Bitter Lemon von -MiZuKLeE- ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Ein lauter Schrei ertönte. Das Getöse und das fröhliche Getümmel auf dem Markt verstummte mit einem Mal. Personen mit Körben voller Lebensmittel und jene die diese Verkauften, blickten still gen‘ Marktmitte. Nicht einmal mehr das leise Zwitschern der Vögel, die sonst ihr fröhliches Lied sangen und den Platz damit erfüllten, ist nunmehr zu hören. In der Menge bricht ein nervöses Durcheinander aus. Jeder versucht einen neugierigen Blick auf das Geschehen, welches sich gerade ereignete zu erhaschen. Koji brach zusammen, sein Gesicht und seine Hände waren überströmt von Blut. Seinem Blut. Ein plötzlicher Schmerz ertönte in seiner Brust. Was ist gerade geschehen? Ein Blick nach unten machte ihm bewusst was passiert war. Vor ihm stand eine weinende Person. Seine Mutter. War sie es, die ihm das Ganze angetan hatte. Nein, das darf nicht sein, sie konnte es nicht gewesen sein. Sie hatte ihn doch all die Jahre so liebevoll aufgezogen. Ihm das schwimmen beigebracht, das Kochen und wie man sich in seinem Leben besser organisiert. Die Kleidung geflickt, wenn er sie wieder beim Spielen, später auf der Jagd zerrissen hatte. Sie durfte es einfach nicht gewesen sein. Aus welchem Grund sollte sie so etwas tun? Allein bei dem bloßen Gedanken daran, dass sie es gewesen sein könnte wurde es Koji schlecht. Doch sie war es nicht gewesen. Neben ihr stand eine weitere Person, deren böses Lachen das Blut in den Adern gefrieren ließ. Koji’s Augen versuchten mit getrübtem Blick das Gesicht seines Angreifers zu erkennen, doch es war bereits zu spät. Er hatte schon viel zu viel Blut verloren, um ihn herum legte sich eine unheimliche Stimmung und ihm wurde langsam schwarz vor den Augen. Seine Lieder glitten langsam zu. Einzig‘st die Stille war ihm jetzt noch geblieben, die sich in ihm ausbreitete, wie der kalte Nebel an einem feuchten Herbsttag. Das Gefühl in ihm, welches tief in seiner Brust erklang hatte er noch nie gespürt. Es war neu. Es war ein Gefühl das sanft wie eine Blume, aber schwer wie ein Stein durch seine Glieder fuhr. So muss es sich also anfühlen zu sterben. Kapitel 1: Eine mysteriöse Person --------------------------------- >>Hey Minoru! Was machst du da?«, ich drehte mich um. Es war Rino, die fröhlich wippend hinter mir stand. Ich seufzte kurz. »Das siehst du doch, ich wasche die schmutzigen Kleider, die DU immer dreckig machst!« Sie grinst mich breit an und beugte sich nach vorne » Ich habe etwas Lustiges entdeckt, möchtest du es sehen?« Etwas genervt zog ich das Hemd, welches ich gerade gewaschen hatte aus dem Wasser, wrang es aus und legte es im Korb. Mit dem Korb unter dem Arm ging ich in Richtung meiner Hütte. Diese war nicht sehr groß, hatte aber alles was man zum Leben brauchte. Einen Kamin, um in den kalten Wintern zu heizen. Eine kleine aber geräumliche Küche, natürlich mit jeglichen Küchenutensilien, wie Töpfen und Messern, etc. Ach ja und eine schöne Galerie unter dem Dach, welche ich zu meinem Schlafplatz auserkoren hatte. Ich stellte den Kleiderkorb auf einen Stuhl nahe dem Wohnbereich. »Gut, dann zeig mir mal was du gefunden hast!« Fröhlich daher tänzelnd ging Rino in Richtung Wald. Mit schnellen Schritten folgte ich ihr. Was sie wohl “lustiges“ gefunden hatte. Wir blieben vor etwas dunklem stehen. Anfangs erkannte ich nicht was es war, doch bei näherem Betrachten, sollte ich erfahren was da vor mir lag. Es war eine leblos zusammengesunkene Person. Ich näherte mich an das Gesicht des fremden, um zu prüfen ob noch ein Lebenszeichen vorhanden war. Ich vernahm einen leichten Hauch Atem auf meiner Haut. Mein Blick schweifte auf seine Brust. Er war schwer verletzt und hatte wahrscheinlich viel schon sehr viel Blut verloren. Rino stand stillschweigend neben mir und lächelte mich an. Ein Wink zu ihr genügte und sie half mir die unbekannte Person in meine Hütte zu bringen. Erfolgreich angekommen legten wir ihn auf mein Strohbett. Während Rino dem Jungen ein feuchtes, kühlendes Tuch auf seine Stirn legte und aufpasste das sein Zustand stabil blieb, machte ich mich erneut auf den Weg in den Wald um Kräuter für eine geeignete Medizin zu sammeln. Es ist nicht ganz einfach bestimmte Kräuter in Besitz zu bringen, doch wenn man weiß wo diese zu finden sind und zu welcher Jahreszeit man sie suchen muss, ist es leicht sie zu erlangen. Ich hatte es von meinen Eltern gelernt, bevor sich die große Katastrophe ereignete. Damals wurde das komplette Dorf ausgelöscht. Nur zwei Personen hatten damals überlebt. Wir hatten Fangen gespielt, als wir plötzlich Schreie und das laute Knacken der Häuser, welche durch das Feuer zerstört wurden und die brechenden Holzbalken. Wir rannten so schnell wir konnten in den Wald und versteckten uns mit Erfolg. Besonders bei Rino hatte diese ganze Tortur ihre Spuren hinterlassen. Endlich hatte ich alle Kräuter zusammen die ich benötigte. Mit etwas Wasser zerrieb ich die heilenden Pflanzen zu einer dünnen Paste und trug sie vorsichtig auf die Wunde des Unbekannten auf. Jetzt hieß es Abwarten und Tee trinken. Nach einiger Zeit hatte uns der Alltag beinahe wieder eingeholt. Rino spielte fröhlich auf der Wiese mit unserem Hund, einem Ikarischen Wolfshund, der uns vor einiger Zeit zugelaufen war. Rino war zwar in meinem Alter, verhielt sich aber oft nicht ihrem alter entsprechend. Eine Folge des damaligen Vorfalls. Langsam näherte sich der Tag dem Ende und ich beschloss das Abendbrot vorzubereiten. Vorher wechselte ich noch das Tuch auf der Stirn des Fremden. Ich seufzte »Was nur aus dir werden soll. Ich hoffe er wird wieder Gesund.« Ich stand auf und begann ein paar Scheiben Brot abzuschneiden und eine dürftige Suppe aus den übriggebliebenen Kräutern, ein paar Fleischresten und etwas Gemüse aus dem Garten zu kochen. Ich besaß zwar nicht viel, doch ich wollte es auch mit ihm teilen, falls er wieder zu Bewusstsein kam. Inzwischen hatte sich auch Rino wieder eingefunden, nur um zu essen versteht sich natürlich. Es war dunkel, ich grübelte und dachte darüber nach wer mich angegriffen hatte. Bin ich denn Tod? Wo befinde ich mich, bin ich im Nirwana? Nein, im Nirwana roch es bestimmt nicht nach Essen. Essen? Ich öffnete die Augen. Ich war also doch nicht tot. Puh Gott sei Dank… Ich erschrak. Über mich beugte sich ein Mädchen mit kurzen weißen Haaren, welche von einem rot-goldenem Kopftuch verdeckt wurden. Wer war sie? Und wie komme ich zu ihr? »Hey Rino, er ist endlich bei Bewusstsein!« Das Mädchen das gemeint wurde schlang etwas runter und kam auf mich zu. Das weißhaarige Mädchen lächelte mich an »Wie fühlst du dich? Hast du Hunger? Möchtest du etwas Trinken?« Sie hatte einen seltsamen Dialekt –oder Akzent- den ich noch nie gehört hatte. Mein Magen knurrte laut auf. Wie lange habe ich eigentlich geschlafen? Das Mädchen reichte mir eine Schüssel mit Suppe und ein Stück Brot entgegen »Du musst ja mächtig Hunger haben, so wie dein Magen gerade geknurrt hat« sie lächelte und hielt mir die Schüssel noch näher entgegen. »Hier iss!« Ich nahm ein Schluck, die Suppe war zwar sehr karg, hatte aber einen wirklich guten Geschmack. Beide Mädchen sahen mich an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)