Belated Birthday Wishes von Lalla ([Gokudera, Yamamoto, Tsuna]) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Hey, da bin ich wieder mit einer neuen Reborn FF :) Hat doch länger gedauert als ich dachte…Eigentlich schreibe ich an einer anderen (es war auch geplant, dass die FF vor dieser erscheint), aber da heute Gokuderas Geburtstag ist, hat diese FF Vorrang bekommen und ist darum eher fertig :D Die andere bekommt ihr aber auch noch irgendwann ;) Nun wünsche ich euch viel Spaß beim lesen! Kommentare, Verbesserungsvorschläge ect. Sind natürlich immer gerne gesehen und erwünscht ;D Liebe Grüße, Lalla kursiv = Gedanken __________________ Belated Birthday Wishes Gokudera musste nicht auf den Kalender gucken, um zu wissen welcher Tag heute war. Er musste ihn nicht rot anstreichen, um die besondere Bedeutung hervorzuheben und sie so nicht zu vergessen. Er wusste es auch so. Wieder war ein Jahr vergangen und wieder war dieser Tag gekommen. Der Tag, den er sonst immer alleine verbracht hatte. Alleine und mit traurigen, reuevollen Gedanken. Der neunte September. Aber dieses Jahr würde alles anders werden. Dieses Jahr würde er nicht alleine sein und in seinen finsteren Gedanken versinken, denn er würde mit seinen Freunden zusammen sein. Dieses Mal würde er nicht den ganzen Tag trübsal blasen und sich einsam irgendwo verkriechen, um an seine Mutter, die wenige Zeit nach diesem Tag starb, zu denken. Natürlich vermisste er sie, auch wenn er sich nur wage an sie erinnerte. Aber jetzt hatte er Freunde, denen er etwas bedeutete, eine Familie, die ihm sehr am Herzen lag und mit denen er glücklich war. So glücklich, dass er sogar bereit war nicht den ganzen Tag in Trauer und Einsamkeit zu versinken. Natürlich würde er ihr heute noch gedenken, sie war immer in seinen Gedanken, doch nun, wo er seine Freunde hatte, wollte er nicht alleine sein. Immerhin hatte er all die Jahre hart dafür gearbeitet eine Mafiafamilie zu finden, die ihn aufnahm und nun hatte er noch viel mehr bekommen, als er es sich jemals erträumt hatte. Er hatte Freunde, mit denen er diesen Tag verbringen konnte, nachdem er ihn all die Jahre einfach ignoriert hatte. Nun freute er sich sogar so sehr auf den heutigen Tag mit seinen zwei besten Freunden, dass er leise vor sich hinsummte und gute Laune hatte. Ich freue mich schon Juudaime zu sehen! Ob er sich wohl etwas Besonderes für heute ausgedacht hat? Aber er ist mein Boss, eigentlich muss er das nicht tun...obwohl wir mittlerweile ja schon richtige Freunde sind. Und der Baseballidiot! Klar, meistens ärgere ich mich über ihn, aber eigentlich mag ich ihn...selbstverständlich wird er das nie so von mir hören!...Ich freue mich schon auf die beiden. Mit diesen Gedanken packte Gokudera seine letzten Schulsachen zusammen und verließ aufgeregt und mit wild schlagendem Herzen das Haus, um Tsuna abzuholen. „Gokudera! Guten Morgen!“ Gerade als Gokudera bei Tsuna klingeln wollte, wurde ihm ein Arm um die Schultern gelegt und er wurde freudig begrüßt. „Yamamoto..“ Er sah zu dem Baseballspieler, der das Klingeln übernahm, auf. “Morgen.“ nuschelte er verlegen, jetzt war es also soweit. Er würde das erste Mal in seinem Leben diesen Tag richtig erleben, so wie ihn jeder andere auch verbrachte und so wie es für andere wohl normal war diesen Tag zu feiern. Für ihn würde es etwas Besonderes werden. „Ich hoffe wir schreiben heute keinen Test oder so. Immerhin ist Freitag! Ach sag mal, hatten wir eigentlich in Mathe etwas auf?“ Yamamoto war wie jeden Tag gut gelaunt und lachte sorglos. Doch Gokudera sah ihn nur mit leicht offenem Mund an und fragte sich, ob der Andere ihn vielleicht nur reinlegen wollte. Da öffnete sich die Tür und Tsuna trat zu ihnen. „Morgen ihr zwei.“ Der Mafiaboss lächelte beide an. „M-Morgen, Juudaime.“ stotterte Gokudera, immer noch irritiert. „Hi, Tsuna! Weißt du, ob wir was in Mathe auf hatten?“ Yamamoto schien es wirklich vergessen zu haben. „In Mathe? Ja klar, wir sollten doch auf Seite 50 Nummer eins bis drei machen...Aber ich konnte leider gar nichts.“ Deprimiert ließ sein Boss den Kopf hängen, während er neben Yamamoto das Grundstück verließ. Auch die Nummer zehn verhielt sich so wie immer. Hatte er es wohl auch vergessen? „Hm? Gokudera, was ist los? Wo bleibst du denn?“ Als Tsuna merkte, dass sein Freund wie angewurzelt vor seiner Haustür stehen geblieben war, hatte er sich umgedreht und sah ihn besorgt an. „Alles in Ordnung mit dir? Du siehst so blass aus.“ „Ah! Äh, alles gut. Ich war nur in Gedanken.“ Der Bombenleger beeilte sich zu seinen Freunden aufzuschließen. Während die beiden miteinander redeten, lief er schweigend neben ihnen her und dachte nach. Vielleicht haben sie es ja gar nicht vergessen, sondern wollen mich überraschen...aber...nein. Dann würden sie sich trotzdem anders verhalten, nicht so wie immer. Für sie scheint es ein ganz normaler Tag zu sein...sie haben es also wirklich vergessen. „Gokudera, bist du sicher, dass alles in Ordnung ist? Du bist heute so ruhig.“ Yamamoto sah an Tsuna, der wie immer in ihrer Mitte ging, vorbei zu ihm rüber. „Ja, ich...“ Er wusste nicht was er sagen sollte. Anscheinend war es wohl doch nicht so wichtig, wie er gedacht hatte. Oder aber er war ihnen nicht so wichtig. „Ich hab nur über die Mathehausaufgaben nachgedacht.“ Yamamotos Gesicht erhellte sich. „Du hast sie gemacht? Super! Kann ich sie von dir abschreiben?“ „Hmpf.“ Gokudera verschränkte die Arme voreinander. „Aber nur heute ausnahmsweise!“ Auf seine Worte erntete er sowohl von Tsuna als auch von Yamamoto überraschte Blicke. Es war selten, dass er den Baseballspieler abschreiben ließ, meistens durfte er dies nur an besonderen Tagen. So zum Beispiel als Yamamoto Geburtstag hatte, damit er nicht an seinem Ehrentag nachsitzen musste oder nachdem sie den Ringkampf erfolgreich überstanden hatten. Nur Tsuna, als Gokuderas stark respektierter und von ihm schon beinahe vergötterter Boss, durfte immer Gokuderas Hausaufgaben abschreiben, wenn er es wollte. „Super, danke Gokudera!“ Yamamoto strahlte. Sein Freund schien heute einen guten Tag erwischt zu haben, wenn er ihn abschreiben ließ ohne, dass etwas Besonderes anstand. Da musste er schnell sein, bevor diese gute Laune vorüber ging. Auch Tsuna lächelte, obwohl es ihn doch wunderte, dass Gokudera einfach so zustimmte. „Das ist nett von dir Gokudera, so ersparst du Yamamoto das Nachsitzen. Dann können wir drei heute Nachmittag ja etwas zusammen unternehmen!“ Der Sturmwächter sah seine Freunde an und nickte nur. Sie haben es wohl wirklich vergessen, wenn sie noch nicht einmal merken, dass ich Yamamoto heute abschreiben lasse. Ich dachte so fällt es ihnen vielleicht wieder ein...immerhin darf dieser Idiot nur an besonderen Anlässen von mir abschreiben! Gokudera seufzte leise. Vielleicht erinnern sie sich ja daran, wenn ich ihre Aufmerksamkeit mehr auf mich lenke. Ja, das ist eine gute Idee! Die drei Freunde betraten das Schulgebäude und kurz darauf ihr Klassenzimmer, wo Yamamoto schnell die Aufgaben abschrieb und dann der Unterricht begann. Gokudera spendete dem Lehrer nicht viel Aufmerksamkeit, viel zu beschäftigt war er damit sich Gedanken darüber zu machen, wie er seine Freunde dazu bringen konnte sich zu erinnern. Es stimmte ihn traurig, dass sie es vergessen hatten, aber noch hatte er die Hoffnung, dass es ihnen wieder einfallen würde. Er musste ihnen nur auf die Sprünge helfen, auch wenn er noch nicht genau wusste wie. Bei mehreren Gruppenarbeiten mit der Nummer zehn und Yamamoto glänzte er mit grandiosen Ideen oder Vorträgen, zog so ihre Aufmerksamkeit auf sich, aber dies reichte einfach nicht aus, um den Erinnerungen der beiden zu helfen. Es bedrückte ihn, dass nichts funktionierte, um seine Freunde an diesen besonderen Tag zu erinnern, weswegen er es nach einiger Zeit aufgab bei ihnen Eindruck schinden zu wollen. Es musste noch eine andere Möglichkeit geben, er würde einfach nur auf die richtige Gelegenheit warten müssen. Doch das Warten ließ ihn ungeduldig werden, er konnte sich kaum noch konzentrieren. Seinen Freunden fiel sein seltsames Verhalten zwar auf, doch er sagte ihnen nicht was los war, als sie fragten. Sie konnten nur vermuten, dass er irgendein Problem hatte. In der Pause gingen Tsuna, Yamamoto und Gokudera dann auf den Schulhof, um frische Luft zu schnappen. Der Mafiaboss und sein Regenwächter hofften, dass dies den Sturmwächter wieder zur Besinnung bringen würde, wenn er schon ihnen sein Problem schon nicht anvertrauen wollte. Dort wurde Tsuna jedoch von zwei zwielichtig aussehenden Typen, der eine hatte schwarzes, langes Haar, der andere hingegen trug nur schwarze Klamotten, angerempelt. Sie waren zwei Klassen über ihnen und hielten es deshalb nicht für nötig sich zu entschuldigen. Das ist meine Chance! Nicht nur, dass sie die Nummer zehn anrempeln, sie entschuldigen sich auch nicht dafür. Den Typen zeig ich’s! Ich betone einfach die Besonderheit des heutigen Tages und dann wird der Boss mir so dankbar sein, dass ihm schließlich auffällt welcher Tag heute ist! Gedanklich lobte Gokudera sich für seinen genialen Plan. Er trat auf die beiden Typen zu, fasste einen von ihnen am Kragen, während Yamamoto Tsuna, der auf dem Boden gelandet war, aufhalf. „Ihr werdet Juudaime nicht anrempeln, vor allem nicht heute!“ Er verstärkte seinen Griff am Kragen noch etwas. „G-Gokudera! Schon in Ordnung..“ versuchte Tsuna ihn zu beschwichtigen, auch Yamamoto sah ihm besorgt zu. „Nein, erst, wenn sie sich entschuldigt haben!“ Der temperamentvolle Sturmwächter sah nicht zu seinem Boss, sondern starrte die Typen böse an. Bisher funktionierte sein Plan, er hatte die Aufmerksamkeit seiner Freunde und er hatte den heutigen Tag betont. Nun mussten die Typen sich nur noch entschuldigen. „Pah! Bei dem nutzlosen Kerl entschuldigen wir uns nicht. Vor allem nicht, wenn einer von euch Knirpsen so frech wird.“ Arrogant schubste der Schwarzhaarige Gokudera von sich, direkt zu seinem schwarz gekleideten Freund, der ihm die Faust in die linke Wange rammte, sodass er zu Boden ging. Kurz darauf war die Prügelei der drei schon in vollem Gange. Er würde es nicht auf sich sitzen lassen, dass diese Typen seinen Plan ruinierten und noch viel weniger tolerierte er es, dass sie seinen Boss so behandelt und beleidigt hatten. Die Nummer zehn war nicht nutzlos! Tsuna und Yamamoto sahen erst hilflos zu, dann mischten sie sich ein und versuchten die drei auseinander zu bringen. „Gokudera! Hör auf! Es ist doch nichts passiert, sie brauchen sich nicht entschuldigen.“ Der Mafiaboss versuchte seinen Sturmwächter, der wild um sich schlug, aus der Schlägerei zu ziehen, während Yamamoto sich zwischen Gokudera und die zwei Jungs stellte und beschwichtigend die Hände hob. „Bitte, nehmt seine Worte nicht so ernst! Er hat es nicht so gemeint.“ Der Baseballspieler versuchte die beiden zu beruhigen, kassierte von dem Langhaarigen aber nur einen Schlag in den Magen. Die Versuche von Tsuna und Yamamoto blieben erfolglos, erst als eine strenge Stimme ertönte, klang die Rauferei aus. „WAS ist hier los?“ Ein Lehrer zog die Jungs auseinander. „Ein Mitglied des Disziplinarkomitees hat mich über diese Prügelei informiert.“ Gokudera schnaubte nur abfällig und verschränkte die Arme. „Der da ist einfach auf uns los gegangen und hat angefangen uns zu schlagen!“ sagte der Langhaarige sofort und deutete auf Gokudera. „Was!? Du...“ Der Bombenleger wollte wieder auf ihn losgehen, wurde aber von Yamamoto und Tsuna festgehalten. „Was fällt dir ein! Erst Juudaime anrempeln und nun auch noch lügen?“ Gokudera war außer sich vor Wut. Zudem hatten sie seinen schönen Plan ruiniert. „Nun gut, wir werden das vom Rektor regeln lassen. Prügeleien auf dem Schulhof sind strengstens untersagt. Ihr kommt alle mit mir.“ Der Lehrer hatte sie alle zum Lehrerzimmer gebracht, dort warteten sie nun darauf, dass der Rektor sie in sein Büro rief, um sie zu befragen. Die drei Vongolamitglieder saßen dabei in der einen Ecke des Raumes, während die zwei Älteren am anderen Ende bei einer der beiden Türen saßen. Yamamoto versuchte die Stimmung etwas aufzuhellen. „Nun...wir können wohl froh sein, dass das Disziplinarkomiteemitglied nicht Hibari bescheid gesagt hat.“ Er lachte, doch weder Tsuna, der deprimiert den Boden betrachtete, noch Gokudera, der damit beschäftigt war den Älteren böse Blicke zuzuwerfen, ließen sich damit aufheitern. Die beiden Oberstufenschüler wurden zuerst nacheinander in das Büro des Rektors gerufen und konnten danach in ihre Klasse gehen, während Yamamoto, Tsuna und Gokudera warten mussten. Danach war dann Yamamoto an der Reihe und wurde ins Rektorzimmer gerufen, Tsuna und Gokudera mussten warten. „Hättest du sie doch nur nicht angepöbelt, Gokudera! Dann säßen wir jetzt nicht hier!“ Tsuna sah seinen Freund böse an. „Aber Juudaime...“ Doch Gokudera kam nicht mehr dazu etwas zu erwidern, da Yamamoto wiederkam und nun er zum Rektor kommen sollte. Er hatte das alles doch so nicht gewollt, schließlich wollte er sich nur nützlich machen, denn niemand sollte so mit der Nummer zehn umspringen. Es war ja nicht seine Absicht gewesen, dass sie nun zum Rektor mussten. Juudaime und Yamamoto sollten nur auf mich aufmerksam werden... Er seufzte, ließ die Befragung des Rektors über sich ergehen und ging dann zum Lehrerzimmer zurück, um dort zu warten, bis seine zwei Freunde auch gehen konnten. An der Tür blieb er allerdings stehen, als er sie reden hörte. „Immer bereitet er uns Ärger und Scherereien! Überall wo ich mit ihm hingehe verursacht er mit Sicherheit Probleme. Es ist als wenn ich immer in einer schlechten Situation bin, sobald er in meiner Nähe ist.“ Tsuna sah Yamamoto an, er war aufgebracht, das hörte man schon an seiner Stimme. „Aber Tsuna, er hat es doch nicht absichtlich gemacht, er wollte dir doch nur helfen.“ Yamamoto versuchte seinen Freund zu beruhigen. „Immer wenn er bei mir ist hab ich Ärger, das ist keine Hilfe. Nur wegen seinem unverantwortlichem Verhalten sitzen wir jetzt hier!“ Als Gokudera diese Worte hörte, ballte er seine Hände zu Fäusten. Juudaime hat recht. Ich setze ihn mehr Gefahren aus, als dass ich ihn beschütze. Ich bin ein einziger Fehlschlag als seine rechte Hand! Wenn ich nicht wäre, müsste er jetzt nicht zum Rektor...dann hätte er dieses Problem nicht. „Solange Gokudera an meiner Seite ist verursacht er nur Schwierigkeiten für mich!“ Yamamoto kam gar nicht dazu Tsuna weiter zu beruhigen, da der Lehrer in das Zimmer trat und den Mafiaboss abholte, um ihn zum Rektor zu bringen. Als Tsuna den Raum verlassen hatte, seufzte der Baseballspieler leise, während Gokudera bewegungslos in der anderen Tür stand. Er brauchte einen Moment, um sich zu fassen, dann ging er in den Raum und setzte sich neben Yamamoto. Er und der Boss sollten nicht merken, dass er ihr Gespräch gehört hatte. „Ich verstehe nicht, was heute mit dir los ist. Hättest du es nicht einfach auf sich ruhen lassen können, Gokudera?“ Der Baseballspieler sah ihn ernst an. „Du bist schon den ganzen Tag so komisch, aber du willst keinem von uns sagen was los ist. Ich habe dich mehrmals gefragt, aber du verschließt dich vor mir. Nur Tsuna gegenüber bist du offener, dabei merkst du gar nicht wie viel Druck das auf ihn ausübt. Du kannst dich nicht immer nur auf ihn verlassen und uns anderen ignorieren. Ich dachte wir beide wären auch Freunde! Ich dachte unser Verhältnis hätte sich nach der Sache in der Zukunft geändert. Ich dachte du würdest offener werden. Aber da habe ich mich wohl getäuscht. Anscheinend sind wir keine Freunde, wenn du niemandem vertraust.“ Auch der sonst so fröhliche, nicht so leicht aus der Fassung zu bringende Baseballspieler klang aufgebracht, gen Ende seiner Worte sogar enttäuscht und verletzt. Gokudera war von den Worten seiner Freunde schockiert. Er wollte ihm sagen, dass sie Freunde waren, dass er ihn mochte und dass er ihnen vertraute, aber kein Wort verließ seine Lippen. Er konnte einfach noch nicht so gut mit Worten umgehen wie Yamamoto. Es war nicht sein Ding seine Gefühle auszudrücken. Bisher hatte er gedacht, dass seine Taten und sein Verhalten den beiden zeigen würden, wie viel sie ihm bedeuteten. Seit sie aus der Zukunft wieder da waren hatte er sich doch schon verändert, aber er konnte noch nicht sofort alles in Worte fassen, was er jahrelang in sich hineingefressen hatte, da er vorher nie jemanden gehabt hatte, der sich etwas aus ihm machte. Wenn man nie jemanden gehabt hatte, dem man vertraute und dem man sich anvertrauen konnte, war es schwierig, wenn es so jemanden auf einmal gab, denn man hatte keine Übung darin die richtigen Worte zu finden. Man hatte noch nicht einmal Übung darin sich an diese Person zu wenden, da man vorher immer alleine gewesen ist. Wenn man immer auf sich gestellt war, ist es ein neues Gefühl zu wissen, dass jemand da ist, wenn man ihn braucht, jemand, an den man sich wenden kann, dem man vertrauen kann. Vertrauen ist schwer, wenn man noch nie in seinem Leben wirklich vertraut hat. Er konnte seine Verhaltensweisen, die schon eingefleischt waren und über die er kaum nachdachte, nicht einfach so ändern. Es brauchte Zeit, doch er gab sich immer die größte Mühe sich zu bessern, schaffte dies aber nur schrittweise und er hatte immer gedacht Tsuna und Yamamoto wüssten dies. Doch der Regenwächter hatte recht mit seinen Worten. Er war ein schlechter Freund gewesen, hatte Tsuna und Yamamoto in Schwierigkeiten gebracht und das nur, weil er ihnen gegenüber nicht offen gewesen war. Es war nur verständlich, wenn sie ihn nicht mehr sehen wollten, denn sie hatten recht. Entweder er brachte sie in Schwierigkeiten oder er verschwieg ihnen etwas. Vielleicht waren sie also doch keine Freunde, vielleicht wusste er überhaupt nicht, was Freundschaft bedeutete. Für all diese Erkenntnisse brauchte Gokudera nicht lange und sie trafen ihn hart. Er hatte sich doch wirklich Mühe gegeben, aber scheinbar genügte es immer noch nicht. „Wie sollen wir wissen, was mit dir los ist, wenn du nicht mit uns sprichst?“ Als keine Antwort von Gokudera kam, stand Yamamoto auf, ging zu Tsuna, der gerade aus dem Rektorzimmer kam und ließ den Sturmwächter alleine zurück. Yamamoto ist von mir enttäuscht und Juudaime ist böse auf mich...das hab ich ja wieder super hingekriegt. Er stand auf und sah kurz seine beiden besten Freunde an, wie sie miteinander redeten. In diesem Moment traf sein Blick den von Tsuna. „Ich glaube es ist besser, wenn wir uns heute Nachmittag nicht mehr sehen.“ Sein Boss sah ihn ernst an als er diese Worte sprach. Würde Tsuna heute noch länger mit Gokudera zusammen sein, würde sein Ärger irgendwann siegen und er würde ihm Worte an den Kopf werfen, die er nicht so meinte und das nur, weil er so wütend war. Sein Sturmwächter schien nicht annähernd zu verstehen, dass sie gegen die Schulregeln verstoßen hatten und der Rektor nun ihre Eltern informieren würde. Der Mafiaboss sah ihn nicht mehr an, ignorierte ihn und erwartete, dass er verstanden hatte. Tsuna sprach weiter mit Yamamoto, während Gokudera sich umdrehte und einfach ging. Er hielt es hier nicht länger aus, er wollte einfach nur noch nach Hause. Schon als Yamamoto aufgestanden war, bereute er seine Worte, sie waren zu grob gewesen. Er wusste, dass Gokudera sich Mühe gab und dass er es nur gut meinte. Er wusste auch, dass der Sturmwächter sich wahrscheinlich nur nützlich machen wollte und Tsuna hatte helfen wollen. Aber manchmal schlug er dabei einfach über die Strenge. Doch wahrscheinlich hatten seine Worte Gokudera verletzt, auch wenn sie ihn sicher nicht so verletzt hatten, wie ihn Tsunas Worte verletzen hätten können, hätte er sie gehört. Als Tsuna aus dem Rektorat getreten war hatte er ihn gefragt, ob alles in Ordnung war, doch die Nummer zehn hatte nur Gokudera angesehen und ihm gesagt, dass er ihn nicht mehr sehen wollte. Yamamoto war über diese Worte erschrocken. Klar, er verstand, dass Tsuna sauer war, da seine Mutter von dem Vorfall erfahren würde, doch so schlimm war die Sache nun auch wieder nicht. Es gab wesentlich schlimmere Dinge, wie zum Beispiel einen Schulverweis. Mit der Strafe, dass ihre Eltern informiert würden, waren sie noch glimpflich davon gekommen. Außerdem würde Tsunas Mutter ihn deswegen nicht hart bestrafen, er brauchte also eigentlich keine Angst zu haben. „Tsuna, meinst du nicht das ist etwas hart?“ Er bekam aus dem Augenwinkel mit, wie Gokudera ging. Wahrscheinlich ins Klassenzimmer. „Yamamoto! Unsere Eltern werden darüber informiert. Sie werden denken, dass wir uns geprügelt haben, dabei haben wir nur versucht Gokudera aufzuhalten. Nur weil er alleine wohnt und niemanden hat, den sie informieren könnten und der ihn dann betrafen könnte, außer Bianchi, gibt ihm das nicht das Recht uns auch in Schwierigkeiten zu bringen.“ Yamamoto sah den Anderen betroffen an. „Glaubst du wirklich, dass er an so was gedacht hat? Er wollte dir nur helfen, Tsuna. Du kennst ihn doch. Er fängt schnell einen Streit oder eine Prügelei an und er verliert auch schnell die Kontrolle über sein Temperament, was manchmal nicht sehr hilfreich ist und weswegen er manchmal nicht ganz verlässlich ist, aber er gibt immer sein Bestes. Er hat doch trotzdem dein vollstes Vertrauen.“ Tsuna seufzte und senkte den Kopf. „Das weiß ich doch. Ich will nur nicht, dass ich ihm harte Worte an den Kopf werfe, die ich gar nicht so meine. Es ärgert mich einfach, dass wir zum Rektor mussten. Er hätte sich nicht mit den Typen prügeln brauchen, ich hatte ihm doch gesagt, dass alles in Ordnung war. Er hätte auf mich hören sollen.“ Yamamoto lächelte und legte Tsuna einen Arm um die Schultern. „Na komm, gehen wir zurück ins Klassenzimmer. Vielleicht können wir ja noch mal nach dem Unterricht mit Gokudera reden. Ich bin mir sicher, dass du dich dann schon beruhigt hast!“ Er zog Tsuna, der das Lächeln erwiderte und sich dachte, dass Yamamoto die Aufgabe des Regenwächters wirklich erfüllte, mit sich. Sie gingen wieder in den Unterricht und setzten sich auf ihre Plätze. Es dauerte nicht lange bis ihnen auffiel, dass Gokuderas Platz leer war und auch seine Sachen fehlten. Die beiden Freunde warfen sich verwirrte und vor allem besorgte Blicke zu. Nachdem der Unterricht dann nach scheinbar endloser Zeit vorbei war ging Yamamoto mit zu Tsuna nach Hause, sie wollten Hausaufgaben zusammen machen und über Gokuderas plötzliches Verschwinden reden. „Er kann doch nicht einfach so gehen und schwänzen. Ich verstehe das nicht.“ Tsuna schloss seine Zimmertür hinter sich, stellte Yamamoto ein Glas Milch hin und setzte sich dann neben ihn. „Naja, du hast zu ihm gesagt, dass du ihn heute nicht mehr sehen möchtest. Vielleicht deshalb...“ schlug der Baseballspieler vor. Tsuna sah Yamamoto an. „So war das doch nicht gemeint und das weiß Gokudera auch.“ „Naja, vermutlich ist er verletzt. Von den Worten, die er ja eigentlich nicht verdient hat.“ Yamamoto seufzte tief. „Ich habe ihm davor auch nicht gerade nette Dinge gesagt. Ich habe ihn ziemlich kritisiert und ihm Vorhaltungen gemacht. Zusammen mit deinen Worten hat ihn das sicher verletzt, weshalb er sicher gedacht hat, dass wir ihn gar nicht mehr sehen wollen.“ Tsuna atmete tief aus, wuschelte sich durch die Haare und schwieg einen Moment. „Was war heute überhaupt mit ihm los? Er ist doch sonst nicht so empfindlich und läuft einfach davon...außerdem erschien er mir irgendwie bedrückt. Als ob er Sorgen hätte oder irgendein Problem, von dem er uns nichts sagen will.“ Yamamoto drehte das Milchglas in seinen Händen. „Ich hatte den Eindruck, dass er versucht hat, die Aufmerksamkeit auf sich zu richten. Auch den Ärger, den er uns bereitet hat, das hat er nicht absichtlich getan, er wollte einfach nur auf sich aufmerksam machen.“ Bei diesen Worten fiel Tsuna etwas ein, er richtete sich etwas auf. „Du hast recht, während des Unterrichts hatte ich auch das Gefühl, dass er unsere Aufmerksamkeit auf irgendwas Bestimmtes richten wollte. Und er hat dich heute sogar ohne besonderen Grund abschreiben lassen.“ „Na das hat aber lange gedauert bis ihr beiden das endlich verstanden habt.“ Reborn stand aufeinmal auf dem Tisch, die Arme verschränkt und sah Tsuna und Yamamoto ernst an. „Reborn!“ riefen die beiden erstaunt. „Ciaossu!“ Der kleine Hitman verpasste den beiden eine deftige Kopfnuss. „Aua! Reborn, wofür war das denn?“ Tsuna fasste sich an seine Beule. „Ich habe heute in der Schule alles gesehen.” Reborn setzte sich einfach auf den Tisch. „Dann weißt du was mit Gokudera los ist?“ fragte Yamamoto aufgeregt, da er nun eine Möglichkeit sah zu verstehen, was heute mit ihrem Freund nicht stimmte. „Ich habe mich die ganze Zeit rausgehalten, da ich dachte, dass ihr es von alleine in den Griff bekommt, aber anscheinend habe ich mich in euch beiden getäuscht. Als Familie solltet ihr so einen wichtigen Tag nicht einfach so vergessen!“ Tsuna und Yamamoto sahen Reborn während seiner Worte an, hörten ihm zu. „Wichtiger Tag?“ Tsuna überlegte. „Gokudera hat auch immer auf den Tag angespielt.“ Reborn sprang auf und verpasste dem künftigen Mafiaboss wieder eine Kopfnuss. „Ihr kommt also immer noch nicht darauf. Ihr zwei, als seine engsten Freunde, habt seinen Geburtstag vergessen. Den Tag, den er noch nie mit einer richtigen Familie gefeiert hat. Er hat sich darauf gefreut den Tag mit euch beiden zu verbringen und mit euch zu feiern, aber ihr habt alles zerstört. Dieses Jahr verbringt er seinen Geburtstag wieder alleine ohne eine Familie. Er erwartet überhaupt keine großartigen Geschenke, besondere Behandlungen oder Feste von euch, er wollte einfach nur diesen Tag mit euch zusammen verbringen, weil ihr ihm wichtig seid. Aber ihr zwei habt es total vermasselt! Ihr habt es nicht nur fertig gebracht seinen Geburtstag zu vergessen, ihr habt euch sogar noch mit ihm gestritten und jetzt sitzt er wieder alleine da.“ Reborn beobachtete zufrieden wie Tsuna und Yamamoto während seinen Erklärungen Gokuderas Verhalten immer mehr zu verstehen schienen. Nun saßen die beiden mit schuldbewusstem Blick vor ihm. Reborn wandte sich an den Baseballspieler. „Yamamoto, du gibst ihm die Schuld nicht offen zu dir zu sein und dass er dir nicht vertrauen würde und ihr keine Freunde wärt. Aber würde ein Freund gleich so wie du reagieren? Du weißt genau, dass auch du ihm viel bedeutest und dass er das nicht so in Worte fassen kann. Doch trotzdem gibt er sich große Mühe dir seine Zuneigung durch seine Taten zu zeigen. Nur weil er nicht so offen ist wie du bedeutet das nicht, dass er dich nicht als seinen Freund sieht.“ Als Yamamoto den Kopf senkte, wandte Reborn sich zu Tsuna. „Und du, Dame-Tsuna, du gibst ihm die Schuld daran, dass du nun Ärger am Hals hast. Du hast es ihm einmal ins Gesicht gesagt, mit halbwegs freundlichen Worten. Doch er hat alles gehört, was du in deiner Wut auf ihn zu Yamamoto gesagt hast.“ Tsunas Augen wurden groß. Gokudera hatte ihn gehört, als in seinem Zorn alles aus ihm herausgeplatzt war? „Eigentlich kannst du ihn nicht für deine Schwierigkeiten verantwortlich machen, denn das ist alles nur passiert, weil ihr nicht an seinen Geburtstag gedacht habt und er versucht hat euch indirekt darauf aufmerksam zu machen. Ihr habt also selber Schuld.“ Reborn sprang vom Tisch. „Gokudera hat sich sein ganzes Leben lang allein durch die Mafiawelt gekämpft und nun hat er endlich eine Familie, die ihm alles bedeutet und sie vergisst ihn einfach. Ihr solltet euch endlich mal überlegen, wie er sich heute den ganzen Tag gefühlt hat, anstatt nur über eure Probleme mit ihm nachzudenken. Vermutlich sitzt er jetzt ganz alleine bei sich zu Hause rum, macht sich Vorwürfe und überlegt, wie er es bei euch wieder gut machen kann.“ Reborn lächelte zufrieden, die beiden schienen verstanden zu haben, was er ihnen sagen wollte. Seine Arbeit war getan, er konnte wieder ein Nickerchen halten. Nun lag es an Yamamoto und Tsuna den Frieden in der Vongolafamiglia wieder herzustellen. Yamamoto hatte seine Hände so fest zu Fäusten zusammen gepresst, dass die Knöchel weiß hervortraten. Sie hatten ganz schönen Mist gebaut. Ausgerechnet an Gokuderas Geburtstag mussten sie ihm solche Vorwürfe machen und sich mit ihm streiten, dabei kannten sie ihn doch und wussten wie er war. Sonst reagierten sie doch auch nicht so sensibel. Warum also ausgerechnet heute? Er konnte es sich nur damit erklären, dass sie schon seit dem Morgen gemerkt hatten, dass mit ihrem Freund etwas nicht stimmte und dadurch, dass er es ihnen nicht gleich gesagt hatte, waren sie empfindsamer und reagierten verletzbarer auf seine Prügelei. „Reborn hat recht. Wir haben ganz schönen Mist gebaut...Wir wissen doch wie Gokudera ist und sonst reagieren wir auch nicht so, wenn uns sein Temperament mal in Schwierigkeiten bringt.“ Yamamoto sah von seinen Fäusten auf, sah zu Tsuna rüber. „Weder bist du dann so wütend auf ihn wie heute, noch mache ich ihm Vorwürfe, dass er mir nicht vertrauen würde.“ Er seufzte. „Wir haben wohl beide ziemlich überreagiert.“ Stimmte Tsuna seinem Freund zu. „Ich war wohl einfach verletzt, dass er heute schon nicht gesagt hat, was mit ihm los ist und ich genau wusste, dass er etwas verschweigt. Da hab ich mir Sorgen gemacht und hab ihn das dann spüren lassen...wenn auch nicht gerade mit netten Worten, die mir ja auch sofort danach leid taten.“ Yamamoto fuhr sich mit einer Hand durch die Haare, seufzte wieder. „Ich denke wir sollten zu ihm gehen und uns bei ihm entschuldigen. Vielleicht will er ja den restlichen Tag doch noch mit uns verbringen, obwohl wir so blöd waren.“ Tsuna lächelte Yamamoto leicht an, stand dann entschlossen auf. Auch er hatte ein schlechtes Gewissen ihrem Freund gegenüber. Eigentlich vergaß man den Geburtstag seines besten Freundes nicht einfach so und zudem hatte er Gokudera auch noch mit seinen harten Worten verletzt. Er war in dem Moment einfach nur wütend gewesen, konnte sich jetzt selber nicht mal mehr erklären, warum eigentlich genau. Er kannte seine rechte Hand doch und wusste, dass dieser sehr impulsiv handelte und es dabei meistens nur gut mit seinen Freunden meinte. „Ja, du hast recht.“ Auch Yamamoto stand auf. „Aber ich hab da eine Idee. Komm, vorher müssen wir noch woanders vorbei!“ Er packte Tsuna am Arm und zog ihn aus dem Zimmer. Währenddessen lag Gokudera alleine bei sich zu Hause auf der Couch. Er hatte seine Schultasche achtlos in die Ecke geworfen, wo sie jetzt immer noch lag und keinerlei Beachtung bekam. Seit er aus der Schule gekommen war, waren schon mehrere Stunden vergangen, in denen er einfach nur so, ohne etwas Bestimmtes zu tun, auf seinem Sofa lag. Er hatte sich auf den Rücken fallen lassen, einen Arm über seine Augen gelegt, den anderen schlaff vom Sofa baumeln lassen und dachte nach. Seufzte ab und zu. Es muss doch irgendeine Möglichkeit geben, dass die beiden mir verzeihen. Ich wollte sie doch nicht enttäuschen...ich wollte nur den Tag mit ihnen verbringen. Verdammt! Wie kann ich es nur wieder gut machen? Hoffentlich kriegen sie nicht allzu großen Ärger von ihren Eltern. Gokudera sah unter seinem Arm hinweg zu seiner Uhr, die an der Wand hing. Jetzt haben sie schon ungefähr seit einer Stunde Schluss...wer weiß was die beiden gerade machen? Sicher sind sie bei Tsuna und machen Hausaufgaben...oder sie essen bei Yamamoto Sushi. Er seufzte wieder. Zu gerne wäre er jetzt bei seinen Freunden. Es hätte ihm gereicht, wenn sie gewusst hätten, dass heute sein Geburtstag war. Er brauchte keine Geschenke und eine Party wollte er sowieso nicht haben, da er es nicht gewöhnt war an seinem Geburtstag mit vielen Leuten zusammen zu sein. Sonst suchte er dann immer die Einsamkeit. Aber Tsuna und Yamamoto hätte er gerne bei sich gehabt. Einfach nur mit ihnen zusammen zu sein, die beiden bei sich zu wissen, hätte gereicht. Aber jetzt verbrachte er seinen Geburtstag wieder alleine, obwohl er es dieses Jahr, anders als die letzten Male, gar nicht wollte. „Na dann Hayato, Happy Birthday.“ murmelte er leise, in seiner leeren Wohnung, zu sich selber, seufzte dabei wieder. Was könnte ich nur machen? Irgendwas muss es doch geben! Vielleicht- Er brachte seinen Gedankengang nicht zu Ende, da es in diesem Moment klingelte. Verwundert nahm er seinen Arm von den Augen. Hatte er sich verhört? Wer konnte denn jetzt noch etwas von ihm wollen? Schwerfällig setzte er sich auf, wartete, ob es noch einmal klingelte. Vielleicht ist es ja nicht so wichtig und derjenige geht gleich wieder. Hoffentlich ist es nicht der Vermieter... Als es noch zweimal klingelte stand er auf und öffnete die Tür. Vor erstaunen wurden seine Augen ganz groß, der Mund klappte ihm auf. „Juudaime? Y-Yamamoto?“ fragte er irritiert. „Was macht ihr denn hier?“ „Ah, Gokudera, können wir rein kommen? Wir möchten gerne mit dir reden.“ Tsuna sah ihn verlegen an, rieb sich mit einer Hand über den Hinterkopf, in der anderen Hand hatte er zwei Tüten und auf dem Rücken trug er einen Rucksack. Auch Yamamoto hatte mehrere Tüten und Taschen bei sich. „J-Ja klar, sicher. Kommt rein.“ Er trat aus der Tür und bedeutete den beiden so, dass sie reinkommen konnten. Jetzt wollen sie mir sicher die Freundschaft kündigen und mich aus der Famiglia werfen! Yamamoto und Tsuna, der die Tür hinter ihnen schloss, traten ein. Sie bekamen jedoch nicht die Möglichkeit etwas zu sagen, da beinahe sofort nachdem die Tür ins Schloss gefallen war Gokuderas panisch klingender Redeschwall auf sie niederprasselte. „Ich kann es wieder gut machen! Ich weiß noch nicht wie, aber ich verspreche es. Irgendwie mache ich es wieder gut...Ich könnte zu euren Eltern gehen und ihnen sagen, dass es alles meine Schuld ist, dass ihr mich nur aufhalten wolltet. Dann sind sie nicht auf euch böse, sondern auf mich. Aber bitte lasst uns Freunde bleiben, kündigt mir nicht die Freundschaft…“ Die beiden Freunde waren schockiert aufgrund dieser Worte. Dachte der Sturmwächter wirklich, dass sie wegen so einer kleinen Belanglosigkeit nicht mehr mit ihm befreundet sein wollten? Anscheinend mussten ihn ihre Worte so sehr getroffen haben, dass er nun zu zweifeln begonnen hatte. Er schenkte ihren Worten wohl ernsthaften Glauben und hatte nun, da sie zu ihm gekommen waren, obwohl Tsuna gesagt hatte, dass er ihn nicht mehr sehen wollte, Angst, dass sie da waren um ihm zu sagen, dass sie keine Freunde mehr waren. „Gokudera, keine Angst. Sowas haben wir nicht vor. Sowas würden wir nie tun. Niemals.“ Tsuna sah seinen Freund, der vor ihm stand und seine Hände fest zu Fäusten zusammenpresste, ernst an. Gokuderas Blick war gesenkt, er schien es nicht zu wagen seine Freunde anzublicken vor lauter schlechtem Gewissen. Dabei sollten wir diejenigen sein, die vor lauter schlechtem Gewissen verzweifeln. Wir sollten uns schämen… Tsuna und Yamamoto sahen sich schuldbewusst an, stellten die Tüten und Taschen ab und sahen dann ihren besten Freund an. „Gokudera, es tut uns leid. Bitte verzeih uns.“ Der Kopf des Bombenlegers hob sich langsam als er seine Freunde ansah. Verwirrung, Verunsicherung und auch Angst waren in seinen Augen lesbar. Er verstand anscheinend nicht, warum sie sich bei ihm entschuldigten, wenn er doch aus seiner Sicht derjenige war, der etwas Falsches getan hatte. Doch nur durch ihre Worte hatten sie ihm diese Schuld aufgebürdet, Schuld die überhaupt nicht gerechtfertigt war, aber an die Gokudera nun glaubte, weil sie es ihm mit ihren harten Worten eingeredet hatten. „Wir haben dir Unrecht getan.“ Yamamoto ging einen Schritt auf den Grünäugigen zu. „Ich wollte gar nicht so gemeine Worte zu dir sagen…Ich weiß doch, dass wir Freunde sind und auch, dass du das nicht so leicht ausdrücken kannst wie ich. Ich hätte dich nicht so unter Druck setzen dürfen. Es tut mir wirklich leid. Verzeih mir, Gokudera.“ Der Sturmwächter schien aufgrund der Entschuldigung, mit der er nun gar nicht gerechnet hatte, etwas überfordert. „S-Schon gut..“ stotterte er deshalb verlegen. „Ich hatte es ja verdient, immerhin verursache ich euch nur Schwierigkeiten.“ Als Gokudera Tsunas Wortwahl benutzte, zuckte dieser leicht zusammen. Sein schlechtes Gewissen schien noch zu wachsen. „Ich setzte euch mehr Gefahren aus, als dass ich euch hilfreich bin. Ich-“ „Gokudera! Hör auf damit!“ Der künftige Mafiaboss unterbrach seine rechte Hand einfach. „Hör auf dir sowas einzureden! Es stimmt zwar, dass du temperamentvoll bist, aber du gibst dir immer die größte Mühe und strengst dich bei allem was du tust an. Du bist mein Freund, ich mag dich so wie du bist und ich vertraue dir. Das heute habe ich nur in meiner Wut daher gesagt, ich weiß schon gar nicht mehr genau, wieso ich eigentlich so wütend reagiert habe. Bitte, es tut mir leid, verzeih mir. Es war nicht so gemeint, ich wollte nicht mit dir streiten.“ Er hatte keinen Bruch in ihrer Freundschaft verursachen wollen, schon gar nicht an Gokuderas Geburtstag. „Juudaime… Yamamoto..“ Gokudera wusste nicht, was er sagen sollte. Den ganzen Nachmittag über hatte er sich Gedanken gemacht, wie er seine Freunde wieder besänftigen konnte und nun entschuldigten sie sich bei ihm. Er war ein wenig überfordert, hatte er doch nicht damit gerechnet. Der plötzliche Sinneswandel der beiden verunsicherte ihn. Erst waren sie so wütend und enttäuscht und nun standen sie plötzlich vor ihm und nahmen alles zurück? Yamamoto bemerkte, dass Gokudera nachdachte, wahrscheinlich nachzuvollziehen versuchte woher ihr plötzlicher Wandel kam. Er legte seinem Freund die Hand auf die Schulter. „Wir haben heute wohl ziemlich überreagiert. Wahrscheinlich weil wir bemerkt hatten, dass dich irgendwas bedrückt und du es uns nicht sagst…da haben wir uns Sorgen gemacht und das dann auch in uns hineingefressen.“ Tsuna nickte, stimmte Yamamoto zu. „Ja, erst hast du Yamamoto abschreiben lassen ohne besonderen Grund, dann deine Andeutungen auf den heutigen Tag und die Prügelei…Aber nie hast du auch nur ein Wort gesagt, obwohl wir gefragt haben was los ist und gespürt haben, dass etwas nicht stimmt. Wir waren einfach nur zu blind, um deine Andeutungen zu bemerken. Du hast unsere zwar Aufmerksamkeit auf dich gezogen, aber wir haben es einfach nicht verstanden.“ Tsuna legte seinen Kopf leicht schief, lächelte entschuldigend, als er mit seinen Worten endete. Yamamoto drückte Gokuderas Schulter leicht, während dieser verdutzt seinen Worten zuhörte. „Anstatt die Andeutungen wirklich zu beachten und zu verstehen haben wir die ganze Zeit nur darüber gegrübelt, dass du uns nichts sagst und stattdessen dein Temperament sprechen lässt, was uns in Schwierigkeiten gebracht hat. Wir haben uns dann von unseren Empfindungen und unserer Frustration darüber, nicht zu wissen, was mit dir los ist, zu Worten verleiten lassen, die wir nun im Nachhinein bereuen. Sorry…“ Yamamoto ließ sein typisches gute Laune Grinsen auf seinem Gesicht erscheinen. „Dabei ist heute doch eigentlich ein Tag zum Feiern und nicht um Trübsal zu blasen und um zu streiten. “ Der Baseballspieler drückte den Sturmwächter kurz an sich, umarmte ihn. „Happy Birthday, Gokudera!” Nun war der arme Bombenleger vollkommen erstaunt. Sie hatten doch an seinen Geburtstag gedacht? Hatten ihn also doch nicht vergessen? „Oh, ähm, danke.“ Stotterte er verlegen, lächelte aber. „Ihr habt es also doch nicht vergessen…“ „Naja…wir haben wirklich nicht dran gedacht, aber dann haben wir nach der Schule über deine Anspielungen nachgedacht und mit Reborn darüber gesprochen…dann fiel es uns auf. Wir hätten deinen Geburtstag nicht einfach so vergessen dürfen, bitte verzeih auch das. Wir sind schreckliche Freunde.“ Tsuna sah seine rechte Hand schuldbewusst an, auch Yamamoto, der Gokudera aus seiner Geburtstagsumarmung entlassen hatte, senkte den Blick. „Nein, seid ihr nicht. Ihr seid jetzt immerhin hier und das freut mich.“ Gokudera lächelte. Auch Tsuna lächelte, gratulierte ihm und umarmte ihn kurz. „Aber warum hast du uns nicht einfach gesagt, dass heute dein Geburtstag ist?“ Tsuna ließ seine Hände auf Gokuderas Schultern ruhen. „Ja, warum diese Andeutungen, wenn du es uns auch einfach hättest sagen können?“ Yamamoto fuhr sich durchs Haar. Gokudera seufzte. „Naja, ich habe nichts gesagt, weil ihr nicht daran gedacht habt. Da dachte ich, dass es euch anscheinend nicht so wichtig ist...dass ich euch vielleicht doch nicht so viel bedeute wie ich dachte. Ich war einfach bedrückt und frustriert, weil ihr es vergessen habt, da hab ich beschlossen euch irgendwie daran zu erinnern.“ „Puh..“ Yamamoto sah zu Tsuna. Sie beide kannten Gokudera gut und wussten, dass er schnell dazu neigte sich abzuwerten und sich zu verurteilen, wenn er seiner Meinung nach der Famiglia geschadet hatte. Bevor er zu ihnen nach Japan gekommen war, war er wie ein einsamer Wolf gewesen, der niemandem vertraute. Und nun, da er Menschen hatte, die ihm wichtig waren, diese ihn aber vergessen hatten, schien er gedacht zu haben, dass sie ihm mehr bedeuteten als er ihnen. „Nur, weil wir so blöd sind und nicht an deinen Geburtstag gedacht haben heißt das noch lange nicht, dass du uns nicht wichtig bist. Wegen unserer Blödheit solltest du sowas nicht denken.“ Der Baseballstar der Schule lächelte leicht. „Yamamoto hat recht. Du bist unser Freund und du bist uns immer wichtig, egal was wir machen, sagen oder vergessen. Wir haben uns Sorgen gemacht, als du nicht gesagt hast, was dich bedrückt.“ Stimmte Tsuna seinem Regenwächter zu. „Es war nicht schön nicht zu wissen, was genau los ist und dass du nichts gesagt hast, hat das Ganze noch verschlimmert…Sonst hätte ich doch nie von dir verlangt dich uns noch mehr zu öffnen. Ich weiß doch, dass du dir Mühe gibst und dich uns und vor allem mir sogar schon mehr öffnest als zuvor.“ Yamamotos Blick war wieder etwas ernster geworden. Gokudera sollte wissen, dass er die Veränderung seines Freundes bemerkt hatte und zu schätzen wusste. „Tut mir leid…ich wollte euch keine Sorgen bereiten…Ich...“ Der Sturmwächter biss sich auf die Unterlippe, unterbrach sich selbst. Tsuna lächelte einfach nur, während Yamamoto lachte und Gokudera seinen Arm um die Schultern legte. „Nächstes Mal sag einfach gleich was los ist. Oder mach deutlichere Andeutungen, damit auch wir sie sofort verstehen. Wir sind immerhin nicht so schlau wie du.“ „Okay.“ Auch Gokudera lachte. „Ah! Wollt ihr nicht reinkommen?“ fragte Gokudera als ihm auffiel, dass sie immer noch im Flur standen. „Gerne.“ Seine beiden Freunde nahmen ihre Taschen und Tüten wieder auf und Gokudera fragte sich, was sie da wohl drin hatten, während er sie ins Wohnzimmer führte. „Setzt euch. Wollt ihr was trinken?“ Gokudera deutete den beiden an sich auf das große, breite Sofa zu setzen. Dieses Angebot nahmen seine Freunde auch sofort an. „Nein danke, erst mal nicht.“ Antwortete Tsuna und auch Yamamoto schüttelte den Kopf, verneinte die Frage so. „Setz dich doch auch erst einmal hin. Wir haben noch etwas für dich.“ Irritiert die Stirn runzelnd setzte der Sturmwächter sich auch auf das Sofa und sah dabei zu, wie Yamamoto in einer seiner Tüten wühlte. Was wird das? Wieso haben die beiden überhaupt so viele Tüten dabei? „Hier Gokudera, das ist für dich.“ Der Baseballspieler hielt ihm ein eckiges, bunt verpacktes Geschenk hin, um das eine dicke rote Schleife gebunden war. „Es ist von Tsuna und mir. Na los, mach es schon auf.“ Sagte Yamamoto, als er bemerkte, dass Gokudera etwas zögerte. Er und auch Tsuna lächelten leicht, als sie bemerkten, wie überrascht ihr Freund über das Geschenk war. Er drehte es anerkennend fast schon ehrfürchtig in den Händen, besah es sich von allen Seiten und lächelte dann. Gokudera schien sich wirklich zu freuen. „Worauf wartest du?“ Tsunas Worte gaben dem Sturmwächter den entscheidenden Anstoß. Langsam und vorsichtig, als wolle er nichts beschädigen, begann er das Geschenk zu öffnen. Er spürte ein Kribbeln in seinem Bauch, war auf einmal ganz aufgeregt. Das ist das erste Geschenk, das ich in meinem Leben von Freunden bekomme. Als er kleiner gewesen war hatte er immer nur Geschenke von seiner Familie bekommen und nachdem er davongelaufen war, hatte er seinen Geburtstag aus seinen Gedanken gestrichen. Dies war sein erstes Geschenk seit Jahren und das erste Geschenk in seinem Leben, das er von echten Freunden bekam. Er öffnete die Schleife und wickelte das Papier vorsichtig ab. Zum Vorschein kam ein Fotorahmen mit einem Bild von den drei Freunden. Auf dem Foto gingen sie nebeneinander her, Yamamoto winkte fröhlich lachend in die Kamera, während Gokudera leicht lächelnd mit Tsuna redete und nicht bemerkte, dass ein Foto von ihnen gemacht wurde. Der Mafiaboss wandte auf dem Bild den Kopf von dem Gespräch mit seiner rechten Hand etwas ab und sah geradewegs in die Kamera, schien diese gerade erst bemerkt zu haben und sah dementsprechend erstaunt aus, lächelte aber trotzdem sanft. „Wann habt ihr das Foto denn gemacht?“ fragte Gokudera nachdem er sich das Bild in Ruhe angesehen hatte. „Haru hat es mal gemacht.“ Yamamoto lächelte zufrieden, als er bemerkte, dass dem Bombenleger das Bild zu gefallen schien. Nachdem er und Tsuna von seinem Geburtstag erfahren hatten, hatte er sofort eine Idee für ein Geschenk gehabt. Er hatte dieses Foto auch bei sich zu Hause stehen und mochte es sehr, da es natürlich wirkte und ihre Freundschaft zeigte so wie sie war. Gokudera, der sonst so aufbrausende Sturm, der nur bei seinen Freunden zur Ruhe kam und ruhiger wurde. Tsuna, der alles umfassende Himmel, der immer ein sanftes Lächeln für seine Freunde übrig hatte und schließlich er selber, der Regen, immer gut gelaunt und ein Lachen auf den Lippen tragend. „Es ist ein schönes Foto.“ Gokudera lächelte sanft, strich über den Rahmen, als er auf der Rückseite etwas fühlte. Er drehte das Bild um und fand eine Botschaft im Rücken des Bilderrahmens sowie einen Briefumschlag. Wir sind für immer deine Freunde. Happy Birthday, Gokudera! Tsuna und Yamamoto las er den kleinen Text, den seine Freunde mit einem schwarzen Stift auf die Bilderrahmenrückwand geschrieben hatten. Er lächelte kurz, öffnete dann den Briefumschlag und fand darin einen Zettel auf dem groß „Gutschein für eine DVD-Nacht zusammen“ stand. Das Foto ist nicht dein einziges Geschenk. Wenn du möchtest übernachten wir heute (oder wann anders) bei dir, schauen viele Filme und stopfen uns mit Süßigkeiten voll :) Wir haben schließlich einiges wieder gut zu machen und nachzuholen! Es soll ein unvergesslicher (wenn auch Rest-)Tag für dich werden. hatten Tsuna und Yamamoto, eindeutig in der Schrift des Baseballspielers, darunter geschrieben. „Ihr wollt heute bei mir übernachten?“ fragte Gokudera erstaunt, als er sich alles angesehen hatte. „Ja. Wir haben zwar heute Morgen alles vermasselt, aber dafür haben wir jetzt den ganzen Abend und die ganze Nacht, um es wieder gut zu machen.“ Tsuna lächelte, das Geschenk von Yamamoto und ihm schien ein voller Erfolg zu sein. Nachdem sie von Gokuderas Geburtstag erfahren hatten, hatte Yamamoto sofort die Idee für dieses Geschenk gehabt. Sie waren zu Haru gegangen und hatten von ihr einen Abzug von dem Foto geholt, hatten danach dann in einem Geschäft einen Fotorahmen gekauft und während Tsuna das Foto in den Rahmen getan hatte, hatte Yamamoto den Gutschein geschrieben. Zusammen hatten sie dann die Nachricht auf die Rückwand des Bilderrahmens geschrieben und das Geschenk verpackt. Danach hatten sie DVDs und allerlei Naschereien besorgt und ihre Schlafsachen zusammengepackt. „Deshalb die vielen Tüten und Taschen.“ Yamamoto deutete auf die Sachen, die auf dem Boden standen. „Also, was sagst du? Hast du Lust auf eine DVD-Nacht? Morgen früh ist schließlich Samstag, da können wir ausschlafen.“ Er grinste breit. „Ja.“ Gokudera nickte und lächelte leicht. „Gerne.“ Natürlich hatte er Lust die Nacht mit seinen Freunden zu verbringen und Filme mit ihnen anzuschauen. Soviel hatte er sich schon gar nicht mehr von dem Tag erhofft. Er hatte schon gedacht er würde wieder allein sein, aber der Besuch seiner Freunde überraschte und freute ihn wirklich, vor allem, dass sie bei ihm schlafen wollten. Tsuna und Yamamoto packten ihre Sachen aus, legten sie auf den Wohnzimmertisch. Sie hatten mehrere Filme ausgeliehen oder gekauft, hatten Chips, Popcorn, Schokolade, Gummibärchen und sogar Sushi von Yamamotos Vater mitgebracht. Die drei Jungs zogen sich bequeme Sachen an, besorgten sich Getränke, füllten das Essen in Schüsseln und setzten sich dann nebeneinander aufs Sofa. Gokudera saß in der Mitte, Yamamoto zu seiner rechten und Tsuna zu seiner linken. „Also, welchen Film willst du zuerst sehen Gokudera? Einen Actionfilm oder eine Komödie?“ Tsuna zeigte dem Bombenleger die Filme. „Oder einen Horrorfilm?“ fügte Yamamoto, der genau wusste, dass Tsuna Horrorfilme nicht mochte und ihn deswegen nicht erwähnt hatte, an. „Du hast auch einen H-Horrorfilm besorgt, Yamamoto? Wann hast du das denn gemacht?“ fragte der Mafiaboss ängstlich nach. „Ach.“ Der Baseballspieler lachte, während er eine Decke über sich und seine beiden Freunde legte. „Ich hatte noch welche zu Hause und habe sie eingepackt. Ich habe aber auch einen Science Fiction Film dabei.“ Er wusste, dass Gokudera Horrorfilme mochte, aber lieber noch mochte der Sturmwächter Science Fiction Filme mit Aliens und anderen außerirdischen Lebensformen. „Hm…Dann zuerst diesen Film, also den Science Fiction Film…“ murmelte Gokudera verlegen, da der Regenwächter eine Decke über sie alle drei gelegt hatte und sie nun sehr dicht beieinander saßen. Etwas schüchtern und unsicher zupfte er die Decke über seinen Beinen zurecht, aber als er sah, dass es weder Tsuna noch Yamamoto etwas auszumachen schien, diese anscheinend noch nicht mal die plötzliche Nähe bemerkten oder als etwas Besonderes ansahen, entspannte er sich. Als er bemerkte, dass Tsuna die Decke sogar etwas fester um seine Beine legte und unter seinem Oberschenkel festklemmte, lehnte sich endlich auf dem Sofa zurück. Yamamoto stand noch einmal auf und legte den Film ein. Dann gab er Gokudera die Popcornschüssel, die dieser sich auf seinen Schoß stellte, setzte sich wieder an seinen Platz und legte sich die Decke erneut um die Beine. So schauten sie bis spät in die Nacht mehrere Filme und aßen die Süßigkeiten, dabei rutschten sie immer tiefer in das Sofa, lagen teilweise aufeinander, bis sie einer nach dem anderen sanft in den Schlaf glitten. Während des Fernsehens war zuerst Gokuderas Kopf auf Yamamotos Schulter gesunken. Der Bombenleger war nach vier Filmen sehr müde gewesen, konnte seine Augen kaum noch aufhalten und hatte die Schulter des Größeren als Kopfkissen genutzt. Yamamoto hatte es ruhig beobachtet und den Ton leiser gemacht. Er hatte seinem Freund dann die Schüssel mit Chips, die sie nachdem das Popcorn leer war gegessen hatten, behutsam, um ihn nicht zu wecken, vom Schoß genommen und ihn weiter zugedeckt. Dann war Tsuna irgendwann eingeschlafen und auf Gokudera gerutscht, lag dabei auf dessen Seite und nutzte ihn als Matratze. Zum Schluss war der Baseballspieler eingeschlafen, sein Kopf war dabei leicht auf Gokuderas Kopf gesunken, während er tiefer in das Sofa abgesackt war. In dieser Pose verbrachten sie den Rest der Nacht, während der Fernseher, ungestört von den drei schlafenden Gestalten, leise weiter lief. Am nächsten Morgen wurde Gokudera von leise klirrenden und surrenden Geräuschen geweckt. Langsam öffnete er seine Augen, stellte verwirrt fest, dass er auf seiner Couch lag, eine Decke über sich ausgebreitet, und wahrscheinlich hier geschlafen hatte. Dann erinnerte er sich, dass Tsuna und Yamamoto bei ihm waren. Er setzte sich auf, sah sich nach seinen Freunden, die nicht mehr neben ihm lagen, um. Er stand auf und fand sie schließlich, noch immer im Schlafanzug, in seiner Küche, ein lecker aussehendes Frühstück zubereitend. „Wow.“ Er staunte nicht schlecht, als er seinen reichlich gedeckten Küchentisch erblickte. So voll war dieser noch nie gewesen. „Morgen Gokudera.“ Tsuna und Yamamoto grinsten ihm entgegen. „Gut geschlafen?“ Der Bombenleger nickte. „Wo kommt das ganze Essen her?“ fragte er erstaunt. Es gab Reis, Misosuppe, Fisch, Omelettes und sogar Brötchen, die eigentlich nicht zu einem Frühstück in Japan dazu gehörten. Auch Tee und Kaffee hatten sie gekocht. Seine Freunde schienen es wirklich gut mit ihm zu meinen. „Die Zutaten haben wir gestern schon alle mitgebracht.“ Yamamoto lächelte, legte ein Omelette auf den dritten und somit letzten Teller. „So fertig. Wir können essen.“ Als die drei Freunde gemeinsam aßen kam Gokudera nicht umhin sich dabei zu ertappen wie in ihm ein warmes, wohliges Gefühl aufstieg. Er fühlte sich wohl und das sah man ihm an, denn er lächelte die ganze Zeit über warm, konnte dieses Lächeln nicht aus seinem Gesicht streichen, da er so glücklich war. Es war lange her, dass er nicht alleine Frühstücken musste, dass er überhaupt Frühstückte. Wenn er alleine in seiner Wohnung war vergaß er morgens meistens etwas zu essen, denn alleine zu essen machte keinen Spaß. Das war ihm auch jedes Mal bewusst, wenn er mit seinen Freunden auf dem Dach der Schule die Mittagspause verbrachte und eins seiner gekauften Leckereien verspeiste. Diese Momente genoss er, genauso wie den jetzigen, auch jedes Mal. Jetzt hier mit den zwei für ihn wichtigsten Personen zu sitzen und einfach nur eine schlichte Mahlzeit zu sich zu nehmen bedeutete ihm viel und löste ein warmes Kribbeln in ihm aus. Er fand es schön und auch wenn er heute nicht mehr Geburtstag hatte war es ein besonderer Tag, denn jeder Tag mit Tsuna und Yamamoto war für ihn ein besonderer Tag. „Gokudera, du lächelst ja so.“ lachte Tsuna, der gerade etwas Reis aß und seinen Sturmwächter beobachtet hatte. Auch Yamamoto sah zu der rechten Hand des Bosses, es war immerhin selten diesen lächeln zu sehen. Beide konnten nicht anders und mussten mit lächeln, der warme Ausdruck in Gokuderas Gesicht verleitete einen geradewegs dazu. „Du siehst glücklich aus.“ meinte der Regenwächter. Als Antwort bekamen sie nur ein noch wärmeres, fröhlicheres Lächeln. Ja, er war glücklich. Glücklich jetzt in diesem Moment bei seinen Freunden zu sein und zu wissen, dass er ihnen etwas bedeutete. Solange sie da waren, bei ihm waren, war alles andere egal, denn nur wenn er bei seiner Famiglia sein konnte fühlte er sich lebendig und glücklich. Nur mit ihnen zusammen konnte er die Vergangenheit ruhen lassen und nach vorne blicken. Durch sie wusste er, dass er nie wieder allein sein würde, denn egal was noch kommen würde, sie würden immer zusammen sein, konnten sich aufeinander verlassen und würden zusammenhalten. Und auch wenn sie sich mal stritten, so vertrugen sie sich am Ende doch immer wieder. Das war es was Freundschaft ausmachte. Soviel konnte er schon sagen, auch wenn er immer noch viele Dinge die Freundschaft betreffend lernen musste. Er wusste, dass er sich seinen Freunden noch mehr öffnen musste und er war bereit an sich zu arbeiten. Er wollte immerhin noch weitere solcher schönen Tage und Momente mit Tsuna und Yamamoto verbringen. Trotz einiger Anfangsschwierigkeiten, war das wirklich der bisher schönste Geburtstag in seinem Leben gewesen. Aber es würden ja noch einige Geburtstage mit seinen Freunden folgen und wer wusste schließlich schon genau was die Zukunft bringen würde… _____________ Ende. Ja, es war nichts großes, weltbewegendes, aber ich hoffe doch, dass es trotzdem gefallen hat :) Wie ihr es fandet, könnt ihr mir ja in einem Kommi mitteilen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)