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Die Geschichte von Klara und Nadine

von

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Prolog

„Liebe Gemeinde, heute haben wir ein besonders Ereignis. Denn heute findet nicht nur eine Taufe, sondern gleich zwei Taufen statt, die von der kleinen Klara Skov und die von der kleinen Nadine Gressmann." sagte Herr Möller mit feierlicher Stimme zur Gemeinde. Er bat die beiden Eltern mit einer Handbewegung nach oben zum Taufbecken.

Nachdem die beiden Elternpaare oben waren, gab er zwei jungen Männern, einer in schwarz, der andere in weiß gekleidet zwischen 17 und 20 Jahren, ein Zeichen und die beiden bereiteten das Taufbecken vor.

„Ich bitte jetzt die stolzen Mütter mit ihren Töchtern vorzutreten und meine beiden Helfer auch" Zwei junge Damen, die eine groß und schlank, mit hüftlangem braunem Haar und grünen Augen, die andere etwas kleiner, mit schulterlangem blondem Haar und braunen Augen, traten mit ihren Töchtern vor.

Beide gaben ihre Töchter den beiden jungen Männern, die sie behutsam übers Taufbecken hielten. Zum Schluss trat Herr Möller vor, breitete die Arme über ihnen aus und sprach dabei

„Hiermit taufe ich dich, Klara Skov, und dich, Nadine Gressmann, im Namen des Vaters, dem Schöpfer des Himmels und der Erde. Im Namen des Sohnes Jesu Christi und im Namen des Heiligen Geistes Armen." Dabei träufelten die beiden Männer den Babys das Taufwasser über ihre Gesichter. Doch auf einmal fror die Zeit ein und eine gleißende, helle Gestalt tauchte auf, breitete die Arme aus, lächelte die beiden Babys an und sagte mit einer glockenhellen Stimme: „Ich bin der Engel Genesis, die Stimme Gottes für die Menschen und einer der Wächter des Paradieses.

Er hat mich geschickt, um euch mit den Gaben der Engel und dem Mut und der Stärke von Jeanne D'Arc zu salben, um die Menschheit zu schützen und zu führen.“

Er küsste die beiden noch auf die Stirn und hinterließ dort jeweils ein leuchtendes Kreuz.

Er lächelte noch einmal und dann fing die Zeit wieder an zu laufen. Klara und Nadine lächelten zurück und streckten ihre kleinen Hände dahin, wo Genesis eben noch gestanden hatte.

„Nun, lasst uns beten für Klara und Nadine und lasst sie uns in unserer Gemeinde willkommen heißen." sagte Herr Möller, während Susan und Monika sich neben ihre Männer setzten.

„Passt bitte gut auf euch auf" sagte Susan zu Monika und umarmte sie und ihren Mann John. Tom tat es Susan gleich und gab den beiden die Hand. Monika legte die kleine Nadine in ihren Kindersitz und dann stieg auch sie ins Auto ein.

Susan und Tom schauten noch dem wegfahrenden Auto hinterher. Doch auf einmal brach Susan zusammen und fing an, bitterlich zu weinen

„Ich hab was Falsches gemacht! Ich will wieder zu ihr!" schrie Susan zwischen markerschütternden Schluchzern. „Schatz, das ist das Beste so. Der Großmeister hätte es nicht gesagt, wenn es nicht so sein müsste." sagte Tom zu seiner Frau und führte sie weg zu ihrem eigenen Auto.

Die kleine Klara lag in ihrem Kinderwagen und schlief, nichtsahnend, was noch auf sie zukommen würde...

Nadine

10

Jahre

später
 

5. März 2001

Klara lief einen langen Gang entlang, wo überall Bilder von Personen hingen, die sie nicht kannte, die ihr aber doch vertraut vorkamen. Am Ende des Ganges fand sie eine Tür, die, als sie näher kam, von alleine aufging.

Der Raum war leer!

Doch in dem Augenblick, als sie über die Schwelle trat, tauchte die gleißend helle Gestalt wieder auf, die sie schon kannte. Das war die Gestalt, die sie schon so oft im Traum gesehen hatte. Doch heute war es anders.

Statt sie zu ignorieren, kam er auf sie zu und sagte mit weicher und heller Stimme: „Hallo Klara, zehn Jahre ist es her, als ich dich mit den Gaben gesalbt habe und du getauft wurdest. Dies waren die ersten Schritte, die du gemacht hast, um die dir bevorstehende Aufgabe zu meistern.

Doch du musst noch viel lernen! Deswegen wird bald ein Lehrer kommen und dir den Mut und die Stärke von Jeanne D'Arc lehren, denn das wird der nächste Schritt und auch der wichtigste sein, den du machen musst, um dich auf die Aufgabe vorzubereiten."Schon begann Genesis zu verschwinden. Klara versuchte, ihn noch festzuhalten und schrie dabei mit aller Kraft

„Was für eine Aufgabe? Was für eine Lehre? Bleib doch hier. Ich habe noch so viele Frage?“ Doch er lächelte nur und sagte noch: „ Die Antworten werden kommen, aber nicht von mir.“ Und in dem Augenblick, wo er verschwand, wachte sie auf und ihre Mutter stand neben ihr und fragte sie: „Hey, meine Kleine, hast du wieder schlecht geschlafen und wieder den komischen Traum gehabt mit der Lichtgestalt?“

Sie nickte und sagte: „Nur heute war es anders. Er hat mit mir gesprochen und gesagt, dass bald ein Lehrer kommen wird, um mich den Mut und die Stärke von Jeanne D'Arc zu lehren, weil ich sie für irgendeine Aufgabe brauche.“ Susan sah sie nur komisch an und sagte: „Das sind nur Träume. Komm, zieh dich an. Papa wartet auf dich; er hat Hunger und muss auch gleich los zur Arbeit.

Oh, das habe ich ja fast vergessen, alles Gute zum Geburtstag, meine kleine Maus.“ Sie gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn und ging dann hinaus, damit sich Klara anziehen konnte. Klara stand auf, ging zum Spiegel und betrachte ihr langes braunes Haar. Sie fing an, ihr zerzaustes Haar zu kämmen und zog sich ihr Lieblings T-Shirt mit einem grünen Drachen mit blauen Augen drauf und dazu eine schwarze Hose an. Sie betrachtete sich noch mal im Spiegel und war zufrieden mit dem, was sie sah. Die schwarze Kleidung ließ sie nicht so mager aussehen und machte sie auch etwas größer, denn sie war für ihr Alter etwas klein.

„Alles Gute zum Geburtstag, mein Engel“ sagte ihr Vater, stand auf und gab ihr einen Kuss. Nach dem Frühstück bekam Klara die Geschenke. Sie bekam den neuen Rucksack, den sie gewollte und dazu die passende Federtasche in schwarz mit einem silberfarbenen Kreuz darauf und noch einen langen schwarzen Rock und dazu ein Paar silberne Kreuzohrringe. Sie sprang vor Freude auf, umarmte ihre Eltern und küsste sie ab und sagte dazwischen immer wieder „DANKE“, bis ihre Mutter sagte: „So. Jetzt ist Schluss. Du musst los zur Schule, du kannst ja die neuen Sachen anziehen.“ „NEIN“ sagte Klara ganz schnell.
 

Denn sie wusste, dass ihre Klassenkameraden sie als Freak sahen, die zu klein für ihr Alter war, die nur schwarz trug und lange Haare, die sie in dunkel lila und dunkel pink gefärbt hatte und dazu die Augen mit schwarzem Eyeliner betonte und so ganz blöde Musik hörte. Ihre Mutter schaute sie nur an und sagte: „OK, aber den Rucksack nimmst du doch mit oder?“ und sie nickte nur zur Bestätigung.

Auf dem Weg zur Schule hörte sie Musik und dachte über ihren komischen Traum nach. Sie war mal wieder die erste, die da war, denn die anderen fanden es „Cool“, zu spät zu kommen.

Also setzte sie sich hin, holte ihr Buch heraus und fing an zu lesen, das war noch so eine Sache, worüber die anderen sich lustig machten, aber ihr war es egal, was die anderen dachten. Sie las weiter bis der Klassenlehrer herein kam und sagte: „ Guten Morgen, Klara und alles Gute zum Geburtstag.“

Sie stand auf und sagte: „ Guten Morgen, Herr Klausen und danke.“ Da sah sie auf einmal ein junges Mädchen und Klara musste zweimal hinsehen, denn bis auf die Augenfarbe sahen sie fast gleich aus. Sie trug eine blaue Jeans, eine weiße Bluse, schwarze Turnschuhe und eine schwarze Tasche, auf der in weiß die Worte "Mut und Stärke“ eingestickt waren und im Haar eine schwarzweißkarierte Herzhaarspange.

Als Herrn Klausen klar wurde, dass er die Neue völlig vergessen hatte, sagte er: „Oh Klara, das ist Nadine. Sie ist neu hier auf der Schule und in Hamburg. Ihr Vater ist Pastor Gressmann und er wurde vor zwei Wochen an die Christuskirche Wandsbek versetzt, weil da eine Pastorin verstorben ist“

Klara wusste, wer verstorben war. Es war die alte Pastorin, Frau Johannsohn. Sie war eine gute Pastorin gewesen. Auf einmal erinnerte sich Klara daran, wie es immer mit ihren Klassenkameraden war:

Sie hassten sie, weil sie so anderes war und wieso sollte es so anders sein bei der Neuen und stellte sich schon vor, wie sie von Nadine und Hassan geärgert wurde. Sie hasste Hasan. Er war das komplette Gegenteil zu ihr: Er war dick ein Angeber, unhöflich, frech und machte Schwächere nieder. Im Gegensatz zu Klara: Sie war zurückhaltend, höflich, immer nett zu den anderen und half stets den Alten und den Schwächeren.

Sie dachte immer noch nach, bis ihr Lehrer, sie aus den Gedanken riss und sagte: „Klara, hast du gehört, was ich gesagt habe?“ Sie lief puterrot an und antwortete: „Nein. Tut mir leid.“

Er schaute sie nur an und sagte: „Das kenn ich ja gar nicht von dir! Ich habe gesagt, dass du Nadine alles zeigen sollst, weil du die einzige bist, der ich von meinen Schülern vertrauen kann. Würdest du es denn auch machen?“ Sie nickte nur. „Ok, dann ist das geklärt. Nadine, setze dich bitte neben Klara". "Ja, mach ich Herr Klausen." sagte Nadine und setzte sich neben Klara "Hallo wie geht es dir?" fragte sie sie und schaute Klara an. Klara war ganz verwirrt ob der Nettigkeit ihr gegenüber. "Hmm, mir geht es gut, danke und dir?" antwortete Klara.

„Gut. Was liest du da gerade?" fragte Nadine Klara neugierig. Sie fing an zu lächeln und antwortete: „Das Buch heißt “Die Elfen von Altlanden"“ „Cool, ich mag auch Elfen und alles was sich darum dreht." sagte Nadine und fing an zu grinsen. Die beiden unterhielten sich noch die ganz restliche Stunde darüber und in dieser Zeit war Klara einmal nicht der Freak, sondern ein ganz normaler Mensch, wie jeder andere auf dieser Welt.

Doch in der nächsten Stunde musste kommen, was sie so sehr hasste. Die anderen kamen und zogen sogleich über sie her. Doch diesmal geschah, was bis jetzt noch nie passiert war; gerade, als Hasan, der Anführer einer Gruppe, die Klare besonders schlimm ärgerte und sie auslachte, wieder dabei war, sich wie üblich über ihre bescheuerten Haare lustig zu machen und Nadine anstiften wollte, dabei mit zu machen und ihr zu sagen, dass sie bei ihnen besser dran wäre als bei diesem Freak. stand Nadine auf und sagte mit fester Stimme: „Pass auf! Ich weiß nicht, für wenn du dich hältst, aber eins weiß ich: Du musst einer sein, der ganz schwach ist und sich nur dann stark fühlt, wenn er Schwächere runter macht. Und mit so was will ich nichts zu tun haben. Und jetzt geh weg.“ Sie setzte sich wieder hin und Hasan schaute nur noch dumm rein und ging weg.

Klara drehte sich zu ihr um und sagte: „Danke, dass du zu mir gehallten hast.“ Nadine grinste nur und antwortete: „ Dafür sind doch Freunde da und das sind wir auch. Freunde.“ Klaras Herz fing an rasend schnell zu schlagen, als sie hörte, dass sie eine Freundin hatte. Der restliche Tag verging wie im Fluge und Hasan und die anderen ließen sie in Ruhe. Am Ende der letzten Stunde fragte Klara: „Hast du nicht Lust, mit mir nach Hause zu kommen und meinen Geburtstag zu feiern?“ Nadine überlegte nicht lange und sagte: „Ja, ich muss aber vorher noch meinem Dad Bescheid sagen, dass ich mit zu dir gehe. Wo wohnst du eigentlich?“ Klara antwortete: „ Nicht so sehr weit weg von hier, gleich am Ende der Straße.“ „OK“ sagte Nadine, und die beiden fingen an zu laufen, damit sie so viel Zeit wie möglich zusammen verbringen konnten.

Klaras Mutter war ganz erstaunt und verwirrt, als Klara freudestrahlend herein kam, ihr einen Kuss gab und sagte: „ Mama, das ist Nadine, meine Freundin.

Nadine das ist meine Mama und dahinten, das ist mein Dad.“ Sie zeigte dabei auf ihn. Er war mit der Situation völlig überfordert und vergaß dadurch, „Hallo“ zu sagen, aber Klara störte es nicht. Sie ergriff den Arm von Nadine und zog sie mit den Worten „Komm mit! Ich zeig dir mein Zimmer und meine Bücher. Die wirst du bestimmt mögen!“ in ihr Zimmer.

„Warte! Ich muss doch noch meinem Dad Bescheid sagen, dass ich bei dir bin und dass ich erst später nach Hause komme“ sagte Nadine und ging ins Wohnzimmer, um ihm anzurufen. Klara sprang von einem Bein auf das andere und watete auf sie, bis sie wieder kam. Dann kam sie. Nadine war begeistert von Klaras Zimmer: Die Wand, wo orange und gelb verwischt worden waren, die Poster, die Elfen- und Drachenfiguren, die ganzen Bücher und ganz besonders die Schlafkautsch. Sie fand das Ganze so toll, dass sie ganz neidisch wurde.

"WOW! Dein Zimmer ist wunderschön und erst die Couch, die ist echt super" sagte Nadine „Habe ich alles letztes Jahr zum Geburtstag bekommen" sagte Klara voller Stolz und ging in ihr Zimmer. Nadine ging ganz langsam hinter Klara her. Klara drehte sich um und sagte: „Stell dich nicht so an! Komm, lass uns mit meinen Puppen spielen“

„Ja gern. Die haben ja genauso coole Klamotten wie du sie trägst!“ Die beiden fingen an, mit den Puppen zu spielen. Dieses Spielen war das beste Geburtstagsgeschenk, was Klara je bekommen hatte, denn heute spielte sie nicht, dass die Puppen ihre Freunde waren. Nein, heute spielte sie mit ihrer Freundin mit den Puppen. Das machten sie den ganzen Tag, aßen leckeren Schokokuchen, tranken Kirschsaft und lachten. Doch um 18 Uhr kam Nadines Vater und holte sie ab.

Die beiden umarmten sich zur Verabschiedung noch einmal und Nadine fragte: „Holst du mich morgen um 7 Uhr von der Bushaltestelle ab? Dann können wir zusammen zur Schule gehen.“

„Ja! Supergern, bis morgen.“ sagte Klara und umarmte Nadine noch mal. Dann ging sie mit ihrem Dad nach Hause. „Na, meine Kleine, das war wohl ein sehr schöner Tag mit Nadine“ sagte Susan mit einen Lächeln zu ihrer Tochter. Sie antwortete nur mit einem ganz großen Lachen. Danach ging sie ins Bett.
 

In dieser Nacht hatte sie zum ersten Mal nicht den Traum, dass sie alleine im Klassenzimmer stand und sie von ihren Klassenkameraden ausgelacht wurde und dass ganz hinten Genesis stand und Klara ignorierte, denn heute stand vor ihr Nadine mit weit ausgestreckten Armen, um sie zu beschützen und lächelte Klara freundlich dabei an.

Meine Neue Freundin

Die Schule verging heute besonders schnell, auch wenn jetzt Hasan beschlossen hatte, nicht nur Klara zu beleidigen; nein, jetzt musste auch noch Nadine Hasans blöde Sprüche über sich ergehen lassen. Aber sie störte es nicht. Daher beschloss Klara, Nadine zu fragen, woher sie diesen Mut nahm. Nur: Klara fand den Mut nicht, sie zu fragen.
 

Nach der Schule beeilten sich die beiden, nach Wandsbek zu kommen, damit Klara Nadine den Laden zeigen konnte, wo sie immer ihre eigenen Sachen kaufte. Und in dem Augenblick, als Nadine den Laden betrat, schaute sie mit großen Augen und sagte erstaunt: „Das ist voll cool hier, wo wollen wir denn anfangen?“ Klara lachte und sagte: „Da vorne bei den T-Shirts und dann sehen wir weiter.“ So stürzten sich die beiden auf die T-Shirts und fanden auch bald eins: Es war ein schwarzes mit einem grünen Drachen mit blauen Augen. Er schlang sich um einen Skelettberg und spie dabei Feuer. „Das ist der Hammer! Das nehme ich.“ sagte Nadine

freudestrahlend. Klara antwortete: „Ja, das stimmt. Das habe ich auch. So und jetzt zu den Hosen.“ Sie schleifte sie ohne lange auf eine Antwort zu warten zu den Hosen. Dort suchten sie eine aus, die an der Seite schwarzen Stoff hatte, der mit schweren, silbernen Harken an ihr festgemacht worden war. Die Hose war so toll, dass Klara bei ihrer Mutter anrief und mit flehender Stimme sagte: „Mama, bitte komm her! Die Hose ist so wunderschön. BITTE“ „Naja, okay ich komme. Ich hole euch so um 16 Uhr ab. Das müsste noch zum Shoppen reichen.“ sagte Susan und legte auf. Und somit hatte auch Klara dieselbe Hose wie Nadine.

„Du Nadine wollen wir kurz Pause machen und was essen? Nebenan gibt es die beste Pizza in ganz Hamburg. Ich lad dich ein“ sagte Klara und sah sie lächelnd und bittend an. „ Ja gern“, sagte Nadine. Sie gaben die Sachen an der Kasse ab und gingen hinaus zum Pizzaladen. „Hallo und willkommen bei der “Freundlichen Pizza“, wie kann ich euch helfen?“ fragte eine junge Frau in blauer Kleidung hinter dem Tresen. Nadine drehte sich zu Klara um und sagte: „ Such du mal aus, ich weiß nicht, was ich nehmen soll.“ „OK“ sagte Klara und sagte zur Bedienung: „ Wir möchten gerne einmal die Mondpizza zum Hieressen, bitte.“ Nadine sah sie verwirrt an und fragte: „Was ist eine Mondpizza?“ Klara grinste und antwortete:„Lass dich überraschen“ und so blieb ihr nur die Möglichkeit, mit zum Tisch zu kommen und zu warten. Und dann kam die Pizza und Nadine staunte, als sie sah, dass in der Mitte ein Mond aus Mozzarella gebaut worden war und mit gelben Paprikastücken Sterne gebildet worden waren. „Nur der Hintergrund ist rot und nicht schwarz, aber das stört mich nicht“ sagte Klara, nahm ein Stück und biss hinein. Nadine tat es ihr gleich. Die Pizza schmeckte wie eine normale Pizza, aber wie sie aussah, das war etwas Verrücktes.

Nachdem sie mit der Pizza fertig waren, gingen sie zu dem Laden zurück und suchten noch nach Schmuck für Nadine. Nadine fand zwei Ringe und Stoffstulpen, die Klara auch hatte. Beide lachten und schauten noch so herum und sie fanden es schade, dass sie nicht alles kaufen konnten.

Doch um 16 Uhr war es vorbei, denn Klaras Mutter kam und holte die beiden ab und bezahlte die Hose für Klara. „So, meine Süße, jetzt komm mit nach Hause“ sagte Susan „NEIN! Ich möchte noch nicht heim, ich will noch zu Nadine, um sie zurecht zu machen. Bitte. Mama. Bitte“ flehte Klara ihre Mutter, mit einem Dackelblick, bei dem jeder weich wurde, an. „Naja, ok, du darfst, aber ich komme mit“ sagte Susan. „Danke. Danke. Danke“ bedankte sich Klara und küsste ihrer Mutter auf den Mund.

„Wo wohnt ihr eigentlich?“ fragte Susan Nadine. „Nicht weit von hier, einfach die Straße runter“ antwortete Nadine. Und so gingen sie die Straße herunter. Sie gingen, bis sie zu einem schlichten und einfachen zweistöckigen Haus kamen, wo nebenan ein Kindergarten war, der zur Kirche gehörte. Als sie noch den Fußweg zum Haus hochgingen, öffnete eine junge, etwas kleine Frau die Tür. Sie blieb in der geöffneten Tür stehen und lächelte die drei an und sagte dabei: „ Halle Nadine, meine süße Maus. Ich wusste ja gar nicht, dass du noch jemanden mitbringst!“

„Ja, Entschuldigung, aber Klara wollte mich nur noch zurecht machen, damit ich weiß, wie ich es morgen vom Schminken her machen muss, und ich wollte ihr auch noch mein Zimmer zeigen, dauert nicht lange“ sagte Nadine und ging mit Klara nach oben in ihr Zimmer. Diesmal war es Klara, die staunen musste über die Größe des Zimmers und sie sagte begeistert: „Das ist ja riesig.“ „Ja, aber deines ist schöner eingerichtet“ sagte Nadine freudestrahlend. „Danke“, sagte Klara „aber jetzt lass uns dich mal zurecht machen“ und so machte sich Klara daran, Nadine in ihren Zwilling zu verwandeln und als Klara fertig war, mussten Klara und Nadine anfangen zu lachen, denn die beiden sahen bis auf die Haare und die Augen völlig gleich aus. Vom Lachen angelockt, kamen Nadines Eltern und Klaras Mutter an und mussten zweimal gucken, um zu sehen, wer wer war. Und dann mussten sie auch angefangen zu lachen. Als alle wieder aufgehört hatten, sagte Susan: „ So, Schatzi, wir müssen los, denn du musst morgen noch zur Schule. Monika John es war nett sie kennen zu lernen, wir werden uns bestimmt mal wieder sehen“ und

gab den beiden die Hand zum Abschied. Klara und Nadine umarmten sich mit Tränen in den Augen, weil sie nicht wollten, dass sie sich erst morgen in der Schule wieder sehen würden. Auf dem Weg nach Hause sagte Klara: „Das war heute so toll, ich freu mich schon wieder auf morgen. und du Mami...“ „Ja, sie darf bei uns am Wochenende übernachten. Und jetzt schau nicht so, ich weiß ziemlich gut, dass immer, wenn du Mami sagst, dass du dann wa...“ Doch weiter kam sie nicht, denn Klara umarmte und küsste sie. Klara hüpfte den ganzen Weg vor lauter Freude. Sie ging ganz früh ins Bett, damit der neue Tag so schnell wie möglich anfangen konnte, aber sie konnte einfach nicht einschlafen, denn sie überlegte schon alles, was sie machen konnten, wenn Nadine am Wochenende bei ihr übernachtete. Ihr fielen solche schönen Sachen ein wie tanzen, sich schminken, mit den Puppen spielen und noch Vieles mehr. Und dann schlief sie doch noch ein und träumte von dem heutigen Tag.

Der Donnerstag kam sehr schnell und ging aber nur sehr langsam vorbei, denn heute hatten sie wegen eines Ausfluges in die Speicherstadt länger Schule, was Hasan so sehr langweilte, dass er keine Lust hatte, Klara zu ärgern. Das machte Klara so panisch, dass sie immer wieder zu ihm hin schaute, sodass sie nichts von dem mit bekam, was Frau Grass sagte, was der wiederum nicht gefiel. Deshalb fragte die Lehrerin Klara nach dem Ausflug: „ Was war denn los, Klara?“ „Nichts, Frau Grass“ antwortete Klara und ging hinunter zur U-Bahn. Als sie zuhause war, erwartete sie schon Susan und sagte: „ Habe gerade mit Nadines Mutter geredet. Sie erlaubt es ihr, bei uns zu schlafen.“ Klara schrie vor Freude und umarmte ihre Mutter. Sie lief in ihr Zimmer und fing an, es aufzuräumen denn es sah schon etwas unordentlich aus.

Ein Komischer Traum

Kapitel 4
 

Klara saß an ihrem Pult und wollte etwas abschreiben, als auf einmal ihre beiden Puppen aufstanden und Hand in Hand auf sie zugingen, neben ihr stehen blieben und dann abwechselnd sagten: „Deine Lehrerin bist du, aber auch nicht.

Ihr seid eins, aber auch nicht.

Sie weiß es, aber auch nicht“

Zum Schluss fingen die beiden an zu lachen...

Klara schreckte hoch und drehte sich zu ihren Puppen um, aber sie saßen da, wo sie immer saßen: Auf dem Fensterbrett, und zwar so, dass sie nach draußen sahen. Sie atmete durch und dachte: „Alles nur ein Traum, so ein Glück!“

Danach zog sich Klara an und ging zur Bushaltestelle, um Nadine abzuholen. Nadine stieg dem Bus aus und war mit einer großen Tasche beladen „Was hast du denn alles mit? Wie lange willst du bleiben?“ fragte Klara mit einem großen Lachen im Gesicht was ihre Angst und ihre Frucht durch den Albtraum aber nicht verbergen konnte.

„Meine Mama wollte das so, sie ist so übervorsichtig. Sie meint es nur gut. Aber jetzt zu was anderem, ist alles ok mit dir, du siehst aus, als wär dir was Schlimmes passiert“ sagte Nadine und auf einmal brach Klara zusammen und fing an zu weinen. Nadine kniete sich neben sie hin, tröstete sie und fragte dabei: „Was ist denn los?“

„H…Ha…Hatte heute einen Alptraum, dass meine Puppen mit mir geredet haben und dann haben sie so komisch gelacht. Ich hatte solche Angst gehabt“ sagte Klara unter Tränen und tiefen Schluchzern und weinte nur noch schlimmer.

Nadine umarmte sie und sagte: „Alles wird wieder gut und jetzt steh auf und wisch dir die Tränen ab.“

Sie schluchzte noch einmal, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und stand auf, um mit Nadine zur Schule zu gehen, wo sie trotz der Verspätung immer noch die ersten waren. Im Klassenzimmer wurden sie schon von Herrn Klausen erwartet. „Was ist denn mit dir passiert, Klara?“ fragte er sie, als er ihr verweintes Gesicht gesehen hatte.

„Es ist wieder alles ok, Herr Klausen“ antwortet Nadine schnell, bevor Klara etwas sagen konnte. „Klara kommst mit, die verschmiert Schminke weg wischen?“ fragte Nadine und brachte sie zum Mädchen-WC, wo sie ihr die Schminke wegwischte und dabei fragte: „Und, wieder alles ok bei dir?“ Klara nickte nur.

„Danke“ sagte sie beim Hinausgehen und umarmte Nadine.

„Dafür brauchst du dich nicht zu bedanken, das mach ich doch gern“ sagte Nadine mit einem Lächeln im Gesicht, das Klara gleich ansteckte und beide gingen zurück in die Klasse, wo sie überraschenderweise immer noch die einzigen waren.

„Ich habe euch als anwesend für die erste Stunde eingetragen“ sagte Herr Klausen „Danke“ sagten beide zugleich und gingen zu ihren Plätzen.
 

Klara und Nadine gingen zu Klara nach Hause. Auf dem Heimweg fragte Nadine: „Was wollen wir denn heute so Schönes machen?“

„Ich würde sagen, erstmals was essen und dann die Hausaufgaben. Dann können wir das restliche Wochenende das machen, was wir wollen“ antwortete Klara und fing an, los zu laufen.

„Das ist gemein! Ich kann doch nicht so gut laufen mit der großen schweren Tasche“ schrie sie Klara hinterher, die sofort stehen blieb und auf Nadine wartete.
 

Zu Hause wurden sie schon von Susan erwartet, die sagte: „ Na, ihr beiden Trödelliesen, wascht euch die Hände. Das Essen ist fertig, es gibt Gulasch mit Nudeln und Rotkohl.“ Nadine flitzte so schnell wie es die schwere Tasche zuließ, in Klaras Zimmer, wo sie die Tasche abstellte und dann ins Bad ging, um sich mit Klara die Hände zu waschen.

„Was wollen wir jetzt machen wollen wir etwas mit deinen Puppen spielen?“ fragte Nadine. Bei der Erwähnung der Puppen wurde ihr wieder ganz unheimlich. Sie wollte ihre Puppen erst mal nicht mehr anfassen. Daher suchte sie fieberhaft nach etwas anderem, was sie machen konnten.

Dann wusste sie es „Du bist!“ rief Klara, tickte Nadine an und lief dabei bereits los. „Ich krieg dich“ rief Nadine Klara hinterher und rannte auch los. „Nicht im Haus! Spielt draußen Fangen“ schrie Susan genervt aus der Küche und die Beiden flitzten schnell raus und rannten durch den großen Garten, bis sie völlig außer Atem ins Grass fielen und die Wolken ansahen
 

Bis am frühen Abend Tom rief: „Kommt rein. Es gibt Abendbrot!“

„PAPA. PAPA. PAPA“ rief Klara, rannte auf ihn zu und umarmte ihn. Er erwiderte die Umarmung und küsste sie auf die Stirn.

„Hallo Nadine, ich bin Tom. Schön, dich mal kennen zu lernen“ sagte Tom und gab ihr die Hand. Alle drei gingen rein und aßen Abendbrot.

Nach dem Abendbrot spielten Klara und Nadine noch mit Klaras Puppen, auch, wenn Klara sie am liebste ganz weit weg haben wollte.

„So ab ins Bett ihr beiden. Morgen ist früh aufstehen angesagt. Die anderen kommen um 11 Uhr“ sagte Susan und scheuchte die beiden ins Bad zum Waschen und zum Zähneputzen „ Wer will zuerst ins Bad?“ fragte sie.

„Nadine kann doch duschen und ich putz mir die Zähne. Oder stört dich das, Nadine?“ fragte Klara Nadine. „Mich stört es nicht!“ sagte Nadine.

„OK“ sagte Susan und scheuchte die beiden ins Bad. „Willst du zuerst duschen?“ fragte Klara Nadine

„Ja, aber umdrehen, wenn ich mich auszieh“ sagte Nadine. „OK“ antwortete Klara und drehte sich um, damit Nadine sich schnell ausziehen und unter die Dusche verschwinden konnte. „ Aber dusch nicht so lange“ sagte Klara mit dem Mund voller Zahnpasta. „Komme jetzt sowieso wieder heraus.

Also umdrehen!“ sagte Nadine „Und wenn nicht?“ fragte Klara. Doch dann kam schon ein Waschlappen geflogen und traf sie mitten ins Gesicht. „Das passiert dann!“ sagte Nadine und tauchte hinter dem Duschvorhang auf. Sie grinste, bis sie der Lappen im Gesicht traf.

„Und jetzt komm raus! Ich dreh auch mich um.“ sagte Klara mit einem Unterton in der Stimme, der Nadine sagte, dass da noch etwas kommen würde. Und so tauschten sie die Plätze. Jetzt duschte Klara und Nadine putzte sich die Zähne.
 

Als die beiden fertig waren, gingen sie in Klaras Zimmer und lasen noch gemeinsam in Nadines neuem Buch “Der Kuss der Elfen“, was sie gestern geholt hatte. Und so saßen die beiden auf Klaras Kautsch in eine Decke gehüllt, bis Susan herein kam und wütend sagte: „So, jetzt ist aber Schluss! Es ist schon 22 Uhr! Ihr solltet um 20 Uhr ins Bett!“

Klara und Nadine erschraken wie Susan sie anfuhr. „Und das zweite Bett ist auch noch nicht aufgebaut! Das kann ja wohl nicht angehen!“ schrie Susan, als sie sah, dass die beiden noch nicht im Bett waren.

„Entschuldigung. Haben die Zeit beim Lesen vergessen“ sagte Klara zu ihrer Mutter „Aber wir können doch meine Kautsch ausziehen, das geht doch schneller?“ fragte Klara. „Macht doch, was ihr wollt. Hauptsache, ihr schlaft jetzt endlich!“ sagte Susan angesäuert und ging hinaus. „Komm, hilf mir mal, meine Kautsch umzubauen“ sagte Klara zu Nadine und sie stand auf, um Klara zu helfen. „So fertig. Du, brauchen wir noch eine Decke?“ fragte Klara. „Nein, ist warm genug, was komisch ist für den März“ antwortete Nadine.

„Das war aber auch bei meiner Geburt schon so, da war es auch so ungewöhnlich warm. Komisch, und dann noch die beiden Träume“ sagte Klara während sie noch ein zweites Kissen aus dem Schrank herausholte.

„Was für Träume?“ fragte Nadine „Nicht so wichtig“ sagte Klara und warf Nadine das Kissen ins Gesicht, die das nicht erwartet hatte und es voll abbekam. „Das bekommst du zurück!“ schrie Nadine, nahm ihr Kissen und schlug damit auf Klara ein. Sie lief zu ihrem Bett und nahm ihr eigenes Kissen und schlug damit zurück.

So toppten sie noch eine ganze Weile auf der Couch und auf dem Boden herum, bis Susan noch mal herein kam und sie noch einmal anfuhr: „Geht endlich ins Bett!“ Die beiden zuckten zusammen, als sie auf einmal den Ruf ihrer Mutter hörten und legten sich ganz schnell ins Bett.

Sie hörten sich noch das Hörbuch “Die Wächterin der Drachen“ an, wobei die beiden einschliefen, sodass sie es nicht mehr zu Ende hören konnten.



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