Das verflixte siebte Jahr von _Effy_ (Next Generation (Amor und Psyche)) ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- „Dad?“, fragte die leise Stimme eines Kindes, als eine warme Decke über seinen winzigen Körper flog und ihn und seine Kuschel-Giraffe in seinem gemütlichen Bett zudeckte. Der Vater des kleinen Jungen blickte sein jüngstes Kind an und setzte sich schließlich resigniert neben seinen Sohn an die Bettkante. Er wusste was folgen würde. „Bin ich jetzt alt genug?“, fragte der Junge mit strahlenden Augen, die Frage die er jeden Abend stellte, und der Vater des Kindes zögerte wie jeden Abend. Und wie es bereits Brauch war, versuchte das niedliche Kind weiterhin sein Glück. „Komm schon Dad, Lynx sagt es ist nicht so schlimm wie ihr alle behauptet. Und wenn Lynx das hören darf, dann darf ich es schon lange.“ Der Ältere strich dem Jungen eine widerspenstige dunkle Strähne aus dem Gesicht, bevor er ihn voller Zuneigung anlächelte. „Lynx ist aber auch älter.“ „Lynx ist aber auch ein Mädchen.“ „Und du glaubst wirklich, dass du keine Albträume haben wirst?“ „Daaad, ich bin doch kein Baby mehr.“ „Was wird deine Mutter dazu sagen?“ „Wir müssen es ihr nicht sagen.“ „Sie wird es aber heraus finden. Du weißt doch wie... verrückt sie ist.“ „Komm schon Dad. Ich schwöre dir, dass ich keine Albträume haben werde. Außer… du erzählst mir wie Mom und du euch zum ersten Mal geküsst habt.“ Der Junge imitierte ein Würgegeräusch und grinste seinen Vater schließlich wieder verschlagen an. „Dann muss ich dich enttäuschen Kumpel. Denn deinen Mom und ich knutschen die ganze Geschichte über, während deine Tanten und Onkel spannende Geschichten erleben.“ „Du lügst. Tante Lily sagt immer, dass du England gerettet hast.“ „Dann lügt deine Tante Lily und nicht ich. Und jetzt ab ins Bett.“ „Dad? Wann erzählst du es mir?“ „Wenn du so alt bist wie ich, in der Geschichte.“ „Wie alt warst du?“ „17. Und jetzt versuche zu schlafen. Gute Nacht mein Großer.“ Der Junge gab einen entsetzten Seufzer von sich und schmiss sich schließlich wie jeden Abend entmutigt auf die Seite und knetete seine lieblings Giraffe durch. Zehn lange Jahre musste er warten, bis ihm diese spannende Geschichte erzählt werden würde. Es war ungerecht, denn sein Bruder mit seinen Zehn Jahren kannte die Geschichte bereits, genau so wie seine Cousinen Lynx und Betty. Das Licht verdunkelte sich mit einem Schwenker des Zauberstabes, seines Vaters und nur noch Lichter von harmlosen Fabelwesen bewegten sich in dem Zimmer. Es war ungerecht, dass sein Vater es ihm nicht erzählen wollte, nur weil er ängstlich war und nachts schlecht träumte. Es war ungerecht, dass sein Bruder ihn damit aufzog und es ihm unter die Nase rieb, dass er all die Geschichte kannte, die im siebten Schuljahr seines Vaters geschahen. Und noch ungerechter war es, dass ihn jeder aus seiner Familie wie ein Baby behandelte. Er konnte nichts für die Tatsache, dass er schreckhaft war, nur weil er ständig die bösen Träume von anderen Menschen träumte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)