Der, der mit dem letzten Wolf tanzt von 19Rina91 (oder auch Geliebter Flohteppich) ================================================================================ Zweite Begegnung ---------------- Entschuldigt bitte, dass ich letzte Woche nichts hochgestellt habe, aber ich habe mir eine Erkältung eingefangen und hatte ein totales Matsch-Hirn und konnte mich überhaupt nicht konzentrieren. Dafür gibt es heute, aber 2 Kapitel. Diese sind aber auch noch nicht bearbeitet, da meine liebe Beta-Leserin auch krank war. Also, wer Fehler findet, kann mich gerne darauf aufmerksam machen. ;) Ansonsten entschuldige ich mich noch dafür, wenn die folgenden Kampfszenen nicht so besonders gut sind, aber ich habe so etwas noch länger nicht mehr geschrieben und damals auch zum 1. Mal. Ach ja, ich habe jetzt versucht mit mehr Absätzen zu arbeiten und hoffe es erleichtert euch das lesen noch etwas mehr. Danke für euer Verständnis. Jetzt aber weiter in der Geschichte. ^^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Zweite Begegnung Wie jeden Abend sprang der Wolf, von Dach zu Dach. Bald fand er die Person, die er gesucht hatte. Erneut stand diese vor einem Dämon, jedoch hatte der Kampf noch nicht begonnen. Mit funkelnden Augen legte er sich auf die Lauer und betrachtete den Dämon genauer. Sein Erscheinen glich einem Greif mit Fledermausflügel und Schafsbockhörner auf seinem Kopf. Dieser war deutlich eine Nummer größer als der von letzter Nacht. Und das auch noch wortwörtlich. Würde er seine Flügel hoch strecken, könnte der Wolf sie mit seinen Pfoten erreichen, obwohl er sich auf einem der größeren Gebäude aufhielt. Gespannt wartete das weiße Raubtier ab was geschah. Dank der Wolfsohren konnte er ohne Probleme hören, was die beiden unter ihm miteinander besprachen. „Sohn Spardas. Ich hörte, dass du dich hier herumtreibst und unsersgleichen auslöschst.“, donnerte die tiefe Stimme des Greifs seinem Gegenüber entgegen. Schulterzuckend antwortete der Silberhaarige gespielt empört: „Das war Notwehr. Sie haben mich einfach angegriffen und ich habe mich nur verteidigt. Aber lass mich raten: Du bist hier um sie zu rächen. Tja, dann muss ich mich wieder wehren“. Hätte er gekonnt, dann hätte der Wolf bei diesen Sprüchen geschmunzelt. Doch dem Dämon schien es gar nicht zu gefallen. Sein Schweif peitschte gegen eine Hauswand und hinterließ ein Loch in der Mauer. „Was glaubst du, mit wem du sprichst, du kleine Kakerlake? Ich bin einer der größten und mächtigsten Generäle der Hölle.“, fauchte der Dämon. Genervt verdrehte der nächtliche Jäger seine roten Augen. Warum mussten diese Viecher immer prahlen und protzen, wenn sie im Endeffekt doch gar nichts drauf hatten. Den Mann schien es auch nicht sonderlich zu beeindrucken, denn seine Haltung änderte sich kein bisschen. Im Gegenteil, er wirkte eher gelangweilt und das schien auch sein Gegenüber zu bemerken. Erneut zuckte der Schweif. Mit einem gebrüllten „Du miese Ratte“, stürzte der Dämon nach vorne. Sein Schnabel war weit geöffnet und man konnte die scharfen Zähne, die eigentlich nicht zu einem Vogel passten, deutlich erkennen. Der Wolf entschied sich erst einmal gar nichts zu unternehmen, sondern nur zu beobachten. Er wollte wissen, wie stark der Silberhaarige wirklich war. Statt seine Pistolen vom Vorabend zu ziehen, hielt er nun ein großes Schwert in seinen Händen. Mit einem Satz nach hinten wich er dem Schnabel aus und landete, zum Ärgernis des Dämons auf seinem Kopf. „Du hast da ja ein paar nette Beisserchen, aber gegen deinen Mundgeruch solltest du etwas unternehmen.“, philosophierte der junge Mann herum und wedelte demonstrativ mit der Hand vor seiner Nase herum. Humor hatte der Gute jedenfalls, aber der Greif dafür umso weniger. Aufgebracht ließ er seinen Kopf hin und her und auf und ab bewegen, nur um den Silberhaarigen loszuwerden. Einige Zeit ließ sich der Mann herumschütteln, doch irgendwann machte es ihm scheinbar keinen Spaß mehr, denn er hob sein Schwert und rammte es in den Kopf des Greifes. Zumindest versuchte er es, doch sobald die Schwertspitze auf die Federn stieß, prallte sie ab. Ein schadenfreudiges Lachen erklang vom Greif: „Haha haha. Hast du wirklich gedacht, du könntest mit diesem Zahnstocher auch nur einen Kratzer an meinem Körper hinterlassen?“. Gekonnt nutzte der Dämon die Sekunde der Überraschung des Mannes aus, um ihn jetzt endgültig von seinem Kopf herunter zu bekommen. Fluchend fiel der Silberhaarige weniger gekonnt auf seinen Rücken, das Schwert landete in einigen Metern Entfernung, mit der Spitze im Boden. Ebenfalls leicht verblüfft betrachtet der Beobachter die jetzige Situation. Sollte er nun doch eingreifen? Sein Problem war, dass er nicht wusste wie hart die Federn dieses vogelähnlichen Wesens tatsächlich waren. Dummerweise hatte er mit einem dieser Art auch noch nie zu tun gehabt. „Nun scheinbar lässt sich das nur durch probieren herausfinden.“, beschloss der Wolf für sich und als der Dämon sich gerade auf seine Hinterläufe stellte, um wahrscheinlich in der nächsten Sekunde seine vorderen in den Körper des immer noch am Boden und unter ihm Liegenden zu stoßen, stürzte sich der weiße Räuber vom Dach, landete mit allen vier Pfoten auf dem Rücken des Greifs und rammte nun seinerseits seine scharfen Zähne in die Federn. Leider schien auch das nicht viel zu bewirken, außer dass der Dämon vom Silberhaarigen abgelenkt wurde. Er schüttelte sich und versuchte mit seinem Schnabel an ihn heranzukommen, um ihn von sich runter zu holen. Als Isegrim* dabei war seinen Halt zu verlieren, sprang er mit einem eleganten Sprung vom Rücken und stellte sich zwischen Greif und den Silberhaarigen, welcher anscheinend genug am Boden gekrochen und sich wieder erhoben hatte. Während der junge Mann nach seinem Schwert griff, knurrte der Wolf vor sich hin. Es musste doch eine Möglichkeit geben, diese lebendig gewordene Legende loszuwerden. Für ihn war es ein leichtes den Attacken des großen Vogels auszuweichen, doch leider würde er ihn so nicht zurück in die Hölle schicken können. Immer wieder machte das rotäugige Tier einen Satz zur Seite oder nach hinten, um den immer wieder auf ihn einhackenden Schnabel und den nach ihm greifenden großen Pranken mit den Krallen auszuweichen. Mit dem nächsten Satz landete der Wolf direkt neben den Silberhaarigen. „Hey Flohteppich. Du bist doch der Selbe von gestern Abend, oder?“, erklang die Stimme des Mannes neben ihm. Im ersten Moment sahen die roten Augen den Gesprochenen überrascht an, doch im nächsten Moment ließ er ein Knurren von sich. „Was fällt dir ein mich einen Flohteppich zu nennen? Schließlich habe ich dir heute zum zweiten Mal geholfen. Ist das der Dank dafür?“, erklang eine empörte Stimme neben dem Silberhaarigen. Nun war es an ihm überrascht zu schauen. Sein Blick haftete prüfend auf der weißen Gestalt und er erwiderte: „Erstaunlich ein Flohteppich der sprechen kann. Ich nehme mal an du bist kein normaler Wolf, oder? Ich meine natürlich nicht, seit wann kämpfen Wölfe gegen Dämonen. Entschuldige, dass ich mich im Moment nicht ganz so dankbar zeigen kann, aber ich denke wir sollten erst mal dieses zu groß geratenen Hühnchen rupfen. Irgendwelche Vorschläge?“. Der Wolf überlegte einige Sekunden ohne ihren Angreifer aus den Augen zu lassen, der sich nun erstaunlich ruhig verhielt. Die roten Augen wanderten über den Körper des Greifes. Irgendwo musste er doch verwundbar sein. „Habt ihr beide endlich euer Kaffeekränzchen beendet? Mir wird langweilig. Ihr könnt noch solange Kriegsrat halten wie ihr wollt, aber mich werdet ihr mit euren billigen Tricks nicht so einfach besiegen.“, ertönte nun die tiefe Stimme des Vogel-Löwenähnlichen-Wesens. Um seine Größe und Macht zu demonstrieren, stellte er sich erneut auf seine Hinterläufe und stieß einen Laut, der an ein Brüllen eines Löwen erinnerte, aus. Scheinbar schien der Mann neben ihn denselben Gedanken zu haben, wie der Wolf selbst, denn mit einem kurzen Blickaustausch, der ihnen zeigte, dass sie beide dasselbe dachten, waren die Fronten geklärt und beide wussten was sie zu tun hatten. „Hey du Riesenvogel. Wetten, dass du viel zu groß bist um zu fliegen? Deine hübschen Flügelchen sind doch bestimmt nur Dekoration, nicht wahr? Du kannst sie gar nicht benutzen, oder?“, grinste der Silberhaarige den Greif angriffslustig an. Währenddessen verschwand das weiße Tier geübt auf dem nächsten Dach und legte sich auf die Lauer. „Was redest du da? Du hast doch gar keine Ahnung. Natürlich kann ich mit den Flügel fliegen. Ich kann es dir auch gerne zeigen.“, und damit breitete das gefiederte Wesen seine Schwingen aus und war in der nächsten Sekunde schon in der Luft. Während sich der Fliegende zu einem Angriff bereit machte, der anscheinend dieses Mal aus einer Art Laserattacke bestand, denn seine Hörner leuchteten mit einem Mal auf und man hörte das Geräusch von sammelnder Energie, sprang der Wolf über die Dächer der nahe stehenden Gebäude um mit einem erneuten Sprung wieder auf dem Rücken zu landen. Dieses Mal wollte er seine Zähne jedoch nicht in den Körper des Greifes stecken, sondern nahm sich die Fledermausflügel vor. Mit einigen nachgesetzten Bissen war der erste Flügel schnell Geschichte und die ruhige Nacht wurde von dem schmerzerfüllten Gebrüll durchbrochen, welches aus dem Schnabel des Ungetüms kam. Nur mit Mühe hielt sich das mystische Wesen in der Luft, doch er konnte nicht verhindern, wie er immer mehr an Höhe verlor und dem Boden immer näher kam. Unter ihm stellte sich der Silberhaarige in Position, das Schwert mit der Spitze nach oben gerichtet. In der letzten Sekunde sprang der Wolf vom Rücken und der Greif landete mit seiner Unterseite auf dem Schwert. Wie erwartet waren dort die Federn nicht so hart und undurchdringbar, wie auf dem Kopf und der Rückenseite. So konnte das Schwert Problemlos, Dank des Eigengewichts vom Greif, diesen durchbohren. Leblos lag der Greif nun da. Er hatte den Silberhaarigen vollständig unter sich begraben. Als sich der Wolf gerade in Gang setzte, um dem Vergrabenden zu helfen, bewegte sich der Körper des Riesenvogels und wurde wenige Meter zur Seite geworfen. Auf seinem Schwert abstützend erhob sich der Mann, der nun mit rotem Blut überzogen war. Erleichterung machte sich in dem Wolf breit. Er hatte schon mit dem schlimmsten gerechnet, aber scheinbar war sein Kurzzeitpartner nicht so leicht klein zu kriegen, wie er selbst. „Na? Wolltest du noch einen Moment mit deinem neuen Freund kuscheln.“, neckte das weiße Tier seinen Gegenüber. Dieser schmunzelte und erwiderte schulterzuckend: „Unter ihm war es so schön warm und roch wunderbar nach Blut und Tod. Aber nun sag, was für eine Art Tier bist du, Flohteppich?“. Mit erneutem kurzen knurren antworte der Wolf: „Man soll sich immer erst selbst vorstellen, bevor man andere nach ihrer Identität fragt.“ „Mein Name ist Dante, Sohn Spardas oder Legendärer schwarzer Ritter. Such dir was aus. Ich bin Dämonenjäger und mach hier schon seit einigen Jahren die Stadt sauber. Ich bin sozusagen, die Dämonenmüllabfuhr. Und jetzt du.“, war Dantes kurze Vorstellung. Ein Funkeln trat in die Wolfsaugen und mit einem schnellen Satz und einem von Dante empörtem „Hey“ war er wieder auf einem Dach und sagte, „Wenn du wissen willst wer oder was ich bin, dann musst du es schon selbst herausfinden“ , bevor er in der Dunkelheit der Nacht verschwand. Zurück ließ er einen fluchenden Silberhaarigen. *= Nein, das ist nicht der Name des Wolfes, sondern lediglich die Bezeichnung vom Wolf in einer Fabel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)