Highscore von Soah ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Kaiba schloss seine Augen und für kurze Zeit sagte er nichts. Es sah irgendwie so aus als ob er meditieren müsste, um nicht auszurasten. Das würde ich echt gern mal sehen, dass der ach so große, tolle Seto Kaiba die Nerven verliert und einen Wutausbruch hat. Ich schaute ihn erwartungsvoll an, ob diesmal irgendeine Gefühlsregung in seinem Gesicht zu erkennen war. Es war gar nicht leicht ihn direkt ins Gesicht zu sehen... wann war der denn nur so gewachsen? Ich bekam echt schon Nackenschmerzen, da ich angestrengt nach oben blickte, um ihm in Gesicht zu schauen. „Hhh“ kam es von Kaiba und ich riss erstaunt die Augen auf, da ich sowas noch nie von Kaiba gehört hatte. Hatte er grade...hatte Kaiba grade geseufzt? Der große Seto Kaiba? Die Welt läuft seid ein paar Stunden aus dem Ruder! Definitiv! Kaiba öffnete nun wieder die Augen und sah direkt in meine, ich war es so ganz nebenbei gar nicht gewohnt, so intensiven Blickkontakt zu haben. Wenn überhaupt schaute er nur kurz arrogant zu mir, meistens ignorierte er mich, beziehungsweise sprach ohne mich anzuschauen. Doch jetzt murmelte er nur abwesend: „Warum gerate ich immer wieder an so nervtötende, kleine blonde Monster?“ Ich schaute ihn nur weiter verdutzt an, Kaiba murmelte. Es sah so aus, als hätte er kein Lust mehr ordentlich zu reden. Moment... hatte er mich grad nervtötendes kleines blondes Monster genannt? Und was meinte er mit „immer wieder“, wen meinte er denn noch? „Hey, wen nennst du ein -“ weiter kam ich nicht, da ich durch heftiges Donnern unterbrochen wurde, darauf folgte plötzlich einsetzender Regen. Prima, kann es noch schlimmer werden? Als ich den Regen ins Gesicht bekam fiel mir plötzlich ein, dass ich ja geschminkt war. Ohh Gott, was wenn das verlief, das wäre gar nicht gut. Nicht dass Kaiba mich noch erkennt, so mit halb weggewaschenem Make-up wäre das bestimmt möglich. Ich schlug panisch meine Hände über den Kopf und hoffte so mein Gesicht vor dem Regen zu retten. Ich war so mit mir beschäftigt, dass ich nicht mal merkte, ob Kaiba noch neben mir stand oder schon weg war, bis plötzlich ein Hand in meinem Sichtfeld auftauchte und nach meinem Arm griff. Ich schaute auf und erkannte Kaiba. Ohh der war ja immer noch da und hatte auch schon etwas von dem Regen abbekommen. In seinem Gesicht waren auch schon einige Regentropfen zu sehen, sowie im Haar. „Komm, mit deinen Hände bringt das gar nichts.“ , und mit diesem Satz zog er mich hinter sich her in Richtung einer großen Eiche, wo der Regen wohl nicht durch das dichte Blätterwerk kam. Ich kam währenddessen mit der Welt gar nicht mehr klar , was ging mit Kaiba ab? Der hätte doch locker das Weite suchen können, sich ein Taxi rufen oder so. Aber dieser hielt mich weiterhin am Arm fest und zog mich mit sich zur Eiche. Aber am meisten von allem irritierte mich, dass Kaibas Arm mir so verdammt warm, regelrecht heiß auf meinem Arm vorkam. Ich starrte die ganze Zeit auf seine Hand, die mich mit zog, bis sie mich unvermittelt losließ. Ich schaute auf und merkte, dass wir unter dem Baum angekommen waren. Und das nicht eine Minute zu spät, denn jetzt fing es an wie aus Eimern zu regnen, regelrechte Sturzbäche vielen herab. „Na Prima“, kam es von Kaiba und ich war schon wieder irritiert, schon wieder die gleiche Wortwahl ….echt nicht normal dieser Tag. Noch ganz in Gedanken nahm ich Kaibas nächsten Satz nur am Rande war. „Wir müssen wohl hier warten bis es nach lässt.“ Ich antwortete geistesabwesend mit einem „O.k“. Ich stand sowas von neben mir, so kannte ich Kaiba einfach nicht, er war so überhaupt nicht der fiese arrogante Pinkel, der mich beleidigte wo es nur ging. Als ich einen Tropfen auf die Nase bekam da ich noch ziemlich am Rand des Baumes Stand fiel mir wieder mein Make up ein. Ich drehte mich blitzschnell von Kaiba weg, bevor der noch mein verwischtes Make up sah und merkte wer hier wirklich vor ihm stand. Ich kramte hektisch in „meiner Tasche“, also eher Serenitys, und suchte ihren Spiegel. Als ich ihn fand schaute ich schon voller Angst hinein, bis ich merkte, dass alles in Ordnung war. Zum Glück, denn ich hätte es nicht geschafft das zu richten. Es war die Hölle, als Tea und Serenity mich geschminkt hatten, das wollte ich selber nicht nochmal machen müssen. JA, sie hatten mir alles Nötige dafür mitgegeben, um es selber nochmal zu machen, wenn irgendwas nicht mehr so aussah wie es sollte. So nun standen wir also schweigend nebeneinander und warteten darauf, dass der Regen aufhörte oder wenigstens schwächer wurde. Es war schon echt komisch, der große Seto Kaiba und ich, Joey Wheeler, standen ruhig nebeneinander, ich hätte nie im Traum daran gedacht, dass es mal so weit kommt. Naja, wahrscheinlich wäre das alles anders, wenn er wüsste, dass ich es war. So hing ich meinen Gedanken nach, bis ich neugierig wurde, was Kaiba grade so tat. Als ich zu ihm schaute war ich zum x-ten mal heute erstaunt. Soooo hatte Kaiba wohl noch niemand gesehen, ich war wohl die erste und letzte Person, die das mitbekam. Er lehnte ganz entspannt an der Eiche und schaute lächelnd, ohne etwas bestimmtes anzuschauen, in den Regen. Er sah total entspannt aus und es schien, als würde es sich über den Regen freuen. Dieser ließ übrigens kein bisschen nach, was mich total aufregte, da mir schon langsam etwas frisch wurde, ich hatte ja nur son Kleid an, welches auch was vom Regen abbekommen hatte und somit nicht wirklich warm hielt, es war klamm und kalt. Langsam fing ich echt an zu frieren, ich bekam schon überall Gänsehaut. So, und weil das ja nicht reichte fing ich kurz darauf auch noch an zu niesen: „Tschi, tschi!“ Na toll, ich werd bestimmt krank, wenn das so weiter geht... „Tschiiiii“ Jap, das wird ne nette Erkältung geben. Nun kam auch noch kalter Wind dazu der mir das Kleid ganz schön hochpustete, ich hatte Mühe es unten zu halten und da es ja auch leicht klamm war, wurde mir nun auch noch kälter als so wieso schon. Ich war total ins Frösteln vertieft, sodass ich erst garnicht merkte, wie Kaiba sich bewegte. Ich schaute zu ihm und musste ja so was von bescheuert gucken, denn ich glaubte nicht was ich sah. Kaiba hatte seine Jacke ausgezogen und hielt sie mir hin. „Hier, nimm, ist ja verrückt bei dem Wetter nur in so einem Kleid umherzulaufen.“ Jap, verrückt ist ja gar kein Ausdruck, ich mache das alles nur für Serenity. „Hier, nimm endlich!“ Mit diesem Satz riss Kaiba mich mal wieder aus den Gedanken und hielt mir die Jacke mit ausgestrecktem Arm hin. Sollte ich sie nehmen? ...Nee, ich weigere mich... so leicht mach ich es ihm nicht! Will er heute mal auf nett machen und die nächsten 364 Tage wieder rummeckern? „Danke, aber mir ist nicht kalt.“ Mit diesem Satz drehte ich mich weg von ihm. Und ich fand es ja so toll, wie mein Körper mich unterstütze, denn kurz nachdem ich das sagte bahnte sich der nächste Nieser an. „Tschiii“ NA TOLL. „Ja hört man und sieht man ja,-“ und mit diesem Satz legte mir Kaiba seine Jacke über „-dass dir nicht kalt ist.“ Ich glaubs nicht, was ist denn mit dem kaputt? „Sag mal, warum bist du so nett zu mir? Mhhh?“ Ich schaute Kaiba böse an, denn ich verstand es einfach nicht, dieser Kaiba hier war anders als der, den ich kannte. Kaiba schaute mich fragend mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Wieso denn nicht, du tust so, als ob du mich kennst. Kennen wir uns von irgendwo?“, antwortete er und musterte mich eingehend. Mir rutschte dabei das Herz in die Hose. Ohhh Gott, wenn er mich jetzt erkannte... Deswegen sagte ich schnell: „Nein, wir kennen uns nicht, ist ja auch egal! Danke für die Jacke.“ und verhaspelte mich fast beim sprechen. Zum Glück klappte es so, das Gespräch zu beenden und Kaiba schaute wieder in den Regen, der nicht nach lassen wollte. Nun standen wir wieder schweigend nebeneinander an den Baum gelehnt. Ich hatte mir Kaibas Jacke nun richtig angezogen, weil mir doch ziemlich kalt war und war recht froh, dass Kaiba heute so anders war und mir die Jacke gegeben hatte, obwohl ich mich weigerte. Nun warteten wir wieder darauf, dass der Regen endlich nachließ. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)