Dragon Love von lucythediclon ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Am frühen Morgen wurde ich von dem Vogelgezwitscher geweckt. Als ich aus dem Fenster sah, fiel mein Blick auf das Foto meiner Mama. Wir saßen beide auf einem roten Stuhl aus Samt und dunklem Ebenholz und meine Mama trug ihr Lieblingskleid, welches sie sich drei weitere male anfertigen hat lassen. Ich weiß noch, dass ich mein Kleid damals garnicht mochte. Ich wollte eins in rosa, doch mein Vater hatte es in hellblau schneidern lassen, aber Mutter hatte gesagt, dass ich irgendwann ihres bekommen würde. Ich saß auf ihrem Schoß und lachte wie ein Honigkuchen Pferd. Das Bild wurde drei Tage vor ihrem Tod gefertigt. Ich denke, dass ich demnächst mal ihr Grab besuchen werde. Ich löste meine Hand aus Natsu's und krabbelte vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, aus meinem Bett und machte mich auf ins Bad. Mein Bad war sehr hell und geräumig dafür, dass ich eine realitv niedrige Miete von 70.000 Juwelen hatte.Ich stellte mich unter die Dusche, damit ich nicht zu lange brauchte. Schnell putzte ich meine Zähne und zog mich an. Fertig. Als ich durch das Zimmer zum Schrank gehen wollte, blieb ich mit meinem Knie erstmal am Tisch hängen. "Auauauauau! Verflixt!", fluchte ich leicht genervt. Autsch, das tat weh. In meinem Schrank musste ich mich erstmal zurecht finden. Wieso konnte ich meine Klamotten nie ordentlich zusammenlegen?! Nach einigem Wühlen und...Oh mein Gott, sind das Dessous? hatte ich endlich das gefunden wonach ich gesucht habe. Die kleine grün-pink gestreifte Box, in der ich alle wichtigen Zettel aufbewahrte. "Hey, Luce. Warum bist du schon so früh wach?", sagte Natsu verschlafen. "Es ist doch erst 8 Uhr!" "Ich konnte nichtmehr schlafen. Tut mir Leid, falls ich dich geweckt habe. Ich hab versucht leise zu sein." Man konnte sagen was man will, aber Natsu hatte einen echt scharfen Oberkörper. Zum dahinschmelzen. "Du bist ungefähr so laut wie ein Elefant, nur gut, dass ich es gewohnt bin bei einem solchen Lärm zu schlafen. Oh, und du singst schief Lucy!", sagter er fast gleichgültig. Mist. Ich hatte versucht nicht allzu laut zu singen. Aber ich kann einfach nichts dafür. Dass ich unter der Dusche "singe" habe ich schon immer gemacht und ich wollte es auch schon öfter lassen, aber vergeblich. "Danke!" Ich hoffte, dass er den Sarkastischen Unterton hörte. "Wenn du willst, dann kannst du jetzt ins Bad. Ich mache dann Frühstück", sagte ich und öffnete die Badezimmer Tür. Mit immernoch dem gleichen Gesichtsausdruck nahm er mein Angebot an und verschwand hinter der Tür. "Ah! Gefunden!", rief ich vor lauter Freude. Das war der Zettel, der mir mein Vater gegeben hatte, als wir unser gesamtes Vermögen verloren. Auf diesem Zettel war die neue Adresse des Grabs meiner Mama mit ordentlicher Handschrift geschrieben. Die Stadt lag ganz in der nähe von Magnolia. Ich würde zu Fuß nur 30 Minuten brauchen. In der Küche holte ich aus dem Schrank aus Eichenholz zwei Teller, auf welchen blaue Lilien eingraviert waren. Blaue Lilien, das waren die Lieblingsblumen meiner Mama. Ich denke, dass ich noch einen Strauß besorgen werde, wenn ich in Onibas ankomme. Das Brot und die uralte Marmelade aus dem Schrank werde ich wohl vergessen können. Ich hätte Einkaufen sollen. "Hey, Luce? Was gibt's zu essen?", fragte Natsu verschlafen. "Du warst aber schnell fertig. Und ich schätze, dass wir uns unterwegs etwas holen müssen." Ich lächelte müde. "Unterwegs? Wo gehen wir denn hin?", wollte Natsu wissen. "Wir gehen zum Grab meiner Mama." Mit einem riesengroßen Blumenstrauß standen wir nun hier. Blaue Lilien. Vorsichtig legte ich sie auf die kalte Erde des Grabes. Ich fuhr mit meiner Hand über die Grabinschrift. Layla Heartfilia. X748 - X777. Der Grabstein war nichtmehr die Engelsgleiche Statue, sondern ein kleiner, ein wenig verfallener, fasst schon vermodert. Sobald ich genug Geld gespart habe, werde ich das Monument wieder zurückkaufen. "Hey, Lucy? Was für eine Krankheit hatte deine Mama denn?", fragte Natsu neugierig. "Ach, eine ganz normale", log ich. Irgenwie hatte ich das Bedürfnis ihm die ganze Wahrheit zu erzählen. Aber ich konnte nicht. Jedenfalls nicht jetzt. "Ich bin fertig hier, Natsu. Lass uns ein Restaurant suchen gehen", schlug ich vor. "Das ist mal eine tolle Idee! Ich sterbe gleich vor Hunger!", sagte Natsu sichtlich aus dem Häuschen. Als wir so über den Friedhof gingen wurde mir klar, wie viel Geld mein Vater damals verloren hatte. Die anderen Grabsteine waren noch viel verfallener als der meiner Mama. Papa konnte sich wohl keinen anderen Platz für das Grab leisten, aber ich wusste, dass er sich bis zu seinem Tod um Mama's Ruhestätte gekümmert haben musste. Das Restaurant in das Natsu gehen wollte war das gleiche wie das damals in Hargeon. Dort hatte ich Natsu zum ersten mal getroffen, es müssten ungefähr anderthalb Jahre gewesen sein. Oder auch achteinhalb, wenn man unser Verschwinden mitzählt. Aber seitdem hatte sich das Restaurant nicht verändert. Immernoch die gleichen orangen Sitze und die gleichen Gerichte auf der Speisekarte. Und...war das dadrüben noch die gleiche Kellnerin wie damals? Als wir Platz nahmen kam ein junges Mädchen mit roten, langen Zöpfen zu uns um unsere Bestellung aufzunehmen. "So, was darf's sein?", fragte sie mit einer lächerlich hohen Stimme und einem grinsen, dass ich dachte, sie wollte uns ihre Ach-so-tollen Zähne präsentieren. "Ähm..ich nehme ein Wasser und den Meeresfrüchte Salat", versuchte ich so freundlich wie möglich zu sagen. "Okay. Und für dich mein Süßer?" Hatte sie zu Natsu gerade mein Süßer gesagt?! Die Wut stieg in mir hoch und fühlte noch etwas anderes. War das etwa Eifersucht? Zum ersten mal in meinem Leben war ich eifersüchtig. Auf dieses Mädchen, welches meinen Natsu gerade mein Süßer genannt hatte! Ich war so in Rage geraten, dass ich garnicht gehört hatte wie Natsu bestellt hatte und das Mädchen wieder verschwunden war. Kurze Zeit darauf kam die Kellnerin wieder und brachte unsere Bestellungen. Natsu hatte mal wieder die halbe Speisekarte bestellt und wartete schon sehnsüchtig auf sein Essen. Bevor die Rothaarige Hexe sich wieder aus dem Staub machte zwinkerte sie Natsu einmal zu und zeigte auf seine Serviette. Lena Rosewelth, 18:00 Uhr vor dem Restaurant. Sie hatte tatsächlich ihren Namen darauf geschrieben und wollte sich mit Natsu verabreden. Nur über meine Leiche. "Ähm, Natsu? Du hast doch nicht vor dahin zu gehen, oder?", fragte ich ganz "beiläufig". "Wofon redeft du?", sagte er mit vollem Mund. "Na, davon." Ich zeigte auf seine Serviette. "Lena Rofewelf, achtzehn Uhr for dem Reftaurant. Hm. Denke nift." Puh. Nun war ich erleichtert. Nachdem wir gegessen und bezahlt hatten beschlossen wir, dass es an der Zeit war nach Hause zu gehen. Natürlich hatte Natsu nicht bemerkt wie Eifersüchtig ich war, dazu war er einfach zusehr..er selbst. Der Weg von Onibas nach Magnolia war über und über mit Kirschblüten. Natsu hielt die ganze Zeit meine Hand und so schländerten wir den ganzen Weg bis zum Eingang unserer Heimatstadt. Ich wollte gerade einen Schritt nach vorne tun, als Natsu stehen blieb. Ich wollte ihn gerade weiterziehen aber er stand stur da. "Ähm...Natsu? Hast du das gehen verlernt oder warum stehst du da wie angewurzelt?" Er sagte nichts. "Komm schon, ich will nicht ewig hier stehen." Auf einmal zog er an meiner Hand und mich in seine Arme, legte seine rechte Hand auf meinen Hinterkopf und drückte seine Lippen auf meine. Nach kurzer Zeit schloss ich die Augen und legte meine Arme um seinen Körper. So standen wir da, als würde dieser Moment nie enden. Viel zu früh löste er seine Lippen von mir und trat einen Schritt zurück. Er sah mir direkt in die Augen und was machte ich? Ich lief so rot an wie eine Tomate. "Äh...aber...uhm..", stammelte ich und wusste nicht was ich sagen sollte. "Ich hab den ganzen Weg gebraucht um den Mut zu fassen das hier zu tun und jetzt mache ich mir Sorgen, dass ich einen Fehler gemacht habe, also...das du das garnicht wolltest", platzte er auf einmal raus. Ich grinste. "Du hast keinen Fehler gemacht..ich..fand das sehr schön." "Wirklich?" Er sah mich mit großen Augen an und war auch ein kleines bisschen rot geworden. "Wirklich!", antwortete ich mit einem lächeln. "Dann wird es dir auch nichts ausmachen, wenn ich dich nach Hause bringe?" "Nein, wird es nicht." Bei mir zu Hause angekommen gab er mir einen Kuss und machte sich auf den Weg nach Hause. Okay, es war eher ein Bussi auf die Backe, weil alles noch viel zu neu für uns beide war, aber dennoch machte es mich glücklich. Ich steckte den Schlüssel in das Schloss meiner Haustür und summte dabei ein Lied, welches ich vor ein paar Tagen im Radio gehört hatte, drehte den Schlüssel um, trat in die Wohnung ein und ließ einen panischen Schrei los. Dort auf einem Stuhl saß er. "Hey, das kleine Mädchen ist richtig groß geworden. Erinnerst du dich an mich?", sagte der unheimliche Mann. "Du...du bist." Ich konnte nicht weitersprechen. Mit einem dreckigen Grinsen auf seinem mit Narben versehenem Gesicht sah er mich an. Er war es. Der Mörder meiner Mutter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)