Der letzte Schuss von LaMarocaine ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Sie kam gerade aus dem Supermarkt raus, eine Tüte voll mit Lebensmittel in der Hand, als ihr eine altbekannte Person entgegen lief. Wann würde er sie endlich in Ruhe lassen? Würde er denn jemals begreifen können, dass es zwischen ihnen schon längst vorbei war? Es war zu Ende gewesen, bevor es auch nur angefangen hatte. Sie liebte ihn nicht. Nie würde sie ihn lieben. Für sie ist er stets wie ein großer Bruder gewesen. Doch er musste es unbedingt zerstören. Die tiefe Freundschaft, die sie verband, hatte er aufs Spiel gesetzt und letztlich verloren. „Hinata.“ Mehr als ihren Namen sagte er nicht, als er atemlos bei ihr ankam. „Kiba, was willst du!?“ fragte sie in einem harschen Ton. „Du hast wieder damit angefangen, nicht wahr?“ „Ich wüsste nicht, was dich das angeht!“ gab sie scharf zurück. „Oh doch, Hinata. Es geht mich etwas an. Du liegst mir am Herzen und ich werde nicht zulassen, dass du dich kaputt machst“ „Mir geht es blendend wie du siehst.“ „Erzähl das jemanden anderen aber nicht mir. Ich kaufe dir das nicht ab. Dafür kenne ich dich zu gut. Viel zu gut“ „Du irrst dich. Du kennst mich kein bisschen.“ „Doch, das tue ich. Du willst es nur nicht wahr haben. Schau dich an Hinata, dein Gesicht. Dein wunderschönes Gesicht, es zerfällt.“ „Wann begreifst du endlich, dass ich deine Gefühle nicht erwidern kann. Ich liebe dich nicht!“ „Das habe ich schon längst begriffen, du scheinst es dir aber schwer zu machen, endlich zu begreifen, dass es mir einzig und allein um dein Wohlergehen geht“ „Das glaube ich dir nicht!“ Kiba entwich ein Seufzer der Verzweiflung. Wem hatte sie bloß solch einen Starrkopf zu verdanken! „Liebes?“ Als seine Stimme erklang, huschte plötzlich ein Lächeln über ihre Lippen. Vollgepackt mit den restlichen Tüten mit Lebensmittel stand er hinter ihr. Sie wandte sich um, beugte sich zu ihm vor und küsste ihn zärtlich. „Warum hat das so gedauert?“ „Na ja. Die zwei Tüten haben nicht gereicht, also durfte ich mich für eine dritte Tüte ein weiteres mal an der Kasse anstellen“ „Dann ist ja gut. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, dass du mit einer anderen Frau verschwunden bist.“ sagte sie belustigt. Es glitzerte in ihren Augen. „Niemals könnte ich dich verlassen. Das weißt du doch.“ „Ich weiß.“ „Hinata?“ Innerlich die Augen verdrehend, zwang sie sich ein weiteres Mal Kiba zu zuwenden. „Was ist denn noch!“ fuhr sie beinahe schon an. „Gibt es vielleicht etwas von dem ich nichts weiß?“ sprach er, während sein fast schon verachtender Blick dem blonden Mann neben Hinata galt. „Das ist Naruto. Naruto, darf ich vorstellen Kiba.“ „Das ist also Naruto. Ist er der Typ, der dir deine Drogen beschafft, hm? Ist er das? Lässt er etwa zu, dass du dem Tod in die Arme rennst? Gibt er die vielleicht auch noch einen Rabatt, weil du ihm dafür andere Dienste erweist, verkaufst du dich an ihn? Tust du das? Ist es das, was du tust, Hinata!?“ Deutlicher Zorn schwang plötzlich in seiner Stimme mit. Obwohl er sich alle Mühe gab nicht los zuschreien wurde er zum Schluss doch lauter. „Schrei mich nicht an, Kiba. Du hast keinerlei Recht dazu“ Nur schwer gelang es ihr die Ruhe zu bewahren. „Oh doch ich habe sogar jedes Recht dazu! Es ist meine Pflicht dich zu beschützen. Vor allem vor jemanden wie ihm!“ Abfällig musterte er Naruto. „Naruto ist mein Verlobter. Ich liebe ihn und er hat mich gefragt ob ich seine Frau werden will, ich habe ja gesagt, verstanden? Wir sind seit längerem ein Paar. Wenn du mich so gut kennst wie du behauptet hast, solltest du das eigentlich wissen. Ich werde heiraten, besitze ein nicht günstiges Dach über dem Kopf und hungern muss ich auch nicht. Also so schlecht kann es mir da wohl kaum gehen! Und überhaupt ich habe mir in den letzten Jahren regelrecht den Arsch aufgerissen, für dieses beschissene Jurastudium, ich habe als einer der Besten abgeschnitten und arbeitete in einer angesehenen Kanzlei. Da darf ich mir wohl noch den oder anderen Spaß erlauben!“ „Schön und gut. Aber verrate mir doch mal, wie lange du jetzt angeblich krank geschrieben bist. Wann hast du dich das letzte Mal in der Kanzlei blicken lassen? Vor mehr als einem Monat, Hinata.“ Sie erwiderte darauf nichts. Stattdessen biss sie die Zähne zusammen. „Naruto lass uns zum Auto gehen. Ich will nach Hause.“ „Na gut, lass uns gehen.“ antwortete er, nachdem er die ganze Zeit über geschwiegen hatte. Sie wandten sich um, waren dabei zu gehen. „Genau das kannst du am Besten Hinata!“ rief Kiba ihr hinterher. „Sobald es ernst wird, läufst du weg. Du haust einfach ab. Irgendwann musst du dich der Realität stellen. Sonst wird es zu spät sein. Muss denn erst ein Unheil geschehen? Dein Vater stand unter Einfluss von Drogen, als er deine Mutter erschoss! Ist dir das nicht Grund genug aufzuhören!?“ „Hinata ich rede mit dir! Ist dir das nicht Grund genug aufzuhören!? Bleib hier und antworte mir gefälligst! “ Keine Antwort. Scheinbar unberührt schritt sie den Weg zum Auto. Naruto neben ihr. Kiba konnte nicht sehen, dass Tränen vereinzelt ihre Wangen hinab liefen. Die Lippen bebten. Ein Aufschluchzen war nur mühsam zu unterdrücken. Die Erinnerung an ihre Mutter, war als würde man sie in ein tiefes Loch stürzen. Unbeschreibbar in dem Schmerz, der mit ihr einherging. Er fasste die Tüten in eine Hand, die andere schlich sich zu ihrer, verschloss sich sanft darum. „Alles ist gut, Hinata“ flüsterte er ihr tröstend zu. Nichts war gut. Das war die bittere Wahrheit, die sie verzweifelt zu verdrängen versuchte. ---------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)