Yes I do it! von Sephania ================================================================================ Kapitel 22: Verloren und verlassen ---------------------------------- Mitten in der Nacht, als Nathan ein wenig am schlafen war, bemerkte er plötzlich etwas helles und fragte sich ob es schon Morgen geworden sei. Doch als sich das Licht bewegte und auch noch heller wurde, war er blitzschnell wach und wurde regelrecht von der Taschenlampe geblendet. "Das ist er", hörte er nur eine männliche Stimme und wurde direkt panisch. Er wollte schnell aufspringen, weg rennen und das Ganze hinter sich lassen. Doch er kam nur zum Aufstehen bevor er von zwei Händen gepackt wurde. "Hey alles okay Kleiner", versuchte ein anderer ihn zu beruhigen, doch Nathan schüttelte wild mit dem Kopf "Nein. Lasst mich los!", rief er lauthals und versuchte sich aus dem Griff zu befreien. Doch leider war er selber zu schwach und die Hände zu stark. Nathan wollte aber nicht aufgeben. Er wollte nicht mit diesen Männern mitgehen, wer sie auch waren. Doch brachte das alles nichts und merkte wie ihm Handschellen angebracht wurde. Tränen liefen ihm über die Wangen und er sah in den Nachthimmel. Das es vermutlich unter null Grad war intressierte ihn nicht und wehrte er sich weiterhin. "Verdammt jetzt halte ihn doch mal vernünftig fest" hörte er diesmal die zweite Männerstimme und erkannte immer noch nicht deren Gesichter. Weinend ließen seine Bemühungen, sich zu befreien immer weiter nach und schaute nur auf den Boden. Dabei bemerkte er wie ihn wieder eine Müdigkeit überkam und er zusammen sackte. "Verdammt, was ist den jetzt los?", fragte die erste Stimme und beugte sich zu ihm herunter. Er strahlte ihn mit der Taschenlampe an und sah Nathan nur regungslos da liegen. Schnell fühlte er Puls und seufzte zufrieden "Gut er ist nur ohnmächtig", erklärte er und nahm den Jungen nun auf die Arme. "Gut dann bringen wir ihn endlich hier weg. Der Junge muss ja ein Trauma erlitten haben", gab der Zweite von sich, bevor sie Nathan zu dem Wagen hinbrachten und ihn auf die Rückbank legten. Es war weich, warm und in der Ferne hörte Nathan ein Piepsen. Wo war er? Was war mit ihm passiert? Fragen über Fragen schossen ihm durch den Kopf, als er langsam wach wurde. Seine Augen waren zwar noch schwer, doch er schaffte es, sie zu öffnen und wurde fast von der weißen Decke geblendet. Mühsam sah er sich um und irgendwie bekam er Angst. Das gleiche Weiß gab es auch im Waisenhaus. Erneut erfasste ihn wieder die Panik, die ihm dabei half auf zu stehen. Den Tropf der an seinem Arm hing, riss er heraus und die komischen Dinger, die auf seiner Brust klebten, riss er auch ab. Er sprang schnell vom Bett, wobei er direkt unter seiner eigenen Last zusammen brach. "Auuu", kam es von ihm und blickte auf seine verbundenen Füße. Stimmt da war ja etwas. Vorsichtig zog er sich wieder am Bett rauf und stand wackelig auf den Beinen. Seine Kleidung hatte er auch nicht mehr an, sondern ein komisches weißes Kleid, das ihm überhaupt nicht passte. Schwankend ging er aber nun zur Tür rüber und ignorierte das Blut das seinen Arm herunter lief und wollte die Tür öffnen, doch sie war verschlossen. In Panik rüttelte er an der Tür und hämmerte mit den Fäusten dagegen. "Lasst mich raus ihr Schweine. Ich will hier nicht sein", brüllte er und sackte an der Tür zusammen, als niemand kam. Tränen liefen ihm über die Wangen und er wünschte sich wirklich endlich wieder bei Luca zu sein. Er wischte sich die immer wieder aufkommenden Tränen weg, als er plötzlich etwas an der Tür hörte. Sofort rappelte er sich auf und wartete auf den nächsten Moment in dem die Tür aufging und er verschwinden konnte. Dieser Arsch von Waisenhausführer konnte ihn nämlich mal kreuzweise. Doch als die Tür sich öffnete, erblickte er eine Frau in weißer Kleidung, die ihn besorgt ansah. Doch ehe sie sich versah, drängelte Nathan sich an der Frau vorbei und wollte losrennen, als er plötzlich gegen jemanden geprallt war. Leicht schmerzend fiel er auf den Boden und sah ängstlich zu dieser Person auf. Vor ihm stand jemand den er kannte und auch fürchtete. "Hallo Kleiner", grinste John ihn an und wollte sich zu ihm runter beugen, doch Nathan rutschte auf den Boden sofort zurück. Verdammt, er hätte es sich doch denken können das er die Finger im Spiel hatte. Schnell krabbelte er den Boden entlange und wollte gerade aufstehen, um weiter zu rennen, als er noch einmal in jemand krachte. Schnell blickte er auf und erkannte einen fremden Mann in weiß. "Schon gut Kleiner. Niemand wird dir mehr etwas tun", versuchte er ihn zu beruhigen, doch er schüttelte nur den Kopf "Nein", brüllte er fast und versuchte los zu rennen, als ihn John fest am Arm packte. "Du wirst hier bleiben", erklärte er streng und sah zum Arzt herüber. "Wenn er wieder gesund ist, werde ich mich um ihn kümmern", meinte er direkt, wobei der Arzt den Kopf schüttelte "Nein. Er braucht psychologische Hilfe. Er geht erstmal in Therapie", entgegnete der Arzt und strich dem Jungen durch die Haare. Dass John das absolut nicht passte, merkte man sofort, doch Nathan war zumindestens etwas beruhigt dass er nicht mit John mit musste. Deswegen wehrte er sich auch nicht mehr und blickte sich ängstlich um. Der Arzt legte nur eine Hand auf seine Schulter und er zuckte schon zusammen. "Keine Sorge, es wird dir schon geholfen", versicherte er und führte ihn zurück in das weiße Krankenzimmer. Zwar immer noch ängstlich, aber dennoch leicht beruhigt, legte er sich zurück ins Bett. Schnell zog er sich die Decke über und sah sich um. "Luca", sagte er nur und wollte ihn endlich sehen. Der Arzt sah aber nur zu ihm herab und seufzte leicht. "Dieser Mann den du Luca nennst, sitzt in Gewahrsam. Du brauchst also keine Angst haben", erklärte er. Keine Angst haben? Er fühlte sich bei Luca am wohlsten, doch anscheinend verstanden die Leute es einfach nicht. Sofort abweisend drehte er sich auf die Seite und kugelte sich ein. Machte sich so klein das ihn niemand sehen konnte. Der Arzt verließ nun aber auch den Raum und wollte ihn erstmal in Ruhe lassen, verschloss aber dennoch wieder die Tür hinter sich. Schon wieder eingeschlossen. Leise fing er an zu weinen und tastete nach der Halskette die ihm Luca geschenkt hatte. Zum Glück hatten sie ihm diese nicht abgenommen, weswegen er sich mit einer Hand an diese klammerte und an Luca denken musste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)