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Knights of Midgard

von

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Prolog

Vorwort
 

Lange Zeit nach dem heiligen Krieg zwischen den Göttern, den Menschen und den Dämonen.....

Da der gefährliche Krieg bei allen Beteiligten ernsthafte Schäden hinterlassen hatte, trat die Menschheit in eine lange Periode der Waffenruhe mit den Göttern und den Dämonen ein.

Scheinbarer Frieden erfüllte die Welt für Tausende von Jahren...

Zeit, die die Menschen das ganze Leid, das durch den Krieg verursacht wurde, vergessen ließ.

So wurde die Menschheit eingebildet und egoistisch gegenüber ihren Fehlern in der Vergangenheit.

Doch nun geschah es überall im ganzen Land, das seltsame Erscheinungen auftauchten und die Balance des Friedens in Midgard gefährdeten. Tosender Lärm, der Menschen, Götter und die Dämonen gleichermaßen zusammenfahren ließ, überraschende Angriffe einstmals friedlicher Tiere, ständige Naturkatastrophen wie Erdbeben und Flutwellen und nicht zuletzt die Legenden von auf Midgard wandelnden Dämonen.
 

Der Frieden drohte zu zerbrechen...
 

Ein Zirkel, bestehend aus den mächtigsten Magiern des gesamten Landes, machte sich auf die Ursache für die Phänomene zu finden. Eine lange, beschwerliche Reise stand bevor und sie wurden begleitet von einigen Rittern der königlichen Garde.

Einer der mächtigsten Dämonen, der Dark Lord, war an den Geschehnissen schuld. Alle zehn Magier schafften es diesen diabolischen Unruhstifter wieder zu verbannen.
 

Ana Santalio, eine der Magier die den Dämon Bannten, trat später aus dem Zirkel aus um mit ihrem Mann, einem der Lord Knights der königlichen Garde, in Frieden leben zu können.
 

Doch auch dieser Frieden hielt keine Ewigkeiten.

Jahre später traten wieder Probleme auf, das Siegel des Dark Lords hielt noch immer wo also kamen die Phänomene her?
 

Der König erklärte die Königreiche hinter den Gebirgen dafür verantwortlich. Den Stätten Al de Baran, Yuno, Einbech, Einbroch und vor allem Rachel wurde der erbitterte Krieg erklär. Es waren dabei erst 15 Jahre vergangen, nach dem Kreuzzug gegen den finsteren Dämon.
 

Egal welche Macht hinter den Problemen steckte, nun traten wieder Monster an dass Tages licht und durch ein neues Unheil wurde Morroc in den Abgrund des Verderbens gerissen.

Man nannte den Dämon Satan Morroc. Alle die konnten flohen und verteilten sich in andere Stätte des Landes. Doch was dies noch nicht das Ende eines furchtbaren Krieges mit vielen Opfern…
 

Das erzählt man allen die nach der Geschichte Midgards fragen. In Wirklichkeit ist alles noch viel schlimmer und die Bewohner des Landes bemerken kaum etwas von dem Krieg der direkt vor ihren Gesichtern herrscht.

Wer ich bin?

Das werdet ihr am Ende meiner Geschichte erfahren. Dieser Krieg ist jetzt zu diesem Zeitpunkt bereits beendet, allerdings frage ich mich ob es den Preis wert war, den wir Menschen, vor allem meine Freunde und ich, zahlen mussten. Hier jedoch die Geschichte, wie ein Krieg Familien und Freunde zerreißt und vom Schicksal bestimmte Begegnungen wahr werden lässt.

Es beginnt immer mit einer Nachricht

Das Zwitschern der Vögel war nicht zu überhören während er am Baum lag und seine Knappe tief ins Gesicht gezogen hatte. Gerade einmal 13 Jahre alt war er und schon in der Ausbildung zum Ritter der königlichen Garde. Allerdings konnte er sich das leisten einfach eine Stunde ausfallen zu lassen. Mit vollem Herzen und ganzer Seele war er dabei und schaffte es in kürzester Zeit Techniken zu erlernen die sonst keiner in seinem Alter konnte. Er schlief nicht, das erkannte man daran, dass sich ein Grashalm neben der zu tief sitzenden Kappe bewegte. Seine überschlagenen Beine zeigten nur, dass er sich wohl fühlte und ließen nicht erahnen was sich in seinem Kopf abspielte.

Mit einmal hörte die Bewegung seiner wippenden Füße auf und Stille breitete sich aus. Auch der Grashalm bewegte sich nicht mehr und so schien das Bild für einige Minuten eingefroren zu sein.

„Nein…schlechte Idee“, brummte er leise vor sich hin und setzte alles an ihm wieder in Bewegung.
 

Einige Zeit später sah man ihm auf den Gängen der Kaserne wandern. Immer noch mit dem Grashalm im Mund lief er geraden Weges zur Kantine.

„He da bist du ja Lev“, rief ein junge der etwas kleiner al er wirkte. Nun hob er den Blick und grinste den Kleinen an.

„Na? Was gibt’s zu futtern?“

Der kleinere begann hektisch zu werden und war ganz aufgeregt: „ Du wirst es nicht glauben. Heute wird es kein Mittag geben, aber ein Bankett am Abend. Der Hohe Priester kommt vorbei und er will die Männer…na ja Jungs…unter uns auszeichnen die dieses Jahr die beste Leistung erbracht haben. Das ist klasse Lev oder?“

Er setzte sich unbeeindruckt und dachte nach.

Dann ließ er den Kopf auf den Tisch sinken und maulte rum: „Ich hab aber jetzt Hunger Noel. Hast du was für mich?“

„LEVIADO DE RETAS…KOMM SOFORT HER“; brüllte eine alte Frau durch die Gänge.

Der Junge mit dem Grashalm sprang sofort auf und lief aufs Fenster zu. Er sah runter und schaute flink von einer Seite zur anderen.

„Lev was wird das? Wenn Mrs. Kullrel das bemerkt bist du Tod“, bangte Noel hinter ihm.

Leviado grinste und sprang aus dem Fenster. Noel schüttelte nur den Kopf und spürte schon die Blicke der Beaufsichtigung im Nacken. Als er sich umdrehte und diese alte runzlige Frau hinter sich sah wurde ihm ganz anders. In diesem Moment waren die Geschichten vom Dark Lord gute Nacht Märchen.

„Noel wo ist er“, fragte sie wütend.

„Wer denn Maám“, versuchte sich Noel zu retten.

Die Frau sah an ihm vorbei und begutachtete den Raum.

„Na unser kleiner Alleskönner Leviardo. Er soll sich sofort beim Direktor melden es geht um seinen Vater.“

Leviardo selbst bekam das ganze Gespräch mit, er saß unter dem Fenster auf einem Gemäuer Vorsprung und ein ungutes Gefühl überkam ihm.
 

Sein Vater war ein Schmied in Alberta und seine Mutter leidenschaftliche Händlerin. Sie waren eine friedliche Familie bis er meinte er wolle nach Prontera um dort in die Knappenschule zu gehen. Seine Mutter hatte geweint als er das sagte und sein Vater wirkte von ihm enttäuscht.

Was also ist denn bitte so wichtig?
 

Ohne weiter das Gespräch zu beachten sprang er nach unten. Es war nicht hoch und mit dem Baum, an dem er sich abfing und sich runter hangelte, kam er sicher und unverletzt unten an. Nun jedoch war seine Neugierde geweckt und er wollte so schnell wie möglich zum Direktor.

Auf dem Weg dorthin gingen ihm einige Gedanken durch den Kopf was sein könnte. Alle Szenarien waren jedoch sehr abstrakt und konnten nicht der Wahrheit entsprechen.
 

Vor den Türen des Direktors angekommen zögerte er mit dem klopfen erst.

Was ihn wohl erwarten würde?

Egal, er wollte es wissen. Also nahm er den schweren Tür Knauf in die Hand und schlug ihn gegen das alte Holz umso anzuklopfen.

Ein leises Rufen bat ihn einzutreten und schon stand er in einem Raum der von der Waffengeschichte fast überlief.

Der Direktor dieser Schule war einer der Ritter die damals bei der Versiegelung des Dark Lords anwesend waren und seine Künste wollte er an die jüngeren Generationen weiter geben.

„Setz dich Leviado“, forderte er seinen Schüler auf.

„Du bist einer meiner Besten Schüler und heute Abend ist eine kleine Preisverleihung so wie man es Umgangssprachlich sagt. Allerdings ist der Grund warum ich dich riefen ließ ein anderer. Ich habe für dich einen Brief von deinem Vater. Alle Briefe werden den Schülern direkt zugestellt, dieser allerdings ging zu mir, weil er auffällig wirkte. Bitte mein Junge ich habe ihn nicht geöffnet.“

Er reichte ihm den Brief und es dauerte nicht lange bis Leviardo Tränen in den Augen hatte. Sein Magen zog sich zusammen und Angst packte ihn so heftig wie noch nie. Seine Hände begannen zu zittern als er den Brief versuchte zu öffnen, doch alleine der Umschlag ließ die schlimmsten Befürchtungen wahr werden. Überall an diesem Umschlag klebte dunkles Blut. Egal was passiert war, sein Vater hatte diesen Brief als Abschied geschickt.
 

Mein lieber Sohn,
 

ich hoffe dieser Brief kommt noch bei dir an. Deine Mutter und ich wollten uns bei dir entschuldigen. Du bist damals so plötzlich gegangen, wir konnten das gar nicht richtig ertragen. Es ist nicht leicht wenn die Kinder alt genug sind das Haus zu verlassen. Das wirst du sehen wenn auch du einen Sohn oder eine Tochter hast.

Deine Mutter und ich sind wirklich stolz auf dich!

Wir werden uns vielleicht nicht mehr sehen, deswegen schreibe ich dir diese Zeilen. Jede Nacht bricht etwas schreckliches über uns herein und unsere Stadt wird mehr und mehr zerstört. Der Handel ist eingestellt und ich komme den Bestellungen nicht mehr nach. Mein Material neigt sich dem Ende und ich bekomme kein neues. Mein Sohn egal was passiert lass dir gesagt sein, dass wir dich immer geliebt haben und du eigentlich einen kleinen Bruder bekommen solltest. Ich werde deine Mutter morgen aus Alberta bringen, ich hoffe wir schaffe es. Wenn ja wirst du in ein bis zwei Tagen einen weiteren Brief erhalten.

Bitte mach uns weiterhin so stolz.

Wir lieben dich Leviardo.
 

Deine Eltern.
 

„Ich muss Ihnen helfen“, sprang er unter Tränen auf und wollte die Erlaubnis haben das Gelände sofort zu verlassen.

Sein Direktor jedoch schüttelte den Kopf.

„Aber wenn ich ihnen nicht helfe dann könnte Ihnen etwas passieren und das würde ich mir nie verzeihen“, brüllte Leviardo nun verzweifelt über den Tisch.

„Mein Junge…ich weiß was in dem Brief steht. Durch Magie war es möglich, aber…ich habe diesen Brief vor sieben Tagen erhalten. Es tut mir leid.“

Leviardo verstummte. Kopf schüttelnd und bleich schwankte er zurück zu dem Platz auf dem er eben gesessen hatte. Er ähnelte einem Geist, so bleich war er.

Die Tränen rannen stumm über sein Gesicht und man sah ihm an das er fassungslos war.

Der Direktor schwieg einige Zeit und gerade als er etwas sagen wollte stand Leviardo auf und schrie das es einfach nicht sein kann. Dann rannte er raus und ließ den Brief auf den Boden sinken.

Seine Schritte führten ihn in sein Zimmer wo er auf das Bett fiel und weinte. Seine Eltern waren tot, das konnte einfach nicht sein. Warum musste ihm so etwas passieren? Stunden lang lag er dort und der Tag neigte sich dem Ende. Er selbst merkte nicht wie die Zeit verstrich, seine Gedanken kreisten im Raum und fasten kein festes Ziel. Doch eines war ihm klar, er musste herausfinden was passiert war.
 

Merkwürdige Geräusche hörte man aus der Waffenkammer, einige Wachen wollten nachsehen als ein kleiner Junge mit Lederrüstung und Schwert an ihnen vorbeirannte. Er schoss auf den Ausgang zu und passierte das Tor mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit. Keiner hatte ihn erkannt, aber einer wusste welches Kid aus seiner Obhut lief. Der Direktor stand am Fenster und sah Leviado über den Hof zum Ausgang rennen. Gerade als er das Tor passierte rammte er ein kleines Mädchen und beide fielen hin. Sie war eine Glaubenstochter und er verhielt sich trotz seiner schwachen Nerven so wie man es ihm beigebracht hatte. Sie war die Tochter des Priesters und Leviardo wusste es nicht. Dieses kleine Mädchen, gerade einmal 12 Jahre, teilt sein Schicksal. Sie hat beide Eltern verloren und könnte ihm helfen, doch es brachte nicht ihn aufhalten zu wollen. Er war ein Schüler der wusste was er tat und so war sicher das erlebend zurückkommen würde.

Erste Begegnung

Der Marktplatz in Prontera war wie immer überfüllt, selbst als es Abend wurde und er hohe Priester sich über den Platz bewegte. Er drehte immer eine große Runde bevor er einen Termin war nahm.

Das kleine Mädchen versteckte sich hinter einer Kiste bis die Luft halbwegs rein war. Schnell die der Blitz schoss sie vor und schnappte sich einen Apfel als der Händler sich vor dem Priester verneigte. Sie schaute nach hinten und rannte gerade Wegs in Richtung des Schlosses.

Ein Junge kam ihr entgegen und verfehlte sie nur knapp. Ihre Blicke kreuzten sich kurz und beiden war klar, dass sie auf der Flucht waren.

Das Mädchen das hier rannte, ähnlich als ginge es um ihr Leben, war Ziara…Ziara Santalio. Wenn man jetzt glaubte das sie ein schönes Leben führt wegen ihrer Eltern dann irrt man sich. Ihr Vater ist weit oben in Rachel stationiert und führt dort die Garde an. Er als Rune Knight ist Heerführer und kommt so gut wie nie nach Hause.

Ihre Mutter, die durch den Zirkel der Magier berühmt geworden ist, verstarb als sie aus Payon flüchten.

Jetzt hat sie sich eine alte Hütte am Rand von Prontera gesucht in der sie leben konnte. Und genau dort rannte sie auch hin.

Schnell schlug sie die kaputte Tür hinter sich zu und schloss die Fensterläden. Auf dem Tisch brannte eine Kerze und erleuchtete den Raum in einem schwachen Licht. Ein Bett, ziemlich kaputt, stand in der rechten Hälfte des Raumes. Links war ein Ofen oder zumindest das was davon übrig war. Das Dach war kaputt, wenn es regnet musste sie das Bett weiter in dem Raum schieben um nicht nass zu werden. Aber Hauptsache war, dass sie eine Bleibe hatte.

Ziara ließ sich an der Tür herab sinken und biss genüsslich in diesen Apfel den sie eben gestohlen hatte. Es dauerte nicht lange bis dicke Tränen über ihr Gesicht rannen. Schniefend aß sie den Apfel und der Magen knurrte ihr dabei noch immer. Immer mehr sackte sie zusammen ihr Schlurzen wurde lauter.

Es war immer so wenn sie die Erinnerungen an den Tag der Flucht einholten und ihr Vater antwortete auf keinen einzigen Brief den sie geschrieben hatte. Ob er überhaupt wusste, dass seine Frau tot war?

Immer wieder kamen ihr diese Gedanken und sie wusste nicht wie sie diese verarbeiten konnte. Seit dem Tod ihrer Mutter hatte Ziara kein Wort mehr gesprochen. Sie schwieg wie en Grab. Kein Klagen, kein lautes weinen, kein Hallo oder Bitte. Sie war einfach verstummt.

In Prontera dachten alle sie wäre so geboren gewesen, daher dachte sich niemand etwas dabei. Aber da sie sich von allen abschottet, galt sie als einfaches Straßenkind. Niemand wusste wer sie war.

Ihre Mutter hatte man tot in der Wüste gefunden, da sie kein Kind bei sich hatte ist man vom schlimmsten ausgegangen. Alleine ein Medaillon hat sie von ihr behalten. Es war wunderschön und gab ihr irgendwie immer neuen Mut nicht aufzugeben. Es war rund und silbrig. Auf ihm war ein tief lilaner Stein und kleine bunte Kristalle waren am Rand verteilt.

Es war nicht groß, vielleicht gerade einmal so groß wie eine Goldmünze.
 

Die Sterne begannen wieder zu verblassen und der Tag war dabei anzubrechen. Ziara saß noch immer an der Tür und der abgekaute Apfel lag neben ihr. Sie war eingeschlafen und hielt das Medaillon ihrer Mutter fest in der Hand.

Ruckartig öffnete sie die Augen uns setzte einen entschlossenen Gesichtsausdruck auf. Sie ging in die rechte, dunkelste Ecke des Raumes und holte einen alten, ziemlich mitgenommenen Bogen aus der Ecke. Sie wischte den Staub von ihm und legte ihn sich um. Dann suchte sie sich eine Tasche zusammen und packte alles hinein was sie mitnehmen wollte.

In dieser Nacht hatte sie beschlossen etwas zu tun. Sie wollte zurück nach Payon und dort in der Bogenschützen-Schule, der sogenannten Archer-Gilde, unterrichtet werden.

Kaum hatte sie alles zusammen ging sie auch schon los, doch gerade jetzt wurde ihr klar, dass sie keine Pfeile hatte.

Glücklicherweise waren die Händler immer da.

Allerdings hatte sie nur zehn Zeny und das würde wohl nicht sehr helfen.

Also die übliche Mache…Diebstahl.

Wie immer schlich sie sich an den Stand heran und beobachtete den Händler erst eine Weile. Sie hatte Glück, da dieser Typ wirklich allen Mädels hinterherschaute und wohl seine Begierde hinter dem Standtisch versteckte. Allerdings musste sie trotzdem aufpassen. Langsam schlich sie immer näher und gerade als sie bereit war wurde ihr Plan durchkreuzt.

„Hallo ich brächte einige Giftpfeile für meinen Vater“, sprach ein Junge beim Händler vor. Er war größer als sie selbst und trug merkwürdige Kleidung. Erst nach kurzem Überlegen wurde Ziara klar, dass er eine Ausbildung als Dieb macht.

Man sah auch dem Händler an das er sehr skeptisch wirkte, selten kauften diese Leute ehrlich etwas. Leider nur, als der Händler nun begann sich umzusehen, bemerkte er das Mädchen.

„WAS MACHST DU GÖRE HIER“, brüllte er und packte sie an den Haaren um sie vor zu ziehen.

Ziara wimmerte nicht, verzog nur vor Schmerzen das Gesicht und prallte dann aber auf dem Boden unsanft auf. Als sie die Augen öffnete sah sie den Jungen der sich über den Tisch gebeugt hatte und dem Händler einen Dolch an den Hals hielt.

„Lass das Mädchen in Ruhe, sie hat nichts getan.“

Die Stimme des Jungen klang sicher und er machte nicht den Eindruck als hätte er ein Problem damit dem Mann hier und jetzt die Kehle aufzuschlitzen.

Schnell rollte Ziara zur Seite und der Händler versuchte sich zu rechtfertigen das sie doch eben etwas stehlen wollte.

Der Junge ließ den Dolch locker und seine Stimme klang gleich etwas lockerer als eben: „Woher weißt du das? Ich sehe nichts auffälliges an ihr. Außer einen Bogen und keine Köcher. Sag Mädchen wolltest du etwas stehlen?“

Er sah sie an als er fragte und Ziara viel seine außergewöhnliche Augenfarbe auf. Dunkle braune Augen die im Licht der Sonne, oder wie jetzt gerade im Licht der Straßenlaternen von Prontera, rötlich schimmerten. Sie schüttelte den Kopf und der Händler wirkte nur empört darüber: „Diese Göre würde nie etwas sagen. Sie kann nicht sprechen, zumindest denken das alle, aber ich glaube es nicht.“ Der Blick des Jungen wurde wieder wütend und fesselnd, seine Augen wirkten sicher und nicht ein Funke Zweifel fand Ziara darin.

„Gib mir meine Pfeile alter Mann und gleich noch einen Köcher mit normalen Pfeilen. Dann sei Ruhig und lass das Mädchen in Ruhe.“ Der Händler gab widerwillig die Ware raus und der Junge bezahlte mehr als er gemusst hätte. Wohl nur um den Händler ruhig zu stellen.

„Hier bitte, damit du nicht nur deinen Bogen hast. Wie ist dein Name“, fragte der Junge nun und Ziara verneigte sich nur dankend.

Er lachte und drückte sie an den Schultern wieder in die Senkrechte Haltung zurück.

„Schon ok. Ich heiße Xitos. Es sieht so aus als wenn du weg möchtest, wo soll es denn hingehen?“ Ziara zog einen Pfeil aus dem Köcher und sah sich um. Dann lief sie los, zeigte Xitos aber an, dass er ihr folgen sollte. Am Straßenrand war etwas Sand und da schriebe sie den Namen der Stadt hinein.

Payon.

Grinsend zog er sie hoch: „Nach Payon willst du? Kein Problem, wenn du willst kann ich dich mitnehmen. Ich bin mit meinem Vater hier und wir haben einen Wagen. In Payon müssen wir noch ein wenig besorgen. Magst du mitkommen?“

Ziara freute sich und nickte, so könnte sie einiges an Zeit sparen.

Schon hüpfte sie, sich freuen, zurück auf die Straße und es dauerte nicht lang bis sie den Wagen sichtete auf den Xitos dann auch kurze Zeit später zeigte.

Der Mann der die Zügel für die Pecos hielt wirkte ihr irgendwie vertraut, nur woher wusste sie nicht. Als er sie anblickte lächelte der Assassin und reichte dem Mädchen die Hand. Sie stieg auf den Wagen und Xitos setzte sich zu ihr.

„So nun genieß die Fahrt und wenn ich dich nerve sag es mir“, grinste er und legte sich neben ihr auf der Ladefläche hin.
 

Sie war verblüfft von diesem Jungen. Noch immer erzählte er von unglaublichen Geschichten die man ihn ebenfalls erzählt hatte. Oder teilweise von Erlebnissen die er unbedingt mitteilen wollte. Er fragte immer wieder etwas doch eine Antwort bekam er nie. Xitos ließ sich nicht unterkriegen er versuchte einen Draht zu diesem Mädchen zu bekommen. Allerdings war ihm dies nicht möglich bis sie in Payon ankamen.

„Tja, da sind wir. Schade eigentlich dachte ich deine Stimme einmal hören zu können. Aber gut hier trennen sich unsere Wege. Viel Glück und pass auf dich auf kleine Bogenschützin.“ Sie sprang vom Wagen und lief gleich davon. Was sie wohl dacht. Xitos und sein Vater fuhren noch ein kleines Stück mehr in die Stadt bis sie bei dem Händler waren wo sie hin wollten.

„Das Mädchen ist zum Cave gerannt oder“, fragte sein Vater besorgt.

Xitos zuckte mit den Schultern und tat als würde es ihn nicht interessieren. Allerdings ließ ihn das nicht wirklich kalt. Sie wirkte so leicht verletzlich auch wenn sie so stark tat.

Sein Vater kramte in einer seine Taschen und holte einige kleine Fläschchen raus. Eines davon gab er seinem Sohn und auch einen kleinen Beutel Geld.

„Xitos geh ihr nach, aber unauffällig. Ich kenne dieses Mädchen. Sie ist in größerer Gefahr als du glaubst. Daher übergebe ich dir den Auftrag sie zu überwachen und in ihrer Nähe zu bleiben.“

Etwas verwundert war er schon. Vor allem woher kannte sein Vater dieses Mädchen?

„Vater wer ist sie?“

„Sie ist jemand der zurzeit keine Eltern hat, wie viele Kinder in diesem Land, aber sie ist auch jemand der gesucht wird. Ich erkläre dir später alles weitere und nun geh.“

Xitos fragte nicht weiter, schnell lief er los, jedoch darauf bedacht nicht zu sehr aufzufallen.

Das Eis bricht

Noch einmal tief durchgeatmet und dann würde sie in den dunklen Höhleneingang eintreten.

Irgendwie kam ihr dieser Moment bekannt vor, aber Ziara wusste einfach nicht woran es lag. Sie öffnet den Köcher, damit sie an die Pfeile ran kam und ging nun endlich hinein. Das Licht verblasste immer mehr und die Geräusche der Monster drangen tief in sie ein. Ein Schauer durchführ den ganzen Körper des Mädchens und erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie sich in Lebensgefahr begeben hatte.

Jedoch gab es nun kein Zurück mehr. Tier und tiefer betrat sie die Höhle und Pfand einige Fackeln von Abenteurern die schon hier waren.

Hinter ihr knackte es und ehe sie sich versah stand ein merkwürdiges altes Skelett hinter ihr. Es schien sie nicht zu sehen, daher griff es auch nicht an. Etwas entspannte Ziara sich wieder, der Schock hatte sie ihren Bogen umklammern lassen und sie saß auf dem Boden.

Als sie wieder aufstand hörte sie ein merkwürdiges quatschiges Geräusch. Kaum sah sie auf schon sah sie es. Eine Fledermaus mit scharfen Zähnen kam auf sie zu schien sie beißen zu wollen. Dieses Mal jedoch schnappte sie sich den Bogen und spannte einen Pfeil ein. Schnell gezielt schon ging der Treffer daneben. Die Fledermaus griff an und zerzauste ihre dunklen Haare. Panik machte sich in ihr breit und sie zog wieder einen Pfeil den sie abschoss. Leider wieder daneben.

Ziara atmete wieder tief durch, spannte den dritten Pfeil ein und zielte dieses Mal mit sicherem Blick.

Jetzt war es als würde sich der Gegner wie in Zeitlupe bewegen, schon ließ sie los und traf die Fledermaus genau am rechten Flügel. Verletzt lag sie auf dem Boden und zappelte vor Schmerzen. Ziara ging auf das arme Tier zu und versetzte ihr mit einem anderen Pfeil den Todesstoß. Quälen sollte sie sich nun nicht. Nun wollte sie weiter üben, damit sie an der Schule überhaupt angenommen werden konnte.
 

Der Weg schien endlos zu sein den Leviado nach Alberta gehen musste. Zum Glück hatte er eine Mitfahrgelegenheit gefunden. Noch immer hatte er dieses ungute Gefühl im Bauch, er wollte irgendwie nicht genau sehen was passiert war. Doch kurz vor der Stadt gab es keinen Weg zurück mehr. Hinter diesem Hügel würde er das ganze Unheil erblicken.

Die Knie schlotterten ihm und irgendwie hoffte er noch immer ein unversehrtes Alberta vor zu finden.

Er kroch mit gesenktem Blick über den Hügel, umklammerte den Heft seines Schwertes und nam erst jetzt den Geruch von Rauch wirklich bewusst war. Seine Augen fixierten den Boden so sehr als hätten sie ihn Jahre nicht mehr gesehen.

Erst nach wenigen Minuten, als ihm bewusst wurde das die üblichen Geräusche des Marktes fehlten, hob er seinen Kopf und erblickte eine Stadt die mehr dem Anblick Glast Heims ähnelte. Die damalige Hauptstadt Glast Heim wurde von dem Dark Lord zerstört und ist nun eine Ruine des Schreckens. Genau wie Alberta nun.

Die Dächer waren zerstört, Wege waren keine mehr vorhanden und auch die Tiere schienen das Weite gesucht zu haben. Leviado beschloss sich alles aus der Nähe an zu sehen und betrat die Geisterstadt nun.

Stumme Tränen rannen über sein Gesicht und immer mehr festigte sich ein Entschluss ihn ihm.

Die zerstörten Häuser waren ein schrecklicher Anblick. Sein Magen drehte sich als er die Blutflecken sah die sich über Straßen und Hauswände verteilten. Immer näher kam er dem Haus seiner Geburt und seine Bewegungen beschleunigten sich, bis er rannte als würde sein Leben davon abhängen. Er riss die Tür auf und fand nichts in seinem alten Elternhaus. Niemand war da und er wusste was es bedeutete. Nein er musste wieder weg hier.

So schnell wie noch nie trugen ihn seine Füße aus dieser Stadt und ließen ihn erst in einem Wald weit Weg der Zerstörung niedersinken. Er weinte um alle seine Freunde, seine Eltern und Bekannten. Niemand schien überlebt zu haben. Aber Moment…er hatte keine Leichen gesehen, vielleicht gab es doch noch Hoffnung.

Ein einsames Lächeln stahl sich über sein Gesicht, doch wem machte er hier etwas vor? Die Chance, dass jemand überlebt hatte war einfach zu gering.

Er würde die Ursache finden, er würde herausfinden wer für den Tod und die Zerstörung einer ganzen Stadt zuständig wäre, aber dafür musste er lernen. Dafür musste er besser werden und vielleicht einfach der Beste von allein sein. Er würde Rune Knight werden. Leviado würde es sein der ganz Alberta rächen wird. Entschlossen, aber geschwächt, begann er wieder in die Richtung von Prontera zu marschieren, aber alleine würde es einige Zeit dauern.

Das Ziel war fern, doch sein Wille wies ihm den direkten Weg.
 

So unauffällig wie möglich war er dem Mädchen nachgegangen. Erst als sie in der Höhle verschwunden war musste er einen Moment abwarten. Dort in der Dunkelheit konnte er sich besser verstecken, doch dazu musste der Eingang frei sein. Als dies so weit war, schlich Xitos hinterher.

Seine Schritte waren leicht und leise, sodass ihn niemand hören konnte. Es dauerte auch nicht lange bis er sie endlich wieder fand. Mit dem Bogen war sie ungeschickter als angenommen, wohl hatte sie nie richtig gelernt oder geübt. Aber sie traf zumindest bei fast jeden dritten Versuch.

Einige Zeit beobachtete er sie, bis ein Geräusch ihn ablenkte. Ein Zombie stand hinter ihm und war kurz davor ihn zu beißen. Xitos wich aus und trennte ihm den Kopf mit einer fließenden Bewegung und seinem Dolch ab.

„Wow…das war knapp“, dachte er sich. Ein Schrei erregte seine Aufmerksamkeit. Das Mädchen war verletzt. Ihr Köcher war leer und ein Zombie hatte sie gebissen. Aber nicht nur das, es wurden auch immer mehr. Das war der Moment wo er einschreiten musste. Leise und tödlich wie er es gelernt hatte schlich er sich an und tötete die Monster um sie herum.

„Beweg dich nicht“, meinte er zu ihr als die Luft rein war. Er sah sich den Biss an und wollte dafür ihren Arm nehmen, als sie diesen jedoch wieder weg zog und aufstand.

Sie schüttelte den Kopf und wollte loslaufen doch Xitos hielt sie am Handgelenk fest.

„Sei vernünftig, der Biss ist giftig und je mehr du dich bewegst umso schneller verteilt es sich in deinem Körper.“

Wieder versuchte sie sich zu wehren doch jetzt merkte man schon, dass sie schwächer wurde. Sie begann zu schwanken und zu schwitzen. Sofort reagierte er und hievte sich das Mädchen über die Schulter. Er musste raus hier und zwar so schnell wie möglich.

Zum Glück waren sie nicht sonderlich weit vom Ausgang entfernt. Gerade hatten sie die Höhle verlassen, da peilte er den Weg zu dem kleinen Fluss sin der Nähe der Archer-Gilde an. Dort konnte er ihr das Gegenmittel geben. Sein Vater schien mit so etwas schon gerechnet zu haben, denn das Fläschchen war genau das richtige Mittel.

Er legte sie an einen Baum und riss sich ein Stück Soff aus der Kleidung, das er in dem kühlen Wasser tränkte und ihr dann auf die Stirn legte. Ihre Atmung war schwer und sie schwitzte merklich.

„Du dumme Nuss warum hörst du auch nicht auf mich.“

Xitos war besorgt, in so einer Situation hatte er noch nicht gesteckt. Das Mädchen öffnete leicht die Augen und sah ihn an. Sie wirkte verängstigt und ihr Blick war glasig.

„Keine Angst das wird wieder. Trink das hier und ruh dich aus, dann bist du in ein paar Stunden wieder fit.“ Er hob ihren Kopf und verabreichte ihr das Mittel.

Sie schluckte alles was ihr in den Rachen floss und als er ihren Kopf wieder hinlegte wich ihr Blick nicht von ihm.

„Ruh dich aus“, meinte Xitos und nahm ihr das Tuck vom Kopf um es noch einmal neu im Wasser zu tränken.

Als er sich umdrehte hörte er ein leises flüstern hinter sich: „D…Danke.“ Etwas schockiert drehte er sich um und sah das Mädchen an. Sie hatte sich leicht aufgesetzt und ihr glasiger Blick wich nicht von ihm.

„D…Danke Xitos…danke…das ich…leben darf.“

Er lächelte als er sie endlich hörte. Ihre Stimme war schwach doch relativ jung und quietschig, wie es für ein Mädchen in diesem Alter nochmal war. Wie alt war sie eigentlich. Er ging wieder zu ihr und legte das Tuch auf ihre Stirn.

„Ich bin 15 und du?“ Er wollte ein wenig über sie erfahren, immerhin hatte er ihr das Leben gerettet und außerdem sprach sie endlich wieder. Mal sehen ob das so blieb.

„Dr…Dreizehn…Ziara“, stotterte sie schwach.

Er hatte sich direkt neben sie gesetzt und sah nun verwirrt zu ihr.

„Ist das dein Name? Du heißt Ziara?“ Sie nickte nur und schloss die Augen. Nun kippte sie gegen ihn und schlief sofort ein. Ob nun durch das Gift oder das Gegenmittel wusste er nicht. Jedoch hatte er das Gefühl, dass er jetzt hier bleiben musste. Ihm fielen die Worte des Händlers ein, dass dieses Mädchen niemanden hatte. Er könne nicht ewig bei ihr bleiben, aber in diesem Zustand würde er nicht zulassen ihr jemand anderes zu nahe kommt. Sie war wirklich recht schutzlos, auch wenn sie so nicht wirken wollte.

Ziara schlief entspannt gegen ihn gelehnt. Die beiden wussten nicht, welches Schicksal sie noch erwarten würde.



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