Keep my Secret von -melinda- (... and love me) ================================================================================ Kapitel 31: Verzögerte Reaktion ------------------------------- "So", murmelte Sango, während sie vorsichtig den Schnitt in Inuyashas Handfläche desinfizierte und ein Pflaster drauf klebte. "Das hätten wir." "Danke", sagte er. "Tut mir leid, wegen dem Glas." "Mach dir darüber keine Gedanken", erwiderte sie gelassen und wandte sich dann an die Schlafwandlerin. "Aber du hast dich nicht verletzt, oder?" Ayumi saß etwas orientierungslos auf der Couch. Sie schüttelte den Kopf und rieb sich die Augen. Kirara, Sangos Katze, schmiegte sich um ihre Beine und schnurrte. "Ich konnte sie gerade noch umlenken, als sie kurz davor war in die Scherben zu treten", erklärte Kagome. "Inuyasha hat sie hierher getragen. Glücklicherweise wurde sie dann wieder wach." "Na, dann ist ja alles noch einmal gut ausgegangen, nicht?" Miroku grinste fröhlich und klopfte Inuyasha kräftig auf die Schulter. Eri, die noch immer in der anderen Ecke des Sofas zusammengekauert dalag und schlief, schnarchte kurz auf, als ob sie seine Aussage unterstreichen wollte. "Die Gute hat offensichtlich einen festen Schlaf, wenn selbst die Aufregung von vorhin sie nicht geweckt hat", ergänzte er und verschwand in Richtung Küche. "Ich werde die Scherben auffegen, damit sich so ein Beinahe-Unfall nicht wiederholt." "Weißt du noch, was du in der Küche wolltest?", fragte Sango weiter. "Ja, ich hatte Hunger", antwortete Ayumi, mittlerweile etwas wacher. "Ich bin aufgestanden, um mir etwas zu Essen zu machen." "Im Kühlschrank ist noch etwas von deinem Bentou, Kagome." Sie nickte und Inuyasha wollte gerade den Mund aufmachen, aber da war sie schon aus dem Raum gelaufen. Niedergeschlagen setzte er sich auf die Lehne der Couch. Sie hatte es vermieden ihn anzusehen und wirkte auch sonst nicht so, als würde sie sich ein klärendes Gespräch wünschen. Nun konnte er nachvollziehen, warum Kagome so ausgeflippt war, nachdem er sie damals ignoriert hatte. Sie hatte allerdings knapp eine Woche lang durchgehalten. Der Kuss war erst vor fünfzehn Minuten und er drehte jetzt schon fast durch, weil sie ihm nicht zeigte woran er war. Er fühlte sich wie ein zappelnder Fisch am Haken und es war ungewiss, ob sie ihn wieder ins Wasser warf oder nicht. "Ich weiß auch noch, dass hier überall kleine grüne Kobolde herumgehüpft sind", erzählte Ayumi weiter. "Sie haben mir an den Haaren gezogen und einer hatte eine Schere in der Hand und hat ganz fies gelacht." "Das hast du nur geträumt", beruhigte Sango sie lächelnd. "Dann habe ich die Tür aufgemacht und bin hinaus gerannt, vorbei an Inuyasha und Kagome die sich geküsst haben." "Das ist auch nur in deiner Fantasie geschehen." Sango sah zu Inuyasha hinüber, um sich das von ihm bestätigen zu lassen, doch er hatte erschrocken die Augen geweitet und wurde etwas blass. Sie brauchte einen Moment, bis sie seine Reaktion deuten konnte. Als es ihr klar wurde, riss sie den Mund auf und packte ihn am Arm. "Ich habe mir das eingebildet? Es sah so echt aus", murmelte Ayumi leise vor sich hin, während Sango ihn in die Ecke des Wohnzimmers zog. "Was ist denn los?", fragte er verwirrt. Sie zeigte mit dem Finger auf ihn und sagte leise: "Ihr habt geknutscht!" Inuyasha zuckte bei diesen Worten zusammen. Widerstrebend nickte er und Sango grinste triumphierend. "Hier, Ayumi." Kagome kam zurück und reichte ihr einen Teller und ein Glas Wasser. "Ich will ihr gleich sagen, wie toll ich das finde." Sango wollte auf ihre beste Freundin zustürmen, aber Inuyasha hielt sie fest und hinderte sie daran. "Könntest du vielleicht eine Zeit lang damit warten?" "Was? Wieso?" "Ich weiß nicht, ob-", Er schaute einen Moment lang unschlüssig zu Kagome rüber, "-ob sie das an die große Glocke hängen will." Sango runzelte fragend die Stirn. "Wie kommst du darauf?" "Tu mir den Gefallen und behalte es noch für dich. Sie soll entscheiden, wann sie es dir sagen will." "Okay." Sie nickte resigniert und Inuyasha ließ ihren Arm los. Miroku hatte angeboten, Kagome und Inuyasha noch nach Hause zu fahren und am Morgen wieder abzuholen, doch Sango schlug vor, dass sie für die paar Stunden auch bei ihnen übernachten könnten. Das wäre wie Früher, als sie noch Kinder waren, sagte sie. Dass sie die nächsten Entwicklungen zwischen den beiden nicht verpassen wollte, behielt sie für sich. Sie breitete zwei Futons im Wohnzimmer aus und drückte einen Dritten in Mirokus Arme. "Warum darf ich nicht auch im Wohnzimmer schlafen?", fragte er schmollend. Sango hob eine Augenbraue und schob ihn hinaus. "Weil ich meine Freundinnen nicht deiner verfluchten Hand ausliefern will, du Grabscher. Du schläfst nebenan." Kurz darauf löschte Sango alle Kerzen, die noch nicht herunter gebrannt waren und schaltete auch die übrigen Lampen aus. Einzig das beständige Licht der Straßenlaternen, fiel durch die Fensterscheiben und sorgte dafür, dass man noch schemenhafte Umrisse, teilweise auch Gesichtszüge erkennen konnte. Lange dunkle Schatten von knorrigen Ästen die sanft im Wind schaukelten, erschienen an den nackten Wänden. Miroku machte es sich im Eingangsbereich vor der Wohnzimmertür gemütlich, während Kagome und Sango sich einen Futon teilten und Inuyasha ungefähr zwei Meter neben ihnen lag. Ayumi hatte sich, neben Eri auf dem Sofa, erneut unter die Decke gekuschelt und wohlig seufzend die Augen geschlossen. Und plötzlich war alles ganz ruhig. Inuyasha dachte an seine nächtlichen Spaziergänge in Belvedere zurück und die beruhigende Stille die ihn stets begleitet hatte. Es überraschte ihn, dass selbst eine Großstadt wie Tokyo so zur Ruhe kommen konnte. Im Gegensatz zu ihm. In so einer Situation einschlafen zu können, war absolut undenkbar und das hatte gar nichts mit seinen üblichen Schlafproblemen zu tun. Seine Beine und Finger kribbelten nervös und er konnte auch nach mehrmaligen Umherwälzen keine bequeme Liegeposition finden. Schließlich gab er es auf und beschloss die wenigen Stunden bis zum Sonnenaufgang in sturer Entschlossenheit zu verharren. Er legte sich auf die Seite und starrte auf Kagomes Rücken. Er beobachtete ihre unregelmäßigen Atemzüge die ihm verrieten, dass sie ebenfalls noch wach war. Er vergrub seine Finger im Kissen und bekämpfte das Verlangen, sie zu sich rüber zu ziehen. Kagome drückte die Hände gegen ihren Brustkorb. Ihr Herz schlug so fest, dass es beinahe wehtat und sie befürchtete, dass alle im Raum es hören konnten. Sie spürte Inuyashas Blicke und wagte es nicht sich zu bewegen, schon gar nicht sich umzudrehen. Auf irgendeine seltsame Weise fühlte sie sich betäubt. Es geschah so schnell und überraschend- er hatte sie schlichtweg überrumpelt und sie war sich noch nicht sicher was sie davon halten sollte. Bei dem Gedanken an den Kuss, begannen ihre Fingerspitzen erneut zu zittern. Sango drehte sich langsam zu ihr um und trotz der Dunkelheit und der Schatten auf ihrem Gesicht, konnte sie ihren besorgten Gesichtsausdruck wahrnehmen. "Kagome", hauchte sie, "bist du noch wach?" "Ich bin wohl nicht besonders müde", erklärte sie zögernd. Das war leicht untertrieben, schließlich war sie hellwach. "Pssst", meldete sich Eri zu Wort. "Andere Leute versuchen zu schlafen." "Ich dachte du schläfst schon", sagte Sango nicht mehr ganz so leise. "Ich versuche es." "Ich höre Flüstern", rief Miroku aus dem Nebenraum. Sango richtete sich auf. "Du hast jedenfalls laut genug geschnarcht." "Hab ich nicht", antwortete Eri übellaunig. "Hast du wohl", beharrte sie. "Es hat doch jeder gehört." "Geht es bitte ein bisschen leiser?", fragte Ayumi verschlafen neben Eri und gähnte. "Ich schnarche nicht", stellte Eri noch einmal klar. Damit drehte sie sich ruckartig auf die andere Seite. "Was ist denn da los?", fragte Miroku wieder und die Wohnzimmertür wurde ein Stück weit aufgeschoben. "Frauengespräche", erklärte Sango und drückte die Tür wieder zu. "Verpasse ich irgendwas?", fragte seine dumpfe Stimme verdattert. "Schläft außer Inuyasha überhaupt irgendjemand?", jammerte Eri. "Ich bin wach", murmelte er leise und Kagome zuckte unwillkürlich zusammen. Seine Stimme ließ ihr einen Schauer über den Rücken laufen und ihre Nackenhaare stellten sich auf. "Und du schnarchst", fügte er hinzu. "Oh, Gott!", knurrte sie. "Und was kommt als Nächstes?" Eri setzte sich aufgebracht auf. "Stadt, Land, Fluss? Monopoly? Oder vielleicht doch lieber Ich sehe was, was du nicht siehst?" "Aber man sieht doch fast gar nichts", murmelte Ayumi erstaunt. "Ja, das wäre etwas eintönig", stimmte Sango zu. "Ich liebe Monopoly", sagte Miroku hinter der geschlossenen Tür. "Können wir nicht einfach alle ein bisschen schlafen?", flehte Eri und drückte sich ihr Kissen auf's Ohr. "Bitte." Und dann kehrte schließlich Ruhe ein. Irgendwann zwischen dem Aufhellen des Nachthimmels und dem ersten Vogelzwitschern, war Kagome schließlich eingenickt. Als sie die Augen öffnete, schien die Morgensonne in einem warmen leuchtenden Orange durch die Fenster auf ihr Gesicht. Sie rieb sich die Augen und bemerkte, dass sie alleine im Raum war. Aus einem anderen Zimmer hörte sie ein dumpfes Klopfen. Mit den Füßen strampelte sie die Decke nach unten und schlug die Arme um sich, als sie daraufhin anfing zu frösteln. Sie rappelte sich langsam auf, fühlte sich müde und kraftlos. "Guten Morgen", hauchte sie kaum hörbar, als sie in der Küche auf Sango traf. Sie lächelte Kagome kurz zu, bevor sie einen Teekessel auf den frisch angeschlossenen Herd stellte. Miroku stand neben ihr und versuchte vergeblich die Kaffeemaschine zum Laufen zu bringen. Er grinste belustigt und grüßte sie fröhlich: "Guten Morgen, Sonnenschein. Hast du gut geschl- Au!" Die Maschine hatte angefangen mit heißem Wasser herumzuspritzen und er wich erschrocken ein paar Schritte zurück, während er sich den schmerzenden Arm rieb. "Blödes Mistding." Sango zog schnell das Kabel und die Kaffeemaschine beendete ihr Treiben mit einem bedrohlichen Summen. "Irgendetwas machst du falsch", betonte sie und hob eine Augenbraue. "Jetzt such doch endlich diese dumme Bedienungsanleitung." "Vielleicht solltest du einfach akzeptieren, dass dein Vater uns eine teuflische Kaffeemaschine geschenkt hat", schmollte er. "Ich glaube sie wurde konstruiert um einen Attentat auf mich auszuüben." "Finde die Anleitung, die du verbummelt hast und ich kümmere mich darum", schlug Sango vor und stellte zufrieden fest, dass Miroku ging um die Kartons nach der Anleitung zu durchwühlen. "Wo sind Ayumi und Eri?", fragte Kagome. "Holen Frühstück", antwortete Sango knapp. "Ah." Mit zusammengekniffenen Lippen starrte sie Kagome abwartend an. Sie blinzelte und warf ihrer Freundin einen fragenden Blick zu. "Ist was?" "Ich habe versprochen, dass ich noch schweige- aber ich kann nicht mehr!", platzte Sango heraus und griff nach ihren Händen. "Es ist einfach so wunderbar. Und verrückt. Und fantastisch. Und irgendwie schräg. Hast du eine Ahnung wie aufgeregt ich bin?" "Nein, überhaupt nicht", erwiderte Kagome verwirrt, als sie begann nervös auf und ab zu hüpfen. "Aber ich würde mich gerne mitfreuen." "Inuyasha und du- ein Pärchen!" "W-wie hast du?" Sie spürte wie ihre Wangen vor Verlegenheit heiß wurden. "Inuyasha hat es mir gesagt", erklärte Sango und schüttelte dann den Kopf. "Nein, stimmt gar nicht. Ayumi hat es mir erzählt." "Ayumi?" "Sie hat gesehen wie ihr euch geküsst habt. Ihr habt euch echt geküsst!", quietschte Sango und drückte auffordernd ihre Hände. "Nun, erzähl schon, wie war es denn?" "Ähm, also, es war- irgendwie schön, nehme ich an." "Stimmt, dumme Frage. Ist ja nicht so als ob du einen Vergleichswert hättest. Schließlich war es dein erster Kuss, nicht wahr? Aber keine Sorge, den Dreh hat man schnell raus." "Weißt du, Sango, ich-" "Ich kenne Inuyasha noch nicht besonders gut, aber auf mich macht er einen sehr positiven Eindruck. Miroku kann ihn auch gut leiden." "Unglaublich, dass Ayumi uns gesehen hat", murmelte Kagome. "Ich dachte sie schläft." "Keine Panik. Ich habe ihr eingeredet. dass sie bloß geträumt hat. Sie wird nichts sagen, falls du dich deswegen sorgst." Sango runzelte die Stirn. "Warum sorgst du dich deswegen?" "Wer hat dir denn das wieder erzählt?", fragte sie verblüfft. "Inuyasha. Er hat mich gebeten dicht zu halten. Er weiß nicht, ob du es an die große Glocke hängen willst. Warum weiß er nicht, was du willst oder nicht?" "Keine Ahnung." Kagome senkte nachdenklich den Blick. Inuyasha, dachte sie. Sie wusste auch nicht mit Sicherheit was er wollte. Hatte er gesagt er wolle mit ihr zusammen sein? Sie wusste es nicht mehr. Der Kuss vernebelte die übrige Erinnerung. "Du siehst nicht so aus, als ob du glücklich bist." "Worüber?", fragte Kagome gedankenverloren. Sango schaute sie fassungslos an. "Über dich und Inuyasha!" "Aber klar doch, ich bin darüber sehr glücklich", widersprach sie ihr und erklärte: "Es ist nur so neu- in den letzten Monaten habe ich versucht ihn mir abzuschreiben. Ich wollte verhindern, dass er mich noch einmal verletzt. Und jetzt geht alles so schnell, ich muss das erst noch verdauen." "Verständlich." Sango nickte und überlegte kurz. "Aber Inuyasha weiß, dass du glücklich bist, oder? Er weiß, dass du noch verdaust?" "Ich denke schon. Er sollte es wissen." Sie zögerte einen Moment. "Nun, ich hoffe er weiß es." Sango seufzte und mit einem tiefen Stirnrunzeln, packte sie Kagome an den Schultern und schob sie aus der Küche. "Geh jetzt zu ihm und mach ihm klar was Sache ist!" Sie deutete auf das Arbeitszimmer, aus dem noch immer die dumpfen Arbeitsgeräusche zu hören waren und mit tapsigen Schritten und zitternden Knien lief sie den Flur entlang. Vorsichtig schob sie die Tür auf und lugte hinein. Inuyasha kniete auf dem Boden und hielt zwei Holzbretter in je einer Hand. Energisch drückte er die Dübel in die vorgebohrten Löcher und schraubte die Bretter zusammen. Es sah so aus, als sollte daraus wohl der Schreibtisch werden. Kagome lies den Blick durch den Raum schweifen. Er war fleißig gewesen. Es standen schon zwei Bücherregale und ein Kaffeetisch. Wann hat er damit angefangen, fragte sie sich. Konnte er zumindest ein bisschen schlafen? Inuyasha hatte sie bemerkt und schaute verwundert zu ihr hinauf. "Hallo", sagte Kagome schnell. "Hi." Er legte den Schraubendreher zur Seite, richtete sich auf und vermied es, ihr direkt in die Augen zu sehen. "Ähm, ich würde gerne mit dir reden." "Ja, worüber denn?" Sie wollte ihn gerade fragen, ob das ein schlechter Scherz sein sollte, als plötzlich eine lautstarke Diskussion bezüglich der Kaffeemaschine zwischen Sango und Miroku durch die Wohnung hallte. "Können wir irgendwo hingehen, wo es leiser ist?", fragte sie stattdessen und er zuckte mit den Schultern. Sah ihr noch immer nicht in die Augen. Ihre Nervosität wich langsam ihrem Ärger. "Was schlägst du vor?" Sie schaute sich um und überlegte kurz. Daraufhin packte sie ihn am Ärmel und zog ihn die knarrenden Stufen zur Dachterrasse hinauf. Der Wind war kalt und glitzernder Frost schimmerte im Sonnenlicht. Sie schloss die Luke hinter ihm und die Lautstärke war augenblicklich gedämmt. "So, hier ist es besser." "Gut, du wolltest reden?" "Ja", nickte sie und nahm einen mutigen, tiefen Atemzug. "Ich habe gerade erkannt, dass ich gestern Abend etwas unkonzentriert war, nachdem Ayumi uns-" "Ist kein Thema", würgte Inuyasha sie ab und starrte auf den Boden. Sie verzog überrascht das Gesicht und beharrte: "Äh, doch, ich finde schon, dass es ein Thema ist." "Wirklich es-" "Wir haben geknutscht", hauchte sie und konnte sich ein kurzes Lächeln nicht verkneifen, während sie es aussprach. Er verschränkte die Arme vor der Brust, sagte aber nichts dazu. "Inuyasha, wir haben uns geküsst", wiederholte sie ernst. "Ja, ich weiß", bestätigte er widerstrebend. "Ich war dabei." "Es kam einfach so unerwartet, verstehst du?" "Kein Grund zur Aufregung. Wenn du willst, vergessen wir einfach was passiert ist." "Nein, ich will gar nicht vergessen was passiert ist", protestierte sie. Seine Anspannung schien sich zu lösen und endlich blickte er ihr in die Augen. "Okay", murmelte er zögernd. "Du hast gestern keine Reaktion gezeigt, also dachte ich-" "-dass ich es einfach ignorieren und dir ausweichen würde? Hör mal, ich bin nicht du. Das ist nur so verrückt, ich muss das erst mal sacken lassen." Inuyasha atmete erleichtert auf. "Geht mir ähnlich." "Also", murmelte sie nach kurzem Schweigen, "wie ist das jetzt? Sind wir nun sowas wie ein Paar?" "Da du es nicht vergessen willst und ich dir bereits versichert habe, dass ich es ernst meine, wäre das die logische Konsequenz daraus, meinst du nicht?" "Ja, vermutlich." "Inuyasha!" Mirokus lautes Rufen, aus der Wohnung, unterbrach sie. "Du wirst gebraucht", meinte sie lächelnd und Inuyasha trat entschlossen einen Schritt näher auf sie zu. "Okay, hör zu: Wir gehen jetzt wieder an die Arbeit und legen alles Andere in die Warteschleife. Und heute Abend reden wir in Ruhe über alles." "Schön, dann verlegen wir das Gespräch auf heute Abend", nickte sie zustimmend. "Ich werde da sein." Inuyasha schmunzelte leicht, öffnete dann die Dachluke und stieg die ersten Stufen hinunter. Dann blieb er wieder stehen und drehte sich noch einmal zu ihr um. "Ah, und noch etwas." Sie schaute ihn neugierig an. "Klär die Sache schleunigst mit diesem Houjo. Wenn der Typ noch einmal behauptet er hätte was mit meiner Freundin am laufen, dann werde ich ihn verprügeln." Nachdem er verschwunden war, wiederholte sie das Gesagte noch einmal in ihrem Kopf. Seine Freundin. Inuyashas Freundin. Als ihr diese Tatsache schließlich vollends bewusst wurde, setzte sie ein breites Lächeln auf, machte kleine Freudensprünge und unterdrückte ein glückliches Jauchzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)