Die Geschichte nimmt ihren Lauf von xXSasukeUchihaXx (Kakashi x Shizuka / Hidan x Shizuka / Sasuke x Shizuka) ================================================================================ Kapitel 47: Die Gnade eines Todesgottes --------------------------------------- Der junge Uchiha zog seine Hand zurück, die er vor einigen Minuten auf die Schulter des Schwarzhaarigen gelegt hatte und blickte in die Richtung, in welche Shizuka geflüchtet war. "Dummkopf" hauchte er und ballte seine rechte Hand zur Faust. Sasuke war keineswegs wütend oder gar eifersüchtig. Nein, dieser letzte Kuss, den sie dem Jashinisten gewährte, hatte überhaupt nichts mit seiner jetzigen Laune zutun. "Verurteilst du ihre Gedanken? Ist es nicht so, wie es Hidan ihr nahe gelegt hat? Manche Gedankengänge, so verwirrend und irritierend jene Gedanken auch sein mögen, lassen sich nicht kontrollieren. Diese Tatsache trifft auch auf erotische Träume zu" erklärte L sachlich und verfolgte weiterhin die Gedankengänge der jungen Dame. "Ihre Gedanken sind nicht mein Problem. Ihre Ängste machen mir Angst und...". "Die Gefühle der Lady spielen im Moment keine Rolle, wenn ich eure Unterhaltung unterbrechen darf. Wir wurden in diese Dimension gezogen und müssen uns eine Fluchtmöglichkeit überlegen. Naruto schwebt nach wie vor in Gefahr" unterbrach Gaara die für ihn im Moment unwichtige Unterhaltung und dachte über ihre Möglichkeiten nach. Vielleicht war Deidara verschont geblieben und könnte von der Außenwelt aus etwas ausrichten. Jedoch traute er dem Kerl nicht über den Weg, vielleicht war er sogar als Spion eingesetzt worden, um sie allesamt in diese Falle zu locken, um die Rettungsaktion zu verhindern. "Ich hätte Naruto niemals entführt, wenn ich nicht an seine Stärke glauben würde. Er wird sich schon zu helfen wissen" entgegnete Sasuke leise, denn Naruto war ein Naturtalent und würde sicherlich einen Weg finden, um sich zu befreien. Schließlich hatte er den Leader von Akatsuki bekämpft und Konoha vor weiteren Schaden bewahrt. Ja, Sasuke war sich relativ sicher, dass er sich keine großen Sorgen um den Blonden zu machen brauchte. "Dennoch muss ich Gaara zustimmen. Ihr wollt diese Organisation zerstören, aber dieses Unternehmen dürfte sich schwierig gestalten, wenn wir in dieser Dimension gefangen bleiben. Demnach wäre es mein Vorschlag, dass wir nach Hinweisen suchen. Ein winziges Detail, um diese Dimension verlassen zu können" meldete sich L zu Wort und ging in die Hocke, dachte noch einmal über ihre jetzige Situation nach und analysierte noch einige Male den Moment, bevor er in das rote Auge des Maskierten gezogen und in dieser Dimension gelandet war. Im selben Moment beschäftigte sich der Jashinist mit anderen Dingen und sah der jungen Dame in die Augen, welche noch immer weinte. "Es tut mir so schrecklich leid" wiederholte sie jene Entschuldigung, die Hidan in den letzten Minuten schon zu oft gehört hatte. Diese Entschuldigung, die sie eigentlich nicht mehr aussprechen musste. "Hidan, ich...". "Dich trifft keine Schuld, Shizu. Wieso flennst du überhaupt? Ich müsste eigentlich flennen und nicht du" unterbrach er sie, legte ein aufmunterndes Lächeln auf und strich ihr abermals vereinzelte Tränen von ihren Wangen. Shizuka wusste keine Erwiderung, obwohl ihr etliche Gründe durch den Kopf schwirrten, die ihren jetzigen Gefühlsausbruch erklären würden. Stattdessen erhob sie ihre linke Hand und umklammerte das Symbol, welches an der Perlenkette befestigt war. Tief atmete sie durch, schloss ihre dunkelgrünen Augen und sprach ein stummes Gebet. Ein Gebet an seinen Gott gerichtet, der dem Jashinisten die Unsterblichkeit geraubt hatte. Ein Gebet, um um Gnade und Nachsicht zu bitten. "Ich gewähre die Gnade, die du dir aus tiefste Herzen wünschst" hörte sie plötzlich eine tiefe und ihr unbekannte Stimme und auch Hidan schien jene Stimme zu hören, die ihm allerdings vertraut zu sein schien. "Jashin-sama?" hauchte er fragend, sah sich um und blickte wieder zu Shizuka hinab, welche noch immer zu beten schien. "Hidan wird jeden Menschen überleben und mir wieder Opfer erbringen müssen. Opfer, deren Tod du auch auf deinen Schultern tragen wirst" ertönte abermals diese düstere Stimme und nun erst öffneten sich die dunkelgrünen Augen wieder und sahen zu Hidan auf. "Für meinen großen Bruder werde ich diese Bürde tragen, Jashin-sama" antwortete sie schließlich aufrichtig, ehe das Symbol in ihrer Hand leuchtete und noch einmal die Stimme des Todesgottes ertönte. "So soll es sein. Hidan, mein treuer Diener, ich gebe dir die Unsterblichkeit zurück". Mit offenem Mund sah der Jashinist immer noch zu Shizuka hinab, wusste einfach keine Worte, die er hätte sagen können und versuchte noch immer zu verstehen, was vor wenigen Sekunden geschehen war. "Das Symbol leuchtet nicht mehr" stellte Shizuka fest und stieß einen leisen Seufzer aus. Jashin hatte ihr stummes Gebet tatsächlich erhört und ihrem Wunsch entsprochen. Nie hätte sie an die Kraft eines Gebetes geglaubt, vor allem weil sie nicht sonderlich religiös war, aber diese unbekannte Stimme war ein eindeutiger Beweis, dass ihr Gebet erhört worden war und es doch Götter gab. Wahre Götter, die die Wünsche vereinzelter Menschen erhörten. Verwundert hob sie ihren Kopf wieder, als ihre Hand von seinen Händen umschlossen wurde und neigte ihren Kopf. "Wieso...". "Mein Engel" unterbrach er sie sofort, zog sie in seine Arme und vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge, um die aufkommenden Tränen zu verbergen. "Hidan, du erdrückst mich" keuchte Shizuka, wurde aus seiner erdrückenden Umarmung entlassen und beobachtete, wie er sich die Tränen aus den Augen wischte. Wie an jenen Abend auf dem Dach des Kageturmes zeigte er Tränen, denn seine Unsterblichkeit war ihm sehr wichtig gewesen. Der Verlust seiner Unsterblichkeit hatte ihn zu Tränen gerührt, doch nun wirkte er erleichtert und sogar glücklich über die Gnade, die ihm gewährt worden war. "Du bist verrückt, weißt du das eigentlich?" erhob er seine Stimme erst nach einigen Minuten wieder und versuchte erst gar nicht, seine Freude zu verbergen. "Ja, ich weiß, dass ich verrückt bin" entgegnete sie ihm, schenkte ihm ein zaghaftes Lächeln und trat zu ihm heran. "Jashin-sama hat recht. Du wirst uns überleben und... Mich auch, Hidan. Tu mir den Gefallen und beschütze meinen Sohn und meine Familie, wenn ich...". "Du stirbst mir nicht so schnell weg, klar? Du hast noch lange Zeit" unterbrach er sie, denn sie war doch noch ein junges Ding und würde mindestens noch fünfzig Jahre leben. "Aber ich werde dir diesen Gefallen tun. Dazu müssen wir allerdings Akatsuki auslöschen, sonst darf ich nicht in Konoha leben" versprach er ihr und betrachtete ihr erstauntes Gesicht. "Wie meinst du das?" wollte Shizuka in Erfahrung bringen, denn sie hatte noch nicht mit Kakashi gesprochen, was die Zukunft des Jashinisten und Deidara betraf. "Ich werde begnadigt, wenn wir Akatsuki auslöschen. Kein Plan, wie dein Ex das den Dorfbewohnern beibringen will, aber das ist auch nicht mein Problem. Außerdem will ich bei dir wohnen, klar? Ich passe auch hin und wieder auf den Hosenscheißer auf, wenn es sein muss" erklärte Hidan und teilte direkt sein nächstes Anliegen mit. "Du... Du willst bei mir wohnen?" fragte die junge Dame ungläubig, denn er konnte doch nicht einfach so eine Entscheidung treffen. Außerdem wusste sie noch gar nicht, wo sie wohnen und ob Sasuke mit einer derartigen Wohngemeinschaft einverstanden sein würde. "Klar... Wo soll ich denn sonst hin? Ich werde dein Liebesleben schon nicht stören" erwiderte er ihr und legte ein schmollendes Gesicht auf. Er wollte bei ihr bleiben, konnte sie das denn nicht verstehen? "Wie wäre es mit einer eigenen Wohnung?" ertönte eine ihr vertraute Stimme hinter Hidan, weshalb sie einen Schritt zur Seite trat und Saori und Deidara erblickte. "Ihr auch?" fragte sie bekümmert, denn insgeheim hatte sie sich doch erhofft, dass Saori und Deidara wenigstens noch ihre Freiheit besaßen. "Sei still, Saori. Ich werde bei Shizu wohnen, ob es dir passt oder nicht. Du solltest dich besser an meine Anwesenheit gewöhnen und... Moment mal... Du wirst doch bestimmt ausziehen, oder? Siehst du, Shizu? Ihr habt sogar ein freies Zimmer für mich" grinste Hidan zum Schluss, wehrte ihren Ellenbogen ab, den sie ihn hatte in die Rippen rammen wollen und beugte sich zu ihr hinab. "Ihr Kerl hat sie doch sitzen lassen, schon vergessen? Sie wird bestimmt zum Sandmännchen ziehen" wisperte er ihr zu und erntete einen leisen, schon etwas genervt wirkenden, Seufzer von ihr. "Du musst unbedingt Taktgefühl entwickeln. Wir unterhalten uns später noch einmal über dein Anliegen, denn nicht ich kann diese Entscheidung treffen, sondern Itachi und Sasuke müssen ihr Einverständnis geben" entgegnete sie ihm ebenso leise wispernd, trat auf Saori und Deidara zu, wobei der Blonde den Jashinisten mit tödlichen Blicken zu töten versuchte. Abermals seufzte Shizuka über die erdrückende Anspannung, die sich ausbreitete und schüttelte ihren Kopf. Hidan und Deidara hatten noch nie ein sonderlich gutes Verhältnis zueinander gepflegt, aber unter den gegebenen Umständen sollten sie sich vertragen und in der Lage sein, als Team zu fungieren. "Ich werde garantiert nicht ausziehen, nur...". "Saori, du musst auch nicht ausziehen. Erzählt mir lieber, wie euch Tobi finden konnte und ob Zeref noch in dieser Welt existiert. Ich habe meinen Vertrag mit Gray aufgelöst" unterbrach Shizuka ihre Freundin, um den sonst kommenden Streit zu verhindern. "Zetsu muss uns gesehen haben, un" erklärte Deidara und ließ seine linke Hand in den Beutel verschwinden, in welchem er Lehm aufbewahrte, während Hidan seine linke Hand um den Griff seiner Sense legte. "Benehmt euch. Ihr dürft euch bekämpfen, wenn wir Akatsuki und Tobi aufgehalten haben" rief Shizuka und trat zwischen die beiden Männer, welche sich offensichtlich nicht ausstehen konnten. "Meinetwegen, aber Dei-chan ist dran, wenn wir mit Akatsuki fertig sind" murrte Hidan und ließ seine Hand sinken. "Du sollst mich nicht Dei-chan nennen, du...". "Männer, ihr sollt euch benehmen, verdammt noch mal. Noch ein Wort und ich ziehe andere Seiten auf, habt ihr mich verstanden?" brüllte die junge Dame, verschränkte ihre Arme vor der Brust und seufzte tief. Wieso mussten sie sich wie kleine Kinder in ihrer jetzigen Situation benehmen? "Ja, ich habe dich verstanden, un" murrte Deidara und nun erst konnte Saori wieder das Wort ergreifen. "Mit Zeref stehe ich nicht mehr in Kontakt, aber das liegt wahrscheinlich an dieser Dimension. Ich könnte aber in seinen Körper zurückkehren und mit ihm versuchen, Tobi zu töten. Wieso hast du den Vertrag mit Gray eigentlich aufgelöst?" wollte Saori in Erfahrung bringen und wunderte sich, als sich Shizuka zu Hidan drehte und dessen Hand ergriff. "Kommt mit. Sasuke, Gaara und mein jetziger Vertragspartner warten und vielleicht kennen sie bereits eine Lösung, um aus dieser Dimension zu entkommen" murmelte Shizuka und zerrte den Jashinisten hinter sich her. L kaute währenddessen auf seinem linken Daumennagel herum, dachte noch einmal angestrengt nach und zog jede noch so kleinste Möglichkeit abermals in Betracht. Ebenso hatte er etliche Theorien entwickelt, die er jedoch nicht beweisen konnte, weil ihm noch so viele Puzzleteile fehlten. "Mh?" entwich es dem jungen Uchiha, während sich Gaara in Bewegung setzte und erst stehen blieb, als Saori vor ihm stand. "Du hättest in Suna auf mich warten sollen" teilte er ihr seine aufrichtige Meinung mit und legte schließlich seine Arme um sie. "Wenigstens bist du unversehrt" fuhr er leise fort und lauschte aufmerksam ihren Worten, die ihm glaubhaft erklärten, wieso sie nicht in Suna geblieben war. "Er scheint einen Plan zu verfolgen. Vermutlich hat er unsere Aufenthaltsorte ausgemacht und uns anschließend in diese Dimension verbannt, um sich in aller Ruhe um eurem Freund zu kümmern. Unklar ist mir jedoch, ob diese Dimension ein von Tobi erschaffener Ort ist. Wenn wir diese Theorie annehmen, bedeutet das, dass dieser Ort nicht der Realität entspricht. Mit anderen Worten, wir befinden uns in seiner Gedankenwelt, zumindest laut der Theorie" murmelte L überlegend, hob seinen Kopf, als er einen leckeren Keks erblickte, welcher ihm gereicht wurde und nahm jenen Keks dankbar nickend entgegen. "Im Rucksack sind noch andere Süßigkeiten. Schokolade konnte ich leider nicht kaufen, weil sie bei der Hitze in Suna geschmolzen wäre" lächelte Shizuka, denn sie hatte damals bei ihrer Abreise auch einige Süßigkeiten besorgt. Ja, seit sie L kannte und er benötigte nun mal Zucker, trug sie sogar immer einige Bonbons mit sich herum. "Die Süßigkeiten reichen aus, Jessica. Ich werde noch einmal unsere Lage analysieren und du... Ich rate dir, mit Sasuke zu sprechen. Er hat von deinen Ängsten erfahren" erwiderte er ihr und zog den Rucksack zu sich, um erst einmal die Süßigkeiten zu betrachten. Shizuka erhob sich aus der hockenden Haltung, in welche sie gegangen war, um L den Keks und den Rucksack von Hidan zu reichen und blickte zu Sasuke, der allein auf einen der zahlreichen Blöcke saß. "Worauf wartest du, Shizu?" fragte Hidan und legte seine rechte Hand an ihren Rücken, um ihr einen kleinen Anstoß zu geben. "Sprich mit ihm und..." fuhr der Jashinist fort und ging in die Hocke, um einen Blick in den Rucksack zu werfen. Die neugierigen und gleichzeitig starrenden Augen des Schwarzhaarigen ignorierte er, packte die Süßigkeiten und einige Wasserflaschen aus dem Rucksack, bis er das Gesuchte gefunden hatte und lächelte. "Es ist zwar noch Herbst, aber du kannst ihm trotzdem den Schal schenken" erläuterte er und reichte ihr den schwarzen Schal, den sie für den jungen Uchiha gestrickt hatte. "Wieso...". "Bei unserer Pause musst du unsere Rucksäcke miteinander verwechselt haben. Jetzt geh schon, sonst trete ich dir in deinen knackigen Arsch, klar?" unterbrach er sie und sah ihr nach. "In einer Beziehung gibt es nie eine Garantie. Gefühle können sich ändern, was aber nicht bedeutet, es dennoch zu versuchen. Jessica und Sasuke müssen selbst erkennen, ob ihre Gefühle füreinander stark genug sind" murmelte L und biss in den Keks, den er zuvor von Shizuka bekommen hatte. "No risk, no fun, wie? Du sprichst ein wahres Wort, Jungchen" entgegnete Hidan, denn die Zukunft war ein unbeschriebenes Blatt. Ja, die Zukunft würde zeigen, ob es dieses Mal zwischen dem jungen Uchiha und Shizuka funktionieren würde. "Ich verstehe... Du solltest jedoch vorerst bei uns bleiben, Saori. Um Sakumo müssen wir uns auch nicht sorgen. Ich habe veranlasst, dass er betreut wird, nachdem du Suna verlassen hast" erklärte Gaara und dachte noch einmal über ihre Erzählung nach. Sie war Suigetsu in der Wüste begegnet, hatte ihm die Wahrheit erzählt und hatte ihm zudem um Zeit gebeten. Zeit, die der Weißhaarige ihr geben sollte, ohne sie zu bedrängen. "Aber Zeref und ich könnten vielleicht...". "Nein, es wäre zu gefährlich. Wir finden einen anderen Weg und werden diese Dimension gemeinsam verlassen" unterbrach er sie und legte seine Lippen für einen kurzen Moment auf ihre Stirn. Insgeheim war er einfach nur erleichtert, sie in Sicherheit zu wissen. Deidara saß derweil schmollend am Rande der doch sehr großen Gruppe und drehte seinen Kopf demonstrativ zur Seite. "Ich fühle mich überflüssig, un" murrte er und schielte zum jungen Uchiha rüber. Der Schwarzhaarige sah dessen großen Bruder unglaublich ähnlich. Ja, diese Ähnlichkeit machte ihn ebenfalls rasend vor Wut, denn er dachte unweigerlich, wenn er Sasuke sah, an Uchiha Itachi. "Diese verdammten Uchiha. Ich schwöre euch, ich..." dachte er sich und blickte zur jungen Dame, welche sich hinter den jungen Uchiha auf ihre Knie setzte und ihm einen Schal um den Hals legte. Seufzend schob er seine Rachegelüste zur Seite und ließ sich rücklings auf den Block nieder. "Wieso bin ich eigentlich wütend? Weil ich seine Fähigkeit bewundert habe? Ja, er konnte mich mit seiner Kunst beeindrucken, un" dachte er sich insgeheim, drehte sich auf die Seite und schloss seine Augen. Ja, insgeheim bewunderte er jene Kunst noch immer, auch wenn er sich dafür hasste. Die schwarzen Augen des jungen Uchiha betrachteten im selben Moment den weichen Schal mit seinem Familienwappen, die an beiden Enden mit eingestickt worden waren. Zwei Arme legten sich um seinen Hals, während er einen zierlichen Körper an seinen Rücken spürte und spürte ebenso ihren warmen Atem an seinem rechten Ohr. "Gefällt dir der Schal, Sasu?" wollte eine liebliche Stimme wissen, die ihm einen angenehmen Schauer über den Rücken jagte und obwohl Sasuke noch immer von etlichen Zweifeln geplagt wurde, ihre Ängste waren für seine Zweifel verantwortlich, legte er seine Hände auf ihre Handrücken. "Ja, ich habe mir doch einen solchen Schal von dir gewünscht" entgegnete er ihr und betrachtete ihren Ehering. Dieser Ring, der das letzte Bündnis zu Kakashi symbolisierte, unabhängig von Sakumo, denn sie und der derzeit amtierende Hokage würden immer die gemeinsamen Eltern von dem Kleinen bleiben. Vorsichtig umschloss er ihr schmales Handgelenk, nahm ihr den Ehering ab und betrachtete ihn eine ganze Weile. "Jessy, du wirst bis zu deinem Lebensende meine Frau sein, ob du mich nun heiraten wirst oder nicht" erhob er nach langer Überlegung seine Stimme und warf den Ring, welcher letzten Endes zwischen die Blöcke und ins Nichts fiel. "War das unbedingt nötig?" wollte die junge Dame in Erfahrung bringen und biss dem jungen Uchiha strafend ins Ohrläppchen. "Und wieso behandelst du mich wie dein Eigentum?" fuhr sie ebenso fragend fort und küsste sich an seinem Hals hinab. "Weil du keinen anderen Mann mehr küssen wirst. Ich werde dir auch keine Gelegenheit mehr lassen, um an Sex mit anderen Männern zu denken. Wenn du an Sex denken solltest, werde ich der Mann sein, der dich berührt, dich verführt und dir zeigt, was es heißt, mit einem Uchiha zusammen zu sein" kommentierte er seine vorherigen Sätze und spürte, wie sie an seinem Hals saugte und ihn mit einem Liebesmal zeichnete. "Jessy..." hauchte Sasuke und erhob seine rechte Hand, deren Finger er in ihrem Haar verkrallte und legte seinen Kopf in den Nacken. "Warum zögerst du?" wollte er wissen, drehte seinen Kopf in ihre Richtung und wartete geduldig ab. Wieso mied sie den Kontakt mit seinen Lippen? Vielleicht weil sie vor wenigen Minuten noch Hidan geküsst hatte? Jener Kuss war der letzte Kuss gewesen, denn von nun an würde sie nur noch ihm gehören. Shizuka stoppte mit ihren Liebkosungen, stützte ihr Kinn auf seine Schulter und stieß einen leisen Seufzer aus. "Weil...". "Wegen Hidan? Nimmst du Rücksicht auf seine Gefühle?" unterbrach er sie fragend und schielte zum Jashinisten rüber, welcher sich ausgelassen mit ihrem Vertragspartner zu unterhalten schien. Hidan wirkte gefasst, keineswegs wütend oder traurig, weil seine Gefühle einseitig blieben, was widerum eine unglaubliche Stärke in seinen Augen war. Eine Stärke, die Sasuke selbst nicht besaß. Ja, er könnte mit dieser unerfüllten Liebe nicht derart locker umgehen oder sich gar mit einer einfachen Freundschaft zufrieden geben, zumindest konnte er es nun nicht mehr. "Er ist stark und wird mit diesem Problem umgehen können. Außerdem besitzt er nun wieder seine Unsterblichkeit. Seine Unsterblichkeit wird ihm genügend Trost spenden und..." erwiderte Shizuka und blickte nun auch zu Hidan, der sich mit L die Kekse zu teilen schien und nur hin und wieder zu Deidara schielte, welcher sich von der Gruppe, die sie gemeinsam bildeten, abgekapselt hatte. "Sasu, diese Bitte mag dreist erscheinen, aber wenn ich bei dir einziehen soll, also... Ich habe gehört, dass Kakashi Hidan begnadigen wird, wenn wir es gemeinsam schaffen, Akatsuki zu vernichten. Er möchte in Konoha leben, ich meine... Er möchte mit uns, also wohl eher mit mir, zusammen wohnen". "Durch ihn wurdest du dir deiner Gefühle bewusst. Ich verdanke ihm letzten Endes, dass du wieder bei mir bist und sogar Kakashi verlassen wirst, also denke ich, dass ich ihm etwas schuldig bin. Das wolltest du doch hören, oder?" lächelte Sasuke und den lang ersehnten Kuss, den er sich schon die ganze Zeit erhofft hatte, wurde ihm gegeben. "Ich liebe dich, Sasu" nuschelte Shizuka in ihren Kuss hinein, kletterte umständlich auf seinen Schoß und schlang ihre Arme enger um seinen Hals. "Ich dich auch, Jessy" erwiderte er ihr ebenso nuschelnd und ließ sich langsam rücklings auf den harten Boden nieder, während er seine linke Hand in ihren Nacken legte, um sie mit sich hinunter zu ziehen. "Ich beneide dich, Shizuka. Du hast deine Entscheidung schon längst getroffen, im Gegensatz zu mir" dachte sich Saori insgeheim und blickte zu Gaara auf, der in seinen Gedankengängen vertieft zu sein schien. "Wäre es denn unfair von mir, wenn ich auf meine Gefühle hören würde?" fragte sie sich und noch bevor sie ihren Kopf hätte senken können, um seinen Blickkontakt zu meiden, richteten sich die türkisen Augen auf sie. Fragend und mit genügend Mitgefühl, weil er doch wusste, womit sie schon seit Tagen beschäftigt war. Mit ihren Gedanken bei einer wirklich wichtigen Entscheidung. Ihre Augenlider ließ sie automatisch sinken, als er seine rechte Hand erhob und auf ihre Wange legte. "Du hast alle Zeit der Welt, Saori" erhob er seine Stimme leise, ehe sie dicht zu ihm heran trat und ihre Stirn an seine Schulter lehnte. "Ich... Ich möchte mit dir zusammen sein, Gaara, aber...". "Ich weiß. Ich weiß, wie schwer dir diese Entscheidung fällt und deshalb bestehe ich darauf, dass du dir noch Zeit lässt. Weder dir, noch Suigetsu oder mir wäre mit einer Fehlentscheidung geholfen. Einer von uns wird leiden, vermeiden lässt es sich nicht, also versuche erst gar nicht wie die Lady eine Lösung zu finden, die Suigetsu und mich glücklich stimmen könnte. Eine derartige Lösung existiert nicht" unterbrach er sie und legte seine Arme tröstend um sie. Nein, eine derartige Lösung würde nur noch mehr Leid verursachen, sollte sie sich auf die Suche begeben. "Ich möchte es aber dennoch mit dir versuchen. Ich weiß nicht, ob ich einen Fehler begehe, aber vielleicht... Gaara, erlaube mir, an deiner Seite zu bleiben. Bitte, ich..." murmelte sie leise, verstummte jedoch, als er ihr Gesicht mit seiner Hand anhob und ihren Mund mit seinen Lippen besiegelte. Eine ganze Weile dachte er über ihren Wunsch nach, dachte an die Konsequenzen, die unweigerlich entstehen würden und löste sich schließlich wieder von ihr, nur um ihr in die Augen zu sehen. "Wir werden es miteinander versuchen, auch wenn ich einige Bedenken hege" gab er sein Einverständnis und umarmte sie wieder, während er seinen Kopf auf ihre Schulter bettete. "Ich möchte auch mit dir zusammen sein, unabhängig davon, wie unsere Zukunft aussehen wird" wisperte er ihr leise ins Ohr und vergrub sein Gesicht seufzend in ihrer Halsbeuge. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)