Assassin von Caomei (Ragnarok Online Fanfiction) ================================================================================ Kapitel 16: Gefühle ------------------- Gefühle „Na ist dir unten langweilig geworden?“ Er grinste und warf einige seiner Klamotten auf das Bett. Wie sie es sich schon gedacht hatte, war er im großen Bad am Ende des Ganges gewesen. Anscheinend hatte er seinen Kopf unter Wasser gehalten, denn sein Haar war komplett nass. Zu allem Überfluss war er auch noch oben herum nackt und Ruîn konnte förmlich spüren wie ihr Gesicht rot anlief. Er stand nun dicht vor ihr und betrachtete sie eingehend. Ruîn wollte ihren Blick senken aber er hielt sie gefangen. Das rote Haar funkelte im Licht der untergehen Sonne und seine eisblauen Augen hielten sie förmlich fest. Sie fühlte die kalten Wassertropfen auf ihren Wangen als er sie langsam an sich zog. „Wir müssen nicht unbedingt zum WoE…“ Er schüttelte gemächlich den Kopf und Ruîn schloss die Augen. Seine Lippen waren so unglaublich weich und seine Hände verursachten eine rege Gänsehaut auf ihrem ganzen Rücken. Drei, Vier Küsse lang versuchte sie sich ein wenig von ihm abzuwenden, doch dann erwischte Jeran ihre rechte Hand und zog sie nach oben. Er küsste ihre Finger, die Handfläche, das Handgelenk und dann wieder ihre Lippen. Ihre Hand hielt er solange an seiner Schulter bis er sich sicher war, das sie sie auch dort lassen würde. Er musste lächeln, es war gar nicht so einfach sie dazu zu bringen ihn zu umarmen. Da Ruîn nicht trainieren gewesen war, trug sie noch keine Rüstungsteile und keine Bandagen, lediglich ihren leichten lilafarbenen Body und die Assassinen Strümpfe. So war es ein leichtes für Jeran an ihre nackte Haut zu gelangen. Er küsste ihren Hals und streifte ihr das Oberteil von den Schultern. Ruîn ließ ihre Hände über seinen Nacken streifen, seine Haut war heiß, genauso wie seine Küsse. Langsam drängte er sie ein wenig nach hinten. Erst ein Schritt, dann ein weiterer, bis sie plötzlich an etwas anstieß. Etwas erschrocken ließ sie sich nach hinten fallen und fand sich auf dem Bett wieder. Jeran lächelte leicht, ergriff mit einer Hand eine der Bettstangen nahe der Decke und blickte sie an. Ruîn konnte ihren Herzschlag beinahe schon hören, so nervös war sie unter seinem durchdringenden Blick. Auch sie betrachtete ihn nun eingehend, seine breiten Schultern, sein durchtrainierter, schlanker Oberkörper und seine schmalen Hüften, und obwohl sie ihn schon einmal so gesehen hatte, war es nun etwas vollkommen anderes. Er ließ die Stange los und kniete sich auf das Bett. Einen leisen Fluchtgedanken wegschiebend ließ sich Ruîn nach hinten fallen und schloss die Augen. Seine Hände wanderten über ihre Beine nach oben zu ihren Knien, wo es ein wenig kitzelte, und dann weiter über ihre Oberschenkel bis zu ihren Hüften. Dann spürte sie seine Lippen an ihrem Bauchnabel. Sanft glitten seine Fingerspitzen über ihren nackten Oberkörper während er sich immer weiter nach oben tastete. Dann lag er auf ihr. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und sie küssten sich. Erst ganz langsam und sanft, dann immer wilder und fordernder. Ruîn krallte sich an seiner Schulter fest und warf den Kopf nach hinten. Sie hatte das Gefühl das ihr schier die Luft weg blieb. Wie machte er das nur? Warum hatte sie so etwas nicht schon vorher gefühlt? Bei Helios oder bei Solar? Was war hier nur so anders? Jeran küsste sie am Hals und seine Hand glitt langsam an ihr nach unten. Er wusste genau was er da tat. Er wusste ganz genau wie er sie verführen konnte. Und mit einem Mal wurde Ruîn klar, was diese ganzen Einkerbungen an den Pfosten bedeuteten. Entsetzt schob sie Jeran von sich weg und starrte auf die ganzen Einschnitte. „Was…?“ Er folgte ihrem Blick und an seinen Augen konnte sie genau erkennen, dass sie Recht hatte. Er schüttelte heftig den Kopf während Ruîn aufsprang und ihr Oberteil wieder anzog. „Nein!“ Sie stürzte an die Tür und kämpfte mit den Tränen. „Ich werde sicherlich nicht zu einer Markierung an deinem Bett werden!“ „Nein so ist das nicht!“ Doch sie schüttelte nur den Kopf und verschwand im Flur. So schnell sie konnte lief sie aus dem Gildenhaus und hinüber zum WoE Treffpunkt. Was zum Teufel hatte sie sich bloß wieder dabei gedacht? Sie wusste doch ganz genau das Jeran mit allen Frauen spielte. Nur weil sie zusammen in der Gilde waren und gemeinsam trainierten machte sie das noch lange nicht zu einer Ausnahme. Sie musste sich abreagieren. Sie musste irgendwen töten. Die nächsten paar Tage hielt sich Ruîn so weit es ging von Jeran fern. Tagsüber war das kein Problem da sie ja sowieso mit Solar in der Gegend um Lighthalzen unterwegs war, aber beim nächtlichen Training war es leider unmöglich. Da sie nicht darauf verzichten wollte schleppte sie schließlich Danu als neutrale Bufferzone mit. Die junge Priesterin war sehr erfreut das sie mitgehen konnte und schien sich zudem noch blendend mit Duir zu verstehen. Von Jeran hielt sie sich ein wenig entfernt. Sie waren an der Küste nahe Alberta unterwegs wo sie Nine Tails und Dragonflys jagten. Mit der Unterstützung einer tatkräftigen Priesterin war das natürlich eine leichte Übung. Gegen drei Uhr morgens entfachten sie ein kleines Feuer an den Klippen. Duir und Jeran durchsuchten das Loot um einige neue Pfeile herstellen zu können und Danu setzte sich neben Ruîn auf die andere Seite des Feuers. Der Rauch hatte eine sehr abschreckende Wirkung auf die Dragonflys, so dass sie sich ein wenig entspannen konnten. Während sie die beiden Männer dabei beobachteten wie sie ihre Pfeile bastelten beugte sich Danu zu Ruîn und deutete auf Jeran. „Das weiß aus der Gilde sonst keiner, aber er ist der Grund dafür gewesen das ich damals beigetreten bin…“ „Hmm?“ Ruîn war überrascht. „Ich habe ihn in Comodo auf einem Fest kennen gelernt, wir haben getanzt…“ Ein leichter Wind wehte vom Meer herüber und ließ einige Funken in der Dunkelheit umherfliegen. „Er hat mich verführt. Und ich bin ihm in die Gilde gefolgt. Aber als er mich dann wieder gesehen hat…“ Danu schüttelte den Kopf und lächelte. „Er hat nichts gesagt, ich glaube er konnte sich gar nicht mehr an mich erinnern.“ Die Priesterin seufzte und Ruîn nickte. „Das kann ich mir gut vorstellen. Diese Männer, alles Schweine.“ Beide kicherten, doch dann schüttelte Danu ihren braunen Lockenkopf. „Nein, nicht alle…“ Sie blickte durch das Feuer und Ruîn bemerkte das es nicht Jeran war, den sie ansah. In der Nähe bellte ein Ninetail und so erhoben sie sich um es in der Dunkelheit zu suchen, nicht das es sie plötzlich aus dem Hinterhalt angriff. Einzelne dieser kleinen Monster waren zwar kein Problem aber bei größeren Mobs mussten sie ein wenig Acht geben das es sich nicht um den großen Boss des Waldes, Eddga, handelte. Dieser Bär war immer mit einigen Ninetails in diesem Gebiet unterwegs und etwas gefährlich. Sie kämpften sich langsam in Richtung Osten vor und Ruîn merkte das Jeran immer in ihrer Nähe war. Er passte auf wenn sie Kämpfte, er hielt ihr die größeren Mobs vom Hals und fing sie auf als sie, peinlicherweise, in der Dunkelheit über einen Baumstumpf stolperte. „Vorsicht…“ „Mist! Ja ich hab das nicht gesehen.“ Er sah sie nicht an, aber er behielt ihre Hand in seiner. Die Gruppe erreichte eine kleine steinerne Hausruine auf einer Anhöhe. In einiger Entfernung den Hügel hinunter, konnte man die Lichter der Handelstadt erkennen. „Pause, ich mag nicht mehr!“ Duir gähnte und ließ sich auf einen großen Felsen fallen. Danu nickte, ließ sich neben ihm auf dem Boden nieder und kontrollierte ihren Gemstones Vorrat. Ruîn zog ihre Hand aus Jerans und wanderte nach vorne an die steinernen Überreste eines Fensters. Sie blickte nach unten in die Dunkelheit des Waldes und die Lichter der Stadt die durch diese hindurch schimmerten. „Damit du eines weißt, ich hatte niemals vor dich an dem Pfosten zu verewigen. Das ist vorbei.“ Jeran war neben ihr und folgte ihrem Blick zu den Lichtern. Sie sagte nichts und senkte den Kopf auf ihre Arme, die sie an den Steinresten abgestützt hatte. Er tat es ihr gleich und sie blickten sich an. „Sieht dir gar nicht ähnlich, Leute wegen ihrer Vergangenheit zu verurteilen.“ „Vergangenheit, hmmm?“ Sie stand auf und schüttelte den Kopf. „Ja vielleicht tue ich das…“ Langsam ließ sie sich auf dem steinernen Boden der alten Hausruine nieder und blickte nach oben zu den Sternen. In der ferne hörte sie Danu kichern die sich wohl mit Duir unterhielt. Dann war Jeran wieder neben ihr. Er deutete nach oben. „Siehst du die Sterne dort? Wenn du genau hinsiehst sehen die aus wie ein Aco.“ „Meinst du?“ Die Assassine kniff die Augen zusammen. „Ja und da drüben, siehst du, das ist ein Poring.“ „Hmmm ja, mit viel Fantasie.“ Sie kicherte und schüttelte den Kopf. Sie waren weit länger als geplant unterwegs gewesen und der neue Tag war schon längst hereingebrochen als sich die vier Kämpfer endlich wieder in Prontera einfanden. „Voll Schlimm, gleich beginnt ja schon unsere Thors Party.“ Jeran hängte sich an Duirs Hals. „Als ob das deine erste durchgemachte Nacht wäre.“ Der Hunter schüttelte den Kopf und die Mädels kicherten. Während Jeran und Duir sich gleich zum Partytreffpunkt aufmachten betraten Danu und Ruîn das Gildengebäude. Sie wollten sich noch ein wenig hinlegen. Als Ruîn ihr Zimmer betrat war Solar natürlich schon längst wach. Es saß am Fenster und war sichtlich sauer. „Warum bist du mitten in der Nacht abgehauen?“ Ruîn seufzte. „Ich konnte eben nicht schlafen.“ „Du hättest mich doch auch wecken können!“ Sie mochte es gar nicht wenn er so laut wurde. „Es reicht doch wenn ich nicht schlafen kann.“ Sie regte sich ja auch nicht auf wenn er lange im PvP unterwegs war. „Außerdem weißt du ganz genau was ich von dem Barden halte!“ Er war aufgestanden und deutete aus dem Fenster. Er hatte sie also gesehen. „Wir waren ja nicht alleine unterwegs!“ Langsam bekam sie Kopfschmerzen. „Oder hast du nun auch noch was gegen Duir?“ Sie blickte ihn streng von oben herab an, was nicht sonderlich schwer war, da sie auch ohne ihre hohen Schuhe ein paar Zentimeter größer war als Solar. „Nein gegen ihn habe ich nichts.“ Er schüttelte den Kopf. „Aber…“ „Habe ich jemals irgendetwas gegen einen deiner Freunde gesagt?“ Nun war sie wirklich wütend. „Gibt es irgendetwas das ich dir verbiete?“ Jetzt trat er einen Schritt zurück. Das sie sich so lautstark verteidigte war neu. Sie schloss die Augen, etwas stimmte nicht. Sie atmete ein paar Mal tief durch aber es half nicht. „Ich sage ja auch nicht das ich dir etwas verbieten will oder so.“ Nun klang Solar ein wenig kleinlaut. „Aber ich kenne diesen Kerl halt schon länger als du.“ „Wir sind aber nur Freunde uns sonst gar nichts!“ Schrie Ruîn nun viel lauter als eigentlich beabsichtigt. Und plötzlich krampfe sich alles in ihr zusammen und sie sank auf die Knie. Solar war entsetzt und sprang auf sie zu. „Lass mich!“ Sie hieb mit der Faust auf den Boden, die Schmerzen waren höllisch. „Nein, du musst aufstehen, komm mit.“ Mit Solars Hilfe schaffe sie es auf die Beine zu kommen und er führte sie ans Bett. „Leg dich hin, ich hole Hilfe!“ Damit rannte er auch schon los. Ruîn schloss erneut die Augen und versuchte nochmals tief durchzuatmen. Ganz langsam ließ der Schmerz nach. Was war das bloß gewesen? Konnte man durch Wut solche Schmerzen bekommen? Als Solar mit einem fremden Scolar und einer Alchemistin aus der Gilde wieder zurückkam, saß sie schon wieder auf dem Rand des Bettes. Sie bestand zwar darauf, das es ihr wieder gut ginge, bekam aber trotzdem von der Alche einen sehr widerlich schmeckenden Kräutertrunk für den Magen verabreicht. Naja wenigstens hatte sich der Streit mit Solar erledigt. Als sie sich am folgenden Morgen immer noch irgendwie schlecht fühlte, beschloss Ruîn am nächsten Tag die Ärzte in Juno aufzusuchen. Vielleicht hatte sie sich irgendeine Grippe eingefangen. Sie wollte nur nicht das heutige Gildenevent verpassen. Duir hatte es geplant um die Gildenkasse mal wieder etwas aufzustocken. Beinahe die komplette Gilde versammelte sich also gegen Mittag in der großen Eingangshalle und wartete auf die Warps. Irgendwie fand es Ruîn passend, dass es in die Nähe von Juno ging. Duir wollte dort unterhalb des El Mes Plateaus die Goats wegen ihrer Herbs jagen. Es machte allen eine Menge Spaß die einzelnen Monster umherzujagen, kleinere Gruppen in den Storm Gust der Wizzards zu mobben und gelegentlich beim Anblick einer der seltenen Harpyen mit gespieltem Entsetzen herumzuschreien. Duir stand am oberen Ende des Hügels und schickte gekonnt einige Leute hin und her, während Jeran zwischen den einzelnen Wizzards und Priestern hin und her wanderte und mal hier, mal da ein Bragi erklingen ließ. Wenn er an Ruîn vorbei kam, versorgte er sie immer mit den neuesten Informationen über die verschiedensten Gildenmitgliedern die er gerade sehen konnte. „Die da hinten haben schon fast 100 blue Herbs, das wird ein nettes WoE geben.“ „Unsere Dancer da oben kann einfach nicht den Takt halten, wie soll ich da ne Combo mit ihr spielen?“ „Duir sind die Fallen ausgegangen, warte, ich muss ihn mal kurz auslachen gehen.“ Ruîn hatte wirklich ihren Spaß. Die Kämpfe mit den Goats waren zwar etwas anstrengend aber durchaus schaffbar. Sie musste nur aufpassen, dass sie sie mit ihren harten Hörnern nicht stunnten. So was konnte böse enden. Sie jagten die Goats bis in die frühen Abendstunden und machten gelegentlich ein paar Pausen während ein oder zwei Gildenmitglieder das bereits gesammelte Loot nach Juno, und damit an das nächste Kafralager schafften. Bei manchen Leuten war schon etwas Langeweile sichtbar. So auch bei Solar und einigen seiner Freunden. Sie hatten sich ein wenig abseits hingesetzt und besprachen wohl ihren nächsten PvP Ausflug. Ruîn kämpfte gerade mit zwei Goats und Jeran spielte neben ihr den Assassin Song of Sunset welcher eine sehr antreibende Wirkung hatte. Als die Monster besiegt waren wandte sich Jeran mit einem Bragi an einige andere Leute der Gilde die gerade in der nähe aufgetaucht waren. Ruîn sammelte ein paar Herbs auf wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn. Irgendwie war es gerade sehr anstrengend gewesen und sie hatte den ganzen Tag über immer mal wieder einen stechenden Schmerz in der Magengegend verspürt. Auch jetzt hatte es plötzlich wieder angefangen. Sie fühlte sich auf einmal sehr benebelt und stützte die Hände auf den Oberschenkeln ab. Und dann sah sie es. Auf ihren Schuhen waren Blutflecken. Sie bemerkte wie sie Herzklopfen bekam. Auch ihre Bandagen an den Unterschenkeln waren Blutgetränkt. Sie hob die Hände und betrachtete die nassen, roten Handflächen. „Jeran…“ Sie konnte den Rücken des Barden einige Meter vor sich sehen. Ruîn schloss die Augen. „Jeran!“ Er hatte sich gerade mit einem Goat angelegt und wollte nun nach dem Loot sehen als er sie hörte. „Hmmm?“ Er drehte sich zu der Assassine um und sah gerade noch wie sie auf die Knie fiel, die Blutüberströmten Hände vor dem Gesicht. Mit einem Satz war er bei ihr und verhinderte das sie nach hinten umkippte. „DUIR!! SCHAFFT MIR EINEN PRIESTER HER!!“ Er hob sie hoch und sah sich um. Ein Paar der Gildenmitglieder waren in Kämpfe verwickelt, einige blickten erschrocken zu ihm und von oben kam Duir heran gelaufen. Ihm folgte Danu. „Mach einen Warp, irgendeine Stadt schnell!“ Danu nickte erschrocken und zückte einen Gemstone. „Das ist Prontera, unser Gildenhaus.“ Sagte sie noch schnell bevor Jeran mit Ruîn in dem Warp verschwand. „Was ist denn los?“ Solar war neben ihnen aufgetaucht. „Ruîn ist zusammengebrochen, wir brauchen einen Arzt, ich hole jemanden.“ Damit schob Duir Solar in den Warp. Auch Danu folgte ihm. Jeran lief durch die Eingangshalle zu den Treppen. „Mein Zimmer ist gleich oben das erste!“ Danu eilte an ihm vorbei nach oben. Sie erreichten das Zimmer der Priesterin und Jeran legte Ruîn auf das Bett. Sie war noch nicht bei Bewusstsein. „Sie ist verdammt heiß, sie hat hohes Fieber.“ Jeran hatte sich neben das Bett gekniet und fuhr ihr langsam über die Stirn. Danu nickte. „Ich hole was.“ Damit verschwand sie aus dem Zimmer. „Sie hat sich schon länger krank gefühlt, ich hab sie zum Arzt geschickt aber sie wollte nicht hören.“ Solar stand an der Tür und wusste irgendwie nicht was er machen sollte. „Hier nehmt das, ich gehe nach unten und sehe nach den anderen.“ Damit schneite Danu wieder herein und drückte Jeran eine Schüssel mit kaltem Wasser und einem Tuch in die Hand. Er nickte und legte Ruîn den Stoff auf den Kopf. Nach einigen Minuten hörten sie draußen im Gang eifrige Stimmen und Schritte. Es war Duir mit einem Arzt aus Juno und einer High Priesterin. Der Arzt kam gleich an das Bett und befühlte Ruîns Stirn und Handgelenke während die High Priesterin auf die Tür deutete. „Würden sie bitte den Raum verlassen?“ Duir nickte und deutete Solar ihm zu folgen, auch Danu wandte sich an die Tür. „Sie auch bitte.“ Solar blickte zu Jeran ans Bett. „Garantiert nicht!“ Der Barde rührte sich keinen Zentimeter. „Nagut, ok.“ Die High Priesterin wandte sich an die Tür bevor Solar den Raum wieder betreten konnte und schloss diese. „Hey!“ Solar wollte gerade an der Tür rütteln als Danu ihn herumzog. „Hol ihre Freundin, hol diese Blacksmith. Hier können wir sonst nichts tun.“ „Aber dann gehe ich da wieder rein!“ Danu nickte und schob ihn von der Tür weg bis er sich umdrehte und zur Treppe lief. „Das war knapp.“ Duir seufzte. „Das letzte was wir jetzt brauchen ist ein Streit da drinnen.“ Die Nacht war schon weit fortgeschritten, als die High Priesterin nach draußen kam und in die Runde blickte. Jeran, der sich nun doch auch draußen eingefunden hatte, saß mit Isan auf einer hölzernen Bank in der Mitte des Flurs und hatte den Arm um die Blacksmith gelegt, damit sie an seiner Schulter vielleicht ein wenig Schlaf fand. Auch Duir saß neben ihnen. Vor einiger Zeit hatte er Danu nach oben in sein Zimmer geschickt damit sie etwas schlafen konnte, während sie hier ja ihr Schlafzimmer belagerten. Solar wanderte den Gang nervös auf und ab. „Sie können nun wieder reinkommen, ihre Freundin hat es geschafft, sie ist über den Berg.“ Sie musste kichern als sich alle gleichzeitig durch die Türe zu quetschen versuchten. Der Arzt wischte sich gerade mit einem Tuch über die Hände und im Raum roch es stark nach Desinfektionsmitteln. Danu würde ihr Zimmer wohl sehr ordentlich lüften müssen. Jeran trat an die linke Seite des Bettes und ergriff Ruîns Hände. Als sie es bemerkte öffnete sie die Augen und lächelte. Sie wirkte sehr erschöpft und sprach ziemlich leise. „Danke, das du mir geholfen hast…“ „Pssst, ist schon gut, mach die Augen wieder zu und schlaf.“ Er legte ihr zwei Finger auf die Lippen und blickte dann hoch zu Solar der auf der anderen Seite des Bettes stand, mit dem Fuß auf dem Boden trommelte und ihn sauer ansah. „Was war los?“ Isan hatte sich an den Arzt gewandet. „Nun ich weiß nicht ob das schon bekannt war, aber die junge Dame hier hatte eine Fehlgeburt.“ „Sie war schwanger?“ Isan blickte hinüber zum Bett wo Solar mit den Schultern zuckte. „Noch nicht sehr lange, vielleicht einen Monat oder zwei, es kann gut sein das sie es selber noch nicht gewusst hat.“ Er legte das Tuch zusammen und sammelte dann ein paar seiner Instrumente ein, die auf dem Tisch an der hinteren Wand lagen. „So etwas kann gerade in der ersten Zeit einer Schwangerschaft leider recht häufig vorkommen, aber jetzt sollte alles wieder ok sein.“ Er verstaute die letzten seiner Werkzeuge und Isan nickte während Solar Jeran zwielichtig beäugte. Als dieser es merkte stand er auf und trat auf den Assassinen zu. „Glaub jetzt ja nicht, dass ich daran schuld war, so nahe war ich ihr nie!“ Damit verließ er den Raum bevor Solar antworten konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)