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Never endling Story

Marco x Reader Story
von

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first Meeting

Der Wind blies dir durch dein Haar und lies es über dein Gesicht streichen, was dir ein leichtes Lächeln entlockte. Du liebtest die See über alles. Vielleicht weil sie genauso war wie du: Unruhig, manchmal aufbrausend, unberechenbar und vor allem gefährlich. Obwohl du mit deinen 23 Jahren noch recht jung warst, hattest du dir bereits einen Namen als Piratenkapitän gemacht. Allerdings lag das weniger an deiner Stärke, sondern mehr an deinem analytischen Denken. Deine Crew vertraute dir bedingungslos und führte deine Befehle ohne zu Murren oder Widerworte zu geben aus. Egal, was passierte, du hattest fast sofort einen Plan auch aus der schwierigsten Situation wieder herauszukommen. Dadurch hattet ihr es soweit auf der Grandline geschafft, dadurch sahst du jetzt endlich vor dir das Sabaody Archipel, auf dem du dein Schiff ummanteln lassen würdest, damit ihr weiter konntet. Weiter die Grand Line unsicher machen konntet.

„Käpt’n! Wir erreichen das Archipel in ungefähr einer Stunde“, meldete sich dein Navigator zu Wort. Früher war er dein bester Freund und ihr hattet beschlossen, zusammen auf das weite Meer zu segeln und euer Glück zu finden. Auch wenn du dir noch nicht sicher warst, woraus das bestehen würde.
 

Pünktlich wie dir dein Navigator versprochen hatte, erreichtet ihr das Archipel und legtet an. Du hattest beschlossen, dass es sicherer war, wenn dich nur drei deiner Freunde begleiten würden. So verließt du das Schiff mit deinem besten Freund, deinem Vize und deiner Ärztin, um dich auf dem Archipel umzusehen und nach einem Ummantelungsspezialisten zu suchen. „Und, Kapitän? Wie genau soll es jetzt weiter gehen?“, fragte dich deine Ärztin wie immer gelassen. Die Frau konnte wirklich nichts aus der Ruhe bringen, was auch gut war, brauchte sie doch ein ruhiges Händchen.

Einen Moment überlegtest du, wogst das Für und Wider ab und trafst schließlich die, in deinen Augen, sicherste Entscheidung: „Wir trennen uns und suchen jeder ein Gebiet ab. Wenn es Probleme gibt, oder einer einen Spezialisten findet, gehen wir sofort zurück zum Schiff. Und auch wenn nicht treffen wir uns spätestens bei Sonnenuntergang am Schiff wieder.“

„Wären wir nicht sicherer, wenn wir zusammen blieben?“, wollte dein bester Freund wissen.

„Nicht wirklich eigentlich. Wir haben alle ein ziemlich hohes Kopfgeld. Schon allein das macht uns auffällig. Einzeln können wir in der Menge abtauchen.“

„Also bei Sonnenuntergang am Schiff. Gut, wir treffen uns später“, sagte deine Ärztin noch, hob kurz die Hand zum Gruß und drehte dir dann den Rücken zu, bevor sie in der Menge verschwand. Auch dein bester Freund nickte dir kurz zu und ging dann ebenfalls. Einen Moment sahst du dich um, überlegtest, wo du wohl die größten Erfolgchancen hattest. Schließlich entschiedst du dich für die Gesetzlosenzone. Nach deinen Informationen waren die meisten Ummantelungsspezialisten ehemalige Piraten, die sich damit selbstständig gemacht hatten. Daher konntest du dir nicht vorstellen, dass sie gern gesehene Gäste in den Vergnügungsvierteln waren.

Also setztest du dich in Bewegung. Unterwegs liehst du dir eine Karte vom Archipel, mit dem festen Vorsatz sie irgendwann wieder zurückzugeben… Vielleicht… Okay, eigentlich hattest du das nicht vor. Du warst eben ein Pirat, und so teuer waren die Karten nun auch wieder nicht, dass es ein Verlustgeschäft für den Verkäufer gewesen wäre. Du sahst konzentriert auf die Karte in deiner Hand und versuchtest herauszufinden, wo du dich befandest, als du unsanft zu Boden gerissen wurdest. „Pass doch auf, du Idiot!“, motztest du den Fremden auch gleich an.

„Entschuldigen Sie, Miss“, lächelte er dich galant an und reichte dir seine Hand.

Mit einem wütenden Knurren schlugst du die angebotene Hand weg. Was bildete sich der Spinner überhaupt ein? Langsam standest du auf und funkeltest ihn wütend an. „Ich habe keine Ahnung, wer du bist, aber du solltest dich vom Acker machen, bevor ich die Geduld verliere.“

Doch anstatt vor deinem Blick zurückzuschrecken, begann er nur zu grinsen. „Das Miezekätzchen zeigt gern Krallen, was? Das gefällt mir.“

„Fahr zur Hölle“, antwortetest du nur, bevor du an ihm vorbei gingst, um deinen Weg fortzusetzen. Du hattest immerhin noch ein Ziel vor Augen und das wolltest du an diesem Tag auch noch erreichen.

Auch als du die Gesetzlosenzone erreichtest ärgertest du dich noch immer über den Fremden. Der war schon nicht mehr dreist gewesen, das war schon frech, was der abgezogen hatte. Du schworst dir, dass du ihn bei einer erneuten Begegnung unangespitzt in den Boden rammen würdest. Wie war dir zwar noch nicht klar, aber dir würde schon etwas einfallen. Den ganzen Weg über achtetest du nicht auf diesen, sondern hingst lieber in deinen Gedanken. So bemerktest du auch nicht, wie sich dir jemand von hinten näherte. Das Letzte, was du bewusst registriertest war, wie dich etwas Hartes am Kopf trag und du zu Boden sankst.
 

Als du langsam wieder Herrin deiner Gedanken wurdest, war das Erste, was dir auffiel, ein warmes und sicheres Gefühl. Du erinnertest dich an den Schlag auf deinen Hinterkopf und fragtest dich, wo du warst. Du wusstest natürlich, dass Menschenhandel auf dem Sabaody Archipel Gang und Gebe war, aber warum solltest du dich dann so sicher und geborgen fühlen? Mit einem schmerzvollen Stöhnen versuchtest du deine Augen zu öffnen, schlossest sie aber gleich wieder, als dich ein helles Licht blendete. Ein dröhnender Schmerz explodierte schlagartig hinter deinen geschlossenen Lidern und verursachte dir zusätzliche Qualen. „Guten Morgen, Sonnenschein. Endlich aus dem Reich der Träume zurück?“ Irgendwie kam dir die Stimme vertraut vor, doch konntest du sie nicht einordnen. Sie gehörte auf jeden Fall zu keinem aus deiner Crew. Schlagartig setztest du dich auf, was mit einem Schmerz in deinem Schädel belohnt wurde, der sich anfühlte, als würde man deinen Kopf in einer gigantischen Glocke immer wieder gegen die inneren Wände schlagen. Wieder verließ ein Stöhnen deine Lippen. „Du gefällst mir, wenn du so klingst.“ Du hörtest das Grinsen förmlich aus der Stimme triefen.

„Fick dich“, würgtest du mühsam unter Schmerzen heraus und es klang weit weniger taff, als du gehofft hattest.

„Uh. Klingt nach Spaß. Aber zu zweit macht das sicher mehr Laune, meinst du nicht?“

Du beschlossest nicht weiter darauf einzugehen und öffnetest wieder diesmal allerdings langsamer deine Augen und sahst dich aufmerksam um. Das Zimmer in dem du dich befandest kanntest du überhaupt nicht. Die helle Holzvertäfelung an der Wand war dir genauso fremd, wie der ebenfalls helle Holzfußboden, der dunkle Sekretär gegenüber dem Bett in dem du lagst und der Schrank mit anschließendem Bücherregal rechts von dir. Ein leichtes Wanken verriet dir, dass du dich auf einem Schiff befinden musstest, aber es war nicht dein Schiff. „Wo bin ich hier? Hast du mich entführt?“, wolltest du misstrauisch wissen und mustertest den Fremden zu deiner Linken das erste Mal ausgiebig. Es war der gleiche Mann, der dich auf dem Archipel umgerannt hatte. Seine Frisur ließ dich an eine Ananas denken und irgendwie wirkte er Müde, aber dennoch wachsam, als würde er vor einem wilden Tier sitzen, das sich jeden Moment auf ihn stürzen würde. Sein Oberkörper wurde nur von einem halb offenem Hemd bedeckt, das einen Ausblick auf seine muskulöse Brust gab und mehr erahnen ließ. Auf seiner Brust prangte ein Tattoo, das dir seltsam bekannt vorkam. Irgendwo hattest du so etwas ähnliches schon mal gesehen, nur wo? „Wer bist du?“

„Erstens. Ich du bist auf dem Schiff von Pops. Zweitens, nein ich habe dich nicht entführt, genauso genommen habe ich dich sogar gerettet und drittens, mein Name ist Marco“, antwortete er dir bereitwillig.

„Marco? Marco der Phönix?“, fragtest du nach und konntest förmlich fühlen wie deine Augen aus ihren Höhlen zu quellen drohten. Die Blondine sollte der berühmt berüchtigte Kommandant der ersten Division Whithebeards sein? Du bewundertest Edward Newgate alias Whitebeard schon seit langem. Seit du ein kleines Kind gewesen warst, wolltest du so werden wie er. Und dieser Komiker sollte in seiner Bande sein? Sollte – so sagte man sich – sein stärkster Untergebener sein? Irgendwie fiel es dir schwer, das zu glauben.

„Mir ist nicht bekannt, dass noch jemand so heißt“, antwortete er dir gelassen und lehnte sich zurück.

„Sind wir noch am Archipel?“, wolltest du nach einer Pause wissen.

„Sicher nicht, nachdem du fast vier Tage durchgeschlafen hast. Die Menschenhändler haben dich ziemlich hart am Kopf erwischt. Unser Schiffsarzt und deine kleine Ärztin haben sich ziemliche Sorgen gemacht.“

„Meine Crew ist hier?“, fragtest du misstrauisch. Waren sie Gefangene? Was war nur passiert?

„Nicht direkt. Dein Schiff segelt neben unserem. Wir mussten verschwinden. Ich muss schon sagen, es war ziemlich mutig von euch, direkt an Grove drei anzulegen. So dicht bei der Marine. Mutig, oder töricht. Warte! Wo willst du hin? Du sollst noch nicht aufstehen!“, versuchte er dich zurückzuhalten. Als er gesagt hatte, dass deine Crew neben diesem Schiff war, wolltest du sofort zu ihnen. Und der Kerl würde dich sicher nicht daran hindern. Als du aus dem bett sprangst überkam dich einen Moment ein Schwindel, den du gekonnt ignoriertest und aus dem Raum liefst. Es nervte dich zwar, dass Marco dir folgte, doch du hattest im Moment andere Dinge im Kopf. Du hofftest inständig, dass es deinen Freunden gut ging. Dass ihnen nichts passiert war. „Jetzt bleib doch mal stehen!“, forderte er dich im Lauf auf.

„Verpiss dich!“, kontertest du nur und drehtest dich nicht mal zu ihm um. Wozu auch? Wer sollte dich dir schon in den Weg stellen? Du würdest schon irgendwie mit jeder Schwierigkeit fertig werden. So war es immer gewesen und würde es sicher auch immer sein.

Unsanft packte er dich am Oberarm und stoppte so rapide deinen Weg. Wütend funkelte er dich an. Es war kein Quäntchen mehr von Müdigkeit in seinem Blick zu erkennen. „Normalerweise mache ich jeden kalt, der es wagt, so mit mir zu reden. Treib es nicht zu weit, Kleine“, forderte er dich mit gezwungen ruhiger Stimme auf.

„Du hast mir gar nichts zu sagen. Und jetzt lass mich los!“, fauchtest du ihn geladen an. Du mochtest es gar nicht angefasst zu werden. Von niemandem. Und von einem Fremden gleich mal gar nicht. Mit Gewalt versuchtest du dich zu befreien, doch richtig gelingen wollte dir das nicht.

„Vielleicht solltest du etwas freundlicher zu der Kleinen sein“, mischte sich eine amüsierte Stimme mit ein.

Augenblicklich wirbeltest du zu der Stimme herum. Direkt vor dir stand Portgas D. Ace. Verwirrt sahst du ihn an. Wenn er hier war, dann war der Typ vielleicht wirklich… Langsam drehtest du dich wieder um und sahst Marco in die Augen. „Dubistwirklichmarcoderphönix?“, fragtest du so schnell, dass sich deine Stimme überschlug.

„Sagte ich doch. Wir bringen dich zu deiner Crew, aber du sollst dich nicht überanstrengen. Anweisung unser beider Ärzte“, fügte er nachdrücklich hinzu. Noch immer mustertest du ihn misstrauisch. „Bitte?“, sagte er nach einer Pause genervt.

„Also schön. Aber wehe ihr versucht ein krummes Ding, dann könnt ihr was erleben“, warntest du, bevor du deinen Arm mit einem Ruck aus seinem schraubstockartigen Griff befreitest. Langsam setzten sich die beiden Männer in Bewegung und du folgtest ihnen notgedrungen, bliebst dabei immer ein Schritt hinter ihnen. Immer wieder drehte sich Marco zu dir herum und musterte dich. „Was glotzt du so blöd? Willst du ein Foto, oder was?!“

Kurz huschte die Andeutung eines Lächelns über sein Gesicht. Du konntest förmlich den Gedanken riechen, den er dabei hegte. Und dieser Gedanke war alles andere als jugendfrei. „Du hast dir da eine nette kleine Freundin angelacht, Marco.“

„Ich bin nicht seine Freundin, du wandelndes Tischfeuerwerk“, warfst du gereizt ein, bevor Marco antworten konnte. Normalerweise warst du ziemlich ruhig, doch irgendwie regten dich die beiden auf. Dabei kanntest du die Feuerfaust gar nicht und den Phönix bestenfalls flüchtig. Und selbst das war dir schon zu viel. Sie führten dich durch insgesamt drei lange Gänge und über vier Treppen, bevor du endlich die wärmende Sonne und den kühlen Wind auf deiner Haut spüren konntest. Du versuchtest zwar, dir nichts anmerken zu lassen, aber du warst von dem Schiff beeindruckt. Und das nicht zu knapp. Das Deck allein schien mindestens dreimal so groß zu sein, wie dein ganzes Schiff, die Masten waren einfach nur gigantisch, genau wie die Segel. Mit einer Hand schirmtest du deine Augen gegen die grelle Sonne ab, als du deinen Blick hobst. Nicht eine Wolke bedeckte den azurblauen Himmel. Die Sonne stand ziemlich hoch, es schien um die Mittagszeit zu sein. Trotzdem herrschte geschäftiges Treiben auf dem Deck. Zumindest war das so gewesen, bevor du durch die Tür getreten warst. Nach außen hin ruhig ließt du deinen Blick über das Deck schweifen und besahst dir die Leute genauer. Jeder, aber wirklich jeder gaffte dich an. „Was“, fragtest du nur gepresst. Warst du ein Tier im Zoo, dass sie dich so anstarren durften, oder was?

„Zu deinem Schiff geht’s hier lang“, wandte sich Marco an dich und deutete nach rechts, bevor er sich in Bewegung setzte.

Deutlich fühltest du die neugierigen Blicke in deinem Rücken, als du ihm folgtest und an die Reling tratst. Tatsächlich waren dort dein Schiff und deine Mannschaft, die dich überrascht anstarrte. „Käpt’n! Geht’s dir wieder gut?“, rief dir dein Navigator auch gleich zu und sprang kurzerhand auf das fremde Schiff.

„Jaaahhhh. Es geht“, antwortetest du gedehnt. Auch wenn es dir eigentlich völlig beschissen ging. Wieder hatte ein Schwindel eingesetzt, der dir Übelkeit bereitete. Unbewusst klammertest du dich an die Reling und hofftest, dass es niemandem auffiel. Aber dein bester Freund wäre nicht dein bester Freund, wenn ihm das entgehen würde.

„So siehst du aber nicht aus. Wieso stehst du überhaupt hier? Du solltest noch liegen bleiben!“

„Ich sagte doch, mir geht es gut. Und jetzt gehen wir wieder auf unser Schiff. Wir müssen immer noch zur Fischmenscheninsel“, entschiedst du ruhig und klettertest auf das Holz, um auf dein Schiff zu springen. Allerdings war das zu viel der Anstrengung für dich. Dein Kopf drehte sich, so kam es dir vor und du hattest Mühe auf den Beinen zu bleiben. Von einem Sprung konnte gerade nicht die Rede sein. Immer schlimmer wurde das Gefühl und so sahst du dich schon fallen, doch wurdest du im letzten Moment von zwei Armen abgebremst und zurück gezerrt. Ein paar Sekunden lang hieltest du deine Augen geschlossen. Versuchtest gegen die Übelkeit anzukämpfen, bevor du dich über deinen besten Freund erbrechen würdest. Als du dich endlich besser zu fühlen begannst, öffnetest du wieder deine Augen. Noch immer hielt dich jemand in den Armen, doch dein bester Freund stand besorgt über dir. Aber wer hielt dich dann fest? Langsam drehtest du deinen Kopf zur Seite und sahst eine muskulöse Brust mit einem Tattoo. Dein Blick wanderte weiter höher und blieb schließlich an Marcos Augen hängen, der dich aufmerksam musterte.

„Du kannst ruhig auf andere hören. Schaden muss es nicht.“

Du versuchtest dich aus seiner Umarmung zu befreien, doch er ließ es nicht zu, sondern hielt dich eisern fest. Innerlich stauntest du über seine Kraft. So stark sah er gar nicht aus. Dazu kam, dass er dich nur mit einem Arm festhielt. Augenblick fragtest du dich, wo die andere Hand gerade war und wie auf ein geheimes Kommando fühltest du forschende Finger an deinem Hintern. Ohne nachzudenken holtest du aus und schlugst deine Flache Hand gegen seine Wange. „Perversling!“, fuhrst du ihn an, was ihn nur grinsen ließ, bevor er dich aus seinem Griff entließ, du sofort aufsprangst und ihn giftig anfunkeltest, während er sich die leicht brennende Wange rieb.

„Das war es auf jeden Fall wert.“

„Du tickst doch nicht mehr ganz sauber“, giftetest du weiter und begannst erst Recht eine Schimpftirade, wobei du deine stechenden Kopfschmerzen und deinen rebellierenden Magen gekonnt ignoriertest. Viel wichtiger war es dir gerade, diesen Mistkerl, diesen arroganten Schützenjäger irgendwie fertig zu machen. Du warst nicht besonders kräftig. Deine Kampfsiege waren auf deine strategischen Züge zurückzuführen und das wusstest du auch genau. Also versuchtest du gar nicht erst, ihm körperlich weh zu tun, wusstest du doch ohnehin – auch wenn es dich gewaltig wurmte – dass du ihm eh nichts tun konntest. Plötzlich erschien ein Schatten neben dir, verdunkelte sogar die Sonne.

„Dir scheint es wieder gut zu gehen, wenn du meinen Kommandanten so anschreien kannst.“

Einen Moment zucktest du zusammen, ließt dir aber sonst nichts anmerken. „Der Bastard hat mich begrabscht, da werde ich ihn ja wohl noch anschreien dürfen.“ Dir war durchaus bewusst, dass du gerade mit Whitebeard, deinem Helden, deinem Idol, ja deinem Gott sprachst, aber du warst so in Rage, dass es dir wirklich egal war.

„Wir haben schon viel von euch gehört. Und ihr macht viel Unfug.“

„Und wenn schon. Ist unsere Sache.“ Du wusstest genau, wann es genug war. Und nie übertratst du eine gewisse Grenze. Du wusstest genau, dass das gefährlich werden konnte.

„Sicher, wenn ihr damit nicht meine Söhne in eure Probleme ziehen würdet.“

„Ich habe nie um Hilfe gebeten!“, braustest du gleich auf.

„Ich kann mich nicht erinnern, dich direkt angesprochen zu haben.“, lächelte der alte Mann dich an. Beschämt senktest du deinen Blick. Es war lange her, dass dich jemand so an der Nase herumgeführt hatte. Und Whitebeard hatte Recht, er hatte keine Details genannt, die darauf schließen ließen, dass er dich gemeint hatte. Und trotzdem hattest du so gekontert. Warum? Weil du dich schuldig fühltest? Aber wegwesen? Als es klar wurde, dass du nicht antworten würdest – das erste Mal in deinem Leben warst du wirklich sprachlos – begann er lauf zu lachen. „Ich mache dir einen Vorschlag. Stellt so viel Unfug an, wie ihr wollt. Du und deine ganze Crew. Aber unter meiner Flagge. Bereist die Welt auf meinem Schiff und werdet Teil meiner Crew. Werdet meine Kinder und seid so frei wie der Wind!“

„Frei sind wir auch so schon“, antwortetest du überlegend. Du dachtest ernsthaft über seinen Vorschlag nach. Du dachtest nicht, dass er euch etwas tun würde, solltest du ablehnen, aber Whithebeard als einen Verbündeten, als deinen Kapitän zu haben würde Sicherheit für dich und deine Freunde bedeuten. Aber konntet ihr so auch eure Träume verwirklichen? Immerhin wärt ihr immer jemandem unterstellt und sei es der wahrscheinlich mächtigste Mann der Welt. „Das ist eine schwerwiegende Entscheidung“, sagtest du schließlich.

„Dann bleib noch ein paar Tage auf meinem Schiff. Du hast meine Erlaubnis. Bilde dir ein Urteil über unsere Familie und entscheide dann“, schlug er gelassen vor, als würde er deine Entscheidung bereits kennen. „Mein Kommandant wird sich sicher gern um dich kümmern“, wandte er sich an Marco.

Dieser grinste dabei schon wieder mehr als nur zweideutig. „Es wird mir ein Vergnügen sein.“

„Komm mir zu Nahe und ich kastriere dich! Das kann nicht mal deine Teufelskraft beheben“, drohtest du leise, doch laut genug, dass alle in der näheren Umgebung es hörten.

„Ich mag Herausforderungen“, sagte er dazu nur.

„Also war das ein ja?“, wollte Whitebeard wissen.

Notgedrungen nicktest du. In deinem Zustand würdet ihr wahrscheinlich eh nicht weit kommen. Dein Kopf begann wieder heftig zu schmerzen und machte dir das Denken schwer. Vielleicht hattest du eine Gehirnerschütterung. Wundern täte es dich nicht. „Was ist mit unserem Kurs?“, mischte sich dein bester Freund wieder ein.

„Das klären wir, wenn es soweit ist“, antwortete der alte Mann, bevor er sich abwandte und eure Gruppe verließ.

„Also schön, dann bringe ich dich zurück in meine Kajüte. Die kannst du in den nächsten Tagen gern bewohnen.“

„Danke, ich verzichte. Ich bleibe lieber auf meinem Schiff“, sagtest du kühl und ließt dir von deinem Freund auf dein Schiff helfen. In deiner Kajüte angekommen wanktest du zu deinem Bett und legtest dich hin. Wieder begannst du nachzudenken. Solltest du das Angebot annehmen? Ihr wärt wirklich sicherer. Zumal sich in letzter Zeit die Angriffe von Kopfgeldjägern häuften. Und auch die Marine ließ euch natürlich nicht in Ruhe, aber das hattest du als Pirat auch nie anders erwartet. Trotzdem fragtest du dich, warum dir Whithebeard dieses Angebot unterbreitet hatte. Sicher, es war eine große Ehre und insgeheim auch schon immer einer deiner sehnlichten Träume gewesen, aber jetzt, wo du wirklich die Möglichkeit hattest, begannst du zu zweifeln. Was sollte so ein großartiger Pirat mit einem Haufen wie dem deinen wollen? Was solltet ihr der Bande groß nützen können? Gut, du hattest ein paar starke Kämpfer und dein bester Freund war der beste Navigator, den man sich nur vorstellen konnte, aber trotzdem. Whithebeard hatte solche Leute doch bereits. Stark waren seine Männer alle, daran zweifeltest du nicht. Vor allem der Phönix musste extrem kräftig sein. Wie sonst war er an die Position des Vizen gekommen? Sicher nicht aus Sympathie.

Noch immer fühlte sich dein Kopf so unendlich schwer an und jeder Gedanke ließ kleine rote Lichtpunkte vor deinen geschlossenen Lidern im Takt deines Herzschlags pulsieren. Vielleicht würde die Welt besser aussehen, wenn es dir wieder gut ging. Aber das würde sicher noch eine ganze Weile dauern. Bis dahin solltest du dich vielleicht ausruhen. Aber irgendwie fandest du keinen Schlaf. Langsam glitt deine Hand zu deinem Kopf und erstmals fühltest du den Verband. Hatte der Phönix dich wirklich gerettet? Aber warum? Er hatte doch keinen Grund dazu gehabt, oder vielleicht doch? Aber welcher sollte das gewesen sein? Und warum zum Teufel hattest du dich so wohl gefühlt, als du aufwachtest? Das ergab keinen Sinn. Leise seufztest du auf, was wieder mit Kopfschmerzen belohnt wurde. Du solltest die nächsten Tage wirklich vorsichtig mit deinen Bewegungen sein, nahmst du dir vor, bevor du versuchtest dich wirklich zu entspannen. Doch immer noch geisterte der Vize in deinem Kopf herum, ließ dich keine Ruhe finden. „Verdammter Scheißkerl!“, fluchtest du deine Kajütendecke an. Kurzerhand nahmst du dein Kopfkissen und drücktest es dir aufs Gesicht. Ob du damit ihn aus deinen Gedanken ausblenden, oder dich selbst ersticken wolltest, wusstest du selbst nicht genau, aber es half. Langsam legte sich eine bleierne Müdigkeit über dich, die dich irgendwann sanft einschlafen ließ.

Problems

Ein lautes Hämmern an deiner Tür ließ dich aus dem Schlaf fahren und du musstest dich einen Moment sammeln, bevor du dich erinnern konntest, was passiert war. Du wusstest, dass deine Leute nie so an die Tür hämmerten, wenn es nicht wichtig gewesen wäre. Demnach schnell warst du auch aus dem Bett. Einerseits hattest du die Befürchtung, dass ihr angegriffen wurdet und andererseits wolltest du verhindern, dass – wer immer das auch war – er dir die Tür aus den Angeln kloppte. Du rissest die Tür auf und stauntest nicht schlecht, als Marco vor dir stand. „Langschläfer, was?“, wollte er von dir wissen.

„Was willst du auf meinem Schiff? Verzieh dich gefälligst“, knurrtest du angesäuert. Ohne deinen Kaffee nach dem Aufwachen warst du mehr als nur unausstehlich und du hattest weniger als gar kein Interesse daran, noch vor einer stärkenden Mahlzeit mit diesem Kerl zu streiten. Kurz warfst du einen Blick auf die Uhr. Es war gerade mal sechs Uhr morgens. „Ja, hast du noch alle Bretter im Schiffsrumpf, oder was? Bei Gol D.’s schwarzem Bart! Es ist ja noch nicht mal hell draußen!“, zetertest du auch gleich los, folgtest ihm aber dennoch aufs Deck.

„Dir auch einen guten Morgen. Deine Crew ist schon bei uns auf dem Schiff. Anweisung von Pops. Ihr werdet die regulären Aufgaben, die ihr auch auf deinem Schiff ausgeführt habt, hier bei uns weiter machen.“

„Heißt im Klartext?“, fragtest du gähnend nach.

„Dein Smutje wird in unserer Küche helfen, dein Navigator bei der Bestimmung unseres Kurses und so weiter und so weiter“, antwortete er gelangweilt.

„Und das heißt für mich, ich darf Whitebeards Platz einnehmen?“, haktest du grinsend nach. Natürlich war das nur ein Witz gewesen. Niemals würdest du dir anmaßen, die Position eines der vier Kaiser zu übernehmen, aber er schien das anders zu sehen.

„Träum weiter. Niemand kommt an Pops ran.“

„Entspann dich. Das war ein Scherz. Schon mal was von Lachen gehört? Das ist sehr erheiternd“, erklärtest du mit einem bekräftigenden Nicken.

„Ich lache später. Deine Aufgabe wird darin bestehen, meiner Division unter die Arme zu greifen. Ich hab viele Neuzugänge bekommen und so kannst du gleich mal deine Führungsqualitäten unter Beweis stellen.“

„Bin dir aber dennoch untergeben, richtig?“

„Allerdings. Das heißt, du hast zu tun, was ich sage, wenn ich es dir sage.“

„Untersteh dich, das auszunutzen.“

„Würde mir nie einfallen“, verteidigte er sich.

„Sicher doch“, antwortetest du sarkastisch. Das Grinsen in seiner Stimme, obwohl du sein Gesicht nicht sehen konntest, hattest du gar nicht überhören können. Der Mistkerl würde es schamlos ausnutzen, dass du ihm unterstellt warst. An Deck angekommen standest du vor einem weiteren Problem. Du hättest in die Takelage klettern müssen, um dann vom obersten Mast aus das Deck der Moby Dick erreichen zu können. Doch du bezweifeltest, dass du dem schon gewachsen warst. Sicher, du hattest relativ gut geschlafen, aber du hattest entsetzlichen Hunger. Kein Wunder eigentlich, wenn man bedachte, dass du vier Tage lang nichts gegessen hattest. Wahrscheinlich hatten sie dich in der Zeit mit irgendwelchen Nährmitteln per Infusion versorgt. Trotzdem änderte es nichts an der Tatsache, dass du dich der Kletterei nicht gewachsen sahst. Aber du warst auch zu stolz um Marco um Hilfe zu bitten. Wenn überhaupt hättest du deinen besten Freund gefragt, aber nach Marcos Aussage, war der nicht mehr an Bord. Was also tun? „Ich würde gern hier frühstücken.“

„Nein“, war die schlichte Antwort.

„Nein?“, echotest du verblüfft.

„Nein. Soll ich es dir zeichnen, oder was? Anweisung von Pops, ihr sollt alle auf unserem Schiff sein. Das schließt dich mit ein.“ Ergeben seufztest du auf und hobst wieder deinen Blick. Dann musstest du es wohl oder übel versuchen. Auch wenn dir schon bei dem Gedanken schlecht wurde, du schienst keine Wahl zu haben. Einem Edward Newgate widersetzte man sich nun mal nicht so leicht. Noch einmal atmetest du tief durch, bevor du dich an den mühsamen Aufstieg wagtest. Marco machte es sich einfach und verwandelte sich in einen Phönixmenschen. Du hattest gerade mal ein Viertel geschafft, als er neben dir auftauchte und dich angrinste. „Brauchst du Hilfe?“, fragte er dich amüsiert.

„Alter, geh mit einem Seekönig spielen, du gehst mir auf die Ketten“, murmeltest du nur, bissest die Zähne zusammen und klettertest mutig weiter. Du warst beim Halbmast angekommen, als du eine Verschnaufpause einlegen musstest. Keuchend ließest du dich gegen das massive Holz sinken, deine Beine baumelten kraftlos in der Luft und den Kopf hattest du mit geschlossenen Augen gegen den Mast gelehnt. Nur einen Moment. Nur so lange, bis der Schwindel wieder nachließ und du geradeaus sehen konntest, wolltest du sitzen bleiben.

„Weißt du, du musst nur höflich fragen, dann trage ich dich hoch“, schlug Marco vor.

„Als würde ich dir die Genugtuung geben, du Mistkerl!“

Mühsam rappeltest du dich wieder auf die Beine und stütztest dich am Mast ab. So viel zum Thema kurz verschnaufen. In Gedanken maltest du dir aus, was wohl der schmerzvollste und grausamste Tod für Marco sein würde. Verbrennen kam ja schon mal nicht in Frage, zu deinem Leidwesen. Erschießen fiel auch flach, so lange er keine Seesteinhandschellen trug. Genauso erdolchen – was dich richtig störte, denn du warst in der Lage mit deinen Wurfdolchen einer Fliege genau zwischen die Augen zu treffen – was blieb da noch? Er war ein Teufelsfruchtnutzer. Vielleicht solltest du ihn einfach, wenn er besoffen war, über die Reling schubsen. Wenn alle anderen am feiern waren, würde man den Penner sicher nicht so schnell vermissen. Ja, das wäre sicher schön einfach. So mit deinen Mordgedanken beschäftigt hattest du vergessen, dass das Holz rutschig durch Tau sein könnte. Das allerdings fiel dir wieder ein, als du den Halt verlorst. Mit einem erschrockenen Aufschrei fielst du zurück in die Tiefe. Im Flug drehtest du dich um die eigene Achse und sahst den Boden immer näher kommen. Doch im letzten Moment – du hattest schon mit deinem Leben abgeschlossen – schob sich etwas leuchtend Blaues zwischen dich und den harten Boden und bremste so deinen Sturz. Dann hörtest du rasches Flügelschlagen, begleitet von einem leisen Knistern. Verblüfft sahst du dich um und fandest dich auf Marcos Phönixrücken wieder. Während er dich hoch trug drehte er nur kurz seinen Kopf und musterte dich. Deutlich konntest du den Spott in seinen Augen sehen. Super. Das würdest du sicher noch mal zu hören bekommen. Der Tag begann ja schon mal richtig spitze. Sanft wie eine sprichwörtliche Feder landete er auf dem Deck der Moby Dick und du sprangst förmlich von seinem Rücken. Wolltest so viel Sicherheitsabstand wie möglich zwischen euch bringen. „Pass in Zukunft besser auf“, wies er dich an, nachdem er sich zurück verwandelt hatte.

„Ach, leck mich doch.“

„Auf das Angebot komme ich gern zurück“, grinste er schon wieder.

Ja, ertränken gefiel dir immer besser, musstest du zugeben. Schon allein, um dieses dämliche Grinsen nicht mehr sehen zu müssen. „Vergiss den Seekönig. Nimm einen Schwarm Piranhas“, sagtest du nur, bevor du an ihm vorbei stolziertest.

„Und du kennst den Weg woher genau?“

Mit zuckender Augenbraue bliebst du wieder stehen, normalerweise ein Zeichen, dass du wirklich kurz vor dem Ausrasten standst, doch ihn schien das herzlich wenig zu interessieren. Der Mistkerl fühlte sich zu sicher. Leise lachend ging er an dir vorbei und winkte dir vor einer Tür auffordernd zu. Widerstrebend folgtest du der Aufforderung. Eines war klar: Es mochte sein, dass Whitebeard gesagt hatte, dass du ihm unterstellt warst, aber unterkriegen würde er dich deswegen noch lange nicht. Du würdest schon zeigen, aus welchem Holz du geschnitzt warst. Schweigend brachtet ihr euren restlichen Weg in die große Mensa zu. Ohne zu zögern, oder gar auf das leicht wütende Schnauben Marcos achtend, gingst du sofort zu deinen Freunden, als du sie erspäht hattest und setztest dich neben sie. „Danke, dass ihr heute Morgen auf mich gewartet, oder mich auch nur geweckt habt. Wirklich vielen Dank dafür“, murmeltest du gleich angesäuert.

Bevor dein bester Freund dir antwortete, schob er dir einen Kaffee zu und wartete, bis du die erste Tasse geleert hattest. „Sorry dafür, aber der Phönix hat darauf bestanden, dich zu wecken. Was hätten wir tun sollen?“

„Nein sagen wäre vielleicht eine Möglichkeit gewesen“, schlugst du immer noch geladen, aber deutlich ruhiger vor, nachdem das Koffein durch deinen Körper rauschte und dich langsam wach werden ließ.

„Tut uns Leid, Käpt’n, wirklich“, entschuldigte sich deine Ärztin. „Hat er dir denn auch die frohe Botschaft unterbreitet, was wir die nächsten Tage tun werden?“

„Sicher. Und genau deswegen werde ich auch noch mal mit dem Kapitän persönlich reden. Mir gefällt es nicht, dass sie uns trennen wollen. Sie scheinen zwar fast alle freundlich zu sein, aber sie sind trotzdem immer noch feindliche Piraten, die wir nicht unterschätzen sollten. Es könnte trotzdem eine Falle sein“, antwortetest du so leise, dass nur deine Crew dich verstehen konnte.

„Mit diesen fast allen meinst du nicht zufällig den Vize, oder?“, grinste dein bester Freund belustigt. Fast hättest du dich an deinem Kaffee verschlugt, würgtest ihn notgedrungen herunter und musstest dadurch fürchterlich husten. Der Kaffee war dann doch noch ziemlich heiß gewesen. „Kann es sein, dass du ihn doch irgendwie magst?“

„Diesen Mistkerl? Ich mag ihn erst dann, wenn er im Meer ersäuft. Dann und selbst dann nur vielleicht, kann ich ihn leiden, aber auf keinen Fall vorher!“ Verdammt! Warum wurdest du denn plötzlich rot? Das war nicht fair! Du mochtest ihn nicht, hasstest ihn regelrecht. Genau, das war keine Schamesröte, sondern pure Wut! Ja! Das musste es sein und nichts Anderes! Nur Wut.

„Ja, wenn du meinst… Also wirst du dich wirklich mit Whitebeard anlegen? Hast du das echt drauf?“

„Sicher hab ich das. Du kennst mich, Hoshi. Ich kenne genau meine Grenzen, kann also durchaus auch einschätzen, wann ich meine Klappe zu halten habe“, erklärtest du deinem besten Freund ruhig.

„Fein, aber bevor du mit ihm sprichst, warte bitte noch eine Stunde, Kapitän. Der Mann hat vorhin seine Medikamente bekommen – ich sollte dabei sein – und er war deswegen ziemlich missgelaunt. Wäre also besser, wenn du warten würdest, bis er wieder bessere Laune hat, um mit ihm zu sprechen.“

„Jetzt will ich erstmal frühstücken. Davor geht eh nichts“, entschiedst du gelassen und nahmst dir ein Brötchen und – dein Herz schlug vor Freude höher – deine Lieblingsmarmelade, Erdbeer-Honig. Dick bestrichst du damit deine Brötchenhälfte und bissest genussvoll hinein. Gerade wolltest du den Geschmack völlig genießen, als du einen forschenden Blick in deinem Rücken spürtest. Verwundert drehtest du dich zwischen Hoshi und Mizu – deiner Ärztin – um und sahst direkt vor dir Marco stehen, der dich schon wieder mit diesem Grinsen ansah, welches für dich mittlerweile ein richtiger Unheilbringer war.

„Du bist aber gierig“, kommentierte er nur.

„Was willst du jetzt schon wieder, du Nervböller“, wolltest du genervt wissen, nachdem du deinen Bissen mühsam hinuntergeschluckt hattest.

„Dich zur Arbeit rufen, was sonst?“

„Darf ich vorher noch frühstücken?“

„Ist nicht mein Problem, wenn du nicht aus dem Bett kommst. Wobei es gern mein Problem wäre, muss ich zugeben“, fügte er mit einem Blick auf deinen Körper hinzu.

„Solltest du nicht mit einem Schwarm Piranhas spielen gehen? Ich komme, wann ich will, kapiert?“

„Tatsächlich? Erzähl mir mehr“, grinste er verwegen.

Vorsichtshalber rutschten deine Freunde ein Stück weg. Für sie war klar, dass die Bombe gleich platzen würde und dann nur ein Schlachtfeld übrig bleiben würde. „Du willst mich unbedingt reizen, was? Glaubst du, ich kann es nicht mit dir aufnehmen? Denkst du, ich wäre so weit gekommen, um mich dann von dir, ausgerechnet von so einem dahergelaufenen arroganten, perversen und hinterlistigen Mistkerl unterbuttern zu lassen?!“, wolltest du wissen, wobei deine Stimme zum Schluss immer lauter wurde. Dir wurde bewusst, dass es totenstill in der Mensa war und sämtliche Augen auf euch gerichtet waren, doch es war dir scheißegal. Du hattest genug und zwar endgültig. Der Penner konnte so nicht mit dir umgehen, immerhin warst du ein Piratenkapitän, verdammt!

„Das hinterlistig nehme ich mir zu Herzen, Schätzchen“, grinste er gespielt beleidigt.

„Wie hast du mich genannt?“, flüstertest du bedrohlich und deine Freunde hielten den Atem an.

„Schätzchen. Oder wäre dir Herzchen, oder Mäuschen lieber gewesen?“ Im nächsten Moment rammtest du ihm deine Faust in den Magen. Deine ganze Kraft legtest du in den Schlag und er ging tatsächlich einen Moment in die Knie. Wütend funkelte er dich an. „Tickst du noch ganz sauber?“, wollte er von dir wissen und im nächsten Moment hielten ihn Ace und zwei weitere Männer zurück, damit er nicht auf dich los ging und dich vermutlich noch in der Luft zerriss.

Mit einem kalten Blick mustertest du die Szene, die sich dir bot. Innerlich bekamst du schon ein wenig Angst, besaßt aber genug Selbstbeherrschung, um das nicht zu zeigen. „Selbst Schuld, Idiot! Ich kann es nicht leiden, wenn man mich so nennt. Ich habe einen Namen!“

„Den du uns aber noch nicht genannt hast“, verteidigte Ace seinen Kameraden der Fairness halber.

„Liegt vielleicht daran, dass mich noch keiner gefragt hat. Und dem da“, nicktest du abfällig zu Marco, „werde ich ihn garantiert nicht verraten, wenn er mich weiterhin so behandelt!“

Einen Moment zwang sich Marco offensichtlich zur Ruhe, straffte kurz sein Hemd und setzte ein Lächeln auf, bevor er eine leichte Verbeugung andeutete. „Hätte die liebreizende Dame die Güte, mir vielleicht ihren Namen zu nennen?“

Jetzt war es an deinen Freunden, dich festzuhalten. Der Spinner nahm dich immer noch nicht für voll. „Lasst mich los! Den mach ich alle! Ich lass mir das nicht länger bieten!“

„Jetzt beruhige dich doch, Käpt’n! Komm schon, das ist es nicht Wert. Und außerdem bist du noch nicht wieder fit“, versuchte Mizu dich zu beruhigen.

„Vergiss es! Lasst mich endlich los!“, fauchtest du kochend vor Wut. Du hattest nicht ausgeschlafen, dir ging es eh schon dreckig und Hunger hattest du auch. Da musste dich der Mistkerl nicht auch noch für blöd verkaufen.

Plötzlich wurde es Hoshi zu bunt und er stellte sich zwischen dich und Marco. „Ihr Name ist Jonetsu Tekina(die Leidenschaftliche). Und du solltest dich jetzt wirklich verziehen, bevor sie endgültig ausrastet.“

„Auf welcher Seite stehst du eigentlich Hoshi?!“, fuhrst du ihn wütend an.

„Im Moment auf keiner. Ist euch eigentlich klar, dass ihr beide euch wie Kleinkinder benehmt? Das ist lächerlich und gerade für dich, da du nach wie vor unser Kapitän bist, sollte das unter deiner Würde sein, dich so zu streiten.“

Knurrend löstest du dich ruckartig von deinen Freunden, wurdest aber dennoch langsam ruhiger. Das war etwas, was nur Hoshi fertig brachte. Wenn du mal austicktest, konnte wenn dann nur er dich wieder beruhigen. „Ihr könnt euch nicht riechen, schön, von mir aus. Man kann nicht mit jedem klar kommen. Aber dann geht euch gefälligst aus dem Weg und balgt euch nicht wie zwei Fünfjährige um ihr Spielzeug. Bedenkt eure Positionen, auch wenn ihr aus unterschiedlichen Crews kommt.“

„Von mir aus. Dann soll er einfach seine Fressleiste halten.“

„Tek! Halt’s Maul jetzt!“, schrie Hoshi dich gereizt an und du zucktest zusammen. So redete er normalerweise nie mit dir. Nicht mal wenn du wirklich Mist gebaut hattest. „Akzeptiere einfach, dass er dir das Leben gerettet hat, belass es dabei und geh ihm aus dem Weg. Wir haben andere Sorgen, als so einen Kindergarten.“

„Schon gut. Ist okay“, antwortetest du perplex. Gerade eben hatte er noch seine Scherze gemacht und jetzt drehte er so durch. Das war der eigentliche Grund, warum du wieder runter kamst. Hoshi stand gerade wirklich auf Marcos Seite, aber nur, weil er dir das Leben gerettet hatte. Dein bester Freund wusste genau, dass du zu stolz warst, um dich zu bedanken. Wahrscheinlich hatte er das schon übernommen, während du noch bewusstlos gewesen warst. Mühsam musstest du dir die nächsten Worte abringen und dich zwingen Marco dabei direkt anzusehen. „Tut mir Leid. Wir hatten keinen guten Start. Aber ich bin sehr nachtragend…“

„Stell dir vor, das hab ich bemerkt“, antwortete Marco sarkastisch.

Wieder begann deine Augenbraue zu zucken und du balltest die Hände zu Fäusten. Gerade musstest du dich wirklich zusammen reißen, dem Phönix nicht an die Gurgel zu springen, ob es dir nun nützte, oder nicht. „Tek“, warnte Hoshi dich leise.

Tief atmetest du durch und schlossest kurz deine Augen, bevor du sie wieder öffnetest und dich mit einem Lächeln an Marco wandtest. „Jaaaahhh. Ich kann recht kompliziert sein. Aber man gewöhnt sich dran.“

Fragend zog Marco seine Augenbrauen hoch. Eigentlich gefiel es ihm, sich mit dir anzulegen. Diese Kehrtwendung schmeckte ihm daher ganz und gar nicht, aber er dachte sich, dass das nur so lange der Fall sein würde, wie Hoshi in der Nähe war. Dann würde Marco eben dafür sorgen, dass ihr allein wart. Bis dahin hieß es wohl oder übel zurückstecken und die Klappe halten. „Also schön. Trotzdem müssen wir an die Arbeit. Es gibt viel zu tun.“

Leise seufztest du und nicktest ergeben. Dann würdest du dich eben in dein Schicksal fügen. Aber sehr lange würdest du dir solche Sticheleien nicht bieten lassen. Hoshi hin oder her, auch deine Geduld war irgendwann erschöpft. Noch einen letzten Blick warfst du sehnsüchtig auf dein Frühstück, bevor du Marco aus der Mensa folgtest, die neugierigen Blicke sämtlicher anderen Anwesenden im Rücken spürend.

Schweigend führte dich Marco durch verschiedene Gänge und du hattest nicht vor, die Ruhe zu brechen. Schließlich war er es, der die Stille auflöste, sich zu dir herumdrehte und dich musterte. Fragend hobst du eine Augenbraue und sahst zu ihm auf. „Woher der plötzliche Sinneswandel?“

„Was interessiert’s dich?“, wolltest du wissen, statt zu antworten.

Kurz zuckte er mit den Schultern. „Reine Neugier.“

Leise seufztest du auf. Es konnte nicht schaden, ihm zu antworten. Er hatte nur eine simple Frage gestellt. „Ich kenne Hoshi, seit wir Kinder waren. Wir träumten zusammen davon, Piraten zu werden und stachen zusammen in See. Gemeinsam haben wir schon so manches Abenteuer erlebt, das schweißt zusammen.“

„Ist er dein Freund?“

„Hoshi? Er ist der Bruder, den ich nie hatte. Mit anderen Worten, nein. Wir sind wie Geschwister. Ist doch bei euch ähnlich, oder? Oder würdest du eine der Krankenschwestern deines Kapitäns flachlegen?“

„Erwartest du darauf eine ehrliche Antwort?“, wollte er amüsiert von dir wissen. In der Mensa hatten auch die Krankenschwestern gesessen und dir waren sofort ihre wirklich sehr kurzen rosafarbenen Röckchen aufgefallen. Die Blusen boten ebenfalls einen ziemlichen Ausblick. Wenn du dann noch dazu rechnetest, dass Marco eben auch nur ein Mann war, konntest du auf die Antwort verzichten, wusstest du sie doch eh schon. Darum schütteltest du auch nur mit einem angedeuteten Grinsen den Kopf. „Ich gebe sie dir trotzdem. Sie sind nicht mein Typ.“

„Ach? Sind sie nicht?“ Jetzt warst du wirklich verblüfft.

„Du verwechselst mich gerade mit Thach. Er jagt jedem Rock hinterher. Ich selbst bin wählerisch.“

„Ah, ja? Und was ist dann dein Typ?“

Langsam kam er auf dich zu und du wichst im Reflex einige Schritte zurück, bis du die Wand im Rücken spürtest. Immer noch kam er dir immer näher, stützte sich schließlich rechts und links von deinem Kopf ab, nahm dir so jede direkte Fluchtmöglichkeit und sonst war keiner auf dem Flur, der dir vielleicht hätte helfen können. „Wenn ich jetzt sagen würde, jemand wie du, wie würdest du reagieren?“

„Wahrscheinlich gar nicht?“

„Und warum?“, fragte er, während er mit seiner Nasenspitze langsam über die Haut deines Halses fuhr. Die Wärme seines Körpers und zusätzlich noch sein Atem auf deiner Haut ließ dich unbewusst schaudern.

„Weil ich genau wissen würde, dass du nur spielen würdest. Und das ist nicht mein Stil. Um ehrlich zu sein, hasse ich es, wenn man mit mir spielt. Oder überhaupt mit den Gefühlen anderer.“ Obwohl deine Stimme fest und überzeugt klang, schien etwas in dir von ihm magisch angezogen zu werden.

Überlegend hielt er inne, verweilte direkt über deiner Halsschlagader und nur sein Atem neckte weiter deine dort sehr empfindliche Haut. Mit Mühe konntest du ein Keuchen unterdrücken. Dann stieß er sich plötzlich von der Wand ab, richtete sich wieder auf und vergrub die Hände in seinen Hosentaschen. „Schade eigentlich“, war das Einzige, was er dazu sagte, bevor er sich abwandte. Einen Moment musstest du dich wirklich sammeln. Was war das gerade bitte gewesen? Schließlich folgtest du ihm doch weiter. Wieder herrschte Schweigen zwischen euch, doch dieses Mal gefiel es dir irgendwie nicht.

„Also. Was genau steht an?“, fragtest du deshalb, einfach um die Stille zu brechen.

„Zum Beispiel die Inventur. Die Männer sollen das Lager überprüfen. Durch unser kleines Zusammentreffen, bei dem später auch die Marine mitmischte, konnten wir unmöglich alles auffüllen. Jetzt müssen wir überprüfen, was wir auf der nächsten Insel besorgen müssen. Es wird deine Aufgabe sein, meinen Männern ihre Aufgaben zu geben und sie den ganzen Tag zu beschäftigen.“

„Und du machst dabei was genau?“

„Ich hab anderes zu tun. Aus diesem Grund kam es mir auch ganz gelegen, dass wir uns getroffen haben.“

„Du verarschst mich doch gerade wieder“, sagtest du mit Misstrauen in der Stimme.

„Nein. Diesmal wirklich nicht.“

„Oh Wunder“, murmeltest du leise, doch blieb das nicht ungehört.

„Sag mal… Wieso kommen wir eigentlich nicht miteinander klar?“

„Was fragst du mich das? Du fängst doch immer an.“

„Mich persönlich reizt es. Keine Ahnung wieso. Es gefällt mir, dich auf die Palme zu bringen. Vielleicht weil du dann echte Gefühle zeigst.“

„Klar, das sagt mir Mr. Gletscher persönlich. Dann ist das ja auch voll überzeugend.“

„Jetzt fängst du aber an.“

„Vielleicht sollten wir wirklich auf Hoshi hören und uns schlicht aus dem Weg gehen. Das würde uns beiden sicher eine Menge Nerven sparen“, seufztest du leise auf.

„Komm, gib es zu. Dir gefällt der Streit genauso wie mir“, zwinkerte er dir grinsend zu.

Genervt riebst du dir die Stirn. „Einbildung ist immerhin auch eine Bildung. Bei manchen die Einzige.“

„Sollte das eine Beleidigung sein?“

„Wenn du dich angesprochen fühlst, kann ich nichts dafür, oder?“

Leise lachte er auf. „Mir gefallen deine schlagfertigen Antworten wirklich.“

Langsam schütteltest du deinen Kopf. Vielleicht solltest du es lieber dabei bewenden lassen. Zumal es ja in gewisser Weise ein Kompliment an dich gewesen war.

„Okay, von mir aus. Wenn du meinst. Wo muss ich denn hin? Ich würde mich gern an die Arbeit machen.“

Schnell und mit wenigen Worten erklärte er dir den Weg. Obwohl du versuchtest aufmerksam zuzuhören, konntest du dir nicht wirklich alles merken. Was sicher auch daran lag, dass du das Schiff nicht kanntest. Trotzdem gabst du keine Widerworte, nicktest brav und machtest dich schließlich auf den Weg. Fünf Minuten später hattest du dich hoffnungslos verlaufen. Nach Marcos Beschreibung solltest du mittlerweile an Deck stehen, aber irgendwie warst du in einem der Frachträume gelandet. Verwirrt kratztest du dich am Kopf. Eigentlich hattest du einen recht guten Orientierungssinn. Aber dafür musstest du natürlich die Umgebung kennen, was hier nicht der Fall war. Zu deinem Glück trafst du etwas weiter hinten auf einen korpulenten Mann. Grinsend sah er dich an und entblößte faulige und schiefe Zähne. Einige fehlten sogar. „Verlaufen, Kleine?“, grinste er dich an.

„Wie man sieht. Ich wollte eigentlich an Deck.“

„Ich stelle mich erstmal vor. Mein Name ist Marshall D. Teach. Sehr erfreut“, streckte er dir seine riesige Pranke entgegen. Widerwillig reichtest du ihm deine Hand, auf die er einen Kuss gab. Nur mit Mühe gelang es dir ein Schaudern des Ekels zu unterdrücken. „Wenn du willst, bringe ich dich auf das Deck.“

„Das… wäre sehr freundlich, danke“, erwidertest du mit einem angedeuteten Lächeln und er grinste zufrieden, bevor er dir den Weg wies. Deutlich fühltest du seinen lüsternen Blick auf dir ruhen, ignoriertest es aber. So musstest du wenigstens seinen Schweißgeruch nicht ertragen, weil du vor ihm laufen konntest. Immer wieder glitt sein Blick über deinen Körper und die Begierde, die von ihm ausging war fast greifbar für dich zu spüren. Wieder musstest du ein angeekeltes Schaudern unterdrücken. Gerade wart ihr eine Treppe hochgegangen, als Teach dich an der Schulter packte und gegen die Wand drückte. „Was soll das werden?“, wolltest du wissen. Das Zittern in deiner Stimme konntest du leider nicht ganz unterdrücken und diese Tatsache ließ ihn noch breiter grinsen, während seine massigen Hände über deinen Körper strichen.

„Weißt du, es ist eine Schande. Unsere Nakama dürfen wir nicht anfassen. Die eiserne Regel vom Kapitän. Aber du gehörst ja nicht zu unseren Nakama. Und du bist verdammt heiß.“

„Lass mich los“, sagtest du, während sich deine Atmung beschleunigte. Doch nicht aus Erregung, sondern aus Angst. Eigentlich war du ziemlich cool, aber der Kerl jagte dir eine Scheiß Angst ein.

„Und wenn nicht?“, raunte er in dein Ohr, was dich schaudern ließ. Der Mistkerl würde dich doch wohl nicht wirklich…

„Was geht hier vor?“, unterbrach eine Stimme Teach dabei, dir unter dein einfaches schwarzes Hemd zu fahren. Wie von der Tarantel gestochen ließ er dich los.

„Nichts, Vizekapitän. Absolut gar nichts“, antwortete Teach gelassen, schlich sich aber trotzdem vorsichtig an Marco vorbei.

Du währenddessen rutschtest langsam an der Wand herab. Der Typ hätte dich wirklich fast vergewaltigt. Dir wurde bewusst, dass du zittertest und schlangst Halt suchend deine Arme um deine angezogenen Beine. Eine Hand auf deiner Schulter ließ dich zusammenzucken. „Ganz ruhig. Ich bin’s nur“, sagte Marco beruhigend. Langsam hobst du deinen Blick und sahst ihn einen Moment an, rangst mit dir selbst, was du tun solltest. Plötzlich löstest du dich aus deiner Starre und lehntest dich vor gegen Marcos Brust, der – zwar recht überrascht, aber ohne Widerworte – seine Arme beschützend um dich legte. „Ist alles wieder okay. Teach wird dich nicht mehr anrühren. Das verspreche ich dir.“

Langsam schütteltest du mit dem Kopf, versuchtest dich wieder zu entspannen, während Marco auf dich einredete. „Vielleicht belassen wir es heute doch lieber dabei“, schlug er nach einer Weile vor.

Energisch schütteltest du wieder deinen Kopf. „Nein! Nein, ist schon in Ordnung. Ich komm klar. War nur… verwirrt und überrascht, das ist alles“, versuchtest du dich herauszureden.

„Schön. Wenn du unbedingt willst. Aber dann verteilen wir die Aufgaben gemeinsam und du bleibst dann in meiner Nähe. Nur zur Sicherheit“, fügte er nach deinem misstrauischen Blick hinzu.

Gerade wolltest du widersprechen, als dir sein entschlossener Blick auffiel und du nur ergeben nicktest. Marcos Gesellschaft war dir um einiges lieber, als die Möglichkeit Teach wieder allein zu begegnen. Das nächste Mal würde vielleicht niemand in der Nähe sein, um dich zu retten. Langsam half dir Marco auf und lächelte dich aufrichtig an. Es war keine Spur von einem gehässigen Grinsen oder Spott zu sehen. Nur ein freundliches Lächeln. Gemeinsam gingt ihr wieder nach oben, doch bevor ihr die Tür zum Deck erreichtet, brachst du die Stille. „Weißt du, mit einem ehrlichen Lächeln kommst du bei Frauen schneller voran.“

Überrascht hielt er mit der Hand auf der Klinke inne und drehte sich halb zu dir herum. „Wie meinst du das?“, wollte er wissen.

Geheimnisvoll lächeltest du ihn an. „Find’s doch heraus“, schlugst du schließlich vor, drücktest dich an ihm vorbei, wobei du wieder die unnatürliche Wärme seines Körpers fühltest und öffnetest die Tür, bevor du in die wärmende Sonne tratst.
 


 

Okay. Ich weis, es ist mitten drin zu ende, aber hier passiert einfach zu viel auf einmal >.< Das ganze ende war anders geplant. Eigentlich machte sich der Faden ab dem Punkt beim Frühstück selbstständig... Geplant war, dass du wirklich erst zuende frühstücken kannst xDDD

Aber egal ^^

dafür hab ich schon eine Idee wie es weiter gehen kann, aber man will ja nicht spoilern, ne^^

deswegen viel spaß mit dem Kapitelchen^^

lg

hausi

Crazy feelings

Am frühen Abend beobachtetest du vom Deck der Moby Dick aus, wie die Sonne im Meer versank. Genießend atmetest du die salzige Seeluft ein, fülltest bei jedem Atemzug deine Lungen mit purem Leben wie es dir vor kam. Vor einer guten Stunde hattest du die Arbeiten von Marcos Männern inspiziert und warst doch ziemlich zufrieden gewesen. Zumindest die Sanitäranlagen waren blitzblank sauber. Jetzt standest du am Bug und sahst über das Meer, genossest einfach die Ruhe, die dich umgab. Eine Hand auf deiner Schulter ließ dich zusammenzucken und herumwirbeln. Vor dir stand Ace und grinste dich fröhlich an. „Alles klar? Marco hat mir erzählt, wie du dich heute geschlagen hast. Ziemlich gut, nach seinen Worten zu urteilen. Du scheinst echt Führungsqualitäten zu haben.“

„Äh… Danke?“ Du wusstest nicht wirklich, was die Feuerfaust jetzt von dir wollte. Soweit dir Marco erzählt hatte, war der Flammenwerfer um diese Zeit entweder essen oder schlafen, je nachdem, was bei ihm schneller ging. Mit seinen narkoleptischen Anfällen eine durchaus berechtigte Frage.

„Gern“, winkte er ab.

„Aber du bist sicher nicht hier, um mir Komplimente zu machen“, stelltest du ruhig fest.

„Warum nicht? Ich bin eben freundlich“, zuckte er mit den Schultern.

„Und ein miserabler Lügner.“

„Okay, ich geb’s ja zu. Eigentlich wollte ich dich etwas fragen.“

„Nur zu“, ermutigtest du ihn freundlich.

„Na ja, das ist nicht so einfach…“, druckste er herum.

„Jetzt frag schon. Ich wollte nicht die ganze Nacht hier stehen.“

„Es geht um Marco“, sagte er schließlich und beobachtete dich genau.

Fragend zogst du deine Augenbrauen zusammen. „Was ist mit ihm?“

„Na ja. Was hast du eigentlich gegen ihn?“

„Wir hatten einfach keinen guten Start. Außerdem ist er in gewisser Weise ziemlich aufdringlich. Das ist störend und bedrängend. Ich meine, ich bin Pirat geworden, um frei zu sein und nicht um mich irgendwie in Ketten legen zu lassen.“

„Mag ja sein und ich verstehe dich auch in gewisser Weise, aber Marco zeigt sonst nie so viel Interesse an einer Frau.“

„Was mir trotzdem nichts nützt. Es läuft doch immer auf das Gleiche hinaus, oder nicht? Außerdem will ich kein Spielball sein. Ich möchte nicht benutzt werden.“

„Wer sagt, dass er das tun würde?“

„Mein gesunder Menschenverstand?“

Kopfschüttelnd lachte er leise. „Vielleicht solltest du einfach mal etwas riskieren. Denk nicht immer so viel nach, sei spontan. Das macht das Leben auch um einiges interessanter“, schlug er vor.

„Wenn du meinst“, antwortetest du zweifelnd.

„Versuch doch einfach, ihn etwas kennen zu lernen. Schaden kann es dir doch nicht wirklich.“

Leise seufztest du auf. Eigentlich wolltest du den Phönix nicht kennen lernen. Aber überlegtest du, dass sich Ace nicht so schnell geschlagen geben würde. Also nicktest du nur ergeben. „Fein, dann versuche ich es eben mal. Aber nur, weil ich dich so nett finde“, fügtest du mit einem schiefen Grinsen an. Zustimmend nickte er und du beschlossest dein Versprechen gleich in die Tat umzusetzen und Marco zu suchen. Überall auf dem Deck befanden sich Piraten, die ausgelassen ihren Feierabend genossen. Es wurde getrunken, getanzt, in manchen Ecken verschiedene Glücksspiele gespielt und gescherzt. Immer wieder sahst du Leute aus deiner Crew, die sich mit den anderen Piraten ausgelassen amüsierten. Aber der Mann, den du suchtest konntest du nicht finden. Darum griffst du dir einfach einen der Piraten, der dir gerade über den Weg lief und fragtest ihn.

„Der Kommandant? Den hab ich vorhin am Heck des Schiffes gesehen. Aber er schien seine Ruhe haben zu wollen.“

„Wollte er das? Wie auch immer. Ich hab ja nicht vor lange zu stören.“

„Warte! Du solltest wirklich nicht zu ihm gehen, denk ich.“

„Mit welcher Begründung genau?“, wolltest du wissen, konntest dir nicht wirklich vorstellen, was daran so verwerflich sein sollte.

„Äh. Na ja. Lass es einfach. Was immer es ist, das kann doch auch bis Morgen warten, oder?“

„Im Prinzip schon, aber ich verschiebe nur ungern wichtige Angelegenheiten“, sagtest du noch, bevor du dich einfach auf den Weg machtest. Am Heck sollte er also sein. Also gut. Da das Schiff zwar ziemlich groß war, war der Weg weit, aber nichts, was man nicht bewältigen konnte. Unterwegs griffst du dir einfach einen Krug von einem deiner Freunde und grinstest ihn kurz entschuldigend an, worauf er den Kopf schüttelte. Probierend nipptest du an dem Krug und stelltest fest, dass es gut gekühltes Bier war. Sehr schön. Sake war nicht wirklich dein Ding und du hättest dich geärgert, wäre es gerade dieser Alkohol gewesen. Während du deinen Krug langsam leertest, begannst du wieder nachzudenken. Ace hatte gesagt, dass Marco sonst nie so viel Interesse an einer Frau zeigte. Vielleicht wollte er doch nicht nur spielen? Das würde auch erklären, warum er dich gerettet hatte. Und überhaupt, warum er sich so um dich kümmerte. Irgendwie gefiel dir der Gedanke auch, dass Marco wirklich interessiert an dir war. Er sah nicht gerade schlecht aus, war stark und hatte Köpfchen, wie du zugeben musstest. Und von so einem Mann begehrt zu werden, das gefiel doch jeder Frau. Wenn dieser Mann einem dann auch noch das Gefühl gab, die Einzige auf der Welt zu sein, konnte es doch gar nicht mehr besser werden, oder? Als du den letzten Schluck von deinem Krug nahmst, stelltest du dich einen Moment an die Reling. Du solltest dir vielleicht lieber Gedanken darüber machen, wie du ein normales Gespräch mit ihm zustande bringen solltest. Immerhin schwiegt ihr euch entweder an, oder ihr hattet Streit.

Plötzlich hörtest du ein verhaltenes Kichern und eine weitere Stimme, die leise lachte. Vom Basston her musste das ein Mann sein. Wer immer das war, in eine peinliche Situation wolltest du nicht gerade platzen und wolltest dich deswegen gerade abwenden, als die Frau leise Worte murmelte.

„Nicht hier, Marco. Was, wenn jemand vorbei kommt? Das ist doch zu offen.“

Du wolltest deinen Ohren nicht trauen. Was ging da bitte vor? War das ein anderer Pirat, der zufällig denselben Namen wie der Phönix hatte? Doch diese Hoffnung wurde zerstört, als er sagte: „Die anderen sind alle beschäftigt, also keine Panik. Lass uns doch lieber die Ruhe etwas genießen.“

Langsam beschleunigte sich deine Atmung, dein Verstand raste, schickte ungewollte Bilder vor dein inneres Auge. Seine Hände, die über ihren Körper strichen, langsam unter den ohnehin kurzen Rock fuhren. Dort die empfindliche Haut reizte. Du wolltest das nicht sehen. Und hören schon gar nicht. Als würde es helfen, presstest du dir die Hände an die Ohren und kniffst deine Augen fest zusammen. Doch viel brachte es natürlich nicht. Du wusstest selbst nicht, was gerade mit dir passierte, aber irgendwie tat es weh, das leise seufzen von ihr zu hören, seine Stimme, die ihr leise Worte zuflüsterte, die du nicht verstandest. So viel dazu, dass er Interesse an dir hatte. Er war eben auch nur ein Mann. Dann fiel dir wieder ein, was er gesagt hatte. Hatte er dir nicht beteuert, dass die Krankenschwestern nicht sein Typ wären? Eine von deinen Mädels war es auch nicht und sonst fanden sich keine Frauen auf dem Schiff soweit du wusstest. Laut und deutlich räuspertest du dich und tratst um die Ecke herum. Gerade noch konntest du sehen, wie sich Marco und die dunkelhaarige Krankenschwester voneinander lösten. Dich erschrocken und peinlich berührt ansahen. „Tut mir Leid, wollte nicht stören“, sagtest du kühl.

Einen Moment brauchte Marco, um wieder Herr seiner Sinne zu werden, dann sah er dich gelassen an. „Kein Problem. Was gibt’s?“

„Nichts weiter. Ich konnte dich nur nirgends finden, da dachte, ich sehe mal nach, wo du steckst. Aber ich hab dich ja jetzt gefunden. Und Langeweile scheinst du ja auch keine zu haben. Okay. Ich geh dann wieder. Viel Spaß noch.“ Mit diesen Worten drehtest du dich abrupt um und sahst zu, dass du weg kamst. Das war ja wunderbar gelaufen. Irgendwie schmerzte es in deiner Brust, wenn du an die Situation dachtest. Auf der anderen Seite hätte es dir klar sein müssen. Wenn dir Männer begegneten, achteten sie nur auf dein Aussehen. Ein Charakter war ihnen egal, solltest du ja eh nur eine Abwechslung für eine Nacht sein. Du hingst so tief in deinen trüben Gedanken, dass du nicht bemerktest, wie jemand genau auf dich zu kam. Erst eine Hand auf deiner Schulter ließ dich aufsehen und du erkanntest Ace vor dir.

Kritisch musterte er dich, deine wahrscheinlich mittlerweile aufgerissenen Augen, die Blässe, die sich durch dein Gesicht zog, deine schnelle Atmung. „Was ist passiert?“

„Nichts“, keuchtest du gezwungen. Du wolltest nicht darüber reden. Und mit einem fremden Piraten schon gar nicht.

„So siehst du aber nicht aus“, stellte er nüchtern fest.

„Das geht dich nichts an und jetzt lass mich in Ruhe“, fuhrst du ihn gereizt an. Du wolltest nur noch auf dein Schiff, dich in deine dunkle Kajüte zurückziehen und alles vergessen. Den ganzen beschissenen Tag. Für einen Moment hattest du wirklich Ace geglaubt. Du wolltest glauben, was er dir über den Phönix erzählte. Doch deine Augen hatten seine Worte Lügen gestraft.

„Pops hat nach dir gerufen“, holte dich Ace aus deinen Gedanken.

„Und weswegen?“

„Wenn ich das wüsste, könnte ich dir sagen, was er will. Aber er hat nur gesagt, dass er dich sprechen will.“

Leise seufztest du ergeben auf und nicktest kurz zum Zeichen, dass du verstanden hattest. Langsam setztest du dich in Bewegung und fandst den Kapitän in seinem Thron auf dem Vorderdeck. Als er dich sah, winkte er dir kurz zu, erhob sich und ging dann gelassen wie eh und je in seine Kajüte. Desinteressiert folgtest du ihm. Was immer er auch von dir wollte, dir war es einerlei. Hinter dir schlossest du automatisch die Tür, hieltest deinen Blick aber weiterhin gesenkt. „Meine Männer haben mir berichtet, wie ihr euch heute angestellt habt“, begann er ein Gespräch.

„Aha“, antwortetest du nur.

„Ihr sollt gute Arbeit geleistet haben“, setzte er fort und du nicktest nur abwesend. Viel zu tief hingst du in deinen Gedanken. Jetzt kam noch dazu, dass dir Tränen in die Augen fließen wollten, die du versuchtest niederzukämpfen. Doch wolltest du noch kämpfen? Seit du 14 warst hattest du für jedes Bisschen, egal, was es war, kämpfen müssen. So langsam warst du es leid. Du hattest wirklich keine Lust mehr.

„Wir werden uns morgen von euch trennen“, sagtest du nach einer Pause leise.

„Wie bitte?“

„Ich sagte, dass wir morgen verschwinden werden. Mir geht es schon besser und ich habe kein Interesse daran, mich deiner Crew anzuschließen. Meine Leute sehen mich immer noch als Kapitän, darum werden sie mir auch folgen.“

„Hat dir einer meiner Jungs etwas getan?“, fragte er schließlich ohne Umschweife. Sah man dir deinen Gemütszustand so deutlich an? Aber selbst wenn, was solltest du jetzt antworten? Gut, die Sache mit Teach könntest du vielleicht erwähnen, aber was solltest du in Bezug auf Marco sagen? Du wusstest ja selbst nicht genau, was los war. Leider deutete Whithebeard dein Schweigen falsch. „Gut. Wenn das nicht der Fall ist, fahre ich fort. Ich habe nicht vor, euch gehen zu lassen, vor allem, da deine Crew dich sehr gut in die Bande einfügt. Denk darüber nach, es wäre nicht fair ihnen gegenüber, wenn sie bleiben wollen. Du kannst das mit ihnen Morgen gern absprechen. Heute Nacht wirst du bei Marco einquartiert, denn dich allein auf dein Schiff zu lassen ist ein zu hohes Risiko.“

„Versuchst du mir gerade zu sagen, wie ich meine Piraten zu führen habe?“

„Ich sage dir nur, dass du sie selbst wählen lassen sollst. Lass sie selbst entscheiden, was sie wollen. Das ist nur gerecht.“

„Tse. Gerechtigkeit unter Piraten? Eine Crew hat zu tun, was ihr Kapitän von ihr verlangt“, kontertest du. So langsam neigte sich deine Geduld dem Ende. Und trotzdem hieltest du inne. Jetzt erst fiel dir auf, was er gesagt hatte. „Ich soll bei Marco schlafen?“

„Ja. Oder gibt es da ein Problem? Ihr werdet euch ja wohl mal eine Nacht beherrschen können und euch nicht gleich umbringen.“

„Aber… Aber das geht nicht! Das geht absolut nicht!“

„Warum?“

„Weil… Na ja, weil…“

„Sehr schön, da es kein wirkliches Problem zu geben scheint, ist die Sache ja geklärt. Du kannst dann gehen.“ Gerade wolltest du noch etwas sagen, doch sein Blick gebot dir zu schweigen. So drehtest du dich nur um und verließt seine Kajüte. Warum musstest du ausgerechnet bei Marco einquartiert werden? Du hättest dir sogar lieber ein Quartier mit den anderen Piraten geteilt, das wäre dir immer noch lieber gewesen. Mit geschlossenen Augen lehntest du dich an den Mast und rutschtest langsam an dem Holz herunter. Wie solltest du denn damit jetzt umgehen? Du spürtest die Anwesenheit des Feuervogels eher, als das du ihn sahst, hobst aber dennoch deinen Blick. Aufmerksam musterte er dich von Kopf bis Fuß.

„Was ist los?“

„Ich soll bei dir pennen“, antwortetest du schlicht.

„Und?“

„Das wird allerdings nicht möglich sein. Ich störe doch schließlich eh nur.“

„Sagt wer?“

„Macht es dir eigentlich Spaß, mich permanent zu verarschen? Ach, weißt du was? Spar dir die Antwort. Verzieh dich einfach mit deiner kleinen Krankenschwester und lass mich in Ruhe!“

„Das mit der Krankenschwester war nur…“, fing er an, doch du ließt ihn nicht ausreden.

„Du musst mir nichts erklären. Wir sind ja schließlich nicht zusammen, oder so. Trotzdem wäre es nett, wenn du lassen würdest, mich als deinen Spielball zu betrachten. Ich mag so was nicht“, sagtest du noch, erhobst dich und wolltest an ihm vorbei gehen, doch er hielt dich am Arm zurück und drückte dich gegen den Mast.

„Wenn ich dir schon etwas erklären will, dann solltest du wenigstens zuhören.“

„Ich habe kein Interesse an Lügen! Und jetzt lass mich los!“, begannst du dich zu wehren. Du wolltest nicht, dass er dir so nahe kam. Wolltest nicht, dass er dich berührte, sodass du sein Feuer spüren konntest, seine Wärme, seine Stimme hören, die dir einen angenehmen Schauer nach dem anderen über den Rücken jagte. Stopp! Es reicht!, riefst du dir selbst in Gedanken zu. Wieder wollten Tränen in deine Augen, aus ihnen fließen wie Blut aus einer tiefen Wunde. Und dir fehlte die Kraft, sie zurückzuhalten. „Lass mich endlich los! Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben!“ Mit einem Ruck befreitest du dich aus seinem Griff und ranntest einfach weg. Es war dir egal, dass ihr auf offener See wart, es war wir auch egal, dass du ohnehin nicht viele Möglichkeiten hattest zu entkommen und ihm so irgendwann wieder gegenüber stehen würdest. Du wolltest nur allein sein. In deinen trüben Gedanken hängen und nach Möglichkeit darin ertrinken. Ohne nachzudenken ranntest du auf dein Schiff und schlossest dich in deiner Kabine ein. Du würdest keinen Fuß mehr auf die Moby Dick setzen. Nie wieder in deinem Leben. Keuchen ließt du dich an der geschlossenen Tür herabsinken, zogst die Beine an und vergrubst dein Gesicht in den Knien, bevor du leise aufschluchztest. Haltlos liefen mittlerweile die Tränen über dein Gesicht, wollten sich nicht stoppen lassen und du konntest sie nicht weg wischen. Du fragtest dich unweigerlich, warum immer dich so etwas traf, warum du immer leiden musstest und ob du dir nicht auch mal etwas Glück verdient hattest. Ein leises Klopfen an deiner Tür ließ dich inne halten. Du wusstest genau, dass du deine Stimme nicht unter Kontrolle hattest, also schwiegst du verbissen.

„Ich weis, dass du da drin bist. Mach dir Tür auf.“ Marco. Konnte der Mistkerl dich nicht einmal in Ruhe lassen? „Mach auf, oder ich finde einen anderen Weg rein.“

Wütend wischtest du dir die Tränen ab und rissest die Tür auf. „Bist du ein verdammter Köter, dass du mir immer hinterher dackelst, oder was?!“, schriest du ihn an.

Schweigend sah er dich an, schien nicht daran zu denken, auf deine Frage einzugehen. Stattdessen stellte er dir eine Gegenfrage: „Warum hast du geweint?“

„Kann dir scheißegal sein! Und jetzt verschwinde von meinem Schiff, verdammt!“, fluchtest du ihm ins Gesicht und wolltest gerade die Tür wieder zuknallen, doch er stellte einfach einen Fuß in den Türrahmen, hinderte dich so in deinem Vorhaben.

„Ich gehe nicht eher, bis ich eine Antwort bekommen habe“, erklärte er dir nüchtern.

„Es interessiert dich doch eh nicht!“

„Wenn dem so wäre, würde ich nicht fragen. Also?“

„Was an verschwinde und ich will nichts mit dir zu tun haben verstehst du eigentlich nicht? Du sollst mich in Ruhe lassen!“

„Das werde ich nicht. Ich sehe doch, dass es dir schlecht geht. Sag mir doch einfach den Grund.“

„Du bist der Grund! Du allein! Und jetzt hau endlich ab“, antwortetest du schließlich. Vor den Kopf gestoßen trat er einen Schritt zurück, zog so seinen Fuß aus dem Türrahmen und du schlugst die massive Holztür schnell zu und riegeltest ab.

Im nächsten Moment hörtest du ihn auf der anderen Seite der Tür. Er musste seinen Kopf gegen das Holz gelehnt haben, da du seine Stimme verstandest, obwohl er ziemlich leise sprach. „Es tut mir Leid…“ Ja, das half dir jetzt wirklich umwerfend weiter. Dachte der Kerl wirklich, dass es mit einer einfachen Entschuldigung getan wäre? Dass du so leicht zu beruhigen wärst? Oder ihm auch nur so leicht verzeihen würdest? Verbissen und stur wie du nun mal warst, schwiegst du die Tür an und hörtest schließlich leise Schritte, die sich entfernten. Eine Weile – waren es Stunden oder nur Momente – standest du noch vor der Tür und kämpftest gegen den Drang an, ihm zu folgen. Du würdest nicht nachgeben. Niemals. Wenn du ihm jetzt folgtest, hätte er seinen Willen bekommen. Er hätte dich genau da, wo er dich haben wollte. Und diese Blöße wolltest du dir nicht geben. Erschöpft schlurftest du schließlich zu deinem Bett und ließt dich einfach hineinfallen. Der tag war anstrengend gewesen. Und das Ende hatte nicht wirklich zu deiner Erholung beigetragen. Zumindest diesmal hattest du Glück. Ohne Probleme sankst du in einen tiefen und vor allem traumlosen Schlaf, der dich für ein paar Stunden vergessen ließ. Du so alles hinter dir lassen konntest.
 

Ein vorsichtiges Klopfen weckte dich am nächsten Morgen und du setztest dich verschlafen auf. „Wer da“, murmeltest du verschlafen und riebst dir den Schlaf aus den Augen.

Ein Blondschopf lugte in deine Kajüte und sah dich prüfend an. „Wir hatten noch nicht das Vergnügen. Mein Name ist Thatch und Marco meinte, dass ich dich hier finden würde.“

Die Erwähnung dieses Namens brachte sämtliche Erinnerungen an den vergangenen Abend wieder zurück und du knurrtest unwillig auf. „Der Mistkerl soll sich von mir aus ertränken“, braustest du auch sofort auf.

„Hey, hey. Ganz ruhig. Ich weis ja, dass ihr euch nicht leiden könnt, aber ich kann da nichts für.“

„Richtig. Tut mir Leid. Also, was ist? Sind meine Leute schon wieder auf meinem Schiff?“

„Na ja, also… nein. Und Pops hat mich geschickt, nach dir zu suchen.“

„Worum geht’s denn jetzt schon wieder? Ich sagte bereits, dass ich mich euch nicht anschließen werde. Und meine Crew nehme ich auch mit.“

„Ja. Pops sagte, dass du so reagieren würdest. Und genau darum geht es ja.“

„Hä?“, war das Einzige, was du dazu sagen konntest, verstandest du nur Hafen.

„Also wir haben uns gestern mit ihnen unterhalten und sie würden gern bleiben“, erklärte er kurz.

„Schön! Sollen sie doch! Dann gebt mir ein Boot und ich gehe allein!“

„Das will Pops nicht zulassen. Er meint, wir können euch alle gebrauchen.“

„Ich will aber nicht, warum wollt ihr das nicht kapieren? Versteht ihr kein nein, oder was?“

„Ehrlich gesagt, finde ich auch, dass ihr gut zu uns passt.“

„Tun wir nicht. Im Gegensatz zu euch spielen wir nicht mit anderen. Das scheint ja eine Art Hobby von euch zu sein“, antwortetest du kühl.

„Vielleicht solltest du dich wirklich mit Marco aussprechen. Das war alles ein Missverständnis.“

„Toll! Hat’s also schon die Runde gemacht! Ist ja wirklich klasse!“

„Nicht die Rune gemacht. Nur haben ein paar von uns mitbekommen, wie Ace Marco wegen irgendetwas zusammen gestaucht hat. Und manche von uns können eben eins und eins zusammen zählen“, sagte er schulterzuckend.

„Schön für euch.“

„Rede noch mal mit ihm. Er scheint sich wirklich schlecht deswegen zu fühlen.“

„Ist ja schön für ihn. Aber ich habe nicht vor eine seiner Eroberungen zu werden. Soll er sich doch mit den Schwestern vergnügen. Denen scheint das ja nichts auszumachen.“

„Du kannst ziemlich stur sein.“

„Blitzmerker.“

„Trotzdem will Pops dich auf der Moby Dick sehen.“

„Nicht mein Problem“, wichst du seinem Blick aus. Dir war durchaus bewusst, dass es zu deinem Problem werden würde, wenn der Kapitän davon erfuhr.

„Komm mit. Bitte“, sagte er vorsichtig und sah dich aufmerksam an.

Einen Augenblick lang hieltest du seinem Blick stand. „Verdammt! Bist du ein Mann, oder ein kleines Kind? Hör auf mich so anzugaffen!“

Kurz huschte ein Grinsen über sein Gesicht. „Nur, wenn du mit kommst.“

Abwehrend hobst du deine Hände. Auch wenn sich alles in dir dagegen wehrte, wusstest du doch, wer auf der Moby Dick auf dich wartete. Aber Thach sah dich mit einem Kleinkinderblick an, der ein weiteres nein unmöglich machte. Also nicktest du kurzerhand ergeben. „Also schön. Aber vorher mache ich mich noch kurz frisch, wenn du nichts dagegen hast.“

„Kein Stück. Ich warte an Deck auf dich“, sagte er noch, bevor er deine Kajüte verließ.
 


 

So, hier ist schon wieder zu ende ^^ Einfach, weil ich mich selbst bremsen muss >.< Mir gehen sonst die Ideen aus, da das hier schon wieder anders ablief, als geplant. So fahre ich mich irgendwann fest, wenn das so weiter geht. Darum auch das ziemlich abrupte Ende. Tur mir Leid dafür ^^

lg

hausi

New chance

Okay vorneweg eine warnung. Hier kommt wahrscheinlich doch eine Mary Sue vergangenheit durch, obwohl ich mir Mühe gegeben habe, das zu vermeiden >.< Dafür entschuldige ich mich auch. das lag wirklich nicht in meiner Absicht, da das eine PairxReader story sein soll, daraus eine Mary sue zu machen. Aber ich nun mal einen hang zu Dramatik und was passt da besser, als eine wirklich beschissene Vergangenheit? Dafür nochmal Entschuldigung. Im nächsten Kapitel - wenn meine Spontanideen nicht wieder dazwischen funken - kommen die beiden dann auch zusammen, damit ich mal mit der story voran komme xDDD

das nur als kurze Info^^
 


 

Kaum hatte Thatch die Tür hinter sich wieder geschlossen und dich allein gelassen, als du zu dem Bullauge neben deinem Bett ranntest. Der glaubte doch wohl nicht ernsthaft, dass du wirklich mit kommen würdest? Na, sollte er mal warten, bis er schwarz wurde. So leise wie möglich öffnetest du das Bullauge und sahst dich einen Moment draußen um, bevor du dich am Rand hoch hievtest und dann gekonnt nach draußen sprangst. Kurz lauschtest du wartend, wolltest wissen, ob jemand den Aufprall deiner Schuhe auf den Planken gehört hatte, doch nichts zeigte an, dass jemand auf dem Weg zu dir war. Mit einem selbstgefälligen Grinsen erhobst du dich aus deiner hockenden Position und sahst dich erneut um. Deine Kabine hattest du hinter dir gelassen. Und jetzt? Das Schiff konntest du unmöglich allein steuern, dafür war es nicht geschaffen und ein Beiboot hattet ihr nicht. Was also tun? Schwimmen kam auch nicht wirklich in Frage. Solltest du wirklich zurück müssen? Plötzlich fielen dir ein Stück Segeltuch, ein breites Holzbrett, ein Seil und zwei lange Standen ins Auge. Damit ließ sich doch sicher arbeiten. Du warst zwar nicht gerade handwerklich begabt, aber für ein bisschen basteln würde es schon reichen. Allzu lange brauchtest du auch nicht, um dir einen kleinen Surfer zu bauen und stolz betrachtetest du dein Werk. Damit sollte es dir möglich sein, zumindest bis zu nächsten Insel zu kommen, wenn dir das Glück zur Abwechslung mal hold war. „Darf man erfahren, was das zu bedeuten hat, Kapitän?“

„Kann dir doch egal sein, Hoshi. Ihr wollt doch eh hier bleiben. Das trifft auf mich allerdings nicht zu. Ich wünsche euch viel Glück und ziehe jetzt mein eigenes Ding durch.“

„Sachte. Warte gefälligst unsere Erklärung ab, bevor du uns als Verräter abstempelst.“

„Was denn für eine Erklärung bitte? Ihr wollt bleiben, schön, dann bleibt. Ich habe bisher gedacht, wir wären ein Team. Tja, so kann man sich täuschen“, antwortetest du schnippisch. Du fühltest dich tatsächlich von ihnen hintergangen. Sie hatten hinter deinem Rücken beschlossen zu bleiben, was solltest du da auch sonst denken? Sie hätten sich mit dir absprechen können, hätten das sogar tun müssen. Hatten sie aber nicht getan und diese Tatsache war es, die dich wirklich verletzte. Du hattest geglaubt, dich immer auf sie verlassen zu können und genau das sagtest du auch laut.

„Aber das kannst du doch!“

„Wie denn, wenn ihr über meinen Kopf hinweg entscheidet?“

Genervt hörtest du deinen besten Freund aufseufzen. „Wirklich, dein elender Dickschädel bringt dich irgendwann noch mal ins Grab. Denk doch einfach mal logisch. Das ist doch eine Stärke von dir.“

„Wie meinst du das?“, verwirrt sahst du ihn jetzt doch an.

„Überleg mal. Was ist in letzter Zeit immer häufiger passiert?“

Einen Moment überlegtest du, ließt die letzten Wochen und Monate Revue passieren, bevor du antwortetest: „Wir sind angegriffen worden, aber das…“

„Denk weiter“, befahl er dir ungehalten. „Was ist daraus resultiert?“

„Das Schiff hat ziemlich was abbekommen.“

„Richtig. Mal ganz von den Verletzungen abgesehen. Und jetzt geh den letzten Schritt.“

„Sag mir doch einfach, was du von mir willst.“ Genervt riebst du dir die Schläfen, wolltest eigentlich nur noch weg.

„Ich will aber, dass du selbst darauf kommst. Vielleicht wachst du dann endlich auf.“

„Ich denke, ich verstehe worauf du hinaus willst.“

„Und das wäre?“

„Hier wären wir sicher. Unter Whitebeard meine ich. Wir alle. Und das Schiff taugt wahrscheinlich eh nichts mehr“, antwortetest du mit knirschenden Zähnen. Wenn jemand anderes so mit dir geredet hätte – wie mit einem fünfjährigen Kind – hättest du ihm wahrscheinlich schon längst eine Gezimmert, dass er nicht mehr wissen würde, ob er Männlein, oder Weiblein ist. Aber gegen deinen besten Freund hattest du deine Hand noch nie erhoben.

„Richtig. Und wir haben uns abgesprochen, weil wir dich gemeinsam überzeugen wollten. Nicht, weil wir dich verraten haben.“

„Ich weigere mich trotzdem! Wir sind so weit gekommen! Warum das jetzt alles aufgeben?“

„Weil es zwangsläufig unseren Tod bedeuten würde. Und ich wette alles, was ich habe darauf, dass dir das genauso bewusst ist, wie mir.“

„Aber…“

„Nein, verdammt! Diesmal nicht! Denk an deine Crew! Denk an uns, verdammt! Jeder von uns ist bereit sein Leben für dich zu opfern. Willst du das wirklich einfach so geschehen lassen?“

„Natürlich nicht“, sagtest du erschrocken. Du wolltest sie natürlich nicht einfach sterben lassen.

„Aber genau das wird passieren. Uns schmeckt es auch nicht so recht. Du bist immerhin unser Kapitän. Aber im Moment sehen wir keine andere Möglichkeit. Hier können wir stärker werden, können trainieren und uns Wissen aneignen, was wir sonst nie, oder bestenfalls kaum erworben hätten.“

„Seht ihr wirklich keine andere Möglichkeit?“

„Wenn uns was einfällt, bist du die erste, der wir es erzählen, darauf kannst du dich verlassen“, grinste er dich an und wartete anschließend auf eine Antwort von dir. Überlegend stelltest du dich an die Reling, lenktest so Thatchs Aufmerksamkeit auf dich, was du nicht beachtetest und starrtest auf das weite Meer hinaus.

„Vier Jahre. Wenn wir in vier Jahren noch nicht merklich stärker geworden sind, hat es auch keinen Zweck länger zu bleiben. Einverstanden?“

Erleichtert atmete dein bester Freund auf und nickte zustimmend. Das war zumindest ein Anfang und in vier Jahren konnte so viel passieren. „Dann lass uns auf die Moby Dick gehen. Whitebeard wird deine Entscheidung wissen wollen.“

„Hat er dich geschickt?“

„Wer? Whitebeard? Nein. Aber ich kenne dich lange genug, um zu wissen, was du wann vorhaben wirst.“

Leise seufztest du auf, bevor du nicktest. Du vertrautest deinem besten Freund blind, warum auch nicht, ihr kanntet euch, seit ihr kleine Kinder gewesen wart. Er allein wusste ganz genau über deine Vergangenheit bescheid. Alles andere – alles, was die Marine breit trat – war nur Spekulation. Meist nur haltlose Anschuldigungen, angefangen davon, dass du deine Familie gemeuchelt haben solltest bis hin, dass du vor deinen reichen Eltern geflohen warst, weil du ein wildes und freies Leben führen wolltest. Das Wenigste davon kam der Wahrheit auch nur ansatzweise nahe. Wortlos gingst du an Thatch vorbei und machtest dich wieder an den Aufstieg über die Takelage. Leise knarrten die Taue und das Holz unter dir. Ja, das Schiff war wahrscheinlich schrottreif. Und trotzdem. Wie jeder Kapitän hingst du an deinem Kahn, mit dem du so viel erlebt hattest. Es war nun mal dein Baby. Würdest du allerdings bei dem Kaiser bleiben, wäre das Schiff überflüssig. Nur unnötiger Ballast und das würde einen Abschied unausweichlich machen. Aber du konntest bei deinen Freunden bleiben und das war doch eigentlich die Hauptsache. Mit deinen Freunden würdest du die vier Jahre schon irgendwie überstehen. Wieder gut gelaunt sprangst du auf das Deck der Moby Dick und sofort sank deine Laune wieder bis weit unter den Meeresspiegel. Vor dir stand Marco und sah dich aufmerksam an. Sofort kochte wieder Wut in dir hoch und drohte deine Selbstbeherrschung zu vernichten, doch du rissest dich zusammen. Der Mistkerl würde dich nicht weich kochen. Und seine Entschuldigung anzunehmen zogst du noch nicht mal in Betracht, wenn er dich auf Knien anflehen würde. Elegant warfst du dein rückenlanges Haar mit einer Handbewegung zurück und stolziertest an ihm vorbei, direkt auf Whitebeard zu. „Wir werden bleiben“, sagtest du ruhig zu dem Kapitän und sahst ihm offen in die Augen.

„Das freut mich zu hören. Woher der plötzliche Sinneswandel?“

„Das ist allein meine Sache. Die Entscheidung zählt, nicht mehr.“

„Sehr gut. Dann bleiben die Quartiere so verteilt, wie sie jetzt sind. Deine Freunde haben sich schon aufgeteilt und du wirst bei Marco bleiben.“

„Werde ich sicher nicht“, antwortetest du mit hochgezogenen Augenbrauen.

„Du hast zugestimmt meiner Crew beizutreten. Also hast du von jetzt an meinem Befehl zu folgen. Ich dulde keinen Streit in meiner Familie. Darum wirst du so lange ein Quartier mit ihm teilen, bis ihr euch vertragen habt.“

„Oder einer von uns vom anderen umgebracht wird“, murmeltest du leise.

„Das wird sicher nicht passieren“, sagte der Weißbart zuversichtlich glucksend, bevor er sich abwandte und dich einfach stehen ließ. Grummelnd gabst du dich geschlagen, konntest du ja doch nichts mehr tun. Whitebeard hatte durchblicken lassen, dass er Missachtung seiner Befehle nicht tolerieren würde. Darum stapftest du angesäuert auf Marco zu, der an der Reling lehnte und dich aufmerksam und neugierig beobachtete.

Schweigend sah er dir zu, wie du dich vor ihm aufbautest und hob fragend eine Augenbraue. „Kann ich dir helfen, Kleines?“

Leise knurrtest du auf. Wie dreist konnte ein Mann eigentlich sein? „Jetzt bring mich schon zu dem verdammten Quartier“, murmeltest du nur.

„Wo ist das Zauberwort?“

Kurz schlossest du deine Augen und flehtest sämtliche Götter an, die es gab, dass sie dir Kraft geben würden. „Bitte“, rangst du dir schließlich mühsam ab. Du warst es absolut nicht gewohnt um etwas zu bitten. Und diesen Mistkerl wolltest du eigentlich gleich mal gar nicht um Hilfe fragen. Aber von den anderen Kommandanten war zu deinem Leidwesen keiner da.

„Ich denke, wir werden gut miteinander auskommen, meinst du nicht auch?“

„Wenn du zusagst, dass ich dich von der Reling schubsen darf, ganz bestimmt“, antwortetest du leise.

Vor sich hin lachend setzte er sich in Bewegung und führte dich durch verschiedene Gänge und über diverse Treppen, bevor er vor einer Tür stehen blieb und sie dir aufhielt. Wortlos gingst du an ihm vorbei. Das letzte Mal, als du in diesem Raum gewesen warst, hatte er dich nicht sonderlich interessiert, doch jetzt fiel dir ein entscheidendes Detail auf.

„Wo soll ich schlafen?“, fragtest du verwirrt, gab es doch nur ein Bett.

„Bist du blind? Das bett steht doch genau vor dir.“

„Und wo schläfst du?“

„Stellst du dich nur blöd? Auch im Bett. Ist ja schließlich meins.“

„Vergiss es! Es reicht schon, wenn ich überhaupt hier pennen muss! Da werde ich garantiert nicht neben dir schlafen. Wer weis, wer da schon alles drin gelegen hat?!“

Einen Moment musterte er dich verwundert. „Du hast doch aber schon neben einem Mann geschlafen? Oder ist das komplettes Neuland für dich?“ Bei seinen Worten stahl sich wieder ein für dich perverses Grinsen auf seine Züge und du wolltest eigentlich gar nicht so genau wissen, woran er gerade dachte.

Doch irgendwie musstest du antworten. Dir war irgendwie klar, solltest du nichts sagen, würde er dich als verklemmte Jungfer abstempeln und das wahrscheinlich auch noch in der ganzen Mannschaft breit treten. „Sehe ich so aus, als wäre ich in irgendeiner eise verklemmt? Ich habe nur kein Interesse daran, ausgerechnet neben dir zu liegen.“

„Also hast du schon Erfahrungen gemacht?“

Deutlich fühltest du die Röte in dein Gesicht steigen. Du hattest nicht so viele Erfahrungen wie andere Frauen in deinem Alter, aber das konntest du ihm natürlich nicht sagen. Um deine Verlegenheit zu verbergen nahmst du das Bücherregal genauer in Augenschein. Krampfhaft versuchtest du, ein anderes Thema zu finden, aber wollte dir nicht so recht ein gescheites einfallen. „Geht dich nichts an“, sagtest du schließlich, nachdem du die Buchrücken dreimal überflogen hattest.

„Also doch keine Erfahrungen? Ich könnte dir Nachhilfe geben. Ist gar nicht so schwer.“

Obwohl du knall rot warst, wirbeltest du zu ihm herum. „Ich verzichte“, zischtest du ihm entgegen. Der Typ kannte echt keine Grenzen der Dreistigkeit.

Rittlings hatte er auf einem Stuhl gesessen und dich beobachtet, jetzt erhob er sich und kam auf dich zu. Langsam ließ er eine Hand über deine Seite wandern und beugte sich wieder zu deinem Hals. Kitzelte dort mit seinem Atem leicht deine Haut, was dich wieder schaudern ließ. „Weißt du eigentlich, wie unwiderstehlich du bist, wenn du rot wirst?“

Ungewollt keuchtest du auf, als er tastend mit seiner Zungenspitze über deinen Hals fuhr, während seine Hände über deine Seiten strichen und schließlich auf deinem Rücken zur Ruhe kamen. Dich so näher an ihn drückten. Wieder spürtest du deutlich die Wärme, die von ihm ausging. „Nicht, lass mich los“, sagtest du leise und dein Körper protestierte förmlich dagegen.

„Warum wehrst du dich gegen etwas, das dein Körper unbedingt haben will?“, flüsterte er in dein Ohr und knabberte gleich darauf sanft daran.

Keuchend lehntest du dich unbewusst gegen die Berührung, ignoriertest dabei das leichte stechen der Bartstoppeln. „Hör… hör auf!“, sagtest du energischer.

„Ich sehe doch, dass du das auch willst. Das es dir gefällt“, war die einzige Antwort, die du bekamst. Gerade wollte er sich daran machen, dein Hemd zu öffnen, als es an der Tür klopfte. Unwillig knurrte er auf und schien zu beschließen, dass er es ignorieren würde, als das Klopfen energischer wurde. Gezwungenermaßen ließ er von dir ab, was dir die Möglichkeit gab, dich zu sammeln, bevor du ihm durch das Zimmer folgtest und vor der Tür stehen bliebst, die Marco gerade öffnete. „Wer stört?“

„Ich muss kurz mit dem Kap- … Mit Tek reden“, hörtest du die Stimme von Mizu.

„Sie hat gerade zu tun“, antwortete Marco gelassen und blockierte die Tür.

„Bin gerade fertig geworden“, warfst du dazwischen, schobst dich unter seinem ausgestreckten Arm hindurch und zwängtest dich so an ihm vorbei. „Lass uns raus gehen, Mizu. Ist so schönes Wetter“, sagtest du schnell und zogst sie, bevor sie reagieren konnte, hinter dir her. „Danke, du hast mich echt gerettet“, sagtest du zu ihr, als ihr draußen angekommen wart.

„Ich verstehe nicht?“

„Ist auch nicht so wichtig. Was wolltest du?“

„Mich bei dir entschuldigen. Wir wissen, dass wir Mist gebaut haben. Und das tut uns auch Leid.“

Ablehnend schütteltest du deinen Kopf. „Schon okay. Ich war egoistisch. Das war falsch und ist mir auch bewusst. Ich war zu beschäftigt damit, zu sehen, was mich ärgerte, um zu erkennen, dass ihr euch hier doch recht wohl fühlt.“

„Also bist du nicht sauer?“

„Wenn dann müsstet ihr sauer auf mich sein. Nicht umgedreht.“

„Hoshi scheint dir ziemlich den Kopf gewaschen zu haben. Solche Worte kennt man gar nicht von dir.“

„Diesmal hat es nichts mit Hoshi zu tun. Na ja, zumindest nicht direkt.“

„Sag mal. Verstehst du dich jetzt besser mit dem Phönix?“

„Nicht wirklich eigentlich. Ich hab sogar eher das Gefühl, dass es schlimmer wird.“

„Wenn du Probleme hast. Du weißt, dass du mit uns über alles reden kannst?“

„Klar, weis ich das. Und ich werd’s mir auch merken“, versprachst du mit einem schiefen Grinsen.

„Okay. Ich bin für den Alten eingeteilt und soll ihm seine Medikamente geben. Muss also wieder los. Mach das Beste draus, ja?“

„Ich versuche es“, sagtest du leise, während Mizu sich schon wieder davon machte, um ihren neuen Pflichten nachzukommen. Du überlegtest gerade, was du jetzt tun solltest – zurück in die Kajüte kam für dich natürlich absolut nicht in Frage – als dein Magen anfing zu knurren. Richtig. Du hattest noch kein frühstück gehabt. Aber die Frühstückszeit war vorbei. Ob du versuchen solltest, trotzdem etwas zu bekommen? Du entschiedst, dass es nicht schaden konnte, einen Versuch zu starten und begabst dich in die verlassene Mensa und weiter in die Kombüse. Dein Smutje half gerade beim Abwasch und lächelte dich freundlich mit einem Teller in der Hand an, während der eigentliche Smutje der Whitebeardpiraten dich fragend ansah. Gerade wolltest du antworten, als wieder dein Magen knurrte und du deutlich spürtest, wie dir wieder die Röte ins Gesicht stieg.

„Du warst nicht beim Mittag, oder?“, fragte dich der Smutje, während dein Freund sich das Lachen verkniff.

„Nicht wirklich. Es gab… andere Dinge, um dich ich mich kümmern musste.“

„Und du hältst es nicht bis zum Abendessen aus?“ Zur Antwort knurrte wieder dein Magen und der Smutje wollte gerade wieder etwas sagen, als er unterbrochen wurde.

„Tek. Mitkommen. Sofort.“

Verwundert drehtest du dich um und sahst Marco an. Was wollte der jetzt? „Muss das jetzt sein? Ich hab echt Hunger“, protestiertest du.

„Du bekommst später etwas. Und jetzt komm mit“, befahl er dir. Ohne eine Antwort abzuwarten ging er los und du sahst dich gezwungen, ihm zu folgen. Mit hängenden Schultern trabtest du hinter Marco her zurück in seine – eure – Kajüte.

„Und jetzt? Willst du mich wieder halb vergewaltigen?“, fragtest du pikiert nach, zogst dich dabei unbewusst in die äußerste Ecke des Raumes zurück.

„Hast du Angst vor mir?“, wollte er verblüfft wissen.

„Wie kommst du darauf?“, kontertest du, wandtest aber deinen Blick ab. Du wolltest nicht offen zugeben, dass du Angst hattest, aber das war auch nicht nötig. Deine Körpersprache sagte mehr als tausend Worte es gekonnt hätten. Als er auf dich zukam, drücktest du dich noch weiter gegen die Ecke und schlangst dann deine Arme um deinen Oberkörper, als würdest du versuchen, deine Blöße zu bedecken. Direkt vor dir blieb er stehen und musterte dich. Unbewusst begannst du zu zittern, hobst aber nicht deinen Blick.

„Erzähl mir davon.“

„Weis nicht, was du meinst“, sagtest du leise.

Langsam, um dich nicht unnötig zu erschrecken legte er seine Arme um dich und zog dich an sich heran. „Und ob du das weißt. Warum fürchtest du dich vor Berührungen?“

„Lass mich… einfach in Ruhe.“

„Wir werden die nächste Zeit ziemlich eng zusammen leben. Wie stellst du dir das vor? Und jetzt rede endlich mit mir.“ Vergeblich wartete er auf eine Antwort, hattest du gerade mit dir selbst zu tun. „Schon mal daran gedacht, dass ich dich vielleicht anders behandeln würde, wenn du mir etwas erzählst?“

„Können wir es nicht einfach dabei belassen, dass ich keine schöne Kindheit hatte?“

„Das reicht mir nicht.“

„Warum willst du plötzlich so viel über mich wissen?“, fragtest du und wandtest dich aus seiner Umarmung. Bereitwillig ließ er dich gehen, stellte sich aber direkt vor die Tür, damit du nicht womöglich fliehen konntest.

„Weil es mich einfach interessiert. Mich interessiert, wer du wirklich bist, denn ich glaube, dass die ganze Art, die du bisher gezeigt hast, nur eine Maske war. Irgendetwas zum Selbstschutz.“

„Dann belass es doch dabei. Du hast doch selbst gesagt, dass es dir gefällt, wie ich mich gebe.“

„Das war auch so. Bis du dich letzte Nacht eingesperrt hast. Ich sah da etwas in deinem Blick… der Schmerz. Er rührte nicht nur von gestern Abend her.“

„Kann ich dir vertrauen?“, fragtest du zögernd nach.

„Ich werde nichts weitererzählen. Das verspreche ich dir.“

Kurz zögertest du noch, entschlossest dich schließlich aber doch dafür, ihm deine Geschichte zu erzählen. Er konnte dich nicht noch weiter demütigen, als er es ohnehin schon getan hatte. Stockend begannst du zu erzählen: „Ich stamme aus ziemlich ärmlichen Verhältnissen. Das war schon immer so. Meine Familie bestand schon immer aus armen Bauern. Dazu kam, dass meine Eltern mich eigentlich nie wollten. Und das ließen sie mich auch spüren. Tag um Tag musste ich auf den Feldern meines Vaters helfen, konnte nie Kind sein. Und obwohl ich versuchte, alles richtig zu machen, war es für sie nie gut genug. Sie fanden immer etwas, wofür sie mich bestrafen konnten. Eines Tages – ich war sieben oder acht – kam ein Mann in unser Dorf. Man sah ihm an, dass er reich war und man merkte es auch an seinem Gebaren. Er ging direkt auf die Farm meiner Eltern und redete lange mit ihnen. Ich war wie immer draußen auf dem Feld. Ich war gerade fertig, als meine Mutter zu mir kam, mich ansah und mir sagte, ich solle meine Sachen packen. Der Mann würde mich jetzt mitnehmen und ich würde in Zukunft bei ihm bleiben. Ich war bis dahin ein braves Mädchen gewesen. Tat immer, was man mir sagte, ohne Widerworte zu geben. So ging ich auf mein kleines Zimmer und packte meine wenigen Habseligkeiten. Schweigend führte der Mann mich aus dem Dorf und die Dorfbewohner beobachteten mein Gehen ruhig. Vielleicht dachten sie, dass er mir etwas Gutes tun würde, war ich doch damals selbst der Meinung. Was für eine Närrin war ich. Wir fuhren lange auf einem Schiff über das Meer und ich war voller kindlicher Freude. Noch nie hatte ich mein Dorf verlassen können. Mich störte es auch nicht sonderlich, dass ich im Frachtraum schlafen musste. Ich fühlte mich frei. Zumindest so lange, bis wir auf seinem Landsitz ankamen. Dort steckte er mich in den Keller und sagte, das würde von da an mein Zimmer sein. Ich würde für ihn arbeiten und mich um den Park kümmern, der an das Grundstück angrenzte. Bereitwillig nickte ich. Noch immer war ich ein liebes Mädchen. So voll kindlicher Unschuld. Ich versuchte mein Bestes, doch der Park war zu groß. Ich bezweifle, dass selbst ein Erwachsener mit dem Park allein zurechtgekommen wäre. Den ganzen nächsten Tag arbeitete ich von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang ohne Unterbrechung, aber ich wurde nicht rechtzeitig fertig. Gerade mal die Hälfte hatte ich bewältigen können. Wütend kam der Mann auf mich zu, packte mich grob am Genick und schleifte mich zurück in den Keller. Eine Nische hatte ich dort vorher übersehen. Dort waren Ketten in die Wand eingelassen. Brüllend schleuderte er mich gegen die harte Steinwand und ich ging benommen zu Boden. Doch das reichte nicht. Grob griff er mich wieder und drückte mich mit dem Gesicht zur Wand, bevor er meine Hände mit schweren Eisenketten an die Wand fesselte. Kurzerhand riss er mir das Hemd am Rücken entzwei. Ich weinte und schrie, wusste nicht wirklich, was ich damals falsch gemacht hatte. Doch das schien ihn noch wütender zu machen. Ich hörte ein Knallen und spürte den scharfen Schmerz in meinem Rücken. Fast sofort lief Blut über die noch unversehrte Haut. Doch er schlug immer und immer wieder zu. Ich konnte nicht mehr schreien, als er endlich von mir abließ, mich von der Wand löste und mich dann einfach auf dem Boden zurück ließ. Ich dachte, dass es vielleicht nur einmalig war, doch er bestrafte mich fast jeden Tag. So wie meine Eltern es getan hatten, nur viel schlimmer. Die Wunden konnten nie richtig heilen, nicht mal ansatzweise. Darum dauerte es auch nicht lange bis sie sich entzündeten. Trotzdem schleppte ich mich unter entsetzlichen Schmerzen jeden Tag aufs Neue weiter. Ich begann richtige Minderwertigkeitskomplexe zu entwickeln, wurde schweigsam und depressiv. Von Zeit zu Zeit vergaß ich Dinge, die ich zu tun hatte und wurde dafür bestraft. Irgendwann brannte eine Sicherung durch. Ich griff mir eine Heckenschere und schlich mich in das Herrenhaus. Leise betrat ich das Schlafzimmer des Mannes. Tief und ruhig waren seine Atemzüge damals. Das leise Grunzen, als er sich im Bett umdrehte werde ich wohl nie vergessen. Ohne nachzudenken hob ich die Heckenschere und stach zu. Immer und immer wieder stach ich zu, bis ich keine Kraft mehr hatte. Die Wunden an meinem Rücken waren wieder aufgeplatzt und brannten wie Feuer, aber ich registrierte es kaum. Ich ließ die Schere einfach fallen und rannte so, wie ich noch nie zuvor gerannt war. Ich lief und lief, bis meine Lungen keinen Sauerstoff mehr aufnehmen konnten, so schnell arbeiteten sie. Dann wurde mir schwarz vor Augen… Darum will ich nicht, dass man mich anfasst. Ich habe nie einen Grund bekommen, so viel Vertrauen aufwenden zu können“, schlossest du schließlich und hocktest dich in die Ecke. Obwohl du die ganze Zeit geredet hattest, half es nicht, die Bilder zu verdrängen. Im Gegenteil. Deine Erzählung brachte sämtliche Erinnerungen wieder zurück. All das, was du bis dahin verdrängt hattest, brach wieder hervor, benebelte deine Sinne und verweigerte es dir, an etwas anderes zu denken. Du fühltest dich zurückversetzt in die Zeit, fühltest wieder den kalten Stein, die Peitschenhiebe, das heiße Blut, das über deinen Rücken floss.

Erschrocken schriest du auf, als Marco die wieder an sich zog und schützend deinen Kopf an seine Brust drückte. „Ich verstehe. Und es tut mir aufrichtig Leid. Kein Kind sollte so etwas erleben müssen. Aber so etwas wird dir nie wieder passieren. Wenn du es zulässt, werde ich dich beschützen. Egal vor was.“

Mit tränennassen Augen sahst du zu ihm auf. Noch immer zerfraß dich das Misstrauen. Konntest du überhaupt noch so viel Vertrauen fassen? Warst du in der Lage jemandem zu vertrauen, den du eigentlich nicht kanntest? Doch dein Körper nahm dir weitere Überlegungen ab und drückte sich Schutz suchend an die Wärme vor dir. Zur Antwort verstärkte Marco seinen Griff um dich noch etwas mehr. Eine ganze Weile saßt ihr so da, bis er dich plötzlich hoch hob und zum Bett trug. Sanft legte er dich dort ab, deckte dich zu und strich dir eine Strähne deines Haares aus der Stirn. „Nie wieder“, versprach er dir noch einmal.

Er wollte sich gerade wieder abwenden, als du nach seinem Handgelenk griffst. „Bleib“, sagtest du leise und sahst ihn bittend an.

Einen Moment betrachtete er dein Gesicht aufmerksam. Ihm war durchaus bewusst, dass er eigentlich noch einige Aufgaben zu erledigen hatte, aber der Kapitän würde ihm sicher verzeihen, wenn er die Sache erklärte. So legte er sich kurzerhand zu dir und zog dich wieder in seine Arme. Genießend atmetest du den würzigen Geruch ein, der von ihm ausging. Eine Mischung aus Holzkohle und einem Kiefernwald. Langsam wurden deine Augenlider schwer, doch du versuchtest trotzdem wach zu bleiben, befürchtetest du noch immer, dass alles nur ein Traum wäre und du wieder bei dem Mann aufwachen würdest. Dein innerer Kampf blieb Marco natürlich nicht verborgen. „Schlaf ruhig. Ich bleibe bei dir und werde auch hier sein, wenn du aufwachst“, murmelte er leise gegen dein Ohr, kitzelte mit seinem Atem wieder deine Haut. Leise seufztest du auf und gabst schließlich doch nach.

drunken memories

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kidnapping

Nachdem er die Tür mit dem Fuß geschlossen hatte, durchquerte er – dich immer noch tragend – das Zimmer und legte dich dann auf das Bett. Einen Moment später kam er über dich und sah dich an. Du warst dir nicht ganz sicher, hattest aber das Gefühl, dass er irgendwie unsicher war. Deswegen zogst du fragend eine Augenbraue hoch. „Was ist?“, wolltest du wissen.

„Bist du dir wirklich sicher, dass du das tun willst?“

„Jetzt hör aber auf! Vor ein paar Tagen wärst du fast über mich hergefallen und jetzt fällt dir ein, mich zu fragen, ob ich mir sicher bin? Willst du mich gerade verarschen, oder was?“

„Das… tut mir Leid. Ich weis selbst nicht, was da passiert ist.“

Kopfschüttelnd rolltest du mit den Augen. „Das ist doch jetzt völlig egal. Wir sind jetzt hier. Im Prinzip in genau der gleichen Situation wie vor ein paar Tagen. Und eigentlich ist es doch auch unwichtig, was passiert ist. Das jetzt zählt. Beziehungsweise interessiert mich das hier und jetzt mehr als alles andere.“ Bevor er noch etwas sagen konnte, griffst du nach seinem Hemdkragen und zogst ihn einfach zu dir. Überrascht von dieser plötzlichen Initiative deinerseits, ließ er es einfach zu und sich von deinen Lippen Willkommen heißen, die den Kuss vom Deck augenblicklich fortsetzen. Während er sich mit der linken Hand neben deinem Kopf abstützte, wanderte die Rechte langsam über deine Seite nach unten, um sich dann unter den leichten Stoff zu schleichen. Fast augenblicklich jagte ein angenehmer Schauder durch deinen Körper, der dich leise aufseufzen ließ, als seine Hand über deinen Bauch wanderte und dabei das Shirt langsam nach oben schob. Ohne den feurigen Kuss von euch zu unterbrechen veränderte Marco seine Position, kam über dir kniend wieder zur Ruhe. So hatte er genug Stabilität, um seine linke Hand folgen zu lassen. Langsam strichen seine Hände über deine Seiten, neckten die Haut und bei jeder Berührung hattest du das Gefühl, dass winzige Stromstöße durch deinen Körper jagten. Während er unter dein Shirt fuhr, wanderten seine Lippen über deine Wangen und weiter zu deinem Hals, wo er erst federleichte Küsse verteilte. Du hattest Schwierigkeiten, dich zu konzentrieren, wusstest du nicht genau auf was. Entweder seine Hände oder seine Zähne, die sanft in deine Halsbeuge bissen. Leise seufztest du genießend auf, wolltest aber nicht untätig bleiben. Du sahst nicht ein, ihn die ganze Zeit dominieren zu lassen. Also tauschtest du kurzerhand die Rollen und setztest dich langsam auf. Überrascht sah er dich an, grinste aber gleich darauf. Offensichtlich gefiel ihm die neue Position ziemlich gut. Der Blickkontakt wurde unterbrochen, als du aufreizend dein Becken kreisen ließt und er die Augen schloss. Blind tasteten seine Hände jetzt über deinen Körper und ließen sich bereitwillig von dir führen, zogen so langsam dein Shirt aus, bevor du dich zu ihm herunter beugtest und wieder einen Kuss begannst. Langsam glitten seine Hände zu dem Rückenverschluss deines schwarzen SpitzenBHs und öffneten ihn geschickt, bevor er neben deinem Shirt unbeachtet am Boden liegen blieb. Sofort stahlen sich seine Hände zu deinem Vorbau und begannen sie sanft zu massieren. Wieder keuchtest du leise in den Kuss, was in einem Stöhnen endete.

„So leicht reizbar?“, murmelte er amüsiert gegen deine Lippen und hielt inne.

„Halt die Klappe und mach weiter“, fordertest du ihn nur auf und drücktest dich gegen ihn. Zischend zog er die Luft ein, während du einen deutlichen Widerstand spürtest. „Interessant“, sagtest du leise und hieltst inne.

Mit einem verschleierten Blick sah er dich an. „Nicht aufhören.“ Als du allerdings keine Anstalten machtest, dich irgendwie weiter zu bewegen, setzte er sich kurzerhand auf, legte seine Hände an deine Hüfte und drückte dich selbst in seinen Schoß. Mit zusammen gebissenen Zähnen lehntest du deinen Kopf gegen seine Schulter und lauschtest seiner schnellen Atmung, während deine Hände sich zu seiner Hose stahlen. Nachdem du ihn aus der Enge befreit hattest, seufzte er wieder erleichtert auf, was dich kurz lachen ließ, bevor du seine Männlichkeit umfasstest und ihn mit sanften Bewegungen stimuliertest. Deine Mühen wurden mit einem neuen Stöhnen quittiert, während er dich wieder in einen Kuss zog. Doch schien er langsam ungeduldig zu werden. Mit einer fließenden Bewegung tauschte er die Rollen wieder zurück und sah dich anschließend hungrig an. Mit einem eleganten Lächeln streiftest du ihm sein Hemd von den Schultern und fuhrst fasziniert die Konturen seiner Muskeln nach, was ihn leicht schaudern ließ. Doch anscheinend hatte er keine Lust mehr länger zu warten, denn deine restlichen Sachen riss er dir fast vom Leib. Ohne zu zögern ließ er sich anschließend zwischen deinen Beinen nieder und sah dich fragend an.

„Warum so unsicher? Wir beide haben A gesagt. Es wird Zeit, B folgen zu lassen“, sagtest du leise und zogst ihn zu dir herunter. Nur allzu gern nahm er den angebotenen Kuss an, brachte sich kurz in die richtige Position und schob sich dann langsam in dir vorwärts. Gedämpft stöhntet ihr beide in den Kuss hinein. Gabt euch einen Moment, damit ihr beide euch an das Gefühl gewöhnen konntet, bevor Marco mit einem langsamen Rhythmus begann. Doch irgendwie ging dir das zu langsam. Aber wie ihm das verständlich machen? Kurz sammeltest du Mut und bissest die Zähne zusammen. „Mehr“, sagtest du leise und spürtest, wie du deutlich rot wurdest.

Augenblicklich hielt er inne und musterte dich. „Wie bitte?“

„Verdammt, ich bin nicht aus Zucker“, antwortetest du deutlicher und schobst dich ihm verlangend entgegen. Musste er denn wirklich komplett zum Stillstand kommen? Augenblicklich nahm er seinen Rhythmus wieder auf, wurde aber gleich darauf härter, was du mit einem Stöhnen beantwortetest. Halt suchend klammertest du dich an seine Schultern, zogst blutige Spuren mit deinen Nägeln über seinen Rücken, während der Kuss nur ab und an von einem Stöhnen oder Seufzen unterbrochen wurde. Gelegentlich veränderte er den Rhythmus oder die Position etwas, was dich ihn noch deutlicher spüren ließ. Von selbst verschränkten sich eure Finger ineinander, gaben euch gegenseitig Halt, während seine Lippen wieder deinen Hals liebkosten und du deine Stirn gegen seine Schulter presstest. Im Takt mit seinen Stößen bebte dein Körper, dein Herz raste, denken konntest du nicht mehr und deine Stimme hattest du schon lange nicht mehr unter Kontrolle. Du genossest einfach, dass ihr auf die Art verbunden wart. Deutlich merktest du, dass du nicht länger allein warst. Du hattest dich auch bei deinen Freunden nicht allein gefühlt, aber das war dennoch etwas anderes. Du hattest das Gefühl, als würdest du nie wieder allein sein. Egal, was passierte, er wäre da. Heiß strich sein Atem über deine Haut, noch heißer war sein Körper auf deinem, der euch beide mit jeder weiteren Bewegung der ersehnten Erlösung entgegen trieb.

Wieder veränderte er den Rhythmus und traf einen Punkt in dir, der dich Sternchen sehen ließ. Mit einem erregten Stöhnen drücktest du deinen Kopf in das Kissen. Grinsend versuchte Marco diesen Punkt jetzt öfters zu treffen und wurde dafür mit deiner Stimme belohnt, die von Zeit zu Zeit seinen Namen fast schrie. Überrascht stöhnte er auf, als du deine inneren Muskeln anspanntest, ihn so extrem einengtest. Dir gefiel es, wenn seine Stimme so klang, also ließt du bewusst deine Muskeln locker, um sie gleich darauf wieder anzuspannen. Wieder stöhnte er auf, verstärkte kurz den Griff eurer Hände. Ihr beide würdet nicht mehr lange brauchen, wenn das so weiter ging. Wieder stieß er härter zu und brachte dich damit zu deinem Höhepunkt. Ein letztes Mal stöhntest du noch auf, während dein Körper zitterte und sich immer wieder leicht verkrampfte. Durch die plötzliche Enge konnte sich auch Marco nicht mehr halten und ergoss sich in dir. Einen kurzen Moment genosst ihr noch das Gefühl, den anderen so intensiv zu spüren, bevor er sich aus dir zurück zog und sich neben dich legte. Schweigend kuscheltest du dich an ihn und genosst die Wärme, die er abstrahlte. Kurz holte er Luft, um etwas zu sagen, doch du legtest ihm schnell einen Finger an die halb geöffneten Lippen und schütteltest mit dem Kopf. Du wolltest nicht, dass diese angenehme Stille durch irgendwelche Worte zerstört wurde. Leicht lächelte er dich an, bevor er sich kurz aufrichtete und die Decke vom Fußende holte. Als er sich wieder hinlegte und euch beide zudeckte, hattest du schon deine Augen geschlossen.
 

Als du am nächsten Morgen die Augen aufschlugst, befandest du dich allein im Bett. Verwirrt blicktest du dich um, suchtest nach deiner nächtlichen Gesellschaft, fandest aber nichts. Gähnend richtetest du dich auf und suchtest deine Sachen zusammen, bevor du Marco suchen gingst. Gerade liefst du am Badezimmer vorbei, als die Tür aufging und er – bekleidet mit Hose und einem Handtuch locker um die Schultern hängend – dir gegenüber stand. „Du bist schon wach?“, fragte er dich, bevor er dir einen Kuss auf die Nasenspitze gab.

„Du warst weg und es wurde kalt“, antwortetest du ruhig.

„Tut mir Leid. Ich wollte dich nur nicht wecken, so friedlich wie du geschlafen hast.“

„Du warst ja auch ziemlich anstrengend“, zwinkertest du ihm zu.

„Als ob dir nicht genau das gefallen hätte“, antwortete er halb lachend.

Nachdem du dich frisch gemacht hattest und Marco sich ein Hemd übergezogen hatte, gingt ihr gemeinsam zurück auf die Moby Dick. Diesmal ließt du dich sogar von Marco tragen, obwohl du durchaus wieder selbst in der Lage warst, durch die Takelage zu klettern. Auf dem Deck herrschte gähnende Leere, was vermutlich daran lag, dass alle schon beim Frühstück waren. Kurz zog dich Marco, nachdem ihr gelandet wart, an sich und in einen leidenschaftlichen Kuss, den du zu gern erwidertest, bevor ihr euch auf den Weg in die Mensa machtet. Das Erste, was du jetzt brauchtest, war eine schöne Tasse heißer Kaffee. Doch kaum hattet ihr die Mensa betreten, kehrte Totenstille ein. Gleich darauf wurde leise getuschelt und ihr saht euch beide fragend an. Kurz zucktest du mit den Schultern und machtest dich dann auf den Weg zu deinen Freunden, während sich Marco an den Kommandantentisch setzte, an dem sich an diesem Tag auch Whitebeard befand. Eigentlich ungewöhnlich, aber nicht unmöglich. Alle aus deiner Crew grinsten dich frech an, was du mit einer hochgezogenen Augenbraue quittiertest und dir einen Kaffee nahmst. Du wolltest gerade den ersten Schluck nehmen, als Whitebeards Stimme durch die Mensa hallte: „Es wäre freundlich von euch beiden, wenn ihr uns das nächste Mal nicht vom schlafen abhalten würdet.“

Sofort verschlucktest du dich an deinem Kaffee und wurdest vom darauf folgenden Husten geschüttelt, während deine Freunde und die Whitebeardpiraten in schallendes Gelächter ausbrachen. Kurz schieltest du zu Marco herüber, der wie immer gelassen blieb. Leicht schütteltest du deinen Kopf und sahst deine Freunde an. Ob sie bald ersticken würden? Zumindest sah es so aus, als würden sie zwischendurch keine Luft holen. Das könnte vielleicht gefährlich werden. „Habt ihr’s dann bald?“, fragtest du nach einer Weile, in der sich Hoshi schon halb auf dem Boden kugelte, Mizu sich wahrscheinlich bald zu ihm gesellen würde und der Rest deiner Freunde auf dem Tisch lag. Doch eine Antwort bekamst du nicht. Wenn man bedachte, dass du vor kaum fünf Minuten richtig gute Laune gehabt hattest, sank sie jetzt wieder rapide in den Keller. Mit Schwung erhobst du dich und gingst mit deiner Kaffeetasse in der Hand wieder rauf an Deck. Hatte dich nicht Hoshi belehrt, dass du dich wie im Kindergarten benahmst? Aber selbst war er nicht besser. Wütend tratst du gegen ein Fass, welches dir im Weg lag, schlugst dir den Fuß daran an und verschüttetest zur Krönung noch deinen Kaffee. „Ach, Scheiße! Wäre ich doch im Bett geblieben“, fluchtest du leise vor dich hin. Ein leises Lachen ließ dich zusammen zucken und du wurdest in zwei starke Arme gezogen.

„Also wegen mir können wir gern zurück gehen“, murmelte Marco in dein Ohr.

„Um mir dann noch mehr blöde Sprüche anzuhören? Danke, ich verzichte“, antwortetest du immer noch wütend.

„Komm schon. Lass sie doch einfach reden. Ist doch unwichtig“, versuchte er dich zu überreden und küsste sanft deinen Hals. Leise seufztest du auf und lehntest dich gegen ihn, als er begann dir über den Bauch zu streichen.

„Es regt mich einfach auf, das ist alles. Und Whitebeard hätte uns das auch wirklich anders sagen können. Das geht schließlich niemanden etwas an.“

„Wer weis, vielleicht sind sie auch einfach nur eifersüchtig?“

„Das glaubst du doch selbst nicht“, kontertest du, entspanntest dich aber langsam wieder.

Wieder lachte er leise. „Im Fall von Teach wäre ich mir da nicht so sicher.“

„Ja, Teach muss ja auch für Sex sonst bezahlen. Aber mal im Ernst. Manchmal hab ich das Gefühl, dass es euch richtig Freude bereitet, mich zu ärgern.“

„Liegt daran, dass du immer darauf anspringst. Damit gibst du uns Angriffsfläche“, erklärte er dir.

„Jetzt fang du auch noch an und fall mir in den Rücken.“

„Wer redet denn von Anfangen? Ich hab nie aufgehört“, sagte er und du hörtest das Grinsen aus seiner Stimme.

Gerade wolltest du noch etwas sagen, als dir etwas am Horizont auffiel. „Was ist das?“, fragtest du und kniffst die Augen zusammen.

Deutlich fühltest du, wie Marco seinen Blick hob und deinem Wink folgte. „Ein Schiff, was soll es sonst sein?“

Kurz schlugst du ihm deinen Ellbogen in die Rippen. „Klugscheißer. Du sollst mich nicht immer verarschen.“

„Was ist, wenn ich nicht vorhabe, das zu lassen?“

„Dann setze ich dich auf eiskalten Entzug. Und wehe du gehst mir fremd, dann passiert was. Aber egal. Mich interessiert das Schiff mehr. Müsste nicht irgendjemand Whitebeard bescheid sagen?“

„Es muss kein Feindliches sein. Und derjenige, der Dienst im Krähennest hat, wird das sicher besser beurteilen können als du.“

„Schon gut, schon gut“, hobst du abwehrend die Hände. „Ich mache mir einfach Sorgen, das ist alles.“

„Um was genau?“

„Um dich natürlich.“

„Wieso denn das bitte? Meinst du, ich kann nicht selbst auf mich aufpassen?“

„Soweit ich weis, kannst du in einem Kampf wie Ace sein. Von daher brauchst du eine Frau, die dich von Zeit zu Zeit bremst.“

„Dann passt es ja, dass ich jetzt dich habe.“

„Und wir sind seit wann genau verheiratet?“, grinstest du ihn frech an, als du dich umgedreht hattest. Doch Marco fixierte seinen Blick auf das Schiff, das immer noch auf euch zu hielt. Verwirrt drehtest du dich zurück. „Was ist?“, wolltest du von ihm wissen.

„Ich erkenne die Flagge nicht. Geh und hol Pops“, wies er dich an, doch du bewegtest dich nicht. „Mir passiert schon nichts. Regenerative Kräfte, schon vergessen?“

Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend setztest du dich schnell in Bewegung und ranntest zurück in die Mensa. „Wo hast du denn Marco gelassen, seid ihr jetzt nicht unzertrennlich?“, grinste dich Thatch an, was wieder für erheitertes Lachen sorgte, doch du hattest keine Zeit dafür.

„Schnauze! Und zwar alle! Da nähert sich ein Schiff!“

„Kleines, wir sind mitten auf dem Meer, da ist das nichts Besonderes“, antwortete Jozu ruhig.

„Marco sagt, er erkennt die Flagge nicht. Er hat mich geschickt, damit ich Whitebeard hole.“ Schlagartig herrschte Ruhe in der Mensa. Du wolltest schon wieder etwas sagen, als Whitebeard sich erhob.

„Wer hat Wachdienst?“, verlangte er von dir zu wissen.

„Woher zur Hölle soll ich das wissen?“

„Wo ist Marco?“, fragte er weiter.

„Oben an Deck. Könntest du jetzt endlich deinen Arsch in Bewegung setzen?“ Langsam wurdest du wirklich ungeduldig. Obwohl noch kein Kampfgeräusch von oben drang gefiel dir diese Ruhe sogar noch weniger. Ohne noch länger zu warten, drehtest du dich wieder um und ranntest zurück an Deck. Noch immer stand Marco an der Reling und beobachtete das Nahen des Schiffes.

„Wo ist Pops?“

„Kommt gleich. Hoffe ich“, fügtest du an und drehtest dich um, damit du sehen konntest, ob dir jemand folgte. Und tatsächlich bauten sich nacheinander die Kommandanten, Whitebeard und deine Freunde neben euch auf.

„Soll ich nachsehen, Pops?“

„Ihr bleibt vorerst alle wo ihr seid“, befahl Whitebeard.

„Tek?“, fragte dich Hoshi von der Seite und du wandtest ihm deinen Blick zu. Fragend sah er dich an.

Nacheinander mustertest du die Whitebeard-Piraten, bevor du zustimmend nicktest. „Wir haben uns entschieden, der Crew beizutreten. Also werden wir auch an ihrer Seite Kämpfen. Enttäuscht mich nicht, Leute.“

„Aye!“, antworteten deine Freunde im Chor und Whitebeard nickte dir kurz zu.

Eher unbewusst griffst du in dein Hemd, in dem du deine Wurfdolche versteckt hattest und zogst einen heraus. Du hattest das Gefühl, als würdest du durchdrehen, wenn du deine Hände nicht irgendwie beschäftigen konntest. Also begannst du mit dem Dolch zu spielen, warfst ihn in die Luft, um ihn gleich wieder auf der Spitze aufzufangen, die Klinge an deinem Finger entlang gleiten zu lassen und ihn dann auf deiner Handfläche drehen ließest.

„Netter Trick, den musst du mir mal beibringen“, sprach dich Ace von links an.

„Reine Übungssache. Aber wozu brauchst du Wurfdolche? Du hast doch dein Feuer“, antwortetest du gelassen.

„Sie sind stehen geblieben“, stellte Whitebeard ruhig fest und fixierte deine Konzentration wieder auf das Schiff.

„Was haben sie vor, was meint ihr?“, fragtest du noch immer recht unruhig.

„Vielleicht wollen sie sich ergeben“, schlug Ace selbstsicher vor.

„Welcher Pirat würde das freiwillig tun?“, wolltest du überrascht wissen. Zum Pirat sein gehörte ein gewisses Maß an Stolz und dieser verbot es eigentlich, dass man sich einfach so ergab.

„Was macht dich so sicher, dass es Piraten sind? Ich sehe immer noch keine Jolly Roger“, stellte Jozu fest.

„Simple Kombination, das ist alles. Die Marineschiffe haben eine spezielle Form und Farbe. Außerdem tragen sie das Symbol der Marine auf sämtlichen Segeln, was vorgeschrieben ist. Nicht mal, wenn sie die Segel eingeholt haben, kann man das übersehen, dann braucht es nur ein gewisses Maß an Phantasie. In unserem Fall sind die Segel aber nicht eingeholt und entweder sehe ich schlecht, oder ihre Segel sind weiß.“

„Gut kombiniert, aber was ist, wenn sie einfach ein anderes Schiff genommen haben?“

„Warum sollten sie dann stehen bleiben und nicht angreifen? Nein, ich denke, das sind Piraten und sie wollen irgendetwas Spezielles.“

„Das könnte deiner Meinung nach was sein?“, wollte Whitebeard amüsiert von dir wissen.

„Woher soll ich das wissen? Ich kombiniere und sehe nicht in die Zukunft.“

„An deinem Ton müssen wir noch arbeiten, Kleines“, mischte sich Marco ein.

„Tse, als könntest du mich zu irgendwas zwingen“, antwortetest du abwinkend. „Du kannst nur…“, setztest du an, hieltst aber inne.

„Was ist?“, wollte Mizu von dir wissen.

Horchend neigtest du deinen Kopf etwas zur Seite, bevor du deinen Kopf auf die Reling legtest. Aus Erfahrung wusstest du, dass so ziemlich jedes Material Geräusche weiterleitete, so auch Holz. Und tatsächlich hörtest du ein leichtes Schaben, konntest aber nicht sagen woher es kam. Suchend beugtest du dich über die Reling. „Tek?“, fragte dich auch Marco verwirrt.

„Ich dachte nur, ich hätte etwas gehört. Vielleicht eine Ratte“, antwortetest du schulterzuckend.

„Was hast du eigentlich für Ohren?“, wollte Ace von dir wissen.

„Ziemlich gute, seit damals“, sagtest du schlicht.

„Seit damals?“, griff Jozu den Faden auf.

„Vergesst es einfach und belasst es dabei. Ganz ehrlich? Mir gefällt die Sache nicht.“

„Sollten wir verschwinden?“, fragte dich Hoshi.

„Als könnten wir die Sturköpfe davon überzeugen“, rolltest du mit den Augen.

„Wir können euch deutlich hören, nur so angemerkt“, wandte sich Marco an euch.

Kurz zwinkertest du ihm zu. „So war’s ja auch geplant.“

„Ich störe euren Flirt ja nur ungern, aber haben wir gerade nicht Wichtigeres zu tun?“, drängte sich Thatch zwischen dich und Marco.

Gelassen schieltest du ihn dem vierten Kommandanten vorbei. „Okay, hast gewonnen, ein paar scheinen doch eifersüchtig zu sein“, grinstest du frech.

„Hört jetzt auf, da tut sich was“, ging Jozu wieder dazwischen, während Whitebeard interessiert eurem Gespräch gelauscht hatte.

Von dem Schiff wurde ein kleineres Boot zu Wasser gelassen und ihr saht ein paar Gestalten in das Boot springen. Überlegend furchtest du die Stirn. Was sollte das jetzt werden? Eine Gesandtschaft? “Marco, geh nachsehen“, befahl Whitebeard und augenblicklich verwandelte sich Marco in einen Phönixmenschen und flog zu dem kleinen Boot herüber. Schweigend beobachtetet ihr, wie die fremden Piraten gestikulierten und immer wieder auf ihr Schiff deuteten, dann kam Marco zurück und landete direkt vor Whitebeard.

„Sie sagen, dass sie in einen Kampf mit der Marine geraten sind. Dabei wurde ihr Schiff ziemlich beschädigt und sie erbitten jetzt Hilfe, Pops.“

„Und was meinst du dazu?“

„Der Kahn sah wirklich ziemlich mitgenommen aus“, antwortete Marco.

„Dann lasst sie an Bord kommen. Schickt einen der Schiffszimmermänner auf das Schiff und er soll sehen, was er tun kann.“

„Du willst sie einfach so auf dein Schiff lassen?“, fragtest du ungläubig. Da hätte er ja gleich die drei Admiräle einladen können. Niemand hatte eine Ahnung, wer die Piraten waren und von ihrer Stärke ebenso wenig.

„Wieso nicht? Das ist immer noch mein Schiff, wenn ich mich richtig erinnere.“

„Ja, aber wir haben keine Ahnung, wer das ist!“, beharrtest du.

„Würde es dich beruhigen, wenn sie unter Beobachtung blieben?“ Du öffnetest deinen Mund, um etwas zu sagen und schlosst ihn wieder, bevor du langsam nicktest. Das würde dich wirklich etwas beruhigen. „Wunderbar. Da es sonst keine Einwände gibt, sag ihnen bescheid, Marco.“

Wieder flog er davon und wenig später geleitete er die fremden Piraten an Bord der Moby Dick. Noch immer wartete Whitebeard an der Reling und du mustertest die Piraten misstrauisch. Aus einem dir unbekannten Grund hattest du ein schlechtes Gefühl, was sie betraf. Vielleicht solltest du selbst ein Auge auf sie haben. Sicher war eben sicher.
 

Zwei Tage später hatte der Schiffszimmermann seine Arbeit beendet und verkündete am frühen Abend, dass sie so zumindest bis zur nächsten Insel kommen mussten. Dabei legte er ihnen aber Nahe, dass sie dann unbedingt eine Werft aufsuchten. Zu deinem Leidwesen war Marco die ganzen zwei Tage zu ihrer Bewachung eingeteilt gewesen, was dich zur Enthaltsamkeit zwang. Immer wieder gab es am Anfang Sprüche, die du versuchtest zu ignorieren, doch als Thatch lauthals in der Mensa verkündete, dass du vor lauter Sehnsucht schon blau zu leuchten beginnen würdest, verlorst du endgültig die Nerven und schleudertest ihn einmal quer durch die Mensa über drei Tische hinweg, bevor er unsanft an der Wand landete und sich benommen den Kopf rieb. „Alter! Noch ein Wort und ich wetze meine Messer an dir!“, schriest du ihn außer dir vor Wut an.

„Bleib locker, Tek. Das sind doch nur Witze“, versuchte dich Mizu zu beruhigen.

„Witze auf meine Kosten und ich hab die Schnauze voll davon. Ich bin kein Pausenclown. Ist das jetzt endlich klar?!“

„Okay. Tut mir Leid. War so nicht gemeint“, entschuldigte er sich bei dir.

Wütend knurrtest du auf, wandtest dich ab und verließt die Mensa. Du brauchtest jetzt frische Luft, um wieder klar denken zu können. An Deck angekommen, hörtest du leise Schritte, die sich dir näherten. Einem Instinkt folgend, drücktest du dich in die Schatten, um zu beobachten.

Um die Ecke bogen zwei der fremden Piraten. „Wann wollen wir das durchziehen?“, fragte einer.

„Nicht so laut, Mann. Das muss geplant sein. Ich habe schon jemanden in Aussicht und der Plan steht auch. Wenn alles glatt geht, sind wir heute Nacht schon von hier weg“, antwortete der andere zischend.

„Ja, aber wie willst du das anstellen? Der blaue Truthahn hängt uns doch immer auf der Pelle“, wollte der andere wieder wissen.

„Lass das auch meine Sorge sein. Immerhin haben wir ihn ja jetzt auch abgehängt…“

Plötzlich hörtest du weitere Schritte und sahst Hoshi auf die beiden zu kommen. „Was macht ihr denn hier?“, wollte er von ihnen wissen.

„Nicht Bestimmtes. Nur den Abend genießen“, antwortete einer von ihnen.

„Sag mal. Du bist doch Navigator, oder?“

„Bin ich, wieso?“, fragte Hoshi gelassen nach.

„Vielleicht könntest du uns helfen. Wir haben da ein Problem mit einer Karte. Auf unserem Schiff. Wenn du kurz mitkommen könntest, könnten wir dir das besser erklären.“

„Okay, wieso nicht? Das Abendessen kann auch noch etwas warten“, antwortete er schulterzuckend.

„Ich denke nicht, dass du das tun solltest, Hoshi“, sagtest du, während du aus dem Schatten tratst.

„Tek! Solltest du nicht in der Mensa sein?“

„Mir kam was dazwischen. Was mich mehr interessiert ist, wo ihr Marco gelassen habt“, wandtest du dich an die beiden Piraten.

„Der wurde von eurem Kapitän gerufen“, antwortete dir der Erste der beiden.

„Und in der Zwischenzeit sollten wir hier auf dem Deck bleiben, hat er gesagt“, fügte er andere an.

„Was ist eigentlich los?“, fragte Hoshi verwirrt.

„Die haben irgendwas vor.“

„Jetzt komm. Du leidest langsam echt an Verfolgungswahn. Sie sind doch ganz okay“, versuchte dich Hoshi zu überzeugen.

„Ich hab sie aber gehört“, beharrtest du.

„Was gehört?“, wollte der Erste misstrauisch wissen. Kurz huschte sein Blick umher, bevor er sich wieder entspannte. „Wie ich Gehetze doch hasse“, sagte er nach einer kurzen Pause, bevor er Hoshi niederschlug. Du wolltest gerade etwas tun, als auch dich etwas Hartes im Genick traf und du zu Boden gingst. Das letzte, was du bemerktest war, wie sie Hoshi hoch hoben und dann zu ihrem Schiff liefen.

Irgendjemand rüttelte dich an den Schultern und rief deinen Namen, doch du kehrtest nur langsam aus deiner Bewusstlosigkeit zurück. Flackernd öffneten sich deine Augen und du erkanntest Thatch, Ace und Marco über dir, daneben Mizu, die deinen Kopf abtastete. Bevor jemand fragen konnte, antwortetest du schon: „Piraten… Hoshi… niedergeschlagen… entführt… weg…“

„Was?“, fragte Ace nach.

„Sie ist nicht sie selbst. Lasst sie erstmal richtig Luft holen, Jungs“, verlangte Mizu.

Kurz atmetest du tief durch, bevor du einen neuen Versuch startetest. „Die Piraten. Sie… haben Hoshi entführt. Wir müssen… müssen ihn zurück holen… Sofort.“

„Ich geh Pops informieren“, erklärte Ace, bevor er auch schon aufsprang und davon lief. Langsam versuchtest du dich aufzurichten, wurdest aber von Marco an den Schultern aufgehalten.

„Bleib ruhig liegen. Wir wissen noch nicht, was dir fehlt.“

„Aber… Hoshi!“

„Wir kümmern uns darum, Tek. Bitte, geh es langsam an“, bat Mizu dich leise.

Du klammertest dich an Marcos Hemdkragen fest. „Holt ihn zurück. Bitte“, sahst du ihn flehend an.

Sanft aber bestimmt löste Marco deine Hände von seinem Kragen und hielt sie mit seinen umschlossen. „Mach dir keinen Kopf. Wir regeln das schon“, versprach er dir.

„Wir lassen keinen Kameraden im Stich“, versicherte dir auch Thatch.



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Kommentare zu dieser Fanfic (12)
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Von:  Bryan_Chan
2015-01-15T19:52:10+00:00 15.01.2015 20:52
Na endlich!!! XD
Zeit is es geworden dass die zwei zusammenfinden, allerdings fand ich das mit den "Streitereien" der beiden auch nicht schlecht ;)... hoffentlich wird Marco nicht zu soft ;D
lg

Von:  Bryan_Chan
2015-01-15T19:01:14+00:00 15.01.2015 20:01
Oha!!! Das hab ich jez nicht erwartet... mir gefällt deine Schreibweise wirklich gut... ich hab aber leider grad gesehen dass die FF schon ne ganze Weile still steht,.... finde ich echt sau schade....
ich finde die Art und Weise wie du schreibst wirklich gut... würde gerne mehr von dir lesen :)
Lg
Von:  Bryan_Chan
2015-01-15T18:45:05+00:00 15.01.2015 19:45
Ouu cool.... ich finde es richtig cool dass Marco mal so als richtiger Macho dargestellt wird, natürlich im besten Sinne ;)) ... ich mag die Art und Weise wirklich gerne wie du schreibst,... ooooh ich kann nicht aufhören zu lesen!!!! :D
Von:  Bryan_Chan
2015-01-15T14:30:00+00:00 15.01.2015 15:30
Hey Servus,
Bin durch Zufall auf der suche nach einer richtig guten FF auf die deine gestoßen, ....
Ich finde es echt gut dass du richtig schnell mit der Handlung anfängst und nicht die ganze Zeit nur langweiliges Bliblablub schreibst ...
und ich finde deine Charas sehr interessant! !!
Lg ;)
Von:  Dragonwolf1992
2013-03-03T22:12:21+00:00 03.03.2013 23:12
echt gute story^^
machst du bitte bald weiter? *lieb guck*
Von: abgemeldet
2013-02-12T15:06:16+00:00 12.02.2013 16:06
Mal gefragt, wie kann ich das Kapi "Drunken Memories" lesen?!
Von:  Puma_Ace
2011-10-22T15:59:17+00:00 22.10.2011 17:59
Erster!!
*freu*

ich sag nur eines
wer sich mit den Whitebeard piraten anlegt hat echt miese Karten
*meint*
ich meine Marco, Ace und die andern werden den Typen den Arsch bis zu den Ohren aufreißen!!!!

LG Ace
Von:  Puma_Ace
2011-10-19T15:32:20+00:00 19.10.2011 17:32
*schmelz*
*schmacht*
*smile*
....
*dickes dauergerinsen habe*
*wohlig aufseufzt*
das ist... einfach.... nur TOLL
*smile*
*veträumt schaue*
ich will mehr lesen...

okay.. Scherz beseite... der anfang vom Kapitel war wirklich nicht schön und ich glaube dir auch das du sowas nicht durchmachen musstest
wäre auch schlimm... dads würde ich nicht mal meinem schlimmsten Feind wünschen... ansonsten war das wirklich wieder echt toll geschrieben nd wirklich spannend.. das einzige was mich leicht verwundert hat.. war dieser kleine Sprung... kann auch sein das er nur für mich so verwirrend war XDD ansonsten ein wirklich tolles Ende mal wider
*smile*
ich bin echt gespannt was da kommen mag
*grins*

LG Ace
Von:  Puma_Ace
2011-10-15T14:43:34+00:00 15.10.2011 16:43
*_* Ich schmelze gerade dahin bei dem letzten Absatz
*aufseufz*
das Kapitel ist dir wirklich gut gelungen
*daumen hoch*
ich hoffe das nächste kommt schnell

LG Ace
Von:  Puma_Ace
2011-10-13T09:47:40+00:00 13.10.2011 11:47
ich finde das ein gutes Ende
und ich frage mich ob marco wirklich was mit der schwester hatte
oder es wirklich nur ein missverständnis war
wobei ich XD sie ja direkt erwischt habe


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