Knight in shining armor von jonglicious (OnKey, JongTae) ================================================================================ Kapitel 2: 二 | Zwei ------------------- Titel: Knight in shining armor Autor: jonglicious Chapter: O2 / ?? Genre: Romantik, Fantasy, Humor Warnungen: AU!, OOC, Sap Rating: PG-13 - NC-17 Pairings: OnKey, JongTae A/N: Jaa, hier geht's auch mal wieder weiter QwQ auf die FF hätte ich ja fast vergessen xD Schande über mich! Und zu Ende schreiben muss ich sie auch immer noch! Aber das krieg ich innerhalb der nächsten Tage auch noch auf die Reihe ^o^ alsooo~ ja .... Viel Spaß! --- Nach ihrer Unterhaltung hatte Jinki es wieder vorgezogen Kibum in Ruhe zu lassen und einfach nur schweigend aus dem Fenster zu sehen. Es gab für ihn hier nichts zu tun, doch einfach zu gehen und Kibum allein zu lassen, konnte er sich auch nicht vorstellen. Ob Jonghyun und Taemin wohl gewusst hatten, dass es sich bei Kibum keinesfalls um eine Prinzessin handelte? Vielleicht war es ja der Plan der beiden gewesen ihn darauf hinzuweisen, dass er es mit dem anderen Geschlecht versuchen sollte? „Kibum?“ Jinki drehte sich vom Fenster weg. „Wieso erzählst du mir nicht mehr über dich? Ich hab es nicht eilig wieder nach Hause zu kommen.“ „Was willst du denn hören?“, stellte Kibum matt eine Gegenfrage. „Erzähl mir von deinem Königreich? Von deinen Eltern, ob du Geschwister hast, deine Lieblingsfarben, ganz egal.“ Lächelnd setzte Jinki sich neben den Prinzen aufs Bett und stupste ihn sachte mit dem Ellbogen an. Kibum sollte nicht mehr so traurig sein müssen. „Wenn dich das interessiert?“ Verwundert befeuchtete Kibum seine trockenen Lippen mit seiner Zunge und begann dann schließlich zu erzählen. Sein Königreich musste kleiner gewesen sein als das, aus welchem Jinki kam. Trotzdem schien es ein unglaublicher Ort gewesen zu sein, oder Kibum konnte einfach nur sehr gut mit Worten umgehen, das war auch eine Möglichkeit. Kibums Vater war, wenn man dem Prinzen glaubte, ein gütiger Mann gewesen und auch seine Mutter musste eine gute Königin gewesen sein. Dass Kibum ihr ähnlicher sein wollte, als seinem Vater, ließ Jinki nur schmunzeln. Kibum hatte tatsächlich mehr von einer Prinzessin, als von einem Prinzen, der später zum König aufsteigen würde. „Ich bin Einzelkind oder zumindest war ich es. Vielleicht haben meine Eltern ja versucht einen neuen Nachkommen zu zeugen“, redete Kibum weiter, sichtlich froh darüber, dass er endlich jemanden hatte, der ihm zuhörte. „Möglich wäre es schon“, gab Jinki leise von sich. „Ja, aber egal. Es gibt bald nichts mehr, das ich dir noch erzählen könnte.“ Kibum blickte kurz zu Jinki hinüber. Er wusste nicht mehr wie lange sie sich schon unterhielten, aber die Sonne hatte bereits begonnen sich zu neigen und das musste bedeuten, dass es schon mehrere Stunden waren. „Aber ich hatte schon immer eine Schwäche für kräftige Farben. Vor allem Pink und Blau, aber ich mag alle Farben. Wenn mir langweilig ist, stehe ich oft am Fenster und sehe mir die Blumen an, die in der Nähe wachsen. Es … Es ist nur schade, dass ich nicht einfach hinunter klettern und ein paar pflücken kann.“ „Hast du denn schon einmal versucht aus dem Fenster zu steigen?“ In Gedanken hatte Jinki bereits beschlossen für Kibum einen Blumenstrauß zu besorgen, aber zuerst wollte er noch eine Antwort auf seine Frage. „Einmal?“ Ein leises Lachen rutschte über die rosigen Lippen des Jüngeren. „Ich habe es unzählige Male probiert. Einmal habe ich auch Anlauf genommen und wollte Kopf voraus hinunter springen, aber eine Art Mauer hat mich abgefangen und zurückgeworfen. Ich hatte danach furchtbare Kopfschmerzen, aber das war auch alles.“ „Verstehe.“ Mitleidig streichelte Jinki durch den weichen Haarschopf des anderen Prinzen. „Aber immerhin hast du es versucht.“ Wahrscheinlich war dies kein brauchbarer Trost, doch Jinki wusste nicht, was er sonst hätte sagen sollen. „Warte hier.“ Elegant rutschte er vom Bett und ging geradewegs hinüber zum Fenster. Kibums Blick, der ganz eindeutig fragte ‚Wo sollte ich deiner Meinung nach hingehen?‘, ignorierte er geflissentlich. Ihm war, wenige Momente nachdem er das gesagt hatte, klar geworden, dass dieser Satz überflüssig war. „Kommst du wieder?“ Kibums hoffnungsvolle Stimme und der leicht flehende Unterton, ließen Jinki kurz über seine Schulter schauen und sachte lächeln. „Natürlich.“ * Immer wieder ließ der Prinz seinen Blick zu dem kleinen Turmfenster hinauf wandern. Seit er hinunter geklettert war und sein Pferd versorgt hatte, hatte er ständig Blicke auf sich gespürt. Kibum glaubte vielleicht, dass er sich unauffällig verhielt, doch natürlich hatte Jinki ihn längst gesehen. Er stand am Fenster und jedes Mal, wenn er glaubte, dass Jinki gerade nicht aufpasste, warf er einen vorsichtigen Blick hinunter. „Ich geh nicht weg, keine Angst!“, rief Jinki dem jüngeren Prinzen beruhigend zu und widmete sich dann wieder den bunten Blumen. Es würde schwierig werden den Strauß nach oben zu bringen und ihn dabei nicht zu zerdrücken, aber irgendwie würde es schon zu schaffen sein. „Wer hat denn hier Angst?“, drang es vom Turmfenster her an Jinkis Ohr und ließ den Prinzen leise in sich hinein lachen. Kibum war ihm sympathischer, als er vielleicht zugeben wollte. Er war aufgeweckt und nun, da er nicht mehr ganz so zurückhaltend ihm gegenüber war, bemerkte Jinki auch Züge an ihm, die ihm vorher verborgen geblieben waren. Vielleicht, aber nur vielleicht, war es doch an der Zeit etwas Neues auszuprobieren? „Jinki? Bist du noch da?“ Kibums Kopf tauchte langsam wieder im Fenster auf. „Jinki?!“ „Ich bin hier, Kibum! Hier drüben!“ Schnell machte der Prinz wieder ein paar Schritte auf den Turm zu, damit Kibum ihn besser erkennen konnte. Den fertigen Blumenstrauß versteckte er dabei hinter seinem Rücken, denn schließlich sollte dieser eine Überraschung werden. „Kommst du wieder rauf? Bitte?“ Jinki gab ihm auf diese Frage keine richtige Antwort. Viel eher bemühte er sich darum den hübschen Strauß an seinem Gürtel zu befestigen, so dass er die Kletterpartie unbeschadet überstehen würde. Danach suchte er wieder vorsichtig Halt an den dicken Steinen des Turmes und kletterte an diesen empor. Nach und nach bekam er Übung darin, weswegen es ihm nicht mehr allzu schwer fiel das Fenster zu erreichen und durch dieses zu steigen. Kaum hatte er das geschafft, spürte er auch schon wie sich zwei Arme fest um ihn schlangen und sich jemand an ihn drückte. Kibum hatte sich kurzerhand an ihn geklammert und sein Gesicht in seinem Leinenhemd vergraben. „Kibum …“ „Ich hatte Angst, dass du gehst“, gestand der jüngere Prinz kaum hörbar. Jinki wusste, dass Kibum wieder weinte, als dieser leicht zu beben begann und obwohl sie sich kaum länger als zwei Tage kannten, tat ihm diese Erkenntnis doch weh. Kibum hatte es nicht verdient in diesem Turm zu sitzen und darauf zu warten, dass sich jemand seiner erbarmte. Er verdiente jemanden, der ihn auf Händen trug und vor allem all die Jahre der Einsamkeit vergessen ließ. „Ich hab doch gesagt, dass ich zurückkomme und ich hab dir außerdem etwas mitgebracht.“ Dies schienen die magischen Worte gewesen sein, um Kibum wieder ruhiger zu stimmen. Neugierig blickte er zu Jinki auf, traute sich aber nicht recht nachzufragen was genau man ihm denn mitgebracht hatte. Natürlich hoffte der junge Prinz auf ein paar der bunten Blumen, aber schon ein einfacher Stein hätte ihn glücklich gemacht. Oder ein Blatt – irgendetwas von außerhalb seines Gefängnisses. „Hier.“ Lächelnd überreichte Jinki Kibum den Blumenstrauß, nachdem er ihn aus seinem Gürtel befreit hatte. Leider waren ein paar der Stiele abgeknickt und auch die Blütenblätter sahen nicht mehr allzu frisch aus, aber das störte Kibum nicht. Ehrfürchtig nahm er den bunten Strauß entgegen und streichelte mit seinen Fingerspitzen über die Blätter. Seine Hand zitterte dabei so stark, dass Jinki Angst hatte, er würde gleich wieder in Tränen ausbrechen. „Kibum, geht-“ Kibum hob seine Hand, um Jinki zum Verstummen zu bringen. Es ging ihm gut, Jinki musste sich nicht um ihn sorgen. „Danke, Jinki. Du weißt wahrscheinlich gar nicht wie viel mir das bedeutet.“ Dankbar blickte der Prinz auf und obwohl Jinki schon öfter direkt in die dunklen Augen Kibums geblickt hatte, so hatte sein Herz dabei noch nie so schnell geschlagen. * Wenn Kibum in einem Punkt recht gehabt hatte, dann war es, als er Jinki erklärt hatte, dass man schnell das Gefühl für Zeit verlor, wenn man sich allzu lange in dem Turm aufhielt. Natürlich wusste Jinki, dass er bereits mehrere Tage bei Kibum im Turm verbracht hatte, doch ob es nun zwei oder drei oder gar schon zehn gewesen waren, vermochte er nicht zu sagen. Gelegentlich kletterte er natürlich hinunter, um sein Pferd zu versorgen und sich die nähere Umgebung anzusehen. Dabei entfernte er sich allerdings nie weiter von dem Turm, als Kibum sehen konnte. Er sollte keine Angst haben müssen, dass Jinki plötzlich verschwand und nicht zurückkam. Die letzten Tage hatte der Prinz vor allem dafür verwendet nachzudenken. Gleichzeitig hatte er noch mehr über Kibum erfahren und jede neue Facette, die er an ihm entdeckte, gefiel ihm mehr als die vorhergehende. „Woran denkst du?“ „An dich“, antwortete Jinki wahrheitsgemäß. Kibums Wangen nahmen daraufhin sofort einen gesunden Rotton an, welchen der Prinz jedoch nicht weiter kommentierte. Die Farbe stand Kibum ausgesprochen gut und ließ ihn sogar noch schöner aussehen. „Darüber wie froh ich bin, hier her gekommen zu sein und dich getroffen zu haben, Kibum.“ Vorsichtig und langsam, damit der Jüngere ausweichen konnte, sollte er diese Berührung nicht wollen, streckte Jinki seine Hand nach ihm aus, um ihm schließlich zärtlich über die Wange zu streicheln. „Lüg mich bitte nicht an“, flüsterte Kibum schwach, „Mach mir keine falschen Hoffnungen, Jinki.“ „Ich lüge dich nicht an, du kannst mir vertrauen, Kibum.“ Ernst blickte Jinki wieder in dunklen Augen seines Gegenübers. „Es ist wahr, dass ich, als ich bemerkt habe, dass du kein Mädchen bist, sofort wieder gehen wollte, aber nachdem ich dich besser kennengelernt habe, ist mir klar geworden, dass es keine Rolle spielt, ob du nun weiblich oder männlich bist. Du verdienst es nicht hier eingesperrt zu sein.“ Der Prinz vollführte eine ausladende Bewegung mit seiner Hand. „Ich will, dass du mit mir kommst, in mein Königreich. Dort-“ „Dort?“, unterbrach Kibum Jinkis Redeschwall energisch und löste sich auch von dem Prinzen. Bis vor kurzem hatte er tatsächlich geglaubt, dass Jinki versuchte ihm seine Liebe zu gestehen, doch mittlerweile fürchtete er eher, dass der ältere Prinz ihn lediglich bemitleidete. „Ich werde nie dorthin kommen, Jinki. Nur ein Kuss von der Person, die mich liebt und zu der ich mich ebenfalls hingezogen fühle, kann diesen Zauber brechen. Bei dir habe ich allerdings eher das Gefühl, als würde dich der Eid, den du als Ritter geschworen hast, vorantreiben. Es geht dir doch gar nicht wirklich um mich!“ Nach und nach redete Kibum sich weiter in Rage. Tränen der Enttäuschung und des Zornes kullerten dabei unaufhaltsam über seine geröteten Wangen. „Würdest du gehen, hättest du ein schlechtes Gewissen und das Gefühl versagt zu haben, hab ich nicht recht? Aber ein feiner Ritter wie du, kann das natürlich nicht auf sich sitzen lassen, weswegen du alles versuchst, um dein Gewissen zu beruhigen. Aber hier ist etwas, das du vielleicht noch nicht weißt: Ich bin keine kleine Jungfrau in Nöten, die auf irgendeine Hilfe angewiesen ist. Ganz besonders nicht auf deine! Lieber bleibe ich für immer ein Gefangener in diesem Turm, als mit dir zu gehen.“ Fassungslos ließ Jinki jedes einzelne Wort Kibums auf sich wirken. Er wusste nicht, wie er sich dazu noch äußern sollte. Kibum wollte seine Hilfe ganz offensichtlich nicht und obgleich es Jinki schmerzte, würde er sich dem jüngeren Prinzen nicht aufzwingen. Ohne auch nur ansatzweise einen Laut von sich zu geben, erhob Jinki sich vom Bett und schritt zum Fenster hinüber. Der Himmel hatte sich zugezogen und kleinere Blitze zuckten immer wieder hell auf. „Ich wünsche Euch viel Glück, Prinz Kibum“, verabschiedete Jinki sich bewusst förmlich. Kibum hatte ihm den Rücken zugewandt, jedoch wusste Jinki auch so, dass er weinte. „Lebt wohl.“ Damit drehte der Prinz sich endgültig weg, um Kibum in seinem Gefängnis allein zu lassen. * Es war ein langer Weg zurück zu seinem Königreich gewesen. Die Müdigkeit, die Jinki während der Reise befallen hatte, machte ihm schwer zu schaffen und ließ ihn oft fast aus dem Sattel kippen und zu Boden fallen. Indem er Kibum zurückgelassen hatte, schien er deutlich an Kraft und Energie eingebüßt zu haben und die erschrockenen Gesichter der Magier bestätigten ihn darin nur noch. Jonghyun und Taemin waren sofort an seine Seite geeilt, nachdem Jinki von seinem Pferd gestiegen und neben ihm auf den Boden gesunken war. Hastig redeten sie auf ihn ein, erkundigten sich nach seiner Reise und fragten auch mehrere Male, ob er vielleicht aus Versehen im Wald etwas Giftiges zu sich genommen hatte. Letzteres verneinte der Prinz nur mit einem Kopfschütteln. Die letzte Mahlzeit, die er zu sich genommen hatte, hatte Kibum für ihn zubereitet. Ein Lächeln huschte über seine Züge, als ihm seine eigene Überraschung, ob Kibums Essenschrankes, der niemals leer wurde, wieder bewusst wurde. Den jüngeren Prinzen hatte dies ebenfalls amüsiert und für den Bruchteil einer Sekunde war Jinki beinahe so, als würde er dessen Lachen wieder hören können. „Wir sollten ihn in seine Gemächer bringen“, murmelte Jonghyun Taemin zu. Fürs Erste war es wohl aussichtlos dem Prinzen auch nur einen Ton zu entlocken. Und Jinki musste auch gar nichts sagen, wenn er nicht wollte oder konnte. Als Magier standen ihnen ohnehin andere Möglichkeiten offen und dieser würden sie sich auch bedienen, sollte es notwendig werden. „Ich möchte, dass du den König davon unterrichtest, dass Jinki wieder hier ist. Und Taemin, kein Wort über seinen Zustand, verstanden?“ Ernst blickte Jonghyun seinen Freund an, ehe er ihm einen schnellen Kuss auf die Lippen drückte. „Erst sollten wir herausfinden was geschehen ist und dann können wir ihm immer noch reinen Wein einschenken.“ „Gut“, antwortete Taemin leise und entfernte sich dann von Jonghyun und dem Prinzen. Sein Geliebter würde seine Hilfe nicht nötig haben, wenn er Jinki in seine Gemächer transportieren wollte, das wusste Taemin, weswegen er sich schnellen Schrittes auf den Weg in den Thronsaal machte. Er hoffte nur, dass der König nicht darauf bestand seinen Sohn zu sehen. * Sorgfältig schüttelte Jonghyun das riesige Kissen, welches auf dem Bett des Prinzen thronte, auf und schlug dann auch die Decke zurück. „Weißt du, dass es ungewohnt ist, dass du dich nicht gegen meinen Zauber wehrst, Jinki? Es bereitet mir sogar Sorgen.“ Der Magier drehte sich zu dem Prinzen herum und begutachtete ihn verunsichert. Kurz nachdem Taemin gegangen war, hatte Jonghyun Jinki mit einem Levitationszauber belegt. So schwebte der Prinz nun in einer liegenden Position knapp einem Meter über der Erde und rührte sich keinen Zentimeter. Jonghyun hatte zu Anfang geglaubt, dass Jinki eingeschlafen war, doch die Augen des Prinzen waren nach wie vor geöffnet. „Du musst mit mir reden, Jinki. Wie soll ich dir helfen, wenn ich nicht weiß, was dir fehlt?“ Der Magier vollführte eine knappe Handbewegung und murmelte dabei ein paar Worte in einer alten Sprache, die von keinem Menschen erlernt werden konnte. Viele hatten es versucht, doch hatte es ihnen an magischem Blut gemangelt, weswegen sie zur Aufgabe gezwungen gewesen waren. „Ich würde nur ungern in deinen Geist eindringen und es mir selbst ansehen, aber wenn du nicht redest, dann habe ich keine andere Wahl.“ Sanft zog Jonghyun die Decke über Jinki, nachdem dieser ganz auf das Bett gesunken war und ließ seine rechte Hand dann weiter hinauf wandern. Es war dem Magier sichtlich unangenehm zu solchen Maßnahmen greifen zu müssen, doch hatte er keine andere Wahl. Jinki konnte genauso gut im Sterben liegen und deswegen nicht fähig sein zu sprechen, selbst wenn er es wollte. „Es wird nicht wehtun“, versicherte Jonghyun und lehnte sich weiter über seinen Prinzen. Seine Hand ruhte nun auf Jinkis Stirn. „Du wirst es vermutlich gar nicht spüren. Erst nachher wirst du sehr müde werden und auch schnell einschlafen.“ Jonghyun hatte seine Stimme beim Sprechen immer weiter gesenkt und war schließlich verstummt. Tief blickte er Jinki in die Augen und sprach dabei erneut einen Zauber aus, der ihn geradewegs in den Prinzen blicken ließ. Was er dort allerdings sah, ließ ihn sich fassungslos aufrichten und die Hände vor dem Gesicht zusammen schlagen. So war das also. * Schweigend trat Taemin von hinten an Jonghyun heran. Nachdem er aus dem Thronsaal zurückgekehrt war, war es ihm fast unmöglich gewesen seinen Geliebten ausfindig zu machen. Erst eine der Wachen, die immer vor Jinkis Gemächern postiert war, hatte ihm weiterhelfen können. „Was hast du gesehen, Jonghyunnie?“, wollte Taemin wissen und legte gleichzeitig von hinten die Arme um den starken Oberkörper Jonghyuns. „Jinki schläft tief und fest, also gehe ich davon aus, dass du nun den Grund für seine Verfassung kennst.“ „Einiges.“ Jonghyun legte behutsam seine Hände an die Taemins. Schon als Taemin das Schloss verlassen und den Garten betreten hatte, hatte Jonghyun gewusst, dass es sich um ihn handelte. „Und ja, du hast recht, ich kenne den Grund wirklich.“ „Er wird doch nicht sterben?“ Beunruhigt trat Taemin um Jonghyun herum und versperrte ihm somit die Sicht auf den Schlossteich. Diesen hatte der ältere Magier vorhin geradezu mit seinen Blicken hypnotisiert und gehofft, dass ihm so eine Lösung in den Sinn kommen würde. „Nein, er wird nicht sterben und es handelt sich auch nicht um eine Krankheit, die wir mit ein paar Kräutern kurieren könnten.“ Liebevoll legte Jonghyun seine Hände an die Wangen Taemins und zog ihn eng an sich. Jinkis Unglück hatte ihm wieder in Erinnerung gerufen wie glücklich er sich schätzen konnte, dass Taemin bei ihm war. Zärtlich streichelte er über seinen schmalen Rücken und atmete dabei auch den betörenden Duft seines Geliebten ein. „Jinki verzehrt sich nach einer bestimmten Person, Taeminnie“, flüsterte Jonghyun gegen die weichen Lippen des Jüngeren. „Er hat den Turm gefunden und sich verliebt.“ Nun war es Taemin fassungslos zu Jonghyun aufzublicken. „Aber das heißt, dass der Bann gebrochen ist!“, rief er freudig, wurde von Jonghyun jedoch sofort mit einem Kopfschütteln gebremst. „Was? Wieso? Wahre Liebe bricht solche Flüche! So war es schon immer und so wird es bestimmt auch immer sein und-“ Erneut brachte Jonghyun Taemin zu Verstummen, diesmal jedoch indem er ihm noch einen Kuss gab. „Ich habe mir Jinkis Erinnerungen genau angesehen, Taemin. Für einen kurzen Moment konnte ich auch fühlen, was er gefühlt hat und zu dem Zeitpunkt, als er Kibum seine Liebe gestehen wollte, hat sein Mitleid für ihn überwogen. Kibum hat das gespürt und hat ihn daraufhin fortgeschickt.“ „Und jetzt?“ Betrübt ließ Taemin die Schultern hängen. „Jetzt wird Jinki klar, dass er Kibum tatsächlich liebt und die Angst, ihn durch sein Gehen endgültig verloren zu haben, zerreißt ihn innerlich.“ Sanft wischte Jonghyun eine kleine Träne fort, welche über Taemins Wange gekullert war. „Wir müssen dafür sorgen, dass Jinki noch einmal dorthin reitet.“ „Aber Kibum ist so stur“, flüsterte der Jüngere mit belegter Stimme, „Wenn er der Meinung ist, dass Jinki ihn nur wieder aus Mitleid mit sich nehmen will, dann wird er ihm gar nicht erst zuhören. Wir kennen ihn doch!“ „Dann müssen wir dafür sorgen, dass Kibum keine andere Wahl hat als zuzuhören.“ tbc... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)