Unmei no Akuma von Ascian_Dragon (Searching after the Memories) ================================================================================ Kapitel 6: Dämonenkräfte ------------------------ In der Nacht konnte Vhil nicht schlafen. Im Minutentakt drehte sie sich auf die jeweils andere Seite, um sich dann aufzusetzen, umher zublicken und sich wieder hinzulegen. Nach einigen Malen setzte sie sich endgültig auf und fuhr sich mit der Hand durch ihr nass geschwitztes Haar. „Man, was ist das…? Tagsüber schlaf ich wie ein Stein und Nachts geht nichts mehr…“ murmelte sie vor sich hin und blickte zum Fenster. Sie hatte die Vorhänge nicht zugezogen und somit ließ sie das Mondlicht in ihr Zimmer. „Vielleicht, weil du nicht müde bist?“ erklang Martins Stimme und eine schwarze Silhouette tauchte neben ihr auf. Die Türkishaarige seufzte. „Ich bin müde… Total… Vielleicht liegt es daran, dass meine Erinnerungen manipuliert wurden und somit meine Balance gestört ist…“ Vhil erhob sich und ging ans Fenster. Der Himmel war schwarz und sternenlos. Beinah sehnsüchtig blickte sie zum Mond, der nur seine halbe Pracht zeigte. Sie legte ihre Hand an die Scheibe und lehnte ihre Stirn dagegen. „Ich wünschte, ich wüsste, was damals vorgefallen war…“ hauchte sie leise. Sie hörte Schritte außerhalb ihres Zimmers. Verwundert ging sie zur Tür und öffnete diese. Weiter im Gang entdeckte sie William mit einigen anderen reden. Was war da wohl los? „Es sind wieder neue Todesfälle in der Stadt.“ hörte sie Jemanden hinter sich sagen. Sie wandte ihren Kopf um und erblickte Grell, welcher neben ihrer Tür an der Wand gelehnt war und die Arme verschränkt hatte. „Todesfälle?“ wiederholte Vhil, da erinnerte sie sich, was Alan darüber erzählt hatte. „Ja Todesfälle. Niemand weiß genau, was passiert ist. Aber die Leichen, die man dann findet, haben keinerlei Verletzungen, aber auf unergründliche Weise sind ihre Körper blutleer.“ erklärte William, der nun auf die Beiden zu ging. Die Kleine machte große Augen. „Ein Vampir?“ „Wohl kaum, es gibt keine Bissspuren…“ Die Neugierde wuchs in Vhil, doch damit hatte sie schlechte Erfahrungen gemacht. Seufzend senkte sie den Blick. Sie sollte sich am Besten hinlegen. „B-BOSS!“ brüllte einer der Shinigami, der den Gang entlang lief. Der Gerufene drehte sich um. „Was gibt es?“ wollte er wissen, da verengte er die Augen. „Du bist doch im Team Knox gewesen oder?“ Vhil horchte auf. Knox, das war doch Ronalds Nachname, wenn sie sich richtig entsann. „Ein… Ein Monster… Wir hatten nach Spuren gesucht, die von den Todesfällen ausgingen, doch dann hat uns ein Monster angegriffen… Ein Teil der Gruppe wurde in einen Kampf verwickelt… Die andere Hälfte sollte Hilfe holen. Einige von uns wurden jedoch erwischt…“ Erst jetzt sah man den ramponierten Arm des Anderen. Grell verengte die Augen und stieß sich von der Wand ab. „Ein Monster?“ wiederholte er und blickte zu William. Vhils Herz raste auf einmal schnell. „Uhm…“ machte sie und schluckte, als William ihr einen undefinierbaren Blick schenkte. „I-Ich will mitkommen!“ „Und uns dann noch mehr in die Quere zu kommen? Nein danke…“ „Ich kann die Nächte sowieso nicht mehr schlafen, dafür dass ich tagsüber immer einnicke… Vielleicht können Maru und ich eine Hilfe sein!“ „Wir können auf weitere Opfer verzichten. Grell, schicke ihn zum Heiler…“ „Aber… Vielleicht gibt es eine Spur von Phantomhive!“ Der Brillenträger sah sie nun recht wütend an. „Auf deine egoistischen Ziele können wir momentan wirklich verzichten!“ Nun wurde Vhil sauer. „Aber Ronni ist dort!“ fauchte sie, worauf es still wurde. Was sagte sie da? Doch irgendwie konnte sie es nicht stoppen. „Er war immer für mich dagewesen, jetzt will ich ihm helfen!“ Entsprach dies der Wirklichkeit? Oder suchte sie nur eine Ausrede, um nach einer Spur zu suchen? Sie wusste es nicht. Oder doch? Ronald war ihr in dieser Woche recht ans Herz gewachsen, auch wenn sie ihm immer auf die Nerven ging. Grell hob eine Augenbraue, dann grinste er. „Lass sie doch mitkommen, Will~!“ trällerte er und warf dem Genannten undefinierbare Blicke zu. Vhil rannte ins Zimmer und zog sich schnell um. Maru schwebte als Schatten neben ihr. „Das war nur eine Ausrede, oder?“ wollte er wissen. Vhil hielt kurz inne. Wenn sie die Antwort wüsste. Sie grinste leicht. „Natürlich… Du wirst mir helfen, oder?“ fragte sie und bekam eine nickende Antwort. Als sie fertig war, eilte sie zum Haupteingang. Dort standen Alan und Eric mit ihren Waffen, vor ihnen William und Grell. „Ihr drei werdet Ronald helfen… Ich hoffe nur, dass er überlebt hat.“ Diese Worte versetzten Vhil einen Stich. Die Vorstellung, Ronald könnte… Sie schüttelte mit dem Kopf. „Er lebt…“ knurrte sie. Die Anwesenden sahen zu ihr, Eric hob eine Augenbraue. „Warum sollte sie noch mal mitkommen?“ „Sonst würde sie mich ewig weiter nerven…“ knurrte William und wandte sich um. „Geht!“ befahl er. Die anderen nickten. Eric packte Vhils Handgelenk und nahm sie Huckepack, bevor sie alle dann aufbrachen. Auf dem Marktplatz in der Nähe hörte man Schreie und Kampfgeräusche. Ein Gebrüll folgte und Sand wurde aufgewirbelt. Eine riesige schwarze Silhouette baute sich auf und holte mit ihren Klauen aus. Der Mond war hinter den Wolken verschwunden, die auf einmal da waren und somit konnte man nicht richtig erkennen, was es für eine Gestalt war. Ronald stand mit seinem Rasenmäher leicht blut überströmt hinter einer Statue und holte tief Luft. An seiner Schulter klaffte eine Fleischwunde. An seiner Schläfe lief Blut runter und sein Bein war ziemlich aufgeschürt. Einige Meter weiter von ihm entfernt lagen zwei Leichen von jene, die in seinem Team waren. Er kniff die Augen zu. „Verdammt!“ fluchte er leise. Er erblickte einige Überlebende, die sich woanders versteckten. Er wollte ihnen verständlich machen, dass sie sich zurückziehen sollten, doch dann wurden diese von einem riesigen Fuß zerquetscht. Ronald zuckte stark zusammen. War es das Ende? Das Monster war recht unerwartet aufgetaucht, somit konnten sie keine Vorbereitungen angehen. Sollte er abhauen? Nein. Er wollte nicht verlieren und schon gar nicht wollte er den Tod der anderen unbedeutend machen. Er fasste sich ans Herz und blickte in den Himmel. Langsam schloss er die Augen. „Wenn ich gewusst hätte, dass es mein letzter Tag sein würde…“ begann er, verstummte jedoch und sah ein Bild vor sich, worauf er lächelte. „Dann hätte ich viel mehr Zeit mit dir verbringen wollen…“ hauchte er leise, ehe er zu seiner Waffe griff und versuchte aufzustehen. „Ronald!“ hörte er eine Stimme. Erschrocken sah er auf und erblickte Eric und Alan. Beinah schon erleichtert lächelte er und fiel auf die Knie. „Ronald!“ Alan stürzte zu ihm und bemerkte seine Verletzungen. „Du musst dich verarzten lassen!“ sagte er besorgt. Eric sah sich um. „Ouh, das Monster ist ja riesig! Was soll das sein?“ „Sieht aus wie ein Kranich!“ ertönte Vhils Stimme. Ronald weitete die Augen, als er das türkisfarbene Haar hinter Eric entdeckte. „V-Vhil…?“ Diese lief hinter dem Blonden hervor und umarmte Ronald. Dieser zuckte kurz vor Schmerz zusammen, worauf sie ihn wieder los ließ. „T-Tut mir Leid! Ich habe momentan voll vergessen, dass du verletzt bist, ich war einfach nur froh, dass du…“ entschuldigte sie sich und fuchtelte mit den Armen herum. Der Zweifarbige lächelte nur, zog ihren Kopf zu sich und lehnte seine Stirn an ihre. „Danke…“ hauchte er beinah tonlos, ehe die Erde bebte. „Grell muss es ja übertreiben…“ knurrte Eric, welcher aufgesehen hatte. Ronald blickte zu dem Monster, der gerade einen Arm dank Grells Kettensäge verloren hatte und deswegen noch mehr brüllte. „Man darf ihm nicht zu nahe kommen! Er kann mit bloßer Berührung das Blut von einem direkt aussaugen, ohne denjenigen Verletzungen zuzufügen! Er benutzt das Blut dann als Waffe…“ erklärte Ronald und fasste sich an der Schulter. „Aaaah!“ rief Grell, der nun von dem Vieh erfasst wurde. Die anderen waren schockiert. „Versteck dich!“ rief Alan zu Vhil und zückte seine Waffe. Diese wich einige Schritte zurück, ehe sie dann erstarrte. „Phantomhive…“ erklang die tiefe Stimme des Monsters. Auch die Shinigami waren erschrocken. Ronald blickte zu Vhil, die das Monster einfach nur anstarrte. „Hat er gerade… Phantomhive gesagt?“ fragte sie leise und taumelte an ihnen vorbei, in Richtung des Monsters. „VHIL!“ brüllte Ronald, zuckte jedoch erneut vor Schmerzen zusammen und stürzte zu Boden. „Ronald!“ Alan kniete sich zu ihm. „Vhil darf nicht…!“ presste er aus sich heraus und blickte zu ihr. „Er lockt Menschen zu sich, indem er ihre tiefsten Erinnerungen untersucht und das benutzt, wonach dieser Mensch sich sehnt…“ Eric rannte los, ignorierte Alans Schreie. Er packte Vhil an der Schulter und drehte sie zu sich um. „Fall nicht auf ihn herein!“ „Aber er…“ „Er kann dir nicht sagen, wo Phantomhive ist! Er benutzt deine Erinnerungen, damit du zu ihm kommst!“ fauchte er, doch er bemerkte, dass Vhils Augen recht leer schienen. „Ich muss… Phantomhive… Ciel… finden…“ murmelte sie vor sich hin. Eric zuckte kurz zusammen, ehe er ihr eine Ohrfeige gab. Vhil kam wieder zu sich und sah auf. „W…Was…?“ Sie sah sich um. „Fall nicht auf seine Tricks herein!“ wiederholte er. Die Türkishaarige nickte, da bebte die Erde erneut. Eric blickte auf und weitete die Augen, ehe er auf einmal zur Seite gedonnert wurde. „ERIC-SENPAI!“ brüllte Alan leicht verzweifelt. Ronald, welcher versucht, sich aufzurichten, sah zu Vhil, welche nun erschrocken auf das Monster blickte. „Lauf…“ flüsterte er nur. Vhil schluckte stark. Da bemerkte sie, dass Grell losgelassen wurde. Dieser lag am Rande des Marktplatzes und rührte sich kaum. Schluckend wich sie zurück. „M-Maru…“ Sie hob ihren Arm, um welcher sich ein schwarzes Schwert formte. »Es wäre besser wenn du wegläufst!« ertönte seine Stimme. Ja, das wäre wohl besser, doch vor Angst konnte sich Vhil nicht rühren. „Phantomhive… Ich suche Ciel Phantomhive… Ich suche Antworten…“ ertönte die Stimme des riesigen Monsters. Vhil weitete die Augen, doch dann wurde sie wütend. „Oi… Hör auf mit meinen Erinnerungen zu spielen, das ist nicht lustig!“ fauchte sie und formte aus dem Schwert eine schwarze Flamme. „Fuego!“ rief sie und schwang ihren Arm nach vorn. Die Flammen wurden größer, je näher sie dem Feind kamen und umhüllten diesen. „Mach ihn fertig, Maru!“ befahl sie und ihre Augen leuchteten Pink auf. Dieser nahm seine menschliche Gestalt an. „Wie Ihr wünscht, Prinzessin!“ sagte er und seine Augen wurden blutrot. Martin schwebte über dem Monster und hob beide Arme. Das Feuer wurde größer und schloss die riesige Gestalt ein, welche noch versuchte, sich zu befreien. „Ciel Phantomhive… Ich suche…“ Das Monster verstummte. Vhils Sicht verschwamm und sie kippte nach hinten. „Vhil!“ rief Ronald nur, doch er atmete erleichtert auf, als William auf einmal auftauchte und die Kleine auffing. Eric hatte sich ebenfalls aufgerappelt und zwei weitere Shinigami hatten Grell im Schlepptau. Das Monster verschwand und Martin stand an seiner Stelle. William blickte zu ihm, während die anderen damit beschäftigt waren, die Verletzten zurückzubringen. Er verengte die Augen, als er sah, dass Martin nur vor sich hin grinste, zu ihm blickte und dann den Zeigefinger vor seinen Lippen hielt, als Zeichen, er sollte es für sich behalten, ehe er sich auflöste. „Dämon Martin…“ begann William und rückte sich die Brille zurecht, bevor er Vhil richtig auf den Armen trug. „Ich werde noch herausfinden, was dein wirkliches Ziel ist.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)