Stormy Star von Yoru66 (Die Ruhe vor dem Sturm...) ================================================================================ Kapitel 6: Lieber heimlich schlau als unheimlich blöd ----------------------------------------------------- Jetzt hing der Haussegen im Basara-Haus natürlich endgültig schief. Yukimura wurde von allen geächtet und Masamune fing mehr oder weniger an mir auf Schritt und Tritt zu folgen. Klar, er machte sich Sorgen, aber langsam übertrieb er es. Die Einzigen die Yukimura mit Mitleid und Fürsorge überschütteten waren Mitsuhide, Mori Ranmaru und, sehr zu Keijis Ärger, Hanbei. Ich hatte Hanbei gebeten, Yuki zu sagen das es mir leid tat und das ich ihm Masamune niemals wegnehmen wollte. Ich war überglücklich, als ich hörte das auch Yuki mir nichtmehr böse war, sondern So ziemlich Allen anderen außer Mitsuhide, Ranmaru, Hanbei und mir. Während der letzten zwei Wochen hatten Keiji, Hanbei, Ieyasu, Motochika, Masamune und ich versucht herauszufinden, was es mit diesem komischen Raum unter unserem Zimmer auf sich hatte und Gestern und Vorgestern hatten wir Keiji und Hanbei verkuppelt. Die beiden waren schon seit Schulbeginn total verknallt inneinander, nur trauten sie sich nicht es dem jeweils Anderen zu sagen. Es war der Montag der vierten Woche, als eine Reihe von Vor- und Unfällen dazu beitrug das uns allmählich zu dämmern begann, das es hier Jemand auf die gesamte Schule abgesehen hatte und nicht nur auf das Basara-Haus. Es begann am Morgen damit, das Oda-sensei vor dem Frühstück begann Anstand und Sitte zu predigen und drohte, der Kerl der Kontaktkleber in den Seifenspender auf der Lehrertoilette getan hatte werde sein blaues Wunder erleben, sollte er ihn jemals in die Finger kriegen. Ich linste zu Yukimura herüber. Der starrte Mitsuhide an. "Mitsuhide war´s!", flüsterte mir Hanbei ins Ohr. "Ich frag mich langsam was hier eigentlich gespielt wird. Oda-sensei muss das doch merken!", zischelte ich zurück. Gestern Abend hatte Yukimura uns endlich erklärt, warum er sich so komisch benahm. Er und Mitsuhide waren schon seit der Grundschule zwangsbefreundet. Ihre Eltern waren befreundet gewesen und deshalb fanden sie das ihre Söhne das auch sein könnten. Mitsuhide hatte sich offenbar irgendwann in Yukimura verliebt und angefangen dessen Freundschaften und sonstige Kontakte zu zerstören. Mitsuhide war quasi Yukimura-süchtig und hatte sogar dessen Kanarienvögel freigelassen, als Yuki sich eine Zeit lang geweigert hatte mit ihm zu sprechen. Und er würde auch nicht zögern einen Menschen anzugreifen. Ich überlegte seit gestern Abend, das alles Masamune und seinen Jungs zu erzählen, damit sie Yukimura in Ruhe ließen. Aber womöglich war es für sie auch nur ein weiterer Grund zum lästern. Aber zurück zum Kontaktkleber im Seifenspender. Der hatte nämlich genau die richtigen Personen erwischt. No-hime hatte wegen dem Zeug die halbe Nacht an ihrer Schlafzimmertüre festgeklebt und Matsunaga Hisahide am Seifenspender auf der Lehrertoilette. Zu allem überfluss auchnoch mit nichts als einem Teddybärchen-Schlafanzug an. In der zwanzig-Minuten-Pause passte Yukimura mich auf dem Weg zu Klo ab und zog mich in einen Durchgang zwischen zwei Klassenräumen. "Mitsuhide hat mir bei allem was ihm heilig ist geschworen, das er mit dem Kleber im Seifenspender nichts zu tun hat.", sagte er. "Was?! Aber der ist garantiert der Einzige der auf sowas kommen würde!", rief ich. "Das hab ich ihm ja auch gesagt, aber schau mal: No-hime ist um 11:34 aufgestanden und hat dann von 11:41 bis 5:27 an der Tür geklebt. Und Mitsuhide war von 10 Uhr bis Mitternacht bei mir." Ich überlegte. Wenn nicht Mitsuhide, wer dann? Es kam kaum jemand anderes in Frage. Aber ehe ich noch was erwiedern konnte, hörte ich schon Masamunes geschrei: "Oi, Mori! Wo steckst du schonwieder?!" "Ich muss weg.", flüsterte ich hastig. Yukimura nickte nur und verkrümelte sich dann in die entgegengesetzte Richtung. Ich lief in die Richtung aus der Masamunes Stimme gekommen war. Als ich um eine Ecke preschte, rannte ich voll in Ieyasu rein. Motochika, Keiji und mein selbsternannter Freund waren auch dabei und guckten verständlicherweise ein bisschen blöd, als Ieyasu und ich zu Boden gingen. "Was gibts denn?", fragte ich, noch während ich mich aufrappelte. "Noch `n Problem gibts.",knurrte Motochika. "Wir haben grade gemerkt, das es auf dem ganzen Schulgelände weder W-lan noch ne Handyverbindung gibt. Steckdosen übrigens auch nicht." "Hä? Geht das überhaupt?", fragte ich völlig verwirrt. "Offenbar schon. Das Münztelefon in der Haupthalle ist nur eine Attrappe und in den Lehrerbüros gibt es auch keine Telefone!", rief Keiji aufgebracht. "Ich frag mich was das soll! Am Schultor steht ein Wächter. Der lässt keinen rein und erst recht keinen raus. Nen Hinterausgang gibt es nicht und das ganze Schulgelände ist von einer Mauer umgeben! Wir können nichtmal Kontakt zu unseren Familien aufnehmen. Hier scheint es überhaupt keine Technik zu geben." Ich sah von Einem zum Anderen, aber Jeder machte ein ratloses Gesicht. "Was geht denn hier ab? Erst dieser Raum unter unserem Zimmer und jetzt das.", sagte Masamune. "Ich frag mich langsam ob wir tatsächlich in der Schule sind, in der wir angemeldet waren." "Du meinst das hier ist so ne art Massenentführung?", fragte Ieyasu vorsichtig. "Mal nicht den Teufel an die Wand. Wir haben nicht alle reiche Eltern. Meine sind arm wie die Kirchenmäuse und Keijis und Yasus auch. Wir sind nur wegen unseren Stipendien auf diese Schule gekommen. Habt ihr noch nie was von Sklavenhandel gehört?", sagte Motochika mit gesenkter Stimme. "SKLAVENHANDEL!?", rief Keiji entsetzt. "Halts Maul!", fuhren wir ihn an. "Tschuldigung." "Was meinst du mit Sklavenhandel?! Das die uns hier alle nach und nach an irgendwelche Reichen Säcke verticken wollen?!", zischte ich. "Leute, jetzt bleibt mal ganz cool. Ich glaube nicht dass die sowas mit uns vorhaben.", sagte Masamune. "Was denn sonst?", schnappte Ieyasu zurück. "Ich hab keine Ahnung. Aber ich hab das Gefühl dass es langsam Zeit wird ein bisschen Spion zu spielen." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)