Wie man wirklich liebt? von LaMarocaine (Sie konnte es nie herausfinden...) ================================================================================ Kapitel 7: 6. ------------- Es war Montag, Inuyasha saß in seinem Büro. Wie es schien hatte sich die Laune seines Chefs Herr Osakawe besänftigt, denn es gab keinen Berg von Akten, den er zu bearbeiten hatte. Kami sei dank. Nichtsdestotrotz fand er keine Ruhe. Nervös spielte er mit seinem schwarz-silbernen Kugelschreiber, während er starr ins Leere blickte. Die kleine Auseinandersetzung mit seiner Verdächtigen ging ihm einfach nicht aus dem Kopf. Verdammt! In was war er wieder geraten? Er hatte tatsächlich seine Verdächtige vergrault. Wie sollte er nun die Wogen glätten? Wenn Herr Osakawe davon Wind bekam würde er ihn sicherlich einen Kopf kürzer machen. Er hörte bereits seine drohende Stimme in seinem Ohr widerhallen. Als dann plötzlich Herr Osakawe die Tür zu seinem Büro öffnete und sie betrat hatte ihn die Unsicherheit vollends eingenommen. Ganz ruhig was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß...Lüge einfach... „Guten Morgen, Herr Osakawe wie geht’s ihnen?“ Kurz musterte Herr Osakawe Inuyasha. Seine Augen verengten sich, als hätte er bereits eine Vorahnung. „Lassen sie das!“ sagte er harsch „Kommen wir direkt zum Wesentlichen. Wie weit sind sie?“ „Wie weit mit was?“ fragte er mit gespielter Unwissenheit. „Verkaufen sie mich nicht für dumm. Ich rede vom Mordfall Masaru Sagoya. Was macht die Tatverdächtige. Ist sie geständig?“ „Gute Frage. Also was soll ich sagen: es läuft sehr gut....nicht mehr lang...bestimmt...sie kennen mich doch Profis machen keine Fehler...oder? Nicht das ich einen Fehler...gemacht hätte oder so...“ Inuyasha schaffte es nicht seine Unsicherheit zu verbergen. „Was haben sie angestellt, Herr No Taishō?!“ „Ich? Nichts...“ „Herr No Taishō. Ich kenne sie inzwischen gut genug um zu wissen das etwas vorgefallen ist. Also raus damit!“ sprach er diesmal mit Nachdruck. Er konnte Herr Osakawe schlichtweg nicht anlügen. Da war etwas in seinem Blick, in seinen Augen, was absolut jeden dazu zwang ehrlich ihm gegenüber zu sein. „Nun ja...sagen wir mal so es gab da einen klitzekleinen Streit zwischen mir und der Tatverdächtigen Kagome Higurashi....Aber ich bin nicht schuld“ „Was haben sie zu ihr gesagt?“ „Nichts was von Bedeutung wäre...." „Herr No Taisho!" zischte Herr Osakawe mahnend. „Dumme Gans“ nuschelte Inuyasha halblaut „Was?“ „Ich habe sie als dumme Gans beschimpft und ein wenig zurechtgewiesen. Mehr nicht“ „Mehr nicht?, Herr No Taisho!“ schrie er fast schon. „Mehr nicht! Sie werden sich gefälligst bei ihr entschuldigen verstanden. Und das sofort!“ „Aber ich habe Arbeiten zu erledigen!“ „Die wird Herr Hanasaki für sie machen“ „Ich habe eine Frau zu Hause, die auf mich wartet.“ „Sie sind verlobt! Nicht verheiratet! Sie gehen jetzt zu unserer Tatverdächtigen und entschuldigen sich bei ihr ohne jeden Umschweif!“ „Das können sie nicht verlangen. Sie hat doch angefangen“ „Mir ist egal wer angefangen hat. Sie benehmen sich wie ihm Kindergarten! Außerdem bin ich ihr Boss und als ihr Boss ist es ihnen nicht erlaubt mir zu widersprechen. Verstanden!?“ „Verstanden“ gab Inuyasha missmutig von sich und ließ sich weiter in seinen Bürosessel sinken. „Gut und wehe sie erlauben sich noch mehr Fehler! Sie wollen doch nicht ihren Ruf als Bester an Herr Onigumo verlieren?“ „Nein, das will ich bestimmt nicht...“ antwortete er - innerlich die Augen verdrehend -, dann war Herr Osakawe verschwunden. Inuyasha seufzte geräuschvoll. Wie konnte ihm überhaupt so etwas derart Absurdes widerfahren! Sonst war er auch nicht so unprofessionell. Das ist doch unmöglich! Aber sie war selbst schuld. In Himmelherrgotts Namen was bildete sich dieses Weib ein, dass sie glaubte ihn so angreifen zu können? Ihn einen Fremdgeher zu nennen ist ja wohl die Höhe! Vollkommen dreist, unverschämt und beleidigend! Er hatte es doch geahnt! Mit dieser Frau war nicht gut Kirschen essen. Wäre sie kein Fall, der gelöst werden musste würde er sich nie, nie, niemals bei ihr entschuldigen. Aber er hatte keine andere Wahl, wenn er vorankommen wollte war eine Entschuldigung zwingend notwendig. Er musste tatsächlich bei dieser dummen Gans um Verzeihung bitten. Dabei war sie diejenige, die nicht ihre Zunge zügeln konnte! Das war nicht fair. Überhaupt nicht! Es war Mittag, Kagome kam gerade aus dem Supermarkt, eine braune Papiertüte gefüllt mit Lebensmitteln im Arm als sie plötzlich das Gefühl überkam verfolgt zu werden. Sie schaute leicht verängstigt um sich. Niemand war zu sehen. Dennoch wurde sie dieses Gefühl nicht los. Sie beschleunigte ihren Gang. Als sie glaubte eine altbekannte Stimme zu hören begann sie zu rennen. Ohne dabei zu achten wohin sie lief. Ihr Magen war ein Klumpen blanker Angst. Ihre Hände schweißnass. Ihr Atem ging immer schneller genauso wie ihr Herzschlag. Sie rann in eine der engen Gassen hinein. Atemlos blieb sie einen Moment an einer Wegkreuzung stehen, blickte erneut um sich. Sie tat ein paar Schritte nach hinten. Dann wie aus dem Nichts tauchte er plötzlich auf, die Tüte mit dem Lebensmitteln fiel auf den Boden. Warum war er nicht tot? Womit hatte sie das verdient? Hatte sie nicht bereits genug gelitten? „Habe ich dir nicht gesagt, dass ich dich finden werde, liebste Kagome.“ Seine schwarzen Haare waren zerzaust. Das Gesicht verdreckt. Die Kleidung lumpig. In seinen dunklen Augen funkelte Hohn. Seine Lippen waren von einem bösartigen Grinsen umspielt. Blut floss unaufhaltsam über seinen Hals, strömte den dürren Körper hinab und sammelte sich auf dem kalten Boden wieder. Kagome wich weiter zurück. Sie zitterte. Einzelne Tränen stahlen sich aus ihren Augen, über ihre Wangen. „...geh weg...geh weg...du bist tot....also geh endlich weg“ wimmerte sie leise. „Was ist los? Gefalle ich dir nicht mehr?“ Er näherte sich ihr. Sie war wie gelähmt, rührte sich nicht vom Fleck. „Ist es das Blut, ekelst du dich davor, hm? Wieso denn Kagome es klebt auch an deinen Händen. Schau sie dir an“ Sie blickte auf ihre Hände. Sie schienen wie in Blut getränkt worden, das Blut tropfte von ihren Fingerkuppen. „...nein das kann nicht sein....nein nein...nein...Blut...überall Blut“ flüsterte sie panisch. Sie bewegte ihre Hände, als wollte sie das Blut von ihnen schütteln. Das Blut blieb kleben. „Siehst du, mein Blut klebt auf deinen Händen, auf ewig. Du wirst stets eine Mörderin sein.“ „Du lügst.“ Ihre Worte waren nicht mehr als ein Hauch. Sie sah auf „DU LÜGST“ schrie sie. Er war weg. Oder vielleicht doch nicht? Da war wieder dieses unheilvolle Wispern. Sie musste ganz schnell hier weg, bevor er erneut zu ihr kam. Sie lief, wie sie noch nie zuvor gelaufen war. Doch da war dieser Schatten hinter ihr. Wieso ließ er sie denn nicht in Ruhe? Wieso? „Du wirst mich nicht los, egal wohin du gehst. Ich werde stets bei dir sein“ raunte er in ihr Ohr. Sie rannte aus der Gasse hinaus, zur Schnellstraße ohne dabei die Autos zu beachten. Lautes Hupen ließ sie hochschrecken und mitten auf der Straße stehen bleiben. Sie riss die Augen auf, als sie sah wie ein LKW geradewegs auf sie zu raste. Im nächsten Lidschlag jedoch wurde sie von etwas zu Boden gerissen, prallte hart gegen den Asphalt. Die Wucht des Aufpralls raubte ihr den Atem, sie schnappte nach Luft. Verschwommen erkannte sie eine Gestalt über ihr. Goldene Augen, die ihr irgendwie bekannt waren. Eine drängende Stimme. Jemand der an ihrer Schulter rüttelte. Das Letzte was sie wahrnahm bevor sie sich in der vollkommenen Schwärze verlor war die warme Blutspur die entlang ihrer Schläfe floss und der pochende Schmerz, der sich in ihrem Inneren ausbreitete. ------------------------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)