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The power of a living

von

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Der erste Tag in einem neuen Leben

Ich kann es immer noch nicht glauben, aber ich wurde in der Akuramei Academy angenommen. Der Eliteschule für Dämonen und übernatürliche Begabtenwesen. Ich hatte zwar eine Bewerbung hingeschickt und wurde für die Prüfung vorgeladen, aber das ich bestehen würde und dann noch angenommen würde, war fast unmöglich. Die Schule wird von den besten Dämonen der Welt geleitet und ich als Mischling werde nicht mal angesehen, geschweige denn akzeptiert. Doch der Zettel in meinen Händen beweist mir etwas anderes:
 

»Sehr geehrte Frau Adams,

ich möchte Sie an der Akuramei Academy willkommen heißen und würde mich sehr freuen, wenn Sie sehr bald zu uns ins Internat kommen könnten.
 

Sobald Sie bei uns sind, wenden Sie sich an unseren Vertrauensschüler Noel Armstrong. Er wird Ihnen dann alles zeigen und Sie zu mir bringen. Den Rest werden wir dann vor Ort besprechen.
 

Mit freundlichen Grüßen
 


 

Direktor Tadumo«
 

Ich konnte den Regen hören, der auf den Bus prasselte. Dieser Bus brachte mich zu meiner Traumschule. Vielleicht sollte sich endlich etwas in meinem Leben ändern. Jahre lang war ich alleine, da meine Mutter früh starb und mein Vater kurz nach meiner Geburt verschwunden war. Seit dem wurde ich von einem Waisenhaus zum nächsten gebracht. Nie nahm mich eine Familie bei sich auf, da ich ein Mischling bin. Von meiner Mutter habe ich die Gene eines Menschen und von meinem Vater die eines Dämons. Somit bin ich eine Verstoßene, die keine Rechte hat. Ich konnte von Glück reden, das keines der Waisenhäuser mich an einen Sklavenhändler verkauft hatte. Denn dort landeten viele von uns, außerdem haben viele Mischlinge keine lange Lebenserwartung. Denn Folter und Misshandlungen sind Alltag bei uns. Also bin ich eine der Wenigen, der es wirklich erlaubt ist, in der Nähe von reinrassigen Dämonen unterrichtet zu werden.

Der Bus stoppte und ich schaute vom Brief in meinen Händen auf, um zu sehen, warum er hielt, denn wir waren noch eine halbe Stunde von der Academy entfernt.

„Endstation Kleine, bis hier her und nicht weiter bring ich dich.“

„Aber warum das denn? Ich müsste jetzt ungefähr noch bis zu einer Stunde laufen.“

„Tja, sorry Süße. Aber ich hab kein Bock mit ’nem Vieh wie dir von den ganz großen Dämonen gesehen zu werden. Mein Leben is’ so schon schwer genug auch ohne ’nen Mischling. Also raus hier!“

Ich tat, wie mir gesagt wurde und verließ den Bus. Ich kannte diese Abneigung von anderen ja schon, niemals würde jemand freiwillig mit mir reden, oder sich mit mir anfreunden. Nachdem ich meine Reisetasche, mit meinem wenigen Hab und Gut aus dem Bus geholt hatte, wendete dieser neben mir und verschwand wieder in die Richtung aus der er kam. Es dauerte nicht lange und ich war pitschnass und fror. Langsam schaute ich mich um, doch konnte ich kaum was sehen, da ich mitten in einem Wald stand und nur die Straße ein erkennbarer Weg zu sein schien. Also schnappte ich mir meine Reisetasche und schulterte sie, um dann der Straße in Richtung Academy zu folgen. Ich hatte Recht behalten und nach etwas mehr als einer Stunde sah ich endlich die Tore der Academy. Die Wachleute schauten mich skeptisch an und ließen mich zu sich kommen. Dort zeigte ich das Schreiben vom Direktor und hoffte rein gelassen zu werden. Doch stattdessen ging einer von ihnen in das kleine Häuschen neben dem Tor und telefonierte dann mit Jemandem aufgeregt. Ich schaute zum Himmel auf und sah, dass die Wolken immer dunkler wurden und der leichte Regen bald zu einem Sturm werden würde. Dann, nach einer Ewigkeit für mich, kam der eine Wachmann wieder zu mir und dem anderen und sie ließen mich wortlos das Gelände betreten, nachdem sie mir meinen Brief wieder gegeben hatten. Hinter mir schlossen sich die Tore sofort wieder und ich spürte immer noch die Blicke der beiden Wachleute, die nur darauf warteten, dass ich einen falschen Schritt machen würde. Doch ich lies mich nicht beirren und ging zum Haupteingang der Academy. Dort schaute ich mich nach Leuten um, die ich fragen könnte, wie ich zum Internat kommen könnte, doch ich sah niemanden. Notgedrungen musste ich das Gebäude betreten und mich alleine zu Recht finden. Ich war am Verzweifeln und achtete nicht auf den Weg vor mir und so kam es, wie es kommen musste, und ich stieß mit jemandem zusammen. Mit meiner rechten Hand faste ich mir an die Nase und schaute auf, um zu sehen, wen ich da gerammt hatte. Als ich in diese blutroten Augen blickte, hatte ich das Gefühl, dass mein Herz für einen Moment lang stehen geblieben ist. Sie waren unglaublich. Der junge Mann vor mir war fast zwei Meter groß und hatte eine so elegante, aber auch stolze, Ausstrahlung. Er trug eindeutig die Schuluniform, so dass er ein Schüler an dieser Academy zu sein scheint. Ich schätze auch, dass er nicht viel älter als ich ist. Aber was mich sehr verwunderte, war, dass ich das Gefühl nicht los wurde, dass ich ihn kannte. Nur woher?

„Ist alles okay mit dir? Hast du dir wehgetan?“

Seine Stimme war wie Balsam für meine Seele und diese Freundlichkeit, mit der er zu mir sprach - noch nie hatte sich jemand Sorgen um mich gemacht oder mich gar freundlich behandelt. Ich sah seinen beunruhigten Gesichtsausdruck und bemerkte, dass sein Blick auf meine Hand gerichtet war, die immer noch meine Nase festhielt, so dass sie aufhörte zu schmerzen. Ich nahm die Hand weg und lächelte ihn an, auch wenn der Schmerz extrem war, ich wollte ihn nicht beunruhigen, denn es war ja meine eigene Schuld, dass meine Nase mir jetzt wehtat.

„Ja, alles okay. Ich hatte mich nur etwas erschrocken und leicht die Nase gestoßen, aber nicht schlimm.“

Nun hatte auch der Fremde vor mir ein leichtes Lächeln auf den Lippen und musterte mich aufs Genauste.

„Kann es sein, dass du neu hier an der Schule bist? Du trägst nämlich noch keine Schuluniform.“

„Äh…, ja genau. Ich hatte meine Einladung erst vor 3 Tagen bekommen und hab gleich alles vorbereitet um her zu kommen. Ich soll zum Internat gehen und dort mit dem Vertrauensschüler Noel Armstrong alles weitere bereden und er soll mich danach zu Direktor Tadumo bringen.“

Ein bisschen war es mir peinlich, denn scheinbar ist es nicht normal, dass Schüler mitten im Jahr erst zur Schule gebeten werden. Der Fremde runzelte die Stirn und schaute nun etwas skeptisch drein.

„Ach so? Na dann, kannst du eine deiner Suchen abschließen. Denn ich bin Noel Armstrong.“

Ich war geschockt und mir klappte der Mund auf. Gott sei Dank hatte ich mich schnell wieder gefangen und schloss ihn wieder, so dass er es gar nicht mitbekommen hatte, zumindest hoffte ich das.

„Nur bin ich schon seit Anfang dieses Schuljahres kein Vertrauensschüler mehr. Komisch, das wusste Direktor Tadumo doch? Nun gut, dann werde ich dich mal zum Internatsleiter bringen und dort vorstellen. Danach kommt alles Weitere. Ach ja, wie ist eigentlich dein Name?“

„Ich heiße Liv Adams, aber Sie können mich Liv nennen. Ähm…, ich wollte mich noch für grade entschuldigen. Ich hatte nicht aufgepasst und sie angerempelt. Es tut mir leid.“

Ich verbeugte mich tief vor ihm und wartete auf eine Reaktion von seiner Seite.

„Ach das ist schon okay, Liv, keine große Sache. Das kann doch jedem Mal passieren.“

Ich schaute wieder zu ihm auf und sah ein zuckersüßes Lächeln in seinem Gesicht. Mein Herz schlug augenblicklich wieder etwas schneller und wollte sich kaum beruhigen. Mit mal bemerkte ich, wie er meine klatschnasse Reisetasche schulterte und mich lächelnd aufforderte ihm zu folgen. Erst wollte ich protestieren, dass ein älterer Schüler meine Sachen tragen müsste, doch irgendetwas in mir hielt mich davon ab. Also folgte ich ihm nur Freude strahlend. Es war kein langer Weg zu dem Internatsgebäude, aber ein echtes Prachtstück war es schon. Wir gingen zum Internatsaufsichtsraum, wo der Internatsleiter seiner Arbeit nachging. Er blickte auf und sah Noel direkt an und wirkte leicht erschrocken dabei.

„Lord Armstrong, Sie hier? Ah ich sehe, Sie sind in Begleitung, nun dann, was wünschen my Lord.“

Ich verstand die extreme Höflichkeit nicht ganz, warum Lord? Aber mir war das grade ziemlich egal, ich wollte in diesem Moment nicht darüber nachdenken. Ich himmelte ihn regelrecht an und das blieb dem Internatsleiter nicht verborgen.

„Dies ist Liv Adams, sie ist vor ein paar Minuten in der Schule eingetroffen und wünscht ein Zimmer.“

„Oh, da muss ich mal nach sehen, das wurde mir gar nicht gesagt, dass heute eine neue kommt. Also in meinem Buch hier steht nichts von einer Adams, aber ich werde mich sofort darum kümmern, dass sie ein Zimmer bekommt. Nur leider kann das ein wenig dauern. Aber wenn Sie möchten, Miss Adams, können Sie sich hier im Bad duschen und sich umziehen, danach machen Sie einen Rundgang mit Lord Armstrong und dann begrüßt sie sicher Direktor Tadumo herzlich bei sich im Büro. Danach müsste Ihr Zimmer dann bereit sein. Den Koffer können Sie bei mir lassen, ich stelle ihn dann in Ihr Zimmer. Also, was sagen Sie beide dazu?“

„Ich finde die Idee gut und Liv wird sich sicher über eine warme Dusche freuen, so durchgefroren wie sie ist.“

Noel stellte meine Tasche neben die Badtür und lächelte weiter hin verlockend süß.

„Ähm…, wenn das wirklich okay ist, würde ich mich wirklich gerne ein wenig frisch machen!?“

„Ja, kein Problem, Miss Adams, fühlen Sie sich wie zu Hause.“

Das Lächeln von dem Internatsleiter wirkte gekünstelt, nur warum wusste ich nicht und ich wollte auch nicht nachfragen, also nahm ich es einfach so hin und suchte frische Kleidung aus meiner Tasche und verschwand ins Bad. Unter der Dusche merkte ich zum ersten Mal wie kalt mir eigentlich war und das meine Lippen schon blau angelaufen waren. Ich lauschte dem fallenden Wasser, das meine Haut sanft aufwärmte und in meinen Gedanken musterte ich Noel ein zweites Mal. Warum war er mir so vertraut? Warum vertraute ich ihm so? Noch nie konnte ich irgendwem vertrauen, aber bei ihm ist es anders, nur warum? Doch meine Instinkte rissen mich aus meinen Gedanken, denn die beiden Männer draußen im anderen Raum unterhielten sich nicht. Nicht ein einziges Wort wurde gewechselt. Was ist hier nur los in dieser Schule? Ich kam aus der Dusche und trocknete mich gründlich ab, so dass ich meine neuen Sachen nicht wieder nass machte. Fertig angezogen ging ich wieder zu den beiden Männern und schaute verdutzt drein, denn beide waren genau am gleichen Platz, wie vorm Duschen, nur das der Internatsleiter sich wieder gesetzt hatte. Verwundert schaute ich Noel an. Als er die Badtür gehört hatte, sah er zu mir und lächelte mich wieder an, als ich aus dem Bad trat. Er kam auf mich zu - nahm meine Hand - und ging dann mit mir zusammen zur Flurtür rüber. Dort schaute er noch mal zum Leiter.

„So ich zeig ihr dann jetzt alles und du kümmerst dich um ihr Zimmer!“

„Ja natürlich, my Lord.“

Und schon waren wir draußen auf dem Flur. Es dauerte eine Weile, eh’ wir alles gesehen hatten, aber an den schönsten Ort brachte er mich erst zum Schluss. Wir gingen ein kleines Stück nach Südwesten, auf das Ende des Geländes zu und dort etwas versteckt hinter ein paar Bäumen war ein See, der wunderbar funkelte im Sonnenlicht, dass die Regenwolken wie aus heiterem Himmel innerhalb von Minuten verjagt hatte, als ich mit Noel den Hof betreten hatte. Er war atemberaubend dieser Anblick, genau so, wie der Mann, der mir diesen wunderschönen Ort zeigte.

„Sag mal Liv, warum strahlst du mich immer so an? Du kennst mich doch kaum, aber trotzdem wirkt es so, als würdest du mir ganz und gar vertrauen?!?“

„Wenn ich ehrlich bin, ich weiß es nicht. Ich fühle mich bei Ihnen wohl, ich habe noch nie so empfunden. Vieles in meinem Leben verbot mir solche Gefühle und solch ein Vertrauen, doch ich hoffe, dass ich irgendwann einmal doch jemanden so stark vertrauen kann, dass ich ihm mein Leben anvertrauen würde.“

Langsam kam sein Gesicht meinem immer näher, mein Herz schlug immer schneller, so dass ich das Gefühl hatte, es würde mir gleich aus der Brust springen. Als sich dann unsere Lippen sanft trafen, schloss ich meine Augen und spürte den angenehmen, warmen Wind, der vom See rüber wehte. Ich genoss diese zärtliche und zugleich flüchtige Berührung von ihm. Ich verspürte den tiefen Drang nach mehr. Noch nie hatte ich meine dämonische Seite in mir so deutlich wie heute gespürt. Ich wollte ihn und zwar für mich alleine. Mit einmal öffnete ich meine Augen und starrte zu einem Baum, wo ich etwas gehört hatte. Auch Noel hatte die dritte Person am Baum bemerkt und schaute zu ihr.

„Jul, was machst du hier? Müsstest du nicht im Klassenraum sein? Es ist gerade Unterricht!“

„Ja, eigentlich schon, nur wird der Musterschüler von seinem Lieblingslehrer vermisst und ich wurde los geschickt dich zu suchen. Aber wie ich sehe, geht es dir großartig und du machst mal wieder mit einer der Neuen rum, is’ wohl dein Fangschema, was?“

Ich schaute zu Noel auf und verstand nicht recht, was das bedeuten sollte. Macht er so etwas etwa auch mit anderen Mädchen?

„Ach halt die Klappe, Jul, wenn ein Mädchen mich süß findet …“

„Sagst du nicht nein zu ihnen und nimmst sie dir für eins, zwei Nächte und sagst dann, dass es zwischen euch nie klappen wird. Ich weiß Noel, ich kenn das zu gut. Mit mir hast du es auch gemacht, doch das du so Herzen brichst is’ dir ja ganz egal.“

Geschockt von den Worten der anderen Frau schaute ich zu Boden und musste meine Gedanken sortieren. Ich hatte ihm vertraut und wurde hintergangen, so wie immer. Denn ein Mischling hat keine Rechte. Ohne weiter genauer darüber nach zu denken, rannte ich in Richtung Schulgebäude los und mir liefen ununterbrochen die Tränen über mein Gesicht. Ich fand die Mädchentoilette wieder, an der ich vorhin mit Noel vorbei ging. Dort versteckte ich mich in einer der Kabinen. Meine Welt zerfiel in tausend Scherben, noch nie hatte ich mich auf irgendjemanden eingelassen. Dann tat ich es ein einziges Mal in meinem Leben und wurde so sehr hintergangen. Scheinbar sollte ich ewig allein bleiben, wobei ich mich doch so danach sehnte, geliebt, oder wenigstens beachtet zu werden. Ich weiß nicht mehr wie lange ich vor Wut und Enttäuschung geweint hatte, aber es schien ziemlich lang gewesen zu sein, denn draußen wurde es langsam schwummrig. Ich kam aus der Damentoilette raus und schaute mich im Flur um, niemand zu sehen, wie schon den ganzen Tag. Ich ging in irgendeine Richtung des Flures und hoffte das Zimmer vom Direktor zu finden. Gott sei Dank, fand ich es recht schnell und richtete meine Kleidung etwas, um dann an die Tür zu klopfen. Von Drinnen erklang eine kräftige Stimme und ich trat ein.

„Guten Tag, mein Name ist Liv Adams und ich habe vor drei Tagen einen Brief von Ihnen erhalten, in dem sie mich einluden hierher zu kommen.“

„Ja, ich erinnere mich, also sind Sie die kleine Liv von der er sprach. Nun gut, wie es mir schien, hatten Sie schon das Vergnügen mit Lord Armstrong. Er kam zu mir vor einer guten Stunde und fragte nach Ihnen. Ich möchte gar nicht wissen, was zwischen Ihnen passiert ist. Hier unterzeichnen Sie diesen Vertrag und Sie sind eine vollwertige Schülerin dieser Schule und erhalten alle nötigen Unterlagen und Kleidungen die Sie brauchen. Aber Sie sind dafür auch verpflichtet, niemanden Außenstehenden von unseren Machenschaften hier Bericht zu erstatten.“

Er wirkte freundlich, aber auch zugleich streng. Und ich spürte wieder diese abwertenden Blicke von ihm. Auch er hielt nicht viel von Mischlingen. Nur warum lies er mich dann auf seine Schule kommen? Ich verstand das nicht!? Doch die Antwort darauf sollte nicht mehr lange auf sich warten. In nur wenigen Tagen würde ich mehr über diese Schule und ihre

“Machenschaften“ wissen. Ich unterzeichnete das Papier vor mir und atmete tief durch. Jetzt war ich eine von ihnen, von der Elite unseres Planeten.

„Nun gut, dann gehen Sie bitte zum Internatsleiter, er hat nun ein Zimmer für Sie zu recht gemacht. Ich wünsche einen angenehmen Aufenthalt an unserer Schule.“

Langsam verbeugte ich mich und lächelte ihn an. Dann ging ich durch das Zimmer und an der Tür bemerkte ich, dass Herr Tadumo noch etwas sagen wollte und blieb stehen.

„Miss Adams, egal was ist, Sie können immer zu mir kommen und mich um Hilfe bitten. Ich weiß, dass hier alles für Sie komisch ist, doch ich hatte meine guten Gründe, warum Sie hier sind. Ich hoffe Sie werden eine angenehme Zeit auf unserer Schule verbringen.“

Ich schaute den Direktor direkt an und ich verstand ihn nicht!? Auf der einen Seite versuchte er freundlich zu sein und auf der anderen Seite spürte ich, dass er mit der Entscheidung, mich aufzunehmen, viel Ärger bekommen könnte. Noch einmal verbeugte ich mich und ging aus dem Zimmer raus. Dort schlug ich dann den Weg in Richtung Internat ein. Ich war froh, dass ich Noel nicht wieder über den Weg gelaufen bin und endlich sah ich hier und dort mal eine Person. Also gab es sie doch - die Schüler dieser Schule. Ich klopfte beim Internatsleiter an die Tür und er machte mir auf.

„Ah, Miss Adams. Schön das Sie auch schon kommen. Nun gut, dann lassen Sie uns mal zu Ihrem Zimmer gehen.“

Er nahm vom Schlüsselbrett einen der Schlüssel und verriegelte die Tür hinter sich. Er lies mir keine Zeit mich zu entschuldigen, denn es war ihm anzumerken, dass er nicht mit mir gesehen werden wollte. Doch ich weiß, dass ich solche Dinge einfach ignorieren sollte, also ging ich ihm schweigend nach.

„So, da sind wir, das ist ab heute dein Zimmer.“

Er drückte mir meinen Schlüssel in die Hand und ging ohne ein weiteres Wort. Ich öffnete die Tür und sah, dass dies das verrottetste Zimmer des ganzen Internats sein musste. Die Wände waren der blanke Putz, die Fenster waren nicht dicht und im dem kleinen Bad gab es kein Fenster und die Lüfteranlage schien schon seit Jahren defekt zu sein, denn überall an den Wänden waren große schwarze Flecken von Schimmel zu entdecken. Mein Bett war provisorisch repariert worden, ruhig drauf liegen sollte gehen, aber ich sollte mich nie drauf fallen lassen, oder ich würde eine Etage tiefer schlafen. Der Kleiderschrank besaß keine Türen mehr und schien auch schon ziemlich morsch zu sein. Was hätte ich auch sonst erwarten sollen, ich war ein Mischling und das ist eben mein Lebensstandard, nichts anderes. Ich schloss die Tür hinter mir und sah dort einen Kleiderhaken, wo meine Schuluniform hing. Ich bemerkte, dass ich eine lila Schleife hatte und keine Schwarze, so wie Noel und diese Jul. Heißt das, dass man die Klassenstufe erkannte, oder was sollten die verschiedenen Farben? Neben dem Schrank sah ich meine Reisetasche und machte mich zugleich daran, sie aus zu packen. Auf dem Bett sah ich dann, als ich es mit Bettzeug beziehen wollte, das dort ein Zettel lag.
 

»Für Miss Adams.

Hier ein paar Erklärungen für unsere Schule. Auf dem Gelände während der Unterrichtszeit ist es Pflicht die Uniform zu tragen. Die Schleife ist dafür da zu zeigen, in welchem Rang Sie sich in dieser Gesellschaft befinden. Das heißt, Ihre (Lila) symbolisiert Mischling = D-Rang und Ihnen ist es dementsprechend untersagt, sich dem S-, A- und B-Rang (Schwarz, Grün & Rot) zu nähern, oder gar mit Ihnen zu reden, da sie Dämonen sind. Wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich an jemanden aus dem C-Rang (Orange), der kann erfragen, ob Sie den Kontakt mit einem Dämon aufnehmen dürfen.
 

Sie werden nach Ihren Fähigkeiten in bestimmte Unterrichte eingeteilt, das heißt, wenn Sie gut in Magie sind, kommen Sie dort in die 1. Klasse, wären Sie darin schlecht, so müssten Sie die 3. Klasse besuchen.
 

Kommen Sie morgen Früh, pünktlich um 7:00 Uhr, in den Kampftrainingsraum. Dort werden wir Ihre Fähigkeiten testen und Sie in Ihre Unterrichtsklassen einteilen.
 

Die Lehrergemeinschaft«
 

Und schon hatte ich meine Antwort auf die Schleifenfrage, misst. Das heißt, dass jeder auf den ersten Blick ab morgen weiß, wer ich bin und aus welcher Gesellschaft ich komme. Besser kann es doch gar nicht mehr werden, oder!? Auch mit Noel darf ich nicht mehr reden, ist wohl auch besser so, sonst würde er mich nur wieder verarschen. Aber dass er ein S-Rang ist, hätte ich nicht gedacht. Er war so nett und wirkte gar nicht so, wie ein verzogener Hochadliger, der wegen seiner besonderen Kräfte bevorzugt wurde und warum hatte ich das Gefühl ihn schon einmal gesehen zu haben? Soweit ich zurück denken konnte war ich im Waisenhaus, und dort sagte man mir immer, dass sei schon seit meiner Geburt so, also wie komme ich zu diesem merkwürdigen Gefühl? Ein S-Rang würde niemals ein Waisenhaus besuchen, oder gar in der Nähe eines solchen Stadtviertels unterwegs sein. Egal wie lange ich überlegte, ich kam auf kein Ergebnis und so beschloss ich die Gegend ein wenig weiter zu erforschen, aber nicht in Menschengestalt - das würde man mir nie genehmigen, als D-Rang. Also nutzte ich meine dämonische Seite in mir, um mich in meine Katzengestalt zu verwandeln und sprang aus dem offenen Fenster, das ich kurz vorher geöffnet hatte, auf den gegenüber liegenden Baum um von dort aus nach unten zu kommen und schon war ich nicht mehr zu bremsen. Jedes Mal, wenn ich mich verwandelte, fühlte ich mich frei und vergaß all meine Sorgen und Probleme. Als Katze beachtete man mich nicht und beurteilte mich nicht nach einem doofen Rang. Ich konnte ohne Berührungsängste durch die Gegend laufen, denn jeder der mich bemerkte, sagte nur ’Oh, bist du aber süß’ und streichelte mich kurz. Ohne es zu merken war ich zu dem See des Geländes gelaufen - und dort saß er auf einem großen Stein am Ufer. Der Wind ließ sein silbriges Haar mit den türkisen Spitzen leicht hin und her wehen. Ich wusste nicht, was ich machen sollte, ich weiß aus Erfahrung, dass ich ihn meiden sollte, doch wollte ich nicht. Ich wollte bei ihm sein. Ich kannte ihn kaum, doch hatte er mich vom ersten Moment an in seinen Bann gezogen. Langsam und leise ging ich auf ihn zu und schlich dann um den Stein bis ich stehen bleiben musste, da ich meinen Dämon deutlich in mir vernahm. Ich konnte sie riechen, Jul war in der Nähe und das gefiel meinem Dämon gar nicht. Als ich dann ein Rascheln dicht hinter mir vernahm, drehte ich mich blitzschnell um und fauchte sie an. Diese erschrak und schaute zu mir runter.

„Was? Eine Katze hier auf dem Gelände!? Na ja, was soll’s. Noel, komm schon, rede bitte mit mir. Ich konnte doch nicht ahnen, dass sie gleich reiß aus nimmt, wenn sie das erfährt.“

„Hach…, ich darf sie eh nicht mehr treffen, also warum sollte ich dir da noch böse sein, Jul? Nur hätte ich ihr die Situation liebend gerne noch erklärt.“

Er sprang elegant vom Stein runter und landete neben Jul, doch sein Blick war auf mich gerichtet, denn ich knurrte und fauchte sie immer noch an. Ich befürchtete das schlimmste und drohte ihm nun ängstlich, da er mir immer näher kam. Doch anstatt mich zu schlagen oder weg zu scheuchen, kraulte er mich hinter den Ohren. Ich konnte es nicht verhindern, ich fing sofort an zu schnurren und beruhigte mich, selbst meine Dämonenseite war mit einmal die Ruhe in Person. Dann nahm er mich auf seinen Arm und kraulte mich weiter, doch jetzt schaute er Jul an.

„Warum darfst du sie nicht mehr treffen? Das verstehe ich nicht. Wir als S-Rang dürfen doch alles.“

„Außer mit einem D-Rang in Kontakt treten.“

Jul fing an zu lachen, ihre grelle, fast schon kreischende, Stimme tat mir in den Ohren weh und als ob Noel es bemerkt hätte, hielt er mir sanft die Ohren zu, bis sie sich beruhigt hatte. Seine Wärme und sein Duft waren unglaublich. Ich wollte ihn ganz für mich alleine haben, nicht nur jetzt, sondern auch, wenn ich in meiner menschlichen Gestalt war.

„Ein D-Rang hier an unserer Academy, das ich nicht lache. Du machst Witze, oder?“

„Nein, es ist wirklich so, zum ersten Mal wird ein D-Rang mit uns zusammen an dieser Academy unterrichtet und der Direktor wird jetzt schon deswegen ins Kreuzfeuer genommen. Schon allein mein Vater ist strickt dagegen und will das sie sofort wieder verschwindet.“

„Und damit hat er vollkommen Recht. Dieses „Ding“ hat hier nichts zu suchen, vor allem, wo so viele S-Ränger an dieser Schule sind. Das hier ist nicht umsonst die Elite.“

„SCHWEIG! Ich will solche Worte nie wieder in meiner Gegenwart hören, Jul, wenn du so denkst, solltest du dich ab sofort von mir fernhalten, oder ich vergesse mich.“

Mit einem Schlag lag eine unglaubliche Kraft in der Luft, man konnte sie sogar sehen, um Noel schien eine Arte weiße Aura zu schweben, deren Quelle eindeutig die weißen Male auf seiner Haut waren. Noch nie hatte ich solch eine Kraft gespürt und scheinbar war er auch unter seinen Leuten ein mächtigerer Dämon als die Anderen. Jul sah ihn geschockt an und traute sich vor Angst kaum zu rühren, selbst ihre Atmung konnte man kaum noch bemerken. Doch mich kraulte er mit einer Gelassenheit weiter. Ich sah das Jul starke Schmerzen hatte, also bestrafte er sie gerade, doch ich bekam davon nichts mit. Seine Hand auf mir strahlte weiter hin eine unglaubliche Wärme aus und streichelte mich zärtlich.

„Es… tut mir leid, es wird nie wieder vorkommen, my Lord.“

Die Aura um ihn verschwand und Jul sackte zusammen, bis sie auf ihren Knien saß. Den Tränen nahe, versuchte sie sich aufzurichten und verschwand so schnell sie konnte von dem See. Ich schaute zu ihm auf und war überrascht, sein trauriger Blick zerbrach mir fast das Herz.

„Ach, du kleiner Streuner, immer wieder tu ich anderen weh und dabei will ich das doch gar nicht. Doch warum sagte sie das eben auch, ich denke nicht so über den D-Rang, ich finde auch bei ihnen gibt es unglaubliche Talente, warum sollten sie nicht die Chance bekommen, sich zu beweißen? Nur, weil sie aus zwei Rassen bestehen? Ich kann und will das nicht verstehen!? Nur muss auch ich mich an Gesetze halten und so werde ich mich von Liv fernhalten müssen!“

Erst wollte ich ihn beißen, denn erst verletzte er mich so und nun sagte er solche süßen Sachen, das war ihm eine Strafe wert. Doch als er sein Gesicht in mein Fell vergrub und ich ein paar Tränen spürte, miaute ich einfach und schmuste mit meinem Kopf an seinem, ich wollte ihn trösten. Er weinte nicht, aber seine Trauer war stark genug, dass er, ein Hochrangiger Dämon, Tränen vergoss. So etwas war selten. Kurz darauf blickte er wieder auf und schaute mich an, ein sanftes Lächeln streifte sein Gesicht.

„Irgendwie erinnerst du mich an Liv, sie würde bestimmt gerne mit dir tauschen.“

„Das glaube ich weniger.“

Verblüfft schaut er nun drein und versuchte das zu verstehen. Denn sprechende Katzen waren auch hier in der Welt der Dämonen nicht oft. Doch als wäre es selbstverständlich, redete er weiter mit mir.

„Ach ja, und warum bist du dir dessen so sicher?“

„Äh…? Ich hab die Situation vorhin beobachtet und ich bin, so neugierig, wie wir Katzen halt sind, ihr nach und hab sie fluchen hören. Sie ist echt sauer auf dich. Am liebsten würde sie dich nie wieder sehen, doch das wird nicht leicht auf dem Gelände.“

„Mh….? Mist, ich sollte versuchen, mit ihr zu reden, auch wenn ich dann Stress bekomme. Ich muss das mit ihr klären.“

„Und was wirst du ihr dann sagen? Dass es dir Leid tut, dass sie sich eingebildet hat, du könntest wahrhaftig was für sie empfinden?
 

Pah!
 

Ich denke darauf kann sie verzichten. Ihr geht das jetzt schon viel zu sehr an die Nieren. Da öffnet sie sich einem anderen und das, wobei sie ein „Mischling“ ist und kein Recht auf Liebe und Zuneigung hat? Und das was sie erfährt, ist wieder nur Ablehnung!?“
 

Er zog eine seiner Augenbrauen hoch und schaute mich überlegend an. Hatte ich mich verraten? Hatte er herausgefunden, dass ich Liv bin?

„Heißt das, du redest mit ihr, so wie mit mir gerade?“

Gerettet, er hatte es nicht bemerkt, denn, wenn er wüsste, dass ich als Mischling auch noch meine Gestalt verändern kann, dann wär’ ich ein gefundenes Fressen. Ich hatte schnell bemerkt, dass Gestaltenwandler sehr selten waren und das sie für Versuche entführt wurden und die meisten, wahrscheinlich, ein schlechteres Leben, als ein Mischling führten, da sie nur noch für die Versuche lebten.

„Ja und, was dagegen? Konnte ja nicht ahnen, dass du mich auch toll findest und gleich los schmust. Ich mag es halt, gekrault zu werden.“

„Könntest du mir einen kleinen Gefallen tun, dann bekommst du auch, was du möchtest.“

„Mhm…na ja,….okay. Was soll ich machen?“

„Könntest du Liv bitte einen Brief von mir überbringen? Das wäre mir echt wichtig! Aber du musst aufpassen, dass niemand sonst ihn liest, denn …“

„…du darfst mit Mischlingen keinen Kontakt haben. Ich weiß.“

„Bitte sag nicht immer Mischling, ich finde das abwertend und grausam. Sie sind Lebewesen wie wir alle.“

„Mit dieser Meinung stehst du wohl in deinem Rang ziemlich alleine da, was? Aber ich werde dir deine Bitte erfüllen und ihr den Brief übermitteln.“

Er griff in seine Schuluniformjackentasche und holte den Brief raus. Mich setzte er auf den Boden und legte den Brief vor meine Pfoten.

„Wenn es ginge bring ihr den heute noch, ich weiß, es ist schon ziemlich spät, aber du machst das schon. Ich werde dann jetzt in mein Zimmer gehen, eh irgendjemand auf die Idee kommt mich zu suchen. Ach, was ich noch fragen wollte, wie soll ich dich nennen?“

„Ich hab keinen Namen, ich bin eine Mieze die einfach gerne umherstreunt.“

„Gut, dann nenne ich dich ab sofort Mai, abgeleitet von Maigo.“

„Interessant, dass du ein japanisches Wort nimmst und es dann ableitest, aber ich find’ den Namen toll. Also heiße ich ab jetzt Mai. Mal sehen, was Liv von deinem Brief hält. Ich werde dir so schnell ich kann Bericht erstatten.“

„Ich danke dir Mai. Also bis demnächst.“

Noch einmal kraulte er mich sanft hinter den Ohren und ging dann weg, so wie es schien war sein Schlafsaal nicht im Internat, aber kein wunder bei seinem Stand. Ich spürte nun, da er nicht mehr bei mir war, wie müde ich überhaupt bin und machte mich schnell auf den Weg zurück zu meinem Zimmer. Nachdem ich mich wieder in meine Menschengestalt verwandelt hatte, stellte ich dort meinen Wecker so, dass ich den Brief noch vor der Schule lesen konnte, denn jetzt würde es zu lange dauern, da ich kein Licht im Zimmer hatte und auf dem Flur schon die Lichter aus waren. Deswegen entschloss ich mich den Brief morgen zu lesen und ins Bett zu gehen. Es dauerte nicht lange und ich schlief tief und fest.

Was für eine Frau

Unsanft erwachte ich wegen des nervenden Geräusches meines Weckers. Ich knurrte und schaute das lärmende Ding an.

„Manno, ich hatte so einen schönen Traum und du musst mich wecken.“

Ich stand gähnend auf und ging in mein Schimmelbad, wo ich mich, so kurz wie möglich, drinnen aufhielt. Zurück im Zimmer zog ich schnell die Schuluniform an und schnappte den Brief von Noel, um ihn draußen im Flur vor meinem Zimmer zu lesen, da es im Zimmer immer noch zu dunkel dafür war. Ich war total aufgeregt vor Anspannung. Mal sehen, was er mir zu sagen hatte. Ich öffnete den Umschlag und sah, dass er oft den Anfang neu geschrieben hatte, denn man konnte die Druckstellen des Kulis auf dem Papier deutlich erkennen.
 

»Liebste Liv,«
 

Ich erschauderte, damit hatte ich nicht gerechnet, dass er mich so in einem Brief anschreiben würde. Doch, meinte Jul ja gestern, dass er so sei, wenn er ein Mädchen für ’ne schnelle Nummer haben wollte, aber in dem zweiten Gespräch mit Jul widerlegte er dies ein wenig. Nur warum?
 

»Ich weiß, dass ich einen großen Fehler begangen habe, da ich nicht von Anfang an ehrlich dir gegenüber gewesen bin. Als wir im Schulflur zusammen stießen, wollte ich dich erst anschreien, aber das verflog sofort, als ich dir in die Augen sah. Ich kannte dich nicht, doch waren mir deine Augen sehr bekannt, ich hatte das Gefühl, ich hätte dich schon mal irgendwo getroffen. Ich wollte mehr über dich wissen und dein aufrichtiges Lächeln, was du mir so oft in dieser Zeit schenktest, zog mich ganz in deinen Bann. Du sahst mich nicht wie einen Lord an, sondern wie einen einfachen Mitschüler, du warst so aufrichtig und offen mir gegenüber, wie noch keiner zuvor und ich wollte dich ehrlich für mich haben.

Klar ich will dich nicht anlügen, Jul hatte mit ihrem Kommentar recht, aber ich sah dich mit anderen Augen. Du bist für mich nicht nur EINE Eroberung, sondern ich möchte dich noch besser kennen lernen und verstehen, nur leider hält mich das Gesetz unseres Landes davon ab.

Bitte, liebste Liv, verzeih’ mir mein unüberlegtes Handeln.
 

Darf ich dich noch einmal treffen und dir zeigen, dass ich es ernst mit dir meine, auch wenn du ein „Mischling“ (ich hasse dieses Wort) bist.
 

In aufrichtiger Zuneigung
 

dein Noel«
 

Mir blieb der Atem weg. Ich konnte nicht glauben was dort stand. Er wollte was von mir, mir einem Mischling, er ein Reinrassiger. Sollte ich wirklich so viel Glück haben, nachdem mein Leben so einsam und voller Sehnsucht war? Ich schaute mich hastig um, denn niemand hier an der Schule durfte diesen Brief je sehen. Das wäre mein Todesurteil und wer weiß, was das oberste Gericht mit ihm machen würde!? Langsam erwachte das Internat zum Leben und von überall strömten Schüler aus ihren Zimmern - ich hatte nur eine Möglichkeit den Brief zu verstecken - ich faltete ihn so klein es ging und steckte ihn zwischen meinen Busen und meinen BH - fürs erste war der Brief an mir am sichersten. Ich drehte mich zu meiner Zimmertür und verriegelte sie gut, dann sah ich, dass ich, wenn ich mich nicht beeilte, dass ich zu spät kommen würde. Oh nein, nicht auch noch das! Ich hechtete los und achtete nicht auf andere, mir war es gerade ziemlich egal, ob ich wen berührte oder nicht, oder ob jemand meine lila Schleife sah. Wenn ich pünktlich sein wollte, musste ich den Ärger anderer auf mich nehmen, sie würden eh irgendwann etwas finden, um mich zu schikanieren. Mein Glücksgefühl in mir war gerade zu stark um von dummen Kommentaren irgendwelcher Leute gedrosselt zu werden. Pünktlich, aber außer Atem, kam ich im Kampftrainingsraum an.

„Guten… Morgen….!“

„Ah Miss Adams. Schön das Sie pünktlich sind. Pünktlichkeit ist an dieser Schule das A und O, so wie das Befolgen von Regeln. Nun gut! Ich denke, ich stelle hier im Raum, erst einmal alle miteinander vor. Der Mann ganz links ist Lord Gordon Weston,…“

Die Frau die mich ansprach zeigte auf einen Mann, der ziemlich alt aussah, aber eine Kraft und Bosheit ausstrahlte, die jeden im Raum übertraf. Er hatte langes, dunkel braunes Haar, das ihm lang, in einem Zopf, den Nacken runter viel. Seine Augen waren dagegen fast weißblau und dadurch eiskalt und gefühlsleer. Seine Mimik war nicht besser - er starrte mich ohne einen Funken von Gefühl an und ich hatte das Gefühl, ich müsste vor ihm weg laufen, doch mein Dämon, der einer Raubkatze glich, ließ mich seinem Blick standhalten, meine tief verborgenen Instinkte wurden geweckt, sollte einer dieser Dämonen dort vor mir auf dumme Gedanken kommen, so würde ich einfach instinktiv zum Gegenangriff ansetzen, ob ich nun eine Überlebenschance hatte oder nicht, niemals würde meine dämonische Natur kampflos aufgeben. Sein Hemd war an der Brust offen und zeigte seinen muskulösen Körperbau und das war auch die Absicht seiner Kleiderwahl, denn auch die Hose saß hauteng an und zeigte jeden Muskel genau.

„…er wird dein Kampflehrer sein. Daneben sehen Sie Lady Nataly Jenkins….“

Diese Dame sah ruhiger aus, sie musterte mich ausgiebig und ein verächtliches Lächeln streifte ihre Mundwinkel, als sie meine Schleife betrachtete. Sie hatte hüftlanges blondes Haar, das im Licht silbern glänzte. Im Gegensatz zu Lord Westons dunklem braunem Hautton, hatte sie weißliche Haut, die perfekt zu ihrem Körper passte. Sie war zierlich und schlank, man könnte denken, dass sie sich keinem Mann widersetzen könnte, ohne sich etwas dabei zu brechen. Doch ich wusste, dass Dämonen oft nur so aussahen, aber in Wirklichkeit unglaublich stark sind. Ich wurde ihr scheinbar schnell überdrüssig und sie schaute zu Lord Weston, der mich immer noch fixierte. Sie lächelte und schien zu hoffen er würde seine Gedanken wahr machen.

„… sie ist deine Magielehrerin. Ich bin Lady Lillian Bosworth und deine Lehrerin in Verwandlung, doch in diesen Kurs kommen selten Schüler rein.“

Sie war für eine Dämonin recht klein und pummlig, die anderen Ignorierten sie völlig und es schien mir so als würde sie nur einen A-Rang Dämon sein, im Gegensatz zu den anderen. Die deutlich zeigten, dass sie aus dem S-Rang kamen. Sie wirkte freundlich, das hatte mir auch ihre Stimme schon die ganze Zeit vermittelt. Sie trug ihre roten gelockten schulterlangen Haare offen und so vielen sie ihr wild über die Schultern. Lächelnd nahm sie eine Strähne aus ihrem Gesicht und warf sie nach hinten zu den anderen.

„Und Direktor Andrew Tadumo kennst du bereits, er wird dir zu jeder Zeit ein offenes Ohr schenken, da du die erste des D-Ranges an unserer Academy bist. Wir denken, dass du so einige Konflikte noch vor dir haben wirst, aber ich hoffe, dass du das alles meistern wirst. Nun ja eigentlich müsste noch Lord Ryan Amstrong hier sein, aber…“

Mit einem mal flog hinter mir die Hallentür auf und ich hätte sie fast in den Rücken bekommen als ich mich umdrehte setzte mir der Atem aus. Lord Ryan Amstrong in seiner voller Größe stand vor mir, wenn ich dachte der Blick von Weston sei Angst einflössend, so musste ich mich verbessern, denn seinen konnte ich standhalten, aber von Lord Armstrong ging das nicht. Ein Blick von ihm und ich wollte am liebsten Tod umfallen. Dieser starke Hass in seinem Blick war vernichtend. Man sprach nicht umsonst im Flüsterton über ihn und das nie was gutes. Zurzeit war er das Oberhaupt des Rates unserer Welt und somit der mächtigste Dämon auf Erden. Seine Körper war noch kräftiges als von Lord Weston und seine Schultern waren noch breiter, seine Augen waren so rot wie die von Noel aber sie enthielten keine Freude in sich. Sein Haar war ähnlich wie Noels, nur das er blutrote Spitzen hatte und seine Haut war so dunkel das man denken konnte sie sei schwarz. Ohne es bemerkt zu haben hatte ich die Luftangehalten, weswegen ich nun schlagartig ausatmete.

„Wieso hatte mir niemand gesagt das es Liv Adams ist die heute erprobt wird. Hätte ich das gewusst währe ich früher gekommen.“

Seine Stimme war tief und männlich auch dort ähnelte er Noel, doch Lord Armstrong hatte eine Art zu sprechen die es mir kalt den Rücken runter laufen lies. Ebenso vernahm ich ein knurren und so wirkte er nur noch bedrohlicher, meine Dämonin in mir rollte sich schützend zusammen und hoffte niemals mit ihm in einen Konflikt zukommen.

„Ich denke mal mich braucht man nicht vorstellen, also sollten wir anfangen mit dem erproben ihrer Kräfte, bin mal gespannt was sie so kann.“

Niemand widersprach ihm, selbst Lord Weston und Lady Jenkins senkten den Blick und verhielten sich ruhig.

„Nun gut, da Ryan jetzt auch endlich mal hier ist, würde ich sagen wir folgen seiner bitte und fangen an, Miss Adams.“

Immer noch verängstigt schaute ich zu Lady Bosworth, aber richtete mich wieder zu meiner vollen große auf und versuchte interessiert zu wirken. Lord Armstrong ging an mir vorbei und setzte sich auf seinen Platz, ich konnte seine prüfenden Blicke ohne unterlass an mir spüren. Doch ich musste mich nun konzentrieren, ansonsten machte ich Fehler und würde in die falschen Klassen eingeteilt.

„Gut, fangen wir mit meinem Gebiet an, zeig mir welche magischen Fähigkeiten du hast.“

„Ja mach ich Lady Jenkins.“

Ich schloss die Augen und konzentrierte mich auf meine Mitte der Magie, langsam fing der Raum um mich an zu beben und die Lehrer waren gezwungen aufzustehen ich konnte ihre Bewegungen spüren. Immer mehr bebte es und man konnte hören wie die Wände risse bekamen, dann spürte ich diese unglaubliche Kraft auf mich zu rasen, sie kam von links. Ich konnte mich in letzter Sekunde ducken und öffnete die Augen um zu sehen was das gewesen war, es war Lord Weston, der jetzt schon wieder wendete und auf mich zu rannte.

„Noch Mal kannst du mir nicht so einfach ausweichen.“

Und in der nächsten Sekunde verstand ich warum, Lady Jenkins hatte einen Bannkreis errichtet um mich, so dass ich mich nicht bewegen konnte. Doch auch ich hatte ein paar Tricks im Ärmel, ich Blickte Lady Jenkins direkt in die Augen und sie sah wie eine riesige Raubkatze auf sie zu Sprang, diese duckte sich und verlor so die Kontrolle über meinen Bannkreis und ich konnte mich Lord Weston zuwenden. Dieser war fast bei mir und seine Faust war zum Schlag bereit, doch nicht mit mir ich benutzte einen Zauber um mich Tonnen scher zu machen und fing seine Faust mit meiner offenen Hand ab und hielt ihm im Flug, auf mich, auf. Meine linke Hand schmerzte tierisch, doch ich durfte das jetzt in dieser Situation nicht zeigen. Da Lady Jenkins sich von meiner Illusion erholt hat und eine Feuerwand auf mich zu raste. Im Augenwinkel sah ich das Waschbecken und dann konzentrierte ich mich darauf und schon schoss das Wasser zwischen mir und die Feuerwand, starker Rauch entstand und mit einem Mal war Lord Weston verschwunden. Ich schloss die Augen und lauschte der Umgebung, geschockt riss ich diese wieder auf und Sprang so hoch ich konnte, unter mir trafen Lord Weston und Lord Armstrong aufeinander. Die Druckwelle ihrer Kräfte erfasste mich und schleuderte mich durch die halbe Halle. Ich konnte mich grade so fangen und auf meinen Füßen landen, da bemerkte ich wie nun ein riesiger Wolf auf mich zu kam. Es konnte keine Illusion sein, denn ich konnte seinen Geruch wahrnehmen und in einem Kampf wie diesem achtet man nicht auf so was, denn es würde beim erschaffen zu viel Energie verbrauchen. Ich hatte gegen das Tier nur eine Chance, aber ich musste aufpassen, denn dann sind meine Zauber eingeschränkt und die anderen Dämonen waren noch nicht Kampfunfähig. Doch ich musste es wagen, ich veränderte meine Gestalt und wurde zu einer kräftigen Silber-schwarzen Tigerin. Ich rannte auf den Wolf zu, als der bemerkte was passiert war bremste er abrupt und wendete, er rannte zu Lord Armstrong. Dieser Sah mich mit aufgerissenen Augen an, doch fing er sich schnell und nahm eine Abwehrhaltung ein. Hinter ihm sah ich das Lord Weston und Lady Jenkins wieder gemütlich auf ihren Plätzen saßen. Ich kam genau vor Lord Armstrong zum stehen und blickte ihn verwundert an.

„Ah, sie sind eine gute Beobachterin miss Adams. Bis jetzt hat mich jeder am Schluss noch angegriffen, doch sie haben bemerkt dass die Gefahr vorbei ist und was noch bewundernswert ist, ist das sie Gestaltwandlerfähigkeiten besitzen. Nicht schlecht, ich bin von ihnen Beeindruckt.“

Lord Armstrong grinste mich an und setzte sich auf seinen Platz auf dem von Lady Bosworth saß der Wolf, das heißt das dies ihre Gestaltwandlertier war. Ich ging zu meinem Platz zurück und veränderte meine Gestallt die zwei Lords und der Direktor schauten geschockt zu mir und Lady Jenkins schnallst bösartig mit der Zunge. Doch im Gegensatz zu Lady Bosworth, würde ich nicht nackt da stehen, denn ich hatte einen Zauber gelernt der es mir ermöglichte das meine Kleidung zu meinem Fell wurden und wenn ich mich zurück verwandelte wurden sie wieder Kleider, selbst meine natürliche Fellfärbung konnte ich trotz der Kleidung haben dabei. Doch dieser Zauber war nicht einfach und so konnte ihn nicht jeder Gestaltwandler. Also stand ich nun wieder samt angezogener Schuluniform vor den Lehrern.

„Nicht schlecht, diesen Zauber kann nicht mal ich und ich trainiere schon eine Weile daran ihn zu beherrschen, ich bin schon sehr gespannt auf unseren gemeinsamen Unterricht in der 1. Klasse Miss Adams.“

Lady Bosworth in ihrer Wolfsform sah zufrieden aus und richtete ihren Kopf Richtung Lord Weston.

„Ja nicht jeder kann einen so harten Schlag von mir ausweichen oder gar aufhalten, wir hätten alle ehr gedacht, wir müssten sie nach meinen Angriff erst mal zusammen flicken um sie weiter erproben zu können. Doch sie haben mit einer Leichtigkeit erst Lady Jenkins abgelenkt und dann einen mächtigen Zauber angewandt um mich zu Stoppen. Nicht schlecht, wo haben sie so Kämpfen gelernt?“

„Ich war ein Waisenkind, da hat man es nie leicht unter gleich Altriegen und als Mischling wird man im jugendlichen Alter erst recht immer wieder in Kämpfe verwickelt, ich denke mal mit der Zeit kann man alles lernen um zu überleben.“

Lady Jenkins blickte mich nun mit einem interessierten Blick an und versuchte scheinbar immer noch zu verstehen wie ich diese Illusion so schnell geschaffen hatte.

„Nun Miss Adams, ich finde es bemerkenswert was sie da für Zauber gewirkt haben in so kurzen Reaktionszeiten, sogar eine Illusion haben sie herbei gerufen. Ich muss sagen was die Reaktionszeit bei ihnen angeht, so kann ich ihnen nichts mehr beibringen, aber ich denke ein paar sehr komplizierte Zauber würden sie sicher interessieren, deswegen lasse ich sie in meine 1. Klasse kommen. So Gordon nun musst du nur noch sagen in welche deiner Klassen sie kommen soll.“

„Also das ist doch wohl klar oder, mit ihrer Reaktionsfähigkeit und ihrem Einfallsreichtum kommt sie auch bei mir in die 1. Klasse.“

„Interessant, das erste Halbblut an dieser Academy und dann in den besten Klassen die es gibt hier eingeteilt. Das schaffen sonst nur die S-Rang Dämonen und dort auch nur die stärksten. Mit etwas Training könnten sie sogar Lord Armstrong gefährlich werden Miss Adams. Das ist einfach nur faszinierend.“

Direktor Tadumo stand auf und kam auf mich zu, er lächelte mich bis über beide Ohren an und blickte noch mal kurz zurück zu Lord Armstrong.

„Ich würde mal sagen, dass ihr Sohn mächtige Konkurrenz bekommen hat. Ich habe ja alles von sicherer Entfernung interessiert beobachtet und muss sagen sie könnte ihn in einem Kampf zur jetzigen Zeit mit Leichtigkeit besiegen. Noel hatte vor kurzen weniger Konzentration gezeigt, als Miss Adams heute, er war zu seiner Zeit sehr überrumpelt gewesen von der plötzlichen Wandlung unseren Tuns. Doch Sie hier hat einfach angefangen zu Kämpfen ohne nur mit der Wimper zu zucken. An ihrer Stelle sollten sie über legen ob sie nach ihrer Ausbildung hier nicht einer ihrer Leibwächter oder für ihren Sohn werden soll.“

Ich sah zum Direktor und wollte nicht meinen Ohren glauben, Noel und Lord Armstrong waren wirklich Vater und Sohn, ich dachte das sie über ein paar Stammbaumzweige nur miteinander Verwand seien, aber Vater und Sohn. Noel war also einer der Mächtigsten Dämonen in unserer Regierungt wegen seines Vaters, deswegen Reagierten die anderen auch immer so schnell und höflich auf ihn und ich dumme Nuss, hab mich so dämlich benommen. Eigentlich hätte ich ihm die Füße küssen müssen und nicht einfach weg rennen. Mist aber auch. Ach was denk ich hier den, der kann mich mal mit seiner Abstammung, wenn er wirklich was für mich empfindet wie er es geschrieben hatte dann muss er wohl oder übel mit meiner frechen Schnauze klar kommen. Nur weil er irgendwann mal unser Oberhaupt wird, kriech ich ihm nicht in den Arsch. Basta! Lord Armstrong grinste nur einmal sachte zu Direktor Tadumo und räusperte sich dann beim aufstehen.

„Ich denke, dass diese junge Dame hier eine echte Bereicherung für unsere Academy ist und ich hoffe, dass sie ihr Leben einen unserer baldigen Regierungsoberhäupter, als Gādian , überlassen wird. Also wähle deinen Kogai mit bedacht Miss Adams.“

Nach dieser kleinen Ansprache schüttelte er mir die Hand und verschwand einfach ohne ein weiteres Wort. Die Lehrer unterhielten sich im Flüsterton miteinander, doch meine Tigerin erlaubte es mir sie trotzdem zu verstehen.

„Was er will das sie eine Gādian für ein Regierungsmitglied wird?“

„Nun ja Nataly, sie ist gut ohne Zweifel und mit hartem Training schafft sie es sicherlich eine der besten Gādian aller Zeiten zu werden, nur wer von diesen jugendlichen, für die sie nun zur Auswahl steht, würde sich je für ein Mischling entscheiden, egal wie Stark sie auch sein mag, sie wird ewig nur kleine Missionen erfüllen müssen.“

„Ich denke das Ryan schon an jemand bestimmtes gedacht hatte, Gordon. Sein Blick hatte mir das verraten und nun sollten wir in unsere Klassen gehen und Miss Adams sollte mit Andrew mitgehen, um ihren Stundenplan zu erstellen. Also entschuldigt mich jetzt bitte, ich müsste mich noch einkleiden, wenn ihr so gütig werd und gehen könntet.“

Der Wolf blickte mir in die Augen und ich wusste, dass sie bemerkt hatte, dass ich gelauscht hatte. Doch es kam keine Stammpredigt, sondern nur ein freundlicher Gesichtsausdruck. Lord Weston und Lady Jenkins erhoben sich und gingen an mir vorbei, wobei sie mir noch freundlich zu nickten und der Direktor lächelte immer noch Freude strahlend.

„Nun gut, ich denke wir lassen Lady Bosworth nun alleine und gehen nach draußen. Ach ja, ich denke Miss Adams das sie erst mal zurück in ihr Zimmer gehen und sich etwas ausruhen, wenn sie wieder Fit sind kommen sie einfach zu mir in mein Büro.“

Mit einem Mal bemerkte ich wie mir alles weh tat und das ich mich bis zu meinen äußersten Grenzen gebracht hatte in dem Kampf. Ich selber hatte da gar nicht mitbekommen, denn alleine mein Wille nicht in Ohnmacht fallen zu wollen konnte mich ohne Probleme Stunden lang noch auf den Beinen halten, also würde mich so ein kleiner Kampf nicht voll aus der Bahn werfen, auch wenn ich an meine Grenzen gestoßen bin. Denn das war es immer was mich härter trainieren lies und so war ich immer in der Lage mein Leben selbst schützen zu können, egal was vor mir lag.

„Ach ist schon gut Direktor Tadumo, ich brauche keine Pause und in meinem Zimmer würde ich eh nicht zur Ruhe kommen.“

„Was wieso denn das nicht?“

Verwundert sah er mich an. Eigentlich wollte ich ihm doch nichts von dem Zimmer sagen, da war es mir grade einfach mal so rausgerutscht. Ich als Mischling durfte einfach keine Anforderungen stellen. Das ist und wird immer so in meinem Leben sein.

„Ach na, ja. Ich habe das Zimmer Nummer 856 bekommen im Westflügel.“

Ich richtete mein Blick auf den Boden und wusste was kommen würde, nämlich eine Predigt, von wegen, jemand wie ich hätte auch nichts anderes verdient. Doch das was dann kam, damit hatte ich nicht gerechnet.

„WAS!! Ich fass es nicht ich zieh dem Bengel die Ohren lang, dich in dieses Zimmer einzuquartieren. Komm wir kümmern uns nun um ein neues Zimmer für dich, eh wir irgendetwas anderes machen.“

Und schon ging er aus der Halle raus und bog in Richtung Wohnheime ab, ich verbeugte mich vor Lady Bosworth noch schnell einmal zum Abschied und musste mich ziemlich beeilen um Direktor Tadumo hinterher zu kommen. Dort angekommen gab es eine lange und harte Diskussion zwischen dem Direktor und dem Wohnheimleiter, von wegen es gebe halt keine anderen Zimmer mehr und das hätte man ihm früher sagen müssen alles. Doch es kam so, dass Direktor Tadumo selbst ins Buch schaute und feststellen musste, dass der Heimleiter recht hatte.

„Ach mist aber auch! Nun gut, geh kurz mal in dein Zimmer Liv ich lass mir was einfallen.“

„Worum geht es den Herr Direktor? Kann ich vielleicht helfen?“

Ich erstarte zu einer Steinsäule, diese Stimme, ganz vorsichtig drehte ich mich um und sah in sein bezauberndes Gesicht. Sein Blick war auf Herrn Tadumo gerichtet, aber ich wusste er bekam jede meiner Bewegungen mit.

„Ah!?! Lord Armstrong, ich weiß nicht recht? Miss Adams hat das renovier bedürftige Zimmer erhalten, und dort möchte ich sie gerne rausholen, doch gibt es keine freien Zimmer mehr.“

Herr Tadumo zeigte auf mich und legte seine Stirn wieder in Falten, man sah ihm an das ihm das Wurmte, dass ich kein ordentliches Zimmer hatte. Ich wechselte den Blick von Herrn Tadumo zu Noel und musste erschauern, aber nicht aus Furcht, sondern aus begehren. Sein Blick war auf mich gerichtet und war so verlockend, wären die andern nicht dagewesen hätte ich mich am liebstem um den Hals geworfen. Dieser direkte und leidenschaftliche Blick von ihm machte mich Wahnsinnig. Warum nur war er ein S-Rang? Wie sollte ich je an ihn ran kommen?

„Na ja, ich komme Grade von meinem Vater und hatte ein intensives Gespräch mit ihm. Er hatte in der Talenterprobung von Miss Adams entschieden, dass seit langem mal wieder eine Frau ein Gādian wird. Seit dem hänge ich nur noch in Gedanken Direktor. Ich frag mich wie die Regeln des Gādian mit den Gesetzen eines D-Rangs harmonieren sollten? Denn nur S-Rang Dämonen sind Kogai und sollen einen Gādian fürs Leben erhalten.“

Verwundert wechselte ich den Blick zwischen Noel und dem Direktor, ich verstand kein Wort. Ich weiß, dass es Gādian gibt und es ist immer das andere Geschlecht als der Kogai. Die beiden sind für den Rest ihres Lebens verbunden und der Gādian beschützt seinen Partner bis in seinen Tod und der Kogai, so wie es Noel schon sagte, ist immer ein S-Rang Dämon. Klar, dass da die Gesetze eines D-Rangs im Wege sind, doch eigentlich gab es auch noch nie einen D-Rang als Gādian. Ich dachte vorhin das sei eh ein Scherz von Lord Armstrong. Doch wenn er es sogar seinem Sohn erzählt hatte, mussten seine Worte ja doch ernst gemeint worden sein.

„Schon richtig Lord Armstrong, nur ist das Regelwerk der Gādian und Kogai das oberste alles Gesetze und kann jedes andere außer kraft setzen. Vor vielen Jahren war es so, dass dieses Regelwerk eingeführt worden ist, weil dort schon mal ein D-Rang als Gādian erwählt worden ist, diese Bindung die diese beiden aufbauen ist wie eine unzertrennliche Liebe. Nichts und niemand wird sich je dazwischen stellen können. Für wahre Enbosu ist es von Anbeginn ihrer Geburt vorher bestimmt zusammen zu kommen und wenn man die Zwei mit Gesetzen trennt, so gibt das unglaubliche Probleme, damals ist so der Erste Krieg zwischen den Höchsten der Dämonen ausgebrochen und wir alle wissen das unsere Rasse deswegen fast vollständig ausgelöscht worden war. Deswegen gibt es dieses Regelwerk um so etwas wieder zu verhindern. Aber warum machen Sie sich solche Gedanken darüber, Lord Armstrong?“

Mein Herz hüpfte freudig als Noel sein Blick wieder auf mich richtete und im nächsten Augenblick viel mir auf, das ich genau wusste wie sich seine Berührungen auf meiner Haut anfühlen würde. Ich hatte Erinnerungen die mir verrieten das wenn er an meinen Empfindlichsten Stellen berühren würde, das ich immer anfangen würde zu schnurren und ohne eine Gegenwehr in gestatten lassen würde. Denn nur er war es den ich je an meinen Körper lassen würde. Nur ihn würde ich je Lieben und begehren. Dieser Gedanke oder war es eine Erinnerung? Es ist mir egal, aber sie traf mich so heftig das mir schwindlig wurde und ich kaum noch auf meinen Beinen stehen konnte. Doch bevor Direktor Tadumo das mitbekommen konnte legte Noel seinen Arm um meine Hüfte und stützte mich so. Herr Tadumo starrte ihn mit leicht geöffnetem Mund an.

„Ist alles in Ordnung? Was war denn das dir mit mal so Schwindlig wurde?“

Seine Stimme war so zärtlich und sanft und sein Arm lag so sanft auf meiner Hüfte und doch war sein Griff kräftig und hielt mein ganzes Gewicht mit einer Leichtigkeit. Ohne auf die Leute um mich zu achten ging ich Instinktiv einen Schritt auf ihn zu und schmiegte mein Gesicht an seine Brust. Ich genoss die Zärtlichkeit die er schenkte und wusste, dass ich dies alles schon einmal mit ihm erlebt hatte. Mir war klar niemals in diesem Leben, aber ich war mir sicher in der Vergangenheit gab es unsere beiden Seelen schon einmal und sie suchen sich in jedem Leben wieder um nur füreinander da zu sein.

„Mein Kopf wurde nur von Erinnerungen durchflutet die ich nie in diesem Leben erlebt hatte, aber ich weiß, dass sie zu mir gehören, und dass sie wahr sind. Das hat mich einfach ein bisschen aus der Bahn geworfen. Nichts Schlimmes.“

Ich blickte zu ihm auf und lächelte und im sah man seine Erleichterung förmlich im Gesicht an. Er drückte mich noch fester an sich und gab mir einen so zarten Kuss auf meinen Kopf, ich wollte ihn nie wieder los lassen.

„Wie ich sehe, müsstet ihr beiden genauestens verstehen warum es dieses Regelwerk gibt. Denn ihr beide seit ein solches Enbosu-Paar. Eure Seelen suchen sich in jedem Leben wieder und dulden keinen anderen Partner an seiner Seite. Doch wenn ihr euch gefunden habt und einer stirbt ist die Sehnsucht nach ihm früher oder später auch das Todesurteil des anderen.“

Herr Tadumo lächelte übers ganze Gesicht, er freute sich wirklich, doch der Heimleiter hinter ihm machte nur ein angewidertes Gesicht. Doch nach einem strafenden Blick von Noel und schon blickte er beschämt zu Boden. Ich war glücklich, jeden Tag in meinem suchte ich etwas mit einer so großen Sehnsucht in mir und nun hatte ich diese Sache gefunden. Noel, der baldige Ratsoberhaupt unseres Landes. Ein so mächtiger Mann und doch gehört er nur mir und ich werde nur ihm gehören mit jeder Faser meines Daseins.

„Ich denke mal damit ist dann auch geklärt wo Liv ihr neues Zimmer ist, oder nicht Herr Direktor?“

„Richtig, ich wird alles in die Weg leiten das sie zu ihnen zieht Lord Armstrong.“

Beide Männer strahlten übers ganze Gesicht und ich lief puderrot an, weswegen ich mein Gesicht so schnell wie möglich in die Jacke von Noel vergrub. Dieser krauelte mich beruhigend am Nacken und ich wusste er liebte es mir Küsse auf meinem Kopf und Gesicht zu geben in der Öffentlichkeit. Doch auch ich war davon immer wieder angetan.

„Na dann werde ich mal los flitzen und bis heute Abend die Bekanntgabe vorbereiten. Ach ist das schön. Das letzte Mal ist so eine Ewigkeit her das ich ein Enbosu-Paar vor der Gesellschaft offiziell und rechtlich Binde.“ Mit einer sachten Verbeugung flitze der Direktor dann auch schon los und verbreitete eine unglaublich stark ansteckende gute Laune in der Schule.

„Kommst du mit zum See? Ich würde gerne mit dir etwas reden.“

„gerne, ich hoffe nur, dass diese Jul nicht wieder auftaucht, ich glaub dann kratz ich ihr die Augen aus.“

Ich zog einen Schmollmund und verschränkte meine Arme vor der Brust. Das fand Noel scheinbar so toll, dass er anfing zu lachen und mit einer unglaublichen Zärtlichkeit über die Wange streichelte.

„Ich glaube das dürfte ein wirklich lustiges Bild ergeben wenn du dich ohne, für sie, ersichtlichen Grund auf sie stürzt. Aber weißt du selbst wenn sie auftauchen sollte, du bist mein und ich bin dein, keine andere Frau könnte sich je dazwischen stellen!!“

Er umarmte mich und schmuste mit mir, ich legte meine Hände auf seinen Rücken und krallte mich in seine Jacke, ja ergehörte mir. Ich spürte es und es gab keinen Zweifel daran. Mit einem Mal richtete er sich wieder auf nahm mich an die Hand und ging los. Der Internatsleiter verbeugte sich tief und ging wieder an seine Arbeit. Es dauerte nicht lange und wir waren an dem See. Die Sonnenstrahlen ließen das Wasser glitzern als würden tausende und abertausende Diamanten darinnen sein. Der Wind durchstreifte mein Haar und kitzelte mich etwas im Nacken. Es roch angenehm nach Blumen, Wald und ihm. Ich atmete tief durch und schloss die Augen. Ich wusste genau wo er stand und was er machte, ich spürte, hörte, roch und schmeckte ihn sogar. Er zog sich seine Jacke aus und kam auf mich zu, dann löste er seine schwarze Schleife und stand neben mir. Ich öffnete die Augen wieder und sah direkt in sein bezauberndes Gesicht. Ein zartes lächeln schmückte es und seine roten lebhaften Augen sagten mir wie sehr er sich nach mir verzehrte. Ich ging einen Schritt auf ihn zu und küsste ihn, ich konnte nicht anders ich musste es tun, mein verlangen danach ihn zu schmecken und zu spüren war einfach zu groß. In mir erwachte eine Leidenschaft, wie ich sie noch nie zuvor kannte. Er nahm mich in den Arm und erwiderte mit der gleichen Leidenschaft meinen Kuss, als er sich dann von meinen Lippen löste, wandte er sich meinem Hals zu und küsste und knabberte an ihm, ich konnte mir ein stöhnen nicht verkneifen ich bemerkte das sein Körper unglaublich intensiv darauf reagierte und schmunzelnd öffnete ich die Augen. Eigentlich wollte ich ihn in die Augen sehen, doch bemerkte ich hinter ihm ein aufblitzen von irgendwas in den Bäumen auf der anderen Seeseite. Ohne noch einen Gedanken fassen zu können reagierte ich und zog ihn hinter mich. Da er damit nicht gerechnet hatte war das nicht sehr schwer für mich. Irgendwas traf mich in meine Brust ich spürte das es kalt war und extremsten Schaden angerichtet hatte in meinem Körper, dann wurde die Stelle heiß. Noel hinter mir schrie auf und am anderen Seeufer brannten mit mal die Bäume lichterloh an der Stelle wo das funkeln her kam. Ich verlor mit mal die Kraft aufrecht zu stehen und ich merkte wie mir schwindlig wurde und ich zusammen brach. Noel fing mich mit einer Leichtigkeit und verzweifelten Zärtlichkeit auf. Er streichelte mein Gesicht und Tränen liefen über sein so schönes Gesicht. Ich blickte an mir nieder und sah den riesigen roten Fleck auf meiner Uniform und wusste dies war mein Blut. Der Schuss des Feindes hatte mich direkt ins Herz getroffen und alles was grade geschah waren eigentlich Sekunden, auch wenn es mir wie Minuten vor kam.

„Nein, Liv, bitte verlass mich nicht. Ich hab dich doch grade erst gefunden. Bitte!!“

Die Tränen wurden immer mehr und er legte sein Kopf in meine Halsbeuge, er zitterte am ganzen Körper. Mit meinen letzten Kräften hob ich meinen Arm und kraulte ihn hinterm Ohr.

„Liebster, mein Noel, auch wenn ich jetzt von dir gehe so bin ich doch immer bei dir. Bitte gib dich nicht der Sehnsucht nach mir hin. Versprich es mir, ich möchte nicht, dass du wegen mir dir dein Leben nimmst. Versprich es! Noel, ich möchte das du die Stelle deines Vaters über nimmst und endlich eine Gerechte Welt erschaffst für alle Wesen auf dieser Welt, so das wir uns im nächsten Leben schneller finden können und mehr Zeit füreinander haben. Bitte Versprich es mir…“

Ich hatte kaum noch Kraft zum reden, meine Stimme wurde immer dünner und in jedem Augenblick konnte es sein das es um mich endgültig dunkel werden würde, doch dieses Versprechen musste er mir geben oder ich könnte nicht in frieden gehen.

„Ich liebe dich Liv und ich werde es dir versprechen auch wenn mein Leben mit der Sehnsucht nach dir überschwemmt wird, ich werde dich nie vergessen und die Erinnerung an dich wird mir die nötige Kraft und Ausdauer geben deinen Wunsch zu erfüllen, meine liebste Liv.“

Ich lächelte ihn an und wusste seine Worte sind die Wahrheit, auch wenn es ihm das Herz zeriss dies zu sagen. Dann wurde es Schwarz und ich ging von Ihnen allen und all meiner Erlebnisse aus der Vergangenheit, doch konnte ich dies tun mit der Gewissheit die Liebe meines Lebens gefunden zu haben.

50 Jahre später

Ich blicke in den Himmel, es ist ein wunderschöner Tag, die Sonne scheint und der Wind weht angenehm. Das Wasser glitzert wie zu jenem Tage vor 50 Jahren, ich glaube das machst du mit Absicht Liebste. Du mochtest diesen Tag denn dein Leben hatte sich endlich geändert und du konntest und durftest das glücklichste Wesen auf Erden sein. Doch leider bist du nicht mehr bei mir, ich sehe heute noch dein bezauberndes lächeln und diese türkisen Augen vor mir. Du warst und bist mein Stern und niemand wird das je ändern können. Jeden Tag den ich lebe vermisse ich dich, doch habe ich mein Versprechen an dich nicht gebrochen. Ich bin Ratsoberhaupt geworden und habe die ganze Regierung gestürzt und es geschafft endlich eine Welt zu erschaffen in dem jeder gleich berechtigt ist. Ich habe heraus gefunden wer der Mann damals wahr und warum er auf uns schoss, denn der Rat unter meinen Vater wusste das ich D-Ränger mochte und mich für sie einsetzen wollte, das wollten diese verhindern und haben einen Auftragskiller geschickt. Du hast mir mein Leben gerettet und dafür deines aufgegeben. Dank dir Lebe ich und die Welt ist ein klein wenig Lebensfroher geworden. Es gibt zwar immer noch so einige Probleme auf dieser Welt, aber ich denke ich kann ruhigen Gedankens zu dir kommen und meiner Seele gestatten dich wieder suchen zu dürfen. Wenn wir uns wieder finden, werde ich dich nie wieder los lassen und dafür sorgen, dass man dich mir nicht wieder so schnell weg nimmt.

„Liebste ich werde dich finden egal wo du bist, warte auf mich.“

Ich spüre wie so oft in den letzten Tagen, das mein Körper an meinen letzten Kräften zehrt, die Sehnsucht nach dir hat mich nie besiegt auch wenn sie die Hölle auf Erden war. Sie hat mich immer an dich erinnert und mein Geist wurde von den Wenigen schönen Momenten mit dir durchflutet und ich bin mit neuen Kräften weiter gegangen. Doch nun ist auch meine Zeit gekommen und ich werde von dieser Welt gehen um neu Geboren zu werden und durch die Sehnsucht nach dir alles zu geben um dich wieder an meine Seite zu holen. Bis Bald meine Liebste. Ich setze mich auf dem Boden vor dem Felsen am See und schlief sachte ein.



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