Kirschzweig und Kürbissuppe von Hotaru2 (Haibara Ai's Halloween...) ================================================================================ Gewichtelt für: Warnung: mögliche OOCs; Gin (<--Ja, ich denke der Kerl verdient seine eigene Warnung.); sonstige Unstimmigkeiten Notiz: Also um ehrlich zu sein, weiß ich nicht wirklich, was ich hier mache. Weder kenne ich mich in diesem Fandom gut aus, noch schreibe ich normalerweise auf Deutsch. Sorry. Tatsache ist aber auch, daß ich mich für dieses 'Halloween-Wichteln' angemeldet habe – also ziehe ich das jetzt auch durch. P.S.: Die Alternative hierzu wäre meine Erklärung für Gin's scheinbar ewig gleiche Kleidung gewesen... P.P.S: 1) konpeito sind die Zuckersternchen, die z.B. die Kohlewesen in "Sen to Chihiro" als Nahrung bekommen. Im Prinzip gefärbter Zucker. ^.^v 2) kakkigori ist mit Sirup übergossenes, geschabtes (Wasser-)Eis Kirschblütenzweig und Kürbissuppe "Puh, das war aber knapp!" Mit einem aufatmenden Seufzer ließ sich Conan auf das bequeme Sofa von Professor Agasa fallen. Mit einem wesentlich eleganteren Plumps tat es ihm Ai nach. "Ja, da hast Du recht," pflichtete sie Conan bei. "Wer konnte aber auch ahnen, daß... der ausgerechnet in so einer Kaufhausabteilung auftaucht. Und das auch noch ausgerechnet heute!" "Ja, ja, aber wir haben sie zum Glück gerade noch rechtzeitig gesehen und konnten ihnen ausweichen," versuchte der ehemalige Oberschülerdetektiv seine Kameradin zu beruhigen. "Meinst du bevor oder nachdem du vor lauter Hektik in die Auslage für 'Halloween-Kostüme für unsere Kleinen ab 6 Jahren' gekracht bist?" fragte Ai spitz. "Das... Das war nur eine...temporäre Unaufmerksamtkeit aufgrund differenzierter Ablenkung durch zu viele Stimuli auf zu engem Raum unter viel zu komprimierten Bedingungen!" Etwas verlegen schob Conan seine Brille wieder auf seine Nase. Daß Ai ihn aber auch wieder an dieses peinliche Ereignis erinnern mußte! Hoffentlich erfuhr wenigstens Ran nichts davon. Schließlich war es schon ein ganz schöner Schlag für den geschrumpften Shinichi Kudoh, daß die ganzen anwesenden Mütter alle in "Ach wie niedlich!", "Das ist ja sooo süß!" und "Das Kostüm ist was für meine Tochter!" und "So ein süßer kleiner Fratz!" ausgebrochen waren. Und all das nur, weil er ganz zufällig total unabsichtlich – auf der Flucht vor den beiden, verdammt! - in besagte Auslage gestolpert und prompt über am Boden verstreute Deko-Kürbisse tretend in ein Kürbis-Kostüm gefallen war! Konnte schließlich jedem Mal passieren, oder? "Also mit anderen Worten, Du hast beim Anblick von Du-weißt-schon-wem Panik bekommen, nicht aufgepaßt wo Du hinläufst und eine Drei-Punkte-Landung in das Kinder-Display der Kostüm-Abteilung gemacht," unterbrach Ai seine innerliche Schmolltirade. "Was hat denn bitteschön Voldemort damit zu tun?" versuchte Professor Agasa die Stimmung etwas aufzulockern. Leider vergebens wie er sogleich anhand der leicht ungläubigen Blicker seiner zwei Besucher feststellen konnte. ". . . . ." "Was?" "...wenigstens hab' ich mich nicht hinter dem Riesen-Snoopy versteckt," konterte Conan leicht genervt. "Der arme Kerl in dem Kostüm hatte danach bestimmt kein Gefühl mehr in den Beinen, so wie Du geklammert hast." "Dich möchte ich einmal sehen, wenn der Dir so plötzlich fast gegenübersteht!" Langsam wurde Ai echt sauer. Offensichtlich hatte das Gift nicht nur Shinichi's Körper geschrumpft... "Schließlich ist er der gefährlichste Killer der Schwarzen Organisation!" "Ich wüßte trotzdem wirklich gerne, was Gin ausgerechnet in dieser Abteilung gesucht hat. Ist doch sonst nicht seine Art. Oder...?" Conan sah Ai fragend an. Noch bevor die geschrumpfte Ex-Sherry darauf etwas entgegnen konnte, rettete Professor Agasa durch seinen Eintritt unwissentlich die angespannte Situation. "Shinichi, Ai... Ihr seid schon zurück?" "Äh, ja Professor," antworteten beide einstimmig. Man konnte förmlich die Offensichtlichkeits-Schweißtropfen an beiden Hinterköpfen sehen... "Hm, Stereo-Antwort..." Der Professor trat gedankenverloren näher. "Ob man vielleicht... oder damit... wenn..." RUMMS! Dumm nur, daß die Couch im Weg des zerstreuten Professors war. Nachdem sich der glücklicherweise unverletzte Erfinder aus seiner Kopfüber-Position wieder aufgerappelt hatte, fragte er "Also, raus mit der Sprache: was ist passiert?" Gerade, als Ai zu einer Antwort ansetzen wollte, entfuhr Conan ein "Sch—eibenkleister!" ". . . ?" "Shinichi...?" "Ai, wir haben die Einkäufe vergessen!" "Oh. Stimmt." Das aschblonde Mädchen überlegte. Dann drehte sie sich zu Professor Agasa um. "Aber dafür gibt es eine gute Erklärung." Der Professor mußte lachen. "Ist doch nicht so schlimm. Wir haben noch ein paar Sachen da und mit dem Rezept, das mir Hattori-kun gestern geschickt hat, kriegen wir das schon hin." Dann drehte er sich zu dem zweiten Anwesenden um. "Also Shinichi... Während Ai netterweise das Essen vorbereitet—" Die so Überrumpelte war bereits auf dem Weg in die Küche, wohl wissend, daß sonst wieder Call-a-Pizza kochen würde. Die letzte Kocherei der beiden hatte schließlich die Spüle weggeätzt, nachdem der Herd implodiert war... "—kannst Du mir vielleicht erzählen, warum Ai so aussieht, als hätte sie ein Gespenst gesehen." Gespenst? Wenn's nur das wäre... Manche Sachen waren schlimmer als Geister... dachte Ai, schaudernd und sich unwillkürlich schüttelnd. "Gerne Professor, aber..." Conan druckste herum. "Was gibt's heute zu essen?" "Naja, da ihr keine Einkäufe mehr habt..." Der Professor überlegte. "Bleibt uns nur noch Suppe übrig. Nahrhaft, wohlschmeckend und gesund. Heiji-kun meinte neulich, Du würdest Kürbissuppe mögen. Und jetzt lenk' bitte nicht wieder vom Thema ab..." "Also..." Conan seufzte. "Die Sache fing eigentlich ganz harmlos an, als wir die Halloween-Zuckersternchen-Edition im Beika-Kaufhaus kaufen wollten—" Ai machte die Küchentür hinter sich zu. Das Gesicht, das Conan gerade machte, konnte sie sich auch so vorstellen. Von Kürbissen hatte der ehemalige Oberschüler für die nächste Zeit sicher erst mal genug. Aber Shinichi hat schon recht, mußte Ai sich eingestehen, als sie mechanisch die zwei Hokkaido schälte, kleinhackte und in den Topf mit vorbereiteter Sahne-Sauce Hollandaise à la Heiji warf. Wieso nur war Gin mit einer großen, schön verpackten Halloween-Zuckersternchen-Tüte am hellichten Nachmittag im Beika-Kaufhaus? Und ausnahmsweise mal ohne seinen Partner Wodka? Das paßte einfach nicht in Gin's normales Verhaltensschema. Oder? Während Ai der zukünftigen Kürbissuppe beim Vor-sich-hinköcheln zusah, geriet sie wieder ins Grübeln. Irgendwie ließ sie Gin's heutiges abnormes Verhalten nicht los... Und wenn sie genau darüber nachdachte... Ai runzelte die Stirn. ...schon als sie noch als Sherry für die Schwarze Organisation arbeitete, war Gin immer an diesen Tagen irgendwie...seltsam drauf gewesen. Zum Beispiel damals, als... -+-+-+- ~~~~~~~ -+-+-+- "...ein Kirschblütenzweig? Aus Plastik?" "Ja. Von meiner Schwester." Die 11-jährige Megumi sah zu ihrem Begleiter auf. "Schwitzt du in den schwarzen Klamotten nicht?" ". . ." Wieso nur hatte man ausgerechnet ihn zum Abholen dieser kleinen Göre abkommandiert? Gin hatte Kinder noch nie gemocht und würde ganz sicher auch jetzt nicht damit anfangen. "Nein." Die Kinder heutzutage... Keinen Respekt mehr vor dem Senpai! "Toll!" Sie zupfte an ihrem Pferdeschwanz. "Mir ist schon ganz heiß... Da drüben ist ein Eiswagen. Halt mal!" Sie drückte ihm den Kirschblütenzweig inklusive nassem Tuch in die Hand und sauste los, noch bevor er irgendeinen Mucks tun konnte. "Hier!" Shiho streckte ihm einen Becher mit...orangefarbenen Kakkigori entgegen. "Mama sagt, wenn's warm ist, dann mußt Du mehr trinken, sonst dehydratierst du! Leider war kein Getränke-Automat in der Nähe; aber Eis schmeckt sowieso viel besser, meinst du nicht?" Gin starrte auf die konpeito-Dekoration seines geschabten Eises. "...im Oktober?" Und wieso gleich noch mal hatte er instinktiv nach dem ihm entgegengestreckten Becher gegriffen? -+-+-+-+-+-+-+- "Sherry." "Gin?" ". . ." Der schwarz gekleidete Mann kam langsam auf sie zu. "...?" "Der Boss meinte, Du solltest lernen, mit einer Kanone umzugehen." "Wozu das denn?" "Das wirst Du auf...'Außeneinsätzen' brauchen." ". . . !" "Keine Sorge." Das manische Grinsen wurde breiter. "Ich werde schon auf Dich aufpassen." -+-+-+-+-+-+-+- "Meeep!" Sherry konnte nicht verhindern, daß ihr dieses wenig damenhafte Geräusch entfuhr. Sie war so vertieft in Darwin's Das Variieren der Tiere und Pflanzen im Zustand der Domestikation gewesen, daß sie ihren 'Aufpasser' gar nicht bemerkt hatte. Bis er ihr eben auf die Schulter getippt hatte. Und Gin's Gesichtsausdruck nach zu schließen fand er ihre Reaktion mehr als nur...unterhaltsam. "Die Bibliothek schließt gleich." Komisch, Sherry hatte die länger werdenden Schatten und die angehende Beleuchtung gar nicht bemerkt. Wie doch die Zeit verging... Sie stand auf und ging Richtung Ausgang, ihr 'Schatten' immer drei Schritte hinter ihr. -+-+-+-+-+-+-+- WHAM! "...entschuldige, Gin." Sherry rieb sich den Kopf. "Ich hab' Dich nicht kommen sehen." "Ah, wolltest Du das denn?" Gin's Grinsen hätte einem Haifisch Angst eingejagt. ". . . ?" Was mußte sie auch bis in die Puppen an dem neuen Projekt arbeiten! Wenn sie früher Schluß gemacht hätte, dann wäre Sherry in ihrem durch Schlafmangel verursachten Tran nicht volle Kanne in Gin gerannt. "Gute Nacht, Gin." Das war keine Flucht, nur ein strategischer Rückzug! "......träum' was Schönes, Sherry." Wieso nur hatte Sherry das Gefühl, daß ihr...'Kamerad' in Schwarz womöglich irgendwelche Hintergedanken—Nein! Absolut abwegig! Oder? -+-+-+-+-+-+-+- "Schade, wirklich schade, Sherry," seufzte Gin. "Ihr habt meine Eltern und meine Schwester umgebracht!" Die bebrillte Wissenschaftlerin trat nach Gin. "Glaubst Du ernsthaft, ich würde noch weiter für euch arbeiten?!" Natürlich hatte sie gegen den körperlich überlegenen Mann keine reelle Chance, aber wenigstens versuchen mußte sie es. Doch bevor sie dem Tritt ans Schienbein einen Schlag in die Kronjuwelen folgen lassen konnte, hatte der Schwarze Killer sie gepackt und ihr im Polizeigriff den Arm schmerzhaft auf den Rücken gedreht. "Vorsicht, Sherry-lein," flüsterte Gin ihr ins Ohr. "Wir wollen doch nicht, daß Du Dir unnötig wehtust..." Trotz aller Gegenwehr konnte Sherry nicht verhindern, daß der Ältere sie mit Handschellen an das Heizungsrohr kettete. Oh, wenn sie ihm doch nur einmal—!!! Bevor Gin die Kellertür schloß, drehte er sich noch einmal zu ihr um. Er sah ungewohnt...ernst aus. "Denk besser noch einmal darüber nach, was Du da gerade gesagt hast." Dann zog wieder das gewohnte Haifisch-Grinsen über sein Gesicht. "Du weißt ja, was die Organisation mit...'unnützem'...Ballast macht..." Sherry tastete nach der Pillendose in der Tasche ihres Labormantels . . . -+-+-+- ~~~~~~~ -+-+-+- "Ai-kun!" Professor Agasa's entsetzter Ruf riß das blonde Mädchen aus ihren Gedanken. "Die Suppe—!" ". . . . .!" Gerade noch rechtzeitig zog Ai den Suppentopf seitlich weg auf eine ausgeschaltete Herdplatte. Uuups... Noch ein bißchen länger und wir hätten wirklich wieder Take-Out bestellen müssen. Zum Glück hat der Professor den Infrarot-Überkoch-/Anbrenn-Alarm schon fertiggestellt... "Ai?" Shini—nein, Conan sah sie besorgt an, die vorige Frotzelei vergessen. "Alles in Ordnung...?" "Ja." Ai ging ins Wohnzimmer voran, dem Professor sowohl Küche als auch Suppe überlassend. "Alles in Ordnung." Conan setzte sich neben sie auf das Sofa. Er nahm die beinahe allgegenwärtige Brille ab und wandte sich mit einem ziemlich ernsten Gesichtsausdruck besorgt ihr zu. "Bist Du sicher, daß alles in Ordnung ist? Du siehst nämlich wirklich aus, als hättest Du einen Geist gesehen..." "Nein, weder den Geist der vorigen, noch den der jetzigen oder der zukünftigen Weihnacht." Beide mußten trotz der ernsten Stimmung lachen, als sie an die Aufführung von Charles Dickens' Weihnachtsgeschichte denken mußten, die sie zusammen mit ihren Freunden letztes Jahr gesehen hatten. Und die teilweise doch recht absurden Diskussionen auf dem Heimweg... "Wirklich, ich bin okay. Ich war nur in Gedanken." "Okay." Conan legte seinen Arm um Ai. "Aber Du weißt: wenn was ist oder wenn Du Sorgen hast oder so... Du kannst jederzeit damit zu mir kommen!" "Kinder!" Professor Agasa kam mit einem Tablett mit Schüsseln aus der Küche. "Essen ist fertig...!" -+-+-+- E -+-+-+- N -+-+-+- D -+-+-+- E -+-+-+- Omake: "Du, Conan..." "Hm...?" Der kleine Detektiv sah die ungewohnt zögerliche Ai fragend an. "Sag mal..." "Ja...?" "Wenn Dir jemand was beibringt, an dem ihm viel liegt... Und wenn Dich jemand begleitet obwohl's zwar sein Job ist und er aber eigentlich was Besseres mit seiner Zeit anfangen könnte... Und wenn er Dir ab und an so bestimmten Süßkram mitbringt..." Ai hatte zwar einen Verdacht, wollte aber trotzdem noch eine andere, objektivere Meinung einholen. "...dann?" Conan wußte nicht, worauf genau Ai jetzt eigentlich hinauswollte. "Ja, genau DAS will ich ja wissen!" gab die ziemlich frustrierte Ai zu. Conan lachte. "Also Sherlock Holmes hat mal gesagt 'Wenn man alle Möglichkeiten eliminiert hat, dann muß die Lösung, die übrigbleibt – so unwahrscheinlich sie auch ist – richtig sein.' Mit anderen Worten, ich würde sagen, er mag Dich." Ai wurde kreidebleich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)