Yours possession von -Marli-x3 (....wo dein Herz schlägt) ================================================================================ Kapitel 11: Celleste's Mimorial ------------------------------- Celleste's Memorial „Erzählen sie mir etwas, von mir...bitte.“ Nachdem Celleste Mogi dazu gebracht hatte seine Waffe herunter zu nehmen und sie gemeinsam in ein Krankenhaus fuhren um den Finger ihrer angeblichen Haushälterin zu richten, hatten sich die beiden Frauen in Cellestes Apartment begeben. Im Wohnzimmer auf der Couch lauschte die junge Mutter gespannt ihrer angeblichen Vergangenheit mit ihrer Haushälterin. Fast genauso interessiert, hockten L und der Rest der ehemaligen Sonderkomission in der Ermittlungszentrale und lauschten ebenfalls der recht bewegten Geschichte. Ohne den Bildschirm dabei auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen, schob sich der Detektiv dabei ein Sahnetörtchen nach dem anderen hinein und leckte sich geradezu akribisch die Finger. Immer wieder drückte Sayuri ihr tiefstes Mitleid gegenüber Celleste aus und schickte mindestens 3 Stoßgebete zum Himmel, auf dass sie sich doch bald wieder daran erinnern möge, wer sie sei, da sie aufgrund des befremdlichen Verhaltens immer wieder eine völlig Fremde vor sich sitzen sah. Nachdem es Celleste gelungen war sie einigermaßen zu beruhigen, bat Celleste sie darum ihr etwas über sich zu erzählen. „Ich stehe seit einigen Jahren in ihren Diensten. Es ist schrecklich, was ihnen wiederfahren ist. Ich werde mein Bestes geben.“, begann Sayuri mit ihren Ausführungen. Sayuri kam aus London, und war auch dort auf Celleste und ihre Schwester gestoßen. Die beiden lebten damals zusammen und Sayuri schloss sich Anfangs nur aus Geldmangel den beiden an. Celleste schien damals noch kein Kind gehabt zu haben, sie hatte ihr Architektur Studium beendet und suchte zurzeit nach einer Möglichkeit sich selbständig zu machen. Ihre Schwester war mitten in einem Praktikum für die chirurgische Assistentin. Sie lebten gemeinsam in Cellestes Wohnung. Allem Anschein nach war Hiromi, ihre Schwester, später zu Celleste gezogen. Mit der Zeit freundeten sie sich gut miteinander an und Sayuri erfuhr, dass die beiden Heimkinder waren und sich, nachdem Hiromi, vor einigen Monaten, plötzlich vor Cellestes Tür stand, seit 12 Jahren wiedergefunden hatten. Mit der Zeit stellte Sayuri fest, dass die beiden einiges an psychischen Belastungen mit sich herumtrugen. Zum Beispiel hatte Celleste ihrer jüngeren Schwester gegenüber einen sehr stark ausgeprägten Beschützerinstinkt entwickelt und die wiederum war zu oft, zu unvorsichtig. Diese Eigenarten schienen Anfangs recht unterhaltsam, doch es stellte sich heraus, dass diese Art von Verhalten, zumindest auf Seiten Cellestes, an Besessenheit grenzte und man beschloss zum Arzt zu gehen. Darauf wurde bei Celleste eine paranoisch-neurotische Störung, mit Fokus auf ihrer jüngeren Schwester, diagnostiziert und es wurde geraten, den Kontakt zumindest auf telefonischen zu beschränken. Selbstverständlich hatte das zuerst eine Verschlimmerung ihrer Psychose zur Folge und Celleste wurde zur Therapie in eine Klinik aufgenommen. Während des Klinikaufenthalts, kümmerte sich Sayuri um die zurückgelassene Wohnung. Nach einer 2-jährigen Therapie zeigte sich tatsächlich eine Besserung und Celleste kehrte in ihre Wohnung zurück, in der Sayuri schon auf sie wartete. Sayuri hatte sich während den 2 Jahren zur Haushälterin ausbilden lassen und sich aus finanziellen Gründen, teilweise in der Wohnung niedergelassen. Nachdem Celleste wieder einigermaßen in ihrem Leben außerhalb der Klinik Fuß gefasst hatte und in ein Haus gezogen war, engagierte sie ihre Freundin offiziell als Haushälterin. Auch versuchte sie wieder den Kontakt zu ihrer Schwester aufzubauen, doch diese hatte sich in den 2 Jahren ihrer Abwesenheit stark verändert. Sie war wenige Monate nach Cellestes Einweisung ausgezogen und brach sämtlichen Kontakt, so gut es ging, ab. Obwohl Celleste, so die Ärzte, große Vortschritte gemacht hatte, bestand sie weiterhin auf Abstand zu ihrer Schwester. Man erfuhr aber durch Sayuri, dass Hiromi sich einem suspekten Lebenswandel hingegeben hatte. Sie rauchte wie am Schlot, hatte ihren Job hingeschmissen und begann zum Schluss damit, sich in ihre Wohnung zurückzuziehen. Celleste geriet in solch große Sorge, dass ein Rückfall ihrer Psychose drohte und Sayuri konnte sie nur schwer dazu bringen, um ihrer selbst willen, auf Abstand zu Hiromi zu bleiben. Doch dann, und Sayuri machte eine lange Pause bevor sie dies aussprach und blickte auf ihre Hände, nahm sich Hiromi plötzlich das Leben. Man wusste bis heute nicht genau wieso, doch in der Nacht als Celleste es erfuhr, Hiromi war schon 2 Tage tot gewesen, hatte Sayuri, versagt. Mit Tränen in den Augen, gestand sie, in besagter Nacht, in der sie mit Celleste hatte wachen wollen, eingeschlafen zu sein und Celleste war einfach abgehauen. 3 Tage lang war sie verschwunden gewesen. Die Polizei fand sie dann irgendwo in einem abgelegenem Dorf. Sie lag halb tot mit dem Rücken in einem Strauch, sprach nicht, trank nicht ohne Hilfe, das Haar war verklebt. Sie trug ein schwarzes Kleid, das man auch gut in einem Club tragen konnte und man hatte sie barfuß in den Polizeiwagen stecken und ins Krankenhaus fahren müssen. Dort hatte man dann Drogen in ihrem Blut nachgewiesen. Was sie in den 3 Tagen, in denen sie verschwunden war, getrieben hatte, konnte man nur mit Mühe rekonstruieren. Sie blieb fürs erste im Krankenhaus. Wochenlang war ihr Zustand katatonisch und immer wieder konnte Sayuri einzelne Tränen ihre blassen Wangen hinab fliesen sehen. Die Frage nach dem Warum, stand ihr jeden Tag ins Gesicht geschrieben. Schließlich wurde sie erneut therapiert, doch es schien nicht wirklich zu helfen. Als Sayuri schon fast die Hoffnung aufgegeben hatte, besserte sich ihr Zustand plötzlich, praktisch über Nacht. Celleste kam nach Hause und schien einen klaren Plan zu haben. Sie brach alles was lief ab. Bis auf die Therapie war ohnehin kaum etwas in ihrem Leben von Gewicht, keine Verwandtschaft, keine Arbeit und einen Mann hatte sie sowieso nicht. Sie wollte einen kompletten Neustart, ganz plötzlich, es ging so schnell, dass Sayuri kaum Zeit hatte zu entscheiden ob sie nun mit wollte oder nicht. Celleste wollte nach Japan! Für Sayuri gab es ebenso kaum einen triftigen Grund weiterhin in London zu leben, ihre Freundin hatte tatsächlich soviel in ihrem Leben bewegt, dass sie sich eins ohne sie überhaupt nicht mehr vorstellen konnte und so beschloss sie spontan sie zu begleiten. Einen kompletten Neustart machen klang unglaublich aufregend und gleichzeitig so befreiend, dass es Sayuri sogar fast Angst machte, was sie jedoch nicht von solch einem waghalsigen Unternehmen abhalten konnte. Sie konnten beide weder Sprache noch Schrift und dennoch waren sie entschlossen in Japan ein Neues Leben zu beginnen. Dorthin zu gehen wo niemand sie kannte, wo sie völlig auf sich gestellt waren, es war tatsächlich wie eine Art Wiedergeburt, sie fühlte sich wie neu geboren, alles stand auf Null. Sie gehörten nirgend wohin! Darum, und das wurde mit der Zeit zu ihrem Lebensmotto, konnten sie auch überall hingehen wo sie wollten. Einige Monate nachdem Celleste die Idee gehabt hatte nach Japan zu gehen, hatte Sayuri bemerkt, dass ihre Freundin stark am Zunehmen war. Als sie sie, jedoch darauf ansprach wich Celleste stets aus und meinte nur, dass dies sich schon legen würde. Nach dem 3. Monat konnte Celleste es nicht mehr leugnen und sie fuhren zusammen zum Frauenarzt. Sie war schwanger und würde ein Mädchen bekommen. Für eine Abtreibung war es viel zu spät, doch Celleste schien damit wenig Probleme zu haben. Selbst wenn sie nicht darüber sprechen konnte, oder wollte, wie das Kind entstanden war, liebte sie es bereits als wäre es schon auf der Welt. Sayuri erklärte sich ihre, aus dem Nichts kommende Stimmungsschwankung mit den Schwangerschaftshormonen und war recht dankbar dafür. Dennoch war es recht mysteriös, dass das heranwachsende Kind in Cellestes Bauch solch einen Lebenswillen in ihrer, vor noch nicht allzu langer Zeit, ziemlich deprimierten Freundin wecken konnte. Sie dankte Gott für diese Fügung des Schicksals! Selbst wenn das Kind womöglich das Ergebnis eines 'One-Night-Stands' war, so freute sie sich doch von Herzen, dass Gott an ihre Freundin gedacht hatte und ihr, nachdem sie ein Leben verloren hatte ein anderes gab. Nachdem sie einen Monat lang in Japan gelebt hatten, kam Naomi zur Welt. Celleste hatte den Namen beim Studium für japanische Kalligrafie gewählt, „Nao“ stünde für Ehrlichkeit und „Mi“ für die Schönheit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)