Neustart von LadyOfDeath (Wenn das Ende ein Neuanfang ist) ================================================================================ Kapitel 2: Trauer ----------------- Als sie am nächsten Morgen erwachte, wusste Kagome zuerst nicht wo sie sich befand. Erst langsam kamen ihre Erinnerungen zurück. Sie hatte aufgegeben, war von einer Klippe gesprungen und hatte gedacht sie sei gestorben. Aber war sie gerettet worden. Warum wusste sie nicht und sie wusste auch nicht, was Sesshoumaru damit bezweckt haben könnte. Vorsichtig stand sie auf. Ihr Kopf schmerzte nur noch leicht und ihr war nicht mehr schwindlig, also sah sie sich ein wenig in der Hütte um. Sie bestand aus einem einzigen Raum, indem nicht nur das Bett stand, auf welchem sie geschlafen hatte, sondern auch ein kleiner Tisch. Darauf stand etwas zu essen. Ein gebratener Fisch und ein paar Früchte, dazu ein Gefäß mit etwas Wasser. Unsicher ließ sich Kagome am Tisch nieder. War das Essen für sie? Als sie ihre Hand nach einer Frucht ausstreckte, betrat Sesshoumaru die Hütte. Erschrocken wich sie zurück. Der Dämon nahm ihre Angst sofort wahr und sagte daher zu ihr: „Du brauchst dich nicht vor mir zu fürchten. Iss etwas und dann unterhalten wir uns.“ Ungläubig starrte Kagome ihren Retter an, doch dann siegte der Hunger und sie nahm sich eine Frucht. Zaghaft biss sie hinein. Das Fleisch der Frucht war saftig, süß und schmeckt köstlich. Gierig schlang sie die Frucht herunter und nahm sich sogleich die Nächste. Sie wusste nicht mehr wann sie das letzte Mal so gut gefrühstückt hatte. Nachdem auch der letzte Bissen vertilgt war stand Kagome auf, um ein paar Schritte in der Hütte zu gehen. Das Schwindelgefühl war wieder zurück gekehrt und so schwankte sie ein wenig. Sofort war Sesshoumaru an ihre Seite und hielt sie fest. Verwundert blickte sie zu ihm auf. Was sollte das? War er etwa besorgt um sie? „Wieso tust du das?“, fragte Kagome daher. Sesshoumaru blickte sie fragend an. „Du hast mich scheinbar aus dem Wasser gezogen. Du hast mich hierher gebracht. Du gibst mir was zu essen und du kümmerst dich um mich. Wieso?“, fragte die junge Frau nun noch einmal nach. Sesshoumaru führte sie schweigend zum Bett und bedeutet ihr sich hinzu setzen. Nachdem sich Kagome gesetzt hatte, trat der Dämon ein paar Schritte zurück und ließ sich an der gegenüberliegenden Wand nieder. „Ich habe es jemandem versprochen.“ Mehr sagte er dazu nicht. „Wem?“ Doch der Dämon dachte nicht einmal daran ihre Frage zu beantworten, zuerst würde sie seine Rede und Antwort stehen. „Warum bist du gesprungen?“ Der kalte Ton in seiner Stimme ließ sie zusammenfahren. Sie sah ihm in die Augen. Es waren immer noch die kalten, goldenen Augen die sie kannte, die Augen eines kaltblütigen Mörders. Kagome war sich dessen bewusst. Doch war da noch etwas. Wie schon am Abend zuvor überkam sie das komische Gefühl, dass er sich verändert hatte. Etwas war neu an ihm. Er sah sie weiterhin auffordernd an. „Warum bist du gesprungen?“, wiederholte er seine Frage. Sesshoumaru war gereizt, dass spürte die junge Frau. Langsam senkte sie den Blick und betrachtet die Maserung des Holzbodens. Einige Minuten lang war kein Laut zuhören, Sesshoumaru wollte gerade dazu ansetzen etwas zu sagen, als er Kagomes leise Stimme vernahm. „Ich wollte nicht mehr leben.“ Er sah sie an und wartete darauf dass sie weitersprach, aber scheinbar wollte sie das nicht. „Das ist mir klar, aber warum wolltest du nicht mehr leben?“ Kagome sah erstaunt auf. Hatte seine Stimme gerade verletzt geklungen? „Ihr Menschen neigt zu solchen übereilten Handlungen. Aber euer sowieso schon lächerlich kurzes Leben gewaltsam zu beenden ist doch vollkommen absurd. Wieso also wolltest du nicht mehr leben?“ Sie hatte sich geirrt, seine Stimme klang so kalt und gleichgültig wie eh und je. Wieder starrte sie einige Minuten auf den Boden, eigentlich hatte sie so überhaupt keine Lust auf einen Seelenstriptease. Aber er ließ ihr scheinbar keine andere Wahl. Sie gab ein leises Seufzen von sich und begann schließlich zu erzählen. „Ich weiß nicht ob du es mitbekommen hast, daher fang ich mal ganz von vorne an. Ich weiß nicht genau wie lang es her ist, aber wahrscheinlich schon ein paar Monate. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wie lange ich ziellos durch den Wald geirrt bin. Auf jeden Fall spürte ich eines Tages, dass in der Nähe des knochenfressenden Brunnen etwas vor sich ging. Ich hatte schon seit einigen Tagen so ein merkwürdiges Gefühl und schließlich gab ich dem Gefühl nach. Ich ging zum Brunnen und gerade als ich dort angekommen war, stieg ein riesiger Drachendämon aus dem Brunnenschacht. Er sah mich und warf mir etwas vor die Füße. Erst wusste ich nicht was es war, doch als ich genauer hinsah, erkannte ich meinen kleinen Bruder.“ Tränen stiegen Kagome in die Augen, doch sie sprach entschlossen weiter. „Ohne groß darüber nachzudenken griff ich den Drachen an. Wie du dir denken kannst, war ich nicht annähernd stark genug, um gegen ihn zu bestehen. Inu Yasha kam gerade noch rechtzeitig, um mir das Leben zu retten. Doch auch für ihn war der Dämon eine Nummer zu groß. Er besiegte ihn zwar, aber lange konnte er seinen Sieg nicht genießen. Inu Yasha starb vor meinen Augen.“ Jetzt liefen ihr die Tränen unablässig über die Wangen. Sie unterdrückte ein lautes Schluchzen und beendete ihre Geschichte schließlich. „Ich war ebenfalls schwer verletzt gewesen und Kaede pflegte mich gesund. Doch meine Seele vermochte sie nicht zu heilen. Kurz darauf verließ ich das Dorf. Irgendwann kam ich zu dieser Klippe und ich sah ein, dass das Leben für mich keine Bedeutung mehr hatte. Dann sprang ich. Ich wollte einfach wieder bei meiner Familie, bei meinen Freunden und bei Inu Yasha sein.“ Die letzten Worte waren kaum noch zu verstehen gewesen. Verzweiflung machte sich in ihrem Herzen breit. Sie zog ihre Beine an und legte den Kopf auf ihre Knie. Die Tränen wollten einfach nicht versiegen. Ihr Herz schmerzte so sehr, dass es einfach zerspringen musste. Sie hörte nicht, dass Sesshoumaru sich erhoben hatte und nahm auch nicht wahr wie er auf sie zuging. Er stand einen Moment lang vor ihr, dann zog er sie an ihren Armen auf die Beine. Sanft schloss er seine Arme um sie und hielt sie fest. Sie war starr vor Schreck, doch immer noch liefen die Tränen über ihre Wangen. Als er sanft über ihren Kopf strich, verlor sie alle Hemmungen und schmiegte sich an seine Brust. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)