Nie wieder von LaMarocaine ================================================================================ Kapitel 7: 7. ------------- Kagome saß auf einem Stein im Wald. Es war später Abend. Eigentlich hatte sie vorgehabt mit ihren Freunden zum Kirschblütenfest zu gehen. Sie wollten einen ausgelassenen Abend miteinander verbringen, frei von Sorge. Sie hatte sich einen farbenfrohe, körperbetonten Kimono angezogen und die Haare zu Locken hochgesteckt. Sie hatte sich auf den Abend gefreut. Doch als sie die teils abschätzigen Blicke der Dorfbewohner auf sich ruhen spürte. Und sie das Gefühl verfolgt zu werden nicht nachließ, entschloss sie sich zu gehen. Jetzt war sie hier und dachte über die vergangenen Tage nach. Inuyasha hatte sie seit ihrer letzten Auseinandersetzung nicht mehr gesehen. Es schien als wäre er vom Erdboden verschluckt. Sie machte sich Sorgen. Fragte sich ob sie vielleicht überreagiert hatte. Als sie bei Sango nach ihm fragte war ihre Laune auf einmal gereizt. Wenn sie es recht bedachte, verhielten sich ihre Freunde in letzter sowieso komisch. Miroku verschwand ehe sie aufwachten und kam zurück wenn sie bereits schliefen. Ohne erdenklichen Grund. Plötzlich war ein Knistern zu hören. Kagome stellte sich auf, schaute sich um. Nichts. „Ist da jemand?“ Keine Anwort. „Miroku wo zum Teufel ist Kagome. Ihr habt doch versprochen sie hierher zu bringen! Also wo bleibt sie?“ Inuyasha war wütend. Sein Plan verlief nicht so wie er es wollte. „Inuyasha. Ich habe keine Ahnung. Aber ich schwör's dir bis vor wenigen Augenblicken war sie noch bei uns. Frag Sango“ Miroku schaute hilfesuchend zu ihr. Sie verdrehte nur die Augen.„Vielleicht hat sie euch ja glücklicherweise durchschaut und ist Kami sei Dank abgehauen!“ kam es auch schon gehässig von der Dämonenjägerin. „Ich werde sie suchen gehen!“ Inuyasha verschwand im Wald. Das Knistern wurde lauter. Sie geriet in Panik. War ihr etwa jemand gefolgt? Wieso war sie auch in den Wald gegangen, sie hätte genauso gut zu Kaede in die Hütte gehen können! Sie blickte sich suchend um. „Wer ist da!“ Keine Antwort. Nur schemenhaft konnte sie eine Silhouette erkennen. Eine Gestalt trat aus der Dunkelheit. Sie ging ein paar Schritte zurück, ihre Fingernägel am Kimono festgekrallt. Es war ein Mann. Er trug einfache Bauernkleidung. Er war groß und muskulös gebaut, sein helles Haar war zu einem Zopf gebunden. Spott umspielte sein Gesicht. Stechend grüne Augen, die sie genauestens betrachteten. „Du bist doch die Kleine Dorfmiko“ Er strich mit seiner Zunge über seine Unterlippe. „Ich wüsste nicht was dich das angeht!“ „Dein Name ist Kagome“ „Ich rede nicht mit Fremden!“ „Ein schöner Name. Jedoch bei weitem nicht so schön wie die Trägerin des Namens“ Er ging weiter auf sie zu. Kagome wurde nervös. Was hatte er vor? „Komm noch ein Stück näher und ich werde den ganzen Wald zusammen schreien!“ Sie hob ihr Kinn an, um selbstsicher zu wirken. Erneut zuckte Spott in seinen Zügen. „Tu dir keinen Zwang an. Schrei soviel du willst. Hier im Wald wird dich eh keiner hören. Und selbst wenn es jemand hört, glaubst du ernsthaft einer der Dorfbewohner würde dir zur Hilfe eilen?“ Er näherte sich ihr weiter. Kagome trat weiter nach hinten - stolperte beinahe – bis sie die Rinde eines Baumes an ihren Rücken spürte. Sie war nun zwischen ihm und dem Baum gefangen. „Was willst du?“ „Ich will dich“ Erklärte er ihr mit beispielloser Sanftheit. Kagome sog geräuschvoll die Luft ein. Sie konnte und wollte seinen Worten keinen Glauben schenken. „Nein!“ Was entschieden klingen sollte, glich einem leisem Wimmern. Sie hatte Angst. Er fuhr mit seiner Hand über ihre Wange, beugte sich zu ihr vor. Nur wenige Zentimeter trennten ihre Gesichter. „Weißt du kleine Kagome, ich habe dich beobachtet. Du hast mich nie bemerkt. Das war mir aber egal, denn ich hatte mich in dich verliebt. Ich hoffte stets, dass du mich eines Tages sehen würdest und mich liebst. Doch das hast du nicht. Denn du hast nur Augen für ihn“ Zorn blitze in seinen Augen auf. Unvermittelt packte er sie hart an den Handgelenken und drückte sie gegen den Baum. „Schön wäre es gewesen, wenn es nur bei deinen Blicken geblieben wäre. Aber nein, kleine Kagome! Du hattest viel. viel. viel mehr im Sinn. Du hast diesem dreckigem Halbblut beigewohnt. Ja, gar seine Missgeburt empfangen!“ Seine Stimme war scharf, zerschnitt die Luft. „Aber auch das war mir gleichgültig. Denn ich liebte dich. Tu's auch jetzt noch“ Übergangslos wurde seine Stimme wieder sanft. Ein dreckiges Grinsen zierte sein Gesicht. „Deshalb kleine Kagome werde ich mir heute genau das einholen was mir schon lange zusteht“ Er presste seinen Mund gegen ihren. Der Kuss war rücksichtslos, brutal. Unvermittelt gab er ihre Hände frei, vergrub seine Finger grob in ihrem Haar. Sie schlug gegen seine Brust, versuchte ihn von sich zu schieben – vergebens. Sie biss ihm in die Lippe. Er ließ von ihr ab. Er fasste sich mit einer Hand an die blutende Stelle, während die Andere nun wieder die Handgelenke zusammen gedrückt fest gegen den Baum hielt. „Das war aber nicht besonders nett von dir, kleine Kagome“ Seine Worte sind in ihr Ohr geraunt. Fast liebevoll berührten seine Finger ihre Lippen, streichelten ihr Kinn und strichen von ihrer Wange bis an ihre Schläfe. Er hob sein Kopf an, schaute ihr lächelnd in die Augen. Er zog plötzlich ein Messer hervor, riss damit ihren Kimono auf und legte ihren nur von Unterwäsche bedeckten Körper frei. Tränen füllten zusehends ihre Augen. Er fuhr mit seine Hand über ihren runden Bauch. Sie schlug sie weg. Seine Faust traf sie im Gesicht. Ein feiner Rinnsal von Blut floss aus ihrer Nase. „Aber, aber kleine Kagome! Weshalb so zimperlich, immerhin ist das hier nicht dein Erstes mal. Wieso machst du nicht einfach deinem Ruf als Hanyo-Hure alle Ehre und verhältst dich gefälligst so wie es sich für eine Hure gehört.“ Er machte ihre Haare frei und vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge. Erneut legte sich seine Hand auf ihren Bauch. „Spürst du das? Selbst dein kleiner Bastard kann es kaum erwarten!“ Er begann ihren Hals und Nacken zu liebkosen. Ekel bäumte sich in ihr auf. Sie wollte sich irgendwie losreißen, aufschreien oder auf ihn einschlagen. Doch Angst lähmte sie. Ließ sie in ihrer Stellung gefrieren. Einzelne Tränen liefen ihr die Wangen hinab. „Inuyasha hilf mir“ Ihre Worte sind in den Wind gewispert, auf das er sie zu ihm tragen würde. „Er wird nicht kommen“ spricht er ihr beruhigend zu. Erneut presst er seine Lippen hart gegen ihre. Sie schloss fest die Augen. Es war alles ihre Schuld. Er würde es mit ihr machen. Und dass nur weil sie nicht bei den Anderen geblieben war. Dabei mahnten ihre Freunde sie stets, sie solle bei Dunkelheit nicht allein, nicht unbewaffnet in die Wälder gehen. Sie war mehr unbewusst als bewusst in Gefahr gelaufen. Wieder einmal. Doch diesmal mit einem kleinen Unterschied. Sie trug unschuldiges Leben in sich. Ihr Kind. Es war ihr gleichgültig was mit ihr geschehen würde. Aber ihr Kind. Es war unschuldig. Und sie brachte es in Gefahr. Sie war dumm. Einfältig und egoistisch. Keine Mutter verhielt sich so wie sie. Ihr Kind hatte noch nicht mal da Licht der Welt erblickt und würde vielleicht sterben. Ein leichter Stoß gegen die Bauchdecke seinerseits. Und es könnte vorbei sein. Was würde ihn daran wohl hindern? Nichts. Für ihn war ihr Kind ein Bastard. Eine Missgeburt. Mehr nicht. Und das alles nur wegen ihr. Sie hasste sich dafür. Sie hatte mit sich abgeschlossen. Hoffte lediglich, dass dieser Albtraum nur als zu bald ein Ende fand. --------------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)