Sekai no himitsu von Yurika-Ushino (6 junge Mädchen auf der Suche nach ihrem wahren Ich) ================================================================================ Kapitel 1: Begegung ------------------- 1.Kapitel: Begegnung Mein Wecker störte wie jeden Morgen meinen Schlaf. Stöhnend brachte ich es nach ein paar Minuten fertig ihn auszuschalten. Ich lehnte mich auf meinen Arm, mein Blick schleifte über das kleine Zimmer. Viele Geburtstagsschlangen lagen verstreut auch dem Boden, an der Decke hingen immer noch die blauen und grünen Ballons vergangener Nacht. Das Bier und ein paar andere alkoholische Getränke standen da und dort auf dem Boden oder waren umgefallen. Ich stand auf und steuerte in Richtung Bad, betrachtete mich in dem alten Spiegel. Meine hüftlangen Haare waren in alle Richtungen zerstreut, meine Schminke verschmiert. Meine Augen blieben an dem Knopf meiner Jeans hängen, er war offen, Reisverschluss inklusive. Was war da wohl passiert? Ich hatte keine Ahnung. Meinem Top erging es nicht anders. Als ich in meinem nicht gerade angenehmen Zustand schweifte, fühlte ich etwas Klebriges an meinem Fuß. „ Wäh, igitt, was ist das denn?“, kam es aus mir genervt heraus. Das schon getrocknete Bier war nur noch eine klebrige Masse auf dem Boden. „Na klasse, ich bin doch keine Hausfrau!“ Ich ging aus dem Bad, mein Magen meldete sich, mein Kühlschrank konnte aber leider nichts bieten. Mein restlichtes Geld von meinem Geburtstag reichte vielleicht aus um bei McDonalds mir etwas zu leisten. Einen Augenblick blieb ich stehen und schaute auf meine verschmutze Wohnung. Mein Schlafzimmer, Küche und Wohnzimmer waren ein Zimmer, außer dem Bad. Überall wo man hinsah nichts als Müll. „ Sollte vielleicht aufräumen…“, mein Bedürfnis etwas zwischen die Zähne zu bekommen stellte sich gerade über die Pflicht sauberzumachen. Aber wenn das mein Vermieterin zu sehen bekam… „Also gut…“, ich stöhnte. Aufräumen war nicht gerade mein Hobby. Ich ging auf mein Kleiderschrank zu und zog ein hellblaues bauch freies Top, darüber eine Jeansjacke, zusammen mit einem leichten dunkelblauen Minirock an. Röcke standen mir einfach, ungern zog ich ein Jeans an, es sei den mir war arschkalt. Aber da ja zu dem Zeitpunkt Sommer war, brauchte ich mir wegen Kälte keine Gedanken zu machen. Ich nahm Besen, Putzeimer aus dem Regal und machte mich ans Eingemachte. Da und dort die klebrige Masse vom Holzboden entfernen, Ballons zerplatzen lassen und Müll wegräumen. Innerhalb einer Stunde war ich mit meinem „Großputz“ fertig. Stolz schaute ich mich auf meine jetzige saubere Wohnung um, bemerkte allerdings noch einen Fleck auf einem Regal. Mit Hilfe von Wasser und Lappen war die Sache schnell erledigt, doch ich stieß mit meinem Ellenbogen auf etwas an und es fiel zu Boden. Ein klirrendes Geräusch hallte durch die Wohnung. „Oh nein, Mist!“, fluchte ich leise. Das war das einzige Familienbild, das ich hatte. Traurig schaute ich auf das alte Foto. Zwei Personen standen hinter einem kleinen Mädchen. Es lachte. Freute sich über etwas. Eine Hand war auf der Schulter des Mädchens. Ich schaute die anderen Personen auf dem Bild an. Auch sie lächelten froh in die Kamera hinein. Der Mann war schlank, groß und hatte braune Haare. Die Frau stand daneben, hatte sich vorgebeugt, bis das Gesicht auf der gleichen Höhe des Mädchens stand. Etwas gelockte Haare, feines Gesicht, die Augen stachen durch den Grünstich hervor. Einzelne Tränen kullerten mir über die Wange. Erinnerungen schwebten mir in meinem Kopf. Gute wie schlechte… „ Ach hör auf zu Heulen!!“, ermahnte ich mich selbst, stellte das Bild auf das Regal und putzte die restlichen Scherben auf. Danach schnappte ich mir meine hochhackigen Schuhen und verlies mein trautes Heim. In der Stadt war viel los. Menschen waren hier immer in Eile, selten eine Person traf man an die gemächlich lief oder sich für ein paar Minuten auf einer Bank ausruhte. Ich lief durch den Park, sah die glücklichen Kinder spielen, fröhlich lachten. Ich hätte gern auch so eine tolle Kindheit gehabt, doch es kann alles anders…Nein jetzt wollte ich nicht darüber nachdenken, nicht nachdem ich eine so tolle Party hinter mir hatte. Eigentlich war sie schrecklich gewesen. Alle meine Gäste konnten mich nicht leiden. Die einen machten sich über mich lustig, die anderen lästerten heimlich, manche könnte ich zum Mond schießen. Warum ich dann gefeiert hatte? Zum 18. sollte man feiern, oder? Außerdem hatte ich noch nie richtige Freunde gehabt. Der einzige der dazu in Frage kann war ein Junge, in den ich verliebt bin, mit dem ich auch vielleicht ins Bett gegangen war...ich weiß es nicht mehr. Ich hatte mir die Kippe gegeben um den Abend so schnell wie möglich hinter mich zu bringen. Erstaunlicherweise hatte ich weder Kater noch andere Schmerzen. Ich war topfit. Meine Beine trugen mich weiter durch den Park, trotz allem hatte ich schlechte Laune. Als plötzlich ein Ball neben mir angerollt kam. Ich nahm ihn hoch, ich schaute auf und suchte nach dem Besitzer, sah kleine Jungs die mit ihm spielen wollten, Freude haben wollten. Ich wollte es ihnen gönnen, aber es kam anders. Ein kleine Junge lief auf mich zu, streckte die Hände nach dem Ball aus, also ob er ihn wieder haben möchte. Finster sah ich zu ihm herunter, schenkte ihm keine Freundlichkeit. „ Hier, verschwinde!“, drohte ich ihm. Meine Miene verfinsterte sich. Er bekam Angst, schnappte sich schnell den Ball und verschwand auch so schnell wie er konnte. Andere Besucher schauten neugierig auf mich, wollten wissen was passiert sei. Andere flüsterten ihren Nachbarn zu schauten mich dabei geschockt an. Andere machten sich gleich auf und davon. Ich ignorierte die Blicke anderer, dachte an mich. Spazieren konnte man das nicht mehr nennen, schier rannte ich aus dem Park. „ Für das, dass du gestern die Kiste fast allein lehrgesoffen hast, bist du ganz fit“, hinter mir ertönte eine nervige, belustigte Stimmte. Ohne mich umzudrehen wusste ich schon wer es war. „Halte die Schnauze!“, für ein Hallo hatte ich weder Lust noch Zeit. Stöhnend drehte ich mich um. Vor mir stand Taki, ein Moppel mir fauligen Zähnen und ekligem Geruch. Er achtete nicht auf die Hygiene und deshalb mochte ihn niemand, selten das es jemand tat. Gestern war er dabei gewesen, wie ich mich vollgesoffen hatte. Eigentlich ist er ja ganz nett, aber er ist ein Lustmolch. Nach tausend Anfragen, ich solle es mit ihm treiben hatte er genügend Arschtritte, Backpfeifen und Schläge hinter sich. Es wunderte mich wieso er keine blauen Flecken im Gesicht hatte und sich nicht vor Schmerzen krümmte. „ Immer mit der Ruhe, ja? Ich wollte noch einmal Danke sagen für die Party gestern. War toll, aber es wäre besser gewesen….“ „Wag es nicht einmal daran zu denken, Taki. Du nervst. Ich frage mich schon die ganze Zeit wieso ich dich überhaupt eingeladen habe!“, beendete ich seinen Satz. „Weil ich so unwiderstehlich bin?“, er fuhr sich durch sein fettiges blondes Haar. Sein Blick harrte auf meiner Brust. „ Wo willst du eigentlich hin?“, erkundigte er sich. Neugieriger Bursche. „ Mir was zum Essen holen, ich schiebe schon seit Stunden den Hunger“ „Soll ich dich einladen?“, fragte er freundlich, aber mit einem völlig anderen Hintergedanken. „Nein, ich will allein sein, also hau ab, bevor du wieder eine kassierst!“, drohend hob ich die flache Hand. „Verstehe schon, also dann, tschau…“, er winkte zum Abschied und bewegte sich in die Richtung aus der ich kam. Endlich allein. Ich machte mich wieder auf meinen Weg, kam an verschiedene Läden vorbei. Die Menschen waren hastig und rannten wie Hühner nervös herum. Ich quetschte mich durch die Ansammlung, stieß aber an jemanden. Ich machte keine Anstalten mich zu entschuldigen, wollte aber wissen, wen ich angerempelt hatte. Die Zeit schien stehen zu bleiben. Ich hob den Blick und starrte in zwei leuchtend blaue Augen, die mich böse anfunkelten. Das Gesicht war durch einen schwarzen Kapuzenmantel verdeckt. Ich erkannte nur dass es sich um ein Mädchen handeln musste. Ohne ein Ton zu sagen verschwand das Mädchen. Ich wollte etwas sagen, öffnete den Mund, aber die war schon auf und davon. Seltsam. Ein vertrautes Gefühl kam in mir auf. Irgendwoher kannte ich die Person, oder ich werde ihr noch einmal begegnen. Ich wusste nicht warum, aber ich hatte einfach den Gedanken. Nachdem ich mir mein Essen in McDonalds gegönnt hatte, wollte ich noch etwas die Stadt besichtigen. Ich kannte zwar jeden Fleck. Doch was hätte ich sonst machen sollen, es war jedenfalls besser wie daheim gelangweilt rumzusitzen. Meine Beine liefen einfach, ohne dass ich ein Gedanken verschwende, wohin. Ich erinnerte mich wie ich früher immer mit meiner Mutter hier entlang gelaufen bin. Plötzlich versank ich völlig darin. „Mama, Mama, sieh mal ein Mann!“, ich zeigte auf einen Clown. Früher hatten mir die Ballontiere sehr gefallen, ich freute mich immer wenn ich einen bekam. „ Ja, mein Schatz, willst einen Ballon?“, fragte mich meine Mutter. Freudig schaute ich in ihr Gesicht. Sie hatte immer glücklich ausgesehen, wenn ich lachte. „Also dann.“, wir beide gingen auf dem Clown zu, er grinste bis über beide Ohren und gab mir ein blauer Ballon. Für mich war es einen Dackel gewesen, doch laut Clown sollte das eine Giraffe darstellen. Zusammen gingen wir die Straße entlang, sahen den Bäumen zu, wie sie ihre Blätter verloren. „Mama, wieso haben die Bäume keine Blätter mehr?“, fragte ich meine Mutter. „nun ja, das geschieht jeden Herbst, es ist sehr kompliziert aber weißt du was?“, antwortete sie mir. „Es gibt auch Bäume die Sakuras verlieren.“ „Was ist das?“ „Das sind Kirschblüten. Sie sehen schön aus wenn die einzelnen Blütenblätter in dem Wind schweben, weißt du?“ „Kann ich mal welche sehen?“, fragte ich nervös, ich wollte auch die Schönheit dieser Blüten bewundern. „Nein, sie gibt es hier nicht, aber siehst du diese Herbstblätter in verschieden Farben, das ist doch genauso schön, oder?“ Ich sah auf und sah wie die Blätter mit dem Wind spielten und immer höher stiegen. Ich schloss die Augen um mir es besser vorstellen zu können. Ich fühlte den Wind, als ob ich selbst fliegen würde. „Das ist toll, Mama!“, sagte ich leise. Niemand antwortete mir. „Mama?“, ich rief umher, alles war schwarz geworden, ein schwarzer Raum umhüllte mich. Ich bekam Angst. „Mutter?“, ich öffnete die Augen. „Hoppla...“, ich sollte mich auf den Weg machen bevor es wirklich stockdunkel wird. Ich lief durch die dunklen Straßen. Alles war wie ausgestorben. Niemand sah ich. Plötzlich hörte ich ein Geräusch. Ein Krachen.. Meine Schritte beschleunigten sich, ich bekam Angst allein hier zu sein. Das Klappern meiner Stöckelschuhe wurde schneller. Das Geräusch wiederholte sich des Öfteren. Es war deutlich kühler geworden. Ich drehte mich erschrocken um und sagte leise „Hallo?“, wollte wissen wer mit mir einen Streich spielen wollte. Bevor ich meinen Blick wieder nach vorn wandte stand urplötzlich vor mir etwas. Sehr groß, dick doch durch die knappe Straßenbeleuchtung und des schwachen Licht des Vollmonds konnte ich die Gestalt nicht sehen. Aber es knurrte gefährlich und die leuchtend roten Augen starrten in die meinen. Ich stieß instinktiv einen lauten Schrei aus, setzte mich in Bewegung. Schnell rannte ich irgendwohin, egal wo, Hauptsache weg von diesem Ding. Außer Atem wagte ich einem Blick nach hinten, es kam sehr schnell auf mich zu. Ich lief, rannte um mein Leben. Mein Blick wieder nach vorne und ich saß in der Falle. Ich war in eine Sackgasse gerannt. Na klasse. Angsterfüllt machte ich Schritte zurück, bis ich dann an die Mauer stieß. Ich war zwar sportlich, aber selbst der Beste Kletterer wäre ohne Ausrüstung nie diese Wand hochgekommen. „Hilfe…“, stieß ich noch hervor, bis das Ding direkt vor mir stand und mich anstarrte. Seine Klauen ausgebreitet, das Maul weit offen, wartend, dass sich etwas zwischen seinen Zähnen befindet. Ich war ihm hilflos ausgeliefert… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)