Alice im Super Junior Wunderland von juleemma ================================================================================ Kapitel 1: Der Hase ------------------- Eigentlich war es ein schöner Tag. Die Sonne schien vom Himmel und ein paar kleine Wölkchen waren zu sehen. Die Vögel zwitscherten und flogen lustig umher, Insekten schwirrten und die Blumen verstreuten ihren süßen Duft. Doch trotzdem war Alice nicht danach draußen zu spielen, wie sie es früher immer getan hatte. Ihre Eltern hatten sie dazu überredet nicht länger im Haus zu sitzen und so lag sie auf einer kleinen Decke zusammen mit ihrer älteren Schwester, die eifrig ein Buch las. Alice beneidete ihre Schwester. Sie war ein paar Jahre älter, äußerst gebildet und verlobt mit einem hübschen, jungen Mann. Außerdem war sie wirklich hübsch. Ihr blondes Haar hatte sie zu einem kunstvollen Knoten mit silbernen Spangen hochgesteckt. Ihr Kleid, was sie trug war rot und passte hervorragend zu ihrem Teint. Alice dagegen, war blass, ihr Gesicht zu kindlich und viele Sommersprossen sammelten sich auf ihren Wangen. Ihre Haare waren ein paar Nuancen dunkler als die ihrer Schwester. Sie hatten nicht das strählende Gold sondern eher die Farbe des Sandes. Ihre großen Augen, waren nicht so katzenhaft und elegant, wie die ihrer Schwester und auch nicht von dem strahlenden blau des Sommerhimmels. Alice trug ein einfaches blauen Kleid, sie besaß nicht solch schönen und prunkvollen Kleider wie ihre Schwester. Alice hoffte, dass sie auch einen jungen Mann kennen lernen würde, der ihr solch tollen Geschenke machte. In ihren Träumen, stellte sie sich einen hübschen jungen Mann vor, mit schönen dunklen Haaren und haselnussbraunen Augen. Er hatte ein charmantes Lächeln und in seinem Blick lag eine wundervolle Wärme, die nur für sie bestimmt war. Doch Alice glaubte nicht, dass sie jemals einen solchen Mann kennen lernen würde. Und wenn, so war sie sich sicher, würde er sich nicht im geringsten für sie interessieren. Schließlich war sie nicht so hübsch und wohlerzogen wie ihre Schwester. Sie seufzte leise und betrachtete den Himmel. Ihr war so unglaublich langweilig. Sie besaß nicht die Begeisterung für Bücher um sie stundenlang, draußen in der Sonne zu lesen, so wie ihre Schwester. So beobachtete sie die bunten Schmetterlinge, die lustig umher flatterten. Manchmal wünschte sie sich, auch einer zu sein. Doch dann viel ihr ein, dass sie dann nicht mehr ihren Traumprinzen kennen lernen konnte. Um so mehr Minuten verstrichen, desto mehr langweilte sie sich. Ihre Schwester las und las und sie wusste einfach nicht, was sie tun sollte. 'Ich wünschte irgendwas würde passieren.' dachte sie und schloss kurz die Augen. Da! Dort im Gras raschelte es. Vorsichtig richtete Alice sich auf. Etwas weißes lugte unter den langen Grashalmen hervor. Ungläubig rieb sich Alice über die Augen. Sie hatte noch nie einen weißen Hasen in freier Wildbahn gesehen. Interessiert beobachtete sie, wie er sich umschaute und dann über die Wiese hoppelte. Er trug eine karierte Jacke, mit einer Westentasche aus der er eine goldene Taschenuhr herausholte. Doch dies wunderte Alice wenig. Erst als es sprach bemerkte Alice, dass er anders sein musste, als jeder anderer Hase. „Ich bin zu spät! Ich bin zu spät!“ sagte er aufgeregt und schaute wieder umher. Seine kleine rosa Nase bewegte sich als er schnupperte. Vorsichtig stand Alice auf, ihre Schwester bemerkte gar nichts und folgte dem Kaninchen, als es weiter durch das Gras hoppelte. „Er wird nicht erfreut sein. Nein, gar nicht. Ganz und gar nicht erfreut.“ sagte er aufgeregt und schaute wieder auf die Uhr. Alice hielt den Saum ihres Kleides fest um ihm schneller folgen zu können. Wohin er wohl lief? Zu seinem zuhause? Wo lebten sprechende Kaninchen, mit Westentaschen und einer großen goldenen Uhr? Alice lief noch ein Stückchen wieder, doch plötzlich war das Kaninchen verschwunden. Alice lief noch ein wenig umher, doch sie musste enttäuscht feststellen, dass sie ihn verloren hatte. Warum war sie auch nicht schnell genug gewesen? Wenn sie doch nur wüsste, wohin er gelaufen war. Alice seufzte leise. Die Enttäuschung war groß, so sehr hatte sich sich eine Ablenkung gewünscht. Sie schaute sich weiter um, wollte noch nicht aufgeben. Nein, sie würde das Kaninchen suchen, und es fragen, woher es solch eine schöne Uhr hatte. Vielleicht schenkte ihr Vater ihr auch solch eine zum Geburtstag? Da erblickte sie einen knochigen alten Baum. Sie war sich sicher, dass er vorher noch nicht dagewesen war. Und was war das dort? Alice streckte sich, und konnte so gerade das kleine Stofffetzen erreichen, was an einem der Äste hing. 'Aber, das ist doch, von dem Kaninchen!' stellte Alice freudig fest. Vielleicht hatte sie doch nicht die Spur verloren. Sie ging um den Baum herum und dort! Dort war ein großes Loch. Der Kaninchenbau? Ohne zu zögern kniete sich sich hin und versuchte den Grund des Loches zu erblicken. Doch alles war schwarz. Sie betrachtete das Stückchen Stoff in ihrer Hand und steckte es in ihre Tasche der weißen Schürze. Vorsichtig raffte sie ihr Kleid auf, damit sie es nicht schmutzig machte. Ihre Mutter wäre ganz und gar nicht erfreut wenn sie dieses Kleid auch noch ruinierte. Sie atmete noch einmal tief ein und Sprang. Sie fiel und fiel. Erst wurde es schwarz um sie herum. So dunkel, sie konnte nicht mal ihre eigene Hand vor Augen sehen. Dann wurde es plötzlich heller und sie konnte erkennen woran es lag. An den Wänden waren Regale in denen unzählige Bücher standen. Hier und da waren Lampen angebracht. Neugierig schaute sie sich um. Von den Büchern in den Regalen hatte sie noch nie etwas gehört, mache Namen konnte sie noch nicht mal lesen, weil sie in einer ihr unbekannten Sprache geschrieben waren. Dann viel Alice auf, dass sie nicht alleine viel. Um sie herum, flogen unzählige Gegenstände. Dort hinten konnte sie sogar ein schwarzes Klavier erblicken. Schade, dass sie nicht so gut darin war, schöne Melodien darauf zu spielen, so wie ihre Schwester, dachte sie. Der Inhalt der Regale veränderte sich. Plötzlich waren dort viele volle und leere Gläser, beschriftet oder unbeschriftet. Alice fragte sich, wie lange sie wohl noch fiel und wie tief das Loch war. Nachher kam sie an der anderen Seite der Erde heraus und sie müsste fragen, wo sie denn wäre. Doch verstanden die Leute sie dort überhaupt? Vielleicht redeten sie ja einen andere Sprache und waren ganz anders als die Menschen die sie kannte. „Nein, das wird schon nicht passieren.“ sagte sie sich. „Da ist absurd. Niemand kann durch die ganze Erde fallen.“ Doch ganz so sicher war sie da nicht, denn schließlich fiel sie immer noch. 'Wer wohl dieses Loch gegraben hat?' fragte sie sich, denn sie glaubte nicht, dass ein kleines Kaninchen allein, so etwas großen bauen konnte. Vielleicht hatte das Kaninchen noch Freunde, die auch dort unten lebten. Schließlich landete sie auf etwas weichem. Als sie es genauer betrachtete, bemerkte sie, dass es ein durcheinander an kleinen Ästen und weichem Kaninchenfell war. Alice rappelte sich auf und schaute sich um. Sie stand in einem kleinen Durchgang, die Decke, der Boden und die Wände waren aus dunkler Erde und hier und da schauten Wurzeln von Bäumen heraus. Sie ging in Richtung des Lichtes, wo sie glaubte jemand reden zu hören. War das das Kaninchen? Sie lief schnell, doch der Tunnel war länger als sie dachte. Schließlich stand sie in einem etwas größerem Raum mit einer hohen Decke. An einer Seite waren mehrere Türen und ein schön gemusterter blauer Vorhang. Das Kaninchen war nirgends zu sehen. Wahrscheinlich, so dachte Alice, war es durch eine der Türen gegangen. Sie ging zur ersten, um sie zu öffnen, doch sie war verschlossen. Auch die anderen beiden, ließen sich nicht öffnen. Was nun? Alice seufzte. Irgendwie musste sie doch weiter kommen. Da bemerkte sie den Tisch, auf dem ein kleiner goldener Schlüssel lag. Sie nahm ihn und versuchte ihn in jedes der Schlösser zu stecken, doch er war überall zu klein. Er gehörte wohl zu einer kleinen Tür, mit einem kleinen Schloss. Suchend schaute Alice sich um. Irgendwo musste es doch das passende Schloss dazu geben. Da bemerkte sie den blauen Vorhang, den sie vorsichtig zur Seite schob. Dort hinter erblickte sie die kleinste Tür, die sie je gesehen hatte. Sie bückte sich, und schaffte es den kleinen Schlüssel in das Schlüsselloch zu stecken und um zu drehen. Er passte! Durch die kleine Öffnung konnte sie in den schönsten Garten sehen, den sie je erblickt hatte. Und dort konnte sie sogar die Ohren des Häschens sehen. Doch sie musste enttäuscht feststellen, dass sie, selbst wenn sie sich so klein und dünn machte wie sie konnte, nicht durch die Tür passte. Traurig schloss sie die Tür wieder und nahm den Schlüssel um ihn wieder auf den gläsernen Tisch zu legen. Doch nun stand auf dem Tisch ein kleines Fläschchen mit einer roten, funkelnden Flüssigkeit darin. 'Trink mich!' stand mit wunderschönen Buchstaben auf einen Zettel geschrieben, der an dem Hals des Fläschchens befestigt war. Alice überlegte nicht lange, legte den goldenen Schlüssel ab und nahm die Flasche. Vorsichtig roch sie erst daran. Es roch süß, nach Sommer, Sonne und Erdbeeren. Sie setzte an und wollte eigentlich nur einen kleinen Schluck trinken, jedoch schmeckte der Inhalt so köstlich das sie die ganze Flasche lehrte. Dann spürte sie, wie sich etwas veränderte. Die Umgebung um sie herum schien zu wachsen, nein, sie selbst schien zu schrumpfen! Und sie hörte gar nicht mehr auf zu schrumpfen! Was war, wenn sie zu viel getrunken hatte und nun so lange schrumpfte bis nichts mehr von ihr übrig war? Doch dann hörte sie auf zu schrumpfen. „So müssen Mäuse die Welt sehen!“ sagte Alice zu sich und schaute sich fasziniert um. Alles war so groß. Dann fiel ihr wieder die kleine Tür ein, durch die sie ja nun gehen konnte! Freudig rannte sie auf die Tür zu, ihr Kleid hochhaltend, welches mit ihr geschrumpft war. Doch dann bemerkte sie, dass sie den Schlüssel ja wieder mit genommen hatte! Er lag nun dort oben auf dem Tisch und Alice konnte ihn nicht erreichen. Egal wie sehr sie sich bemühte die Tischbeine hinauf zu klettern. Traurig setzte sie sich hin. Ach, warum war sie auch nur so voreilig gewesen? Wie dumm sie doch war. So würde sie nie einen wundervollen Mann kennen lernen wenn sie sich so dämlich anstellte. Ihre Schwester hätte sicher klüger gehandelt. 'Ach, wenn sie nur hier wäre. Sie wüsste sicherlich eine Antwort.' dachte Alice. Suchend schaute sie sich wieder um. Irgendwas musste es doch geben, was ihr helfen konnte an den Schlüssel zu kommen. Dort neben dem einen Tischbein lag etwas, bemerkte sie. Es war ein Stück Torte, welche wirklich äußerst appetitlich aussah. Auf ihr war mit rosa Zuckerguss 'Iss mich!' geschrieben. „Naja, so komm ich sowieso nicht weiter.“ meinte Alice und nahm das Stück um hinein zu beißen. Es schmeckte vorzüglich. Sofort merkte Alice, wie sie sich abermals veränderte. Sie wuchs in die Höhe, immer und immer weiter, bis sie größer als zuvor war. 'Nun komme ich an den Schlüssel.' dachte sie und nahm sich den kleinen Schlüssel, wobei sie aufpassen musste, dass sie ihn mit ihren nun großen Händen nicht zerbrach. Sie legte ihn runter auf die Erde und überlegte, wie sie es nun schaffen konnte, wieder zu schrumpfen. Warum hatte sie vorhin auch die ganze Flasche austrinken müssen? Nun war nichts mehr in ihr drin. Oder? Alice nahm das Fläschchen und stellte fest, dass es sich wieder aufgefüllt hatte. Schnell setzte sie an und trank sie in einem Zuge leer. Und wieder fing sie an zu schrumpfen, bis sie wieder die Größe hatte, wie bevor sie den Kuchen gegessen hatte. Sie schnappte sich den Schlüssel um endlich die Tür zu öffnen und in den Garten zu gehen. Kapitel 2: Willkommen, Alice. Willkommen. ----------------------------------------- Alice konnte ihren Augen kaum trauen, als sie den Garten betreten hatte. Die Gräser waren so groß wie sie und sie fühlte sich ein wenig verloren. „Wohin des Weges, junge Dame?“ fragte plötzlich eine Stimme hinter hier. Überrascht drehte sie sich um. Vor ihr stand ein junger Mann mit etwas längeren, braunen Haaren. Er trug eine schwarze Hose, die ihm bis zu den Knien gingen. Lila, schwarz karierte Hosenträger hingen an ihr herab. Sein Oberkörper war durch ein Schwarzes Top bedeckt welches an alles Säumen das selbe Muster hatte. An den Armen trug er schwarze Stulpen an denen goldene Ringe befestigt waren. Auf dem Kopf hatte er lila Katzen Ohren und Alice glaubte hinter ihm einen schwarz-lila gestreiften Katzenschwanz zu erkennen. Er hatte hübsche, große runde Augen, die sie überheblich anschauten. Sein eines Auge war mit seinen Haaren bedeckt und unter dem anderen waren zwei kleine lila Sterne aufgemalt. Er sah gut aus, stellte Alice fest. „Ich suche das weiße Kaninchen.“ sagte sie. „Hast du es gesehen?“ Er lachte kurz auf. „Ich habe alles und nichts gesehen. Doch, wer nur eifrig genug sucht, der findet auch.“ meinte er mit einem breiten Lächeln. Alice verstand ihn nicht. Er sprach in Rätseln. „Wer bist du?“ fragte sie deshalb. „Ich bin Heechul.“ sagte er und machte eine angedeutete Verbeugung, die bei ihm jedoch auch spöttisch wirkte. „Die Grinsekatze. Stets zu Diensten, Alice.“ „Woher weißt du meinen Namen?“ fragte sie verwirrt. „Ups, das war ein versehen. Vergib mir, bitte.“ Er legte seinen Kopf schief und schaute sie immer noch grinsend an. „Wir sehen uns, Alice.“ Und als sie blinzelte, war er verschwunden. 'Seltsamer Kerl.' dachte Alice, beschloss dann aber, das Kaninchen weiter zu suchen und nicht über Heechul nach zu grübeln. Sie ging weiter, und musste aufpassen, nicht über die vielen Steine zu stolpern, die überall lagen. Sie lief und lief und hatte keine Ahnung wo sie den Hasen finden sollte. Auch, so fiel ihr ein, brauchte sie eine bleibe für die Nacht, denn so langsam wurde es dunkel um sie herum. Irrte sie sich, oder wurde es schneller Nacht als bei ihr zu Hause? Da erblickte sie plötzlich zwischen den großen Bäumen einen hellen Lichtschein. Was dort wohl sein mag? Vielleicht fand sie dort das Kaninchen. Wie sich herausstellte handelte es sich um eine Lichtung wo ein großer Tisch stand an dem mehrere Personen saßen. Sie waren allesamt, so bemerkte Alice, sehr hübsche junge Männer. Auch wenn sie den Mann mit dem großen Hut am interessantesten fand. Er trug ein etwas älteres und schon ein wenig ramponiertes Jackett, welches ihm trotzdem gut stand. Neben ihm saß ein weiterer junger Mann, der am Kopf große, runde Mauseohren hatte. Er trank gerade einen Schluck aus seiner Teetasse, die einen Sprung hatte. Der Dritte war ein Hase, zumindest hatte der Mann Hasenohren und Alice konnte sogar einen kleinen Stummelschwanz sehen. Doch sie wusste sofort, dass es nicht der Hase war, den sie suchte, denn dieser wirkte ein wenig heruntergekommen. Sie ging ein paar Schritte auf sie zu und stand nun im hellen Kreis der Lichtung. Der Mann mit dem Hut bemerkte sie als erstes. Er stieß den mäuseartigen Mann neben sich an und nickte zu ihr. Der Hasenmann bemerkte sie ebenfalls. Sofort rücken die drei näher zusammen und drehten ihr den Rücken zu. „Entschuldigung.“ sagte Alice und hob hilflos eine Hand. „Verschwinde.“ sagte der Mann mit dem Hut. „Wir sind eine geschlossene Gesellschaft.“ „Ja, geschlossen!“ meinte der Mann mit den Hasenohren und lachte seltsam. Alice zog ihre Augenbrauen hoch. „Wer seid ihr?“ fragte sie die drei. „Warum sollten wir es dir sagen?“ fragte der Mann mit dem Hut. „Schließlich wissen wir auch nicht wer du bist.“ „Ich bin Alice.“ sagte sie und lächelte unsicher. „Ich bin durch die Tür hergekommen.“ „Alice?“ fragten die drei im Chor und drehten sich gleichzeitig um. „Das ändert natürlich alles. Setze dich doch zu uns.“ meinte der Mann mit dem Hut und deutete auf einen leeren Stuhl mit krummer Lehne. Alice zögerte kurz, ging dann doch zu den dreien und setzte sich hin. Der Stuhl war überraschenderweise äußerst bequem und Alice glaubte, dass sie ein Leben lang hier sitzen könnte. „Ich bin Donghae.“ meinte der eine Mann, nahm den Hut ab und machte eine freundliche kleine Verbeugung. „Der Hutmacher.“ „Freut mich Sie kennen zu lernen.“ meinte Alice, die plötzlich ihre Manieren wieder gefunden hatte. Aber schließlich war sie auf einer Teegesellschaft, da musste sie höflich sein. „Du darfst mich duzen, werte Alice.“ meinte Donghae und schenke ihr ein charmantes Lächeln. Er griff nach ihrer Hand, doch bevor er etwas tun konnte, meldete sich der Mann mit den Mauseohren zu Wort. „Ich bin Kibum.“ meinte er und lächelte sie genau so freundlich an. Alice fragte sich, woher diese Freundlichkeit so plötzlich kam. „Und ich Ryeowook.“ sagte der Hase mit einem schiefen Grinsen. „Freut mich ebenfalls.“ sagte Alice und lächelte zurück. „Sie ist bezaubernd.“ meinte Kibum zu Ryeowook, der lustig kicherte. „Ja, ganz und gar.“ sagte er. „Ich wollte eigentlich fragen, ob ihr das weiße Kaninchen gesehen habt.“ meinte Alice. Donghae reichte ihr eine Teetasse, aus der an einer Seite schon ein kleines Stückchen raus gebrochen war. „Trink doch erst etwas, liebe Alice.“ meinte er. Alice nahm aus Höflichkeit die Tasse entgegen und roch neugierig an dem Gebräu. Es roch süßlich und es erinnerte sie an eine bunte Blumenwiese. Vorsichtig trank Alice einen Schluck, musste jedoch darauf achten, die Flüssigkeit nicht sofort wieder aus zu spucken. Sei schmecke unglaublich bitter und hatte gar nichts von ihrem Geruch. „Schmeckt er dir?“ fragte Kibum und trank einen Schluck aus seiner Tasse. „Ja, ganz Hervorragend.“ log Alice und versuchte sich nichts an zu merken. „Aber um noch mal zu meiner Frage zurück zu kommen.“ sagte sie hartnäckig. „Ich suche einen weißen Hasen.“ „Hach ja, mein Bruder hatte schon immer ein schöneres Fell als ich.“ sagte Ryeowook und schaute betrübt in seine Tasse. „Aber dein Fell ist doch auch echt schön.“ meinte Alice und lächelte. „Es sieht so schön flauschig aus.“ „Findest du?“ Ryeowook schaute sofort mit einen Grinsen auf. „Danke Alice.“ „Kein Problem.“ sagte sie und drehte nachdenklich die Tasse in ihrer Hand. „Aber wisst ihr wo ich ihn finden kann?“ fragte sie wieder. „Keine Ahnung.“ „Nein, Keine Idee.“ „Frag jemand anderes.“ sagten sie durcheinander. Alice bemerkte, dass sie alle plötzlich seltsam wirkten, so als hätten sie etwas zu verbergen. Wussten sie es wirklich nicht, oder taten sie nur so? „Dann werde ich mal weiter suchen.“ sagte Alice und stand auf. „Halt, du hast deinen Tee noch nicht getrunken.“ sagte Donghae. „Es tut mir wirklich leid, aber es ist dringend. Ich werde auf jeden Fall wieder kommen und mit euch weiter trinken. Entschuldigt mich.“ Sie machte einen kleinen Knicks und verließ mit schnellen Schritten die Lichtung. Sie kämpfte sich durch das hohe Gestrüpp und fand schließlich auf den Weg zurück, auf dem sie vorher gegangen war. Seufzend stellte sie fest, das der Himmel sich langsam verdunkelte. Sie hatte immer noch keine Bleibe und draußen auf dem kalten Boden wollte sie auch nicht schlafen. Ach, wie sehr wünschte sie sich doch ein weiches Bett. „Willkommen Alice.“ sagte plötzlich einen dunkle Stimme direkt an ihrem Ohr. Erschrocken zuckte sie zusammen und wirbelte herum. Dort stand ein weiterer Mann. Er hatte Blonde Haare und trug ein weißes Jackett mit einem roten Hemd und einer Schwarz-weißen Krawatte. Aus seiner Brusttasche hing eine edle goldene Kette. Wahrscheinlich von einer Uhr, und in einem Knopfloch hatte er eine rote Rose. „Herzlich Willkommen im Wunderland.“ sagte er und machte eine ausschweifende Bewegung mit dem rechten Arm. „Wo alles und nichts möglich ist. Wo Träume in Erfüllung gehen und Ängste Gesichter kriegen.“ Er lächelte freundlich und Alice hatte sogleich das Gefühl, dass sie den Mann kannte. Dass sie ihn schon Ewigkeiten kannte, seit ihrer Geburt und noch früher. Es war, als wäre das Abbild des Mannes ein Abbild ihrer Seele. „Ich bin der Uhrmacher, Eunhyuk und heiße dich hiermit herzlich Willkommen.“ „Auch sehr erfreut.“ sagte Alice und machte wieder einen kleinen Knicks. „Aber, könnten Sie mir helfen? Ich suche eine bleibe für die Nacht.“ „Mit größtem Vergnügen.“ sagte Eunhyuk und machte einen angedeutete Verbeugung. „Folge mir, Alice.“ Sie gingen den Weg weiter, doch schon nach kurzer zeit war es kein einfacher Trampelpfad mehr, sondern eine kleine gepflasterte Straße. Alice wusste nicht, wie sie die unangenehme Stille, die herrschte durchbrechen konnte, so schaute sie sich einfach nur weiter neugierig um. „Es freut mich, dass du endlich zu uns gefunden hast, Alice.“ sagte Eunhyuk dann irgendwann. „Darf ich etwas fragen?“ sagte Alice, während sie um eine kleine Pfütze herum ging. „Nun hast du deine Frage ja schon gestellt. Aber du darfst mich auch nochmal etwas fragen.“ sagte er und lachte kurz. Es war ein freundliches Lachen, was Alice dazu brachte sich wohl zu fühlen. „Warum kennt ihr alle meinen Namen?“ fragte sie ihn. „Wir haben auf dich gewartet, Alice.“ sagte Eunhyuk. „Und viele von uns haben sogleich deine Anwesenheit gespürt. Es tut mir Leid, dass ich nicht eher da sein konnte, ich hoffe dir ist nichts allzu seltsames widerfahren.“ „Nein, eigentlich nicht.“ sagte Alice. „Aber ich hab einen Mann, namens Heechul getroffen. Irgendwie ist er seltsam.“ „Du brauchst ihn nicht zu beachten, er redet viel wenn der Tag lang ist.“ sagte Eunhyuk. „Wir sind gleich da.“ Alice nickte. Plötzlich musste sie an die warnenden Worte ihrer Mutter denken, die ihr eingeschärft hatte, nie mit fremden Männern mit zu gehen. Doch Alice beschloss, das sie schon so viele verbotene Dinge getan hatte, dass es nun auch egal war. Es war sicher verboten, hinter Kaninchen her zu rennen und in unergründliche Tiefen zu springen. Außerdem hatte sie etwas getrunken und gegessen wovon sie nicht wusste, was es war und ob es jemanden gehörte. Außerdem war ihr Kleid am Saum schon ganz zerrissen und schmutzig, obwohl Alice doch so aufgepasst hatte. Seufzend betrachtete sie ihr Kleid. „Was ist los?“ fragte Eunhyuk, dessen Anwesenheit sie für einen Moment vergessen hatte. „Mein Kleid.“ meinte Alice. „Es ist ganz kaputt.“ „Irgendwo finde ich sicherlich noch etwas für dich.“ meinte Eunhyuk und lächelte wieder. Alice fragte sich, ob er auch andere Gesichtsausdrücke konnte. Sie fragte sich, wie es wohl aussehen mochte, wenn er wütend oder genervt war. Oder wenn er träumend in dem Himmel schaute. Alice konnte nicht bestreiten, dass es eine wirklich schöne Vorstellung war. „Wir sind da.“ meinte Eunhyuk als sie an einem kleinen weißen Häuschen standen. „Willkommen in meinem bescheidenen Heim.“ sagte Eunhyuk. Alice folgte ihm zur Tür und bemerkte ein kleines kupfernes Schuld neben der Klingen mit der Aufschrift 'Eunhyuk, Uhrmacher, Reparatur jeder Art.' Darunter war etwas kleines in die Platte eingeritzt, doch Alice konnte es nicht mehr erkennen. Sie beschloss, das sie es auch wann anders nachschauen konnte, denn nun war sie Müde und freute sich schon auf ein warmes Bett. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)