Burned Heart von _Diva ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Chapter 01 „Freak!“ „Psycho!!“ „Irgendwann wird es ihm nicht mehr genügen nur am Tatort aufzutauchen. Irgendwann wird er selbst die Leiche dort hin gepackt haben. Denn er ist ein Psychopath. Und Psychopathen wird langweilig.“ Das waren nur einige, wenige Bezeichnungen und Einschätzungen mit denen Sherlock Holmes sich jeden Tag herumschlagen musste. Er war es leid…einfach nur noch leid. Er rettete Leben, fing Serienmörder und machte die Straßen dadurch sicherer. Was wollten sie denn noch? Was sollte er denn noch tun? Was erwarteten die Anderen von ihm? Das war das eine Rätsel das er nicht verstand. Das eine Rätsel das er einfach nicht lösen konnte. Und das eine Rätsel das ihn jeden Tag ein Stück mehr umbrachte, das ihn von innen her zerstörte. Dabei tat er alles für die Anderen. Noch viel mehr als sie auch nur ansatzweise ahnten. Er hatte alles geopfert. Alles was er opfern konnte. Nein…nein sogar mehr. Er hatte gedacht er würde damit klar kommen. Er hatte gedacht, dass er es vergessen könnte. Doch jedes Mal…jedes Mal wenn er die Augen schloss sah er sie vor sich. Diese braunen Augen. Nicht wie sie zum Schluss gewesen waren. Kalt…gefühllos…tot. Nein…er sah sie leuchtend vor sich, voller Leben und Liebe. Liebe die einst ihm gegolten hatte. Und jetzt würde er sie nie wieder sehen. Nie wieder. Er selbst hatte diese Augen verlöschen lassen, durch seine eigene Hand. Die Augen der einzigen Person die ihn je wirklich verstanden hatte. Die wie er gewesen war. Er hatte ihn für immer verloren. Sherlock Holmes hatte in den Augen der Anderen einen Sieg errungen und hatte dennoch alles verloren. "Ich werde dir das Herz heraus brennen." "Ich wurde aus zuverlässiger Quelle informiert das ich keines besitze." "Aber wir beide wissen, dass das nicht ganz stimmt." Oh ja…Jim Moriarty hatte recht damit. Er wusste ganz genau was er in diesem Moment sagte. Es war lange her. Sehr lange. Und dennoch hatte er ihn nie vergessen. Ihn, dem sein Herz gehört hatte und selbst jetzt noch gehörte. Hatte nie die Gefühle vergessen die er in ihm geweckt hatte, die Berührungen, die Zeit und die Nächte die sie zusammen verbracht hatten bevor etwas begann komplett schief zu gehen. Sherlock vermisste jede einzelne Sekunde. ******************** 6 Monate später ******************** Es war inzwischen ein halbes Jahr vergangen seit sie Moriarty, das Schwimmbad und auch sich selbst in die Luft gejagt hatten. Sie beide hatten sich körperlich inzwischen fast komplett von den Verletzungen erholt. Dennoch war nichts wie vorher. „John…er war es! Ich habe ihn mit meinen eigenen Augen gesehen. Jim Moriarty lebt noch! Ich weiß nicht wie er es geschafft hat aber er lebt!“ er konnte es nicht fassen, dass John das einfach als Einbildung ab tat. Der seufzte jedoch nur genervt „Sherlock…wie oft noch? Er kann es nicht gewesen sein okay? Er ist tot! Diese Halluzinationen die du hast sind Symptome des posttraumatischen Belastungssyndroms. Und ich sage dir, dass du dir endlich Hilfe suchen solltest. Damit ist nicht zu spaßen. Hör doch dieses eine Mal auf mich!“. Abfällig rümpfte Sherlock die Nase. Er und verrückt? Nein…unter Garantie nicht. Er brauchte keinen Psychiater. Warum bloß glaubte ihm niemand? Warum hörte niemand auf ihn? Wütend ließ er sich in einen der Sessel fallen, verschränkte die Arme. John massierte sich die Schläfe „Sherlock…bitte…ich mache mir doch nur Sorgen um dich“. Mit kühlen Augen durchbohrte der hagere, dunkelhaarige sein Gegenüber geradezu, legte seine Fingerspitzen aneinander wie er es immer tat „So so…Sorgen hm? Mein lieber John. Glaubst du etwa ich habe die Gespräche von dir und Sally Donovan nicht mitbekommen? Glaubst du ich habe nicht gehört das ‚der Freak der Geister sieht endlich weggesperrt gehört‘? Und wie oft muss ich noch sagen das ich kein Psychopath bin sondern ein hoch funktionaler Soziopath?“. Seine Stimme war komplett ruhig, aber dennoch wie Eis. John Watson sah ihn erschrocken an, jegliche Farbe wich aus seinem Gesicht „Das…Sherlock…“. Er hob einfach nur abwehrend eine Hand „Spar es dir. Ich denke wir wissen beide, dass es besser ist wenn du jetzt gehst und nicht wieder kommst. Ich sorge dafür, dass du deine Sachen bekommst. Jetzt geh!“. Er würde keine Wiederrede dulden, das spürte auch sein Gegenüber. Watson schluckte hart, schüttelte dann den Kopf „Wie…du meinst.“. Mit diesen Worten zog er seine Jacke an und ging, schloss die Tür zu Sherlocks Leben für immer hinter sich. Der schloss die Augen, atmete tief durch. Er hatte ihn also wirklich aufgegeben…hatte sich kein bisschen geweigert für immer zu gehen. Eine einzelne Träne bahnte sich ihren Weg über seine Wange. Mehr erlaubte er sich nicht... TBC~ Kapitel 2: ----------- Chapter 02 Einen Monat war es jetzt her das John H. Watson aus 221B Baker Street ausgezogen war. Sherlock hatte selbstverständlich sein Versprechen gehalten und ihm seine Habseligkeiten zukommen lassen. Allerdings lehnte er jeden Gesprächsversuch des Anderen komplett ab. Der junge Brite hatte sich seitdem regelrecht in seiner Wohnung verkrochen, empfing keinen und sprach mit niemandem. Allerdings hieß das bei weitem nicht, dass er untätig war. Oh nein, garantiert nicht. Ganz im Gegenteil. Er arbeitete unter Hochdruck und mit voller Konzentration. Seine ganzen Wände hingen inzwischen voll von Zeitungsberichten die unterschiedlicher nicht sein könnten. Nicht nur die Wände waren voll, sondern die gesamte Wohnung, jeder Zentimeter. Er suchte darin Anhaltspunkte. Anhaltspunkte das Jim bei irgendetwas seine Finger im Spiel hatte. Etwas das seine Handschrift trug und sei es noch so klein. Es war ein regelrechter Wahn. Er hatte das Gefühl das er direkt vor seiner Nase war. Der eine Hinweis den er brauchte. Eine winzige Kleinigkeit die er übersah. Und das machte ihn geradezu wahnsinnig. Als ob Jim ihn verhöhnen würde. Er konnte fast sein amüsiertes Lachen hören, hören wie er ihn herausforderte. „Finde mich Sherlock Holmes!“/i] Immer wieder und wieder wanderten seine Augen über die ganzen Zeitungen die auf dem Tisch ausgebreitet waren „Nichts…nichts…nichts…NICHTS!!“. wütend fegte er alles von dem Tisch herunter, stützte sich mit beiden Armen am Rand ab und ließ den Kopf hängen. „Wo bist du Jim? Warum spielst du so mit mir und meinem Verstand?“ seufzend legte er sich auf die Couch, legte einen Arm über die Augen. Ein leises Seufzen ließ ihn aufblicken. Richtig…es gab doch noch einen Menschen mit dem er wenigstens etwas sprach. Nun…es ging auch einfach nicht anders. Wie sollte man auch seiner sturen Vermieterin die im selben Haus wohnte komplett aus dem Weg gehen? Und genau diese stand jetzt im Zimmer. „Sherlock…wie sieht es hier denn wieder aus?“ fragte sie mit ruhiger Stimme. „Ich arbeite an einem Fall Misses. Hudson. Jede Kleinigkeit könnte dafür von Bedeutung sein. Was gibt es denn?“ fragend blickte er die ältere Dame an. „Nun...hier ist ein Päckchen für dich mein Lieber. Es lag vor der Haustür.“ sie hielt ihm ein kleines Päckchen hin. Päckchen…vor der Haustür…es war also nicht von der Royal Mail selbst ausgeliefert worden. Jemand hatte es dort abgelegt und war gegangen ohne zu klopfen. Das wiederrum bedeutete, dass die Person nicht gesehen werden wollte, etwas zu verbergen hatte. Sofort war Sherlock hell wach, sprang von der Couch auf, ging über den Tisch und nahm es an sich „Danke Misses Hudson! Und bis später.“ Mit diesen Worten schob er die Frau aus dem Zimmer und schloss die Tür. Mit klopfendem Herzen öffnete er das kleine Päckchen. Als allererstes fiel ihm der Duft auf. Der ganze Karton war mit Blüten gefüllt. Blüten von blutroten Bordeaux Rosen und weißen Lilien. Blumen die für die Liebe und den Tod standen. Sherlock hatte das Gefühl das sein Herz stehen blieb. Vorsichtig fuhr er mit zitternden Fingerspitzen über die Blütenblätter. Das war nun der Beweis, dass irgendetwas vor sich ging. Dass er nicht völlig verrückt geworden war wie alle dachten. Gut….es war kein absoluter Beweis das Jim Moriarty dahinter steckte. Zumindest nicht für Außenstehende die keine Ahnung von ihm hatten. Aber dennoch ein Beweis das etwas ganz und gar nicht stimmte. Zuerst lächelte er nur. Dann konnte er nicht anders als lachen. Einfach nur laut lachen. „Du BIST es Jim!! Oh ja du bist es!“. Es war keine Einbildung. Er war sich dessen die ganze Zeit sicher gewesen. Doch das war jetzt der absolute Beweis für ihn. Mit Feuereifer griff er jetzt komplett in den Karton hinein, durchsuchte ihn. Und tatsächlich war dort noch etwas. Ein schwarzes Smartphone. Offensichtlich wollte die Person die ihm das zukommen ließ mit ihm Kontakt aufnehmen. Und das wollte Sherlock unter keinen Umständen verhindern. Ohne zu zögern schaltete er das Gerät an, legte es auf den Tisch und wartete. Und es dauerte gerade mal eine halbe Stunde bis es piepste. Fast schon nervös hob Sherlock das Smartphone auf. Es erwartete ihn eine SMS. 20 Uhr Halkin Hotel London 5-6 Halkin Street, Belgravia, London. Zimmer 132 Komm allein 20 Uhr…ein Blick auf die Uhr zeigte ihm das er noch etwas Zeit hatte. Das ganze roch nach einer Falle. Aber die Neugierde war einfach zu stark. Er musste es einfach wissen. Musste ihn sehen. Die Entscheidung war für ihn also gefallen. Er würde hinfahren. Was ihn dort tatsächlich erwartete konnte allerdings nicht mal er erahnen. TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)