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Hush, little Baby~

Kim Jaejoong
von

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Prolog

Viel Spaß mit dem Prolog! ^^
 

Hush, little Baby…
 

Prolog
 


 

Ich bin mir nicht sicher, wie ich es geschafft hatte, in so eine Situation zu kommen.
 

Ich bin mir nicht mal sicher, was genau ich eigentlich stattdessen vorhatte. Ich weiß nur: es passte mir sogar nicht, dass ich irgendwo im Nirgendwo, an irgendein Bett, gefesselt und geknebelt aufwachte und verdammte Kopfschmerzen hatte.
 

Mir war arschkalt und es war dunkel. Nicht mal ein Fenster gab es.

Keine Ahnung ob es Tag oder Nacht war, ich wollte nur ne verfluchte Schmerztablette für meinen dröhnenden Kopf.
 

Ich hatte eindeutig schlechte Laune.
 

Und derjenige, der für dieses lächerliche Theater von wegen „Kidnappen wir doch einfach mal ganz spontan eine betrunkene Berühmtheit“ verantwortlich war, steckte ganz tief in der Scheiße.
 

Diese erwähnte Berühmtheit war ich: Kim Jaejoong.
 

Spontan nach einer Feier mitten in der Nacht auf offener Straße entführt. Super, nicht? Wenn das jemand von meinen Kumpels bemerkt, bricht die Hölle los. Und sie WERDEN es bemerken!
 

Spätestens beim Frühstück.
 

Da wird nämlich kein Frühstück vorhanden sein, weil ich auch nicht vorhanden bin. Und das ist untypisch. Ich bin immer da. Selbst, wenn ich nur 2 Stunden geschlafen hatte, ich war da und hab das Frühstück gemacht. Selbst, wenn mir kotzübel war, ich kochte Rühreier. ICH!
 

Zurück zu meiner Situation: ich lag auf einem Bett mit miefender Matratze – ich verwettete meine Haare, dass die bereits schimmelt und mehr als nur Ungeziefer als Zuhause diente – noch immer gefesselt und mit einem grausigen Stück Stoff im Mund.
 

Ich schnaubte und spuckte das widerliche Zeug wie Kaugummi aus.
 

Tze, der Verantwortliche steckte mehr in der Scheiße als ich. Denn meine Kopfschmerzen waren jetzt noch schlimmer als vorher und meine Laune verbesserte sich dadurch kein bisschen.
 

Desinteressiert sah ich mich in dem kleinen Raum um. Naja, soviel es jedenfalls ging. Die einzige Lichtquelle waren die Türschlitze und das verrostete Schlüsselloch. Der eisigen Raumtemperatur zumute würde ich sagen, dass ich in einem Bunker oder Keller war. Und außer dem Bett war hier nichts. Doch, ein Nachtkästchen in der anderen Ecke.
 

Damit war der mickrige Raum eh schon voll.
 

Ich seufzte und machte es mir einigermaßen auf dem Bett gemütlich. Ich entschied mich zu warten. Was blieb mir auch anders übrig? Und um mir ein wenig die Zeit zu vertreiben, versuchte ich aus den Fesseln zu schlüpfen, was sich als Herausforderung herausstellte, denn die waren sehr fest gezogen und rau.
 

Prolog-Ende

~Kapitel 1~
 


 

Nach nicht nur einer gefühlten Ewigkeit – ich bin mir hundertprozentig sicher, es WAR auch eine Ewigkeit – hörte ich von der Tür aus Schritte.
 

Mein erster Gedanke: Na endlich! Schließlich langweilte ich mich hier fast zu Tode, diese scheiß-Fesseln wurden auch nicht locker und meine Haut war inzwischen zerschunden und das brannte höllisch.
 

Meine Kopfschmerzen? Immer noch da. Meine schlechte Laune? Noch schlimmer geworden.

Die Schritte wurden lauter und unter dem Türschlitz erkannte ich einen Schatten – der geradewegs weiterging.
 

Was zum Teufel?!
 

Hatte der Verantwortliche etwa VERGESSEN, dass er mich hier eingesperrt hat??
 

„Yah, lass mich raus!“, schrie ich und strampelte gegen das hölzerne Bettende, um meine Wut einerseits raus zu lassen und andererseits um sie zu unterstreichen, sprich: ich verursachte so viel Lärm wie nur möglich, damit diese Person FOR SURE zurückkam!
 

Es krachte und schon trat ich ins Leere. Mein linker Knöchel steckte fest. Das modernde Holz hatte nachgegeben. Ich riss und zerrte an meinem Fuß. Keine Chance.
 

Super gemacht, Jaejoong.
 

Das war wieder einmal nötig, was?
 

Es klimperte an der Tür, ein Schlüssel wurde ins passende Loch gesteckt und gedreht. Na wenigstens ist diese Person zurückgekommen.
 

Quietschend schwang die alte Tür auf und ich erkannte, dass es eine schwere Eisentür war. Ich kniff meine Augen zusammen, die plötzliche Helligkeit ließ mich für eine kurze Zeit erblinden.
 

Die dunkle Gestalt trat auf das Bett und somit auch auf mich zu und sah auf mich herab. Sie war stämmig aber nicht sonderlich groß. Definitiv männlich. Und er legte nicht wirklich viel Wert auf eine ordentliche Dusche, das roch man.
 

„Mach mich los“, knurrte ich und blies mir die Haare aus dem Gesicht, welche sich dahin verirrt hatten. „Hast du nicht gehört? Mach mich los!“
 

Auf einmal schnappte ich nach Luft, bekam aber keine in meine Lungen. Dort hatte es sich bereits eine harte Faust breit gemacht. Ich krümmte mich und spuckte.
 

Heiliger, der Schlag hatte gesessen.
 

„Ein Idol muss immer freundlich sein… Ein Idol muss immer perfekt sein…“, murmelte die Person und zerrte mich Richtung Kopfteil des Bettes. Naja, das hieß, er wollte. Mein Fuß steckte noch immer da unten fest.
 

Er schien es nun auch bemerkt zu haben, der Schlaumeier – zu mindestens ein Fortschritt – und umklammerte mit seinen wulstigen Fingern meinen Knöchel. Mit einem kräftigen, sehr kräftigen Ruck befreite er meinen Fuß und dann klickte es.
 

Was zum-?
 

„Spinnst du?? Das sind HANDschellen, du Idiot! Keine Fußfesseln!“, polterte ich und versuchte nach ihm zu treten, aber er war stärker. Welch intelligente Erkenntnis von mir, er hatte meinen Fuß mit einer Hand befreit.
 

Langsam bekam ich irgendwie Minderwertigkeitskomplexe gegenüber diesem Kerl.

Ich investierte viel Zeit und Geduld in mein Training um mich fit und gut in Form zu halten, schließlich kam von nichts nix, und dieses zweibeinige Schwein war stärker als ich.
 

Nun waren also auch meine Beine gefesselt. Mit Handschellen. Gut gemacht. Und weiter?
 

„Ein Idol muss immer schön sein“, murmelte der Mann wieder und fuhr mir grob durch meine Haare. Boah, wenn ich eines hasste, dann war es wenn mich jemand ohne meine Erlaubnis anfasste.
 

„Ja, schön. Gut erkannt, ich bin ein Idol. Und genau aus diesem Grund steckst du ziemlich tief in der Scheiße“, führte ich ihn vor Augen, den in mir machte sich das Gefühl breit, dass diese Person einen IQ-Wert eines Fisches hatte.
 

„Ein Idol muss immer…und überall schön sein…“, die Gestalt seufzte und schon hatte sie ihre Griffel da, wo ichs überhaupt nicht mag: in meinem Gesicht. Ich schnappte reflexartig nach ihm, doch meine Zähne schlugen ins Leere. Ich hätte mich ohrfeigen können für die Idee, diese widerliche Hand beißen zu wollen.
 

Stattdessen begrüßte mich die Faust ein zweites Mal, doch diesmal war mein Gesicht dran. Die Knöchel des Typen krachten auf mein Jochbein und ich hätte schwören können, dass ich etwas knacken gehört hatte. Entweder war ich es oder seine Fettfinger.
 

„Ein Idol…“, er setzte den Satz nur an, seine Stimme zitterte, „Ein Idol…“
 

Jetzt war ich mir sicher: ich hatte es mit einem geisteszurückgeblieben, gewalttätigen Verrückten zu tun. Die eine Frage blieb: was wollte der Scheißkerl von oder mit mir?
 


 

Kapitel 1 – Ende

Kapitel 2
 


 

Ich hatte schon viele Szenen drehen müssen, wo ich zusammengeschlagen worden war, aber der Schmerz, der allein von diesen beiden Schlägen kam, übertraf all meine Vorstellungen davon. Kaum war der Erste etwas abgeklungen, kam der Zweite und ich war wie benommen.
 

Benommen vom Schmerz, benommen von dem Wissen, dass dieser Typ gefährlich war.
 

Und dass ich machtlos war. Ich war ihm vollkommen ausgeliefert.
 

„Wenn du mich jetzt losmachst, können wir über die kleine Anzeige bezüglich Entführung und Körperverletzung reden“, schlug ich ihm hustend vor. Hölle, meine Wange brannte wie Feuer. Und nicht nur die Wange. Ich hatte mich bei dem Schlag selbst die Lippe aufgebissen.
 

Der eiserne Geschmack meines Blutes drehte mir den Magen um.
 

„Ein Idol darf nicht unartig sein…“, sagte der Fremde wieder und ich verkniff mir ein trockenes auflachen. Erst jetzt bemerkte ich, dass er eine Clownsmaske trug. Genau so eine, die in den ganzen Hollywood-Filmen die Banküberfälle machen. Wie Komplizen vom Joker in ‚The Dark Knight‘.
 

„Sag mal, willst du mich verarschen? Ist das hier eine versteckte-Kamera-Show oder was? Ich mach hier nicht mehr mit!“, eine feine Spur meiner inneren Panik konnte man in meiner Stimme deutlich hören.
 

„Ein Idol…“, er begrabschte mich weiter, fuhr jeden Zentimeter meiner Haut an Hals Schultern und Armen ab. Mir stieg die Gänsehaut auf und ich wünschte mir sofort eine Dusche, Duschgel und einen Schrubber herbei.
 

Schön, er hatte seinen Idol zum Anfassen gehabt, aber jetzt war nun wirklich Schluss mit lustig.
 

„Ein Idol muss gehorchen“, meinte der Irre und kramte in seiner Hosentasche nach etwas. Ich wusste auch schon gleich, nach was: eine Schere. Ich ahnte Übles und spannte meinen Körper an.
 

„Ich warne dich…!“, keifte ich, als er nach mir griff und ich rutschte von ihm weg, bis ich förmlich an der Ziegelmauer hinter mir klebte. Ich trat nach ihm, als er mir folgten wollte.
 

„Ein Idol muss gehorchen!“, wiederholte er scharf und fing meine Beine ein. Triumphierend hob er sie in die Höhe und lachte grunzend. Ich schrie auf. Der hob mich ja wie nichts hoch! Zwar nur die Hälfte meines Körpers, aber so viel ich wusste, war das Becken und die Beine der schwerste Teil.
 

„Ein Idol ist schön, aber schwach“, grunzte er und stieg zu mir aufs Bett. Ich fürchtete, dass wir bald unangenehm am Boden landen werden, mit seinem Gewicht. Er setzte sich auf mein Becken – und nur zu Info: er wog bestimmt das Doppelte und Gnade mir Gott das Dreifache von mir – sicher vor meinen Tritten.
 

Es gab nur ein Problem: mir gefiel das überhaupt nicht.
 

„Aus, Schluss, PUNKT!“, brüllte ich und wand mich unter ihm hin und her, vergebens. Meine Zehen begannen unangenehm zu Kribbeln, er schnürte mir jegliche Durchblutung meiner Hüften ab.
 

Er ignorierte mich und schnappte sich mein Oberteil, welches er kurzerhand in zwei Hälften schnitt. Geradewegs in der Mitte durch. Einfach so. Ich konnte nichts dagegen tun.
 

Doch, eigentlich schon. Ne, doch nicht. Schwerkraft. Verdammt.
 

„Ein Idol muss nett sein zu seinen Fans“, sagte er wieder und ich schrie auf, als ich mir mit meinem herum Gezappel fast selbst die Schulter auskugelte. Zur Info: meine Arme waren hinter meinem Rücken zusammengeschnürt, auf denen ich nun sehr unbequem liegen musste.
 

„Ein Fan? Du bist ein Fan? Oh Gott, was ist bei deiner Erziehung schief gelaufen?“, ich keuchte auf, als er seine schmierigen Finger auf meinen Oberkörper presste. „Ein Fan macht sowas nicht mit seinem Idol, du Irrer!“
 

„Ein Idol muss nett sein“, wiederholte er wieder etwas wütender und schnurstracks drehte er mich unter sich um, sodass ich nun auf dem Bauch lag. Ich versuchte mit meinen Händen nach ihm zu schlagen – war etwas umständlich und sah bestimmt wahnsinnig komisch aus, wie ich da hinter meinem Rücken herumfuchtelte – und kassierte dafür noch einen Schlag.
 

Diesmal wars mein Schulterblatt beziehungsweise mein Genick.
 

„Ein Idol muss gehorchen“, weissagte er mir. Ich ächzte und würgte, als er mich nun am Hals packte und mich zu sich in eine aufrechte Haltung brachte. Sein voluminöser Körper presste sich an mich und sein Gesicht war direkt hinter mir auf meiner Höhe. Er würgte mich noch immer und mir trat der Schweiß aus bei den Versuchen, nach Luft zu schnappen.
 

Seine andere Hand wanderte weiter über meinen Oberkörper, zeichnete mich nach und verirrte sich in meine Bauchgegend. Mir schauderte es. Seine Berührungen widerten mich an.
 

„Ein Idol muss seine Fans lieben“, führte er seine Predigt fort und ich hörte meine Gürtelschnalle klappern. Ich riss meine Augen auf. Dieser Scheißkerl hatte es gewagt-?!

„Ein Idol muss seine Fans so lieben…wie die Fans ihn lieben“, er öffnete meinen Hosenknopf und den Reißverschluss. Meine Alarmglocken klingelten panisch.
 

Ich wusste, dass es Fans gab, die sich wünschten, einmal Sex mit ihrem Idol – also mir – zu haben. Sie sahen in mir ein Sexsymbol. Naja, jedem das seine. Diese Fans waren meistens weiblich und minderjährig. Und der Vorteil von solchen Groupies: sie kamen nie nah genug an einem heran. Aber anscheinend hatte ich es hier mit einem männlichen, geistesgestörten Groupie zu tun und diese Kombination bereitete mir Sorgen.
 

Nein, ich hatte nun wirklich Angst.
 

„So lieben, wie die Fans ihn lieben“, wiederholte er wie im Trance und ließ mich vorne über fallen, hielt meine Hüfte jedoch aufrecht. Seine Lenden pressten sich gegen meinen Arsch und das was ich spürte, bereitete mir nun wirklich Panik.
 

Ich schluckte, denn das, was ich gerade dachte, was der mit mir vorhat, wollte ich NIE in meinen Gedanken haben!
 

Mit der einen Hand hielt er mich fest, mit der anderen zeichnete er meine gebogene Wirbelsäule nach. Ihm war anscheinend egal, wie unbequem und unparteiisch ich diese Position fand, vermutlich ist ihm auch entgangen, dass es in mir den Magen umdrehte. Als seine Finger an dem Bund meiner Boxershorts stoppten, war in mir ein kleiner Funken von Hoffnung, dass dieser Scheißkerl endlich zur Vernunft kam und mich los lasse.
 

Wie gesagt: ein winziger Funken.
 

Mit einem schnellen Griff war mein Allerwertester freigelegt und mein Herzrasen beschleunigte sich zu einer unnatürlichen Geschwindigkeit, dass ich fürchtete, vorher an einem Herzinfarkt zu sterben.
 

„Ein Fan möchte sein Idol so lieben“, belehrte er mich, umarmte mein Hüftgestell und drückte durch seine Maske einen schmatzenden Kuss auf mein Kreuzbein. Ich hörte, wie er an seiner eigenen Hose herumfummelte. Ich würgte meine aufsteigende Übelkeit wieder zurück.
 

„Hör auf, ich bitte dich…hör verdammt nochmal auf, noch ist nichts geschehen“, presste ich in die miefende Matratze und kniff ganz fest meine Augen zusammen. Er drückte meine Arme in einen Winkel, der so ganz und gar nicht natürlich war.
 

Das Gewicht auf meinen Oberschenkel verschwand kurz, er angelte sich die Schublade aus dem Nachtkästchen. Ja, die ganze Schublade. Er riss sie einfach aus dem kleinen Gestell. Er kramte darin ehe er die leere Lade einfach wegschmiss und willkommen zurück, Gewicht auf meinen Beinen.
 

Ich vernahm ein kleines Schnappen und plötzlich tropfte etwas verdammt Kaltes auf meinen blanken Hintern. Wieder ein Tropfen und noch ein Tropfen bis schließlich die Schwerkraft der Meinung war, dass genug von dem glitschigen Etwas auf mir war und flutschte in meine Ritze.
 

Ich schrie und zappelte herum, aber nichts half.
 

Sein Klammergriff verstärkte sich nur und wieder bekam ich einen Schlag auf meinen Rücken. Schon klar, ein Idol muss artig sein, ICH HABS KAPIERT!
 

Er verteilte noch mehr von seinem – ich denke mir mal, dass es eins ist – Gleitgel auf mir und fuhr mir zwischen meine Schenkel. Ich presste sie zusammen, als ob es mir was nützte.
 

„Fan will Idol lieben“, schnaufte er und presste seine Erregung gegen meinen Arsch und kreiste damit, als wolle er sich selbst mit dem Gel einbalsamieren. Ich lag regungslos dar. Mein Rücken schmerzte, meine Schultern schmerzten, meine Handgelenke schmerzten, mein Gesicht schmerzte. Mir war elend übel und als er über die Stelle strich, wo er mich als erstes geschlagen hatte, verschlimmerte es sich.
 

Er zwängte seine Erregung zwischen meine Schenkel und flutschte nach vorne und zurück. Nach vorne und wieder zurück. Er stöhnte immer wieder, als seine Spitze an meiner vorbeiglitt und direkt in den Saum meiner Boxershorts stieß.
 

Oh Gott, lass ihn damit aufhören, das ist widerlich!
 

Er stöhnte nach ein paar Stößen erleichtert auf, entzog sich zufrieden meiner schmierigen Innenschenkel und stieg vom Bett. Ich kippte zur Seite, blieb liegen. Dann vernahm ich etwas Warmes in meinen Shorts und am liebsten hätte ich jetzt gekotzt. Direkt auf seine verdreckten Wanderschuhe.
 

„Fan hat…Idol geliebt…“, schnaufte er und erwartete wohl ein Lob meinerseits. Ich biss meine Zähne zusammen und wünschte mir, endlich aufzuwachen aus diesem Albtraum. Doch statt dem erlösenden klingeln des Weckers, verpasste er mir noch einen Schlag ins Gesicht, der mein Bewusstsein ins Nimmerland schickte.
 


 

Kapitel 2-Ende

Kapitel 3
 


 

Ich wurde von einem Klimpern wach. Geschirr. Ich dachte sofort an meine Freunde, die sich in die Küche geschlichen hatten. Doch da bemerkte ich auch schon, dass ich nicht zu Hause war. Mit einem Mal fiel mir alles wieder ein. Ich war noch immer entführt.
 

Doch die Person, die nun im Raum stand, war kleiner. Sie hatte die Größe eines kleinen Kindes, nen geschätzten Meter kurz. Und sie trug…einen Schlafanzug in Form eines rosa Kaninchens.
 

Ich hob meinen Kopf und blinzelte.
 

Die Gestalt hockte auf dem Boden und sammelte das Besteck, welches sie verstreut hatte, wieder ein. Ihr Kopf schnellte herum, als sie mich bemerkte und ich erkannte das Gesicht eines kleinen Mädchens. Es war nur ein oder zwei Sekunden, in der wir uns anstarrten, bevor sie die Flucht ergreifen wollte.
 

„Hey, warte! Yah, bitte warte!“, rief ich und hustete den eingeatmeten Staub der Matratze aus.
 

Wie angewurzelt blieb die Kleine beim Türrahmen stehen und drehte sich zitternd zu mir um. Ich weiß nicht wirklich, ob sie vor mir Angst hatte oder generell wahnsinnig schüchtern war. Es war mich in dem Moment auch egal, kleine Kinder konnte man gut manipulieren.
 

„Geh nicht weg, bitte. Wie…wie heißt du?“, ich zwang mir ein Lächeln auf die Lippen und versuchte meine Stimme so sanft wie möglich zu halten. Gar nicht einfach, wenn die Lippe angeschwollen war.

Sie schwieg und starrte auf den Boden, knetete nervös ihre kleinen Finger:
 

„Arjuna darf nicht mit Fremden sprechen…“, wisperte sie zaghaft.
 

„Arjuna? Ist das dein Name, Arjuna?“, ich schnaufte und versuchte meine Liegeposition etwas angenehmer zu gestalten. „Er…erkennst du mich? Weißt du, wer ich bin?“ Und ich betete zu Gott, dass dieses Kind Zeitschriften las und viel fernsah.
 

Ein Nicken.
 

Ich atmete erleichtert auf: „Wenn du mich kennst, dann bin ich doch kein Fremder, oder?“, versuchte ich den Spieß umzudrehen und erntete wieder ein kleines Nicken. Ich bemerkte den belegten Essteller auf dem Nachtkästchen und die Wasserflasche.
 

„Hast du mir das gebracht, Arjuna?“, fragte ich sie eher abwesend und deutete ihr an, etwas näher zu kommen. Sie tat es, auch wenn es nur ein paar Mäuseschritte waren.
 

„Arjuna muss tun, was ihr großer Bruder von ihr verlangt.“
 

Mir drehte es den Magen um, als ich realisierte, wen sie mit ‚großen Bruder‘ meinte. Sie war die kleine Schwester dieses Scheißkerls? In mir kroch Mitleid hoch und ich versuchte mich etwas aufzurichten.
 

„Wo sind deine… eure Eltern, Arjuna?“

„Der Bruder passt auf Arjuna auf.“

Ich schluckte schwer und nervös wechselte das Mädchen Arjuna die Blicke zwischen mir und dem grell-leuchtenden Türrahmen. „Arjuna muss gehen, sonst wird großer Bruder wütend.“
 

Und das wollten wir beide nicht, das sah ich in ihren Augen. „Kommst du wieder?“, fragte ich sie, bevor sie aus meinem Sichtfeld verschwand. „Wenn Arjuna darf..?“
 

„Ich würde mich freuen“, lächelte ich sie an, dieses Mal war es ein ehrliches Lächeln. Die Kleine war süß und wenn ich sie rumkriegte, dass sie mich befreit, flüchte ich mit ihr. Hoch und heilig versprochen.
 

Niemand, nicht mal ein Blutsverwandter, hatte es verdient, mit so einem Scheißkerl leben zu müssen!
 

Kapitel 3-Ende

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

nicht realistisch? O.o
 

joah...könntest recht haben ^^' *drop*

aber ich finde, die FF hat trotzdem etwas....*selbst gerne liest* nyah, vielleicht bin ich ja auch einfach...*will das wort ned einfallen*

however

die FF hier soll ja unterhalten (sonst wärs keine FF, ned?)
 

viel spaß :3
 

Kapitel 5
 


 

Ich muss ziemlich fertig ausgesehen haben, als die kleine Arjuna wiederkam und ganz fest ihren Kuschelbären drückte, als sie vor mir stand.

„Hey…“, begrüßte ich sie krächzend und bereute es auch schon, da ein weiterer Schmerzblitz durch meinen Körper zuckte.
 

„Hat Oppa aua-aua?“, Besorgnis glitzerte in ihren großen dunklen Glubschaugen. Ich nickte verkrampft und antwortete ihr: „ja, ganz großes Aua hab ich.“
 

Sie ließ ihren Teddy fallen und lief aus dem Raum. Ich sah ihr nach, wusste nicht wirklich, ob ich sie nun verschreckt hatte oder ob sie sich vor mir schämte, zu weinen. Ich war mir nicht sicher, aber um ehrlich zu sein, war mir das in dem Moment auch herzlichst egal.
 

Sie kam wieder zurück und klammerte sich an einen kleinen pinken Erste-Hilfe-Köfferchen. Will sie mich verarzten? Ach nein, wie süß.

„Wo hat Oppa aua-aua? Hier?“, sie deutete auf meine Wange. Ich nickte und schon hatte ich die Wahl zwischen ein Hello Kitty oder ein Blumen-Pflaster. Ich entschied mich fürs Blumenpflaster.
 

„Wo noch aua-aua?“

Ich deutete mit meinem Kinn auf meine gefesselten Hände, die schon ganz wund waren und auf meine Knöchel. Arjuna zögerte etwas, schnitt dann aber doch mit ihrer Mini-Arzt-Schere die Kabelbinder an meinen Handgelenken durch. Erleichtert richtete ich mich auf und umarmte die Kleine dankbar, natürlich nicht ohne vorher ihre Erlaubnis zu holen.
 

„Ist dein Bruder in der Nähe, Arjuna?“
 

Sie verneinte und ich versuchte mit einer ihrer Haarnadeln meine improvisierten Fußfesseln zu knacken. Das sah in den Filmen wesentlich leichter aus als es war, könnt ihr mir glauben. Ich riss an den Ketten, doch auch die bewegten sich kein Stück.
 

„Wann kommt dein Bruder wieder?“

„In einer Stunde. Großer Bruder ist in die Stadt gefahren um einzukaufen“, erklärte sie und in meinem Kopf setzten sich die kleinen Rädchen in Bewegung.
 

Eine Stunde für eine Flucht?

Könnte schwierig werden, ich wusste nicht, wo ich war und mit dem Kind und den Fußfesseln wurde es auch nicht gerade leichter. Aber ich musste es schaffen.
 

Schließlich stand hier mein und ihr Leben auf dem Spiel.
 

„Was hältst du davon, wenn wir einen Spaziergang machen, hm?“

„Aber mein Bruder hat gesagt-“
 

Dein Bruder ist ein verdammtes Arschloch und wenn wir nicht abhauen, bringt der uns um! Natürlich konnte ich das nicht sagen, aber ich dachte es. Und allein schon der Gedanke zählt, nicht?
 

„Er wird es nicht erfahren. Das ist dann unser kleines Geheimnis, okay?“, sagte ich stattdessen und zwinkerte ihr geheimnisvoll zu. Soviel ich wusste, lieben Kinder Geheimnisse. Besonders, wenn es nur sie etwas betraf.
 

Ihre Augen begannen zu leuchten und ein Strahlen erschien in ihrem Gesicht. Yes, sie hatte angebissen. Ich erhob mich also von meinem Bett – krümmte mich kurz zusammen, da mir mein Arsch verdammt weh tat – und nahm Arjuna an die Hand. Ich hatte schließlich noch immer keine Ahnung, wo ich war und musste also mein Leben in die Hand eines Kleinkindes legen.
 

Ich hatte auch schon bessere Zeiten…
 

Als ich meinen Fuß das erste Mal in die Freiheit setzte, atmete ich erstmals ganz tief die frische Luft ein. Es war Nacht, stockdunkel und wir beide waren inmitten eines Waldes, bei einer Waldhütte. Großartig, besser hätte ich es nicht hinbekommen. Und wohin jetzt?
 

An mein linkes Ohr drang das Geräusch eines vorbeifahrenden Autos, kurz darauf noch eins. In diese Richtung musste also eine Straße sein. Zielsicher steuerte ich es an und hüpfte mit meinen Beinen zielsicher voran. Ich merkte, wie Arjuna mich mit schiefgelegten Kopf beobachtete und mich dann imitierte.
 

„Oppa ist lustig!“, meinte sie lachend und überholte mich springend. Ha ha ha…dreimal gelacht. Mir tut alles weh und ich bin gefesselt, du niedliche Rotzgöre. Sowas nennt man Handicaps.
 

Nach gefühlten hundert Meilen springen und mindestens genauso oft hinfallen, erreichten wir tatsächlich eine Landstraße und wie ich schnell bemerkte, waren diese zwei Autos von vorhin Ausnahmefälle. Es kam nämlich kein einziges Auto nach, dass uns hätte ein Stück mitnehmen hatte können.
 

„Arjuna, weißt du zufällig ob es hier irgendwo noch etwas gibt? Ein Haus oder…oder ne Tankstelle?“, fragte ich sie und sie deutete in eine Richtung.

„Tankstelle dort. Was wollen Oppa und Arjuna dort?“, fragte sie unsicher und sah immer wieder zu der Waldhütte zurück, als sie mir hinterher tapste.

„Ich lade dich auf eine heiße Schokolade ein, was sagst du dazu, young Lady?“, schmeichelte ich ihr zwischen den Zähnen hervor gepresst und rieb mir meine halberfrorenen Arme halbwegs warm.
 

Kleine Info am Rande: Wir hatten Winter und der Boden war bereits mit frischem Reif überzogen.

Und ich hatte nur mein zerschnittenes T-Shirt, meine Jeans und meine Sneakers an. Ich Depp hätte mir zu mindestens ne Decke mitnehmen sollen…
 

Begeistert hüpfte mir Arjuna voraus. Die Kleine glaubte aber auch an alles. Naja, was Heißes wär grad wirklich keine schlechte Idee. Meine Zähne klapperten unruhig aufeinander und ich bekam auch schon nen Muskelkater im Kiefer. Nicht schön, könnt ihr mir glauben.
 

Dann sah ich die Tankstelle auch schon vom weiten leuchten. Dieses grelle Gelb war also meine Rettung? Naja…man musste nehmen, was man bekam.
 

Ich hüpfte schneller, flog dadurch noch öfters auf die Fresse und wurde dafür auch noch eiskalt ausgelacht. Ich rupfte ein paar Grashalme aus und schmiss sie nach ihr, aber auch diese hatten sich gegen mich verschworen und segelten keine zehn Zentimeter vor meiner Nase auf den Asphalt.
 

Ich rappelte mich auf, meine Knie waren nun komplett zerschunden aber das Ziel war jetzt so nah, ich konnte nicht aufgeben. Also humpelte ich mehr schlecht als recht weiter und erreichte schließlich als halbe Eisfigur die automatischen Eingangstüren, welche sich sehr einladend auf mich wirkend öffneten.
 

Keuchend hopste ich in die wohltuende – anfangs auf der Haut brennende – Wärme und bemerkte die etwas geschockte Verkäuferin hinter den Tresen, die mich beobachtet, nein, wohl eher ungläubig und entsetzt angestarrt hatte. Müde und erschöpft schleppte ich mich zu ihr hin und stützte mich fix und fertig vor ihr auf dem Tresen ab.
 

„Ne heiße Schokolade für die Kleine, und einmal Toilette für mich, bitte.“
 


 

Kapitel 5-Ende
 


 

P.S. danke an meine Beta-Leserin und danke nochmal, für den süßen Namen der Kleinen :3

ich find die so niedlich >w<

Kapitel 6
 


 

Arjuna schlürfte glücklich und zufrieden an ihrer heißen Schokolade, während ich mich mit so einem kleinen Päckchen Plastik abärgerte, wo eine solche Notfalls-Decken drin war. Mir war immer noch scheiße kalt und es war mir unangenehm so halb angezogen in der Tankstelle zu stehen, wo mich die Angestellte die ganze Zeit geistesabwesend anstarrte.
 

Gut, ich konnte sie verstehen. Wie oft wird schon ein bekanntes Gesicht entführt und taucht dann bei genau dieser Tankstelle auf? Eben.

Wie lange war ich eigentlich weg?
 

Endlich hatte ich die Notfall-Decke befreit und hüllte mich komplett damit ein. Dann schnappte ich mir ein paar Handwerkszeuge aus dem Regal, klemmte sie unter meinen Arm und tapste zur Angestellten.

„Könnten Sie einen Moment auf die Kleine aufpassen?“

Sie nickte eifrig und schon war ich zur Toilette gehopst. Dort drehte ich fachgerecht zweimal den Schlüssel um – sicher ist sicher – und ließ mich auf den Boden neben der Kloschüssel nieder.
 

Ich musste diese Scheiß Handschellen von meinen Knöcheln loswerden, die trieben mich in den Wahnsinn!
 

Mit einer Hand hielt ich meine Decke fest, mit der anderen begann ich mit einem Hammer auf die Ketten einzuschlagen. Es machte höllischen Lärm, doch es störte mich nicht. Ich musste die Kette kaputt machen, oder zu mindestens schwächen. Doch sie verbog sich nur.
 

Ich knüpfte die Enden meiner Decke zu einem Knoten am Hals zusammen – wie einen Umhang – und nahm nun eine kleine Gartenschere, um die kleinen Stangen durch zu zwicken. Doch die waren zu stark und die Schere zu schwach. Wütend schmiss ich das Teil gegen die Tür und legte meinen schweren Kopf in den Nacken.
 

Mann, war ich müde.
 

Ich war anscheinend für kurze Zeit eingenickt, denn ein energisches Klopfen riss mich aus meinem Halbschlaf.

„Besetzt!“, rief ich und schnappte mir wieder den Hammer um auf die Ketten einzuschlagen.
 

„Kim Jaejoong? Hier ist die Polizei!“
 

Ach ja? Polizei? Ich musste sichergehen, dass es nicht dieser Scheißkerl war oder ein Komplize von ihm: „Schieben Sie ihren Ausweis unter der Tür durch.“

Es dauerte etwas, vermutlich überlegten sie was sie tun sollten, ehe der Ausweis im Türschlitz erschien. Ich schnappte ihn mir und inspizierte ihn.
 

Ich hatte keine Ahnung wie man Echte von Fälschungen unterschied, aber ich tat mal so, als ob ich es könnte.
 

Ich las mir alles durch, kritisierte etwas unbewusst das monotone Foto des Polizisten, bevor ich mich doch dazu entschied, die Tür aufzuschließen. Ich rappelte mich also auf, drehte den Schlüssel zurück und öffnete die Tür.
 

Da standen wirklich Polizisten. Ganz viele. Viel zu viele.
 

Ich wickelte mich fester in meine Decke und wandte mich an die Angestellte: „Wo ist die Kleine?“
 

Plötzlich rammte mein linkes Bein etwas, ein Haarschopf, und klammerte sich sehr fest daran. Ich schwankte und mein Gleichgewicht drohte zu kippen, aber ich fing mich rechtzeitig.

„Arjuna hat Angst, Oppa“, wimmerte sie und schlüpfte unter die Decke um sich noch mehr zu verstecken. Ich tätschelte ihren Kopf seufzend.
 

„Ich denke, wir fahren aufs Präsidium um…ungestört zu reden“, meinte einer von den Polizisten und geleitete uns – mich und Arjuna auf dem Arm – zu einem der drei Polizeiwagen. Die Handschellen hatte er mir zum Glück vorher abgenommen.

„Darf ich mir ein Handy ausleihen? Ich möchte meine Jungs anrufen“, fragte ich höflich und schon hatte ich drei Stück in meinem Schoß. Ich verdrehte meine Augen und wählte eines, das ich auch einigermaßen bedienen konnte.
 

„Yunho? Ich bins…Aua, hört auf mir alle ins Ohr zu kreischen! Ja, mir geht’s gut. Ja, wurden gerade aufgesammelt. Ja…jaha~…nein. Ach, kommt einfach zum Präsidium. Und nehmt mir was Frisches zum Anziehen mit, ja? Bye“, ich legte auf und rieb mir meine Schläfen.
 

Jetzt hatte ich es endlich mal geschafft, mal keine Kopfschmerzen zu haben, und schon kehrten sie wieder, diese Bastarde.
 

Arjuna schielte immer wieder nervös unter unseren improvisierten Umhang hervor und schlang ihre kleinen Arme um meine Hüften. Ich sog scharf die Luft durch die Zähne ein, sie hatte ne ungünstige Stelle zum Zudrücken erwischt.
 

Wir fuhren etwa eine halbe oder dreiviertel Stunde, ich hatte das Zeitgefühl etwas verloren, ehe wir Seoul erreichten. Ah, endlich wieder in einer vertrauten Umgebung, wie hatte ich es vermisst.
 

Das Polizei-HQ war in einem Hochhaus und Arjuna und ich wurden gebeten in einer der Büros zu warten. Die Kleine ließ mich kein einziges Mal los, sie war wirklich ein verschrecktes Bambi. Schon nach kürzester Zeit langweilte ich mich und wandte mich an sie: „Spielen wir was?“
 

„S-sp-spielen?“, ihre Augen begannen wieder zu leuchten.

„Kennst du verstecken? Ich zähle bis zehn, nein, zwanzig, einverstanden?“
 

Sie sprang von meinem Schoß und ich schloss die Augen. „Nicht schummeln, Oppa!“

Ich presste meine Hände zusätzlich auf meine Augen und begann zu zählen.

„Eins, zwei, drei….achzehn, neunzehn, zwanzig!“, ich nahm meine Finger aus dem Gesicht und öffnete die Augen. Vor mir stand eine erwachsene Frau.
 

„Bist du gealtert, Arjuna?“, kam es erstaunt aus meinem Mund, noch bevor ich schalten konnte, dass das nicht Arjuna war. Die Mundwinkel meines Gegenübers zuckten leicht.
 

„Guten Morgen, Mr. Kim Jaejoong“, antwortete sie bloß, doch ich hatte mich schon weggedreht um nach der Kleinen zu suchen. Sie hatte sich unter einem Schreibtisch versteckt und einen Papierkorb über den Kopf gestülpt. Auch Arjuna hatte bemerkt, dass noch jemand im Raum war und weigerte sich von ihrem Versteck hervorzukommen.
 

„Morgen? Wie spät ist es? Und wer sind Sie?“, ich war verwirrt und hatte viele Fragen, die irgendwie niemand bis jetzt beantwortet hatte. Ich hatte auch niemanden gefragt, fiel mir ein.

„Halb sechs. Ich bin Dr. Niwan und werde euch beide nur kurz durchchecken, für den Fall dass es noch mehr Verletzungen gibt“, sie deutete in mein Gesicht, wo noch immer das Blumenpflaster klebte.
 

„Uns geht’s gut“, meinte ich trocken und hockte mich zu Arjuna unter den Tisch, „bauen wir uns einen Schutzbunker?“

Arjuna kicherte und nickte begeistert. Ich zog mein zerschnittenes T-Shirt aus – natürlich ohne meine inzwischen schön-warmen Notfallsdecke auszuziehen, das war auch nicht mal nötig bei dem Fetzen – und hängte es über die Tischkante, beschwerte die enden mit der Tastatur des Computers und einer Schreibtischlampe.
 

„Sind Sie sicher, dass alles in Ordnung mit euch beiden ist?“

„Arjuna, schnappt dir die Bleistifte, wir brauchen Munition für den Fall eines Angriffes des bösen Drachens“, wisperte ich und die Kleine quietschte vergnügt auf.
 

Was soll ich sagen? Ich hab sie eben in mein Herz geschlossen und es war lustig mit ihr. Selbst wenn uns diese Frau Doktor für verrückt erklärte, weil wir diese ernst-zunehmende-Situation ziemlich in und durch den Dreck zogen.
 

Eine Zeit lang stand die Frau etwas verloren in dem Büro, vermutlich hoffte sie, dass ich zur Vernunft kam und mich von ihr untersuchen ließ – ha, Wunschvorstellung – bevor die Polizisten hereinkamen, in Begleitung meiner Jungs.

Ich sprang auf und krachte unsanft mit meinem Kopf gegen die Tischplatte. Die Schreibtischlampe kippte und der Fetzen, welches sich mal mein T-Shirt schimpfte, segelte zu Boden.
 

„Hyung! Alles in Ordnung mit dir?!“

Ich krabbelte mir den Schädel reibend unterm Tisch hervor und ließ mich stürmisch von meinen Jungs umarmen. Yoochun und Changmin schluchzten erleichtert auf.

„Sorry, aber wie lange war ich eigentlich weg?“
 

„Zwei Tage, Hyung.“

„Hm“, machte ich nur und ließ die Zahl in meinem Kopf kreisen. Das waren zwei verflucht lange Tage. Lag vielleicht daran, dass ich nie geschlafen hatte.

„Arjuna, na komm, du auch“, lockte ich meine kleine Freundin, die uns Fünf mit großen Augen aufgeregt anstierte.
 

„Wo hast du die Kleine aufgegabelt?“, fragte mich Yunho und hockte sich hin, damit er auf Augenhöhe mit ihr war. Schüchtern griff sie nach seiner ausgestreckten Hand und drückte kurz seine Finger zur Begrüßung.
 

„Die ist ja süß~ sieht aus wie Yoochun in Balloons, nur in Kleinformat und weiblich“, Junsu lachte, als Arjuna nach seinen Haaren griff und an ihnen zog. Sie quietschte vor Freude auf und umarmte ihn herzlichst.
 

„Habt ihr meine Sachen dabei?“, ich umging bewusst seine Frage nach Arjuna. Ich wollte an diesem Tag nichts mehr erklären oder erzählen. Nur noch nach Hause, in eine heiße Dusche und in mein eigenes Bett.
 

Yunho reichte mir seine Umhängetasche und ich verbeugte mich kurz aber wahnsinnig dankbar. Endlich wieder ein sauberes T-Shirt und saubere Jeans, herrlich, wie hatte ich mich danach gesehnt.
 

Ich öffnete den geknüpften Knopf meiner Notfallsdecke und ließ den silber-goldenen Umhang zu Boden segeln. Junsu, Changmin und Yunho schnappten erschrocken nach Luft und Yoochun und die Ärztin schluckte schwer.
 

„Hast du dich noch nicht untersuchen lassen, Hyung?!“

„Kriegt euch wieder ein, die paar blauen Flecken werden wieder verschwinden“, meinte ich gelassen und schlüpfte schnell in mein Shirt.

„Mr. Jaejoong, Sie sollten mich wirklich Sie untersuchen lassen“, redete nun auch die Ärztin auf mich ein.
 

„Hören Sie, bei allem Respekt, aber ich habe seit zwei Tagen kein Auge mehr zugetan, geschweige eine Dusche von innen gesehen und will einfach nur in MEIN Bett“, erklärte ich und musste meinen Tonfall beherrschen, dass ich nicht unhöflich wurde.

Meine Freunde warfen sich gegenseitig besorgte Blicke zu.
 

„Das verstehen wir, aber Sie sollten-“, der Polizist hatte auch nur sein Glück versuchen wollen.

„Wo soll ich unterschreiben, dass es mir gut geht und ich nach Hause gehen kann?“, unterbrach ich ihn, war nun wirklich sauer und genervt. Ich rieb mir meine Augen und massierte meine Nasenwurzel.
 

Ich brauch ne Schmerztablette, und zwar dringend.
 

Kapitel 6-Ende

so...
 

hab ich heute schon 'so' gesagt? O.o

vermutlich noch nicht xD Premiere! *rofl*
 

bevor ich Arbeiten fahr, gibts noch ein Kap ;3 (sonst vergess ichs wieder und dann gibts haue -.-)
 

etwas kurz ausgefallen, aber sowas solls auch mal geben, nich?^^'
 

Kapitel 7
 


 

Ich konnte meinen Dickschädel durchsetzen und mir wurde ein Formular gereicht, dass ich unterzeichnen konnte, damit ich auf eigene Gefahr nach Hause gehen durfte. Diese Ärztin wollte auch noch versuchen, mich ins Krankenhaus zu bringen um dort meine Nacht…also eigentlich meinen Schlaf, es war ja morgens, zu verbringen.
 

„Was machen wir mit der Kleinen?“
 

„Nehmen wir mit“, antwortete ich kurz und bündig.

„Was? Wir können doch nicht einfach ein Kind-“, Yoochun brach ab, da sich Arjuna´s Arme wieder fest um mein Bein wickelten und sie anfing zu schmollen. Ich schmunzelte und wippte mit meinen Augenbrauen besserwisserisch gegenüber dem Jüngsten.
 

„Arjuna, was hälst du davon, mit Junsu und Changmin heute eine Übernachtungsparty alá Lagerfeuer und Indianer zu schmeißen, hm?“, ich hockte mich auf ihre Augenhöhe hinab, wurde aber auch schon stürmisch von ihr umarmt, was mich nach hinten kippen ließ. Einer dieser bereits vergessenen Schmerzblitze durchzuckten meinen Hintern und ich biss mir auf die verkrustete Unterlippe.
 

„Arjuna will bei Oppa bleiben“, jammerte sie und begann dicke Krokodilstränen zu weinen.
 

Es war schön von so einem süßen Minifan verehrt zu werden, aber auch ich hatte meine gewissen Grenzen und Bedürfnisse nach Privatsphäre.
 

„Jaejoong ist sehr müde, Arjuna. Er schläft nebenan von uns, wenn du ihn suchen solltest“, Junsu hockte sich nun ebenfalls neben mir hin und stupste die Kleine an die Nasenspitze.
 

„Und ich werde dir hoch und heilig versprechen, dass wir viel Spaß miteinander haben werden“, schloss sich nun Changmin an, hob seinen Daumen und zwinkerte ihr zu.

Arjuna schniefte und nickte: „Arjuna will dann eine Katze des Indianers sein.“
 

„Minnie, du wirst der, der mit dem Wolf tanzt. Ich nehm die Katze!“, bestimmte Junsu breit grinsend bevor der Andere reagieren konnte und nahm die Kleine direkt von mir runter Huckepack.
 

Dankbar nickte ich ihm zu, stand mit Yunho´s Hilfe auf und zupfte mein Shirt zu Recht.
 

„Falls etwas sein sollte, hier ist meine Karte“, sagte die Ärztin und steckte mir ihre Visitenkarte zu, die ich eher nebensächlich in meine Hosentasche schob. Ich hatte wirklich genug Aufruhr für heute.
 

Dusche. Bett. Schlafen. Nie wieder aufwachen.
 


 

Kapitel 7-Ende
 

also cih finde, das kap hat was ;D

ha~ ich mag meine FF^^ sie is cool, lustig und vor allem anders xP

Kapitel 8
 


 

Die ganze Fahrt über bis nach Hause in unsere Wohnung schwieg ich und meine Kumpels respektierten das. Ich brauchte diese Zeit für mich selbst und nutzte sie, um meine Gedanken mal zum Stillstand zu bringen und neu zu ordnen.
 

Zwei Tage…
 

Zwei verfluchte Tage war ich weg.
 

Zuhause angekommen bezog ich erstmals wieder mein Zimmer, schnappte mir meinen iPod, küsste ihn aufs Display und drückte ihn fest an mich.

„Kumpel, wie hab ich dich vermisst“, sagte ich zu dem kleinen Gerät und legte ihn glücklich seufzend wieder auf seinen Platz zurück.

Alles war wieder so, wie es vorher war. Ich war daheim...

Und brauchte ne Dusche.
 

Dringend.
 

Ich schnappte mir aus dem Kleiderschrank frische Klamotten - ja, schon wieder – und verschwand schnurstracks im Badezimmer.

Erleichtert stützte ich mich am Waschbecken ab und am liebsten hätte ich es auch kräftig umarmt, aber ich hielt mich zurück.

Noch besaß ich ein kleines bisschen Stolz und Verstand, bevor der Wahnsinn über mich herrschte.
 

Ich hob meinen Kopf und sah nach langer Zeit mal wieder in den Spiegel.

Wow…

Ehrlich, ich hab mich noch nie so fertig gesehen, wie in diesem Moment. Dunkle Augenringe, das Blumenpflaster auf meiner Wange und darüber eine leicht bläulich-gefärbte Augenpartie, die aufgebissene Unterlippe, welche schon eine Kruste gebildet hatte und die total zerstörten Haare.
 

Mann, kein Wunder dass mich alle so schief angestarrt hatten und wenn wirs nicht besser gewusst hätten, hätte ich gesagt, dass das alles Film-Make-Up sei.
 

„Hallo, Dusche! Hast du mich vermisst?“, grinste ich zu den Spiegelbild der Duschwänden und dem Duschkopf, welche mich freudig an glänzen zu schienen.

Ich zögerte auch nicht lange und streifte mir meine Jeans samt Boxershorts vorsichtig ab – meine zerschundenen Knie waren es mir dankbar – und auch mein Shirt folgte.
 

Ein wirklich schönes Gefühl hatte ich, als die ersten Tropfen Wasser auf meine Fingerspitzen fielen, als ich die Temperatur regelte.

Bis ich auf die bescheuerte Idee kam, meine Haarspülung aus dem Spiegelschrank entwenden zu wollen.
 

Ich ließ den Duschkopf fallen und musterte den Anblick, der mir im Spiegel bot. Ich blinzelte ungläubig und verwirrt.
 

Nein, das konnte nicht sein…sowas gab es nicht. Das musste alles Film-Make-Up sein.
 

Ich tastete über meine Schulter, erreichte jedoch nicht die gewünschte Stelle und versuchte es deswegen von unten hinauf. Unabsichtlich presste ich meine Hand in die violett-blau gefärbte Haut und verzog mein Gesicht.
 

Okay, darunter muss ein etwas größerer blauer Fleck liegen, schließlich hat der Verrückte ja ein paar Mal auf mich eingedroschen.

Ich versuchte über die Stelle zu reiben, um das viel zu viele – war bestimmt aufgemalt – Violett zu entfernen. Schmerzerfüllt kniff ich meine Augen zusammen.
 

Ich wand meine Augen von meinem fast schon entstellten Rücken ab und sah unabsichtlich an meinem Oberkörper hinab. Um meine Rippen und meine Hüften hatte sich ebenfalls solche violette Flecken gelegt.
 

Was zum-?
 

Ich änderte meinen Plan und sprang wieder unter die Dusche, leerte die halbe Duschgelpackung und begann mich wie wild abzureiben. Irgendwie musste ich diese Farbe doch weg kriegen!
 

Der entstandene Schaum, welcher sich der Schwerkraft der Erde erbarmte und sich den Weg über meine Beine erkämpfte, brannte wie Feuer in meinen offenen Knien und ich sackte zittrig in der Dusche auf den Boden.

Wieso ging diese störrische Farbe nicht ab, sie war doch nur aufgemalt…?
 

Obwohl ich nicht das Wasser abstellte und einfach weiter auf mich runter prasseln ließ, angelte ich mir mein großes Handtuch und versteckte damit meinen Körper vor mir selbst.
 

Ich wollte mich nicht so sehen, denn nun realisierte ich, was mit mir passiert war.
 

Was mir dieser Scheißkerl angetan hat…ich wollte es nicht sehen…
 


 

Kapitel 8-Ende

Kapitel 9
 


 

„Jaejoong? Bist du immer noch da drin?“

Es klopfte energisch, bis sich schließlich die Tür öffnete und Yunho seinen Kopf durch die Tür steckte.

Ich zog mir das pitschnasse Handtuch nun auch über den Kopf und umschlang fest meine beiden angezogenen Beine.

„Jaejoong?“, fragte Yunho nochmal, ich hörte wie er näher trat und den Wasserhahn abstellte.
 

Ich musste armselig in seinen Augen ausgesehen haben…
 

„Ich wusste das nicht…“, hauchte ich wie benommen und bettete mein Kinn zwischen den Knien, „ich wusste nicht, dass es so schlimm ist…“

Yunho zog mir das Handtuch vom Kopf und strich mir durch die nassen Haare.

„Am besten, wir schaffen dich als Erstes ins trockene, hm?“, meinte er und griff mir unter die Arme fürs Aufstehen. Ich krallte mich in mein Handtuch, versuchte mich und meine Verletzungen vor ihm zu verstecken. Er soll mich nicht so sehen.
 

Niemand sollte mich so sehen.
 

Yunho achtete auf meine zittrigen Beine, als ich aus der Dusche stieg. Kaum stand ich auf der rutsch-sicheren Fußmatte, riss ich mich auch schon von ihm los und brachte vorsichtshalber nen halben Meter Abstand zwischen uns.
 

Er stutzte, als er für diesen kurzen Moment meine Rückseite zu Gesicht bekam. Ich hatte gehofft, dass das Blut, welches eindeutig von meinem Hintern kam, aus meinem Handtuch gespült wurde, bevor er oder sonst wer es sehen konnte.

Nun war es zu spät.
 

„Du hast geblutet…bist du noch irgendwo verletzt?“

Ich drückte meine Beine zusammen, drehte meine Rückseite von ihm weg und versuchte den roten Fleck in meine Faust zusammen zu knüllen und zu verstecken. Beschämt stierte ich ein Loch in den Boden, als Yunho´s Gesichtszüge ihm entglitten.
 

„Nein…! Sag, dass das nicht wahr ist, Jaejoong!“, er schnappte nach Luft und griff nach dem Waschbecken, um sich irgendwo festzuhalten.

„Ich wünschte, ich könnte es“, meine Stimme brach zitternd, ich fror tierisch. Yunho sah hilflos aus, er wusste nicht, wie er jetzt mit mir umgehen sollte.

Ich sah ihm an, dass er mich am liebsten fest umarmt hätte, aber er traute sich nicht, mich anzufassen.
 

„Oh Gott…! Hast du dich deswegen nicht untersuchen lassen?“

„Nicht nur. Wenn ich gewusst hätte, dass ich so übel zugerichtet worden war, hätt ich mich schon untersuchen lassen…teilweise jedenfalls“, fügte ich beschämt hinzu und wickelte mir ein anderes, trockenes Handtuch um. Das Nasse ließ ich dann einfach fallen, sobald ich sicher war, dass das Trockene vollständig seinen Platz eingenommen hatte.
 

Genau, ich hatte mich nach meiner Flucht kein einziges Mal angesehen, sondern meine ganze Aufmerksamkeit auf die kleine Arjuna gerichtet.
 

„F-Findest…du mich jetzt…abstoßend?“

Ich hatte Angst vor einer Antwort, aber ich musste diese Frage einfach stellen.

Yunho brauchte ein wenig, um seine Fassung wiederzufinden, ehe er auf mich zuschritt und fest seine Arme um mich legten. Es tat gut, jetzt von ihm umarmt zu werden.

„Wie könnte ich?“, stellte er mir die Gegenfrage und klopfte mir sanft auf den Rücken. Zum Glück auf keine schmerzende Stelle.
 

„I-Ich möchte mich gerne anziehen. Wenn…könntest du bitte…?“, ich brauchte nicht weiter zu sprechen, da hob unser Leader auch schon seine eine Hand und spreizte alle Finger von sich.

„Ich geb dir fünf Minuten, okay?“

„Ich brauch nur drei“, schmunzelte ich und wartete, bis er die Tür hinter sich sorgfältig verschloss.
 

Ich zog mich an und rubbelte meine nassen Haare halbwegs trocken. Ich inspizierte das Blumenpflaster auf meiner Wange, ob es noch gut klebte, was es auch tat. Ich lächelte zufrieden. Arjuna könnte es mal zur Ärztin schaffen, wenn sie so weiter machte.
 

Etwas geknickt schlurfte ich mit Yunho in mein Schlafzimmer, wo er sich um die Rollos und Vorhänge kümmerte, sodass ich ungestört einschlafen konnte. Ich schlüpfte mit meinen iPod unter die Bettdecke und versuchte den Kopfhörerknoten zu lösen.
 

„Oppa~!“

Arjuna flitzte durch den Türspalt, gefolgt von zwei gehetzten Indianern, und sprang direkt zu mir auf mein Bett.

„Hyung, wie hast du es nur geschafft, dass sie so versessen auf dich ist?“, keuchte der Jüngste und wischte sich demonstrativ über seine indianer-mäßig bemalte Stirn.

„Charme“, antwortete ich kurz und strich der Kleinen gähnend über den Kopf.
 

„Oppa müde? Soll Arjuna ein Lied für Oppa singen zum Einschlafen?“

Wie hätte jemand nur so Angebot abschlagen können? Eben, ich konnte es auch nicht. Also kuschelte ich mich in mein Kissen, ließ mich von ihr sorgfältig und mütterlich zudecken.

„Großer Bruder hat das immer für mich gesungen, Oppa. Hör gut zu.

Hush, little Baby, don´t say a word~

Umma´s gonna buy you a mocking bird~

and if that mocking bird doesn´t sing,~

Umma´s gonna buy you a dimondring~

[…]“

Ich schloss meine Augen, meine Gesichtszüge erschlafften, als sie die ersten Töne des Wiegenliedes sang. Es erinnerte mich unweigerlich an ihn, den Scheißkerl, als er es vor meiner Tür gesungen hatte bevor er reinkam…und es passierte…

Ich blendete meine Umgebung aus, hoffte, dass sie aufhören würde zu singen, sonst begann ich wirklich noch zu weinen.
 

Ich wollte nicht daran erinnert werden.
 

Ich wollte nicht.
 


 

Kapitel 9-Ende
 


 

P.S. keine bange, es waren nur die letzten beiden Kaps so frustrierend, ab dem nächsten gehts wieder bergauf mit JJ´s schwarzen Humor :3
 

PP.S. vielen Dank an meine Beta -> L-Lawliet, die bis zu diesem Kap gute arbeit geleistet hat *muhahha* jez mussu Reviewn wie jeder andere, denn du hast keine ahnung, wie´s weitergeht >;D *evil*
 

PPPS: die folgenden Kaps sind Beta-gelesen, aber von ai-emo-keks (ich hoffe, dein name stimmt und is noch immer so *drop*)

Kapitel 10
 

Ich hatte nicht viel geschlafen, nur ein paar Stunden.

Nicht viel, aber genug um zu wissen, dass ich womöglich nicht so schnell wieder friedliche Träume haben werde. Es verfolgte mich einfach alles wie ein Rudel hungriger Wölfe.
 

Und ich wusste leider nur zu gut, wie ich dieses Rudel loswerden konnte: ich musste der Polizei alles sagen, damit sie diesen Scheißkerl schnappen und hinter Gitter bringen konnten.

Bevor das nicht passierte, würde ich nie meine Ruhe finden.
 

Dementsprechend saß ich am gleichen Tag noch gegen späten Nachmittag auch schon in einem Verhörraum. Ein Polizist – der Chef-Kommissar – vor mir, zwei standen hinter mir und ich verwettete meine Seele, dass da noch ein paar Duzend Leute hinter dem Spiegel standen.
 

Auf den Tisch lag das Diktiergerät, welches bereits eingeschaltet war.

„Was ist passiert?“, fragte mich mein Gegenüber, bestimmt schon zum vierten Mal, doch er war noch immer sehr geduldig.
 

„Von wo an wollt ihr es hören?“, stellte ich die Gegenfrage.

„Den Anfang. Einfach alles. Je mehr Details, umso besser.“

Ich gaffte ihn fassungslos an. Was für ein Mensch würde sowas im Detail hören wollen, was mir passiert ist? Was ich er- und durchleben musste in diesen zwei Tagen?
 

„Also gut“, seufzte ich schwer, schließlich gab es keinen anderen Weg für mich. „Ich wurde am 26. Jänner 1986 geboren, aber ganz genau kann ich mich nicht mehr daran erinnern-“

„Kim Jaejoong! Sie wissen genau, welchen Anfang ich meinte!“

Ich musste zugeben: ich versuchte unnötig der Situation aus dem Weg zu gehen und Zeit zu schinden.
 

„Müssen denn auch so viele zuhören?“, jammerte ich und kleinlaut und rutschte nervös auf meinem Stuhl hin und her.
 

„Ich wurde entführt, geschlagen, getreten und bin erfolgreich mit Arjuna geflüchtet. Mehr muss ich doch wohl nicht sagen, oder?“, murrte ich und deutete auf meine Rippen. Jeder weiß, wie ich unter dem Shirt aussah.

Vor diesem Verhör musste ich mich der Ärztin ergeben, welche auch Fotos von meinen Verletzungen schoss, „für die Dokumentation meines Falls.“
 

Ich war nur ein weiterer Fall für diese Leute da, huh?
 

Ehrlich gesagt: am liebsten wäre ich gleich nach dieser Aussage wieder nach Hause gefahren und hätte mich in mein Zimmer eingeschlossen.
 

„Konnten Sie ihren Entführer erkennen?“

„Nope, er trug eine Clownsmaske.“

„Würden Sie seine Stimme wiedererkennen, wenn wir sie Ihnen vorführen würden?“

Ich schluckte und überlegte einen kurzen Moment, bevor ich nickte. Hieß das etwa, dass sie schon Verdächtige geschnappt haben?
 

Das wäre doch großartig!
 

„Gut, das wäre fürs Erste mal alles. Außer…Sie wollen noch etwas hinzufügen“, schlug mir mein Gegenüber vor und sah mir eindringlich ins Gesicht.

Ich hielt seinem Blick stand und dachte nur: Vergiss es, du Penner…DAS wird nie im Leben über meine Lippen kommen.
 

Kapitel 10-Ende
 


 

whut? O.o

ah, genau. es gibt da ein oder zwei kürzere kaps^^' *drop*

ich hoffe trotzdem, euch hats gefallen :3
 

P.S. hat jeder von euch nun diesen Ohrwurm von Hush, little baby? O.o

wirklich?

cool xD

jez gehts euch wie mir *rofl*

viel spaß mit dem kleinen YunJae~ ;3

(mann ich liebe dieses Kap xD)
 

Kapitel 11
 

Vor der Tür warteten meine Jungs sehnsüchtig auf mich und klopften mir alle Stolz auf die Schulter. Ich fühlte mich nicht wirklich wohler als vorher. Ich war schon wieder so erschöpft und müde, dass ich tot umfallen hätte können. Nein, noch schlimmer und ich hörte auch schnell, warum.
 

Mein Magen knurrte.
 

Stimmt, ich hatte noch nichts gegessen. Das sollte ich ändern.

„Ich koche nachher was. Habt ihr wenigstens was eingekauft während meiner…Abwesenheit oder ist der Kühlschrank verwildert?“, scherzte ich ein wenig streng und stieg in unseren Van ein.
 

„Hyung, du solltest etwas mehr Vertrauen entgegen bringen.“

„Haben ihn verwildern lassen.“

„Minnie!“

„Was? Ist doch wahr!“
 

Ich begann zu lachen. Jap~ so kannte ich meine Jungs. Chaotisch und total aufgeschmissen ohne mich.
 

Wie immer.
 

Wir machten also einen kleinen Zwischenstop bei einem kleinem privaten Supermarkt, als mir etwas einfiel.

„Weiß die Öffentlichkeit eigentlich, dass ich entführt war?“

„Nein, wir haben dich krank gemeldet und gesagt, dass du zu deiner Familie bist, eine kurze Auszeit nehmen“, erklärte Yunho kurz und reichte mir meine dunkle Sonnenbrille, die mein blaues Auge etwas abschirmte.

„Hm“, machte ich nur monoton, schnappte mir ein paar frische Lebensmittel, die ich vermutete zu brauchen und steuerte die Kasse an.
 

Ich sollte etwas Schnelles und Verträgliches kochen, dazu brauchte ich keine exotischen Zutaten.

Ohne großen Wortwechsel bezahlte ich den Kassierer und packte alles ins Auto ein. Yunho und Changmin halfen mir artig, damit ich nicht zu viel Kraft aufwenden musste.
 

Kraft, die ich ohnehin nicht mehr hatte.
 

Zu Hause angekommen, schnappte ich mir ohne unnötig Zeit zu verplempern gleich meine Schürze, wusch meine Hände und auch gleich das Gemüse mit. Ich hatte zwar nicht vor ein großartiges Menü zu zaubern aber so wie ich meine Jungs kannte, wollen die bestimmt auch etwas mit naschen.
 

Wie immer eigentlich.
 

„Wie geht’s dir?“, Yunho steckte vorsichtig seinen Kopf in mein Königreich und musterte mich.

„Bestens“, antwortete ich knapp und ohne mich zu ihm umzudrehen. Geschickt begann ich mit wenigen Handgriffen die Karotten zu schälen und klein zu hacken. Ich spürte seinen Blick im Nacken und mir schauderte es.
 

„Wenn du auf diese eine Sache hinauswillst, ob ich das auch erzählt hab, lautet meine Antwort: nein“, sagte ich deshalb und schnitt mir beim Zwiebel schälen fast in den Daumen. Meine Hände begannen bereits zu zittern, eindeutig ein Zeichen, dass ich Nährstoffe brauchte.
 

Dringend.
 

„Weiß ich. Wir standen alle hinterm Spiegel“, murmelte er kleinlaut und im Augenwinkel sah ich, dass er sich an den Türrahmen lehnte. Ich hatte es bereits geahnt, dass sie meiner Aussage gelauscht hatten.
 

Ein weiterer Grund, stolz darauf zu sein, dass ich es nicht gesagt hatte.
 

„Wieso, Hyung?“

„Kannst du dir doch vorstellen. Es ist schon schlimm genug für mich, dass du es weißt“, meine Augen brannten von den Zwiebeln und ich wischte mir mit dem Ärmel über die laufende Nase.
 

„Aber wenn die den Kerl schnappen und für das, was er getan hat, eingesperrt wird…“, er seufzte schwer, hatte eindeutig den Faden verloren und begann den Satz von vorne: „Wegen Entführung, Freiheitsentzug und mittlerer Körperverletzung wird niemand für lange Zeit in Haft wandern. Aber für eine-“
 

Ich legte das Messer beiseite und stützte mich links und rechts meines Schneidbrettes ab: „Sag es nicht, Yunho-ah. Bitte.“
 

„Jaejoong-Hyung…“, er kam um den Herd herum zu mir und legte mir zaghaft eine Hand auf die Schulter. Ich tastete mir den Zipfel seines Pullis, drehte mich mit gesenktem Kopf zu ihm und vergrub mein Gesicht in seiner Schulter- und Halsbeuge.
 

Er zuckte etwas zurück, aber ich hielt ihn fest.
 

„Bleib so…nur 10 Sekunden…“, murmelte ich verheult und inhalierte seinen Geruch. Er blieb stehen, lehnte seine Wange gegen meinen Haarschopf und tauschte seinen Pullizipfel gegen seine Finger ein, die ich nun fest drückte.
 

Ich zählte langsam, viel zu langsam, doch er blieb stehen. Er wartete ab, bis ich soweit war, rührte vorher keinen Muskel. Er ist wirklich ein guter Freund. Nach einiger Zeit hob ich meinen Kopf ein Stück und sah die feuchte Stelle, die ich vollgeheult hatte.
 

„´tschuldigung“, schniefte ich und versuchte mit meinen Fingern diese Stelle trocken zu wischen.

„Schon okay“, murmelte er und schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln. Ich wischte mit dem Ärmel übers Gesicht, um sicher zu gehen, dass es keine verräterischen Rückstände gab und schnäuzte mich in ein Stück Küchenpapier.
 

„Scheiß Zwiebeln…“
 


 

Kapitel 11-Ende
 


 

nah~?

wie hats euch gefallen? ^^

ein kleines aber feines übergangskap von mir :3
 

Kapitel 12
 


 

Ich musste mich beeilen mit dem fertigkochen, meine Beine begannen nun ebenfalls zu zittern und zu schwächeln. Je länger ich dann noch neben dem Topf stand, umso schlimmer wurde es. Allein der Duft des Essens brachte mich zum straucheln und ich könnte diesen Zustand locker als ‚Entzugserscheinung‘ bezeichnen.
 

„Setz dich zum Tisch, ich mach das fertig“, bat mich Yunho energisch und drängte mich vom Herd weg. Ich wehrte mich nicht mal dagegen, tat mechanisch, was er sagte.
 

„Hat jemand Arjuna gesehen?“, fragte ich Changmin und Yoochun, die gerade den Tisch deckten. Die Kleine hatten wir kurz bevor wir wieder zur Polizei fuhren, in meinem Bett schlafen gelassen, jedoch bezweifelte ich stark, dass ich sie jetzt dort finden würde.
 

„Sie spielt mit Junsu-Hyung gerade verstecken“, antwortete Changmin ganz abwesend, er war viel zu sehr von dem Geruch aus der Küche abgelenkt.

Hm…verstecken also?

„Hab dich!“, hörte ich auch schon den Member aus der Richtung meines Zimmers rufen und gleich darauf auch schon ein vergnügtes Quietschen der kleinen Maus.
 

„Kommt essen, ihr zwei“, rief ich zu den Beiden und umklammerte meinen knurrenden und bereits schmerzenden Bauch. Essen und dann gleich schlafen gehen.

Mir egal wovon ich träumen sollte, ich brauchte unbedingt Schlaf sonst brach ich wirklich noch zusammen.
 

„Sie hatte sich in deinem Schrank versteckt“, grinste Junsu und setzte das Mädchen, welches er Huckepack auf seinem Rücken trug, ab. Sie stürmte auf mich zu und umarmte mich fest.

„Arjuna hat Oppa vermisst“, quiekte sie aufgeregt und ich tätschelte ihren Scheitel.
 

Ich wollte gar nicht daran denken, was mit ihr passieren wird, schließlich konnte sie nicht für immer bei uns wohnen. Wenn wir auf Tour gehen oder Auftritte haben, können wir sie unmöglich überall mitnehmen. Sie ist dafür zu klein und zu jung. Vielleicht wird sie in eine Pflegefamilie gesteckt? Oder ein Heim?
 

Wie gesagt, ich wollte nicht daran denken…
 

Während Changmin nur so in sich reinstopfte, zögerte ich bei jedem Bissen. Ich hatte einfach keinen Appetit, aber ich wusste, dass ich was essen musste. Also zwang ich mich mehr oder weniger dazu, jeden Happen klein zu beißen und runterzuschlucken.
 

Kurz gesagt: ich hätte ewig bei meiner Miniportion gesessen, wenn Arjuna nicht mit dem ‚hier kommt das Flugzeug‘-Spiel angefangen hätte.
 

Eines wusste ich: selbst wenn sie mich immer wieder an diese Zeit da im Waldhäuschen zurückerinnerte, ich würde diese kleine Maus schrecklich vermissen.
 

Kapitel 12-Ende

Kapitel 13
 


 

Es vergingen zwei Tage und ich erholte mich relativ gut. Mein Appetit kehrte zurück, mein Schlaf und meine Träume wurden ruhiger und ich war auch wieder ausgeglichener. Schon bald begann ich wieder mich meiner Arbeit zu widmen und das versäumte Tanztraining nachzuholen.
 

Was nicht hieß, dass meine Entführung für mich vergessen war…
 

Es ärgerte mich, dass ich Abstand zu den anderen Members nahm. Körperlichen Abstand. Ich vermied unabsichtlich jede Umarmung und selbst wenn ich umarmt wurde, bekam ich aufsteigende Panik, die ich nur schwer verbergen konnte. Yunho bemerkte es und ich verfluchte ihn jedes Mal, wenn er mich in Schutz nahm und bemutterte.
 

Arjuna wurde wie von mir erwartet in eine Pflegefamilie gesteckt. Ein sehr nettes junges Paar, bei denen die Tür für uns immer offen stand. Ich konnte sie also jederzeit besuchen, wenn ich denn auch die Zeit dafür fand.
 

Am dritten oder vierten Tag – ein wirkliches Zeitgefühl hatte ich noch immer nicht – ging während unserem Tanztraining ein Telefonanruf für mich ein, wo ich zur Polizeidienststelle gebeten wurde. Es waren drei Verdächtige festgenommen worden, bei denen ich eine Stimmen-Identifizierung vornehmen sollte.
 

Also packten wir alle Fünf – da konnte ich sagen was ich wollte, es kamen alle mit – unsere sieben Sachen zusammen und fuhren dorthin, wo auch schon der leitende Kommissar wartete. Er geleitete uns in den Raum hinter dem Spiegel, erklärte mir die Spielregeln dieser Identifizierung.
 

„Sollen wir rausgehen, Hyung?“, fragte Junsu etwas besorgt, aber ich verneinte. Es war ja nur eine Gegenüberstellung, kein komplettes Verhör dieses Irren.
 

Drei Typen kamen rein, stellten sich je unter eine Zahl, mit dem Gesicht zum Spiegel, also zu uns. Alle hatten ähnliche Staturen: kräftig, normalgroß, keine besonderen Merkmale. Ganz normale Männer, könnte man meinen.

„Nichts“, sagte ich zum Kommissar als Zeichen, dass ich den Täter nicht erkannte.
 

„Sollen die Herren irgendwas sagen, zum Beispiel einen Satz, den der Täter zu dir gesagt hat?“

Ein Satz…er hat vieles zu mir gesagt, aber ich hatte nicht wirklich vor, einen dieser Sätze hier zu wiederholen und nochmal zu hören. Mir fiel was Besseres ein.
 

„Singen. Sie sollen ein Kinderlied singen. Ihr Lieblingskinderlied.“
 

Ich ignorierte ihre erstaunten Gesichter und fixierte eisern die drei Gestalten hinter der Glaswand. Aufregung pur für mich, denn einer dieser Männer war der Täter hinter der Maske. Einer dieser Männer ist ein Verbrecher. Mein Peiniger.
 

Ich wollte unbedingt wissen, welches Gesicht dieser Arsch hatte.
 

Der Erste begann zögerlich mit diesen drei Bären-Song, wo ich sofort verneinte.

Der Zweite schwieg eine Zeit lang und wurde extrem nervös, bevor er ebenfalls zu den drei Bären-Song griff. Ich verneinte. Wenn der Dritte nun auch diesen Song wählte, stand ich in der Scheiße.
 

Dann wusste ich, dass mich jemand im Himmel oben liebte. Der Dritte sang diesen einen Song. Mit derselben Stimme. Er war es. Ganz bestimmt.
 

Hush, little Baby.
 

„Gut, wir haben ihn“, teilte der Kommissar seinen Kollegen mit und wir konnten den Raum verlassen. Doch ich hatte andere Pläne, als dass ich mit ihnen mit bin. Ich riss die Tür nebenan auf und stapfte auf die Gestalt zu, die unter der Nummer Drei stand.
 

Ich wollte ihn ins Gesicht sehen, Auge in Auge.
 

Ich erwartete keine Entschuldigung von ihm, keine Erklärung für seine Tat, nichts. Ich wollte ihm nur in die Augen sehen. In die Augen eines verrückten Verbrechers.
 

„Hush little Baby, don´t say a word“, begann er wieder zu singen und in meinem Kopf brannte eine Synapse durch. Ich schlug neben seinem Kopf gegen die Wand, meine Knöchel knackten furchtbar beim Aufprall und der Schmerz fuhr bis zur Schulter rauf, aber in dieser kleinen Sekunde war es mir egal.
 

„Fan hat Idol geliebt“, grinste er schmierig und stolz auf sich selbst. Ich stolperte zurück und brachte augenblicklich einen ganzen Meter Sicherheitsabstand zwischen ihn und mir. Mein Herz trommelte gegen die Innenwand meines Brustkorbes und ich fürchtete, keine Luft mehr zu bekommen.
 

Mir schnürte es alles zu.
 

„Mr. Jaejoong, alles in Ordnung?“, erkundigte sich der Kommissar und ließ den Mann abführen. Weg aus meinem Sichtfeld. Ich nickte stumm und umklammerte meine vor Schmerzen pochenden Fingerknöchel und bewegte sie prüfend. Gut, nichts Schlimmes passiert.
 

„Wer ist er?“, wollte ich wissen, beherrschte meine aufsteigende Wut.
 

Er seufzte schwer, wusste nicht wie er anfangen sollte: „Eine Woche vor Ihrer Entführung ist dieser Mann aus einer geschlossenen Psychiatrie ausgebrochen. Das kleine Mädchen, Arjuna, hatte er mit sich genommen, weil sie seine Schwester ist, ebenfalls etwas zurückgeblieben im Entwicklungsprozess. Es wird schwer, ihn in ein Gefängnis zu bringen, da er…eben schwer psychische Paranoia hat. Er kann nichts für seine Taten, er weiß nicht, dass das Böse ist, was er getan hat. Er kann diese Dinge nicht unterscheiden.“
 

Stöhnend massierte ich meine pochende Schläfe. Ich hatte sowas schon befürchtet, von Anfang an.

„Was wird demnach mit ihm passieren?“

„Er wird wieder zurück in die Psychiatrie gebracht und die Sicherheitskräfte dort werden geprüft und verstärkt. Ansonsten…nichts.“
 

Kapitel 13-Ende

ha, doch noch geschafft zum hochladen :D
 

have fun and thanks for your reviews! >w< *totally happy*
 

Kapitel 14
 


 

Da wir danach alle keine Lust mehr hatten auf Tanztraining und andere Proben, entschieden wir einstimmig, alles für den restlichen Tag sein zu lassen und nach Hause zu fahren. Ich für meinen Teil schmiss mich gleich auf mein Bett und presste mein Gesicht so lange ins Kissen, bis ich nach Luft schnappen musste.
 

Keine Bestrafung weil der Täter unter schwere Paranoia leidet und nicht weiß, dass es böse war, was er getan hat?? MY ASS!
 

Es klopfte und Yunho kam zu mir ins Zimmer. Ich seufzte schwer, ahnend was jetzt gleich kommen würde – und setzte mich ächzend auf.

„Bist du okay? Geht’s dir gut?“
 

„Bestens“, antwortete ich schroff und knuddelte mich fest in mein Kissen, „von sowas lass ich mich doch nicht unter kriegen. Ich pack das schon.“

„Bist du sicher? Du…ich würde es verstehen, wenn du professionelle Hilfe in Anspruch-“

Ich lachte auf, das konnte nicht sein Ernst sein!
 

Er meinte es tot Ernst.
 

„Yunho-ah, ich weiß deine Sorgen gerne zu schätzen, aber ich brauch keine Hilfe. Ich pack das, du kennst mich doch!“
 

Plötzlich zog er mich in eine feste Umarmung. Überrascht drängte ich ihn von mir weg, doch er hielt mich eisern fest und ich verfiel in eine Art Starre.

„Verarsch mich nicht, Jaejoong-Hyung. Ich merk das doch, dass es dir nicht gut geht. ICH!“, betonte er mit einer brüchigen Stimme. Weinte er?
 

„D-Du übertreibst doch…“

„Ich übertreibe nicht, du willst es nur nicht wahrhaben, was mit dir geschehen ist!“

Ich krallte mich in seinen Rücken und biss mir auf die Unterlippe: „Du steigerst dich da viel zu sehr rein. E-Es ist nicht so schlimm, wie du dir denkst, wirklich.“
 

Er löste sich grob von mir, hielt aber meine Schultern fest und sah mir total verheult ins Gesicht: „Wie kann das nicht so schlimm sein, was er mit dir getan hat? Wie?!“
 

„Aish“, seufzte ich und rieb mir übers Gesicht. Musste ich ihm das wirklich erklären? Schien so, dass ich keine andere Wahl hatte.
 

„Sie mal, Yunho-ah“, begann ich und setzte mich gemütlicher hin, überlegte, wie ich das am besten Umschreiben konnte, damit es für beide Seiten nicht unangenehm wurde, „das…ich hab das in dem Moment selbst nicht begriffen. Das…war alles hier unten“ – ich demonstrierte mit meinen Armen Hüfte abwärts – „und ich hab es nicht hier nach oben gelassen“ – ich deutete auf meinen Kopf – „deshalb ist es nicht so schlimm für mich. Ich lass es nicht zu, dass ich zu einem typischen Opfer werde, kapiert?“
 

Mit offenem Mund starrte er mich an, während seine dicken Krokodilstränen unaufhörlich weiter kullerten. Ups, ich hatte es wohl doch etwas übertrieben…
 

„Und…das mit der körperlichen Distanzierung die du machst?“

„Schaffen wir ohne nen Psycho-Doc“, lächelte ich, atmete ein paar Mal tief ein und aus um mich etwas zu beruhigen. Dass er mich festhielt, löste immer noch Panik in mir aus, doch ich hielt dem wacker stand.
 

„Wirklich? Wie?“, schniefte er und ließ mich kleinlaut entschuldigend los.

„Na, ich hab doch euch. Ihr umarmt mich und so einfach so oft ihr könnt und ich werde mich blitzschnell wieder daran gewöhnt haben. Und als Plan B suchen wir einfach ein paar Tipps im Internet, hm?“
 

Er nickte begeistert, wischte sich übers Gesicht und drückte mich nochmal ganz fest.

„Ich beneide dich, Hyung. Du bist so stark“, murmelte er in meine Schulter und klopfte mir anerkennend auf den Rücken.

„Hey, ich hab acht ältere Schwestern und eine chaotische Musikerfamilie wie euch, da muss man stark sein und sich durchkämpfen“, witzelte ich und wuschelte ihm durch die Haare.
 

Yunho gab sich mit dieser Antwort zufrieden und verließ mein Zimmer. Zurück blieb ein wenig zufriedenes Ego meines Selbst. Es war falsch. Ich war falsch.
 

Ich wünschte ich wäre nur halb so stark und tapfer, wie ich mich vor Yunho gegeben hatte…
 

Kapitel 14-Ende
 


 

nächstes kap ist dann schon der Epilog ^^

bye bye~ x3

Epilog

ich dachte daran, euch noch etwas länger auf die Folter zu spannen, aber das lohnt sich nicht wirklich, neh?

besonders, weil der Epilog so kurz ist.
 

wie auch immer!
 

ich danke euch allen herzlichst fürs lesen, eure reviews und favoriten-einträge :3
 

auf zum letzten Auftakt! *jubel
 

Kapitel 15 Epilog
 


 

Meine anfänglichen Zweifel, dass ich doch nicht so stark war, wie ich mich gab, hoben sich ziemlich schnell auf. Aber das war nicht nur mir allein zu verdanken.
 

Yunho, Changmin, Yoochun und Junsu halfen mir ungemein, meine kleine Phobie gegen körperliche Nähe zu überwinden, auch wenn unser Leader der Einzige war, der von meinem tatsächlichen Grund wusste.
 

Ich hatte es auch nicht vor, es noch jemanden von meinen Jungs zu erzählen.
 

Yunho und ich…dieses Wissen über das Geschehene, verband uns wie sonst keine Anderen auf dieser Welt. Niemand musste es verstehen, dass wir uns so nahe standen. Hauptsache, wir taten es und es stärkte uns.
 

Er war eben ein richtiger Freund.
 

Mein Seelenverwandter.
 

Mein Bruder.
 


 

Kapitel 15 Epilog-Ende
 

so, das wars nun endgültig!

wir lesen uns bestimmt wieder! ;D
 

anneyong~ ^^



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