Das schönste Geschenk von Alaiya (Adventskalender - 17. Türchen) ================================================================================ Erste Besucher, erste Geschenke ------------------------------- Zwei Tage nach dem letzten Einkaufsbummel, um genau zu sein am 24. Dezember um 9 Uhr 34, wurde Love etwas unsanft aus dem Schlaf gerissen, als ein Frettchen auf ihr Bett sprang. „Peach“, rief das Frettchen, das im allgemeinen auf den Namen Tarte hörte, dabei aus, ehe es sich überglücklich an sie kuschelte. „Wir haben uns ja so lang nicht mehr gesehen!“ „Uhm?“ Verschlafen rieb sich das Mädchen die Augen und sah einen Moment später verwirrt auf das Frettchen. Im Halbschlaf brauchte sie etwas, um überhaupt zu verstehen, was los war. „Tarte?“, murmelte sie dann. „Was machst du denn hier? Wieso bist du nicht im Königreich Sweets?“ „Aber Peach“, widersprach das Frettchen. „Es ist doch Weihnachten. Wir haben es doch versprochen!“ „Weihnachten...?“ Love brauchte ein wenig, um sich daran zu erinnern. Doch bevor sie ihre Erinnerungen ganz gesammelt hatte, erklang eine weitere, vergnügte Stimme. „Love!“ Und im nächsten Moment schwebten Bettdecke, Wecker und auch einige Geschenke, die auf dem Schreibtisch des Mädchens gelegen hatten, durch die Luft, wodurch das Mädchen schlagartig wach wurde. „Chiffon!“, rief sie aus, sprang auf und pflückte schnell die Geschenke aus der Luft, bevor einen Moment später sämtliche andere fliegende Objekte wieder auf den Boden, das Bett oder den Nachttisch fielen. Love atmete erleichtert aus. „Save.“ Damit legte sie die Geschenke wieder auf den Schreibtisch. Im nächsten Moment schwebte das Wesen, das für die kurzfristige Schwerelosigkeit verantwortlich gewesen war und an einen etwas kitschigen Teddy erinnerte, in ihre Arme. „Love! Ich habe dich vermisst.“ „Hey Chiffon“, meinte sie und umarmte das kleine Wesen. „Ja, ich habe dich auch vermisst.“ Als sie sich wieder von von der kleinen Feendame löste, fiel ihr was ein. „Und bevor ich es vergesse...“ Sie nahm ein kleines Geschenk von dem Schreibtisch. „Was ist das?“, fragte Chiffon und drehte das kleine, in blaues Papier verpackte Paket drehte. „Pack es aus“, forderte die Sechzehnjährige sie auf. Das kleine, gelbliche Wesen versuchte es, scheiterte aber nicht zuletzt wegen ihrem Mangel an Daumen daran. „Och je, ich hätte es wohl nicht zukleben sollen“, murmelte Love, als sie dem kleinen Mädchen half, das Päckchen aufzumachen um zwei mit roten Schleifchen bestückte Haarclips herauszuholen. „Hier.“ Chiffon betrachtete die Clips kurz, ehe sie breit lächelte. „Süß! Danke, Love!“ „Halt kurz still“, meinte Love dann und machte die Clips an den Ohren der Fee fest. Dann lächelte auch sie. „Du siehst süß aus, Chiffon-chan.“ Dann wandte sie sich Tarte zu. „Wo ist eigentlich Azukina?“ „Sie ist unten bei deiner Mutter“, erwiderte das Frettchen und sah derweil das Mädchen erwartungsvoll an, während dieses sich nun erst einmal ausgiebig streckte und aus dem Fenster sah. Der Himmel war teilweise mit Wolken verhangen, aber ansonsten schien das Wetter gut, wenn auch kalt. Wenn es schneien würde, wäre es das perfekte Weihnachtswetter. Als sie sich umdrehte und Tartes Blick bemerkte zog sie eine Augenbraue hoch. „Was ist denn?“ „Und was bekomme ich?“, platzte es aus dem Prinzen vom Königreich Sweets heraus. „Tarte!“, tadelte Love und sah ihn streng an. „Du musst dich gedulden, bis ich angezogen bin.“ „Aber Chiffon hat ihr Geschenk doch auch schon“, schmollte das Frettchen. „Wie gemein.“ Dies ignorierte das Mädchen jedoch und holte leise Weihnachtslieder vor sich hinsummend einen rosa Pullover und eine etwas wärmere Jeans aus dem Schrank, ehe sie mit diesen Sachen ins Badezimmer verschwand, um sich unbeobachtet umziehen zu können. Immerhin war Tarte, Frettchen-Fee hin oder her, noch immer ein junger Mann und damit wollte sie sicher nicht von ihm beim Umziehen beobachtet werden. Nicht zuletzt um Tarte ein wenig zu ärgern, aber auch, weil sie noch immer müde war, ließ sie sich mit dem Waschen, Zähneputzen und Anziehen extra viel Zeit, ehe sie auf Socken zurück in ihr Zimmer kam und vier Pakete von ihrem Schreibtisch nahm. Zwei von diesen waren in etwa gleich groß und einmal in rotes, einmal in grünes Geschenkpapier verpackt. Das dritte war in einer mit goldenen Sternchen beklebten Box, während das letzte ein etwas größeres Geschenk zu sein schien und violett verpackt war. „Wenn du dein Geschenk bald haben willst, kommst du besser mit runter“, meinte Love zu dem Frettchen, dass die Pakete nun fixiert hatte. Das ließ er sich nicht zwei mal sagen und folgte ihr die Treppe hinunter, während Chiffon ihnen langsam hinterher schwebte. „Guten Morgen, O-kaa-san, O-too-san!“, rief sie fröhlich aus, als sie in das Ess- und Wohnzimmer des kleinen Hauses kam. Der Tisch war bereits gedeckt, während ihr Vater gerade die Morgennachrichten im Fernsehen sah. „Guten Morgen, Love!“, erwiderte ihre Mutter und umarmte das Mädchen, ungeachtet dessen, dass diesem dabei fast die Geschenke aus den Händen fielen. „Morgen, Liebes“, rief auch ihr Vater fröhlich zu ihr herunter, umarmte sie aber glücklicher Weise nicht. „Guten Morgen“, flüsterte Azukina – eine weitere Fee, in der Gestalt eines rosa gefärbten Streifenhörnchens – bescheiden und verbeugte sich förmlich. „Du siehst aber süß aus, Chiffon“, meinte der weil Ayumi, Loves Mutter, als sie Chiffons Spangen sah. „Die hat Love mir geschenkt“, meinte das Feenmädchen fröhlich. Diese sortierte derweil ihre Schenke neu und wandte sich dann mit dem größten Geschenkt breit lächelnd an ihre Mutter. „Fröhliche Weihnachten, O-kaa-san“, meinte sie dann, als sie es Ayumi überreichte. „Das ist gemeint, warum bekommt sie das größte?“, beschwerten sich ihr Vater und Tarte wie aus einem Mund, blieben aber ungehört. „Danke, Love-chan“, erwiderte ihre Mutter. „Aber... Wollen wir nicht erst frühstücken?“ Tartes Gesichtsausdruck wandelte sich von angespannt zu schockiert. „Nein!“, rief er aus und starrte die Frau fassungslos an. „Ich fürchte, jemand kann es gar nicht abwarten.“ Love lachte, während Tarte einen tadelnden Blick von seiner Verlobten ernteten. Zumindest bekam der Frettchenprinz seinen Wunsch erfüllt, wenn vielleicht auch nicht ganz so, wie er es sich vorgestellt hatte. Während Ayumi einen Pullover mit der Aufschrift „World's best mum“ bekam und Keitaro Momozono eine simple neue Kaffeetasse, durfte sich das Prinzenpaar des Königreich Sweet über zwei eher schlecht als recht gestrickte, dafür aber zusammen passende Schals freuen. Und während sich Azukina höflich bedankte, verpasste Tarte beinahe das reichliche Frühstück, während er, etwas schockiert auf den hellblauen und teilweise recht löchrigen Schal schaute. „Wie gemein“, jammerte er schließlich, erntete jedoch einen Tritt auf den Fuß von seiner Verlobten, die ihn böse ansah. „Ich mein... Danke, Peach“, seufzte er halbherzig und konnte sich nur glücklich schätzen, dass Love zu viele andere Dinge im Kopf zu haben schien, als dass sie seiner Undankbarkeit zu viel Beachtung schenkte. „Gochisosama“, meinte das Mädchen, als sie fertig war und schlug ihre Hände zusammen, ehe sie mit einem Mal, ohne jegliche Vorwarnung, aufsprang und ihre Hand in die Luft stieß, was zumindest ihren Vater und das Frettchen erschreckte. „So! Jetzt ist es soweit! Damit geht die Aktion Weihnachtsgeschenke für alle in die letzte Phase!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)