Knights of Midgard von Izuna12 ================================================================================ Kapitel 2: Erste Begegnung -------------------------- Der Marktplatz in Prontera war wie immer überfüllt, selbst als es Abend wurde und er hohe Priester sich über den Platz bewegte. Er drehte immer eine große Runde bevor er einen Termin war nahm. Das kleine Mädchen versteckte sich hinter einer Kiste bis die Luft halbwegs rein war. Schnell die der Blitz schoss sie vor und schnappte sich einen Apfel als der Händler sich vor dem Priester verneigte. Sie schaute nach hinten und rannte gerade Wegs in Richtung des Schlosses. Ein Junge kam ihr entgegen und verfehlte sie nur knapp. Ihre Blicke kreuzten sich kurz und beiden war klar, dass sie auf der Flucht waren. Das Mädchen das hier rannte, ähnlich als ginge es um ihr Leben, war Ziara…Ziara Santalio. Wenn man jetzt glaubte das sie ein schönes Leben führt wegen ihrer Eltern dann irrt man sich. Ihr Vater ist weit oben in Rachel stationiert und führt dort die Garde an. Er als Rune Knight ist Heerführer und kommt so gut wie nie nach Hause. Ihre Mutter, die durch den Zirkel der Magier berühmt geworden ist, verstarb als sie aus Payon flüchten. Jetzt hat sie sich eine alte Hütte am Rand von Prontera gesucht in der sie leben konnte. Und genau dort rannte sie auch hin. Schnell schlug sie die kaputte Tür hinter sich zu und schloss die Fensterläden. Auf dem Tisch brannte eine Kerze und erleuchtete den Raum in einem schwachen Licht. Ein Bett, ziemlich kaputt, stand in der rechten Hälfte des Raumes. Links war ein Ofen oder zumindest das was davon übrig war. Das Dach war kaputt, wenn es regnet musste sie das Bett weiter in dem Raum schieben um nicht nass zu werden. Aber Hauptsache war, dass sie eine Bleibe hatte. Ziara ließ sich an der Tür herab sinken und biss genüsslich in diesen Apfel den sie eben gestohlen hatte. Es dauerte nicht lange bis dicke Tränen über ihr Gesicht rannen. Schniefend aß sie den Apfel und der Magen knurrte ihr dabei noch immer. Immer mehr sackte sie zusammen ihr Schlurzen wurde lauter. Es war immer so wenn sie die Erinnerungen an den Tag der Flucht einholten und ihr Vater antwortete auf keinen einzigen Brief den sie geschrieben hatte. Ob er überhaupt wusste, dass seine Frau tot war? Immer wieder kamen ihr diese Gedanken und sie wusste nicht wie sie diese verarbeiten konnte. Seit dem Tod ihrer Mutter hatte Ziara kein Wort mehr gesprochen. Sie schwieg wie en Grab. Kein Klagen, kein lautes weinen, kein Hallo oder Bitte. Sie war einfach verstummt. In Prontera dachten alle sie wäre so geboren gewesen, daher dachte sich niemand etwas dabei. Aber da sie sich von allen abschottet, galt sie als einfaches Straßenkind. Niemand wusste wer sie war. Ihre Mutter hatte man tot in der Wüste gefunden, da sie kein Kind bei sich hatte ist man vom schlimmsten ausgegangen. Alleine ein Medaillon hat sie von ihr behalten. Es war wunderschön und gab ihr irgendwie immer neuen Mut nicht aufzugeben. Es war rund und silbrig. Auf ihm war ein tief lilaner Stein und kleine bunte Kristalle waren am Rand verteilt. Es war nicht groß, vielleicht gerade einmal so groß wie eine Goldmünze. Die Sterne begannen wieder zu verblassen und der Tag war dabei anzubrechen. Ziara saß noch immer an der Tür und der abgekaute Apfel lag neben ihr. Sie war eingeschlafen und hielt das Medaillon ihrer Mutter fest in der Hand. Ruckartig öffnete sie die Augen uns setzte einen entschlossenen Gesichtsausdruck auf. Sie ging in die rechte, dunkelste Ecke des Raumes und holte einen alten, ziemlich mitgenommenen Bogen aus der Ecke. Sie wischte den Staub von ihm und legte ihn sich um. Dann suchte sie sich eine Tasche zusammen und packte alles hinein was sie mitnehmen wollte. In dieser Nacht hatte sie beschlossen etwas zu tun. Sie wollte zurück nach Payon und dort in der Bogenschützen-Schule, der sogenannten Archer-Gilde, unterrichtet werden. Kaum hatte sie alles zusammen ging sie auch schon los, doch gerade jetzt wurde ihr klar, dass sie keine Pfeile hatte. Glücklicherweise waren die Händler immer da. Allerdings hatte sie nur zehn Zeny und das würde wohl nicht sehr helfen. Also die übliche Mache…Diebstahl. Wie immer schlich sie sich an den Stand heran und beobachtete den Händler erst eine Weile. Sie hatte Glück, da dieser Typ wirklich allen Mädels hinterherschaute und wohl seine Begierde hinter dem Standtisch versteckte. Allerdings musste sie trotzdem aufpassen. Langsam schlich sie immer näher und gerade als sie bereit war wurde ihr Plan durchkreuzt. „Hallo ich brächte einige Giftpfeile für meinen Vater“, sprach ein Junge beim Händler vor. Er war größer als sie selbst und trug merkwürdige Kleidung. Erst nach kurzem Überlegen wurde Ziara klar, dass er eine Ausbildung als Dieb macht. Man sah auch dem Händler an das er sehr skeptisch wirkte, selten kauften diese Leute ehrlich etwas. Leider nur, als der Händler nun begann sich umzusehen, bemerkte er das Mädchen. „WAS MACHST DU GÖRE HIER“, brüllte er und packte sie an den Haaren um sie vor zu ziehen. Ziara wimmerte nicht, verzog nur vor Schmerzen das Gesicht und prallte dann aber auf dem Boden unsanft auf. Als sie die Augen öffnete sah sie den Jungen der sich über den Tisch gebeugt hatte und dem Händler einen Dolch an den Hals hielt. „Lass das Mädchen in Ruhe, sie hat nichts getan.“ Die Stimme des Jungen klang sicher und er machte nicht den Eindruck als hätte er ein Problem damit dem Mann hier und jetzt die Kehle aufzuschlitzen. Schnell rollte Ziara zur Seite und der Händler versuchte sich zu rechtfertigen das sie doch eben etwas stehlen wollte. Der Junge ließ den Dolch locker und seine Stimme klang gleich etwas lockerer als eben: „Woher weißt du das? Ich sehe nichts auffälliges an ihr. Außer einen Bogen und keine Köcher. Sag Mädchen wolltest du etwas stehlen?“ Er sah sie an als er fragte und Ziara viel seine außergewöhnliche Augenfarbe auf. Dunkle braune Augen die im Licht der Sonne, oder wie jetzt gerade im Licht der Straßenlaternen von Prontera, rötlich schimmerten. Sie schüttelte den Kopf und der Händler wirkte nur empört darüber: „Diese Göre würde nie etwas sagen. Sie kann nicht sprechen, zumindest denken das alle, aber ich glaube es nicht.“ Der Blick des Jungen wurde wieder wütend und fesselnd, seine Augen wirkten sicher und nicht ein Funke Zweifel fand Ziara darin. „Gib mir meine Pfeile alter Mann und gleich noch einen Köcher mit normalen Pfeilen. Dann sei Ruhig und lass das Mädchen in Ruhe.“ Der Händler gab widerwillig die Ware raus und der Junge bezahlte mehr als er gemusst hätte. Wohl nur um den Händler ruhig zu stellen. „Hier bitte, damit du nicht nur deinen Bogen hast. Wie ist dein Name“, fragte der Junge nun und Ziara verneigte sich nur dankend. Er lachte und drückte sie an den Schultern wieder in die Senkrechte Haltung zurück. „Schon ok. Ich heiße Xitos. Es sieht so aus als wenn du weg möchtest, wo soll es denn hingehen?“ Ziara zog einen Pfeil aus dem Köcher und sah sich um. Dann lief sie los, zeigte Xitos aber an, dass er ihr folgen sollte. Am Straßenrand war etwas Sand und da schriebe sie den Namen der Stadt hinein. Payon. Grinsend zog er sie hoch: „Nach Payon willst du? Kein Problem, wenn du willst kann ich dich mitnehmen. Ich bin mit meinem Vater hier und wir haben einen Wagen. In Payon müssen wir noch ein wenig besorgen. Magst du mitkommen?“ Ziara freute sich und nickte, so könnte sie einiges an Zeit sparen. Schon hüpfte sie, sich freuen, zurück auf die Straße und es dauerte nicht lang bis sie den Wagen sichtete auf den Xitos dann auch kurze Zeit später zeigte. Der Mann der die Zügel für die Pecos hielt wirkte ihr irgendwie vertraut, nur woher wusste sie nicht. Als er sie anblickte lächelte der Assassin und reichte dem Mädchen die Hand. Sie stieg auf den Wagen und Xitos setzte sich zu ihr. „So nun genieß die Fahrt und wenn ich dich nerve sag es mir“, grinste er und legte sich neben ihr auf der Ladefläche hin. Sie war verblüfft von diesem Jungen. Noch immer erzählte er von unglaublichen Geschichten die man ihn ebenfalls erzählt hatte. Oder teilweise von Erlebnissen die er unbedingt mitteilen wollte. Er fragte immer wieder etwas doch eine Antwort bekam er nie. Xitos ließ sich nicht unterkriegen er versuchte einen Draht zu diesem Mädchen zu bekommen. Allerdings war ihm dies nicht möglich bis sie in Payon ankamen. „Tja, da sind wir. Schade eigentlich dachte ich deine Stimme einmal hören zu können. Aber gut hier trennen sich unsere Wege. Viel Glück und pass auf dich auf kleine Bogenschützin.“ Sie sprang vom Wagen und lief gleich davon. Was sie wohl dacht. Xitos und sein Vater fuhren noch ein kleines Stück mehr in die Stadt bis sie bei dem Händler waren wo sie hin wollten. „Das Mädchen ist zum Cave gerannt oder“, fragte sein Vater besorgt. Xitos zuckte mit den Schultern und tat als würde es ihn nicht interessieren. Allerdings ließ ihn das nicht wirklich kalt. Sie wirkte so leicht verletzlich auch wenn sie so stark tat. Sein Vater kramte in einer seine Taschen und holte einige kleine Fläschchen raus. Eines davon gab er seinem Sohn und auch einen kleinen Beutel Geld. „Xitos geh ihr nach, aber unauffällig. Ich kenne dieses Mädchen. Sie ist in größerer Gefahr als du glaubst. Daher übergebe ich dir den Auftrag sie zu überwachen und in ihrer Nähe zu bleiben.“ Etwas verwundert war er schon. Vor allem woher kannte sein Vater dieses Mädchen? „Vater wer ist sie?“ „Sie ist jemand der zurzeit keine Eltern hat, wie viele Kinder in diesem Land, aber sie ist auch jemand der gesucht wird. Ich erkläre dir später alles weitere und nun geh.“ Xitos fragte nicht weiter, schnell lief er los, jedoch darauf bedacht nicht zu sehr aufzufallen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)