Nie wieder von LaMarocaine ================================================================================ Kapitel 18: 18. --------------- „Kagome geht es dir wirklich gut?“ Inuyasha's Unsicherheit war unüberhörbar. Er machte sich Sorgen. Er hatte Kagome's Drängen ihn auf der Suche nach den Juwelensplitter mit ihren Freunden mitzunehmen nachgegeben und jetzt bereute er es. Er hätte sie in ihrer Hütte lassen sollen. Dort wäre sie in Sicherheit und müsste sich nicht so anstrengen. Wieso hatte er ihr es überhaupt gesagt? Er hätte ihr einfach ein Brief hinterlassen sollen, um ihr Bescheid zu geben dass er mit den Anderen weiter auf Suche ginge und sich davon schleichen müssen! Die Schwangerschaft strapazierte sie von Tag zu Tag mehr. Auch wenn sie es nur ungern zugab. Die Reise hatte sie überanstrengt. Das sah er. Ihr Gesicht war blass und ihr war nicht gut. Es beunruhigte ihn seine Verlobte so schwach zu sehen. Wenn er sie wenigstens auf dem Rücken tragen könnte. Doch mit ihrem runden Bauch war das nicht länger möglich. Und Kirara hatten sie samt Sango, Miroku und Shippo vorgeschickt. Damit zumindest ein Teil der Gruppe schnell voran kam. „Ja“ murmelte sie. Sie hatte gar nicht bemerkt wie Inuyasha hinter ihr aufgetaucht war. Sie log. Wenn sie ehrlich war, glaubte sie jeden Moment umzufallen. Sie war vollkommen erledigt. Dadurch, dass sie jetzt seit gestern auf den Beinen war, hatte sie fürchterliche Bauch- und Rückenschmerzen, aber auch das Baby tat sein Bestes dazu. Es trat ihr unaufhaltsam in die Organe. Sie konnte es kaum erwarten, bis das Baby endlich auf der Welt war. Anfangs erschienen ihr die Umstände noch hinnehmbar, da sie sie nicht groß eingeschränkt hatten. Doch jetzt,wo sie einen Marathon gelaufen war und auf hartem Steinboden geschlafen hatte – so fühlte sich ihre bisherige Reise nämlich an, obwohl sie sich keinesfalls von denen davor unterschied und erst gestern begonnen hatte – wollte sie nur noch eins: Entspannung. Entspannung, die sie sich nicht erlauben konnte. Denn dann würde sie Inuyasha zu Lasten fallen. Noch schlimmer : Er würde Recht haben, mit dem was er ihr gesagt hatte. Sie hätte zu Hause bleiben müssen. Er würde es ihr unter die Nase halten, das wusste sie ganz genau. Nein, dieses Zugeständnis würde sie ihm nicht gönnen. Gedankenverloren strich sie über ihren Bauch. „Mit dem Baby auch alles in Ordnung?“ Sie lehnte sich gegen Inuyasha's Brust, der sie bereitwillig stützte. „Ich glaube schon“ „Willst du dich setzen?“ fragte Inuyasha. Er wusste wie sie sich fühlte, selbst wenn sie es ihm nicht sagte. Der Drang sich einfach in seinen Armen fallen zu lassen konnte sie nur schwer widerstehen. Was würde sie alles geben, um jetzt mit einer Schale Tee in ihrer Hütte zu sein. Dennoch sie blieb stur. „Es geht schon“ antwortete sie stattdessen gereizt. Sie wollte nicht schwächlich wirken. Es war ihr nicht danach von ihm bemuttert zu werden. „Kagome du bist erschöpft. Was hältst du davon dich einfach mit mir an den nächsten Baumstamm zu setzten. Du darfst dich dann auch an mich schmiegen“ Seine Worte sind in ihr Ohr geraunt. Er hatte seine Arme sanft um ihre Taille geschlungen und sie näher zu sich gezogen. Kagome's Gesichtsfarbe nahm einen ungesund roten Ton an. Wie schaffte es Inuyasha sie bloß immer so aus der Fassung bringen! „Lass mich!“ fauchte sie ihm entgegen. Sie machte sich aus seiner Halterung los. Sie ging 2,3 Schritte nach vorne, um etwas Abstand zu gewinnen. Inuyasha seufzte unweigerlich lauf auf. Woher hatte sie solch einen Dickschädel! Er wollte doch nur ihr bestes. „Ich werde dich nie in Ruhe lassen. Weil ich dich liebe.“ Kagome sah Inuyasha entgeistert in die Augen. Ein warmer, goldener Blick betrachtete sie voller Zuneigung . Kagome kam sich überrumpelt vor. Es war nicht alltäglich, dass Inuyasha ihr seine Liebe gestand. Es gehörte eben nicht zu ihrer Beziehung. Auch wenn sich Kagome im Klaren war, wie er ihr gegenüber fühlte bevorzugte es Inuyasha seine Gefühle nicht auszuposaunen. Und Kagome akzeptiert es. Sie benötigte keine Worte, um sicher zu sein, dass sie ihm viel bedeutete. „Vollidiot“, erwiderte sie mit geröteten Wangen. „Kagome, Ich bin auch etwas müde. Wenn du dich nicht ausruhen willst, meinetwegen. Aber ich werde mir jetzt ein gemütliches Plätzchen suchen!“ Er hoffte, dass sie diesmal auf ihn eingehen würde. „Mach das. Wenn du fertig bist, kannst du mir ja nachkommen“ „Was?“ Das konnte jetzt nicht wahr sein! Kagome ging weiter. Ihre Mutter hätte ihr wahrscheinlich dafür den Kopf abgerissen, da sie sich leichtsinnig verhielt und nicht zum Wohl ihres Kindes handelte. Vielleicht sollte sie sich ja wirklich eine Pause gönnen? Nein, sie brauchte keine Pause. Wenn es ihrem Kind schlecht ginge, würde es nicht so treten. „Kagome bleib' gefälligst stehen!“ beschied ihr Inuyasha. Sie ignorierte ihn. „Kagome ich sagte -“ Plötzlich krümmte sie sich vor Schmerz zusammen. Ein krampfartiges Stechen durchfuhr ihren Körper. Sie klammerte sich an ihrem Bauch. Was hatte sie angestellt! Kagome stöhnte auf. Inuyasha lief entsetzt auf sie zu. „Was ist los!“ Er konnte seine Sorge nur mühsam beherrschen. Kagome kniff die Augen zusammen. Ein leiser Schmerzensschrei entfuhr ihr. „Ich weiß es nicht“ sagte sie mit erstickter Stimme. Inuyasha war der Verzweiflung nahe. „Stimmt etwas mit dem Kind nicht?“ Sie spürte wie Tränen sich einen Weg über ihre Wangen bahnten. „Verdammt Inuyasha! Ich sagte doch ich weiß es nicht“ „Du musst zu Kaede!“ Inuyasha schob einen Arm unter ihre Knie, während sich die unter ihren Nacken legte. Er hob sie hoch. Er hätte sich am liebsten selbst geschlagen. Wieso war ihm das nicht früher eingefallen! Er hätte sie die ganze Zeit über tragen können. Kagome stöhnte erneut vor Schmerz auf. „Ganz ruhig, Kagome. Wenn wir uns beeilen sind wir bei Sonnenuntergang bei Kaede“ Mehr, als zu einem unscheinbaren Nicken war sie nicht fähig. Er drückte sie fest an sich und lief ohne weiter Zeit zu vergeuden los. Inuyasha fiel eher in die bescheidene Hütte Kaede's ein als das er sie betrat. Kaede schaute erschrocken auf und erblickte einen gehetzten Inuyasha und eine Kagome, dessen Gesicht schmerzverzerrt war. Irgendetwas stimmte eindeutig nicht. „Was ist passiert?“ „Kagome! Ihr geht es nicht gut. Sie hat fürchterliche Schmerzen. Ich glaube es hat was mit dem Kind zu tun! Kaede du musst was dagegen machen. Schnell!“ Er klang atemlos. „Ist ja gut, Inuyasha. Leg sie erst einmal hin“ Kaede versuchte sich nichts von ihrer Besorgnis anzumerken. Es reichte schon dass Inuyasha so hysterisch war. Sie setzte sich zu Kagome und berührte ihr Stirn. Fieber hatte sie glücklicherweise keins. „Kagome was hast du genau“ „Was soll ich sagen? Es ist als würde sich mein Bauch zusammen krampfen. Es tut einfach so weh und ich hab solche Angst was ist wenn ich unser Baby verliere“ Ihre Stimme klang gepresst. „Wie ist es überhaupt dazu gekommen?“ „Die Reise. Ich hab mich glaub ich viel zu viel bewegt“ Kaede wandte sich mit dem Kopf zu Inuyasha. Sie blickte ihn vorwurfsvoll an. „Hatte ich dir nicht gesagt: Du darfst sie nicht mitnehmen! Deine Verlobte ist hochschwanger, da kannst du sie nicht mit auf Dämonenjagd nehmen!“ „Ich...ich“ Er war überfordert. „Kaede er kann nichts dafür. Ich hab mich ihm aufgedrängt. Es ist alles meine Schuld. Ich hätte auf ihn hören müssen. Was hab mir dabei gedacht. Was ist wenn ich meine Kind wirklich verliere. Ich würde es mir nie verzeihen“ Kaede fuhr ihr beruhigend durch das Haar. „Ganz ruhig, Kagome. Du wirst dein Kind nicht verlieren. Ihr habt mindestens einen halben Tag bis hierhin gebraucht. Wenn es so wäre, dann wäre es schon längst passiert“ „Aber – “ „Nichts aber. Falls du willst, dass es dir und deinem Kind besser geht, solltest du aufhören dir den Kopf darüber zu zerbrechen. Und jetzt lass mich doch mal sehen“ Sie schob ihre Tunika hoch und tastete ihren Bauch wie auch einen Teil ihres Unterleibs ab. „Sind Schmerzen die schlimmer geworden oder? „Heute Mittag waren sie am schlimmsten“ „Sag mal, Kagome hast du auch Blutungen“ Sie schaute kurz zu Inuyasha, der sie fragend anstarrte. Sie schluckte kurz. „Ja“ Er hatte sich also den verstärkten Geruch von Blut, auf dem Weg hierhin nicht eingebildet. „Dennoch gehst mit Inuyasha?“ Sie legte die Stirn in Falten „Meine Ärztin, also Heilerin sagte ich müsse mir keine Sorgen machen“ Es waren doch nur normale Schmierblutungen. Sowas kommt vor. Kaede schüttelte verständnislos den Kopf. Sie stand auf, ging zur Tür und hielt die Strohmatte, die als Tür diente auf. Inuyasha hatte sich vor sie gestellt. „Was machst du jetzt?“ „ Pass du auf sie auf. Ich werde ein paar Kräuter pflücken und ihr eine schmerzlindernde Tinktur zusammen mischen. Die wird sie trinken müssen. Außerdem braucht sie Schlaf, damit sie sich von Strapazen erholen kann. Sie muss sich körperlich schonen. Es hätte kein halber Tagesmarsch mehr gebraucht und es wäre mit großer Wahrscheinlichkeit passiert. Ihr hättet euer Kind verloren“ sprach sie mit leiser Stimme, dass Kagome sie nicht hören konnte. Sie sollte nicht in Selbstvorwürfe verfallen. „Mach ich“ Kaede verschwand und Inuyasha setzte sich zu Kagome. Er hob sie leicht an, damit ihr Kopf auf seinem Schoß gebettet lag. „Inuyasha?“ „Hm?“ „Verzeih mir. Ich hätte auf dich hören müssen“ „Ist egal“ „Nein, ist es nicht. Inuyasha wer weiß was alles hätte passie –“ „Herrgott Weib! Bist du blöd, taub oder beides! Es. Ist. Egal. Ich möchte nicht länger darüber reden, verstanden!“ schrie er nun fast. Stille. Es lag nicht in seiner Absicht sie so scharf anzugreifen. Immerhin wollte sie sich nur entschuldigen. Aber er war wütend auf sie. Und das zurecht. „...Ihr hättet euer Kind verloren...“ die Worte hallten immer zu in seinen Gedanken wider.Warum konnte sie denn nicht einmal auf ihn hören! Reichte es denn nicht, dass sie ihn anlog? Die Stille wurde erdrückend. „Ein Mädchen also, huh?“ Inuyasha versuchte die angespannte Stimmung aufzulockern. Sie waren vor einer Woche bei einer Untersuchung gewesen und hatten sich das Geschlecht sagen lassen. „Ja, ein Mädchen.“ Sie lächelte. Er hatte es geschafft. „Ich hoffe sie wird so schön wie ihre Mutter“ „Sie soll aber auch die goldenen Augen ihres Vaters haben und die knuffigen Hundeohren dürfen auch auf keinen Fall fehlen“ Er streichelte ihre Wange. „Ja, auch die knuffigen Hundeohren soll sie haben. Wie konnte ich das nur vergessen“ „Du solltest dich was schämen. Wie kannst du derart Wichtiges vergessen“ schimpfte sie ihn gespielt. „Könnt Ihr mir diesen Fehler verzeihen?“ Er zog einen Schmollmund. „Ausnahmsweise werde ich Euch verzeihen“ „Inuyasha“ „Ja?“ „Wir müssen uns...“ „noch einen Namen aussuchen?“ beendete er ihren Satz. „Du hast es erfasst“ „Was hältst du vom Namen meiner Mutter...Izayoi“ „Wunderschön. Perfekt für unser Mädchen“ flüsterte sie. Inuyasha's Hand fuhr über ihren Bauch. Nicht mehr lang und er würde seine kleine Tochter im Arm halten können. „Ich liebe dich“ hauchte er ihr ein zweites mal an diesem Tag entgegen. -------------------------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)