Bis dass der Tod uns scheidet... von Galenhilwen ================================================================================ Kapitel 23: Verstand vs. Gefühle -------------------------------- ~Aloha ihr Lieben! Ich möchte abermals daran erinnern, dass ein OS wartet auf denjenigen, der die Serie erkennt, auf die ich anspiele :) Ich hatte gedacht, dass das letzte Kapitel eindeutig genug gewesen ist, aber auch dieses Mal habe ich ziemlich deutliche Hinweise eingebaut ^.^ Eine Kleinigkeit im Voraus: Ich habe keine genaue Ahnung, wie groß die Stadt Lake Butler ist, also habe ich mir die Freiheit genommen und sie so gestaltet, wie es gut zur Geschichte passte :) Ansonsten wünsche ich euch einfach nur viel Vergnügen, gute Unterhaltung und viel Spaß ;) Und hoffe natürlich, dass es euch gefallen wird. LG Galenhilwen~ Auch nach Stunden war die weiße Zimmerdecke noch immer weiß. Alleine die digitale Anzeige auf der Uhr ließ Sasori wissen, dass überhaupt Zeit vergangen war. Dunkelheit und eine trügerische Ruhe waren seine Decke und sein Kissen. 2:04 Uhr. Er lag seit gut drei Stunden so hier und konnte kein Auge zumachen. Neben ihm lag Deidara, der ruhig und gleichmäßig atmete. Zweifel nagten wie unsichtbare Ratten an ihm. Er konnte dieses Verhör einfach nicht vergessen und ebenso wenig die Tatsache, dass XX in ihrer Nähe war! Dieser Wahnsinnige war ihnen bis Raiford gefolgt. Und Orochimarus Zustand beunruhigte ihn obendrein. Noch immer saß das Frösteln in seinen Knochen fest. Er hatte so getan, als sähe er so etwas jeden Tag, doch in Wirklichkeit hatte er so etwas noch nie erlebt. Dieser Finger, der seine Stirn berührt hatte, war so unsagbar eisig gewesen, als habe der Tod selbst ihn angefasst gehabt. Hin und her gerissen zwischen Neugier und Ekel tauchte immer wieder das Bild dieses verstümmelten Arms vor seinem inneren Auge auf. Seine Finger glitten lautlos über seine eigenen Narben und er seufzte leise. Seine Narben waren durch so viel Hass und Verzweiflung entstanden, was nur mussten für Gefühle hinter solchen Verletzungen wie denen Orochimarus stecken? Er konnte es sich kaum ausmalen. Er war nie dieser kaltschnäuzige Eisklotz gewesen, den im Grunde alle in ihm sahen, aber er hatte sie mit einer gewissen Genugtuung gerne in dem Glauben gelassen. So war es ihm einfach lieber. Es ging niemanden etwas an wer er war oder was er gar fühlte. Und so sehr dieses Gefühl von Vertrautheit zwischen ihm und Deidara zurückgekehrt war, so einsam fühlte er sich in diesem Augenblick. Alleine gelassen mit seiner Angst, seinen Sorgen, seinen Zweifeln. Nicht, weil Deidara es nicht sah, sondern weil er selbst es so entschieden hatte. Weniger aus dem eigenen Wunsch heraus, als viel mehr aus purer Gewohnheit. Akasuna no Sasori hatte keine Schwächen. War nicht... menschlich. Abermals seufzte er, dieses Mal jedoch etwas lauter. Erschrocken hielt er den Atem an, als er plötzlich Deidaras Stimme hörte: „Kannst du auch nicht schlafen?“ Er schluckte schwer. Hatte er stundenlang neben dem Blonden gelegen ohne zu bemerken, dass dieser, so wie er selbst, die ganze Zeit wach gewesen war? Er flüsterte vorsichtig: „Habe... ich dich wach gemacht?“ - „Nein, ich habe gar nicht geschlafen. Du auch nicht, oder?“ - „Ich auch nicht...“ Die Decke raschelte und Deidara rückte näher zu ihm: „Wieso nicht?“ Er schloss die Augen und raunte: „Ich... mag es nicht, wenn so viele Fragen offen sind. Sie gehen mir einfach nicht aus dem Kopf.“ - „Soso... also ich... weißt du... ich habe irgendwie Angst. Als dieser Irre dich angefasst hat... da mussten sie mich echt zurückhalten.“ Der Blonde seufzte: „Es ist ein wenig wie damals in dem Wald, als ich in jedem Geräusch ein wildes Tier befürchtet hatte. Ich fühle mich von Gefahren umzingelt, die ich nicht einschätzen kann.“ - „Du brauchst aber keine Angst zu haben... Ich passe auf und werde diesen Kerl schon kriegen.“ Er schluckte erneut schwer, als sich Deidara plötzlich empor schwang und auf ihn setzte. Irritiert blickte er auf und erkannte die Schemen des Blonden: „Was... tust du da?“ - „Sasori... ich habe Angst, dass DIR etwas passiert. Mich... lässt die Erinnerung nicht mehr los, wie meine Angst damals in diesem Wald mit einem Mal verflogen war...“ Warme Hände glitten unter sein T-Shirt und strichen über seinen Bauch. Er packte die Arme des Künstlers und schüttelte den Kopf: „Was...? Hör auf! Ich glaube kaum, dass das eine kluge Idee ist.“ - „Wir sollten schlafen... was spricht dann dagegen dafür zu sorgen, dass wir uns ein bisschen... ablenken?“ - „Dass wir echt andere Probleme haben! Und... ich das nicht möchte...“ Eigentlich wollte er das schon, doch wie sollte er da nun drauf eingehen, wenn er noch immer keine konkrete Vorstellung von dem Stalker hatte? Er hatte sich doch ohnehin schon viel zu sehr ablenken lassen und allmählich hatte er das Gefühl, dass genau diese Ablenkung von XX gewollt war durch seine jüngsten Aktionen. Aber sicher war er sich schon lange nicht mehr. Nichts passte zusammen oder machte einen Sinn... Er hörte den Blonden traurig seufzen: „Vertraust du mir nicht?“ Hilflos verdrehte er die Augen und seufzte ebenfalls: „Deidara, darum geht es nicht! Es ist nur... das lenkt mich alles viel zu sehr von meiner Arbeit ab, aber dieses beschissene Verhör geht mir nicht aus dem Kopf!“ Er stockte und sah geschockt auf. Das hatte er so gar nicht sagen wollen! Wieso war ihm das herausgerutscht?! Deidara beugte sich zu ihm herab und sprach auf einmal mit sanftem Ton: „Sasori, es ist doch keine Schande, wenn du Angst hast. Vor mir brauchst du dich doch nicht zu verstecken... Vertrau mir einfach. Schließe deine Augen. Deine Angst wird schnell verschwinden. Kein Mensch kann 24 Stunden am Tag arbeiten und niemand außer dir selbst verlangt das von dir. Es gibt bessere Wege, um mit der Angst fertig zu werden...“ Sasori konnte deutlich spüren, dass Deidaras Blick auf ihm lag. Er hatte verziehen, aber konnte er schon vertrauen? Sein Verstand wehrte sich gegen das Vertrauen, doch sein Körper hatte längst eigenmächtig reagiert und die Arme des Blonden losgelassen, der sich sofort weiter herab beugte und ihm einen Kuss auf die Wange hauchte: „Ich würde nie etwas tun, was du nicht möchtest, okay? Wenn du das nicht willst, dann ist das völlig in Ordnung. Ich möchte nur, dass du keine Angst vor MIR hast und mir... vertraust.“ Bedrückt schloss er die Augen und raunte: „Ich vertraue ja mir selber nicht... und auch sonst niemandem. Ich... versuche es ja, ich möchte dir vertrauen und tue es auch irgendwie... aber ein anderer Teil von mir wehrt sich mit Händen und Füßen dagegen.“ Die warmen, weichen Lippen des Künstlers legten sich an sein Ohr und flüsterten: „Dann gib mir die Chance dazu... DU hast die Kontrolle. Über alles. Wenn du Stopp sagst, dann halte ich. Egal worum es geht... Lernen wir uns kennen. Gib mir die Chance dir zu zeigen, dass ich dich nicht von deiner Arbeit, sondern von deiner Angst ablenken will, und dass das nichts Schlimmes ist.“ Seine Gedanken überschlugen sich. SO hatte er sich diese schlaflose Nacht beim besten Willen nicht vorgestellt und schon jetzt rückten die Worte des Blonden mehr in den Mittelpunkt, als alles andere. Konnte es wirklich sein, dass an dessen merkwürdiger Idee etwas dran war?! Er erinnerte sich noch einmal an die Geschehnisse in dem Wald damals. Er hatte vertraut und es war nichts passiert, das ihn überfordert hätte, das er nicht gewollt hatte. Er hatte damals die Chance bekommen sich über sich selbst klarer zu werden. Und das war heute nicht anders. Orochimaru hatte gesagt, dass er sich von der Muse fernhalten sollte und doch konnte und wollte er das nicht. XX wollte Deidara, da war er natürlich ein störender Faktor. Doch um sein eigenes Leben machte er sich im Grunde keine Sorgen, nicht in Bezug auf XX. Die einzige Angst, die wirklich seit dem Verhör eklatant in ihm rumorte war doch, dass er sich selbst viel schlimmere Dinge zuzufügen fähig war, als jeder andere. Und das nur, wenn er wieder fallengelassen würde. Aber er musste ja nicht sofort vom höchsten Turm springen, das machte Deidara ihm seit Tagen deutlich. Und bisher hatte dieser ihn aufgefangen, wenn er zu fallen drohte. Er öffnete die Augen und sah auf. Deidara verharrte noch immer auf ihm und wartete auf eine Reaktion; hatte nichts getan, so lange er überlegt hatte. Ein erster Schritt würde ihn nicht in Gefahr bringen... Vorsichtig hob er zitternd eine Hand und strich eine blonde Strähne aus dem Gesicht über sich. Im Halbdunkel konnte er das Lächeln erkennen, ehe Deidara wisperte: „Danke...“ Die Hände des Blonden kehrten auf seinen Bauch zurück und strichen sanft darüber. Irgendwie fühlte er sich wieder wie damals, mit 14, bei diesen vorsichtigen und neugierigen Berührungen; als ob es das erste Mal wäre, dass sie sich so nahe waren. Diese Neugierde drängte alles immer weiter in den Hintergrund. Seine Hände zitterten noch immer leicht, als er sie anhob und auf Deidaras bloße Schultern legte, der, im Gegensatz zu ihm selbst, kein Shirt trug. Das Gefühl war so fremd und vertraut zugleich. Die Haut war warm und weich, fühlte sich angenehm unter seinen Fingern an. Wieder ertönte ein Flüstern: „Nicht erschrecken, okay?“ Er nickte: „Okay...“ Ein wenig mulmig war ihm doch zumute, als Deidara ihm sein T-Shirt über den Kopf zog, doch er protestierte nicht. Noch war die Neugier größer. Es war nur sein Shirt, mehr nicht. Rasch kehrten die Hände zurück und strichen flach über seine Brust. Er konnte wirklich nicht behaupten, dass das ein unangenehmes Gefühl war. Seit Jahren war er so nicht mehr berührt worden und irgendwie war es mehr als ironisch, dass ausgerechnet der Mensch es wieder tat, wegen dem er es in dieser Zwischenzeit niemals zugelassen hatte. Zögerlich schloss er seine Augen und entspannte sich ein wenig. Solche liebevollen Zuwendungen hatten ihm... wirklich gefehlt. Ebenso wie diese Wärme, die sich in ihm ausbreitete. Ein Keuchen entwich ihm und die Wärme in ihm loderte auf, als Deidaras Fingerspitzen über die empfindlichen Stellen auf seiner Brust glitten. Er öffnete seine Augen und Deidara sah ihn lächelnd an. Ohne den Blick zu lösen rutschte der Blonde weiter runter, ehe dessen Zunge die Haut seines Bauchs berührte. Seine Finger gruben sich ins Bettlaken, seine Augen schlossen sich wieder. Aufgeregt schnappte er nach Luft, während die Zunge eine feuchtwarme Spur auf dem Weg zu seiner Brust auf seiner Haut hinterließ. Und eine Wärme, die zu einer Hitze entfachte. Sein vernachlässigter Körper reagierte fast gierig auf diese zärtliche Zuwendung, machte ihm mit dieser Hitze deutlich, wie sehr es ihm gefehlt hatte. Fast quälend langsam glitt die Zunge über die erogene Zone und entlockte ihm ein Keuchen, das von einem zufriedenen Seufzen des Blonden beantwortet wurde. Deidara brannte bereits lichterloh. Dieses Keuchen hatte ihm endgültig den Rest gegeben. Am Liebsten würde er nun bis zum Äußersten gehen, aber er musste sich einfach im Zaum halten, so atemberaubend und berauschend das alles hier auch sein mochte. Aber ein bisschen mehr würde schon gehen... Während seine Hände sanft über den gesamten Oberkörper des Rothaarigen strichen, versah er die empfindlichen und bereits leicht aufgerichteten Brustwarzen mit Küssen, umspielte sie mit seiner Zunge. Immer wieder wurde er dafür mit zwar leisen, aber wundervollen Geräuschen belohnt. Er musste lächeln, als er Sasoris Wohlgefallen gegen seinen Bauch drücken spürte, so wie sich seine Körpermitte an die Beine des Profilers presste. Sanft „biss“ er in die Brustwarze, ehe er sie mit der Zunge entschuldigend verwöhnte. Sasori legte den Kopf in den Nacken und stöhnte leise auf, drückte Deidara seine Brust ein wenig entgegen. Es mochte alles nicht viel sein, was sie hier taten, aber es war phänomenal! Zwanglos, ohne die Befürchtung, dass es auf irgendetwas hinauslaufen müsste. Zärtlich, vorsichtig und trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, unheimlich intensiv. Er war nur noch in der Gegenwart, alles andere war völlig belanglos geworden. Seine Angst schwieg, sein Verstand gab endlich ein wenig Ruhe, freundete sich gar mit diesem guten Gefühl an. Er sah auf, als der Blonde wieder höher rückte und ihre Körpermitten sich flehend aneinanderpressten. Seine Finger gruben sich fester ins Laken und Deidara nahm sein Gesicht in dessen Hände, ehe er sich in einem schwindelerregenden und leidenschaftlichen Kuss wiederfand. Gierig schlugen ihre Zungen nacheinander, Halt suchend legte er seine Arme um den warmen Körper, vergrub seine Hände in den weichen, blonden Haaren. Er spürte, wie der Künstler flehend begann sich an ihn zu pressen und an ihm zu reiben. Eine Welle von Glut und Feuer erfasste ihn. Konnte und wollte er es so zu einem „Ende“ bringen? Seine Wangen färbten sich dunkelrot und doch lenkte dieser sagenhafte Kuss ihn immer wieder von seiner Scham ab. Jetzt aufhören würde zu einer nicht weniger peinlichen Situation führen, so lusterfüllt, wie sie beide waren. Sanft drückte er Deidara sein Becken entgegen und intensivierte die Berührungen ihrer Körper noch mehr, die lediglich von ihren Shorts voneinander getrennt waren. Nein. Ein Zurück gab es nicht. Ein Zurück WOLLTE er nicht. Es war gut, es war richtig. Und es war wahnsinnig heiß! Immer fester und schneller wurden ihre Bewegungen. Sein Puls raste, sein Atem ging immer flacher. Er fühlte ein Feuer durch seine Adern pulsieren. Sie beiden keuchten von diesem Feuer vereinnahmt in den Kuss herein, lösten ihn schließlich. Deidara vergrub das Gesicht in seiner Halsbeuge, so dass er das wohlige Stöhnen noch deutlicher hören konnte. Sein Verstand gab auch den letzten Protest auf und wurde hinter einer flammenden Mauer zum Schweigen gebracht. Er krallte seine Finger in den makellosen Rücken des Blonden und biss diesem in Flammen aufgehend in die Schulter. Deidara warf seinen Namen seufzend den Kopf in den Nacken; ließ lautstark keinen Zweifel daran, dass es ihm gefiel und in einem kurzen, ekstatischen Zustand verweilte, der von einem erschöpften Aufatmen gefolgt wurde. Er selbst fühlte die Welle der Befreiung durch seinen ganzen Körper schwemmen, ehe auch er, noch immer an den Blonden gekrallt, die Erlösung aus diesem Feuer fand. Die Röte kehrte in sein Gesicht zurück, als er mit seinen Zähnen von der Schulter abließ und den metallischen Geschmack von Blut auf seinen Lippen spürte. Flüsternd krächzte er: „Tut... mir Leid.“ Er hörte ein Kichern als Antwort: „Hör bloß auf dich zu entschuldigen... Das war...“ Deidara hob den Oberkörper an und verwickelte ihn noch einmal in einen innigen und intensiven Kuss, das eigene Blut dadurch schmeckend. Scheinbar störte es den Künstler nicht im Geringsten, da er sich erst nach einer ganzen Weile wieder von ihm löste und hauchte: „Ich kann es kaum erwarten dich zu erleben, wenn es richtig zur Sache geht...“ Zack! Am Liebsten würde er im Boden versinken und sein Gesicht glühte wohl selbst in der Dunkelheit im tiefsten Rot. Seine Stimme war brüchig und ließ seine Aufregung mehr als deutlich erkennen: „Ich... du... das... ich meine...“ Er seufzte und flüsterte beinahe lautlos: „Danke...“ Deidara lächelte und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange: „Nein, auch das möchte ich nicht hören. Es war der pure Wahnsinn und nichts hat mich in den letzten Jahren so um den Verstand gebracht. Und ICH danke DIR, dass du mir diese Chance gegeben hast.“ Der Künstler ließ sich aus dem Bett gleiten und schmunzelte: „Ich... bin mal eben im Bad.“ Deidara ließ ihn zurück und für einen Moment war er alleine. Sasori atmete tief durch und konnte einfach nicht aufhören heimlich in der Dunkelheit zu lächeln. Er tastete herum, bis er endlich sein T-Shirt wieder in der Hand hatte und es sich anzog, ehe er rasch aus dem Bett glitt und tastend neue Shorts aus seinem Koffer holte, in die er schlüpfte. Er legte sich zurück ins Bett und sank wohlig seufzend ins Kissen. Noch immer glühten seine Wangen, aber er spürte keinerlei Reue. Und statt ruhelos war er einfach nur noch müde. Ob es nun Vertrauen gewesen war, das ihn zu diesem Miteinander verleitet hatte, oder Dummheit, das konnte er nicht genau sagen. Aber es war ihm gerade völlig egal. Deidara kehrte zurück, legte sich hinter ihn und schloss ihn in die Arme. Ja, es war ihm wirklich egal. Er schloss die Augen und schlummerte in den Armen ein, die ihn schützend seiner Mauer statt umgaben, und sich um so vieles richtiger anfühlten als das Bollwerk aus Eis und Kälte, das mit jedem Tag an Bedeutung und Größe verlor. Deidara saß bereits im Wagen, als Sasori aus dem Büro des Vermieters kam, in dem er rasch ausgecheckt hatte, damit sie wieder nach Hause fahren konnten. Zwar hatte er geschlafen wie ein Stein, aber schon die ersten Minuten des neuen Tages hatten ihn mit brutaler Härte in die Realität zurück befördert. Er hatte bisher kaum ein Wort gesprochen und war in seinen Gedanken versunken, gar darin gefangen. Wortlos ließ er sich auf den Fahrersitz gleiten, schloss die Tür, schnallte sich an und startete den Wagen, ehe er gemächlich den Impala vom Parkplatz steuerte und nachdenklich der Landstraße in Richtung Miami folgte. Sein Blick ruhte auf dem Asphalt, der allein ihren Wagen zu lotsen schien an diesem Morgen. Seine Fragen zu dem Fall waren noch immer nicht beantwortet, das Gefühl unfähig zu sein und etwas zu übersehen nicht verklungen. Statt dessen mischte sich noch etwas Neues hinzu, das ihm die Sache nicht einfacher machte: Schuld. Er fühlte sich schuldig, dass er lieber auf eine Tuchfühlung mit dem Blonden gegangen war, statt sich weiter um den Fall zu kümmern. Es war keine Reue an sich, es war viel eher ein schlechtes Gewissen und eine gewaltige Portion Unsicherheit. Ständig fragte er sich, was Deidara nun wohl von ihm erwartete, was ER von sich erwartete! In der Situation selbst hatte es keine Erwartungen gegeben. Sie war so passiert, wie sie passiert war, und niemand hätte etwas gesagt, wenn er es früher gestoppt hätte. Das hatte er aber nicht. Er hatte es passieren lassen, sich... fallen lassen und er war aufgefangen worden. Doch nun? Was sollte er sagen? Sollte er überhaupt etwas sagen? Doch WIE sollte er etwas sagen, wenn er nicht einmal wusste, was er darüber denken sollte?! Er fühlte sich mies. Immerhin wusste er, dass Deidara bereits von Gefühlen wie Liebe sprach, während er sich noch mit der Frage plagte, ob er dem Blonden überhaupt wieder vertrauen konnte, ließ sich gleichwohl aber zu so etwas hinreißen... Sasori schüttelte leicht den Kopf und seufzte lautlos. Das Problem lag alleine bei ihm! Deidara hatte dessen Standpunkt klar und deutlich formuliert und schien auch voll und ganz dahinterzustehen. Er selbst aber genoss und fürchtete es gleichermaßen, dass sein Mauerwerk, sein schützender Wall, bröckelte. Er wollte ihn aufgeben und geriet doch in Panik, wenn er seine neue Freiheit schon manchmal erkennen konnte. Fühlte sich frei und schutzlos zugleich. Alleine hatte er diese Probleme nicht gehabt. Es hatte keinen Grund mehr gegeben diesen Schutz aufzugeben. Doch nun... Nun war der Schutz ein Hindernis für etwas, das ihn diese Mauer doch überhaupt erst hatte aufbauen lassen in dieser Größe und Stärke. Und damit war sein Verstand völlig überfordert. Seine Gefühle sahen in all dem keinen Zwiespalt, kein Problem, keine Diskrepanz. Sein Verstand aber konnte keinerlei Logik in all dem erkennen und geriet völlig aus dem Gleichgewicht. Es MUSSTE eine logische Erklärung geben! Oder...?! „Warum quälst du dich so?“ Erschrocken sah er auf und erblickte Deidara aus den Augenwinkeln, der ihn bedrückt und besorgt ansah. Er seufzte und strich sich durch das zerzauste, rote Haar: „Ich...“ Er stockte. Ja, warum eigentlich? Er wusste es ja selbst nicht so wirklich. Und war es einfach nicht gewöhnt mit irgendjemandem über diese Probleme zu sprechen. Der Blonde sah ihn liebevoll an und lächelte: „Sasori... du... brauchst dich für nichts zu schämen. Oder zu rechtfertigen. Es ist alles in bester Ordnung. Ich weiß, dass du noch nicht so weit bist. Wenn mir das nicht klar wäre, dann hätte ich das letzte Nacht nicht gemacht.“ Er knurrte leise, als er spürte wie seine Wangen schon wieder glühten. Aus Deidara sprach irgendwie immer ein ausgeglichenes Gefühl, während er immer wieder von seinem Verstand ins Wanken gebracht wurde. Er nickte leicht: „Das weiß ich... aber mir ist es NICHT klar und trotzdem habe ich es gemacht. Und das ist unlogisch, ich verstehe es nicht.“ Zärtlich strichen die Finger des Künstlers über seine glühende Wange: „Seit wann kann und soll man Gefühle verstehen? Sie sind nicht logisch. Man muss sie kommen und gehen lassen, so wie sie sind. So... wie du es letzte Nacht hast geschehen lassen. Du hast auf dein Gefühl gehört.“ Deidara lächelte sanft: „Das heißt ja nicht, dass dein Verstand etwas Schlechtes ist! Sicherlich nicht. Aber dein Verstand sollte sich nicht in Dinge einmischen, von denen er nichts versteht und bei denen er nichts zu sagen hat.“ Sasori lachte trocken auf: „Immer, wenn ich meinen Verstand ignoriert habe ist alles in die Hose gegangen! Meinst du etwa, dass es eine Vernunftentscheidung gewesen war, damals bei dir zu bleiben statt einfach zu gehen?!“ - „Nein, das meine ich nicht. Aber wärst du gegangen, dann säßen wir jetzt nicht so hier. Dein Gefühl hat dir gesagt, dass du nicht gehen sollst; hat vielleicht gewusst, dass da mehr ist, als dein Verstand zu wissen glaubte.“ Verflucht! Das klang sogar irgendwie sinnvoll... Sein Verstand hatte sich in die Irre führen lassen, aber sein Gefühl nie. Nur durch seinen eigenen Verstand, und doch hatte es sich nie mit der Entscheidung des Kopfes anfreunden können. Er fasste sich an die Stirn. Dieser hämmernde Kopfschmerz war seit Langem mal wieder da. Leise seufzte er: „Vermutlich hast du Recht, aber mein Verstand tritt gerade in Streik. Wir sollten...“ Plötzlich bockte der Wagen auf und gluckerte ächzend vor sich hin. Aus der Motorhaube trat Qualm aus und Sasori fluchte: „Scheiße! Was soll das denn jetzt?!“ Er trat auf das Gaspedal, aber nichts tat sich. Der Motor ging aus und der Wagen rollte immer langsamer werdend aus, während Sasori auf den Seitenstreifen lenkte. Als sie zum Stehen gekommen waren stiegen sie beide aus, gingen zur Motorhaube und öffneten diese. Eine riesige Qualmwolke schlug ihnen entgegen und biss reizend in ihren Atemwegen. Hustend wedelte der Rothaarige den Dunst zur Seite: „Ich dreh noch ab hier...“ Was er auch tat, er konnte nicht einmal erkennen, woher das Problem kam. Ein tuckerndes Knattern und Rattern kam näher, ehe eine Hupe neben ihnen ertönte. Irritiert traten sie aus der Dampfwolke heraus und sahen sich einem Farmer gegenüber, der sie von seinem Trecker herab amüsiert musterte und schnarrte: „Na, ihr Zwei. Das sieht aber nicht gut aus. Soll ich euch mitnehmen? Drüben in Lake Butler hat Jim seine Werkstatt, der macht euch die Karre wieder flott.“ Die beiden tauschten einen vielsagenden Blick aus, doch Sasori ahnte, dass sie keine große Wahl hatten. So nickte er dem Farmer zu: „Das wäre sehr nett von Ihnen.“ - „Ihr könnt mich Jim nennen!“ Plötzlich aschfahl im Gesicht sah Sasori Deidara abermals an und schluckte schwer. Da waren sie ja schön in der Provinz gelandet... Eine halbe Stunde später hielt der Trecker mit dem Impala im Schlepptau vor einer kleinen Bruchbude, die sich mit viel Wohlwollen als Werkstatt erkennen ließ. Ölverschmiertes Werkzeug lag überall herum, um alte Schrottkisten und halb auseinandergenommenen Pick-ups verteilt. Eine uralte Hebebühne hielt tapfer einen Van in der Luft und in einer offenen Garage stand ein ziemlich ramponierter Kleintransporter mit offener Motorhaube. Hinter schmutzigen Fenstern ließ sich eine Art Büro erahnen, in dem ein junger Mann auf einem Stuhl saß, die Füße auf einem Schreibtisch und die Kappe tief ins Gesicht gezogen. Noch bleicher, als ohnehin schon, stieg Sasori vor Deidara und Jim aus dem Trecker aus und sah sich geschockt um. Nicht nur, dass Zeit hier offenbar keine sonderlich große Rolle spielte, nein! Es war meilenweit die einzige Werkstatt, die er an seine schwarze Schönheit heranlassen MUSSTE... Und davon einmal ganz abgesehen konnte sich dieser Farmer-Mechaniker und was-wusste-er-noch ihre Namen einfach nicht merken und hatte ihn diese ganze Fahrt über Sammy genannt. Aus Deidara war Dean geworden. Da wünschte er sich beinahe das Kamasutra wieder... Jim sah sie stolz an und brüstete sich: „Das ist mein kleiner Laden. Die faule Socke da drin ist mein Neffe Jeff.“ Wieso überraschte ihn das so gar nicht?! „Ich werde mich um euer Schätzchen kümmern. In drei oder vier Tagen werde ich es wohl fertig haben.“ WAS?! Er sah den Alten entsetzt an: „WAS?! Drei oder vier Tage?!“ - „Jo, Sammy. Gut Ding will Weile haben. Ihr könnt so lange sicherlich bei Eliza unterkommen, die hat am Ende der Straße eine kleine Pension und macht einen wirklich grandiosen Kuchen!“ Er musste träumen! Eindeutig! Das... das konnte doch nur alles ein Witz sein! Wo, zum Henker, waren die Kameras?! Deidara sah ihn an und grinste Jim schließlich zu: „Dann werden wir Eliza mal einen Besuch abstatten. Du musst ~Sammy~ entschuldigen, er ist nicht sonderlich geduldig.“ Wütend funkelte er den Blonden an. Dieses Schauspiel hatte ihn damals auf dieser Hochzeit schon völlig aus dem Konzept gebracht und nun tat Deidara es schon wieder! Spielte einfach mit, als sei es das Normalste der Welt! Der Mechaniker, oder Farmer oder was-auch-immer, nickte grinsend: „Merke schon. Aber Ungeduld bringt dich hier nicht weiter, Jungchen. Ich lasse es euch wissen, wenn ich fertig bin.“ Freundlich ließ sich Deidara die Hand von Jim schütteln, oder vielmehr beinahe zerquetschen: „Danke. Bis die Tage.“ Sasori wurde vom Blonden von der Werkstatt die Straße in die angegebene Richtung fortgezogen, nachdem sie ihre Sachen rasch aus dem Kofferraum geholt hatten. Eigentlich wollte er hier nur weg! So ein Nest! Doch der Künstler grinste ihn süffisant an: „Jetzt bock hier nicht herum, wie ein kleines Kind. Wir können es doch nicht ändern, also machen wir das Beste daraus. Vielleicht können wir uns nachher mal den See anschauen.“ Beleidigt entriss er Deidara seine Hand und verschränkte die Arme vor der Brust: „Ich wüsste nicht, was ein See zu bieten hat, der Butler heißt...“ - „Griesgram.“ - „Schauspieler.“ Rasch erreichten sie das Ende der Straße und standen vor der kleinen Pension. Ein Schild im Vorgarten wies eindeutig darauf hin. Das kleine Fachwerkhaus versprühte einen gewissen wohnlichen Charme und sah zumindest nicht so heruntergekommen wie diese Hinterhofschmiede von Jim aus, wie Sasori feststellte. Die Haustür stand offen und die beiden betraten das kleine Haus vorsichtig. Eine Art Entree tat sich auf, in dem zu ihrer Rechten ein Empfangstresen stand, hinter dem ein überschaubarer Schlüsselkasten hing. Ein Telefon mit Wählscheibe stand auf den Tresen bereit und war kein Neufabrikat im Retro-Look, sondern ein Original aus den späten 80ern, mausgrau. Links vom Tresen führte eine Treppe nach oben, gegenüber davon führte eine Tür in ein Esszimmer, aus dem ein verlockender Duft kam. Sie traten an den Empfang heran und in schauderhafter Erinnerung betätigte Sasori die kleine Klingel, die neben dem Telefon stand. Zu seiner Erleichterung ertönte augenblicklich eine Frauenstimme: „Sekunde! Ich bin sofort da!“ Nach ein paar Augenblicken kam eine ältere Dame aus dem Esszimmer gewackelt. Sie war wohl breiter, als sie groß war. Die grauen, langen Haare waren ordentlich zu einem Dutt gebunden, über ihrem fliederfarbenen Kleid trug sie eine weiße und mehlige Schürze. Nur die grünen Pantoffeln erinnerten ihn wieder daran, dass er im letzten Nest gelandet war, das es wohl in dieser Gegend zu geben schien. Strahlend wackelte die Alte hinter den Tresen und sah die beiden freundlich an: „So, hallo ihr Zwei! Ich bin Eliza Parks. Was kann ich für euch tun?“ Zu seiner Verwunderung schob Deidara sich vor und erwiderte ebenso freundlich: „Hallo Eliza. Ich bin Dean und das ist Sammy Jim schickt uns. Unterwegs ist unser Wagen leider kaputt gegangen und muss repariert werden. Von daher brauchen wir ein Zimmer.“ Irgendwann würde er dem Blonden den Hals für solche Aktionen umdrehen! Wieso musste er ausgerechnet Sammy genannt werden?! Der Name löste immer nur einen Gedanken in ihm aus: „Der kleine Sammy möchte im Spielparadies von seiner Mutter abgeholt werden.“ Bäh! Und wieso überhaupt nur ein Zimmer? Ausnahmsweise waren doch mal genug frei! Entzückt nickte Eliza und flötete: „Macht euch keine Sorgen, der gute Jim kriegt das wieder hin! Es freut mich, dass ihr zu mir gekommen seid!“ Sie sah Sasori an und frohlockte regelrecht: „Sammy... das ist aber ein hübscher Name!“ Hilfe! „Mein Hund hieß Sammy. So ein kleiner, niedlicher Cockerspaniel. Der hätte Sie sicherlich gemocht.“ Er konnte sich nicht einmal der Höflichkeit halber ein gequältes Lächeln abringen, so dass die Alte sich etwas zerknirscht wieder Deidara widmete: „Heute Abend gibt es hausgemachte Fischsuppe. Wenn Sie mögen, dann können Sie gerne mitessen. Soll ich Ihnen morgen Frühstück machen?“ Deidara lächelte zuckersüß und nickte: „Wenn es Ihnen keine Umstände macht.“ Sie winkte schmunzelnd ab: „Aber nicht doch, ich freue mich, wenn ich Gäste habe.“ Das konnte Sasori sich vorstellen! Wirklich! Während Eliza einen Schlüssel aus dem Kasten nahm und diesen auf den Tresen legte, kam es, wie es kommen musste. Sie wurde neugierig: „Woher kommen Sie eigentlich und was hat Sie in diese Gegend verschlagen?“ Der Blonde ging, natürlich, in aller Seelenruhe darauf ein: „Oh, wir sind ursprünglich aus Miami und hatten beruflich in Raiford etwas zu erledigen. Und da mein geschätzter Freund und Kollege Flugangst hat, sind wir eben mit dem Auto unterwegs...“ Gefährlich knirschte Sasori mit den Zähnen. Mord und Totschlag! Ja! Das würde passieren, sobald sie alleine waren! Flugangst, pah! Eliza nickte: „Oha, Miami ist aber eine große Stadt! Was arbeiten Sie denn?“ Deidara lächelte: „Wir sind Schriftsteller und gerade an einem neuen Buch dran. Dafür haben wir im Staatsgefängnis recherchieren müssen. Es geht um Verbrechen, wissen Sie. Ein Kriminalroman.“ Sasori konnte nicht verhindern den Blonden entsetzt anzusehen. Waren Sie jetzt etwa bei „Mord ist ihr Hobby“?! Ihm fehlten die Worte. Selbst wenn er etwas hätte sagen WOLLEN, ihm fehlten einfach die Worte! Doch die Alte nickte mit großen Augen: „Uuuui, das klingt ja spannend! Und um weiterarbeiten zu können nehmen Sie nur ein Zimmer. Hatte mich schon gewundert.“ Sie lächelte. „Dann kommen Sie mal mit, ich zeige ihnen das Zimmer.“ Eliza führte die beiden nach oben und hielt in dem kleinen Flur direkt vor dem ersten Zimmer links, welches sie öffnete und sie alle betraten. Es war weit weniger schlimm, als Sasori befürchtet hatte, wenn auch trotzdem altbacken und... eben ländlich. Links von ihnen dominierte die Dachschräge den Raum, die allerdings mit zwei großen Fenstern einen netten Ausblick zum See ermöglichte. Vor dem Fenster stand ein einfacher Tisch mit zwei Stühlen so, dass man sich trotz der Schräge bequem hinsetzen konnte. Allein die Gardinen mit Spitze wirkten eher unmodern. Zu ihrer Rechten stand ein alter, massiver Kleiderschrank neben einer Tür, die ins Badezimmer führte. Dahinter stand ein großzügiges Doppelbett. Das Bett war mit weißer, geblümter Bettwäsche bezogen, extrem kitschige Lampen standen auf den Nachtschränkchen. Sie legten ihre Sachen auf dem Bett ab und folgten Eliza zum Badezimmer, die dort das Licht anmachte und stolz lächelte. Grün und beige Fliesen ließen original 60er Jahre Flair aufkommen, doch sauber und gepflegt waren die Dusche, die Wanne, das WC und das Waschbecken mit Schränkchen allemal. Die Hausherrin sah die beiden an und strahlte: „Fühlen Sie sich wie zu Hause. Falls Sie etwas benötigen: ich bin in der Küche. Die Fischsuppe kocht sich leider nicht von alleine.“ Deidara nickte ihr freundlich zu: „Danke, Eliza.“ Glücklich wackelte die Alte von dannen und schloss die Zimmertür hinter sich. Seufzend ließ Sasori sich vornüber aufs Bett fallen und seufzte laut in die Decke: „Hiiiiiilfe....“ Lachend nahm Deidara seine Reisetasche vom Bett und begann seine Sachen in den Kleiderschrank zu räumen: „Nun stell dich nicht so an, so schlimm ist es doch gar nicht.“ - „Richtig! Es ist schlimmer!“ - „Ich finds irgendwie süß hier.“ Er brummte verständnislos: „Es ist schrecklich! Miami ist zwar ein oberflächliches Drecksloch, aber DAS hier ist doch lächerlich! Dass DIR das überhaupt gefällt...“ Unbeeindruckt zuckte der Blonde mit den Schultern: „Irgendwie... finde ich wieder großen Gefallen an den kleinen Dingen im Leben. Ich habe lange genug in dieser oberflächlichen Welt gelebt. Es tut gut mal wieder Menschen um mich zu haben, die von Bangart noch nie in ihrem Leben gehört haben und die es auch nicht interessiert.“ Sasori rollte sich auf den Rücken und knurrte: „Dafür hättest du ihnen ja deinen richtigen Namen nennen müssen. Und wenn du jemals wieder jemandem erzählst, dass ich Flugangst hätte, dann bringe ich dich eigenhändig um, verstanden?!“ Die einzige Antwort war ein amüsiertes Kichern. Er setzte sich auf und griff nach dem Laptop: „Mal sehen, ob die hier so etwas wie Internet haben... Und Hidan sollten wir auch noch Bescheid sagen.“ - „Den ruf ich gleich an, sonst endet das nur wieder in der Aufzählung von Zooinsassen zwischen euch...“ Schnaubend schaltete er den Computer ein und wartete, ungeduldig auf das Plastik trommelnd, bis er hochgefahren war. Da er nicht von einem W-Lan-Netz ausging, steckte er direkt den Web-Stick in den USB-Port und öffnete den Browser, um seine Mails abzufragen. Genervt hämmerte er das Passwort auf die Tastatur und wartete einen Augenblick, ehe er plötzlich wieder bleich wurde und auf den Monitor starrte. Die neue Mail in seinem Postfach... Er öffnete sie und schluckte schwer, ehe er ernst raunte: „Wir haben schon wieder Fanpost... und zwar auf meinem E-Mail-Account...“ Augenblicklich unterband Deidara sein Tun und sah ihn käsig im Gesicht an: „Was?! Aber... wie...? Was schreibt er?“ Seufzend las Sasori vor: „Hallo Schnüffler! Na, gefällt es euch in Lake Butler? Schönen Wagen hast du. Ich habe ihm nicht weh getan, keine Sorge. Nur ein bisschen daran herumgespielt. Ihr könnt nach dem Besuch bei diesem Nichtsnutz sicher ein paar Tage Urlaub gebrauchen! Macht euch um euren hirnlosen Freund keine Sorgen, dem geht es bestens. Wirst du mich hier finden? Du hast ein paar Tage Zeit und ich sehe euch, bin bei euch und beobachte euch! Du wirst mich nicht kriegen. Niemals! Lass die blonde Schönheit in Ruhe!!! Ich sehe es, ich habe es auch letzte Nacht gesehen! DAS STEHT DIR NICHT ZU!!! Wie ich dich hasse... ~XX~“ Sasori strich sich durchs Haar und seufzte. Der Kampf, das Duell, wurde offensiver. XX wurde mutiger, vielleicht unvorsichtiger. Und, wenigstens ein Vorteil, XX würde ihn ein wenig von der Abgeschiedenheit in diesem Kaff ablenken, auch wenn diese Erkenntnis einen mehr als bitteren Beigeschmack hatte... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)