A Nutcracker Production von -Miaka- (Yami x Yugi u.A.) ================================================================================ Kapitel 6: Nett? Oder nicht? Das ist die Frage ---------------------------------------------- Kapitel 6 – Nett? Oder nicht? Das ist die Frage [http://www.fanfiction.net/s/7649989/6] Zwei Wochen später. Yugi verfluchte innerlich seinen Verstand. Der Rest seines ersten Tages im Ishtar-Theater war gut verlaufen. Mit Malik und Ryou kam er gut aus und es war toll Jou wiederzusehen. Was unangenehm war, war neben seinem Schwarm der letzten drei Jahre zu sitzen und die Augen seines Tanzpartners bei jeder seiner Bewegungen auf sich zu spüren. Es war Yugi peinlich und machte ihn nervös. Dass es ihm aber vielleicht irgendwie doch auch gefiel, na ja, das hätte er jedenfalls nicht laut gesagt. Isis war ungefähr zwei Stunden, bevor Yugi sich auf den Heimweg machte, herein gekommen und hatte Yugi, Jou und Shu die Kopien ihrer Skripte –ihre Parts waren farblich hervorgehoben- und eine Liste aller verpflichtenden Proben mit den Daten, Zeiten und sogar, in welchem Raum die Proben stattfinden sollten, gegeben. Yugi war an diesem Abend mit Jous Telefonnummer, seiner Adresse und dem Versprechen, dass er am nächsten Tag nach der Schule mit Malik und Ryou wieder da sein würde, nach Hause gegangen. In den folgenden Wochen probte Yugi jeden Tag nach der Schule in einem der Übungsräume des I.T.- meist zusammen mit Malik oder Ryou, manchmal auch mit beiden- für wenigstens drei Stunden. Auch an den Wochenenden war er stundenlang im Theater. Zugegeben, an diesen Tagen probte er nicht immer. Malik und Ryou schleiften ihn normalerweise irgendwann für einige Stunden am Tag in den Pausenraum, damit Yugi Zeit mit Allen verbringen und sie kennenlernen -oder in Jous Fall wiedersehen- konnte. Das waren die Momente, die Yugi gleichzeitig ersehnte wie auch fürchtete. Es war schön, Alle besser kennenzulernen und er freundete sich schnell mit Malik, Ryou, Mokuba und Honda -einem von Joeys alten Freunden aus der Mittelschule- an. Wie sich gezeigt hatte, war Honda ein Ballettfan und hatte sich selbst für den Unterricht angemeldet. Er hatte vor einigen Jahren für eine Rolle vorgetanzt und war seitdem Mitglied des Theaterteams. Yugi fand es vor allem wirklich toll, Shu besser kennenzulernen und begann den älteren Jungen sogar noch mehr als vorher zu mögen. Was ihn an der ganzen Sache mit den Anderen Bauchschmerzen bereitete, war ... Yami Atemu, sein Tanzpartner. Es war nicht so, dass Yami ihm irgendetwas getan hatte, ganz im Gegenteil, er war eigentlich wirklich nett. Aber das war's auch schon. Yugi hatte gesehen, wie ungerecht er mit dem Mädchen, bei dem er später herausgefunden hatte, dass es sich dabei um Anzu Mazaki handelte, umgegangen war und jetzt verhielt er sich wie der totale Gentleman in Yugis Nähe. Vor allem eben, wenn er mit Yugi sprach. Auch ... wie Yamis karmesinrote Augen ihn musterten und dann wütend in Richtung Shu funkelten, verwirrte Yugi. So viel er wusste, hatte Shu Yami nichts getan. Und die Tatsache, dass Yamis Blick angenehme Schauer durch seinen Körper laufen oder Yugis Wangen vor Aufregung erröten ließ... na ja, darüber wollte er gar nicht nachdenken. Zwischen Yugi und seinem attraktiven Tanzpartner entwickelte sich gerade zögerlich eine Freundschaft und das wollte er nur ungern ruinieren (und sich damit möglicherweise bei Yami unbeliebt machen). Leider hatte er das Gefühl, dass das passieren könnte, wenn er sich in den Älteren verlieben würde. Und genau da lag der Knackpunkt. Er war bereits verliebt und langsam formte sich eine Freundschaft mit seinem Schwarm, vielleicht sogar mehr. Und dann gab es da die beginnende Freundschaft mit dem Anderen, in den er sich -unter Umständen- verlieben könnte. Dazu kam seine Unsicherheit über die psychische Stabilität seines neuen Schwarms und ... na ja, ihr versteht schon. Allerdings begann Yugi darüber nachzudenken, ob er Yami vielleicht einfach nur in einem schlechten Moment erwischt hatte, denn immer wenn er mit ihnen zusammen war, war er der Inbegriff der Freundlichkeit. Und Ryou, Malik und alle Anderen schienen ihn nicht zu behandeln, als ob er jeden Moment wie eine Bombe in die Luft gehen könnte ... oder als wäre er ein Arschloch. Also vielleicht gab es da Etwas an der Sache mit Yami, von dem er nichts wusste. Oder vielleicht verbarg Yami sein wahres Selbst besser als es irgendjemand hier wusste. Vielleicht zog er auch mit allen die gleiche Nummer ab wie in den Interviews... Falls das so war, machte es dann nicht auch Sinn, dass die Anderen ihn nicht anders behandelten? „Bah!“, murmelte Yugi und ballte die Hände in seinem Haar zu Fäusten. Gedanken wie diese kreisten ihm seit zwei Wochen durch den Kopf und immer wenn er nah daran war eine Entscheidung zu treffen, dachte er plötzlich lieber an etwas Anderes und der Kreislauf begann von vorn. Dadurch war es schwer, sich mit Yami anzufreunden und auch sonst brachte es ihm nur Probleme ein. Wie zum Beispiel bei seinen Algebra-Aufgaben. „Hast du ein Problem?“, fragte eine tiefe Stimme direkt neben seinem Ohr. „Aah!" Yugi sprang auf, wenigstens so weit das am Tisch im Pausenraum, in dem er saß, möglich war. Yugi drehte sich um und bemerkte, dass Mahado ihn besorgt ansah. Ein kleines Lächeln allerdings verweilte auf seinen Lippen. „Mahado-san! Du … du hast mich erschreckt.“, antwortete Yugi und legte eine Hand über sein rasendes Herz. Mahado lachte kurz und setzte sich auf den Stuhl zu Yugis Rechten. „Ich bitte um Entschuldigung, Yugi-san. Du sahst aus, als ob dich irgendetwas frustriert.. Ich dachte, ich könnte vielleicht helfen.“, erklärte er dem -zugegebenermaßen ziemlich frustrierten- Teenager. „Achso. Es ist nichts, Mahado-san. Danke.“, erwiderte Yugi und wurde ein wenig rot. Mahado sah Yugi an, in seinen braunen Augen spiegelte sich Verständnis. „Es sah nicht so aus, aber wenn es etwas Persönliches ist, will ich auch nicht neugierig sein.“, sagte der Mann sanft. Yugi wollte schon fast sagen, dass alles in Ordnung sei und ihm für die Nachfrage danken, als er plötzlich zögerte. Mahado war nett, er führte Yugi oft im Gebäude herum, wenn er sich Mal wieder verlaufen hatte und das, obwohl Mahado selbst sehr beschäftigt war. Er war auch verständnisvoll, ehrlich und was Yugi von den Anderen gehört hatte, diskret. Das hieß, wenn Yugi ihn etwas fragen würde, würde Mahado die Wahrheit sagen und es den Anderen nicht erzählen, wenn Yugi das nicht wollte. Yugi biss sich auf die Lippe, während er darüber nachdachte Mahado von seinen Gedankengängen zu erzählen. Mahado sagte nichts. Er zwang Yugi nicht dazu, ihm Etwas zu erzählen, es sei denn Yugi selbst wollte es. Letztendlich brach Yugi und erzählte Mahado davon, was er am ersten Tag am Ishtar-Theater gesehen hatte und von seiner Verwirrung über Yamis wahre Persönlichkeit. „Also ich weiß nicht, ob da vielleicht etwas vor sich geht, von dem ich nichts wusste beziehungsweise weiß, oder ob Yami-san seine eigentliche Persönlichkeit versteckt. Ich weiß nicht, ob ich warten soll, bis er vielleicht auch so fies zu mir wird oder nicht.“, gab Yugi zu. Mahado lachte nicht, er macht sich auch nicht lustig oder sah ihn schräg an. Er betrachtete Yugi ein paar Minuten lang sorgsam, bevor er sprach. „Das ist es, was dich so mitnimmt?“, fragte er ruhig. Auf Yugis stummes Nicken hin murmelte Mahado nachdenklich: „Das ist eine verständliche Sorge.“ Yugi zwinkerte Mahado an. „Du … denkst nicht, dass ich vielleicht überreagiere?“, fragte er den älteren Mann. Mahado schüttelte mit dem Kopf. „Nein, Yugi-san, ich glaube wirklich nicht, dass du überreagierst. Aufgrund der Sache, bei der du Yami Atemu beobachtest hast, glaube ich, dass du jedes Recht hast besorgt zu sein. Ich sage dir, es gibt da ein paar Dinge, von denen du nichts weißt, da du ja noch neu hier bist. Ich kann dir allerdings nicht sagen, worum genau es sich dabei handelt, denn ich bin nicht der, der dir das erzählen sollte – das wäre Yami.“ Der Ausdruck in den braunen Augen wurde weicher, als sie auf Yugis verwirrten und hilflosen Blick trafen. „Yugi-san.“ Yugi sah in Mahados Augen auf und widmete all seine Aufmerksamkeit strikt auf das, was dieser sagte. „Ich kann dir nicht sagen, wie die Situation zwischen Yami-san und Mazaki-san ist, aber eins kann ich dir sagen. Der Yami, den du zusammen mit deinen Freunden erlebst, der er zu dir ist, das ist der wirkliche Yami. Der Yami, den du an diesem Tag mit Mazaki-san gesehen hast, dafür gab es … spezielle Umstände. Du kannst mir glauben, Yugi-san, Yami Atemu ist normalerweise sehr freundlich und zuvorkommend.“ Während er noch immer in Mahados ernste Augen sah, begann er dessen Worte mehr und mehr zu glauben und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Obwohl er beinahe schon geschockt war, wieviel der sonst so stille Mann gesprochen hatte, glaubte Yugi ihm jedes Wort und fühlte sich gleich viel besser. Danke, Mahado-san. Vielen Dank.“, sagte er still und schenkte dem älteren Mann ein Lächeln. „Gerne, Yugi-san.“ Mahado erwiderte das Lächeln des Teenagers. „Gibt es ansonsten noch etwas, mit dem ich dir helfen kann? Oder soll ich lieber wieder gehen und weiter am künstlichen Schnee und den Mini-Rauchbomben basteln?“, fragte er und schmunzelte leise. Yugi kicherte und dachte eine Minute lang nach, während er seine Algebra-Aufgaben betrachtete. „Eigentlich … wenn es dir nichts ausmachen würde, ich hab da so ein paar Probleme mit meinen Hausaufgaben … ?“, fragte Yugi zögernd. Als Mahado ihm sanft zulächelte und eine Hand nach Yugis Lehrbuch ausstreckte, atmete der Teenager mit den violetten Augen erleichtert auf und als er ihm das Buch reichte, war Dankbarkeit in ihnen zu lesen. Die Beiden verbrachten anderthalb Stunden damit, jede von Yugis mathematischen Aufgaben durchzugehen und am Ende hatte er das Gefühl, die Aufgaben und die, die denen ähnlich waren, sehr viel besser verstanden zu haben. Fortsetzung folgt ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)