Es ist noch nicht vorbei! von Melodie-Syren ================================================================================ Kapitel 5: Team “Black Angel“ ----------------------------- Azmaria lief mit Chrono und Lilly in den großen Essenssaal. Die silberhaarige hielt nach Fynn Ausschau und entdeckte ihn recht schnell an einem der großen Tische. „Aaah! Fynn!!!“ rief sie glücklich, „los kommt, Chrono, Lilly! Dahinten sitzt er!“. Sie zog die beiden weiter mit sich, bis sie bei Fynn ankamen. „Fynn, das sind meine Freunde Chrono und Lilly“ stellte Azu sie vor. „Hallo“ meinte Chrono und lächelte lieb. Lilly hingegen verzog das Gesicht. „Tag Engel“ zischte sie mit zusammen gepressten Lippen. „Lilly, Chrono, das ist Fynn Johns“ ergänzte Azmaria. Der Blonde stand auf und schüttelte Chrono die Hand, auch Lilly wollte er die Hand schütteln, diese weigerte sich aber. Fynn legte den Kopf schief. „Du bist aber nicht sehr gesprächig…“ meinte er und schaute die braunhaarige an. Lilly rümpfte die Nase. „Das liegt einfach daran, dass ich Engel nicht wirklich leiden kann!“ erklärte sie. „Entschuldige, das wird wohl das Temperament deines Teufels-Blutes sein“ lächelte Fynn. Er ließ sich von Lillys abweisender Art nicht aus der Ruhe bringen. Die vier setzten sich zusammen an einen Tisch der reich gedeckt mit allerlei Köstlichkeiten war. Lillys Magen knurrte, aber dieser Engel saß ihr direkt gegenüber! Chrono saß rechts von der braunhaarigen und wirkte durch ihre dunkle Aura, die sie in diesem Moment auszustrahlen schien, etwas verängstigt. Azu hingegen schien von dem ganzen rein gar nichts mitzubekommen, sie saß neben Fynn und nahm sich etwas vom Hühnchen und ein bisschen Reis auf ihren Teller. Als Fynn und Lilly jedoch gleichzeitig nach einem Stück Brot schnappten trafen sich ihre Blicke. Keiner der beiden war dazu bereit dem anderen das Stück Brot zu überlassen. „Ich hab als erstes hingegriffen“ knurrte Lilly. „Oh nein, da musst du dich wohl verguckt haben, ich wollte es mir zuerst nehmen!“ entgegnete Fynn lächelnd. „Grins mich nicht so blöd an!“ maulte sie. „Ich grinse doch gar nicht blöd…Azmaria, grinse ich blöd?“ fragte der Blonde und drehte sich zu dem Mädchen. Azu schüttelte den Kopf. „Nein…finde ich nicht“. Sie schnappte sich zwei Stücke Brot und gab den Streithähnen jeweils eines. „Hier, jetzt habt ihr beide was ihr wolltet“ meinte sie. Es wurde wieder ruhiger am Tisch. Und auch, wenn es für einen Engel wohl sehr ungewöhnlich war, Fynn schlang das Essen nur so in sich hinein, so etwas erwartete man eigentlich nicht von einem Engel… Aber auch Lilly schlang alles geradewegs in sich hinein, angestachelt von Fynn. Als beide mit ihrer Gabel in das letzte Stück Fleisch stachen entbrannte in ihren Augen ein Feuer! „Wollen wir uns darum prügeln?!“ fragte Lilly wütend. Sie hatte nichts gegen eine kleine Schlägerei mit einem Engel einzuwenden. „Können wir gern tun, aber ich werde dich nicht verschonen…du siehst gerade so aus als hättest du Angst, dass man dir etwas Wichtiges wegnehmen könnte…liegt das vielleicht daran, dass du als Teufel sonst nicht so viel zu Essen bekommst?“. Das ging Lilly definitiv zu weit! Sie nahm ihren Teller und klatschte diesen direkt in Fynns Gesicht. Zornig trat sie mit einem Fuß auf den Tisch. „Was glaubst du eigentlich wer du bist ha!? Kommst hier einfach so her und denkst du kannst blöd herum reden!? Deswegen hasse ich diesen Gott und seine Schar von Engeln!!! Ihr nehmt euch einfach immer zuviel heraus!!!“. Fynn nahm seine Gabel in die Hand und stellte genau wie Lilly einen Fuß auf den Tisch. „Ach tun wir das ja?!“ fragte er. „Und was macht ihr Teufel?! Ihr nehmt euch das Recht heraus Unschuldige zu töten und werdet wütend, wenn man euch darauf anspricht, dass ihr in der Gesellschaft nicht hoch angesehen seid?!“. Lilly, die nun auch eine Gabel in der Hand hielt, schien immer wütender zu werden. Es kam ihr vor als würde sie gleich die Beherrschung über ihren Körper verlieren, was nichts Gutes verhieß. Chrono und Azmaria versuchten die beiden zu beruhigen. „Nicht streiten! Bitte setzt euch doch wieder!“ meinten sie beide. Fynn sah zu Azmaria, die wirklich einen besorgten Blick machte, und setzte sich seufzend wieder. „Entschuldige, wo sind nur meine guten Manieren abgeblieben…?!“ fragte er sich selbst. Lilly hingegen wollte sich nicht beruhigen. „Steh auf und kämpfe du verdammter Engel!!“ knurrte sie ihn an. Viele Köpfe hatten sich schon zu ihrem Tisch herumgedreht und beäugten das Szenario skeptisch. „Ich mach das eben…Ich bin sowie so schon satt, esst ihr ruhig weiter“ meinte Chrono zu Azmaria und Fynn und stand auf. Er schnappte sich Lilly, bevor sie noch völlig ausrastete, und zog sie mit nach draußen in den Garten. „Aaaah, lass mich los! Ich will mich mit ihm prügeln!!!“ brüllte die Brünette immer wieder, aber Chrono ließ sie nicht los. „Bitte beruhig dich, dann lass ich dich auch los, aber du musst mir versprechen Fynn nicht die Augen mit deiner Gabel auszustechen!!!“ meinte er ernst. Es dauerte ein wenig, bis das Mädchen sich beruhigte und die Gabel genervt fallen ließ. „Ist gut…ich tu ihm nichts…noch nicht!!!“ merkte sie an. Chrono war froh und ließ sie langsam los. Immer darauf bedacht sie gleich wieder zu schnappen, falls sie davon rannte um dem Blonden doch noch an die Gurgel zu springen… „Lass uns ein Stück gehen ja?“ schlug Chrono vor. Lilly willigte ein. So gingen sie zusammen etwas in der Dämmerung spazieren und schwiegen. Bis Lilly das Wort ergriff. „Ich hasse es einfach, wenn jemand sich so aufspielt…Er kennt mich doch gar nicht, also wieso redet er gleich so schlecht über mich!? Ich meine, über uns Teufel! Wir sind ja nicht alle so primitiv und wollen Menschen nur zum Spaß töten…!“ murmelte sie und kickte mit dem Fuß einen Stein vor sich her. „Na ja, vielleicht ist das einfach seine Art. Er hat es sicher nicht so gemeint“ antwortete Chrono leise. „Nicht so gemeint!? Und wie er das so gemeint hat!“ wurde Lilly gleich wieder lauter. Chrono seufzte. „Ihr solltet euch erst einmal besser kennen lernen. Und wo wir gerade bei kennen lernen sind, ich weiß eigentlich auch nicht viel über dich…“. Lilly sah Chrono an und haderte einen Moment mit sich. „Mein voller Name lautet Lilly Karnay. Und wie ich schon mal erzählt habe, bin ich die Tochter einer menschlichen Frau und eines Teufels. Meine Mutter ist schon vor Jahren verstorben, und was meinen Vater betrifft…“ sie zuckte mit den Schultern. „Er hat uns verlassen als ich noch klein war, vielleicht lebt er schon nicht mehr…Ich weiß es nicht. Es war nicht leicht für mich als Mischblut. Ich war noch ein Kind, und wie das so ist…Wenn niemand mit dir spielen will, macht man sich schnell selbst Vorwürfe“. Es war lange her, seit sie mit jemandem darüber gesprochen hatte. Sie sah nun Chrono an und musste lächeln. „Aber weißt du. Ich hab irgendwann Freunde gefunden die so waren wie ich! Sie waren Teufel und unter ihnen war ich völlig normal, zwar störten sie sich ab und an, an dem Teil Mensch in mir, aber zumindest einer von ihnen störte sich überhaupt nicht daran! Kein bisschen!!! Er mochte mich so wie ich war“. Sie schien wieder fröhlicher zu werden als sie davon sprach. „Das ist schön“ fand Chrono, „darf ich fragen wieso du jetzt nicht bei dieser Person bist?“. Lilly ließ wieder den Kopf hängen und lachte trocken. „Er…hat sich in eine andere verliebt, und ich kann ihm deswegen nicht mal böse sein…“ meinte sie und musste dann laut lachen. „Tja, so ist das Leben da kann man nichts dran ändern!“. „Heeey! Lilly, Chronooo!“ rief Azmaria plötzlich, sie hatte Fynn im Schlepptau und schon war Lilly wieder viel gereizter. Fynn fuhr sich mit einem lässigen Grinsen durch die Haare. „Ich wollte mich für eben entschuldigen“ begann er, „dass war nicht gerade nett von mir“. „Nicht gerade nett?!“ fragte Lilly. „Ich hätte so etwas nicht sagen sollen. Ich hoffe du kannst mir verzeihen. Da wir wohl oder übel ein Team sind, würde ich mich freuen, wenn wir uns untereinander verstehen“ er streckte ihr die Hand entgegen. Die braunhaarige sah zu der Hand des Blonden und schwieg. „Wir haben uns schon ein paar Namen für unser Team überlegt, wie wir uns nennen wollen!“ lächelte Azu. „Wie wäre es zum Beispiel mit Gospel, oder die Bezwinger?“ fragte sie. Chrono und Lilly schauten beide verdutzt drein. „Also ich wäre ja für Black Angels“ schlug Lilly vor. „Black Angels?! Wieso denn das? Schau mich an ich bin Blond und nicht schwarzhaarig!“ meinte Fynn gleich dazu. „Das ist doch kein Name für ein Team“ ergänzte er noch. „Ist es wohl!“ maulte Lilly. „Nein ist es nicht!“ entgegnete Fynn. „Ist es wohl!“. „Ist es nicht!“. Ist es wohl!“. „Ist es nicht!“. Wieder entbrannte ein Streit zwischen den beiden. Azmaria und Chrono seufzten, wo sollte das noch hinführen? Mitten im Streit holte Fynn plötzlich einen Zettel hervor. „Wir haben morgen unseren ersten Auftrag! Zusammen. Als Team“ erklärte er. „Dass heißt wir müssen auch zusammen arbeiten! Ich besitze ein Schwert und bin daher Nahkämpfer, Azmaria und Lilly, ihr habt beide einen Revolver und könnt so aus der Entfernung angreifen! Chrono, ich hoffe bei dir können wir uns auf deine Stärke verlassen“ wandte er sich dem lilahaarigen zu. Chrono nickte. „Ja können wir“ er schaute zu der Uhr die Lilly um den Hals trug, aus ihr bezog er seine Kraft… „Du kannst es ruhig benutzen“ meinte Lilly, als sie seinen Blick bemerkte. „Ich bin doch ein Teufel, ich habe ein langes Leben“ sie lächelte. „Aber dann sollten wir alle ausgeschlafen sein!“ meldete Azu sich zu Wort. Alle nickten zustimmend. „Also ab ins Bett mit uns!“ sie lächelte glücklich. Zu viert liefen sie wieder hinein und legten sich für den heutigen Tag schlafen, bis auf Lilly. Sie blieb noch ein bisschen wach…Sie konnte noch nicht schlafen. Schweigend stand sie also auf dem Balkon ihres Zimmers und schaute in den Nachthimmel. „Ich hoffe wir bekommen das morgen hin…!Ich will nichts falsch machen!!!“ murmelte sie. „Du wirst schon nichts falsch machen!“ sagte plötzlich eine Frauenstimme. „Was!? Wer ist da???“ fragte Lilly und schaute sich um. Da entdeckte sie eine Frau und erschrak. „Ein Geist?!“. „Ich bin Rosette Christopher“ die Frau lächelte. „Du schaffst das morgen schon, sei nur einfach…du selbst“ mit diesen Worten verschwand sie wieder… Lilly stolperte rückwärts wieder in ihr Zimmer, sie brauchte dringend Schlaf! Das war doch nicht mehr normal!!! Am nächsten Morgen standen alle bereit zum gehen vor den Türen des Ordens. Chrono schleppte wieder einen ziemlich großen Koffer mit sich herum, Azmaria und Lilly trugen ihre Waffen, und Fynn hatte sein Schwert bei sich. „Da ich der Älteste von uns allen bin, werde ich Teamleiter sein“ meinte der Blonde. „Ach und das bestimmst du so einfach?“ knurrte Lilly. „Bitte nicht wieder streiten!“ kam es von Azu, Chrono seufzte nur. „Nein, ich bestimme das nicht“ meinte Fynn. „Ich hoffe nur, dass es für euch in Ordnung ist, wenn ich Teamleiter bin? Ansonsten kannst du es auch gern übernehmen“ er schaute Lilly an. Die winkte aber ab. „Nein, nein. Von mir aus kannst du gerne Teamleiter sein. Ich hab kein Problem damit“ entgegnete sie wieder leicht gereizt. Fynn schaute zu Chrono und Azmaria. „Wir haben auch nichts dagegen!“ kam es von beiden. „Gut, ich danke euch! Dann können wir ja los. Also, auf einem alten Frachtschiff wurde ein Teufel gesichtet. Er befindet sich im Maschinenraum. Die Arbeiter haben ihn dort eingeschlossen. Es ist kein schwieriger Auftrag, da dieser Teufel nicht sehr gefährlich ist. Der Auftrag dient nur dazu, um zu testen ob wir als Team zusammen fungieren können“ erklärte der Engel beim Laufen. „Der Plan ist folgender, während ihr drei euch erst einmal versteckt, werde ich den Teufel frontal angreifen, wenn ich ihn mit meinem Schwert erst einmal geschwächt habe, kommen Azmaria und Lilly zum Einsatz. Je nach dem wer von euch beiden die bessere Position hat schießt auf den Teufel, Chrono, du wirst eingreifen, falls es zu etwas unvorhersehbarem kommt, alles klar soweit?“. „Ja Teamchef!“ meinten die drei Einstimmig. Lilly zog eine Schnute. „Gut! Dann kann der Spaß ja richtig losgehen!“ grinste Fynn. Einen kleinen Fußmarsch später waren sie am Hafen angekommen, an dem das Schiff anlag. Sie betraten es und Fynn öffnete die Tür zum Maschinenraum, während die anderen drei sich zurückhielten. Er kundschaftete erst einmal alles aus, was Lilly aber zu lang dauerte. „Was macht der denn da drinnen? Ein Kaffeekränzchen? Ich hab für so was keine Zeit!“ nörgelte sie und rannte in den Maschinenraum. „Lilly!“ rief Azmaria ihr hinterher. „Wir sollten doch warten…“ sie sah fragend zu Chrono. „Lass uns ihr folgen!“ meinte dieser und schon rannten die beiden los. Fynn der von alledem nichts wusste, hatte mittlerweile herausgefunden, dass es sich bei diesem Fall doch nicht um einen einfachen handelte. Denn es gab in diesem Maschinenraum zwei Teufel! Einer der nicht sonderlich gefährlich war, und einer der stärker war! Und wenn der Stärkere, den weniger Stärkeren erst einmal gefressen hatte, konnte die Sache hier echt ungemütlich werden… „Hey, hey, hey! Wo bist du, kleiner, dummer Teufel?!“ rief Lilly. „Komm raus, komm raus!“. Sie lief mit ihrer Waffe an ein paar Kisten vorbei, als einer der Teufel auf sie aufmerksam wurde. Es war der Stärkere der beiden… Chrono und Azmaria suchten nach Lilly und Fynn, als Chrono Fynn erblickte, entschloss Azmaria sich zu ihm zu rennen um ihm die Sachlage zu schildern, Chrono suchte derweil weiter nach Lilly. Fynn war nicht gerade begeistert, als er hörte was vorgefallen war. „Sie muss einem Befehl wohl immer widersprechen, kann das sein?“ fragte er die silberhaarige wütend. Dieses Mädchen brachte ihn noch zur Weisglut! „Na ja, so ist sie nun mal“ antwortete Azu. „Psst!“ meinte der Blonde auf einmal und legte einen Finger an die Lippen. Er zeigte auf einen Teufel der sich geradeaus befand. „Es gibt hier zwei Teufel, das hier ist der Schwächere von beiden. Wir müssen ihn erledigen, bevor der Stärkere ihn sich einverleibt“ erklärte er. Azmaria nickte geschockt. „Gut, ich bin bereit!“ meinte sie noch etwas verängstigt. Die beiden arbeiteten gut zusammen, so war Fynn der erste der den Teufel angriff, während Azu auf ihren Einsatz wartete. Als der Teufel den Blonden jedoch bemerkte, flüchtete er, er wusste, dass er sich nun mit dem Stärkeren verbünden musste. Also musste er ihn nur noch finden! Lilly lief weiter geradeaus. Diesen Mistkerl von Teufel würde sie finden und erschießen! Ganz klar, sie konnte das! Wäre doch gelacht, wenn ich das nicht hinbekomme! Da wird dieser Engel Augen machen! Der glaubt nicht was ich alles draufhabe!!! Der spielt sich doch nur als Teamchef auf, damit er am Ende das meiste Lob einheimst! Tss, Pech für ihn, da ich ihn übertreffen werde! „Suchst du nach mir?“ fragte plötzlich eine Stimme hinter Lilly. Die braunhaarige war eben noch so in Gedanken versunken, dass sie sich erschrocken umdrehte und ihre Waffe auf den eben noch hinter ihr stehenden Teufel richtete. „Ja genau dich suche ich!“ grinste sie. „Und jetzt, werde ich dir eine Kugel in den Kopf jagen!“. Sie drückte ab, aber es tat sich nichts. „Was…was ist los?!“ fragte sie sich erschrocken. Der Teufel lachte hämisch. „Oh, ist dein Ding da etwa kaputt?“ fragte er amüsiert. Lilly griff in ihre Hosentasche, wo eigentlich die Kugeln ihres Revolvers sich befinden sollten, aber dort war nichts! „Verdammt!“ rief sie. Sie hatte die Kugeln im Nachtschrank ihres Zimmers liegen gelassen!!! Jetzt stand sie hier, völlig unbewaffnet, vor diesem Teufel und konnte rein gar nichts ausrichten. Noch bevor sie sich überlegen konnte, was das Beste war, traf sie ein Tritt und sie wurde durch die Kisten geschleudert. Als sie endlich wieder landete bohrte sich ein Stück Holz in ihre Seite. Lilly keuchte, was sollte sie tun? Der Teufel schleuderte sie weiter herum und sie spuckte immer wieder Blut. „Lilly!“ rief Chrono, der das Mädchen endlich erblickt hatte. „Bleib wo du bist!“ schrie Lilly. „Ich schaff das allein!“ sie rappelte sich wieder auf und ballte die Fäuste. Der Schwächere der beiden Teufel kam um die Ecke und der Stärkere Grinste. „Oh, willst du mir deine Kraft geben?“ fragte er. „Ich will mich mit dir vereinigen um noch stärker zu werden!“ rief der andere. Lilly sah sich die beiden an. „Willst du ihn fressen um stärker zu werden?“ fragte sie lachend. Sie wusste darüber bescheid. „Dann tu es! So macht es mehr Spaß dich auszulöschen“. So etwas ließ ein Teufel sich nicht zweimal sagen, er schnappte sich den Schwächeren und verspeiste ihn. Kurz darauf wurde er größer und seine Muskeln wuchsen auf das vierfache an!!! Lilly knackte mit den Fingern. „So…dann schnapp ich mir dich, und schlag dir einfach meine Fäuste in deine hässliche Visage!“ meinte sie und rannte los. Aber es war zwecklos! Sie hatte so nicht den Hauch einer Chance und wurde gegen eine der Maschinen geschlagen. Die Wunde an ihrer Seite fing noch stärker an zu bluten und ihre Beine waren unter ein paar Kisten verschüttet. Sie kam hier ohne fremde Hilfe nicht mehr heraus, und der Teufel drohte sie mit einem Fuß zu zerquetschen! Der Atem der jungen Frau ging nur noch Stoßweise. „Was hast du getan!?“ rief Fynn wutentbrannt, als er mit Azmaria angerannt kam. „Tut…mir leid“ murmelte Lilly und grinste die beiden an. „Ich…“ sie spuckte Blut. „Ich habs…versaut, wenn einer von euch schießt, geh ich drauf…Aber tut euch keinen Zwang an. Azu-chan! Los schieß“. Denn, würde jemand den Teufel angreifen, würde dieser die braunhaarige einfach mit dem Fuß zerdrücken… Azmaria schüttelte den Kopf, sie riskierte nicht das Leben ihrer Freundin nur um einen Teufel zu erledigen. „Da hat sie ganz recht, wenn irgendjemand von euch drei Pappnasen es wagt mich anzugreifen, mach ich sie platt!“ lachte der Teufel. „So ein Mist!“ fluchte Fynn. Was sollen wir jetzt tun? Er versuchte sich schnellstmöglich eine neue Strategie auszudenken. Was konnten sie tun um das Mischblut zu retten? Es war aussichtslos! Der Teufel hatte keine Lust darauf zu warten, bis dem Blonden eine Lösung einfiel. „Machen wir es kurz!“ rief er daher mit hämischem Grinsen, hob einen Fuß und ließ ihn hinunter schnellen. Und dann ging alles so schnell! Lilly sah nur noch schwarze Federn vor sich, und dann spritze Blut! Und noch ehe ihr klar wurde was passiert war, wurde sie ohnmächtig… „Lilly, wach doch auf! Bitte wach wieder auf!“. „Mhm…Az…maria?“ murmelte die braunhaarige und blinzelte. Sie kniff die Augen aber gleich wieder zusammen, da die Sonne sie blendete. „Oh Lilly! Du bist wieder wach!“ Azu wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, als Lilly sich langsam aufrichtete. „Was ist passiert?“ fragte sie und blickte sich um. Der Engel stand etwas abseits während Azmaria direkt neben ihr saß, Chrono saß an eine Holzkiste gelehnt rechts von ihr und lächelte. „Hey“ meinte er, „da bist du ja wieder. War ganz schön knapp vorhin…!“. „Was…?“ Lilly sah sich seine Kleidung an, sein Shirt war ganz zerfetzt und voller Blut. „Ah! Was ist passiert?!“ fragte sie und versuchte aufzustehen. Ihr war noch ganz schwindelig. „Bleib lieber noch etwas sitzen!“ schlug Azmaria vor, bevor sie zu erzählen begann. Lilly nickte und sah weiterhin zu Chrono. „Der Teufel wollte dich zerquetschen, da hat Chrono seine teuflische Gestallt angenommen, und dich im letzten Moment gerettet, dafür bekam er aber eine Pranke des Teufels in den Rücken…Er hat ganz schön doll geblutet, aber zum Glück konnte er sich schnell heilen“ erzählte sie. „Ja und dafür musste ich deine Lebensenergie benutzen Lilly… Und zu allem übel bist du auch noch ohnmächtig geworden“ der lilahaarige kratze sich unbeholfen am Kopf. „Da der Teufel so mit Chrono und dir beschäftigt war, hat er nicht bemerkt wie Fynn ihn von hinten mit dem Schwert angriff, als ich in perfekter Position stand, habe ich abgedrückt und schups, war der Typ nur noch Asche!“ Azu lächelte glücklich. Wie kann sie jetzt nur so schon wieder so lächeln?! Fragte Lilly sich. Wo ich uns alle doch so in Gefahr gebracht habe… Sie stand langsam auf und schwankte auf Fynn zu. Die Wunde an ihrer Seite schmerzte noch, aber sie ignorierte es. Da sie zum Teil ein Mensch war, heilten ihre Wunden nicht ganz so schnell wie die eines vollwertigen Teufels. „Lilly du darfst noch nicht aufstehen! Denk an deine Wunden!“ rief Azmaria, aber Chrono hielt sie fest. „Lass sie gehen“ meinte er leise, so dass nur Azu es hören konnte. Keuchend kam Lilly bei Fynn an. „Es tut mir leid! Nur durch meine Dummheit habe ich euch alle in Gefahr gebracht. Ich habe als Teammitglied versagt“. „Wie gut, dass du das bemerkt hast“ entgegnete der Blonde ohne sich zu ihr herum zu drehen. „Bei der nächsten Mission werde ich nicht mehr dabei sein. Ihr drei seid ein eingespieltes Team, und das obwohl ihr euch noch nicht wirklich gut kennt…Ich zerstörte deine guten Strategien mit meiner Überheblichkeit nur, und bringe damit alle in Gefahr… Ohne mich seid ihr besser dran“ meinte Lilly schwach. „Was machen deine Wunden?“ fragte Fynn ganz beiläufig. „Hehe…Es geht schon“ antwortete die braunhaarige leicht grinsend. „Gut“ nun drehte er sich zu ihr, „denn ich möchte, dass meine Teammitglieder morgen alle wieder fit sind!“. Fynn grinste. Lilly verstand nicht recht was er meinte. Der Engel kam auf sie zu und tätschelte ihr den Kopf. „Du wolltest das allein machen um zu beweisen was du drauf hast, aber das brauchst du nicht. Ich kann mir gut vorstellen wie stark du bist, aber bring dich, oder andere bitte nicht mehr unnötig in Gefahr, okay?“. Er fuhr sich durch das blonde Haar und lief zu den anderen. „Lasst uns wieder zurück zum Orden“ schlug er vor. „Und, ach ja, ab heute heißt unser Team “Black Angels“. Lilly hat diesen Namen vorgeschlagen, und ich bitte euch, ihn zuakzeptieren! Denn der Name strahlt Kraft aus!“. Lilly drehte sich verwundert zu den dreien um. Azmaria lachte glücklich und auch Chrono erhob sich und lachte. „Na los Black Angels! Keine Müdigkeit vortäuschen, wir haben keine Zeit zu verlieren, um achtzehn Uhr gibt es Essen! Und das wollen wir doch sicher nicht verpassen!“ rief Fynn laut lachend Alle begannen zu lachen, und auch Lilly konnte nun wieder lachen. So liefen sie also los, und als Chrono neben Lilly herlief, da sie durch ihre Wunden etwas langsamer war, entschloss sie sich, sich bei ihm zu bedanken. „Danke, dass du mich gerettet hast. Ich wäre sonst echt draufgegangen…“ sie ließ den Kopf seufzend hängen. „Freunde sind füreinander da!“ lächelte Chrono und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Nur bitte, werd das nächste Mal nicht wieder ohnmächtig, wenn ich dich retten muss, ich hatte wirklich Bammel dich zu fest angefasst zu haben! Ich musste dich ja unter den Kisten hervorziehen“. Lilly musste laut lachen. „Bitte entschuldige!“ meinte sie gleich. „Ich hab wohl einfach zuviel Blut verloren…Das hat mich wohl so fertig gemacht, dass ich davon ohnmächtig wurde“ erklärte sie. Glatt gelogen! Dachte sie aber. Es war nicht der Blutverlust… Viel mehr war es, weil… Es war… Er. Ich hab ihn gesehen in seiner Teufelsgestallt… Die großen schwarzen Flügel, die vielen fliegenden Federn, der muskulöse Körper der mich fest umschlossen hielt, sein entschlossener Blick! Wie damals als… Sie wurde in durch den ziehenden Schmerz ihrer Wunde unterbrochen und schwankte wieder. Sofort war Chrono zur Stelle um sie fest zuhalten. „Ich denke nicht, dass es gut ist, wenn du noch weiter läufst“ meinte er. „Ich trage sie bis wir wieder da sind“ schlug Fynn vor. Chrono trug ja schon den schweren Koffer auf seinem Rücken, sonst hätte er das Mädchen auf den Rücken genommen. Fynn nahm Lilly also kurzerhand Huckepack und trug sie nun. „Oh man…Ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal von einem Engel tragen lasse, weil ich zu erschöpft bin um selbst zu laufen…“ murmelte Lilly kurz bevor ihr wieder die Augen zufielen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)