Maybe I love him... von Ygritte (KlausxTatia / ElijahxTatia) ================================================================================ Kapitel 2: Einführung --------------------- Tatia: Am Abend gab es das erste Fest, an dem ich mit meiner Familie teilnahm. Wir lebten zwar bereits seit einer Mondrunde hier, doch bis jetzt hatte es keine wirkliche Gelegenheit gegeben mit den anderen zu sprechen und erst heute wurde die Zeremonie abgehalten, die neue Mitglieder des Dorfes begrüßte. Neben meiner Familie war noch eine weitere dazu gestoßen. Zusammen mit meiner jüngeren Schwester saß ich abseits. Auf Geheiß unserer Mutter hatten wir unsere feinsten Kleider angezogen und unser Haar zurechtgemacht. Talina saß wie auf Kohlen, sie konnte es kaum erwarten bis sich das Dorf um das große Lagerfeuer versammelte und die jungen Frauen sich schließlich zu den Männern gesellen durften, denn unverheiratete durften sich erst dann einander näher. Während meine Schwester noch immer damit beschäftigt war das andere Geschlecht zu beobachten hing mein Blick an Nikolai, der auf dem Schoß meiner Mutter saß und sich an diese schmiegte. Es schmerzte mich sehr, dass er bei ihr stehts ruhe gab doch war es wohl meine eigene Schuld. Nach dem Tod meines Mannes war ich viele Monate zu schwach gewesen mich um ihn zu kümmern und nun hatte er zu meiner Mutter einen besonders engen Draht. „Das ist ein wirklich hübsches Kleid.“ Überraschte wandte ich den Kopf nach links. Neben mir hatte sich eines der Mädchen niedergelassen. Sie trug ein langes blaues Kleid, hatte blondes geflochtenes Haar was mit Blume verziert war und wirkte offen und freundlich. „Danke“ ich strich mein Haar zurück. „Ist es aus deiner Heimat?“ sie schien sich ernsthaft dafür zu interessieren. „Ja, eine Freundin meiner Mutter hat es gewoben.“ Sie bestaunte es noch immer: „Da kann meines leider nicht mithalten. Ich bin übrigens Rebekah.“ „Tatia“ stellte ich mich kurz vor. Rebekah blickte sich um, kurz zu meiner Schwester und dann zu dem Rest meiner Familie. Da wir alle die gleiche Haarfarbe hatten, konnte man uns recht schnell zusammen ordnen. „Ah, ihr seit also die Familie ohne Vater... oh tut mir Leid.“ Schnell blickte sie zu Boden, doch ich lächelte gekünselt freundlich: „Schon gut. Neben mir sitzt meine Schwester Talina, doch sie ist gerade damit beschäftigt nach einem Mann Ausschau zu halten. Meine Mutter hast du ja schon erkannt. Neben ihr sitzt mein älterer Bruder Ilian und auf ihrem Schoß...mein jüngerer Bruder Nikolai.“ Rebekah schaute alle kurz an: „Eine recht kleine Familie“ lachte sie: „zumindest im Vergleich zu meiner. Siehst du da hinten, bei Ayana. Das sind meine Mutter Esther und der Mann mit dem strengen Gesichtsausdruck ist mein Vater Mikael. Direkt daneben sitzen Finn und Kol.“ Sie schaute sich kurz um: „Aber als Tipp, die beiden sind nicht sehr...geeignet für eine Ehe. Nicht das seine Schwester sich da was falsches aussucht.“ Anscheinend wollte Rebekah meine Sympathie gewinnen, ich musste tatsächlich lachen. „Dahinten bei den jüngeren Kindern ist mein kleiner Bruder Henrik dabei. Hmh und meine anderen Brüdern sind anscheinend mal wieder verschwunden. Naja, wie du siehst bin ich das einzige Mädchen.“ „Klingt aber sicher witzig, so viele Geschwister zu haben“ meinte ich leiser und nahm mit etwas von den Tellern, die umher gereicht wurden. Ein schwacher Windstoss drang durch die Holzwände und ich strafte mein Kleid etwas. Die gute Laune und die Feierlichkeiten waren noch etwas zu viel für mich, was nicht verwunderlich war nachdem ich so viele Monate in einem abgedunkelten Raum verbracht hatte. Meine Haut war daher etwas blasser, als die der anderen Frauen. Sie schimmerte fast weiß wie Schnee, was meine Haare noch dunkler erschienen lies und meine Lippen umschmeichelte. Doch ich mochte es nicht so schön zu sein. Vor vielen Jahren einmal hatte ich es genossen von den Männern des Dorfes umworben zu werden, doch nun wo ich den einen, den ich am Ende erwählt hatte, verloren hatte erschien es mir auf einmal eine Last zu sein. Und nun erwartete meine Mutter auch noch, das ich ein erneutes Spiel um mich zulies. Ich war dem ganzen Leid. „Ist alles in Ordnung?“ Rebekah sah mich besorgt an. Das erste mal an diesem Tag tat meine Schwester etwas wirklich sinnvolles. Sie erhob sich, nahm meine Hand und zog mich nach oben: „Entschuldige, meine Schwester hat zu viel gearbeitet. Sie braucht nur etwas frische Luft.“ Talina warf unserer blonden Nachbarin ein freundliches Lächeln zu und zog mich mit sich nach draußen. Dort lehnte ich mich gegen den großen Weißaschebaum, der die Mitte des kleinen Dorfes bildete und sah meine Schwester an. „Danke“ sagte ich leise, aber dankbar. Talina seufze: „Schon gut. Dafür sind kleine Schwestern doch da, auch wenn es unfair ist.“ „Was ist unfair?“ Sie verdrehte die Augen und warf ihren Zopf über die Schultern: „Na das der hübsche Mann immer nach dir fragt.“ Ich zog eine Augenbraue leicht nach oben und schaute sie fragend an: „Welcher Mann?“ Talina riss die Augen weit auf: „Sag bloß er ist dir noch nicht aufgefallen? Elijah, er ist Rebekahs ältester Bruder. Du musst ihn doch neulich gesehen haben, er und sein anderer Bruder Fin haben Mutter geholfen das Feuerholz aus dem Wald zu holen.“ Ich schüttelte kaum merklich den Kopf, an dem Tag war ich zu sehr mit Nikolai beschäftigt gewesen. So wie meistens. „Nein ich erinnere mich nicht, aber es wundert mich nicht das du sie schon alle kennst und das mit Namen.“ Talina sah mich stolz an, ihr viel es leicht sich an neuen Orten schnell einzugewöhnen. „Sicher, aber egal. Elijah ist ein großer Mann, hat eine ähnliche Frisur wie unser Bruder, nur das er sehr viel ruhiger ist, aber äußerst stattlich und gut aussehend und sehr nett. Er fragt fast jeden Tag nach dir, ob er uns helfen kann.“ Mein Blick wurde etwas verärgert: „Willst du ihn mir irgendwie verkaufen Schwester?“ Talina seufzte: „Sei nicht so gemein zu mir. Nur ich finde seinen jüngeren Bruder Kol sehr hübsch und ich würde ihn gerne kennen lernen. Das wäre ein tolle Gelegenheit das im Privaten Umfeld zu tun.“ „Du willst, dass ich Elijah treffe und dich mit zu ihm nehme, wenn er mich aus Höflichkeit einladen würde“ schlussfolgerte ich. Talina machte ein vielsagendes Gesicht, sie sah mich an wie ein Hund der um Aufmerksamkeit bettelte: „Bitte, seh es als dankeschön für eben.“ Leider wusste ich, das Talina äußert stur sein konnte und ich wusste, gab ich ihrem Betteln nicht nach würde sie mir die nächsten Tage keine Ruhe gönnen. Also kam mein Kopf zu dem Entschluss das ein einfaches Mittagessen bei den neuen Nachbarn weniger schmerzlich sei als ihr Gebettel und das ich so zumindest etwas Zeit für mich hin ausschlagen konnte. „In Ordnung, aber im Gegensatz übernimmst du für mich 5 Monde lang das Waschen der Wäsche und zwar der ganzen.“ „Einverstanden!“ Kurze Zeit später saß ich neben dem Rest meiner Familie am Feuer. Der Anführer des Dorfes hielt eine Rede und die Bewohner hörten gebannt zu. Die Flammen zeichneten Lichter auf die Gesichter und verliehen allen einen seltsamen Schein. Inzwischen hatte ich mir meinen Nikolai zurückgeholt. Er lag auf meinem Schoß und schlief friedlich. Mein Blick schweifte eine Weile ab zu den Wäldern und ich hörte dem ganzen nicht zu. Erst als Applaus erklang blickte ich wieder auf und meine Mutter nahm mir meinen Sohn erneut ab. „Geh mit deiner Schwester und nehmt eure Geschenke entgegen.“ Ich nickte stumm und folgte Talina, die sich an eine Reihe Mädchen hing und aufgeregt auf und ab hüpfte. Danach durfte sie endlich mit den Jungen sprechen. Die Burschen erhielten alle ein Schwert, vorausgesetzt sie hatten ein bestimmtes Alter erreicht. Es spiegelte ihren Status wieder und das sie dem Brauch nach nun Krieger waren. Die Mädchen hingegen erhielten einen Blumenkranz, es sollte ihre Unschuld und den Stand einer Frau symbolisieren. Während ich dastand fiel mein Blick auf Rebekah, welche nicht unweit von den Männern saß die die Schwerter erhielten. Ihr Vater gehörte zu denen, welche sie überreichten, die Ähnlichkeit erkannte ich schnell. Das blonde Mädchen unterhielt sich leise mit einem jungen Mann, der zuvor noch nicht bei ihrer Familie gewesen war. Er hatte langes braunes Haar, was sein Gesicht verdeckte sodass ich es nicht erkennen konnte. Wahrscheinlich war das Elijah, zumindest passte die Beschreibung. Neben ihm saß ein anderer Mann. Im Gegensatz zu dem Rest seiner Familie, mit Ausnahme von Rebekah, hatte er langes blondes Haar. Seine braunen Augen schienen im Feuerschein aufzuflammen und er starrte mich direkt an. Als sich unsere Blicke kreuzten hielt ich stand, denn von ihm ging eine unheimliche Autorität aus, aber auch etwas Angst einflössendes. Doch ich hatte schon so viel erlebt, das mir nichts mehr Angst machte außer vielleicht mein Kind zu verlieren. Es verging eine kurze Minute, dann erhob sich der Mann und verschwand in der Dunkelheit. „Willkommen in unseren Dorf.“ Ich war an der Reihe. Vor mir stand eine Frau und auf einmal fragte ich mich, ob hier doch mehr blonde Menschen lebten als ich gedacht hatte. Doch diese Frau machte mir in der Tat Angst. Ihre Gesichtszüge wirkten hart, als ob sie nicht mehr aufrichtig lächeln konnte und ihre Augen kalt, als ob die Sonne für immer verschwunden wäre. Sie erschien mir das komplette Gegenteil von mir selbst zu sein, doch im Moment, als ich sie sah wusste ich, dass ich wohl kaum anders erschien für all die fremden Menschen hier. Ich machte einen leichten Knicks nach vorne und sie setzte mir einen kunstvoll geflochtenen Kranz auf den Kopf. Ich bedankte mich leise und lief zu meiner Mutter zurück. „Wer ist die Frau?“ flüsterte ich meiner Schwester zu. „Das ist Esther, sie ist die Mutter von Rebekah.“ Ich nahm einen Becher zur Hand und versuchte nicht mehr an sie zu denken, irgendwie beunruhigte mich ihre Gegenwart, also versuchte ich das Thema zu wechseln und war in diesem Moment froh eine so plauderfreudige kleine Schwester zu haben. „Wer waren die beiden Männer neben Rebekah?“ Ich warf noch einmal einen Blick zu ihnen, aber die bereits tanzenden Paare verboten mir einen erneuten Blick auf die Familie. „Das eine war Elijah. Er ist gutaussehend, nicht?“ Ich nippte an dem süßen Wein, Alkohol war doch nichts für mich: „Ich hab ihn nicht ganz gesehen, aber ja. Er wirkte recht passabel.“ „Passabel?!“ Talina sah mich entsetzt an: „Ich finde er passt perfekt zu dir. Fromm und treu.“ Kurz überlegte ich eine etwas giftige Antwort zu geben, doch ich verkniff es mir und fragte lieber weiter. „Und der andere?“ „Welchen meinst du?“ Ich seufzte:“ Den großen Blonden, mit den braunen Augen.“ „Achso“ ihr Gesicht hellte sich auf: „Das war Niklaus, der andere Bruder von dem ich dir erzählt hab. Soll sehr temperamentvoll sein und treibt sich wohl oft im Wald herum. Findest du ihn etwa hübscher? Ich dachte du magst brünett?“ Ich stand auf und nahm Nikolai einfach vom Schoß meiner Mutter: „Mutter, Nikolai sollte schlafen gehen. Ich finde Talina sollte sich noch etwas vergnügen dürfen, daher werde ich unseren Bruder zu Bett bringen und das Frühstück für Morgen vorbereiten.“ Ich machte einen leichten Knicks und verschwand mit meinem Sohn in unserem nahen kleinen Haus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)