Verlaufen von LadyOfDeath (Wenn man vom Weg abkommt, kann man erstaunliche Dinge finden) ================================================================================ Kapitel 1: Verlaufen -------------------- Ich stehe an die Reling der Thousand Sunny gelehnt und lasse meinen Blick über das ruhige Meer schweifen. Genieße das Geräusch des Windes, der unser Schiff stetig vorantreibt. Genieße das Geräusch des Wassers, welches sich in kleinen Wellen an unserem Bug bricht. Genieße den Geruch von Orangen, den der Wind mit sich bringt. Versuche das stete Hämmern unseres Schiffzimmermanns zu ignorieren. Versuche Lysops neuste Lügengeschichte zu überhören. Versuche nicht auf die ewige Streiterei zwischen Koch und Schwertmeister zu reagieren. Versuche Ruffys qualvolle Schreie nach Essen auszublenden. Versuche einfach nur die Ruhe des Tages zu genießen. Klopf, Klopf, Klopf… „Und dann habe ich, der großartige Captain Lysop…“ „Willst du mir etwa sagen was ich zu tun hab du Spinatkopf??“ „HUUUUUUUUUUUUUUNGER!“ Resigniert lasse ich meinen Kopf sinken, schließe kurz meine Augen und seufze genervt auf. Ich höre Robins leises Kichern und Choppers gedämpftes „Oh Oh“. Sie wissen was jetzt kommen wird, die anderen noch nicht. Als ich mich meinen Kameraden zuwende, zuckt meine rechte Augenbraue verdächtig. Langsam gehe ich runter auf das Grasdeck, wo Ruffy sich unter fast unmenschlichem Gejaule den leeren Magen hält und verpasse ihm eine deftige Kopfnuss. „AUAAAAA!“ Sein Schmerzensschrei zieht die Aufmerksamkeit der Anderen auf uns. Bedrohlich sehe ich jedem der Krachmacher in die Augen. „Könnt ihr nicht einmal Ruhe halten?“ zische ich bedrohlich. „Ich will innerhalb der nächsten paar Stunden keinen Ton mehr von euch hören. Wer es dennoch wagen sollte mich zu stören, der kann sich auf eine saftige Geldstrafe gefasst machen! Verstanden?“, ich sprach leise und den Jungs war bewusst, wie gefährlich das sein konnte. „Habt ihr mich verstanden?“, frage ich ein wenig lauter, als ich keine Antwort bekomme. „JA, Nami!“, kommt es da wie aus einem Mund und ich drehe mich zufrieden um. Als ich die Hand auf die Türklinke zum Mädchenzimmer lege drehe ich mich mit einem zuckersüßen Lächeln auf den Lippen zu den Rabauken um und sage im selben zuckersüßen Ton: „Danke Jungs!“ Dann verschwinde ich im Zimmer. Drinnen kann ich kaum noch an mich halten. Sie nervten mich zwar wirklich, aber es war doch immer wieder ein Genuss zu sehen, wie die gefährlichsten Piraten der Grandline, die nicht einmal vor Enies Lobby zurückgeschreckt waren, vor mir die Köpfe einzogen. Mit der Gewissheit nun bis zum Abendessen in Ruhe zeichnen zu können setze ich mich an meinen Tisch und ziehe einen Zettel mit Notizen von der letzten Insel hervor. Betrachte die notierten Daten eingehend, um dann die ersten Linien auf das Blatt zu setzen. Verwirrt öffne ich die Augen. Es war stockfinster im Zimmer. War ich etwa eingeschlafen? Mühsam erhebe ich meinen steifen Oberkörper. Mein Blick wandert zum Fenster und ich kann einige Sterne am Himmel funkeln sehen. Ich war also tatsächlich eingeschlafen. Aber wieso hatte mich niemand geweckt? „Merkwürdig“, schießt es mir durch den Kopf. Langsam stehe ich auf, taste mich zum Lichtschalter vor und mache das Licht an. In diesem Moment fällt mir auch wieder meine Standpauke vom Nachmittag ein. „Sie haben sich wohl nicht getraut“, vermute ich mit einem Lächeln auf den Lippen. Ich sehe auf meine Uhr und bin ein wenig erschrocken. Es ist kurz nach Mitternacht, kein Wunder also, dass mein Magen anfängt sich zu melden. Schließlich habe ich seit dem Mittag nichts mehr gegessen. Mein Blick fällt auf Robins Bett und ich muss abermals schmunzeln. Es ist leer. Sie ist also entweder noch in der Bibliothek und liest oder sie hatte es sich in Choppers Krankenstation gemütlich gemacht. Das tat sie ja öfters, wenn ich über meinen Karten hing und einfach nicht aufhören konnte. Leise schleiche ich übers Deck und betrete die Kombüse. Mein Magen knurrt wieder. Als ich das Licht anmache, sehe ich auf dem Tisch einen abgedeckten Teller stehen. Ich trete näher an den Tisch und ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. Ich nehme den Zettel, der vor dem Teller liegt, in die Hand und erkenne sofort Sanjis schwungvolle Schrift und die geschätzt tausend Herzchen, die sich auf dem Blatt befinden. Namilein, ich hab dir was zu essen gemacht, falls du Hunger bekommen solltest. Wir haben zwar bei dir geklopft, aber da du nicht reagiert hast, wollten wir nicht weiter stören. Lass es dir schmecken, es ist mit all meiner Liebe zubereitet. P.S.:RUFFY FINGER WEG Das war ja mal wieder lieb von ihm. „Dann wollen wir mal nachsehen, ob ich Ruffy zuvorgekommen bin“, spreche ich leise zu mir selbst und hebe das Tuch vom Teller. Darauf liegt ein einsames Käsebrötchen und darunter ein Zettel. Sorry, hatte Hunger ;) Ich war also nicht schnell genug gewesen. Naja immerhin hatte er mir anscheinend einen Ersatz gemacht. Wieder schleicht sich ein Grinsen auf mein Gesicht. Es hatte ihn wohl ziemliche Mühe gekosten, auch nicht noch das Brötchen zu verschlingen. An einer Ecke war der Käse angebissen. „Was soll’s“, denke ich, schnappe mir das Brötchen und gehe wieder auf das Deck hinaus. Mein Abendmahl ist schnell verschlungen, eigentlich hätte ich mich also ins Bett legen können. Doch ich bin nicht wirklich müde. Nachdem ich nun eine Weile auf dem Deck spazieren gegangen war, mich ein wenig um meine Orangenbäume gekümmert habe und diese himmlische Ruhe ausgiebig genossen habe. Lehne ich mich nahe dem Löwenkopf an die Reling und sah wieder auf das Meer hinaus. Im Laufe des Tages würden wir eine Insel erreichen. Meinen Recherchen nach war es eine kleine Sommerinsel, die angeblich unbewohnt war. Ich betrachte die Sterne, die am Himmel um die Wette funkeln. Da höre ich auf einmal ein seltsames Geräusch, dass von der Gallionsfigur zu kommen schien. Neugierig wende ich mich dem Löwenkopf zu und im selben Augenblick erscheint Ruffy Kopf zwischen den Strahlen. Er grinst mich an und nur einen Augenblick später, hat er sich schon an meine Seite katapultiert. Er grinst immer noch. „Mach nicht so einen Krach“, ist meine einzige Reaktion auf sein Kunststück, dann wende ich meinen Blick wieder gen Himmel. Aus dem Augenwinkel kann ich seinen Schmollmund beobachten. Ich muss mir ein Grinsen verkneifen. Erstaunt blicke ich Ruffy an, der nun ebenfalls in den Himmel blickt und mich fragt, ob ich wüsste wie viele Sterne es wohl gibt. Nun muss ich doch schmunzeln. „Du kannst ja versuche sie zu zählen“, erwidere ich. „Hab ich schon versucht, aber ich schlafe jedes Mal dabei ein“, antwortet er mir ganz trocken. Verwirrt sehe ich den Schwarzhaarigen an. „Das kann doch nicht sein Ernst sein“, schießt es mir durch den Kopf, doch schon im selben Augenblick widerrufe ich meinen Gedanken. Natürlich war es sein Ernst, sonst wäre er nicht Ruffy. Ein hoffnungslos naiver Kindskopf. „Weißt du warum du immer beim Zählen einschläfst?“, frage ich ihn schließlich. Zur Antwort schüttelt er den Kopf. Ich lasse meinen Blick wieder zum Himmel schweifen und sage: „Weil es unmöglich ist. Es gibt so viele Sterne, wie die Menschen Träume haben und je größer der Traum, desto heller der Stern.“ Ich spüre Ruffys erstaunten Blick. Jetzt hatte er etwas, worüber er eine Weile nachdenken konnte. Gerade will ich mich zurückziehen, als mein Captain seinen Arm in die Luft reißt und auf einen ganz besonders hellen Stern deutet. „Dann ist das da mein Stern.“ Ich sehe nach oben, sage: „Ganz bestimmt. Und jetzt sollten wir uns noch ein wenig Schlaf gönnen. Gute Nacht Ruffy.“ Mit diesen Worten verlasse ich ihn. „Nami!“, höre ich meinen Name als ich bei der Tür zum Mädchenzimmer angekommen bin. Ein Gähnen unterdrückend, drehe ich mich nochmals um und sehe Ruffys Gesicht nur wenige Zentimeter von meinem entfernt. Erschrocken weiche ich einen Schritt zurück, stolpere und wäre gefallen, doch der Schwarzhaarig greift rechtzeitig nach meinem Arm und zieht mich an sich. „Entschuldige“, flüstert er an mein Ohr, „Ich wollte dir nur auch eine gute Nacht wünschen.“ Er gibt mir einen sanften Kuss auf die Wange und verschwindet binnen weniger Sekunden im Jungenzimmer. Verwirrt stehe ich da, weiß nicht was ich davon halten soll und gehe schließlich schlafen. „NAMIIIIII! FRÜÜÜÜÜÜHSTÜCK!“ Ruffys Stimme reißt mich aus dem Schlaf. Dabei habe ich doch so schön geträumt. Gerade will ich mich in meine Kissen zurücksinken lassen, als mein Captain auch schon gegen die Zimmertür trommelt. Ein genervtes Seufzen verlässt meine Lippen: „Ja Ruffy. Ich komm ja schon.“ Langsam stehe ich auf, langsam ziehe ich mich an, langsam kämme ich meine Haare und langsam binde ich sie zu zwei Zöpfen. Draußen kann ich hören wie Ruffy ungeduldig vor dem Zimmer wartet. Ich muss an den vergangenen Abend denken und beschließe, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Es bedeutete wahrscheinlich gar nichts und war nur eine von seinen Launen gewesen. Das rede ich mir zumindest ein. Schließlich öffne ich die Tür, um ihn nicht noch länger zu quälen. Mit einem breiten Grinsen sieht er mich an und wünsche mir einen guten Morgen. „Dir auch Ruffy“, erwidere ich mit einem Lächeln auf den Lippen. Dann jedoch wurde seine Miene ziemlich ernst und er sah sogar ein wenig verlegen aus. „Du Nami, das mit gestern Abend tut mir Leid. Ich wollte dich nicht erschrecken und das mit deinem Essen tut mir auch wirklich leid. Aber ich hatte soooo einen großen Hunger, dass ich nicht mehr schlafen konnte.“ Verblüfft sehe ich den Schwarzhaarigen vor mir an, weiß nicht so recht was ich mit seiner Entschuldigung anfangen soll und beschließe nur auf das geraubte Abendessen einzugehen. „Ach Ruffy. Ich kenn doch deinen Magen“, sage ich und sehe wie er anfängt zu Grinsen. „Ja, gegen den kommt keiner an!“, bringt er glucksend hervor, ich stimme in sein Lachen ein und wir machen uns gemeinsam auf den Weg zur Kombüse. Das Frühstück verläuft so laut und lustig wie immer, jeder versucht schnellst möglich sein Essen vor Ruffy in Sicherheit zu bringen und wem das nicht gelingt, der muss hungern. Nur ich bin nicht so ganz bei der Sache und stochere in meinem Frühstück herum. Schließlich stehe ich auf, stelle Ruffy meinen fast vollen Teller hin und sage: „Du kannst es haben. Ich habe heut‘ morgen irgendwie keinen Hunger.“ Dann verlasse ich die Kombüse, die verwunderten Blicke der anderen ignoriere ich gekonnt und begebe mich schnell zu meinen Orangen. Dort werde ich nur selten gestört und nun brauche ich Ruhe und Zeit zum nachdenken. „Was ist nur los mit mir? Und vor allem mit Ruffy? Was sollte das denn gestern Nacht? Sowas macht er doch sonst nicht“, spreche ich leise zu mir selbst und lasse mich schließlich zwischen den Bäumen auf den Boden sinken. Mein Blick wandert zum Himmel und ich spüre wie die Gefühle in mir toben. Ich weiß gar nicht mehr was ich überhaupt noch denken soll. Was bedeutete der Kuss? Resigniert lassen ich meinen Kopf auf meine Knie sinken. Das ergibt einfach keinen Sinn. „LAND IN SICHT!“, schallt es ein paar Stunden später über das Deck. Ich komme aus meinem Versteck hervor und fange an die Kommandos für die anstehende Landung zu geben. Hoffe dass niemand mir meine Verwirrung ansieht und ignoriere Ruffys fragenden Blick. „Ob er sich wohl fragt, was in mir vorgeht?“, schießt es mir durch den Kopf. Wenig später legen wir in einer kleinen malerischen Bucht an. Die Insel ist wirklich sehr klein. Vom Krähennest aus kann man die ganze Insel betrachten. Zumindest behauptet Lysop, der dort oben sitzt, das. „Es ist keine einzige Behausung zu sehen“, ruft er uns zu, bevor er behände mit dem Abstieg beginnt. Wir beschließen alle an Land zu gehen und nach Essbarem zu suchen. Ich schlage mich durch das dichte Dickicht. Robin und Chopper habe ich schon vor geraumer Zeit aus den Augen verloren und ich finde einfach nicht zum Schiff zurück. „Das ist doch zum verrückt werden! Diese verdammte Insel ist doch gar nicht so groß!“, fluche ich vor mich hin. Genervt setze ich meine Suche fort. Es konnte ja nicht mehr lange dauern. Der Tag neigt sich bereits dem Ende zu und ich habe meine Freunde immer noch nicht gefunden. Erschöpft lasse ich gegen einen Baum sinken. Davon gab es auf dieser verfluchten Insel ja Gott weiß genug. Ich habe genug von diesen blöden Bäumen. Jetzt bin ich stundenlang durch diesen Wald geirrt und bin dem Schiff, wie es scheint, kein Stückchen näher gekommen. Zorro ist doch eigentlich der Experte fürs Verlaufen. Ich bin verzweifelt, aber noch gebe ich nicht auf. Es kann nicht mehr weit sein. Müde setze ich meinen Weg fort und tatsächlich nach wenigen Minuten trete ich aus dem dichten Blätterwald hervor, nur um im selben Augenblick vollkommen entgeistert auf das Meer zu starren. Nur wenige Meter trennen mich von einem langen Sturz ins Wasser. Vorsichtig trete ich an die Kante der Klippe und blicke nach unten. Die Wellen brechen sich mit gewaltiger Macht an der Felswand. Die Gischt spritzt mehrere Meter in die Luft. Wer dort hinunter fällt ist tot, egal ob er schwimmen kann oder nicht. Wenn einem beim Aufprall nicht alle Sinne schwanden, so hat man trotzdem keine Chance gegen die gewaltige Strömung. Ich habe genug gesehen und beeile mich wieder auf sicheres Terrain zurück zu kehren. Bei den Bäumen angekommen lasse ich mich auf den Boden sinken. „So Nami und was nun?“, frage ich mich selbst und beschließe einfach hier sitzen zu bleiben. Die anderen suchen mich bestimmt bereits. Sie werden mich bald finden. Mein Blick wandert wieder zum Meer. Die Sonne ist fast vollständig in ihm versunken und schenkt dem Tag noch ein paar letzte Strahlen. Es ist ein wunderschöner Anblick. Die ersten Sterne erscheinen am wolkenlosen Himmel und ich muss wieder an die vergangene Nacht denken. Ob sich Ruffy große Sorgen um mich macht? Bestimmt ich bin immerhin seine Navigatorin, er braucht mich. „Und ich brauche ihn“, schießt es mir durch den Kopf. Ich halte kurz inne, lausche meinen eigenen Gedanken, die sich verselbstständigen. Ja, ich brauche diesen Kindskopf. Seit er mich von diesem Monster Arlong befreit hat, hat er mich immer beschützt. Noch nie war es mir so bewusst wie in diesem Moment. Ich will und kann ohne Ruffy nicht mehr Leben. Er ist ein Teil von mir geworden auf den ich nicht mehr verzichten kann. Wieder wandern meine Gedanken zur vergangenen Nacht. Ob es ihm genauso ging? Ich spüre wie ich langsam müde werde, versuche noch eine ganze Weile mich gegen den Schlaf zu wehren, doch schlussendlich schlafe ich ein. Müde öffne ich die Augen. Verwirrt sehe ich mich um, frage mich was ich an diesem Ort mache. Dann bricht die Realität wie gewaltige Welle über mich herein. Immer noch befinden mich auf der Klippe am Rand des Waldes. Immer noch bin ich allein. Meine Freunde haben mich noch nicht gefunden. Doch was hat mich geweckt. Aufmerksam suche ich meine Umgebung ab, doch in der Dunkelheit kann ich kaum etwas sehen. Ich wende mich wieder dem Meer zu. Wahrscheinlich war es nur irgendein Tier gewesen. Die Sterne stehen hoch am Himmel und ich denke, wie schon so oft an diesem Tag an die vergangene Nacht. Ich ziehe meine Knie an meinen Körper, schlinge meine Arme um die Beine und spüre, wie sich die ersten Tränen ihren Weg über meine Wangen bahnen. Dann höre ich ein Schluchzen. Mein Schluchzen. Ich habe Angst. Angst meine Freunde nicht wieder zu sehen. Angst Ruffy nie mehr wieder zu sehen. Mein Blick wandert gen Himmel und ich sehe den hellleuchtenden Stern auf den der Schwarzhaarige gestern gezeigt hatte. Ich schließe meine Augen und sein Gesicht erscheint vor meinem inneren Augen. Er grinst mich an und schon geht es mir besser. Ein Rascheln. Da war eindeutig ein Rascheln. Es bohrt sich in mein Bewusstsein. Es weckt mich, kommt immer näher. Blitzartig bin ich wach. Sehe in den dunklen Wald. Das Rascheln kommt näher und schließlich bricht ein ziemlich zerzaust aussehender Ruffy durch das Gestrüpp. Verblüfft sehe ich meinen Captain an. Da ist er endlich. Ein erleichtertes Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus. „Da bist du ja. Ich hab die ganze Insel nach dir abgesucht.“ Ich höre die Erleichterung in seiner Stimme. „Du hast lange gebraucht“, das ist alles was ich hervor bringe, bevor ich ihm um den Hals falle. Ich kann meine Tränen nicht zurückhalten, zu groß waren die Angst und die Sorge gewesen. Er streichelt mir beruhigend über den Rücken. „Sch. Hast du etwa gedacht wir lassen dich hier allein zurück? Ich könnte dich doch nie zurück lassen. Ich brauche dich“, er macht eine kurze Pause, „Ich brauche dich mehr als alles andere. Du bist mein Leben.“ Ich halte inne, lasse meinen Blick nach oben wandern, sehe ihn ungläubig an. Sein Blick ruht sanft auf mir und in diesem Moment wird es mir bewusst. Ich habe ihn von Anfang an geliebt. „Du sagst du kannst ohne mich nicht leben, das glaube ich nicht. Du könntest sehr wohl ohne mich leben, genauso wie ich ohne dich leben könnte“, ich spreche leise und sehe Traurigkeit in seinen Augen, spüre wie er sich von mir lösen will. Doch ich halte ihn auf, lege meine Hände an sein Gesicht, lächle ihn an und spreche weiter: „Aber ich will nicht ohne dich leben!“ Ich stelle mich auf die Zehenspitzen und hauche ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. Es vergehen einige Augenblicke bis Ruffy begreift. Schließlich strahlt er, wie ich über das ganze Gesicht. Zieht mich fest an sich und gibt mir einen stürmischen Kuss. Und es bleibt nicht bei diesem einem. Die Sonne steht bereits hoch am Himmel, als wir endlich bei der Sunny ankommen. Die anderen warten schon auf uns. Als wir Hand in Hand aus dem Wald hervortreten, werden wir erstaunt angesehen. Sanji fällt in Ohnmacht, als er die Situation begreift. Chopper wuselt hektisch um ihn herum. Franky, Lysop und Zorro sehen uns verwirrt an und Robin findet als erste ihre Stimme wieder. „Das wurde ja auch Zeit“, sagt sie mit einem Lächeln auf dem Gesicht. „Allerdings“, murrt darauf hin auch Zorro und der Scharfschütze, sowie der Zimmermann und der Arzt stimmen ihm zu. Es ist einige Zeit vergangen, seit wir die kleine Insel verlassen haben, doch ich werde sie niemals vergessen, denn wäre sie nicht gewesen und hätte ich mich nicht verlaufen. Wer weiß was dann aus Ruffy und mir geworden wäre. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)