Rot-Weiß-Rot im Alphabet von Sternenschwester ================================================================================ Kapitel 12: V-Veto ------------------ Salute, Gut ich weiß die meistens meiner Themen drehten sich bisher um die Babenbergerzeit oder 1938. Aber das wird sich in Zukunft ein wenig ändern, habe schon ein paar andere Os in Peto (wenn noch nicht fertig), welche sich mit anderen Epochen beschäftigen als die oben genannten. Was die Anschlusszeit angeht ist dieses einstweilen das letzte, welches ich in meinen Dateien habe (meine FF ausgenommen). Es ist halt wieder nichts Heiteres geworden, aber schon so lange fertig dass ich es endlich hochgeladen haben möchte und an meinen andern fertigen Sachen möchte ich noch ein wenig feilen. Aber gut ich will mich diesmal (für einmal nicht lange aufhalten) Viel Spaß, und wahrscheinlich bis DI Lg, Sternenschwester V-Veto Roderich starrte auf seine Hände. Seine, an sich schon bleiche, Haut spannte sich weiß und blutlos auf seine Knöchel. Neben ihm redete Ludwig immer noch. „… und damit gebe ich bekannt, dass Roderich und sein Land sich dem meinigen anschließt und somit endlich zurück in den Schoß der Familie zurückkehrt, welche ja auch die seinige ist.“ Ja zurück in Reich hieß es. Roderich spürte wie ihm schlecht wurde. Nun lebte er schon fast achthundert Jahre unabhängig und sollte sich nun als Teil eines Reiches unterwerfen. Natürlich sah seine Situation die letzten Jahre nicht gerade rosig aus, aber hatte er nicht bewiesen dass er auch ganz gut auf eigenen Beinen stehen konnte. Dass er nicht der lebensunfähige Staat war, für den ihn viele gehalten hatten. Wofür hatte er die letzten Jahre gekämpft? Dafür das er nun Teil Ludwigs wurde und in seinen größenwahnsinnigen Plan einbegezogen wurde? Verbissen versuchte er seine Wut und seinen Zorn zu unterdrücken, aber er wurde seiner Gefühlslage nicht Herr. Ludwig hatte sein Plädoyer beendet und setzte sich wieder nieder. Ein betretendes Schweigen breitete sich im Saal aus. Roderich verkrampfte sich und wartete…Nun ja, aber auf was wartete er? Leise raschelte irgendwo Papier, ein Glas Wasser wurde unruhig hin und her verschoben, wobei es grässliche Geräusche über den Tisch zog, ein verlegendes Räuspern durchschnitt die Luft, aber sonst… Keiner der anderen stand auf, keiner beklagte sich das es sich hier um einen Vertragsbruch handelte, keiner fuhr Deutschland an, das er im Unrecht stand… Überhaupt keine Reaktion seitens der anderen Nationen… warum schwiegen sie alle? Vorsichtig hob Roderich den Kopf und blickte in die Augen der anderen… Russland schien mehr von den nichtvorhandenen Geschehnissen, draußen im Garten interessiert zu sein. England sortierte verdrossen seine Unterlagen. Norditalien zuckte erschreckt unter seinen vorwurfsvollen Blick zusammen, während sein südlicher Zwillingsbruder verbissen versuchte, ihm auf keinen Fall in die violetten Augen zu sehen. Er spürte, wie beide sich vor seinen Vorwürfen fürchteten, hatten sie ihm noch nicht vor allzu langer Zeit Sicherheit und Selbständigkeit versprochen. Sogar an jede ihrer Bedingungen hatte er sich auf das penibelste gehalten, doch nun war das eingetreten, was hätte verhindern werden müssen. Verbittert stellte er fest das er nur ein Faustpfand war, welches Mussolini nur allzu gerne für ein bisschen Hilfe in Afrika an Deutschland geopfert hatte. Sein Blick glitt weiter. Antonios Platz war verweist und Roderich wollte sich nicht mit den schauerlichen Gerüchten auseinander setzten, welche ihn aus Spanien ereilt hatten. Doch gerade jetzt wünschte er sich den Spanier hier her. Mit Kummer dachte er an die Zeit zurück, wo sie sich beide gegenseitig für einander eingestanden hatten. Wenn nicht immer als Nation, so hatte Antonio als Person ihm immer moralisch unterstütz, zugehört und ihm eine starke Schulter zum Ausweinen angeboten. Ebenso wie er in diesen lange vergangenen Zeiten, immer für den dunkelhaarigen Spanier, da gewesen war. Aber diese Bindung lag nun auch schon seit ein paar Jahrhunderten brach… Francis spielte immer noch bekümmert und müde mit seinem Wasserglas herum. Die stolze Haltung, welche er noch vor zwei Jahrzehnten gehabt hatte, als er auf den Verhandlungstisch die österreichische Monarchie aufgelöst hatte, war in den Wirren der letzten Krisen verloren gegangen. Plötzlich zerriss der Schlag einer Hand auf die glatte Oberfläche des Konferenzzimmerstisches die Stille und krachend fiel ein Stuhl um. Aller Augen richteten sich auf Mexiko, welcher aufgesprungen war und sich zornig über den Tisch gebeugt hatte. Mit verengten Augen starrte er in die Runde anwesender Nationen. „Sag bin ich der einzige, der das hier eine Schweinerei findet?“ Verschämt wichen viele seinem auffordernden Blick aus. Roderich spürte wie Ludwig sich neben ihm versteifte. „Mexiko, ich bitte um mehr Disziplin!“, keifte er den Schwarzhaarigen quer über den Tisch an. „Außerdem habe ich schon erwähnt…“, doch weiter kam der Deutsche nicht. „Ich lege gegen die Annektierung Österreichs ans deutsche Reich Protest ein.“ Der Südamerikaner hatte sich aufgerichtet. Roderich konnte nicht umher die stolze Haltung zu bewundern, mit desen Mexiko nun vor der Versammlung stand. Er hätte von vielen erwartet, das sie Beschwerden einreichten, doch nicht vom temperamentvollen Rotäugigen. Verwirrt suchte er den Blick Mexikos und fand ihn auch. Eine Weile sahen sie sich an. Es waren nur ein paar Sekunden, doch kamen sie dem Braunhaarigen wie Stunden vor. Es lag eine eindeutige Forderung drin… Ohne den Blickkontakt zu unterbrechen, sprach die Personifizierung Mexiko weiter, jetzt jedoch in einem ruhigeren Tonfall. „Es wird Zeit, dass jemand gegen deine Aggressionspolitik aufbegehrt, Deutschland!“ ---------------------------------------------------------- Gut historischer Kontext ist hier mal schnell erklärt. Obwohl nach dem zweiten Weltkrieg schriftlich festgehalten wurde, dass zwischen Österreich und Deutschland ein Anschlussverbot herrscht, kam es kaum Proteste auf internationaler Ebene als Hilter 1938 Österreich einfach annektierte. Manche Staaten haben eine schwammige, schriftliche Beschwerde an den Völckerbund eingereicht (Sowjetunion z.B.) aber so wirklich lautstark protestiert hat nur Mexiko. ----------------- Betagelesen von Rettet den Wald Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)