Yami-Pflege von jyorie (Yamis allein zuhause) ================================================================================ Kapitel 7: das ungute Gefühl bleibt ----------------------------------- „Wartest du schon lange hier?“ Ryou stemmte die Hände auf die Knie und verschnaufte kurz, als er bei Malik ankam, der lässig an den gemauerten Steinpfosten gelehnt da stand und das breiten Schultor bewachte. Er schüttelte den Kopf. „Passt schon, aber jetzt komm, sonst ist der Bus weg.“ Malik packte ihn am Arm und zog ihn mit sich. „Sag mal, auf dich muss man auch immer warten oder aufpassen, hm?“ Er legte Ryou seinen Arm auf die Schulter und nahm ihm die Tasche ab, weil er so schwer am schnaufen war. „Kerle Ryou. Wenn du nicht alles so gewissenhaft machen würdest, dann bräuchtest du dich auch nicht immer so abzuhetzen.“ Der Jüngere nickte. Zum Sprechen hatte er noch nicht genug Luft, die war auf der Strecke geblieben, weil er mal wieder zu spät aus dem Klassenraum kam und jetzt den ganzen Weg gerannt war. Auf seinen Wangen waren viele kleine rote Punkte die ihm wie Nadeln in die Haut stachen, das kam davon wenn man Sport nicht mochte und keine Ausdauer hatte. Wortlos hastete er hinter Malik in den Bus und direkt hinter ihm schlossen sich die Türen. Gerade noch rechtzeitig. Weiterhin nach Luft japsend, blieb er an der Tür stehen, einen Sitzplatz würden sie ja jetzt eh nicht mehr ergattern können. Malik schaute sich kurz im Bus um, und lief ein Stück nach vorn, diesen Typen da kannte er doch schon. „Hey, Großkotz“, haute er den Jugendlichen an der vor ihm auf der Bank lümmelte und die Schuhe aufs Polster gestellt hatte. Mit dem Rücken war der junge Mann ans Fenster gelehnt und sperrte mit dem MP3 Player in den Ohren den Rest der Welt aus. Der Sandblonde griff sich das Kabel der Kopfhörer und zog einmal kräftig daran, dass sie dem Dösenden aus den Ohren gerissen wurden. Der erwachte augenblicklich aus seiner Gemütlichkeit und wollte den Blonden wütend anfahren. Malik schaute ihn aber nur relativ gleichgültig und abschätzig grinsend an. „Hat dir deine Mama nicht beigebracht, dass man die Füße nicht aufs Polster stellt?“ Er machte eine Handbewegung über die Schulter. „Sei brav und mach ´nen Abflug, wenn du deine Fresse heut Abend im Spiegel noch betrachten willst.“ Murrend stand er auf und nahm seinen Rucksack vom Boden. „Erbärmlich, ohne die anderen Freaks bist du nur ein kleines, jämmerliches Würstchen... ohh.“ „Ishtar, das bekommst du irgendwann zurück“, zischte der Vertriebene, als er mit dem Ägypter auf gleicher Höhe war. „Ich freu mich schon darauf, Looser.“, flüsterte Malik und warf ihm gleichgültig einen Kussmund zu. Ryou bemerkte von der Räumungsaktion nichts. Er wollte sich gerade, mangels anderer Sitzgelegenheiten, auf den Stufen zur Tür niederlassen, da packte seinen Kumpel ihn am Arm und zog ihn mit nach vorn. „Oh, ich hab gar nicht gesehen, das doch noch was frei gewesen war“, er lächelte den Ägypter an. „Wie entdeckst du das nur immer, ich dachte echt, der ganze Bus wäre schon voll, weil wir wegen mir zu spät sind.“ Fix rückte der Weißhaarige ein und setzte sich ans Fenster. Ihm war noch immer heiß von dem Sprint, so lehnte er seine Stirn an die kühle Scheibe – dass tat gut. Malik grinste nur in sich hinein, der Kleinere musste ja nicht alles wissen. Und die Blicke, die ihm ein gewisser Raufbold in den Rücken brannte, der die Antwort auf Ryous Frage wohl besser als jeder andere geben könnte - auf welch mysteriöse Weise Malik mal wieder an einen Sitzplatz gekommen war, ignorierte der Ägypter gekonnt. Er reichte Ryou seinen Rucksack und dieser umklammerte ihn auf seinen Oberschenkeln. „Meinst du zuhause ist alles glatt gelaufen?“, erkundigte er sich heute bestimmt schon zum zwanzigsten Mal bei seinem besten Freund. Der ächzte nur und zählte gelangweilt auf: „War heute schon Katastrophenalarm?“ Ryou schüttelte den Kopf. „Hat irgendjemand den Notstand ausgerufen?“ Erneut ein Kopf schütteln. „Ist ein neuer Weltkrieg ausgebrochen?“ „Maaalik“, Ryou zog die Stirn in falten und machte eine Schnute, „veralbere mich nicht.“ „Also siehst du“, meinte Malik arg angenervt von diesem Thema, „solange es keinen Bombenalarm gab, sich der Himmel nicht weltuntergangslila gefärbt hat oder irgendwelche Monster auf den Pharao losgegangen sind, um ihn zu fressen, oder im Luvre die Mona-Lisa fehlt, werden unsere dunklen Hälften auch nichts Schlimmeres ausgeheckt haben können. Oder was meinst du, welche Weltherrschaftspläne dein todkranker Kura heute geschmiedet hat?“ Angesprochener musste bei der Übertreibung Maliks anfangen zu schmunzel. „Du wirst vermutlich recht haben“, gab er kleinlaut zu, „Was sollten sie schon groß aushecken?“ „Genau! Außer sie gehen gegen einen gemeinsamen Feind vor, sonst sind die Zwei doch meistens Spinnefeind.“ „Das stimmt“, gab er einlenkend zu, „Baku ist schon aus Prinzip immer anderer Meinung als Riku. Wahrscheinlich mach ich mich umsonst verrückt.“ „Sehe ich genauso, letztes Mal ist doch auch alles super gelaufen. Du zergehst ja förmlich vor Sorge um deinen kranken Yami und tust so als ob du ihn im Stich lassen würdest“, er hätte ihm gern durch die Haare gewuschelt, unterdrückte es aber im letzten Moment, „Jetzt, gräm dich nicht zu viel um die beiden. Die sind schon groß...“ „...dass schon, aber nicht vernünftig“, nuschelte Ryou ergänzend. „Wohl war“, bestätigte der Sandblonde in Gedanken, hütete sich aber davor seinem Kumpel verbal zuzustimmen, der brauchte kein neues Futter für seine Sorgen. Derweilen landete zuhause auf Bakuras Gesicht eine Pyjamahose, die er Stunden zuvor eingebüßt hatte. „Hier mein zuckersüßes Betthäschen, du solltest dich anziehen und dich noch etwas sauber machen, bevor dein Hikari-Schnuckelchen nach hause kommt, du hast dich ziemlich eingesaut.“ Bakura knurrte unwillig und versuchte die Hose mit einigem Kopfschütteln von sich herunter zu bekommen, was für Mariku ganz gut war. Denn hätte der Dieb gesehen, dass der Ägypter sich in diesem Moment über ihn gekniet hatte, hätte er dessen Gemächt sonst todsicher Bekanntschaft mit seinem Knie machen lassen. Mariku griff mit dem Schlüssel in der Hand nach Bakuras Fesseln und grinste bei einem Blick nach unten. „Eine schicke Mütze steht dir.“ „Treib es nicht zu weit, und glaub ja nicht du würdest noch unter den Lebenden weilen, wenn du mich nicht außer Gefecht gesetzt hättest, sonst...“ „ja, ja, ich weiß schon, was mein Glück gewesen wäre...“, seufzte der Größer gelangweilt, „sonst wäre ich schon längst hinüber. Baku deine Drohungen werden langsam öde, lass dir mal etwas Neues einfallen.“ „Hmpf, du hast Glück das du sie dir noch anhören kannst.“ „Du könntest im Gegenzug aufhören zu motzen und zugeben, das es dir gefallen hat, wie wäre es mal zu Abwechslung damit?“ In dem Moment hatte der Ägypter den Schlüssel gedreht und mit leisem klicken lösten sich die Handschellen von den blassen Handgelenken. Als erstes riss Bakura die Hose von seinem Gesicht und warf sie neben das Bett, dann funkelte er Mariku aus grippig, glasigen Augen zornig an und rieb sich die gerötete Stelle an seinen Händen. "Bastard, hättest du die Wette nicht gewonnen, dann hättest du mich nie unter dich bringen kön...", zischte er drohend, kam aber nicht sehr viel weiter, denn Mariku beugte sich einfach zu ihm hinunter, um die restlichen giftigen Worte zu ersticken, die er die ganze Zeit schon wie ein Mantra über sich hatte ergehen lassen müssen. Und er tat es natürlich auch, um erneut von den sündigen Lippen des anderen Yami zu kosten. Er hielt ihn dabei eisern am Kinn fest - wäre doch zu schade, wenn ihm das Grabräuberlein, das gerade seine Freiheit wiedergefunden hatte, entfleuchen könnte. "Fauch du nur so viel du willst, mein Süßer", lachte er genüsslich und leckte sich über die Lippen, "dass macht mich an und glaub mir, es war sicher nicht das letzte Mal..." „Ich bin nicht dein Süßer!“, fauchte es von unten. Mariku strich ihm über die Wange, so wie man ein kleines Kind beruhigen würde. Bakura schlug die Hand wütend weg und der Sandblonde lachte immer noch. "Definitiv war es nicht das letzte Mal, dass du mir gehört hast Bakura", schnurrte Mariku unheil verkündend. „... außerdem sollten wir noch an deiner Condition üben, du siehst ziemlich fertig aus.“ „Was ein Kunststück“, knurrte Bakura, „warte es nur ab, wenn ich dich zu fassen bekomme.“ „Versuch es doch kleiner Dieb“, griente der Blonde, „vielleicht habe ich dann ja wieder Lust auf dich und ein heißes Stelldichein mit dir.“ Abermals beäugte er sich hinunter und nahm die blassen Lippen verlangend in beschlag. „Ich freu mich darauf“, hauchte er zum Abschied. Nun ließ er aber doch von ihm ab, schließlich würde sein Hikari-Pretty auch bald zurück sein und der brauchte ebenfalls seine Aufmerksamkeit. Außerdem wollte er seinen momentanen Vorteil nicht überstrapazieren, Bakura war ja nicht ewig Krank. Man sah es den blitzenden Augen an, am Liebsten hätte sich der Grabräuber sofort mit einem Dolch auf ihn gestürzt oder ihn schlichtweg auf der Stelle erwürgt. Genügend Zorn hatte er im Magen, das Mariku seine Situation so schamlos ausgenutzt hatte. Er lag schließlich niemals, NIEMALS nicht unten und dass es in diesem Fall seine Wettschulden waren, die er damit hatte einlösen müssen, übersah er elegant - schließlich waren die verdammten Viren, mit denen er sich angesteckt hatte, ja auch von dem Mistkerl von Wächterverschnitt. Aber da er der Grippe noch Tribut zahlen musste, war er einfach nur froh, das Mariku endlich von ihm abgelassen hatte und sich verdrückte, es musste ja niemand sehen, wie schwach er tatsächlich im Moment war. Und ein Bakura am ende seiner Kräfte war entwürdigend – außer er hätte sich im Kampf Mann gegen Mann bis an den Rand der Erschöpfung gebracht. Innerlich grummelte er noch immer, sich auf diesen schwachsinnigen Wetteinsatz eingelassen zu haben, aber er war nach der unnötigen Anstrengung zu kaputt, sodass er einfach nur dem übermächtigen Gefühl der Entkräftung erlag. Woraufhin Mariku das Zimmer grinsend und zu höchst befriedigt verließ. Erließ den aufgezehrten und nun wie ein Stein schlafenden Patienten allein im Bett zurück. „Hat Malik nicht etwas erzählt, von wegen, dass Schlafen das Beste wäre, um wieder gesund zu werden?“, grinste Mariku vor sich hin, „also war das doch eine prima Krankenpflege. Ich hab alles für das Wohl des Räuberchens getan. Da kann doch keiner meckern, so wie das Schlafmittelchen wirkt, ist der bald wieder fit.“ Leider war Mariku gestern den letzten Tag krank geschrieben gewesen. Es kam ihm recht gelegen, denn bei dem kalten Wetter der letzten Tage hatte er keine sonderlich große Lust versprüht vor der Disko als Türsteher zu arbeiten. Und so war das doch ein krönender Abschluss, vergnügt machte er sich nach unten. Und kam kurz darauf mit ein paar Snacks auf dem Arm aus der Küche. Damit richtete er es sich für den Rest des Vormittags gemütlich vor der Playstation ein. „Ach ja“, seufzte er. Da war es doch ganz praktisch, wenn Malik sonst am daddeln war und er sich an dem breiten Repertoire der Spiel seines Hikaris zu schaffen machen konnte. Da war wenigst eine beträchtliche Auswahl vorhanden. Nicht auszudenken, wenn er jetzt auch noch den Kram von Ryoulein hätte zocken müssen. Zwar war bei den Spielen seines Lichts auch nichts richtig Lustiges dabei, bei dem man Leute ins Reich der Schatten verbannen konnte, oder Spiele bei dem ihm die Grafiken realistisch und detailgetreu genug waren damit er sich über die vielen Toten auch richtig amüsieren konnte, aber mit diesen Egoshootern konnte er sich zumindest etwas die Zeit vertreiben, ohne das es total Öde war bis die beiden Kleinen endlich wieder zurück waren. Ein seliges Grinsen huschte auf seine Lippen, als er an sein kleines Blondchen dachte, an dessen weiche Haut, an die schönen, vollen Lippen und an die süßen Töne die er von sich gab, aber das Beste an seinem Hikari-Pretty war ja immer noch - alles seins! Und jetzt, wo er sich mal richtig hatte ausleben könne und an Bakura seinen Spaß hatte, könnte er ja heute vielleicht mal nett zu Klein-Malik sein, würde ihm sicher gefallen – außerdem, hatte sein Süßer ihm da heut morgen nicht etwas ähnliches angeboten, auf das er sich später freuen könnte? Damit war Mariku an dem Punkt angelangt, das er es super getroffen hatte, denn er musste sich ja gar nicht entscheiden, was besser war, das kleine Geheimnis mit dem widerspenstigen Dieb würde er fortsetzen. Gelegenheiten gab es dazu genug und sein süßer Hikari gehörte sowieso ihm. Also, warum sollte er sich den überhaupt für nur einen entscheiden, wenn er auch einfach beide haben konnte, dachte er Schulter zuckend und brach mit seinem Avatar das nächste Gebäude auf, in dem er vermutete noch ein paar hirnlose Zombies zu finden, die sich vor den letzten Strahlen der untergehenden Sonne versteckten. Nicht mehr lange und es würde endlich wieder rund gehen auf der seltsamen Mattscheibe, dieses ewige suchen, nach dem verfaulten Fleisch, wenn es hell war, ging ihm auf die Nerven, wieso konnte es in dem Zauberkasten nicht immer Nacht sein? So schnell wie dort ein Tag verging, müsste es doch ebenso möglich sein, Ra daran zu hintern, dass er auf das Spiel schaute. Mariku schob seine Zunge in den Mundwinkel und beugte sich im Schneidersitz noch etwas vor, gleich benötigte er wieder seine volle Konzentration. Er spürte es schon förmlich in den Fingerspitzen kribbeln, dass er gleich wieder auf ein Nest von den untoten Viechern treffen würde. Der Yami merkte gar nicht wie schnell die Zeit verstrich und der Vormittag schon längst um war. Auf seiner Lippe herumkauend und aufs höchste konzentriert schlachtete er ein Monster nach dem anderen ab. Eine überaus entspannende Tätigkeit und so kämpfte er sich Level für Level nach oben. Der Rest der Busfahrt verlief schweigend, Ryou hing seinen schwermütigen Gedanken nach, wie es Bakura ging, den er am liebsten gar nicht alleine zuhause gelassen hätte und Malik wollte sich aus einer inneren Abneigung heraus, nicht der Sorge um Bakura anschließen. Als sie ihrer Haltestelle näher kamen, wurde Ryou von einer inneren Unruhe gepackt. „Komm, wir sind gleich da, lass uns zur Tür gehen“, forderte er seinen Freund auf. „Ry, es ist noch genug Zeit, nur keine Hektik“ „Komm schon Malik, am Ende kommen wir nicht raus, wenn wir zu lang warten.“ Der verdrehte die Augen, aber leistete dann doch Folge und rutschte aus der Reihe heraus, damit sein Kumpel aufstehen konnte. Ryou ging als erster nach hinten zur Tür und Malik folgte ihm. Er hielt sich an der Stange fest und drückte den Stopp-Knopf, damit der Fahrer wusste, das auch hinten jemand aussteigen würde. Der Weißhaarige hibbelte ungeduldig von einem aufs andere Bein. „Autsch....“ Eine zerbeulte Cola Dose landete zwischen ihm und Malik auf dem Boden. Die lilafarbenen Amethyste glitten zuerst zu Ryou, der sich die Hand an den Kopf hielt, dann zum Boden um zu schauen was passiert war und zuletzt durch die hintersten Reihen des Busses, wo ihm ein gehässig grinsender Elftklässler den Mittelfinger zeigte. „Ryou, alles okay bei dir?“ Er zog ihm die Hand aus den Haaren, „ein Glück, du blutest nicht.“ Mit einem dumpfen Rumps war seine Schultasche auf den Boden gelandet und mit dem nächsten Schritt wollte er grollend an Ryou vorbei schlüpfen. Doch da der Bus gerade am Einfahren in die Haltebucht war, hielt ihn der Jüngere am Arm fest. „Lass gut sein, es war bestimmt nur ein Versehen“, mit seinem flehenden Blick beschwor er den Größeren, „komm wir müssen hier raus und ich will nicht das dir was passiert.“ Malik schaute in die bittenden Rehaugen, dann zu dem schadenfrohen Mistkerl der ihm die Retourkutsche für vorhin in Form eines Kussmundes zuwarf. Er nickte Ryou widerwillig zu und nahm seinen Rucksack grummelnd auf. „Uhhhuh, so gehört das also zusammen - der große Ishtar steht unter dem Pantoffel vom kleinen Angsthasi – zu Zuckersüß ihr beiden.“ „Der ist auch nur Stark, wenn er nicht allein ist“, knurrte Malik und machte wieder einen Versuch auf den Jungen los zugehen. „Bitte lass gut sein Malik“, versuchte er ihn zu beschwichtigen, „gegen den Typen kommst du nicht an, ich kenn den der ist drei Stufen über dir und nächstes Jahr geht der sowieso ab.“ Ryou hatte ein unbekanntes, entschlossenes Feuer in den Augen des Ägypters lodern sehen. Malik sah dermaßen angriffslustig aus, dass er nicht daran zweifelte, das er versuchen würde dem Jungen eine aufs Maul zu klatschen. Abermals versuchte er ihn am Arm zurück zuhalten, denn inzwischen hatten sich die Türen geöffnet und nur noch wenige Minuten Fußweg trennten ihn von Bakura und alles um ihn herum war ihm egal. „Komm wir müssen aussteigen“, quengelte Ryou. Er zog den Größeren einfach hinter sich her. „Ja, hau lieber ab du alte Schwuchtel und lauf deinem Lovaboy hinterher. Muss ja toll sein, dem ständig auf den Arsch zu glotzen?“ „Die Schwuchtel schieb ich dir morgen in den Hals!“, Malik erhob drohend seine Faust. „Warte nur, dich kauf ich mir noch“, versprach Malik dem Großmaul, aber der lachte nur. Grollend stand der Ägypter am Busstieg, schaute dem abfahrenden Bus hinterher und knirschte mit den Zähnen. „Wieso hast du das gemacht Ryou?“, beschwerte er sich, „der Idiot hätte es verdient eine eingeklinkt zu bekommen.“ Er rannte hinter Ryou her, der schon losgestiefelt war, es machte ihn rasend, das der nur an seinen Bakura dachte und alles sonst ignorierte. Er hatte ihn schnell eingeholt und war zu ihm aufgeschlossen. „Ry, du darfst dir nicht alles gefallen lassen, du musst dich wehren“, versuchter er ihm ins Gewissen zu reden. Der Jüngere lächelte ihn einfach an. „Das war doch nicht extra, oder glaubst du der wollte mich verletzten?“ „Ryou bitte, nimm das nicht auf die leichte Schulter, was glaubst du ist los, wenn die einmal damit anfangen, auf dir herum zu hacken, dann bleibst du ewige das Opfer.“ „Ach was, ist doch nichts passiert.“ „Nichts passiert?“, schnaubte Malik, „der hat dir eine Dose an den Kopf geschleudert. Komm lass mich mal sehen.“ Ryou pflügte die Hände aus seinen Haaren. „Ich hab mir nix getan, vergiss es einfach. Außerdem kenn ich den Typen gar nicht weiter, nur vom sehen. Der hat weder ein Motiv noch Interesse daran mir was zu tun. Lass einfach gut sein“, wiegelte er ihn ab. Der Ishtar blieb stehen und schaute Ryou irritiert nach, dann schüttelte er seinen Kopf und sprintete ihm abermals hinterher, um ihn aufzuhalten. „Hast du es wenigst Bakura gesagt?“ „Was soll ich Kura sagen?“ „Halt mich doch nicht für dumm, dass der Typ dich belästigt, war doch nicht das erste mal.“ „Malik, hallo... ich kenne den Kerl nicht mal.“ „Ach ja, du wusstest also nur reinzufällig so genau in welcher Klasse der ist.“ Der Blonde stemmte die Hände in die Hüften. „Malik du siehst Gespenster wo keine sind“, redete sich Ryou weiter heraus. „Das kannst du meiner Großmutter erzählen..., also hast du Baku davon erzählt, wenn die Mistkerle was von dir wollten?“ „Wozu denn?“, Ryou zuckte mit den Schultern und lief einen Schritt schneller, er hatte keine Lust weiter darüber zu reden. Malik kullerte unverständig mit den Augen. „Na, er sieht dich doch als sein persönliches Eigentum, glaubst du er würde so einfach zulassen das dich jemand unterbuttert, oder denen nicht zumindest einen freundlichen Besuch abstatten?“ Grinsend formte er bei dem „freundlichen“ in der Luft mit den Fingern Gänsefüsschen und stellte sich vor, was der Grabräuber so alles mit dem Idioten anstellen könnte. „Ich geh ihnen aus dem Weg und gut ist“, Ryou winkte ab, für ihn war damit das Thema gegessen. Für den Wächter wiederum war das letzte Wort in der Angelegenheit noch lange nicht gesprochen, so etwas würde er nicht auf sich sitzen lassen und auf Ryou erst recht nicht. Aber nun war er vorerst Sprachlos und sich sehr sicher, das es nicht das erste Mal war, das dem Jüngeren so etwas passiert war und diese Vermutung schmeckte ihm bitterer als Wehrmut. Aber mit der Arschbacke, aus der Dreizehnten wie er nun wusste, hatte er sowieso noch ein persönliches Hühnchen zu rupfen, der würde ihm so schnell nicht von der Klinge springen. Nur so stur wie Ryou war, würde es nichts bringen, bei ihm weiter zu bohren, also ließ er bis zur nächsten Gelegenheit davon ab, in ihn zu dringen und mehr zu dieser Angelegenheit zutage zu fördern. So lief er missmutig und schweigend hinter Ryou her, dem impulsiven Blonden gefiel dieser Zustand überhaupt nicht. Aber was sollte er machen? Der Jüngere wollte so schnell wie nur irgend möglich nach Hause, und alles was Malik in der Richtung noch versuchen würde, ließ ihn auf Stur stellen und er würde aus dem Weißhaarigen gar nichts mehr herausbekommen. Also musst er es so hinnehmen und sich schnellst möglich sein kochendes Blut beruhigen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)