Die Geschichte nimmt ihren Lauf von xXSasukeUchihaXx (Kakashi x Shizuka / Hidan x Shizuka / Sasuke x Shizuka) ================================================================================ Kapitel 6: Neue Lügen und... ---------------------------- Die junge Dame lief nun schon seit einigen Minuten nachdenkend im Wohnzimmer umher, nach einer Lösung suchend, denn ihre Lage hatte sich in nur wenigen Stunden verschlechtert und das auch nur, weil Hidan seine Spuren nicht ordentlich verwischt hatte. In nur wenigen Stunden würde Shikamaru zu Besuch kommen, hatte Saori jedenfalls erzählt und ob sie ihn täuschen konnte, vermutlich würde er jede noch so unsichere Miene von ihr analysieren, war eine andere Frage. "Was soll ich denn jetzt machen? Ich wollte Konoha weder verraten, noch irgendwie schaden, aber durch meine naive Hilfsbereitschaft habe ich mein Schicksal besiegelt. Kakashi wird bestimmt kein Verständnis für mich aufbringen und Shikamaru... Er wird mich hassen und mich verachten" murmelte Shizuka und blieb für einen kurzen Moment stehen, dachte noch einmal intensiv nach, welche Optionen ihr nun blieben, ehe sie wieder einige Schritte durch das Wohnzimmer lief. "Beruhige dich erstmal und warte ab, wie sich der heutige Tag entwickelt. Ich habe Suigetsu die Situation erklärt und zur Not weihen wir auch noch Sasuke ein, wenn du in zu große Schwierigkeiten gerätst. Ich habe auch schon darüber nachgedacht, Hidan bei Naruto zu Hause zu verstecken, weil er doch sowieso fast jede Nacht bei uns nächtigt, also bleib ganz ruhig und mach dich nicht verrückt. Wir kriegen das schon irgendwie hin" entgegnete Saori ihrer Freundin und hielt Sakumo schon seit einigen Minuten auf ihrem Arm, weil Shizuka im Moment keinen Kopf für ihren Sohn hatte. Hoffentlich konnte ihre Freundin mit der nun neuen Situation umgehen, denn meistens waren es solche Stresssituationen, die für Shizuka pures Gift waren und sie in eine lange Bewusstlosigkeit trieben. Derweil saß Suigetsu vor dem Kleiderschrank im Gästezimmer und besprach mehr oder weniger ruhig mit Hidan die neuen Umstände, für welche der Jashinist natürlich verantwortlich war. Hidan saß nach wie vor nur halb bekleidet im Kleiderschrank, zeigte keinerlei Reue für seinen Fehler, den er gemacht hatte und schob auch weiterhin eifrig jegliche Schuld von sich, was natürlich dazu führte, dass sich der Weißhaarige dermaßen aufregte, weswegen kein ruhiges Gespräch stattfinden konnte. "Was willst du Penner eigentlich von mir? Als ob ich Angst vor euren Shinobi hätte. Weißt du was, ich veranstalte einfach ein Blutbad und...". "Du bist so ein Drecksack, weißt du das? Dir ist also völlig egal, ob Shizuka zur Verantwortung gezogen wird? Weißt du eigentlich, was mit Personen geschieht, die ihr Dorf verraten? Schlimmstenfalls wird Shizuka hingerichtet, ist dir das eigentlich klar?" brüllte Suigetsu, denn die Kälte des Jashinisten machte ihn einfach rasend vor Wut. Shizuka riskierte ihr Leben für diesen Kerl und mit dieser Gleichgültigkeit wurde es ihr gedankt. "Ja und? Erwartest du jetzt etwa Mitleid von mir? Shizu hat diese Entscheidung getroffen, also ist das nicht mein Problem. Ich habe mir nur mein Eigentum zurück geholt, mehr nicht, du Lackaffe" murrte Hidan und verschränkte seine Arme vor der Brust. Der Kerl mit dem weißen Haar ging ihm allmählich auf den Keks, denn er wusste doch selbst, dass er einen dummen Fehler gemacht hatte. Musste er sich wegen eines dummen Fehlers so viele Vorwürfe anhören? Nein, seiner Meinung nach nicht, denn jeder Mensch machte hin und wieder Fehler. Mit einer enormen Wut im Bauch erhob sich der Weißhaarige, blickte verachtend zu Hidan hinab, welcher nach wie vor nur im Kleiderschrank hockte und keinerlei Einsicht zeigte, ehe er mit jener Wut das Gästezimmer verließ. Diese kalten Worte konnte er einfach nicht nachvollziehen und er stellte sich die Frage, ob Saori wohl recht hatte. Seine Freundin hatte ihm auf dem Weg zu Shizuka nicht nur erklärt, wo Hidan war und von wem er gerettet worden war. Nein, Saori hatte ihm sehr deutlich beschrieben, wie der abtrünnige Shinobi sein konnte und seiner Meinung nach hatte sie eigentlich noch weit untertrieben. Sicher, seine Vorwürfe waren auch nicht wirklich fair gewesen, denn natürlich machte jeder Mensch hin und wieder Fehler, aber mit dieser Gleichgültigkeit hätte er nie im Leben gerechnet. Hidan stieg allmählich aus dem Kleiderschrank, lief auf die Heizung zu und ergriff die trockenen und auch warmen Klamotten. "Als ob ich Shizu mit Absicht in Schwierigkeiten gebracht hätte. Was denkt sich dieser Kackvogel?" murrte er vor sich her, ehe er seine Kette vom Nachttisch nahm und sich um den Hals hängte. "Ja, verdammt... Es tut mir leid, zufrieden?" murrte er erneut und befestigte mit der Hilfe eines Gurtes seine Sense auf dem Rücken. Noch einmal sah er sich im Gästezimmer um, stieß die Türen des Kleiderschrankes mit dem Fuß zu und murrte dieses Mal etwas Unverständliches in sich hinein. "Leckt mich doch. Ich verschwinde und dann seid ihr mich los" murmelte er leise für sich selbst und öffnete schließlich die Tür, die der weißhaarige Kerl zuvor noch lautstark ins Schloss geworfen hatte. Shizuka hatte sich inzwischen ebenfalls angezogen, ihren Gästen jeweils ein Glas Orangensaft gebracht und Suigetsu mit genügend Joghurt versorgt, welcher wütend neben Saori auf der Couch saß und bereits den vierten Becher leerte. Ihre Aufmerksamkeit wurde jedoch auf den Jashinisten gelenkt, stand sie doch seit einigen Minuten am Wohnzimmerfenster, um die Unruhe in Konoha mit ihren eigenen Augen zu beobachten und musterte Hidan, der anscheinend ihre Wohnung verlassen wollte. "Warte..." rief sie und stürmte in den Flur, versperrte ihm schließlich den Weg zur Wohnungstür und blickte prüfend zu ihm auf. "Du rennst in dein Verderben, wenn du jetzt unüberlegt handelst. Ich entschuldige mich für die harten Vorwürfe von Suigetsu und..." fuhr die junge Dame fort, verstummte jedoch und wurde mit sanfter Gewalt zur Seite geschoben. Vor der Wohnungstür blieb Hidan noch einmal stehen, dachte über ihre Worte nach, die der Wahrheit entsprachen und stieß einen angestrengten Seufzer aus. Warum war die Kleine immer noch bereit, ihn in ihrer Wohnung zu verstecken? Der Weißhaarige hatte nämlich recht, denn schlimmstenfalls würde sie hingerichtet werden, auch wenn sie einen noch sehr jungen Sohn besaß. Selbst ihr Macker könnte nichts gegen diesen Entschluss tun, weil die Shinobi nun mal einige Gesetze hinnehmen mussten. Ausnahmen wurden eben eher selten gemacht. "Wieso? Wieso riskierst du deinen knackigen Arsch immer noch für mich, Shizu?" fragte er leise nach, denn er wollte diese Frage wenigstens beantwortet haben, bevor er sich ins Getümmel stürzen würde. Stille kehrte ein und obwohl er die Geduld keineswegs gepachtet hatte, er selbst kam schließlich auch immer sofort zum Punkt, wartete er auf ihre Antwort, doch jene Antwort erhielt er nicht. Nein, stattdessen spürte er einen warmen Körper am seinen Rücken, spürte zierliche Hände, welche seine linke Hand umfassten und einen Kopf, dessen Stirn er auf seiner Schulter ruhen spürte. "Weil ich mich in dem Moment dazu entschieden habe, als ich dir das Angebot gemacht habe, mit zu mir zu kommen. Deine nächtliche Aktion war unüberlegt und sehr gefährlich, aber ich mache dir doch keine Vorwürfe. Ich... Ich habe einfach nur Angst, weil... Hör zu, Hidan, ich stehe zu meiner Verantwortung, auch wenn ich im Moment ein wenig überfordert bin, aber... Ich bin kein Feigling, auch wenn ich manchmal ziemlich gern abhauen würde und... Bleib einfach bei uns und wir... Wir finden schon eine Lösung" erklärte Shizuka nach geraumer Zeit und vergrub ihr Gesicht an dem schwarzen Stoff seines Shirtes. Selbst wenn er nun gehen würde, würde die Frage mit Sicherheit offen bleiben, wer ihm geholfen hatte, also sollte er vernünftig bleiben und vorerst bei ihr in der Wohnung bleiben, bis sie eine vernünftige Lösung für alle Beteiligten gefunden hatten. "Ich hab auch Schiss, aber nicht um mich selbst. Ich bin unsterblich, jedenfalls im Moment noch, aber wenn ich bei dir bleibe, ist es so, als würde ich dich Jashin-sama opfern. Die Schlinge um deinen Hals zieht sich immer enger zu, bis du elendig verreckst und ich bin nicht bereit, diese Bürde auf mich zu nehmen" entgegnete er ihr leise, denn es wäre doch irgendwie dasselbe. Wenn er noch länger blieb, würde sie sterben, obgleich sie es nur gut gemeint hatte. Konnte sie diese einfache Logik denn nicht verstehen? Ein erneuter Seufzer entwich seinen Lippen, ehe er ihre zittrigen Hände ergriff, welche noch immer seine Hand umfassten und beugte sich etwas zu ihr hinab. "Shizu, warum heulst du bei jeder Kleinigkeit? Du bist wirklich schlimm" seufzte er, drehte sich nun gänzlich zu ihr um und lehnte sich an das massive Holz der Wohnungstür, während er ihr mit der freien Hand vereinzelte Tränen von ihren Wangen wischte. "Ich verstehe dich nicht. Du wirst sterben, wenn ich bleibe und trotzdem flehst du mich regelrecht an, bei dir zu bleiben. Das ist Wahnsinn" ließ er sie seine Meinung wissen, ehe er seinen Kopf hob und zu Saori blickte, welche nun mit Sakumo auf dem Arm auf den Flur getreten war. "Du kennst also schon ihre verletzliche Seite, Hidan? Ich weiß nicht, wieviel sie dir von sich erzählt hat, aber ich schätze, du kennst ihre und auch meine wahre Identität, oder?" wollte Saori wissen und durchbrach somit die entstandene Stille. Der Jashinist nickte ihr leicht zu und erinnerte sich sehr wohl noch an das gestrige Gespräch, welches er mit Shizuka auf dem Weg nach Konoha geführt hatte. Auch das Geisterzeichen in ihrem Nacken hatte er bereits sehen dürfen, welches ihm schließlich bewiesen hatte, dass ihre Erzählung der Wahrheit entsprechen musste. Außerdem hatte sie einige Dinge von ihm erzählt, die sonst kein Mensch wissen konnte und aus diesem einfachen Grund traute er ihr. "Für Shizuka und auch für mich bist du ein sympathischer Spinner, der zwar gern tötet und auf Schmerzen zu stehen scheint, aber wir mögen deine psychotische Art dennoch. Sie hat dir, wie du sagst, den Arsch gerettet, weil sie dich mag und... Nun ja, sie würde auch anderen Personen helfen, wenn sie könnte. Deidara wäre ein Beispiel, den du sicherlich auch sehr gut kennst. Die Tatsache, dass er nicht freiwillig der Organisation beigetreten ist, ist für uns Grund genug, um ihm zu helfen, ob du das verstehst oder nicht" erzählte Saori und blickte nun zu Suigetsu, der mit einem Becher Joghurt in der Hand zu ihr getreten war und ebenfalls ihren Worten lauschte. "Natürlich sollten wir keine Sympathie für euch hegen, aber Shizuka und auch ich, wir verfügen über ein unglaubliches Wissen. Wir kennen Hintergründe, die sonst kein Mensch kennt und wir sind bereit, unser Leben aufs Spiel zu setzen, um die Menschen zu beschützen, die wir mögen oder sogar lieben. Konoha mag das nicht verstehen können und wir erwarten auch kein Verständnis, zumindest ich nicht, aber Shizuka setzt nicht nur ihr Leben für dich aufs Spiel, sondern auch ihre Ehe. Ich will dir damit sagen, dass sie selbst ihre glückliche Ehe für dich gefährdet und das sie bereit ist, ihr Glück mit Kakashi aufzugeben" fuhr Saori fort und bemerkte sehr wohl in den violetten Augen des Jashinisten, wie ungläubig er war. Konnte er diese Beweggründe denn wirklich nicht nachvollziehen? Konnte er immer noch nicht verstehen, dass ihre Freundin trotz dieser Bereitschaft fürchterliche Angst hatte, ihren Ehemann und ihre heile Familie zu verlieren? "Ihr seid einfach nur lebensmüde, wenn ihr mich fragt. Warum stellt ihr euch gegen ein ganzes Dorf, nur um mich zu schützen? Das ist krank und... Ich brauche keine Leibgarde. Kümmert euch lieber um eure Probleme und lasst solchen Scheiß" erwiderte Hidan nach reifer Überlegung und ignorierte das leise Knurren von Suigetsu, dessen Wut offensichtlich keine Grenzen kannte. "Ist der Kerl beschränkt, Saori?" hinterfragte der Weißhaarige und deutete mit dem linken Zeigefinger auf Hidan, denn die Erklärung seiner Freundin hätte doch selbst ein Affe verstanden. Unter anderen Umständen hätte Saori wohl über diese Frage gelacht, aber ihre momentane Lage war einfach zu ernst, als das ihr nun nach lachen zumute war. Zudem hatte Shizuka bisher noch kein einziges Wort gesagt, stand sie doch noch immer mit gesenktem Kopf vor Hidan und weinte, weil sie einfach keine vernünftige Lösung wusste, obwohl Saori ihrer Freundin einen guten Vorschlag unterbreitet hatte. "Shizuka, wir schaffen das, also Kopf hoch. Hidan, ich wäre dir sehr dankbar, wenn du bleiben würdest, denn wenn du jetzt gehst, versinkt Konoha erst recht im Chaos. Du würdest sowieso nicht weit kommen und schlimmstenfalls wirst du wieder lebendig begraben" erklärte Saori und trat einen Schritt auf ihre Freundin zu, welche sich allmählich zu beruhigen versuchte. Die ganze Aufregung sollte langsam ein Ende finden. Hidan murrte etwas Unverständliches in sich hinein, versuchte ein gutes Gegenargument zu finden, aber er musste der Silberhaarigen wohl oder übel zustimmen. Seine Fähigkeiten waren kein Geheimnis mehr und demnach waren die Shinobi vorbereitet. "So eine Scheiße" zischte er und überlegte noch einmal, ob es wirklich keine einzige Fluchtmöglichkeit gab. "Ist wirklich jedes Tor abgeriegelt? Shizu könnte ein Genjutsu anwenden, damit ich verschwinden kann" schlug er vor, denn auf diese Weise hatte er doch auch Konoha mit ihr betreten können. "Selbst wenn wir uns für diesen Plan entscheiden würden, es ändert nichts an der Tatsache, dass die ANBU die Wälder um Konoha herum kontrolliert. Viele von ihnen warten nur auf diese Möglichkeit und ich bin einfach der Meinung, dass wir die nächsten Tage abwarten sollten. Ohne Spur und ohne Hinweis auf deinen Verbleib wird Tsunade früher oder später die Sicherheit verringern und dann kannst du fliehen, ohne dir Sorgen zu machen" entgegnete die Silberhaarige sachlich und lächelte leicht, denn der Jashinist schien endlich zur Vernunft zu kommen. "Fein, bleibe ich halt noch und leiste Shizu ein bisschen Gesellschaft. Das war und ist doch eh der Grund, warum sie mich nicht gehen lassen will" murmelte Hidan und bemerkte sehr wohl den nicht gerade begeisterten Blick der Kleinen, deren Wangen sich leicht rötlich verfärbten. Hätte er etwa ihre wahren Absichten verschweigen sollen? Warum? "Was soll das heißen? Welchen Grund?" fragte Suigetsu, erhielt jedoch durch das laute Klingeln an der Wohnungstür keine Antwort und bemerkte, wie Shizuka vor Schreck zuckte. "Das ist sicherlich Shikamaru" erklärte Saori und weil ihre Freundin im Moment nicht logisch denken konnte, mit solchen Situationen war sie definitiv zu überfordert, nahm sie den Wohnungsschlüssel vom Haken, der neben der Garderobe an der Wand hing und überreichte besagten Schlüssel ihrem Freund. "Nehmt das Fenster im Gästezimmer und versteckt euch so lange im Keller. Wenn Shikamaru seine Befragung beendet hat und wieder gegangen ist, hole ich euch" fuhr Saori mit ihrem Plan fort, weswegen Suigetsu ihr zunickte und zusammen mit Hidan zum Gästezimmer lief. Der Jashinist hatte allerdings sehr wohl bemerkt, wie verängstigt die Kleine war und blieb noch einmal stehen, ergriff das Symbol seiner Kette und schloss für einen kurzen Moment seine Augen. Schließlich nahm er seine Kette vollständig ab, lief die wenigen Schritte zu Shizuka zurück und ergriff ihre rechte Hand, ehe er ihr seine Kette in die Handfläche legte. Unsicher sahen die dunkelgrünen Augen zur Kette, die sie nun in der Hand hielt, ehe sie ebenso unsicher zu ihm aufblickte. "Reiß dich endlich zusammen, klar? Ich lasse dir meine Kette als Talisman hier, also pass bloß auf mein Heiligtum auf" sprach er auf sie ein und folgte nun dem weißhaarigen Kerl, welcher bereits beim geöffneten Fenster wartete. Erneut klingelte es an der Wohnungstür, doch bevor Shizuka aufdrückte, um Shikamaru zu empfangen, schloss Saori das Fenster wieder und zog ebenso die Tür zum Gästezimmer ins Schloss. "Geh ins Badezimmer, Shizuka. Ich lasse mir eine Ausrede einfallen, damit er nicht auf seltsame Gedanken kommt" murmelte Saori und beobachtete ihre Freundin, die ohne ein einziges Wort zu verlieren ins Bad ging. Seufzend und mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend lief sie zur Wohnungstür, betätigte die Klinke und öffnete besagte Tür. "Guten Morgen, Shikamaru. Entschuldige, es hat einen kurzen Moment gedauert, weil ich Sakumo wickeln musste. Komm doch rein und mache es dir im Wohnzimmer bequem. Shizuka wird dir gleich zur Verfügung stehen" redete die Silberhaarige einfach drauf los und trat einen Schritt zur Seite, um den Braunhaarigen eintreten zu lassen. "Guten Morgen" entgegnete Shikamaru lediglich und sah sich auf dem Flur um, warf einen prüfenden Blick ins Schlafzimmer, anschließend in die Küche und setzte sich schließlich auf die Couch im Wohnzimmer. Nachdenklich betrachtete er die vielen leeren Joghurtbecher und die halb gefüllten Gläser mit Orangensaft auf dem Tisch und blickte auf, weil Saori ihm ins Wohnzimmer gefolgt war. "Sakumo wird seinem Vater immer ähnlicher" merkte er an und legte ein kaum merkliches Lächeln auf, als der Kleine müde gähnte. "Das stimmt" stimmte Saori zu und betrachtete nun ebenfalls Sakumo, dessen dunkelgrüne Augen sich langsam schlossen, während er leise schmatzte. Die Klospülung im Badezimmer ließ jedoch sowohl Shikamaru, als auch Saori aufsehen, ehe die junge Dame das Wohnzimmer betrat und sich zu Shikamaru auf die Couch setzte. "Guten Morgen. Saori hat mir bereits erzählt, warum Konoha in heller Aufregung versunken ist und ich habe mich erschrocken, als sie mir sagte, dass Hidan auf freien Fuß ist. Wenn ich das gewusst hätte, dann wäre ich nie im Leben in den Wald gegangen" murmelte Shizuka und setzte eine besorgte Miene auf. Das falsche Spiel hatte begonnen und somit auch der neue Schritt zu neuen Lügen, die Shikamaru unter allen Umständen glauben musste. Die braunen Augen betrachteten jede noch so kleinste Regung in ihrem Gesicht und ihm fiel auf, wie geschwollen ihre Augen wirkten. Offensichtlich hatte Shizuka vor seiner Ankunft geweint und hatte sich deswegen ihr Gesicht gewaschen, was ihre nassen Haarspitzen erklären würde. Nachdenklich analysierte er ihre Worte und erinnerte sich an die Information, die er zuvor von Tsunade erhalten hatte. "Shizuka und Saori verfügen über ein unglaubliches Wissen der vereinzelten Mitglieder von Akatsuki. Wie ihre Beziehungen zu Akatsuki aussehen, ist mir unklar, deswegen wird es nun deine Aufgabe sein, in Erfahrung zu bringen, ob Shizuka etwas mit dem Verschwinden von Hidan zutun haben könnte" kamen ihm die Worte der Blonden in den Sinn und obwohl Tsunade ebenso glauben wollte, dass die junge Lady unschuldig war, schließlich hatte sie noch nie etwas Verdächtiges getan, mussten sie allen möglichen Hinweisen nachgehen. "Du hast also nichts Verdächtiges bemerkt, als du die Kräuter für Sakura gesammelt hast?" fragte er und erneut betrachtete er ihre Miene. Shizuka schien sich zu erinnern, jedenfalls wirkte sie sehr nachdenklich, ehe sie ihren Kopf leicht schüttelte. "Nein, nicht wirklich. Ich habe mich zwar oft erschrocken, weil ich seltsame Geräusche gehört habe, aber es waren nur Tiere gewesen" erwähnte Shizuka, denn diese Eräuterung stimmte sogar zum Teil. Wie oft sie sich gestern Mittag erschrocken hatte, konnte sie nicht einmal genau sagen und erneut festigte sich ihr Entschluss, nie wieder eine derartige Mission für eine andere Person zu übernehmen. Sakura konnte also in Zukunft diverse Mission selbst erledigen, denn schließlich brauchte sie diese Kräuter und nicht Shizuka selbst. "Du warst doch mit Kiba und Shino im Wald, wenn Sasuke mich richtig informiert hat. Habt ihr denn keine brauchbaren Hinweise gefunden?" wollte Saori in Erfahrung bringen und obwohl sie die mögliche Antwort bereits erahnte, schließlich hatte es gestern Abend und auch die Nacht über geregnet, stellte sie diese Frage. Ja, Shikamaru musste unbedingt in dem Glauben bleiben, dass weder sie, noch ihre Freundin klug genug waren, um zu wissen, dass der Regen sämtliche Spuren verwischt hatte. "Nein, der Regen hat sämtliche Spuren beseitigt, aber einen Hinweis haben wir trotzdem gefunden. Hidan wäre nicht ohne Hilfe entkommen und Dank Akamaru haben wir von vereinzelten Tieren erfahren, dass es sich um ein junges Mädchen mit schwarzem Haar handeln muss, die Hidan ausgegraben hat" erläuterte Shikamaru seinen derzeitigen Wissensstand und richtete sein Augenmerk nun wieder auf Shizuka, deren Miene für einen kurzen Moment eine gewisse Unsicherheit aufwies. Nur für einen kurzen Moment, aber jener Moment genügte, um den Kreis der Verdächtigen eingrenzen zu können. "Ach so? Weil ich schwarzes Haar besitze und den ganzen Tag über im Wald war, verdächtigst du mich? Wieso sollte ich einem Mitglied von Akatsuki helfen? Ich würde mich doch nie der Gefahr aussetzen und so einem Kerl helfen" erwiderte Shizuka sachlich, wobei sie sich nun wirklich unwohl in ihrer Haut fühlte. Offensichtlich hatten Shikamaru, Kiba und Shino dennoch einige Hinweise gefunden und jene Hinweise führten geradewegs zu ihr. Diese ganze Angelegenheit wurde immer gefährlicher und es würde mit Sicherheit nicht mehr lange dauern, bis er all ihre Lügen durchschaute. "Ja, ich schätze, dass du recht hast. Ich bin halt dazu verpflichtet, jeden Hinweis zu überprüfen und im Moment sehe ich auch keinen Grund, warum du Hidan helfen solltest. Entschuldige die Störung" seufzte Shikamaru und erhob sich, denn trotz ihrer widersprüchlichen Mienen, die er hatte beobachten können, klang ihre Antwort logisch, obwohl er sie dennoch vorerst im Auge behalten musste. Doch vorerst musste er wohl weitere junge Mädchen mit schwarzem Haar befragen, auch wenn ihm diese Arbeit allmählich lästig wurde. "Kakashi wird seine Mission abbrechen, soll ich dir von Tsunade ausrichten. In zwei Tagen dürfte er demnach zurück sein und während dieser Zeit solltet ihr vorsichtig sein" fuhr der Braunhaarige fort und verließ das Wohnzimmer mit einem kurzen Wink, ehe nach nur wenigen Sekunden die Wohnungstür ins Schloss fiel und Stille einkehrte. Saori seufzte schließlich erleichtert aus, erhob sich und verließ das Wohnzimmer, um Sakumo ins Kinderbett zu legen. Währenddessen saß Shizuka, die Beine mit den Armen umschlungen, auf der Couch und vergrub ihr Gesicht auf ihren Knien. Zwei kurze Tage und Kakashi würde zurück sein, wenn diese Information wirklich stimmte. Vielleicht sollte Hidan doch verschwinden, denn obwohl sie Shikamaru von ihrer gelogenen Unschuld hatte überzeugen können, würde er sicherlich wachsam bleiben, weil sie nun mal den gesamten gestrigen Tag über im Wald gewesen war. Dabei fiel ihr nun ein, dass Sakura mit Sicherheit immer noch auf die Kräuter wartete. Ja, sie musste ihr endlich die Kräuter bringen, um wenigstens diese Sache abschließen zu können. Mit diesem Entschluss erhob sie sich, ergriff die Tasche mit den besagten Kräutern und schlüpfte in ihre Schuhe. "Wo willst du denn jetzt hin?" ertönte die fragende Stimme ihrer Freundin, während Shizuka in eine dünne Jacke schlüpfte und sich etwas Geld einsteckte, um auf dem Rückweg einkaufen gehen zu können. "Ich bringe Sakura die Kräuter und werde anschließend einkaufen gehen. Sei so nett und pass auf diesen Idioten auf. Es wäre wohl verdächtig, wenn ich mit dir und Sakumo zusammen einkaufen gehe, obwohl wir doch vorsichtig sein sollen, oder? Bei dieser Gelegenheit werde ich mich auch ein wenig umhören" erwiderte die junge Dame und stieß einen angestrengten Seufzer aus. "Okay, aber lass dir nicht zuviel Zeit" entgegnete Saori und fing eine Kette auf, die Shizuka ihr zugeworfen hatte. Die Kette von Hidan, stellte sie bei genauer Betrachtung fest und blickte nun wieder zu Shizuka auf, welche die Wohnungstür öffnete und einen prüfenden Blick ins Treppenhaus riskierte. "Gib ihm seine Kette zurück, die mir eigentlich gar nichts gebracht hat und... Keine Sorge, ich werde mich beeilen" murmelte Shizuka noch, ehe sie die Wohnung verließ und ihre Freundin allein zurück ließ. Saori betrachtete noch einmal die Kette, ehe auch sie die Wohnung verließ, um Hidan und Suigetsu aus ihrem Versteck zu holen und um ihrem Freund zu erzählen, welche Erkenntnisse der Braunhaarige ermitteln hatte können. Hoffentlich kehrte nun erst einmal Frieden ein, aber ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass die nächsten zwei Tage die gesamte Situation nur noch mehr verschlechtern und das ihre Freundin immer tiefer in die Grube versinken würde, je öfter sie sich mit Lügen zu retten versuchte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)