz falsch zu verstehen. „Du liebst also einen anderen ...“ Sein Blick schien kalt und durchdringend zu sein. Angelina schüttelte entgeistert den Kopf. „Wie kommst du auf diesen Mist?“ George macht einen Schritt auf sie zu und hielt sie ganz fest. „Ich hab dich und deine beiden Freundinnen heute Nachmittag gehört.“ Geschockt ließ sie zu, wie er seine Hände zu ihren Schultern gleiten ließ. „Was?“ Er zuckte die Schultern. „Ich war spazieren im Wald und euer Gespräch konnte man nicht überhören.“ Zorn und etwas, das wie Hass aussah, spiegelte sich in seinem Gesicht. „Ich ...“ Damit hatte sie nicht gerechnet. Überhaupt nicht. Sie wollte es ihm doch schonend beibringen. „Warum willst du mich verlassen, Angelina?“ Er schrie fast vor Wut. George hielt sie noch härter fest. „Sag es!!“ Vor Panik konnte sie kein Wort heraus bekommen. Abrupt war er wieder ruhig. Er verhielt sich ganz seltsam. „Nun gut... dann lass mich dich noch einmal lieben.“ Es klang so endgültig. Sie sah in seine Augen und kurz huschte Trauer über sein Gesicht. „George ... ich wollte nie, dass es so kommt! Ehrlich! Glaub mir, bitte.“ „Sag mir nur wieso?“ Er streichelte ihre Wange. Ihr Atem stockte. „Ich weiß nicht, wie ich dir das erklären sollte ... Es tut weh!“ Er nickte und dann nahm er sie in die Arme. „Es wird nicht mehr weh tun, versprochen!“ George beugte sich vor um sie zu küssen und diesmal ließ sie es zu. Sie ahnte schon, dass es das letzte Mal sein würde. Auch als sie beide auf den Boden sanken und er ihr langärmliges Shirt auszog, hielt sie ihn nicht auf. Sie wollte ein letztes Mal seine Wärme, seine Zärtlichkeit in sich aufsaugen. Und dann traf nackte Haut auf nackte Haut, Mund auf Mund und als er kurz seinen Kopf hob, blickten sie sich tief in die Augen, denn es war das Ende. Was beide aber vergasen, war ein Verhütungszauber auszusprechen... Etwas, das Konsequenzen hatte. - Ohne Worte - ~*~*~ Eine etwas andere Art, einen liebenden Menschen die magischen drei Worte zu sagen. In was war sie nur hinein geraten? Merlin wollte ihr Böses. Da war sie sich sicher! Es war genau zwei Monate her, seit sie mit George im Wald geschlafen hatte. Sie hatte zwar immer noch Hoffnung gehabt, dass George sie aufhielt, aber als sie anfing ihre Sachen zu packen, sah er nur stumm zu. Er schaute sie nur ganz ruhig an. George wurde nicht wütend oder bitter. Er schwieg nur. In diesem Moment wirkte er keinesfalls verzweifelt, aber sie spürte, dass er kein Mitleid von ihr wollte. Angelina trug jedoch Hoffnung in sich. Jeden Tag dachte sie an das, was ihr Astoria gesagt hatte. Sie hatte sich nicht getraut, die Scheidungspapiere einzureichen und die Dinge öffentlich zu machen. Noch lange war sie nicht bereit. Angelina lebte jetzt zwar wieder bei ihrer Mutter, aber sie wusste nicht, wie sie mit der neuen Situation umgehen sollte. Es fiel ihr schwer, jeden Morgen ohne ihn aufzuwachen und ihr blödes, dummes Herz sehnte sich nach ihm. Jede verdammte Sekunde! Und irgendwie hoffte sie, dass er jede Sekunde vor ihrer Tür stehen könnte. Doch nachdem sechs Wochen vergangen waren, wusste sie, dass er nicht kommen würde. Nicht mal ihrer Freundschaft zu liebe. Doch dann – ganz unerwartet – passierte es. Sie wurde ohnmächtig. Sie ergab sich jeden Morgen und ihre Laune tat das übrige. Sie war der Ansicht, dass es wegen der neuen Situation war. Doch ihre Mutter, die Adleraugen hatte, wusste es natürlich besser. Als sie am nächsten Tag beim Arzt war, bestätigte dieser nur die Meinung ihrer Mutter. Angelina war schwanger. Zum Teufel nochmal! Da hatte sie sich von diesem elenden Bastard schwängern lassen!! Bisher wusste es nur ihre Mutter. Katie und Alicia konnte sie es schlecht sagen. Als sie den beiden erzählte, dass es nun endgültig aus zwischen ihnen war, hatte sie heraus gefunden, dass ihre beiden besten Freundinnen George in den Wald gelockt hatten und für das ganze Drama verantwortlich waren. Aber im Nachhinein wusste Angelina, dass es so oder so passieren wäre. Da sie mit keinem Menschen darüber reden konnte, ging sie zu der einzigen Person, die sie scheinbar verstand; Astoria Malfoy. Angelina wusste einfach nicht, wie sie mit der ganzen Situation umgehen sollte. Immerhin trug sie das Kind von ihnen beiden. Wärme erfüllte sie, als sie daran dachte, was so schönes in ihr war. Ein Teil von ihnen beiden wuchs in ihr auf. Allerdings musste sie nun wissen, was sie als nächstes tun sollte. Sie wollte nicht, dass ihr Baby in einem Heim aufwuchs, wo nur Unglück zu finden war. Mutig reckte sie also ihr Kinn und warf Flohpulver in den Kamin, kurz bevor sie in diesen verschwand. Helles Licht strahlte und im nächsten Moment befand sie sich in Malfoy Manor. Tief durchatmend machte sie einen Schritt nach vorne. Nie in ihrem Leben hätte sie gedacht, dass sie mal diesen Ort betreten würde. „Willkommen“, rief der Hauself und verbeugte sich. Angelina sah hinunter und nickte nur. „Meine Herrin wartet schon auf sie.“ Er deutete auf eine Tür. Unsicher folgte sie ihm. Leichter Zweifel schlich sich ein. Sie kannte Astoria doch erst seit kurzem und warum hatte sie das Gefühl, ihr Vertrauen zu können? Es war komisch, aber sie strahlte etwas aus, als könnte man all seine Sorgen und seinen Kummer bei ihr ablegen. Man fühlte sie so wohl und trotzdem zweifelte sie. Sie kannte sie einfach nicht so lange. Vorsicht war angesagt! Angelina betrat den Raum und erkannte ihn sofort als Bibliothek. „Herrin, ihr Gast ist eingetroffen“, murmelte der Hauself und verschwand so gleich. Astoria tauchte hinter einem Bücherregal auf. „Oh, da sind Sie ja.“ Ein Lächeln huschte über ihre Lippen. „Es freut mich, Sie wiederzusehen!“ Angelina wusste, dass sie förmlich war, aber sie konnte nicht anders und stand steif da. Astoria dagegen grinste. „Setzen Sie sich doch.“ Sie deutete auf einen roten, breiten Sessel. „Sie haben doch nichts dagegen, wenn wir uns in der Bibliothek aufhalten?“ Als sie den Kopf schüttelte und sich auf den Sessel setzte, seufzte Astoria leise. „Weißt du Angi, Draco macht es Spaß, meine Lieblingsbücher zu verschlampen, sodass ich sie den ganzen Tag suchen muss, statt sie zu lesen.“ „Übertreibe nicht, Astoria! Immerhin zwingst du mich, dir zu helfen, deine dummen Bücher zu suchen!“, brummte eine Stimme hinter ihr. Sie erschrak und drehte ihren Kopf nach hinten. Hinter einen der Regale tauchte Draco auf. Gelassen und elegant ging er an ihr vorbei. „Hör nicht auf ihn! Er versucht sich nur raus zu reden.“ Astoria warf ihm einen vernichtenden Blick zu, den er geflissentlich ignorierte. „Wie immer.“ „Nun, wie auch immer. Willkommen bei den Malfoys, Weasley ... oder sollte ich doch besser Johnson sagen?“ Angelina zuckte zusammen. Draco hatte es mit Absicht gesagt. So arrogant und gehässig. Er wusste Bescheid! „Draco“, mahnte ihn seine Frau. Doch dieser verließ nur mit einem fiesen Grinsen den Raum. Astoria seufzte tief. „Ich muss mich für ihn entschuldigen. Manchmal ist er so ein Teufel.“ Ihre Stimme bebte vor Wut. Angelina sah sie verblüfft an und hob eine Augenbraue. „Manchmal?“ Diesmal lachte sie aber. „Ob Sie es glauben oder nicht, aber er hat auch eine sanfte Art, die leider kaum jemand sieht.“ Dann blickte sie etwas traurig. „Ich weiß nicht, ob ich diese Frage stellen darf, aber ich tu es, bevor ich es doch nicht sage.“ Angelina erhob sich und blickte die große Bücherei an. Vollgestopft mit Wissen und Fantasie. Dann drehte sie sich zu Astoria und durchbohrte sie mit ihrem Blick. „Genügt es dir? Ich könnte kaum behaupten, dass zwischen euch Liebe wäre. Wie kannst du dich nur mit einem Stück zufrieden geben, obwohl du alles haben willst?“ Doch statt ratlos zu schauen, grinste Astoria sie siegessicher an. „Egal, was er behauptet, ich kenne ihn. Seine guten und schlechten Seiten. Das einzige, was mir schwer fällt, ist seine Denkweise nachvollziehen und mit seinem Charakter zu leben.“ Überrascht runzelte Angelina die Stirn. „Ich weiß, wie du dich fühlst, Angi. Aber meinst du nicht, dass du zu schnell an die Sache ran gegangen bist? Weißt du, wenn ich eines bei dieser verkorksten Ehe mit Draco gelernt habe, dann das man tiefer blicken muss. Jeder Mensch, – besonders die Idioten, die sich Männer nennen – , haben unterschiedliche Arten, Liebe zu zeigen.“ Sie lächelte zärtlich, wie eine Heilige kam es ihr vor. Angelina musterte sie. Und dann sagte sie es erneut. „Jeder hat eine komische Art, seine Gefühle zu zeigen und manchmal kann man sie einfach nicht in Worte fassen. Vielleicht solltest du bei deinem George noch einmal einen Blick riskieren.“ Verwirrt verdaute sie erst mal Astorias Worte. Allerdings würde sie sich die Worte immer im Gedächtnis einprägen, denn sie ahnte, dass sie wichtig waren. Und somit endete der Besuch bei den Malfoys. Sie hatte die Schwangerschaft nicht erwähnt, aber vielleicht war es auch besser so. Astoria hatte zwar nicht ihre Zweifel gelöst, aber sie hatte ihr Selbstvertrauen und Mut gegeben. Angelina musste der Zukunft entgegenblicken und sich endlich dem stellen, was ihr Angst gemacht hatte. Und zwar: eine Ablehnung von George. Ob mit Kind oder ohne. ~*~*~ Doch bevor sie irgendetwas machen konnte, wurde sie schon entführt. Im wahrsten Sinne des Wortes. Charlie Weasley hatte sie im Tropfenden Kessel abgefangen und auf seinem Besen angekettet. Neben ihnen flog Bill Weasley. Verschwörerisch zwinkerte dieser ihr zu. Anscheinend machte denen es auch noch Spaß, sie zu verschleppen. Unglaublich, diese Kerle! Angelina fasste es nicht und wehrte sich. Doch die Ketten wurden von einem starken Zauber belegt und an ihren Zauberstab kam sie sowieso nicht ran. „Lasst mich los!“, rief sie. Doch Bill lachte nur. „Gerne, wenn du 100m fallen möchtest ...“ Brummend verfluchte sie alle beide. „Ich verklage euch!“ Doch Charlie zuckte nur mit den Schultern und steuerte den Fuchsbau an. „Versuchs nur, aber Percy hat schon alles geregelt. Außerdem wenn du schon jemanden in den Hintern treten willst, dann mach das zuallererst bei George, denn der hat das Ganze angezettelt.“ Perplex hörte sie auf, an ihren Ketten zu rütteln und sah die beiden Weasley- Brüder an. „Was?“ Bill nickte grinsend. „Wir sind nur die Lakaien und erfüllen unseren Auftrag.“ „Auftrag?“ Durcheinander sah sie von einem zum anderen. Charlie schnaubte. „Bill!! Du redest zu viel. Meinst du nicht, dass sie das unter sich machen können?“ Während der andere die Augen verdrehte, warf Charlie ihn ein vorwurfsvollen Blick zu. Angekommen im Fuchsbau wurden ihr die Ketten abgemacht. Vom Inneren des Hauses hörte sie laute Geräusche. Sie wollte nicht hinein, aber wie immer hörte keiner auf ihre Bedürfnisse. Bill schob sie hinein. Angelina wehrte sich, aber gegen zwei Kerle war sie machtlos. Sie sah Charlie bittend an. „Nicht.“ Doch dieser ignorierte ihre Bitte und schob sie in den Flur. „Angelina?“ Diese Stimme kannte sie in und auswendig. Nein, dachte sie, ich will nicht jetzt mit ihm reden. Er wiederholte ihren Namen und nur widerwillig drehte sie sich um. „Aber was ...?“ Seltsamerweise schien er über ihren Besuch überrascht zu sein. Sein Blick ging an ihr vorbei zu Bill und Charlie. Diese grinsten unschuldig. „Ihr ...? Aber ich hab doch gesagt ... ihr solltet nur ...“ Charlie winkte ab. „Wissen wir, aber nur so konnten wir die Sache beschleunigen.“ Er zwinkerte seinem Bruder zu. „Außerdem hat es Spaß gemacht, deine Angebetete zu entführen.“ Verwirrt wandte sie ihren Blick ab und starrte Charlie an. „Angebetete?“ George schien ebenfalls konfus zu sein. „Entführt?“ Plötzlich wurde es still, bis ein kleines Baby zu ihnen krabbelte. „Dada!“ Absätze hörte man. Fleur tauchte auf, dicht hinter ihr folgte ihrer kleinen Tochter. Die kleine Victoire erkannte ihren Vater und krabbelte von weitem. „So, die Pflicht ruft!“ Bill hob Victoire auf, die erfreut war, ihn zu sehen und folgte seiner Frau in den Saal. „Ich geh dann auch mal.“ Charlie ließ sie nun auch im Stich. Dieser verfluchte Hund! „Es ist schön dich zu sehen.“ Schüchtern blickte sie nach unten. Warum sagt er nur so etwas? Im nächsten Moment packt er ihren Arm und zerrte sie Richtung Terrasse. Verblüfft sah sie nach oben, in sein Gesicht. „Hier werden wir nur belauscht. Meine herzallerliebste Familie hat nichts besseres zu tun, als in meinem Privatleben herumzustochern.“ Er klang bitter. Draußen ließ er sie wieder los. Er seufzte tief. „Angelina...“ Unerwartet spürte sie den Drang es endlich zu sagen. „Nicht! Lass mich zuerst erklären. Ich schulde dir eine Erklärung. Immerhin sind wir seit zwei Monaten getrennt und ich hab das Gefühl, dass ich nicht gerecht zu dir war. Das tut mir wirklich Leid, George.“ Sie holte tief Luft. „Weißt du, ich hab es dir nie gesagt, aber Freds Tod hat mich stark gemacht, aber ...“ Sie sah ihn an, beobachtete seine Reaktion, aber bisher war er nur überrascht. „Aber je stärker ich würde, desto einsamer wurde ich auch. Du hast dich mir verschlossen, George.“ Er öffnete den Mund, um zu protestieren. „Weißt du nicht, wie es für mich war, allein mit Freds Tod klar zu kommen? Du hast mich nie an dich ran gelassen! Du hast nie darüber mit mir geredet.“ Er schwieg und dann fuhr er über sein rotes Haar. „Ich wusste nicht, dass es dir wichtig war... Ich hab nie daran gedacht... wie es für dich war...“ „Eine Zeit lang war es für mich auch nicht wichtig, aber George, ich habe angefangen dich zu lieben ...“ Diese Reaktion hatte sie geahnt. George sah sie schockiert an. „Unsere Freundschaft hat mir nicht mehr genügt...“ Angelina seufzte tief und rieb ihre Arme, als würde sie trotz der warmen Abendluft frieren. „So viel Kraft hab ich auch wieder nicht, nur um Freundschaft von dir zu bekommen.“ Sie wandte sich ab. Doch ergriff ihre Hand. „Welcher Idiot hat dir denn gesagt, dass zwischen uns nur Freundschaft ist?“ Er schien wütend und völlig aufgebracht zu sein. Vor Zorn ballte er die andere Hand zur Faust. Perplex sah sie ihn an. „A-Aber ...“ Seine Arme umschlangen sie und sie spürte seinen warmen Atem an ihrer Wange. „Du kleines Dummerchen! Warum hast du mir nie gesagt, dass dich das alles bedrückt?“ „Ich ...“ Angelina errötete. „Schon gut, aber du übernachtest heute hier.“ Irritiert sah sie in sein Gesicht und bemerkte Freude. Und zum ersten Mal erkannte sie, dass es Liebe zwischen ihnen gab und dass diese schon vorher existiert hatte. Natürlich würde es eine lange Nacht werden. Vieles musste noch geklärt werden, aber so in seinem Armen zu liegen und noch dazu mit den Gedanken, dass er sie liebte, machte sie glücklich, obwohl er die drei magischen Worte nicht gesagt hatte. Manchmal benötigte man keine Worte. Astoria hatte Recht! „Du Blindfisch“, neckt er sie. „Als wärst du besser“, brummte sie zurück und verzog das Gesicht. „Noch etwas, was du mir sagen wolltest?“ George grinste vergnügt und rückte sie fest an sich. Angelina blieb gelassen und lehnte sich an ihn. „Vielleicht sollte ich dir sagen, dass wir ein Kind bekommen.“ „WAS??“ Das war nicht nur seine Stimme - an der Terrassentür standen alle. Von Fleur und Bill bis hin zu Harry und Ginny. Natürlich hatten diese gelauscht. Wen man vom Thema Privatsphäre mal absah, war das eigentlich ziemlich süß. Angelina strich sich das Haar zurück. „Oh, dass hätte ich wohl für mich behalten sollen.“ Lachend musterte sie die Gesichter, besonders das von George. Am liebsten wollte sie diesen Gesichtsausdruck einrahmen. - Zukunft - ~*~*~ »Manchmal muss man die Augen öffnen, um tiefer sehen zu können, denn Worte sind nicht alles.« Und obwohl es ihm schwer fiel, sich zu öffnen, hat sie mehr erreicht, als sie wollte! Sieben Jahre später... Angelina zog sich gerade das rote Abendkleid an, dass George ihr zum Hochzeitstag geschenkt hatte. Es war schlicht und doch auffallend. Dazu trug sie schwarze Schuhe mit Absätzen und passend dazu Schmuck. Sie waren heute zu Rons zweiunddreißigsten Geburtstag eingeladen. Natürlich ganz schlicht; nur mit Freunden und der wundervollen Familie. Ein Geschenk hatten sie auch gekauft. George war sich sicher, dass dieses Geschenk Ron im wahrsten Sinne des Wortes umhauen würde. Sie selbst wusste nicht, was er seinem kleinen Bruder gekauft hatte. Es sollte eine spitzen Überraschung werden. Sie ahnte böses. Seit es mit ihnen wieder richtig gut lief und es auch intim keine Schwierigkeiten gab, war George wieder der Alte. Erst letztens hatte er ihr, – seiner eigenen Frau –, einen Streich gespielt und sie dabei so sehr gereizt, dass sie ihn beinahe in der Öffentlichkeit verflucht hätte. Georges Glück war, dass sie ihren Zauberstab verlegt hatte. „Und, sitzt alles?“ Angelina drehte sich um. In ihrem Schlafzimmer stand der Mann, der früher der Grund für ihre schlaflosen Nächte gewesen war. Sie legte den Kopf schief und musterte ihn in seinem Anzug. „Die Krawatte passt nicht.“ George runzelte die Stirn. „Verdammt dabei mag ich die so ...“ Seufzend holte er eine neue aus seiner Schublade. „Tja..“, grinste sie schadenfroh. „Leider passt deine Lieblingskrawatte nicht zu deinem Outfit.“ Er brummte und zog sich eine neue an. Und ganz plötzlich machte es BUMM. Ein gewaltiger Krach kam vom unteren Stock. Vor Panik rannte das Ehepaar hinunter. Der Lärm kam von der Küche. Als sie gerade diese erreichten, kam schon Roxanne zu ihnen gerannt. „Mum! Dad! Fred hat was ganz Gefährliches gemacht!“, petzte die kleine fünfjährige Roxanne Weasley. Angelina seufzte tief und nahm ihre kleine Tochter bei der Hand. Konnte man die beiden nicht mal einmal ganz kurz allein lassen? Nicht mal etwas Ruhe fürs umziehen hatten sie. Die beiden hielten sie seit ihrer Geburt auf Trab. Schon als Fred ein paar Wochen alt war, wachte er zu den ungünstigsten Stunden auf. Manchmal sah Angelina aus wie ein Monster. Doch schnell lernte sie einen Trick. Zu den Zeiten wo auch er schlief, würde sie ihre Dinge erledigen und ebenfalls schlafen. Als sie beide die Küche betraten, stockte ihr der Atem. Es war, als hätten sie etwas in die Luft gejagt. Fred kam schmollend auf sie zu. Mit seinem Dackelblick versuchte er wie immer sie weich zu klopfen. „Das war nicht meine Schuld! Roxy hat das Buch gefunden und gesagt, wenn ich das nicht mache, bin ich ein Feigling.“ George zog eine Augenbraue und sie schien verwirrt zu sein. „Das stimmt nicht! Fred lügt!!“ Sie fuhr sich durch ihr gelocktes, braunes Haar. Eigentlich wollte sie schon ihren Sohn die Ohren lang ziehen, aber er schaffte es wie immer, sie sprachlos zu machen. Die beiden wussten, wie sie ihre Eltern weich klopften. So gerissen und neugierig! „Welches Buch denn?“, fragte George misstrauisch und klein Fred reichte es ihm. „Das hier. Wir haben das im Dachboden gefunden.“ George fluchte sogleich. „Verdammt! Das ist ja meins!“ Angelina schaute ihn verblüfft an. Und dann kehrte ihr Blick zu ihren beiden Kindern. „Sag bloß, dass ist dein Buch, wo du mit Fred alle Streiche, die ihr durchgeführt habt, aufgeschrieben habt?“ Erstaunt sah ihr Mann sie an. „Woher weißt du das denn?“ Sie zuckte die Schultern. „In Hogwarts gab es mal so ein Gerücht...“ Angelina grinste ihn an, jedoch wurde sie dann wieder ernst. „Und nun zu euch Zwergen.“ „Mama! Ich bin kein Zwerg! Ich bin schon groß geworden“, protestierte Fred und sah zu Roxanne, die im Hintergrund blieb. Aber in Wirklichkeit wollten sie nur das Thema wechseln, denn sie wussten, was gleich kommen würde. „Ich bin auch schon groß.“, flüsterte diese ihr zu. Ihre Tochter Roxanne sah im Gegensatz zu ihren Bruder Fred harmlos aus, aber sie war auch nicht ohne. Beide waren, wenn sie wollten, ein super Team. Sie hatten es sogar einmal geschafft, sie und George reinzulegen, aber nach kurzer Zeit kam sie ihnen auf der Schliche. Das gab natürlich Ärger. Angelina seufzte. Ob sie in zehn Jahren auch noch genug Nerven hatte, um so mit ihren Kindern umzugehen zu können? „Ich wollte einmal pünktlich da sein!“ Sie musterte ihre Küche. Es war, als herrschte eine riesige Essensschlacht. Überall waren Flecke vom Trank, den sie versucht hatten zu brauen. Und das Fenster hatte einen Riss. Sie wusste leider nicht, wie sie es geschafft hatten, ihr Küchenfenster zu zerstören und der Geruch verschlimmerte sich von Minute zu Minute. Sie wollte gar nicht wissen, wie die beiden Schlingel auf die Idee gekommen waren, einen Trank zu brauen und woher zum Teufel wussten sie, wo all die Zutaten waren? „Scheint, als würden wir diesmal wieder die letzten sein.“ George grinste zufrieden. Sie hatten eine Wette am Laufen und zwar wetteten sie, dass sie es einmal pünktlich zu einer Familienfeier schafften, jedoch sah es so aus, dass das Schicksal nicht auf ihrer Seite war. Sie schenkte George einen bösen Blick und sah wieder die Kleinen an. „Eine Woche Stubenarrest, ohne wenn und aber!“ Schon maulten ihre Kinder. „Aber Mum! Ich hab Hugo versprochen mit ihm Frösche zu fangen!“, protestierte Fred. „Und Onkel Bill hat mir versprochen, dass ich mit Dominique auf seinem Besen sitzen darf.“, schmollte Roxanne und bettelte, indem sie sich an sie drückte. „Das hättet ihr euch vorher überlegen sollen.“ Endlich sprach der Mann im Haus das Machtwort. Doch dann wurde dieser wieder weich. „Ach was soll's! Gehen wir Kuchen essen!“ „George!“, mahnte sie ihn. Doch er winkte ab und holte seinen Zauberstab raus und sprach einen Putzzauber aus. „Zufrieden Madam?“ Doch sie verdrehte nur die Augen. „Lass uns gehen vielleicht schaffen wir es doch pünktlich zu kommen. Und verstecke dein Buch, sonst nehme ich es mir vor.“ „Träum weiter“, entgegnete er. „Wir kommen nie pünktlich an.“ George grinste. „Kinder, wisst ihr, wie man Mama ärgert? Soll ich es euch verraten?“ Angelina schluckte. Er wollte doch nicht ... Oh Nein! Dieser verfluchte Mistkerl! „Oh jaaa!“ Natürlich gefiel ihnen das. In der nächsten Sekunde wurde sie schon von allen dreien mit Kissen beworfen... Und obwohl sie die Wette verlor und wie immer Dank George und ihren kleinen Kindern Roxanne und Fred zu spät kam, hätte sie es nie anders haben wollen. Und auch wenn George es schwer fiel mit ihr über Fred zu reden, sich zu öffnen, versuchte er es wenigstens. Und das bedeutete ihr mehr als tausend Liebeserklärungen der Welt! Ende. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)