Alles, was ich habe von sinistersundown (Kakarott/Vegeta) ================================================================================ Kapitel 1: Nur ein Spiel ------------------------ Egal wie oft ich es mir wünsche, es findet nie ein Ende. Niemals. Immer und immer wieder holt es mich ein, lässt mich vergessen wer ich bin. Wer ich bis dahin versuchte zu sein. Und ich versagte. Auf ganzer Linie. Nimm mir nicht alles, was ich habe. Mein Innerstes zerbirst im Schatten meiner Pein, des Schmerzes der mich übermannte als mir klar wurde, das ich verloren hatte. Wann nur hattest du angefangen, mit mir zu spielen? Nacht für Nacht holen mich diese Bilder ein, machen mich zu einem Verfolgten. Seit wann bist du so kalt? So unberechenbar und besitzergreifend? Das passt nicht in dieses Bild, das man von dir hat. All die Jahre warst du der friedliche "Erdling". Warum also musstest du nun auf einmal den bösen spielen...? Du hattest doch alles. Eine Familie. Freunde. Den Ruf, der Stärkste zu sein. Übermannte dich nun eine Art Größenwahn? Wolltest du etwas haben, was dir immer verwehrt bleiben sollte? Oder war es etwas anderes? Ein Gefühl vielleicht? Was es auch war, ich verfluche den Tag, an dem es dich dazu verleitete, mich mit Gewalt zu deinem Geliebten zu machen. Schamlos hattest du ausgenutzt, das ich der Schwächere war. Ohne Rücksicht. Ohne Gnade. Du warst besessen von dem Gedanken, eins mit mir zu werden. Sicher. Ich hattes es dir nicht leicht gemacht, bei weitem nicht. Doch alles hat seine Grenzen. Wieder und wieder sagtest du mir, das es dir Leid tut und das du nur einem Stimmchen in deinem Kopf folge leisten würdest - du musstest mich haben. Mich. Einen Prinzen. Einen Mann. Etwas, das dir verwehrt geblieben war. Verrucht. Verraten. Verboten. Es gibt so viele Worte für das, was wir in dieser Nacht taten. Nie sollte jemand hiervon erfahren. Und genau das machte doch den Reiz für dich aus. Ein so bitterböses Geheimnis zu haben, das war doch der Kick an der ganzen Sache... Warst du es Leid geworden? Wolltest du etwas tun, was sonst niemand von dir dachte...? Sicher. Irgendwann langweilte es jeden. Dieses Leben als Held. Und ich war die willkommene Ablenkung. Was danach war oder was ich dabei fühlte, das schien dir vollkommen egal zu sein. Auch, wenn ich es nicht gerne zugab; damals hattest du dich wie ein echter Saiyajin verhalten - dir einfach genommen, was du wolltest. Meinen Körper, meinen Stolz. Alles, was ich noch besaß. Alles, was mir wichtig war. Und du ließt mich ertrinken. In der Schmach, die mich nun heimsuchte. Ich war dein Spielzeug. Nicht mehr, nicht weniger. Nur ein Zeitvertreib. Ein Teil dieses Geheimnisses. Die Tatsache, das es für dich keine Bedeutung hatte, macht es nur noch schlimmer. Du hast mir alles genommen. Nichts blieb. Mein Stolz war nur noch ein Flüstern im Wind, eine nun mehr null und nichtige Facette meines Charakters. Der Prinz war gefallen. Ich war gefallen. Nie mehr würde ich dir oder meiner Familie unter die Augen treten können. Und dafür hasse ich dich noch ein bisschen mehr... Kakarott. Kapitel 2: Nichts blieb ----------------------- Versuche nicht, mich aufzuwecken. Hier bin ich sicher. Fühle mich nicht so leer. Ich falle. Tief. Schnell. Es ist leichter, als ich dachte. Denn hier kann mich niemand erreichen. Nicht einmal du. Denn meine Träume gehören mir. Kakarott. Nur wegen dir endete es hier. Ich weiß nicht, warum es mich gerade hierher trieb, aber das Geräusch des Wasser hat eine fast schon magische, beruhigende Wirkung auf mich. Salziger Geruch steigt mir in die Nase, Sand fegt mir ins Gesicht. Ich bin mir sicher, das du mir nicht hierher folgen wirst. Wie auch? Meine Aura ist gelöscht. Tot. Nur dieses stechende Gefühl in meinem Innern läßt mich glauben, noch hoffen das ich lebe. Irgendwie. Auch wenn mich diese Gewißheit beinahe zerreißt. Mich niederschlägt. Immer, wenn ich kurz davor bin wieder aufzustehen, erhobenen Hauptes, stolz wie ich einst war. Dann wird mir klar, das ich alles verloren habe. Nichts blieb. Mit nur einer Handlung, einer Nacht hast du mir alles genommen was mir wichtig war und wofür ich kämpfte. Resigniert seufzend wende ich mich von dem Wasser ab. Der Strand ist so pechschwarz wie der Nachthimmel über mir. Kahl und dunkel. Gedankenverloren folge ich einem unbestimmten Pfad entlang der Küste. Mein Kopf ist so leer wie schon lange nicht mehr. Keine Emotion, nichts. Nur diese Tatsache. Und ich. Eigentlich ist mir klar, wozu mein Stolz mich nun treiben würde. Rache. Vergeltung. Doch es wäre nicht mehr als eine schiere Verzweiflungstat. Denn du bist mir überlegen. In allen Punkten. Wärst du verwirrt wenn ich mich rächen wollte? Würdest du dich fragen, warum ich mich auf dich stürzen würde wie ein Besessener? Natürlich würdest du. Das wäre die erste Antwort, die ich bekäme, wenn ich einen deiner Freunde fragen würde. Denn etwas anderes kennt man doch von dir nicht. Aber ich sehe dich nun mit anderen Augen. Nicht mehr mit den Augen eines Saiyajin. Nicht mit den Augen eines Prinzen. Sondern mit den Augen eines Opfers. Ich kenne nun eine Seite an dir, die du sorgsam versteckst. Den Wolf im Schafpelz. Den Teufel. Etwas Bösartiges. Niemand würde mir glauben, wenn ich es erzählen würde - das, was du mir angetan hast. Ganz davon abgesehen, das ich es so oder so niemals über die Lippen bekommen würde. Denn es würde mir meine Seele zerfetzen, auch vor meiner Familie Blöße zu zeigen. Meinen Stolz habe ich längst einbüßen müssen. Unschlüssig über das, was ich nun tun soll, bleibe ich stehen. Blicke den Sandstrand entlang... und das Rauschen der Wellen wird immer leiser. Leiser und leiser. Mein Herz setzt aus, das Blut weicht mir aus dem Gesicht und lässt es aschfahl werden. Erinnerungen kriechen aus meinem Unterbewußtsein hervor, Fragmente, die ich so sorgsam verschlossen hielt. Bilder, die an meinem innerem Auge vorbei rasen, Laute, Flüstern - deine Stimme. Mir wird schlecht. Gleich bin ich hier. Nichts und niemand wird mich noch erreichen. Lass mich einfach gehen. Allein. Es ist egal. Mir blieb doch nichts. Wozu noch aufwachen? Wo doch alles verloren war. Lass mich. Ich hasse dich. Teufel. Bestie. Ich hasse dich. Mit jedem Mal ein bißchen mehr. Mit jedem Kuss. Jedem Stoß. Jedem Laut, der deiner Kehle entweicht. Lasst mich nur noch sterben. Ich kann so nicht weiterleben. Nicht mit dieser Erniedrigung. Nicht mit der Erkenntnis das du es warst, der mich endgültig vernichtet hat. Nicht nur körperlich, nicht nur im Kampf. Langsam, ganz ganz langsam gleite ich auf die Knie. Der Sand ist eiskalt. Hört es denn nie auf? Werden mich diese Bilder immer wieder heimsuchen? Selbst in meinen Träumen und Gedanken? Ich kann das nicht länger. Jeder weitere Augenblick schmerzt, bohrt sich in meine Seele wie ein Messer aus Worten und Taten. Warum nur musste das geschehen? Warum habe ich aufgegeben? Ich hätte mich weiter wehren müssen. Doch geändert hätte es nichts. Schlußendlich wäre ich doch nur zu deinem Sklaven geworden. Zu deiner Marionette. Ein klagender Schrei bricht aus mir heraus. Nie mehr will ich daran zurückdenken müssen. Nie mehr diesen Schmerz spüren. Doch ich habe keine andere Möglichkeit. Kann nicht fliehen. Nicht aufgeben. Nicht so. Auch, wenn nichts blieb. Kapitel 3: Alles, was ich habe ------------------------------ Alles, was ich je wollte war deine Wärme. Doch du gabst mir Hass, Wut und Abscheu. Mein Innerstes schrie. Ich konnte nicht länger warten. Zu lange. Viel zu lange... Ich konnte es nicht mehr ertragen, nicht mehr halten. Du gehörtest zu mir. Wenn auch nur für dieses eine Mal. Und nun habe ich alles verloren. Alles.. und nichts. Immer und immer wieder frage ich mich nach dem Warum. Wieder und wieder schweift mein Blick durch die Nacht, suchend, zweifelnd. An mir selbst. An allem, woran ich bisher glaubte. Und an allem, was ich bisher tat. Mein Körper schmerzt. Ich fühle mich schmutzig und ausgelaugt. Mir ist übel und immer, wenn ich die Augen schließe, sehe ich deine Tränen. Tränen die für mich einst ein Symbol für Macht waren. Sie zeigten mir, wie hilflos du warst, das ich mit dir tun konnte, was ich wollte. Ein Orkan wütete in mir, machte mich unberechenbar... ich wollte Vergeltung. Gerechtigkeit. Hilflos schwebe ich hier über dem Meer, blicke mich um und nur die Schwärze der Nacht ist Zeuge meiner Angst. Welch Ironie. Spiegelt sie meine Seele wieder? Mein wahres Ich? So dunkel und unendlich...? Bin ich vielleicht nicht mehr als eine Bestie im Schafspelz? Ein falscher Held? Arrogant und selbstsüchtig...? Nein. So nicht. Nicht jetzt. Keine Zeit. Kein Erbarmen. Ich habe ein Ziel. Bitte. Ich will dich. Sehen, schmecken, fühlen. Meine Seele zerspringt. Ich flehe dich an. Gib mir ein Zeichen. Lass mich wieder leben! Stolz zerfrisst. Stolz macht blind. Das wußte ich schon lange. Doch für dich war dies das Einzige. Das Einzige und Letzte. Er hielt dich am Leben. Ich wollte dich nicht so leiden sehen. Hatte versucht zu helfen. Immer wieder, unermüdlich. Weil ich mehr in dir sah, als nur den Prinzen eines vergangenen Volkes. Ich sah Leidenschaft, Stärke, Mut... und diesen Stolz, giftig und zerstörerisch. Bitte. Ich wollte das nicht. Nicht so. Doch du hattest mir keine andere Wahl gelassen. All die Jahre... all die vergangenen Jahre hatte ich versucht den Hass in dir zu tilgen und auf mich aufmerksam zu machen. Spürte ich doch nur eines in deiner Nähe: Wärme. Doch alles, was du mir entgegen brachtest waren die schwärzesten Stürme deiner Seele, Groll und Zorn. Es tat weh. So unendlich weh. Ich wollte sterben. Wollte die Wahrheit nicht sehen. Plötzlich gab es nur noch einen Weg. Ich wollte Vergeltung. Wollte zeigen, was du mir angetan hattest. Das Monster in mir war geboren. Schrei so laut du kannst. Es nützt nichts. Ich bin immer hier. Werde dich heimsuchen. Bin dein Schatten. Werde dich zerstören. Dir alles nehmen. Alles. Deinen Hass. Deinen Stolz. Dich selbst. Bis nichts mehr übrig ist. Bis du flehen wirst. Um Gnade. Um Liebe. Etwas, das ich dir nun nicht mehr schenken könnte. Und nun kniest du vor mir. Weinend, hassend. Ich bin unfähig etwas zu tun. Der Dämon schläft. Doch sein Erbe wird immer dort sein. Ich habe versagt. Nie mehr wirst du mein sein. Alles was blieb... alles, was ich habe... ist Hass und Einsamkeit. Kapitel 4: Alles, was mir blieb ------------------------------- Heulend reißt der Wind an meiner Kleidung. Erstickt jeden Laut. Jedes Wimmern. Die Schuld. Den Groll. Alles. Verkrampft stehe ich vor dir, sehe auf dich herab. Deine kniende Silhouette ist nicht mehr als ein Schemen, ein weiterer Schatten in dieser Nacht die nichts als Schwärze mit sich bringt. Den Spiegel meiner Seele... Es vergehen Augenblicke, Sekunden, Minuten in denen ich unfähig bin, irgend etwas zu tun. Zu nichts fähig. Mein Blick ruht auf deinem zitterndem Körper. Zitternd vor Wut. Vor Trauer. Vor Hass. Bis aufs Blut. Langsam stehst du auf, den Blick gen Boden gerichtet, die Schultern abgeschlafft und die Haltung verkrampft. Nichts deutet mehr auf deinen einstigen Stolz hin. Alles, was ich sehe ist eine leblose Hülle, ein Schatten deiner selbst und einmal mehr wird mir bewußt, was geschehen ist. Was ich getan habe. Habe etwas getan? Habe ich den Stolz zerschmettert? Dieses Gift in deinem Körper? Das was dich taub und blind machte? Sicherlich. Aber zu welchem Preis? Was ist mir geblieben? War es das Wert? Wollte ich es so? Nein. Eine Stimme in meinem Innern schreit und tobt, beschuldigt mich und führt mir vor Augen, wie selbstsüchtig und egoistisch ich doch bin. Das ich nicht besser als die Dämonen bin, die ich zu bekämpfen pflegte. Und sie hat Recht. Mit allem. Mir wird bewußt, das dies alles ist was ich von Anfang an für meine niederträchtige Tat erhalten konnte. Nicht mehr und nicht weniger. Ich wollte alles gewinnen, alles haben was mir all die Jahre verwehrt blieb - doch erhalten habe ich nichts. Nicht blieb. Alles, was ich habe ist der Hass in deinen Augen, der gebrochene Stolz der dich nun zu einer leblosen Marionette macht. Wertlos. Nicht das was ich wollte. Und du sicher auch nicht. Tatsachen schmerzen, brennen alle Empfindungen nieder. Ich bin deiner nicht mehr würdig. Ich war es nie. Ich habe es verdient. Hasse mich. Nimm Rache. Tilge deinen Schmerz. Entreiße mir das, was ich dir nahm. Es ist nur gerecht. Lass mich leiden. Nehmen ohne zu geben. Genau so wie ich es tat. Langsam, viel zu langsam hebst du den Kopf. Dein Blick ist unergründlich, wird verschluckt von der Nacht. Was geht in dir vor? Was spiegelt sich in deinen Augen wieder - welcher Blick bleibt mir verwehrt...? Du siehst mich an. Und ich starre einfach nur zurück. Balle die Hände immer wieder zu Fäusten, Unruhe steigt in mir auf. Wie unfähig und schwach ich doch bin. Warum lässt du mich warten...? Mach dem ein Ende. Unternimm etwas. Irgend etwas. Bitte. Ich halte es nicht aus. Sag' etwas. Sag', das du mich hasst, das du Rache willst. Das du mich zerstören wirst. Ich habe keine Gnade verdient. Niemals. Lasse mich büßen für alles was ich getan habe. Ich flehe dich an... Ein Blick, so tief wie das Meer. Tosend, unergründlich. Viel zu leer. Viel zu schwarz. Ohne Hoffnung. Ohne Gnade. Keine Erlösung. Auf ewig die Sünde. Die Reue und die Schuld. Ewig. "Ich bin nicht wie du, Kakarott." Nur diese Worte. So einfache Worte und dennoch zerspringt gerade alles in mir. Du verlässt diese Nacht ohne einen Blick zurück. Ich habe das Spiel endgültig verloren. Habe Regeln gebrochen, die niemals gebrochen werden sollten. Ich bin allein, ohne Erlösung. Alles was blieb - meine schwarze Seele und die Schuld, verdammt bis ans Ende der Zeit. Alles, was mir blieb. AN: Tja, leider doch kein Happy End. Aber das hätte meiner Meinung nach einfach nicht zum Rest der Fanfic gepasst. Es wäre ziemlich unglaubwürdig daher gekommen; darum habe ich mich für so ein offenes und doch sehr eindeutiges Ende entschieden (ich hoffe doch das es eindeutig ist...). Vegeta scheint wohl doch nicht alles von seinem Stolz verloren zu haben; aber dennoch entschied er sich, auf eine ihm untypische Weise Rache zu nehmen... Ich denke, das dies ein ungewöhnlicher und doch recht passender Weg ist. Über Kritik und alles was dazu gehört würde ich mich freuen. LG Sinister. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)