мой любимый зайка von Juuri (Russia x Prussia) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Was fällt ihm eigentlich ein?! So kann man doch nicht mit ihm reden. Und dann noch dieses ständige Genörgel. „Nää~ du hockst die ganze Zeit nur rum! Nanana~ mach doch mal den Abwasch! Trink nicht so viel!“ Mit verstellter Stimme äfft Gilbert seinen kleinen Bruder nach, als er durch die nächtlichen Straßen Berlins schlendert. Wer von den beiden ist hier denn bitte der Ältere? Sowas muss er sich nicht bieten lassen. Darum ist er auch mitten in der Nacht einfach abgehauen. Tür auf und raus auf die Straße. Soll West doch sehen was er davon hat, wenn sein so unglaublich toller und vorbildlicher Bruder über Stunden verschwunden ist und der jüngere dann bestimmt vor Verzweiflung heulend auf dem Sofa hockt und nichts mit sich anzufangen weiß, weil Gilbert ihm nicht sagt was zu tun ist. Genauso wird es ablaufen. So und nicht anders. Der Weißhaarige lacht auf. Eine schöne Vorstellung. Nur hat sein kleiner Bruder seit Jahrzehnten nicht mehr geweint oder ist gar verzweifelt nur weil er allein war. Er ist schon lange nicht mehr auf seinen Bruder angewiesen. Außerdem wird er sich kaum Sorgen um Preußen machen. Denn immerhin war es Ludwig persönlich gewesen, der den Albino am Kragen gepackt und aus dem Haus befördert hat. „Komm wieder wenn du einigermaßen nüchtern bist!“, hatte er ihm nachgebrüllt. War er doch! Als ob er von den paar Bier gleich betrunken wird. Der Kasten ist noch nicht mal leer gewesen. Preußen ist sich sicher, dass da mindestens noch eine volle Flasche drin stand. Und schwanken tut er auch nur weil ihm danach ist. Wenn er es wollen würde, könnte er in einer perfekten Linie geradeaus laufen. „Siehst du, West! Klappt doch perfekt!“, grölt der Weißschopf durch die dunkle Straße. Mit vom Körper gestreckten Armen setzt Preußen ein Bein vor das andere auf einer imaginären Linie entlang und versucht das Gleichgewicht zu halten. Dass er für diesen Versuch fast den ganzen Gehweg in Anspruch nimmt, stört ihn nicht. Ihm reicht das als Beweis. Er läuft doch ganz wunderbar. Sein kleiner Bruder stellt sich mal wieder nur an. Eine kühle Brise zieht auf und umstreift den schlanken Körper des Preußen. Sofort schlägt er seine Arme schützend um seinen Oberkörper. Vielleicht hätte er sich doch noch eine Jacke mitnehmen sollen. Es war um einiges kühler als er im ersten Moment angenommen hat. Naja immerhin ist es bereits Anfang November und ein einfaches Hemd und eine schlichte dünne Hose waren sicherlich nicht die richtige Bekleidung um nachts draußen umherzustreifen. Aber Gilbert wird nicht klein beigeben. Wegen dem bisschen Kälte zieht er doch nicht den Schwanz ein und geht wieder nach Hause. Zumal er doch viel zu großartig ist um hier draußen einfach zu erfrieren. „Das halte ich doch locker aus!“, murmelt er zu sich selbst und setzt seinen ungewissen Weg fort. Doch bei jedem Schritt scheint der Wind der durch die Gassen zieht immer kühler und lauter zu werden. Es pfeift regelrecht als Preußen an einer schmalen Seitenstraße vorbei geht. Was ihn dazu animiert kurz stehen zu bleiben und hineinzusehen. Ein ziemlich langgezogener Spalt zwischen zwei Hausseiten. Ohne Beleuchtung. Vollgestellt mit Mülltonnen. Perfekte Kulisse für einen Horrorfilm. Jetzt fehlt nur noch der wahnsinnige Mörder, der aus der kleinen Gasse hervorspringt und ahnungslose Spaziergänger kaltblütige abmurkst. Preußen will bei dieser absurden Vorstellung schon auflachen, als er plötzlich zwei eisige Augen erblickt, die ihn aus der Dunkelheit anstarren. Tiefe schattige Falten legen sich um den frostigen Blick, des alten Gesichtes. Erbarmungslosigkeit und eine Kälte, wie Gilbert es noch nie gespürt hat, geht von diesem Mann aus. Vor Schreck erstarrt glotzt er zu dem Alten hinüber. Blinzelt. Und schon ist der Greis verschwunden. Verwirrt schaut sich der Albino um. Haben seine Augen ihm gerade einen Streich gespielt? Er könnte schwören, dass da doch noch eben jemand war. Er macht einen Schritt in die Gasse hinein, schaut sich genauer um, doch nichts. Es war wohl doch nur ein Hirngespinst. Vermutlich hat sich Gilbert in diese Wahnsinniger Mörder-Sache einfach zu sehr rein gesteigert. Kopfschüttelnd wendet er sich ab. „Mhmm…“, murrt er. Vielleicht sollte er in eine Bar gehen. Immerhin wäre es dort wärmer als hier draußen. Und der zunehmende Wind würde ihm nicht so ins Gesicht peitschen. Als aus der Ferne dann noch ein Donnergrollen ertönt, steht Preußens Entschluss fest und er marschiert zielstrebig auf seine Lieblings Bar zu. So zielstrebig wie es halt geht. Denn in Gedanken versunken, hatte Gilbert den Weg seinen Füßen überlassen und weiß nun nicht ganz so recht wo er genau ist. Natürlich kennt er Berlin wie seine Westentasche! Aber die paar Bierchen von vorhin erschweren seine Gedankengänge ein wenig. Nach einem Orientierungspunkt suchend schwankt er weiter, als eine Windböe an ihm vorbeizieht und ein schwaches kindliches Kichern mit sich trägt. Schlagartig bleibt er stehen. Seine Nackenhaare stellen sich auf und Gänsehaut überzieht seinen Körper. Doch diesmal ist es nicht die Kälte die ihn erschaudern lässt, sondern dieses leise, ihm viel zu gut bekannte Gekicher, welches nun direkt hinter ihm erklingt. „Hallo, moi Sajka.“ Gilbert schnaubt verachtend. Was zur Hölle hat der hier zu suchen! Er braucht sich nicht umzudrehen um genau zu wissen, wer da hinter ihm steht. Er will es auch nicht. Also verharrt er in seiner Pose mit dem Rücken zum Russen gedreht. „Was machst du hier! Du hast keine Erlaubnis dich hier aufzuhalten!“ Jedenfalls geht Preußen stark davon aus. Kommen andere Nationen ihn und seinen Bruder besuchen, so melden sie sich vorher immer bei Ludwig an und auch wenn Preußen regierungsmäßig und geschäftlich nicht viel zu sagen hat, hält sein kleiner Bruder ihn trotzdem immer auf dem Laufenden. Auch darüber wer sich grad in ihrem Land befindet. Und von dem Russen hat er kein Sterbenswörtchen erwähnt gehabt. „Ja skutschaju po tebe. Ja hatel tebja u widit, da?“ Er vermisst ihn? Als ob. Und ihn einfach sehen zu wollen gibt diesem Wodkasäufer noch lange nicht das Recht hier ins Land seines Bruders einfach reinzuplatzen. „Hör auf mit diesem Kauderwelsch. Ich versteh kein Wort!“ Langsam wendet sich der Albino doch dem Russen zu und richtet seinen stechenden roten Blick auf die Großnase. „Lügner.“ Da kann ihm Gilbert viel erzählen. Aber Ivan weiß, dass die Jahre die der Preuße mit ihm verbracht hat, nicht einfach nur spurlos an dem weißhaarigen vorbeigezogen sind. Es ist mehr hängengeblieben als der kleinere zugeben würde. Und schon oft ist es Ivan in gewissen Stunden gelungen, Gilbert das ein oder andere russische Wörtchen zu entlocken, meist zeitgleich mit einem wundervollen Lustgestöhne. Außerdem beherrscht Preußen das Fluchen wie ein Weltmeister, dass es selbst einem gestandenen russischen Mann bei diesen Schimpfwort-Triaden die Sprache verschlägt. „Nix da Lügner! Wenn ich es nicht verstehen will, dann verstehe ich es auch nicht! Kapiert?!“ Preußen erhebt seine Stimme, nicht nur weil er aufgebracht ist, sondern um auch gegen das Gejaule und Geräusche des stärker werdenden Sturmes zu behaupten. Dieses selige Gegrinse macht ihn rasend. Das dieser Kerl keinen Krampf in den Mundwinkeln bekommt von diesem dauernden Gelächel? Oder hat er schon längst einen und kann deswegen nicht damit aufhören? Preußen konnte nicht schnell genug reagieren als ihn die Wucht des Stoßes erfasst und er mit dem Rücken gegen die Hausfassade hinter sich knallt. Unsanft schlägt sein Hinterkopf an dem Gemäuer an. Stark genug, dass er einen pochenden Schmerz verspürt, jedoch nicht so stark, dass die Haut aufplatzt. Ivan baut sich vor ihm auf. Kommt mit seinem Körper bedrohlich nah, zu nah, und fixiert Preußen mit seiner massigen Gestalt an der Wand. „Soll ich dich dazu bringen es wieder verstehen zu wollen, da~?“ Flüchtig streicht der warme Atem des Russens über Preußens mittlerweile schon viel zu kalte Haut. Doch die Hitze die Ivans Körper ausstrahlt, lässt Gilbert nur noch mehr frösteln. „Lass den Scheiß, Braginsky!“ Gilbert legt beide Hände an Ivans Brust und drückt die größere Nation von sich. Sehr zu seiner Verwunderung lässt dieser sogar bereitwillig von ihm ab und der eisige Wind schlängelt sich wieder um Preußen und zieht in ihn seine winterliche Umarmung. „Du hast doch echt einen Schaden!“, giftet der weißhaarige den Blonden an. „Verschwinde lieber und geh zurück in dein Loch aus dem du herkommst. Ich verrate meinem Bruder auch nicht, dass du da warst.“ Preußen wendet sich ab um zu gehen. Doch kaum hat er ein paar Schritte hinter sich gebracht, durchfährt ihn vom Kopf aus ein stechender Schmerz und funkelnde Sterne bilden sich vor seinen Augen, bevor alles um ihn herum schwarz wird. Kapitel 2: ----------- Die Berührungen sind warm. Forschend streichen sie über den kühlen Körper. Erkunden sanft die so sensibel wirkende, weiße Haut. Verharren an alten Narben und Mahlen. Begutachten. Sein Mund klappt auf und entlässt ein leises Keuchen. Die blassen Augenlieder zucken als er langsam wieder zu sich kommt. Viel zu verschleiert ist die Welt um ihn herum. Es dauert bis er sich wieder unter Kontrolle hat. Bis er wieder alles wahrnehmen, spüren kann. Immer noch diese zarten Berührungen. So angenehm, so intim. Seine Kehle entlang, die Brust, um den Bauchnabel herum und weiter runter zum… „Was…?!“ Gilbert reißt die Augen auf und schreckt hoch. Großer Fehler, denn nicht genug dass ihm bei der hastigen Bewegung ein stechender Schmerz durch sein Hirn jagt, auch wird er gleich mit festem Griff wieder runter in die Laken gedrückt. Zu schwach das Licht im Raum, zu verschwommen sein Blick. Doch braucht Gilbert die Person über sich nicht zu sehen. „Runter von mir, Braginsky!“ Ivan denkt nicht mal dran. Zu verlockend ist das Bild was sich ihm hier bietet. Viel zu lange ist ihm dieser Anblick verwehrt gewesen. Ein Blitz zuckt auf. Erhellt das Zimmer für den Bruchteil einer Sekunde. Kurz darauf ertönt ein dunkles Donnergrollen. Der Sturm ist direkt über ihnen. Wild peitscht der Wind gegen die Fensterscheibe und wirbelt hilflose Schneeflocken erbarmungslos durch die Luft. Erneut erstrahlt das Zimmer. Gibt Gilbert Zeit sich zu orientieren, seine Umgebung besser zu erfassen. Ivan kauert über ihm, das Gesicht im Schatten verborgen, mit den Armen seitlich links und rechts vom Preuße abgestützt. „Du bist nackt?!“, stellt der Rotäugige entsetzt fest. Sofort kehren die Lebensgeister in den blassen Körper zurück und dieser beginnt sich zunehmend zu wehren. Den Unterarm gegen die Brust des Blonden gedrückt, versucht er ihn auf Abstand zu halten. „Runter, Russe! Oder hörst du schlecht?“ Seine Worte lassen seiner Tat wohl nicht sonderlich viel Nachdruck verleihen, denn anstelle sich fernzuhalten, kommt Ivan dem weißhaarigen nur näher. Stück für Stück. „Ich hab deine störrische Art sehr vermisst, Sajka. Hast du mir nicht versprochen, dass du mich besuchen kommst, da?“ „Nen Scheiß hab ich versprochen!“, giftet Gilbert zurück. Jedoch stockt ihm sogleich der Atmen, als Ivans Lippen flüchtig seinen Hals streifen. „Die Sache mit uns ist abgeschlossen, Braginsky. Find dich endlich damit ab!“ Gil gibt nicht auf, drückt weiter gegen die Brust des Russen, bis es diesem reicht und er den nervenden Arm, neben Gilberts Kopf auf dem Kissen versenkt und mit seinem Griff fixiert. „Soll ich das? Patschimu? Hast du dich jemals damit abgefunden, moi Slatki?“ Das Zerren und Ziehen von Preußens Fingern an seinen Haaren gekonnt ignorierend, setzen seine Lippen den Weg zu Gilberts Schlüsselbein fort. „Bljat! Rot Sakroj! Schieb dir dein „Häschen“ und „Süßer“ sonst wo hin, Ivan! Sieh ein, dass es aus ist, dass da niemals etwas war. Ich hatte keine andere Wahl. Du hast mich gezwungen bei dir zu bleiben! Ich hab mir das nie ausgesucht gehabt!“ Die Worte des Weißhaarigen bewegen Ivan nun doch dazu sich aufzurichten und ihn anzusehen. Preußen könnte schwören einen Anflug von Traurigkeit in den violetten Iriden gesehen zu haben, bevor der Blick des Russen ihm förmlich das Blut in den Adern gefrieren lässt. Der Griff lockert sich. Gilbert entreißt seine Hand und weicht zurück, bis sein Rücken gegen das Kopfende des Bettes stößt. Ivans Lippen verziehen sich. Immer weiter rauf wandern seine Mundwinkel und bilden dieses so abgrundtief falsche Lächeln. Dieses Lächeln was er jedes Mal wie eine schützende Mauer vor sich hochzieht. „Habe ich das?“ Er kommt näher, baut sich auf den Knien stehend vor Preußen auf. „Dann habe ich dich wohl auch dazu gezwungen nachts so oft zu mir in mein Bett zu kommen, da?“ Er hebt den Arm. Legt die große Handfläche mittig auf Gilberts Gesicht. Packt zu. „Oder mich zu küssen, während du mich gestreichelt hast?“ Ivan beugt sich vor zu ihm. Nah an sein Ohr. Raunt. „…mir diese so bedeutsamen Worte ins Ohr zu stöhnen, während du dich zitternd an meinen Körper geklammert hast.“ Der Griff wird fester. Mit beiden Händen umschließt Gilbert das Handgelenk des Russen. Will sein Gesicht von dessen Hand befreien. „Lass diese Psychospielchen! Die ziehen bei mir nicht!“, brüllt er gedämpft gegen die Handfläche vor seinem Mund. Doch im nächsten Moment wird sein Kopf schon nach vorne gerissen und gleich wieder mit voller Wucht gegen die Wand hinter ihm geschlagen. Sofort löst sich die Hand von seinem Gesicht. Lässt das schmerzhafte Stöhnen aus seinem Mund entweichen. Für einen Moment wird alles noch dunkler als es sowieso schon ist. Kleine blitzende Funken tanzen vor seinem inneren Auge, bevor er schemenhaft Ivans Umrisse wieder wahrnehmen kann. Das hat gesessen. Preußen spürt wie ein feiner Rinnsal warmer Flüssigkeit sich durch sein Haar kämpft und seinen Nacken runter fließt. „Durak!...Willst…du…mich umbringen?“ Die Worte kommen nur schwach und keuchend über Gilberts Lippen. Er kneift die Augen zusammen, versucht seine Gedanken wieder zu ordnen, den Schmerz zu verdrängen. „Ja chatschú dibje pamoscht spomniet.“ Sanft streicht Russland ihm über die Wange. Ihm helfen sich zu erinnern? Preußen schnaubt verachtend. Wenn dieser Vollidiot so weitermacht kann er sich bald an rein gar nichts mehr erinnern, weil seine Birne dann nur noch Matsch ist. Er muss aufpassen, nicht dass der Russe wirklich noch auf die Idee kommt und es soweit treibt. Vorsichtig blinzelnd öffnet Gilbert die Augen, schaut Ivan aus vor Wut glühenden roten Iriden an. Immer noch dieses verdammte verzogene Lächeln. Und noch dazu viel zu dicht vor ihm. Bevor es ihm überhaupt richtig klar wird was er da macht, hat Preußen bereits ausgeholt und Ivan eine saftige Ohrfeige gelangt. Und sie schien ihre Wirkung nicht zu verfehlen. Ganz im Gegenteil. Nicht nur das der Schlag Ivan dieses dämliche Grinsen aus dem Gesicht gewischt hat, es hat den Blonden auch dazu gebracht wieder etwas auf Abstand zugehen. Ein wenig verwirrt dreinblickend sitzt der großgewachsene Russe nun vor ihm auf dem Bett und hält sich die Wange, was dem Preußen ein triumphierendes Lachen abgewinnt. Doch lässt ihn die darauf folgende Reaktion Russlands, seine Tat schlagartig bereuen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)