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Die Wellen des Nils

Ati x Teana
von

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Beginn einer Geschichte...

„Atemu!“

Oh nein! Das durfte doch nicht wahr sein. Der Kronprinz seufzte und drehte sich zu seinem engsten und ältesten Freund Mahado, der eben mit mahnender Stimme seinen Namen ausgesprochen hatte.

„Ja?“

„Wo wollt Ihr hin?“

„Ähm- In den Garten?! Ich wollte –äh- mir die Blumen anschauen“, dichtete sich der Angesprochene schnell zurecht, runzelte aber kurz darauf die Stirn, als ihm klar wurde, was er eben gesagt hatte.

„Im Dunkeln?“, entgegnete Mahado.

Er wusste genau wo Atemu um diese Zeit hinwollte, weshalb die Frage auch nur rein rhetorischer Natur war. Der Kronprinz konnte nichts anderes tun, als sich geschlagen zu geben. Mahado war zwar sein bester Freund, aber im Gegensatz zu Atemu nahm er es mit Regeln ziemlich genau.

„Wenn Ihr Euch wieder heute Nacht in die Stadt schleicht, wird Euer Vater furchtbar sauer werden!“

„Vater versteht nun mal keinen Spaß“.

„Er würde ihn vielleicht besser verstehen, würdet ihr nicht am Morgen danach entweder bei einem Mädchen verschwunden oder so voll mit Bier und Wein sein, dass Ihr Euren Unterricht verschlaft“, tadelte ihn Mahado.

„Ihr seid der zukünftige Pharao“.

Atemu verdrehte die Augen. Wollte man Mahado charakterisieren, würde man als erstes wohl diesen Satz als sein markantestes Zitat anführen.

„Ja ich weiß. Ich muss Verantwortung übernehmen, blah, blah, blah… Spar dir den Rest. Ich werde noch früh genug Pharao sein. Bis dahin kann ich mich wenigstens ein bisschen amüsieren, oder?“

„Ich bin für Euch verantwortlich. Das müsst Ihr verstehen“.

„Kannst du nicht einmal ein Auge zudrücken? Bitte!“

Atemu faltete die Hände und sah Mahado lieb an. Er wusste, dass sein Freund nun keine Wahl mehr hatte.

„Seid morgen pünktlich beim Unterricht“, gab Mahado dann nach.

Atemu hörte das schon kaum mehr denn er hatte sich bereits auf den Weg gemacht und winkte Mahado.

„Ja, ja, mach ich“.

Mahado schlug sich die Hand vor den Kopf.
 

Am nächsten Morgen schlug Shimon, Atemus Lehrer, die Türen zu seinem Gemach mit einem gewaltigen Krach auf.

„Das gibt’s doch nicht! Das lasse ich mir nicht mehr gefallen“.

Prompt wurde dem Prinzen die Leinendecke weggezogen. Dieser maulte auf und hielt sich die Hand vors Gesicht. Er hatte einen höllischen Kater und das Licht tat ihm gerade nicht wirklich gut.

„Aufstehen! Sofort!“, donnerte Shimon .

„Schon gut. Ich mach ja gleich!“

Shimon zeigte allerdings keine Gnade. Ein Eimer Wasser sollte Atemu wach machen. Und tatsächlich sprang der Prinz aus dem Bett.

„Ah! Was fällt dir ein?“

„Freut Euch, Prinz. Ihr seid nämlich nun direkt beim Pharao vorgeladen. Ihr solltet Euch beeilen. Er erwartet Euch bereits“.

Damit wandte sich Shimon um und verlies Atemu Gemächer.
 

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Nicht viel bisher, ich weiß.^.^"

Aber vielleicht habt ihr ja schon was zu meckern. xD

Das erste Kapitel folgt bald und dann gehts auch richtig los!

Bis dahin ciaoi^^

Eine Begegnung...

Atemus Vater wartete bereits auf ihn, als er durch die Tür ging. Er wirkte sehr gelassen, doch genau das beunruhigte Atemu noch mehr. Der Pharao deutete ihm sich auf den gegenüberliegenden Platz zu setzen. Wortlos folgte Atemu seinen Anweisungen und sah musterte seinen anschließend. Als dieser die ersten Worte sprach zuckte der Sohn zusammen, dabei waren seine Worte sehr ruhig:

„Du weißt weshalb du hier bist“.

Es war keine Frage, sondern eine Feststellung.

„Ja, Vater“, murmelte Atemu.

„Bitte?“

„Ja, Vater“, wiederholte Atemu noch einmal lauter.

„Und warum, bei Ra und allen andern Göttern sitzt du dann hier?“

Die Stimme Aknumkanons verlor langsam an Beherrschung.

„Ich weiß es nicht, Vater“, antwortete Atemu demütig.

„Das denke ich mir. Mein Sohn, in deinem Alter sollte man schon lange wenigstens ein bisschen Verantwortung erwarten können“.

„Entschuldige, Vater“.

„Die Entschuldigung ist angenommen, aber denk ja nicht, dass das schon alles war. Ich kann und will dir nicht verbieten den Palast nicht zu verlassen. Dein Cousin, Seto, wird deshalb ab jetzt dein ständiger Begleiter sein“.

„Warum nicht Mahado?“, wollte der Kronprinz wissen.

„Weil ich es sage. Mahado mag sehr pflichtbewusst sein, aber er hat dir gegenüber einfach ein zu weiches Herz. Mit Seto wirst du nicht verhandeln können. Er wird dafür sorgen, dass du beim Unterricht erscheinst“.

„Aber…“

„Ich hoffe, dass das eben kein Versuch war mit mir zu verhandeln“, fiel Aknumkanon seinem Sohn ins Wort.

„Nein, Vater“, gab sich Atemu geschlagen. Nur einen Moment später kam Seto die Tür herein.

„Gehen wir!“, befahl er und Atemu konnte nichts anderes tun als zu folgen.
 

Der Kronprinz seufzte.

„Wollen wir nicht Schluss machen? Wir lernen schon seit heute Mittag und Ra wurde bereits verschluckt“.

„Hast du etwa noch etwas vor?“, entgegnete Seto.

„Du wirst es nicht glauben, aber ja“.

„Ach ja? Was denn?“

„Ich will in die Stadt“.

„Wieso?“

„Es warte ein paar Leute auf mich“.

„So? Was habt ihr vor?“

„Uns amüsieren“.

„Sowas ist nutzlos. Du müsstest wissen, dass man im Leben nur mit harter Arbeit weit kommt“.

„Harte Arbeit im Ausgleich mit Spaß. Also was ist jetzt?“

„Also meinetwegen“.

Atemu stand auf. Seto tat es ihm gleich.

„Wo willst du hin?“, fragte Atemu.

„Na, ich gehe mit. Hast du es schon vergessen? Ich bin dein Babysitter!“

„Du musst das nicht machen“.

„Leider bin ich dazu VERURTEILT worden, also bitte beeil dich oder wir gehen gar nicht“.

„Schon gut“.
 

„Atemu, wer ist das?“, fragte ihn Yussuf.

Er hatte mit ein paar anderen Jungs bereits auf Atemu gewartet. Yussuf lebte als Handwerker in Theben und war in dieser Schenke eigentlich täglich anzutreffen.

„Das ist Seto“.

„Sehr erfreut, ich bin des Prinzen Cousin“, stellte Seto sich vor und streckte Yussuf die Hand hin.

Dieser wandte sich an Atemu.

„Willst du mich verarschen. Schick den Typen weg und zwar schnell!“

„Entschuldige, Yussuf, aber ich werd ihn nicht los. Mein Vater hat ihn mir aufgedrückt“.

„Tja dann. Jungs, wir ziehen in eine andere Schenke. Atemu will nicht mehr mit uns feiern!“

„Aber… Hey, warte!“

Und schon waren die Jungs weg.

„Na, das sind aber tolle Freunde“, gab Seto zum Besten.

„Hrn“. Das war nun wirklich das letzte, was Atemu jetzt brauchte.

„Na komm“, meinte dann Seto.

„Setz dich, ich geb dir ein Bier aus“.

Atemu seufzte. Das war immerhin besser als nichts.
 

Eine ganze Weile saßen sie noch so da und sahen sich das bunte Treiben und die Tänzerinnen an. Miteinander redeten sie kaum. Plötzlich fiel Atemu etwas auf. Ganz hinten in der Ecke saß ein Mädchen, in einen Mantel gehüllt und sah ebenfalls den anderen zu. Ihr Gesicht war sehr hell, eigentlich blass und ihre braunen Haare legten sich fast glanzlos über ihre Schultern. Umso beeindruckender waren ihre hell blauen Augen, die interessiert hin und her wanderten. Sofort hatte das Mädchen Atemu sinteresse geweckt. Wer sie wohl war?

„Warte kurz hier, ja?“, sagte Atemu zu Seto und stand dann auf.

Er lief nach hinten zu dem sonderbaren Mädchen.

„Hallo“, begrüßte er sie.

Tatsächlich flitzen ihre Augen in seine Richtung. Sie schwieg.

„Darf ich mich zu dir setzen?“, fragte er.

Sie nickte, schwieg aber noch immer.

„Ich bin Atemu“, stellte er sich vor und streckte ihr die Hand hin.

Sie nahm sie nicht, antwortete dieses Mal aber:

„Mein Name ist Teana“.

Ihre Stimme war sehr hell und angenehm und doch klang sie so, als wäre sie eine Ewigkeit nicht mehr benutzt worden. Atemu allerdings war erst einmal froh, dass sie überhaupt sprach. Doch nun wandte sie ihren Blick wieder ab. Atemu folgte ihrem Blick.

„Du magst die Tänzerinnen, richtig?“

Ihre Augen flogen zurück zu ihm.

„Sie bewegen sich so leicht und lassen sich von den Wellen der Musik tragen“.

„Tanzt du auch?“

„Einmal aber jetzt nicht mehr“.

„Warum nicht?“

Schweigen.

„Du hast Recht“, gab Atemu zu.

„Ihre Bewegungen gleichen tatsächlich den Wellen des Nils“.

Teana sah ihn jetzt wieder an und er glaubte ein kleines Lächeln auf ihrem Gesicht zu sehen.

„Ich habe ihn noch nie so richtig betrachtet. Den Nil“.

„Nein? Das musst du aber. Weißt du, der Nil ist nicht nur ein Fluss. Er ist wichtig zum Reisen und für den Handel. Er ist außerdem unsere Lebensader. Ohne ihn hätten wir nichts zu essen, nichts zu trinken. Er erlaubt es uns unsere Häuser zu bauen und gab Kemet seinen Namen, weil er jedes Jahr einmal das Land überschwemmt. Eigentlich ist er schon fast ein kleines Wunder“, erläuterte Atemu seinen Gedankengang.

„Der Fluss ist ein Teil der Natur und die Natur bringt ständig Wunder hervor. Warst du schon einmal in den nördlichen Wäldern?“

„Nein“.

„Es gibt nichts Schöneres als die Pflanzen die dort gedeihen und die Tiere, die dort mit den Menschen friedlich im Einklang leben“.

Atemu sah ihre Augen leuchten, als sie davon sprach.

„Kommst du von dort?“

Teana nickte.

„Dort war mein zuhause“.

„Und jetzt?“

„Jetzt habe ich kein Zuhause mehr“.

Traurig blickten ihre Augen zu Boden.

„Das tut mir Leid. Wo lebst du dann im Augenblick?“

„Bei Mara“. Teana wies auf die Wirtin, die gerade alle Hände voll zu tun hatte.

„Sie hat mich aufgenommen“.

„Dann bleibst du erst einmal hier?“

„Ja“

„Ägypten wird dir gefallen. Wenn du magst, kann ich es dir zeigen“.

Teana wollte gerade antworten, als ein hochgewachsener Mann an den Tisch trat. Es war der Sohn der Wirtin.

„Teana, Mutter sagt, dass ich dich heimbringen soll“.

„Ist gut. Ich trinke nur noch meinen Becher leer“.

„Ich komm gleich wieder und hol dich“.

Sie holte ihre Hand unter dem Mantel hervor und Atemu erschrak. Ihre Hand glich der eines Skelettes, so dünn war diese. Auch an ihrem Arm, den Atemu jetzt erst sah war total abgemagert. Sie musste am ganzen Körper so fürchterlich dünn aussehen. Teana schien seinen erschrockenen Blick zu bemerken und begann zu erklären.

„Keine Sorge ich bin gesund. Ich war lange Zeit eingesperrt, deshalb sehe ich so aus. Meine Muskeln haben sich zurück gebildet, mein Körper ist Bewegungen nicht mehr gewohnt. Deshalb muss mich Imhotep nachhause tragen. Ich würde mir gern dein Ägypten ansehen, aber es scheint als müsse ich dazu erst wieder laufen lernen und das wird wahrscheinlich noch eine Weile dauern“.

„Verstehe, deshalb hast du gesagt du tanzt nicht mehr“.

Schweigend sah Teana wieder zu Boden. Imhotep kam gerade zurück und Teana ließ sich von ihm Huckepack nehmen. Dann wandte sie sich noch einmal kurz zum Kronprinzen.

„Hat mich gefreut mit dir zu sprechen, Atemu“.

Sie lächelte schwach ehe Imhotep mit ihr durch die Türe ging.

„Na das hat sich ja gelohnt“, sagte Seto, der jetzt neben Atemu stand und alles mit angehört hatte.

Atemu sah Teana nur fragend nach.
 

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Hi =^.^=
 

Erst mal ein großes Dankeschön an euch!

Kaum habe ich euch geschrieben, dass eine neue ff losgeht, schon seit ihr wieder alle zur Stelle. Für drei Kommis habt ihr noch nicht einmal einen Tag gebraucht.^^

Das möchte doch belohnt werden! Deshalb hab ich auch direkt das erste Kapitel hochgeladen von dem ich hoffe, dass es euch gefallen hat.
 

Ihr seid alle so supi ich hab euch gand dolle lüb^^
 

Lg

Eure

Yatimu

Ein stilles Versprechen...

Noch in derselben Nacht hatte Atemu es sehr schwer gehabt einzuschlafen. Seine Gedanken kreisten um Teana. Immer wieder sah er ihre knochige Hand vor sich, wie sie nach dem Becher griff. Sie hatte gesagt, dass sie eingesperrt gewesen war. Aber welcher Mensch, gar welche Kreatur war in der Lage einem anderen Menschen so etwas anzutun. Atemu musste zugeben, dass er ganz schön erschrocken war, als er Teanas Hand erblickte und irgendwie hatte er Mitleid mit ihr. Viel schlimmer noch, denn er verspürte plötzlich so einen Drang sich um Teana kümmern zu wollen. Aber das kam überhaupt nicht in Frage, denn sich um jemanden zu kümmern, das hieße Verantwortung zu übernehmen und dies hatte Atemu bisher mit allen Mitteln vermeiden wollen!

Dennoch ließen ihn die Sorgen nicht los. Zum Glück wurden Atemus Augen irgendwann so schwer, dass er sie nicht mehr offen halten konnte und der Schlaf übermannt ihn.
 

„Aufstehen!“

Ruckartig wurde Atemu das Laken weggezogen und er stöhnte auf.

„Nur noch ein bisschen“, murmelte er, drehte sich um und zog das Kissen über seinen Kopf.

Doch promt wurde auch dieses ihm entrissen und die Vorhänge beiseite gezogen.

„Mach, dass du aufstehst! Dein Unterricht beginnt“, sagte Seto und sah sich in Atemus Gemächern um.

„Meinst du nicht es wäre einmal an der Zeit wieder aufzuräumen?“

Genervt setzte sich Atemu auf und warf seinem Cousin einen bösen Blick zu.

„Sag das den Bediensteten, wenn es dich stört“.

„Mich wundert es, dass es dich nicht stört. Außerdem täte es dir echt einmal wirklich gut, das selbst zu machen“, entgegnete Seto während Atemu aus dem Bett hüpfte und seine Sachen zusammen klaffte.

„Red nicht mit mir wie mit einem kleinen Kind!“ schnaubte Atemu.

„ Du provozierst es doch. Da muss man doch direkt zuschlagen“.

„Pass auf dass ich nicht gleich zuschlage“, fauchte Atemu.

„Wie bitte?“

„Nichts. Ich würde mich jetzt gerne waschen und umziehen, wenn das genehm ist“.

„Beeilung“, befahl Seto und verließ den Raum während Atemu ihm vor Ärger Grimassen schnitt.
 

Nachdem Atemu unter Setos ständigem Druck fertig geworden war ging es, wie jeden Tag, zum Unterricht.

„Der Unterschied zwischen einer Legende und einem Mythos ist, dass die Legende einen wahren Kern in sich trägt während der Mythos eher behauptete Wahrheiten wiedergeben. Ein Märchen hingegen ist völlig frei erfunden und dient vielmehr einem didaktischen Ziel. Kronprinz könntet Ihr und sagen was das bedeutet?“

Simon stellte diese Frage ohne eine Antwort zu erwarten, denn er sah seinem Schüler bereits an, dass dieser ihm nicht zuhörte und mit seinen Gedanken völlig woanders war.

„Ähm. Was war doch gleich die Frage?“

„Vergesst die Frage. Nennt mir doch bitte den Unterschied zwischen einem Mythos, einer Legende und einem Märchen“.

Atemu überlegte kurz.

„Naja eine Legende ist…. Und das Märchen… Also im Unterschied… obwohl der Mythos… Ich weiß es nicht“.

„Das dachte ich mir schon. Ihr wisst, dass ich das Eurem Vater berichten muss“.

„Na toll!“

„Ihr dürft nun gehen“.

Wütend packte Atemu seine Sachen zusammen und verließ den Raum.

„Das ist deine eigene Schuld. Warum passt du nicht besser auf?“, tadelte ihn Seto, der ihm hinterher geeilt war.

Atemu blieb stehen und sah ihn mit finsterem Blick an.

„Das kann dir sowas von egal sein! Lass mich verdammt noch mal in Ruhe! Merkst du nicht, dass du störst?“

„Aber der Pharao hat gesagt“.

„Es ist mir egal was Vater gesagt hat! Verzieh dich!“

Verdutzt blieb Seto stehen und wurde von Atemu zurück gelassen.
 

Der Kronprinz war in sein Zimmer gerauscht und warf seine Lehrmittel auf das Bett. Anschließend zog er sich um. Er musste ganz dringend hier weg! Das alles ging ihm furchtbar auf die Nerven! In Windeseile hatte er sich aus den Palastmauern gestohlen und schlenderte nun durch die Gassen Ägyptens, nicht wissend, was er nun mit sich anfangen sollte. Verstanden denn die anderen nicht, dass er ihre Erwartungen niemals erfüllen konnte? Er war kein großer Pharao, er machte nicht alles richtig, ganz im Gegenteil! Seufzend wurde er langsamer und sah gen Himmel. Wie kam er da bitteschön wieder raus?

„Atemu? Seid Ihr das?“

Es dauerte einen Moment bis Atemu das Gesicht vor sich erkannt hatte.

„Ihr seid Imhotep!“

Lächelnd nickte sein Gegenüber.

„Es ist gut, dass ich euch treffe. Darf ich Euch um einen Gefallen bitten?“

Eigentlich wollte Atemu nicht. Dennoch nickte er.

„Du hast dich doch mit Teana sehr gut verstanden. Könntest du dich vielleicht heute eine Weile um sie kümmern?“

„Was ich? Warum?“

„Nun du bist der Einzige außer meiner Familie, mit dem sie geredet hat seitdem sie bei uns ist. Und ich muss unbedingt in die Schenke. Ich würde sie nur ungern allein lassen“.

„Ich glaube nicht, dass ich der Richtige dafür bin“.

„Bitte du brauchst nichts zu tun. Einfach nur da sein“.

Da war sie schon wieder die Verantwortung. Aber diesmal kämpfte sie mit dem Drang Teana wieder sehen zu wollen. Aus irgendeinem Grund wollte der Prinz wissen, wie es ihr ging.

„Also… Also gut“.

„Vielen vielen Dank!“, freute sich Imhotep und nahm Atemu am Arm um ihn mitzuziehen.
 

Er führte ihn in eine etwas kleinere Gasse. Dort blieb er vor einem bescheidenen Häuschen stehen. Für Atemus Geschmack glich es eher einer Baracke als einem Haus. Ein einfacher Vorhang verdeckte den Eingang. Imhotep trat heran und hielt ihn zur Seite, gebot Atemu einzutreten. Immer noch mit einem mulmigen Gefühl trat Atemu in den wohl eher sperrlisch beleuchteten Raum. Von den Fenstern fiel zwar Licht in das Häuschen, allerdings waren diese Fenster ebenso wie das Haus eher winzig.

Auch die Einrichtung, wenn man das überhaupt so nennen konnte war nicht gerade beeindruckend. Imhotep und seine Familie waren eher arm und so wunderte es Atemu, dass sie trotz allem Teana aufgenommen und sich um sie gekümmert hatten.

Der Kronprinz musterte den Ort an dem er sich nun befand genau.

Das Haus bestand aus einem großen Raum und kleineren Nischen in den Ecken, die wohl zum Schlafen gedacht waren. Aber auch in dem großen Raum fanden sich nur zwei Truhen und einige Körbe mit verschiedenen Waren darin, die wohl für die Schenke gedacht waren. Ein paar alte Teppiche zierten den Boden.

Plötzlich fiel Atemus Blick auf einige Kissen im hinteren Teil des Raumes und somit auch auf Teana, welche dort saß und nun ebenfalls die beiden bemerkt hatte.

„Ähm hallo!“, war alles was ihm dazu einfiel.

Teana antwortete nicht. Sie schien verwirrt.

„Du kennst doch Atemu noch, nicht wahr, Teana? Er wird für eine Weile auf dich aufpassen, während ich in der Schenke helfe“.

„Ich brauche niemanden, der auf mich aufpasst. Ich bin kein Kind mehr“, entgegnete Teana monoton, doch Atemu war sich sicher, dass sie sich über Imhoteps Worte ärgerte.

„Das weiß ich aber mir ist lieber, wenn du nicht allein bist“, sprach Imhotep sanft und Teana nickte zur Bestätigung.

„Also ich muss unbedingt jetzt los. Bis später“, gab er dann noch von sich ehe er verschwand.
 

Nun stand Atemu da und wusste nicht so Recht etwas mit sich anzufangen. Fieberhaft überlegte er was er sagen konnte. Zum Glück nahm ihm Teana das ab:

„Willst du dich zu mir setzen?“

Atemu nickte und näherte sich ihr vorsichtig um dann ebenfalls auf den Kissen Platz zu nehmen.

Während er das tat wurde er von Teanas blauen Augen verfolgt. Sie schienen jede seiner Bewegungen zu erfassen. Irgendwie war dies ein unangenehmes Gefühl für Atemu.

Selbst als er bei ihr saß schienen ihn ihre Augen förmlich zu durchdringen und er hatte das Gefühl als ob irgendetwas in der Luft lag.

„Was ist?“, fragte er als er die Stille nicht mehr aushielt.

„Was willst du hier?“, gab Teana keck zurück.

„Ich habe Imhotep getroffen und er hat mich gebeten mit hier her zu kommen, damit du nicht alleine bist“.

Teana zog die Augenbraun nach oben und sah ihn weiterhin fragend an.

„Ich brauche niemanden, der auf mich aufpasst“, wiederholte sie.

„Ich möchte nicht auf dich aufpassen, sondern dir Gesellschaft leisten“.

„Ich frage mich nur, warum du das tust? Irgendwie glaub ich nicht, dass du das aus reiner Nächstenliebe machst!“

„Aber Imhotep und seine Familie haben dich auch so aufgenommen“.

„Sie schuldeten jemandem etwas“, murmelte Teana, gerade so, dass Atemu sie verstand.

„Ach so ist das“, sagte er ebenso leise.

„Ja, so ist das. Ich bin nur eine Last für Jedermann“.

Traurig blickte Teana zur Seite und ihre Worte hallten in Atemus Kopf wieder. Sie tat ihm in diesem Moment unendlich Leid. Ohne zu überlegen nahm er sie ihn den Arm. Es kam ihm vor als hielt er nichts, so dünn war Teana, welche die Augen nun vor Schreck aufgerissen hatte. Schwach und hilflos lies sie ihn aber gewähren. Doch sie verhinderte nicht, dass ihr stille Tränen über die Wangen liefen und auf Atemus Kleidung ein neues zuhause fanden. Auf einmal wurde Atemu bewusst, wie nötig Teana jemanden brauchte, der sie beschützen konnte. Sie brauchte einen Freund und Atemu wusste, dass er derjenige war, der ihr zumindest momentan diesen Halt geben konnte. Für ihn stand nun fest: Er würde sie nicht allein lassen! Jetzt nicht!

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Hi meine Lieben,

ich hoffe, dass euch das Kapitel gefallen hat. ^^

Ich weiß, dass auch meine ff zur Zeit immer größere Abstände zum Hochladen braucht aber ich bemühe mich. Gomen >.<"

Ich danke euch übrigens allen für die supertollen Kommentare.

Immer wenn ich eins lese würd ich mich am liebsten sofort wieder an die ff setzen^^

Ihr seid echt spitze! Dankeschöööön!^^
 

Eure Yatimu



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Kommentare zu dieser Fanfic (16)
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Von: abgemeldet
2016-02-11T11:27:55+00:00 11.02.2016 12:27
Oh Gott wir traurig und rührend
Ich habe die Story erst jetzt gesehen als ich Per Zufall was gesucht habe

Ist mal eine ganz andere Story wie ich sonst kenne
Ein fauler bzw Verantungsloser Prinz
Das finde ich supii
Sowie eine traurige zerbrliche Frau

Ich liebe die Story 😻😻😻😻😻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻

Auch wenn kein neues Kapitel mehr kommt
Von:  ati_3
2012-05-04T18:34:42+00:00 04.05.2012 20:34
ich finde das hast du mal wieder super hingekriegt ^^
ich bin mal gespannt was du dir als nächstes einfallen lässt ;)
glg ^.^
Von:  Tebian
2012-04-18T02:40:24+00:00 18.04.2012 04:40
Hi, ^^

Ich finde Idee deiner Ff an sich wirklich süß und ich musste auch in diesem Kapitel schmunzeln. ^.^ Atemu, der verwöhnte Prinz, trifft eines Tages ein hilfloses Mädchen, die sich sofort ins ein Herz bohrt und von nun an will er sich um sie kümmern. Allerdings wünschte ich mir deine FF wäre etwas ausladender. Etwas mehr Gefühle und Gedankengänge wären schön. Ich fand es zum Beispiel schade, dass du nicht beschrieben hast wohin Atemu ging. Mir hätte es zum Beispiel total gefallen, wenn Imhotep seinen Namen ruft und Atemu sozusagen aufschreckt und dann feststellt, dass er automatisch zu der Schenke gegangen war, wo er noch am gestrigen Tag Teana traf. Es hat ihn einfach dorthin gezogen und so wäre die Begegnung mit Imhotep auch etwas nachvollziehbarer gewesen. Das sind so Details, die ich gerne gehabt hätte und dann wären deine Kapitel auch länger. Du bist noch jung und ich meine es auch nicht böse, sondern möchte nur Tipps geben. Ob du sie umsetzt ist natürlich deine Sache.
Atemu ist irgendwie schon sehr OOC muss ich sagen. Er handelt noch ein bisschen wie ein Kind und ist nicht so souverän, wie wir das von ihm kennen. Selbst Seth, der eigentlich ihm total ergeben ist, führt ihn an der Nase herum. Allerdings passt es zum Plot, muss ich gestehen. Wenn Atemu so souverän wäre, dann würde er nicht vor seinen Pflichten flüchten und wäre dabei auch nie Teana begegnet. Die Idee, dass ein Königskind sich des Nachts raus schleicht, um Mal Abstand zu bekommen, ist nicht neu, aber dass heißt nicht, dass die Idee schlecht wäre.
Was ich wirklich schön fand, ist wie du Atemus Gefühle beschrieben hast. Er ist nicht dumm und auch nicht unhöflich. Er weiß sich Teana gegenüber zu benehmen. Die Art wie er ihr antwortet ist wirklich toll, so hoffnungsvoll und liebenswürdig. Kein Wunder, dass Teana ihn schon irgendwie akzeptiert. Sie kommen aus total unterschiedlichen Welten, aber er hat dennoch keine Probleme mit ihr und weiß sie zu trösten. Das finde ich faszinierend und es passt zu Revolutionshipping/Vanishshipping. Im Anime ist es ja eher Tea, die Atemu tröstet, aber hier tauschen sie die Rollen, aber das Verständnis ist dasselbe. XD
Ich bin gespannt wie es weiter geht und was du noch aus deiner Story so machst. Und ich drücke dir natürlich die Daumen, dass deine Muse dich dazu bringt weiter zu schreiben. XD

LG,
Tebi
Von:  fahnm
2012-04-09T20:02:16+00:00 09.04.2012 22:02
Hammer Kapi^^
Mach weiter so.
Von:  AmaterasuNyx
2012-04-09T16:03:26+00:00 09.04.2012 18:03
hi ein echt nettes kappi ist zwar noch nihct grossartiges passiert aber die zwei muessen sich mal erst kennelerne ^_^
freu mich aufs naechste
Von:  Tebian
2012-03-28T23:04:04+00:00 29.03.2012 01:04
Hallo ^^

Also ich muss ehrlich sagen, dass klingt spannend. Als ich den Prolog las, fand ich Atemu sehr OOC geraten, weil wir ihn so draufgängerisch nicht kennen, aber andererseits war Atemu auch mal jung und vielleicht muss er erst Mal seine ruhige Art anlernen?
Dafür wirkt Teana wirklich in sich gekehrt. Zuerst war sie sehr zurückhaltend, aber dann sagte sie Atemu doch einiges. Anscheinend war er ihr schon von Anfang an sympathisch. Ich fand den Schluss dieses Kapitels wirklich spannend, weil du geschrieben hast sie sei abgemagert, ihre Muskeln bildeten sich zurück und daher kann sie nicht laufen. O.o Wahnsinn, sie muss ja richtig furchtbar aussehen. Das fand ich sehr tiefgründig von dir gedacht, aber andererseits erschreckt es mich natürlich. Arme Teana, ich frage mich was passiert ist?
Ich habe keine Ahnung in was diese Geschichte hinauslaufen wird, aber es hat mein Interesse geweckt. Schreibst du an ihr denn noch weiter? So viel zu sagen gibt es ja leider noch nicht von der Storyline her und die Charaktere haben andere Züge als man sie kennt. ^^ Aber das finde ich nicht negativ, da sie immerhin in Ägypten und nicht in Domino leben, außerdem werden sie vielleicht noch so wie wir sie kennen.
Der Anfang hat mich neugierig gemacht und ich bin gespannt wie es weiter geht. ^^

LG,
Tebi
Von:  AmaterasuNyx
2012-01-02T22:32:24+00:00 02.01.2012 23:32
ich bin echt begeister von deiner FanFic! Bitte Bitte schreib weiter ich bin neugierig was als naechstes geschieht! Kannst du mir bitte eine ENS schicken? *ganz lieb guck* Wuerde mich sehr freue!

Bye^^
Von:  TeanalovesAtem-Girl
2011-12-05T08:45:18+00:00 05.12.2011 09:45
dieses kapi ist einfach toll...bitte schreib schnell weiter, bin total neugirig geworden wie es weiter geht.

bitte gib mir bescheid wenn ein neues kapi on ist.*klupschaugenmach*
lg TeanalovesAtem-Girl
Von: abgemeldet
2011-11-27T18:06:59+00:00 27.11.2011 19:06
lol

Typisch Atemu ;D

XDDD nenene, wer hätte das gedacht?
Von:  ati_3
2011-11-26T18:57:10+00:00 26.11.2011 19:57
hey ^^ schön dass du wieder schreibst :)
also den anfang von deiner ff find ich schon mal klasse :) dein schreibstil ist auch besser geworden finde ich ;)
bin gespannt wies weiter geht XD
*knuddl* ^^


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